Schnüffelnd kommt eine Ratte aus einer Steinritze gekrochen, und sieht sich vorsichtig im Verlies um. Nein, keine Gefahr, die Fremden waren nach wie vor mit den jahrhundertealten, Eisen an die Wand gekettet, und konnten sich nicht wehren. Es würde nur mehr eine Frage der Zeit sein, bis aus den müden, ermatteten Leuten Futter werden würde.
Das ist auch den gefangenen Wächtern klar. Am Anfang klang doch alles ganz klar und einfach. Wie konnten Sie nur in solch eine missliche Lage kommen, und wie würde es ihnen gelingen trotz allem, ihr Leben und das von Patrizia Estragon, der Tochter des reichen Senf-Magnaten zu retten...?
Atera
Ratten krochen ?ber ein Paar F??e, reckten ihre H?lse in die H?he, schnupperten. Staub rieselte von der Decke, irgendwo klirrte Eisen.
"Verdammte Zwergenwertarbeit.", kr?chzte eine Stimme trocken, die Lippen waren rau und aufgesprungen, das Gesicht verdreckt und blut verkrustet. Die Haare fielen nach vorne, als die Gestalt den Kopf senkte und resigniert zu Boden blickte. Der bei?ende Geruch von altem, verfaultem Heu stieg auf. Irgendwo t?nte ein lang gezogener Schrei, das Echo warf sich von Wand zu Wand, drang dumpf in den Raum. Die Gestalt hob sofort ihren Kopf, um ihn gleich darauf wieder sinken zu lassen, als nichts weiter passierte. Eine Ratte kletterte die Ringe einer schmiedeeisernen Kette empor, huschte ?ber ein Paar H?nde und hangelte sich zur n?chsten Person.
"Ich hasse Ratten.", sagte diese und versuchte das Tier abzusch?tteln, was sich als schwieriges Unterfangen erwies, wenn man an Armen und F??en fest gekettet war.
"Denk an Schlangen. Schlangen w?ren viel schlimmer.", erwiderte ein weiterer Gefangener an der Wand und hustete.
"Ich will nicht an Schlangen denken. Ich vermeide jeden Gedanken an Schlangen, die es hier sicher in diesem Kerkerloch irgendwo gibt." Wieder wurde an Ketten gezerrt, eine Ratte squiekte laut, als ein Fu? endlich sein Ziel traf.
"Wir kommen hier wieder raus, Leute. Wir kommen hier frei und schnappen uns diese Safran."
"Estragon.", warf ein anderer ein. Leise Schritte erklangen pl?tzlich, um an Klang langsam zuzunehmen. Irgendjemand kam n?her. Synchron hoben die Gefangenen den Kopf zu der dunklen Eisent?re. Ein Schl?ssel klackte im Schloss, der Riegel wurde weg geschoben.
Einer der Gefangenen blickte beinahe flehentlich zum Himmel auf, aber das einzige was es zu sehen gab, war die Steindecke und zwei kleine Eisenk?fige, die von dieser herunterhangen. Von unten war nicht zu sehen, wer darin lag, doch eine schlaffe Hand ragte zwischen den Gitterst?ben hervor.
"Wir kommen hier wieder raus.", wiederholte die vorherige Stimme noch einmal. Die T?re ?ffnete sich. Eine Peitsche entrollte sich lautlos und das Ende fiel klatschend auf den Steinboden. "Irgendwann..."
***Tage davor***
"Nein, jetzt sofort.", antwortete Atera. "Wir k?nnen es uns nicht leisten hier unn?tig l?nger zu warten. Sobald wir gepackt haben, brechen wir auf. Die Sache ist von h?chster Dringlichkeit. Lord Vetinari dr?ckte sich da sehr klar aus." Der Stabsspie? ging um den Schreibtisch herum und lie? sich wieder auf den Drehstuhl fallen. Cim nickte und rollte noch einmal das Schreiben des Patriziers aus.
"Die Rohrpost an die restlichen W?chter sind verschickt?", fragte er, w?hrend er die verschn?rkelten Linien ?berflog.
Soeben erreichte mich die Mitteilung, dass die Tochter eines gesch?tzten Gesch?ftspartners entf?hrt worden ist. Die Handelsbeziehungen zu unserer Stadt sind gef?hrdet, genauso wie das Leben von Patrizia Estragon. Von der Wache ist eine f?hige Gruppe zusammen zu stellen und unverz?glich aufzubrechen. Vorher bitte ich darum, mich im Palast zu konsultieren.
Gez. Lord Vetinari
>"M?ssten jeden Augenblick da sein.", antwortete Atera und stach ungeduldig mit ihrem Haken (seitdem ihre Hand damals unrettbar in den Ankh fiel, tr?gt Atera vorzugsweise einen Piratenhaken am rechten Arm, da ihr der Gebrauch von "Ersatzteilen" nicht so behagt) in das Holz des Tisches.
"Wer ?bernimmt die Aufgabe mit dem Patrizier zu reden?", fragte Cim. Beide SEALS sahen sich an. Mit dem Patrizier zu reden war so ungef?hr das, was sich auf der Beliebtheitsskala im ganz unteren Minusbereich ansiedelte.
"Ich w?rde demokratisch vorschlagen, der erste, der ins B?ro kommt. So viel Eifer muss schlie?lich belohnt werden.", erwiderte Atera und grinste. Es verstrichen nur wenige Sekunden, als es klopfte und sich kurz danach die T?re ?ffnete.
"Bin ich zu sp?t?"
"Nein, du bist genau richtig, Dae."
"Was grinst ihr so komisch?", fragte der Oberleutnant misstrauisch nach. Er sah aus, als w?re er durch str?menden Regen gelaufen.
"Schlechtes Wetter drau?en, was?", fragte Atera zur?ck. Daemon guckte zum Fenster, wo prasselnd der Regen hinunterlief. Er sah zu Boden, wo sich eine Pf?tze unter seinen Stiefeln ausgebreitet hat.
"Anscheinend.", gab er schlie?lich zur?ck. Er holte einen zerkn?llten Zettel hervor. Die Schrift war verlaufen und das Papier an den Enden eingerissen. "Eure Rohrpost. Was gibt es denn?"
"Eine Sache von h?chster Dringlichkeit.", antwortete Cim.
"Und du spielst eine entscheidende Rolle dabei.", f?gte Atera hinzu. Bevor Daemon etwas erwidern konnte, klopfte es erneut und Hauptmann Lewton trat ein. Auf seiner Schulter hocke Venezia und erz?hlte fr?hlich etwas. Der Gestank von Schnappers W?rstchen breitete sich im B?ro aus.
"Also, wann sollen wir die Welt retten und wo und wie und warum?", begann die Gnomin. Cim reichte Lewton das Schreiben, doch noch ehe er es genauer in Augenschein nehmen konnte, hatte es im Veni bereits wieder aus der Hand gerissen.
"He-", setzte der W?chter an, wurde aber von Daemon unterbrochen.
"Warum habt ihr mir diese Nachricht nicht gezeigt?", fragte er.
"Hatten wir ja vor, hatten wir ja vor.", gab Atera beschwichtigend zur?ck. "Es steht eh nichts wichtiges drauf, Tochter eines reichen H?ndlers aus den Klauen des B?sen befreien, viel Ruhm ernten blablabl das ?bliche eben." In diesem Moment klopfte es erneut an der T?re und Vinni mit Harry auf der Schulter, sowie Gralon Banks und Claudette kamen herein.
"Du wolltest uns sprechen, Sch?ffin?", fragte Gralon und salutierte.
"Salutieren brauchst nicht. Ich m?chte sowieso betonen, dass Dienstgrade bei dieser Mission keine Rolle spielen, das w?re nur hinderlich. Wir m?ssen in einem perfekten Thiem zusammen arbeiten, ansonsten k?nnen wir unsere Chancen bei diesem heiklen Fall vergessen." Atera sah kurz in die Runde. "Gut, wir sind soweit komplett. Ich, vielmehr wir SEALS, bekamen eine Nachricht von Rince, die er wiederum vom Patrizier erhielt. Es geht um die Befreiung der Tochter des H?ndlers Estragon."
"Frage mich, warum das nicht ein reines FROG Team macht. Immerhin w?ren wir daf?r zust?ndig.", mischte sich Venezia ein und reichte das Schreiben vom Patrizier an Vinni weiter.
"Weil FROG nun mal momentan f?hrungslos ist. Soweit ich h?rte, sind Abteilungsleiter und Stellvertreterin wegen privater Dinge abk?mmlich. Und da die Sache keinen Aufschub duldet, wurden wir damit beauftragt.", erkl?rte Cim.
"Nun ja, wann ist FROG mal nicht f?hrungslos. Selbst mit Abteilungsleiter." Atera grinste kurz. "?h, nun ja, wo war ich stehen geblieben? Ah ja, Dringlichkeit. Um weitere Informationen zu erhalten, wo sich die Entf?hrer aufhalten, was f?r Forderungen gestellt wurden undsoweiter, m?ssen wir mit Lord Vetinari reden." Sie warf einen Blick zu Daemon. "Und da kommst du ins Spiel."
"Ich?" Der Oberleutnant sah sich unbehaglich um.
09.10.2002 18:52Daemon
"Lewton ist Hauptmann.", schimpfte der Oberstleutnant, w?hrend er von Gralon und Cim durch die Stra?en zum Palast gezogen wurde, "Er soll das machen."
"Du wurdest f?r diese Aufgabe ausgew?hlt.". erkl?rte Atera, "Die Entscheidung wurde aufgrund eines Katalogs strenger Regeln getroffen."
"Aber...", begann Daemon, als Venezia auf seine Schulter sprang und ihm eine Kopfnu? gab, "Nun stell Dich nicht so an."
"Wi?t ihr, was witzig w?re?", grinste Claudette, "Wenn der Patrizier Patrizia hie?e."
Die Anderen sahen die Gefreite ausdruckslos an.
"War ja nur so ein Gedanke."
"Ist schon gut, Claude.", sagte Vinni.
"Claude?", fragte Claudette.
"Oder lieber Dette?", fragte der Korporal. Die Gefreite ging ohne ihn weiter zu beachten weiter.
"Dethsy? Minzi? Minti?"
"Ich frage mich", sinnierte Atera, "Ob wir vom Patrizier wohl Informationen erhalten, die bisher noch nicht so gut rausgekommen sind.", sie sah Cim an, "Was denkst Du, CIM?"
10.10.2002 12:16Cim B?rstenkinn
Cim bewegte seine Hand so dicht vor dem Gesicht, das die gespreizten Finger scheinbar durchsichtig wurden. "Alles eine Frage der Parallaxe", murmelte er, als ihm auffiel das es seltsam ruhig geworden war.
"Ich hab immer gewusst, dass er nicht ganz dicht ist", schnaubte Veni, die ihm eine unbedachte Bemerkung kurz nach ihrer R?ckkehr immer noch nicht verziehen hatte.
Cim lie? die Hand ger?uschvoll auf seinen Oberschenkel fallen "Das ?hh, war nur ein, Versuch. Wissenschaftlich, ihr versteht!"
Atera sah ihn h?flich l?chelnd, aber unber?hrt von seinem Forschergeist immer noch fragend an. "und ...?hh.. ja, ich bin mir ganz sicher, das Daemon alles Wesentliche von ihm erfahren wird. Gute Wahl ihn zu schicken. Sehr gut!".
"Mist", brummte der 'aufgrund strenger Regeln' Ausgew?hlte Richtung Patrizierpalast.
"Ich bin Oberstleutnant , und darf immer noch den Laufjungen spielen. Ich h?re schon den sp?ttischen Ton von Vetinari, sp?re den herablassenden Blick seines Sekret?rs, und sehe die hochm?tigen Palastw?chter."
Missmutig kickte er einen vor ihm liegenden Stein aus dem Weg und stapfte endlich die Stufen zum Eingang hoch.
Zwei wie versteinert da stehende Palastw?chter, gaben acht, dass niemand die Eingangstore stahl, und verzogen keine Miene, als der Offizier an ihnen vorbeiging.
Daemon ging noch einmal zur?ck , n?herte sich dem rechten der beiden M?nner und sah es.
Breit wie ein Scheunentor, vibrierend durch den Versuch es zu verkneifen, stand da ein breites Grinsen auf dem Gesicht.
"Ha! Das macht mir gar nichts. Ich bin Offizier! Vetinari ist auch nur ein Mann!", schnappte er den Torw?chter an, und setzte seinen Weg fort zum B?ro des Sekret?rs.
Das er verlassen fand. Nun war es eine Sache zum Patrizier zu gehen, eine andere dort unangemeldet aufzutauchen.
Er wartete eine Weile, und ging dann endlich doch zur Wartezone vor dem rechteckigen B?ro, wo die Standuhr h?misch tickte und die Stresshormone seiner Vorg?nger noch in der Luft lagen.
Vorsichtig klopfte und wartete er. Die einzigen Ger?usche kamen vom Pendel, und den Regentropfen am Fenster. Nach einer Weile klopfte er erneut, und endlich legte er sein Ohr an die T?r, um zu h?ren ob jemand da war.
"Ich nehme an, dass Du keinen Termin hast, oder?" Daemon zuckte nicht zusammen. Ein echter W?chter, ein Offizier noch dazu, zuckte nicht zusammen, auch wenn seine Disziplin hart mit seine Reflexen k?mpfen musste. Ein einzelner Schweisstropfen, bildete sich auf seiner Stirn, und folgte ?ber seine Nase hinweg der Schwerkraft.
Endlich drehte er sich um, salutierte und sagte so ruhig wie m?glich "Nein , Sir. Guten Morgen!"
Vetinari musterte ihn unbewegt, sagte ein paar Mal "hmhmhm" , und endlich " Na gut, wenn Du schon da bist, kannst Du auch gleich mit rein kommen".
Der Patrizier steuerte genau auf den Oberleutnant zu, als w?re er kein Hindernis, und ging nat?rlich davon aus, dass ihm Platz gemacht wurde.
Im B?ro lie? er sich auf seinen Stuhl fallen, und sagte "Du kommst wegen der Entf?hrung , nehme ich an!".
'Eine Entf?hrung also' : "Ja, Sir! Wir w?rden noch ein paar Informationen ben?tigen".
Vetinari nahm eine Mappe aus einer Schublade seines Schreibtisches , und entnahm ihr vorsichtig ein Dokument.
"Sicher kennst Du den Freiherrn Estragon. Er geh?rt zu den wenigen Bewunderern meiner Arbeit, und ging dabei soweit, seine Tochter nach mir zu benennen - nun eigentlich nach meinem Amt, aber da gibt es wenig Unterschied. " Vorsichtig putzte er eine Faser von seiner Weste, und be?ugte den W?chter erneut aufmerksam, bez?glich irgendwelcher Reaktionen, die aber ausblieben. Daemon kannte den Mann zu gut.
"Auf jeden Fall kam gestern ein Brief. Der Text war aus Buchstaben zusammengesetzt, die aus der Times ausgeschnitten und aufgeklebt worden waren. Patrizia, die Tochter von Estragon, ist entf?hrt worden, und wartet jetzt irgendwo in Klatsch darauf, dass ihr Vater das L?segeld in der H?he von 200.000 AM-Dollar an der Klatschianischen K?ste abgibt.
Estragon ist bereit zu zahlen, will aber auch die Sicherheit haben, dass seine Tochter wohlbehalten zur?ckkommt.
Der Auftrag lautet: Holt das Geld von Estragon, fahrt nach Klatsch, rettet die Tochter und das Geld, und kommt wieder nach Ankh-Morpork zur?ck. Nicht ungew?hnliches."
Daemon wollte gerade einen Einwand einbringen, als der Patrizier die Hand hob. "Nein, wir schalten sie nicht ein. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es sich um eine illegale Entf?hrung gehandelt hat, oder um eine offizielle Gildenangelegenheit. Ich will aber dass etwas unternommen wird."
Vetinari klappte die Mappe wieder zu. "Alle weiteren Einzelheiten, wird Euch Estragon gemeinsam mit Eurem Reisegeld ?bergeben. Und jetzt will ich Dich nicht weiter aufhalten."
"Sir? Ohne negativ denken zu wollen: Was w?ren die Konsequenzen, wenn wir den Auftrag nicht erfolgreich ausf?hren k?nnen ? "
Vetinari sah ihn belustigt an: "Nun f?r diesen Fall, habe ich Euch ein Buch aus der UU-Bibilothek ausborgen lassen. Bringt es vielleicht vor Eurer Abreise zur?ck. Schade, dass Du schon gehen musst, Oberleutnant, oder soll ich sagen 'Oberstleutnant'?"
"Guten Tag , Sir", Daemon salutierte, und verlie? das B?ro so w?rdevoll und rasch wie es nur irgendwie vereinbar war.
Am Gang warf er zum ersten Mal einen Blick auf den Einband. "Na prima". Er verstaute "Ackerzucht und Viehbau in XXXX" in seinem Umhang und beeilte sich zur?ck zu Ateras B?ro.
10.10.2002 16:44Venezia Knurblich
"Klatsch?!?", brauste Venezia auf und starrte Daemon, der inzwischen zur?ck im B?ro war und die anderen ?ber das Gespr?ch beim Patrizier in Kenntnis gesetzt hatte, entsetzt an.
"Wir k?nnen nicht nach Klatsch, ganz besonders du nicht! Oder hast du schon vergessen was das letzte Mal passiert ist, als wir in offizieller Funktion dort waren?"
Daemon starrte leicht verlegen in den Grund seiner Kaffeetasse, seine Fu?spitze zog kleine Kreise auf dem Teppich.
"Was ist denn passiert, als ihr das letzte Mal in Klatsch ward?" Cim stellte diese Frage ohne den Oberstleutnant auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
"Er hat... nein, erst haben wir alle den Palast in Schutt und Asche gelegt. Also nicht den Palast an sich, sondern die Einrichtung. Wisst ihr, man hatte uns gefangen genommen und wir mussten fliehen. Und einige unserer Leute sind nun mal eher f?r das Grobe. Malachit war auch dabei." Venezias Blick tr?bte sich als sie in Erinnerungen versank und ein leichtes L?cheln umspielte ihre Lippen.
"Ach ja, und als wir dann endlich ein Schiff gekapert und die halbe Mannschaft im Meer versenkt hatten um wieder nach Hause zu fahren entdeckte Dae an Deck diese Kanone... und dann haben er und Johann Ziel?bungen auf die kleinen spitzen Turmdinger vom Palast gemacht."
"Na, du warst aber auch nicht ganz ohne", unterbrach Daemon den Redefluss der Gnomin. "Ich erinnere mich noch, dass du mich, Malachit und dich beinahe umgebracht hast als du in der Glaskristallh?hle laut gekreischt hast, werte Dame!"
"Naja, daf?r hast du in den Katakomben in denen man uns gefangen genommen hatte..."
"Ruhe jetzt!", unterbrach Atera die Gnomin bevor sie sich noch richtig warm reden konnte. "Das ist ja sch?n und gut und war bestimmt auch alles sehr spannend, aber wir fahren selbstverst?ndlich trotzdem nach Klatsch, oder hat einer von euch beiden das dringende Bed?rfnis Vetinari mitzuteilen dass wir aufgrund pers?nlicher Probleme diese L?segeldaufgabe leider nicht ?bernehmen, hm?"
Venezia und Daemon wechselten schuldzuweisende Blicke, entschieden sich dann aber daf?r beinahe synchron mit dem Kopf zu sch?tteln.
"Na bitte, geht doch! Au?erdem k?nnten eure Ortskenntnisse dort von unsch?tzbarem Wert sein", bemerkte Atera.
"Dann sollten wir jetzt diesen Estragon aufsuchen und bei ihm genauere Informationen einholen", schaltete Lewton sich ein.
"...und im Laufe dieser Geschichte Daemon von allem was irgendwie nach Kanone aussieht fernhalten", f?gte Venezia hinzu.
St?hle wurden ger?ckt und die W?chter machten sich auf den Weg, Daemon ging als Vorletzter, dicht gefolgt von Cim, der ihm breit grinsend "Bumm!" ins Ohr fl?sterte.
10.10.2002 21:47Daemon
Vinni r?usperte sich laut. Er machte '?hm.'. Schlie?lich sprach er Atera direkt an.
"Ich verstehe nicht ganz, warum wir alle dahin m?ssen. W?rde es nicht reichen, wenn ein oder zwei fahren w?rden?"
"Willst Du Dich dr?cken, Korporal.", murrte Daemon, "Das klappt nicht. Ich mu?te zu Vetinari, dann mu?t Du auch nach Klatsch."
"Eigentlich dachte ich eher daran, ob nicht ein paar von uns die Ermittlungen hier ?bernehmen k?nnten. Schlie?lich wurde die Tochter doch in Ankh-Morpork entf?hrt, oder?"
"Klingt nicht dumm, was er sagt.", warf Harry ein, "Erstaunlich.", f?gte er grinsend hinzu.
"Dar?ber machen wir uns Gedanken, wenn wir mit Estragon gesprochen haben.", entschied Atera.
Kurz darauf erreichten sie das Anwesen des H?ndlers.
11.10.2002 13:49Gralon Banks
Es war ein gro?es Haus. Mit Gold verzierte T?rrahmen, frisch gestrichene W?nde und riesige Fenster sorgten f?r einen sehr luxori?sen Anblick.
"Dann lasst uns mal gehen.", schlug Gralon, immernoch vom Anblick des Hauses ?berw?ltigt, vor und blickte in die staunende Runde.
Atera's Mund klappte zu. "Der Mann hat Geld, keine Frage."
"Gut.", Cim n?herte sich gefolgt vom Rest des Trupps, der Eingangst?r.
Als er gegen die mamorierte T?r klopfte, konnte er den Luxus f?rmlich sp?ren. Es setzte ein dumpfes Pochen ein und, nachdem eine Weile vergangen war, wiederholte Cim seine Tat.
"Riesiges Anwesen.", f?gte Vinni hinzu, die sich beeindruckt die Gr??e des Hauses anschaute. "Wahrscheinlich k?nnten wir da alle gemeinsam drin leben, ohne uns einmal zu begegnen."
Harry grinste. "Wohlm?glich."
Es dauerte eine Weile, als die einkehrende Stille vom ?ffnen der T?r unterbrochen wurde.
"Ich sehe, Stadtwache von Ankh-Morpork. Kommt herein.", ein leicht ge?lteter Mann stand im Anzug den W?chtern gegen?ber und machte eine einladende Geste. "Ihr werdet schon erwartet."
"Danke, Herr Estragon.", gr??te Hauptmann Lewton erfreut.
"Nein, ich bin nur Bernhard, ein Angestellter des Hauses.", erkl?rte er und schloss die T?r als Claudette Minze, die letzte in der Reihe, eingetreten war.
Auch der Innenraum war gro?z?gig eingerichtet worden. Vergoldete Kerzenst?nder, riesige Wandikonographien und mehrere gl?serne Tische waren nur Nebensache im Gegensatz zur riesigen Treppe, die, wie Gralon auf dem ersten Blick feststellte, aus reinstem Silber sein musste. Irgendwie war es dem Obegefreitem Unwohl, auf soviel Geld zu marschieren.
"Folgt mir bitte.", sagte Bernhard und erklomm die Treppe. "Ich hoffe ihr hattet eine wohlgesonnene Anreise."
"Ja, vielen Dank.", nickte Daemon l?chelnd.
Nach der Treppe folgte ein nicht kleinerer Flur, dessen unz?hlige Teppichmuster auch Cim Buerstenkinn staunen lie?en. Eine Weile sp?ter stoppte Bernhard vor einer kleineren T?r als jene, die die W?chter vorher gesehen hatten. Ein komischer Duft lag in der Luft.
"Hier ist es.", Bernhard ?ffnete die T?r, sagte Bescheid, dass die W?chter gekommen waren, und verlie? die W?chter wieder.
"Kommt herein.", sagte eine Stimme von innen.
Claudette trat vor.
11.10.2002 14:21D-N-T Vinni
Leicht verunsichert von soviel Pomp traten die W?chter in das Zimmer ein, nur um eine weitere Darbietung der Dekadenz des ankhianischen Adels vorgef?hrt zu bekommen. Der l?ngliche Raum wurde von einem wunderbar gemasertem Tisch aus dunklem Walnussholz dominiert um den herum elf hochlehnige, noble St?hle aufgestellt waren. Die gro?en Fenster, die viel Licht in den Raum hineinlie?en waren von kunstvollen Vert?felungen im Fensterrahmen umgeben und schafften zusammen mit dem dicken, fast flauschigen Teppich eine angenehme Atmosph?re.
In diesem Moment ?ffnete sich eine T?r am hinteren Ende des Raumes und ein alter Mann mit langen, silbergrauen Haaren die zu einem Zopf gebunden waren trat in einem gestreiften Morgenmantel heraus. Ein eigent?mlicher Geruch, der sich tief in die Nasenschleimh?ute fra? und den Mann am besten mit "agressiv-w?rzig" beschreiben konnte, machte sich sofort im Raum breit.
"Ah, die W?chter." bl?ffte er mit seiner tiefen, bedrohlich klingenden Stimme. "Setzt euch, wir haben keine Zeit zu verlieren."
Die Truppe setzte sich nach einem kurzen begr??ungsgemurmel Ateras an den gro?en Tisch und wartete auf weitere Instruktionen. Doch gerade als der alte Mann, Herr Estragon, das Wort ergreifen wollte, trat sein Diener Bernhard mit einer galanten Bewegung an den Tisch und fragte ob die W?chter nicht etwas trinken wollten. Vintongo blickte skeptisch zu Atera, die aber nach einer Sekunde des Z?gerns ein bestimmtes "Nein." aussprach, dem man anmerkte dass es f?r alle galt.
"Nun," begann Herr Estrago, "ich nehme an ihr kennt euren Auftrag. Allerdings muss ich euch noch einige Dinge mitteilen, bevor ihr aufbrechen k?nnt. Gibt es bis hierher fragen?"
Eine Hand wurde zitternd in die H?he gestreckt. "Was ist denn?" fragte Estragon ?rgerlich, der nicht damit gerechnet hatte, dass es wirklich fragen geben w?rde. Es war Hauptmann Lewtons Hand.
"Ich..ich..die Treppe" keuchte er. "Sie war...urgh! Ich glaube ich muss.." brach er mitten im Satz ab...
11.10.2002 15:02Daemon
Der Hauptmann fiel vorn?ber auf die Tischplatte.
"Damnit!", rief Daemon und sprang auf, "Daran h?tte der Architekt des Hauses doch denken m?ssen!", er schlang die Arme um Lewton und zog ihn zu einem der gro?en Fenster. Kurz fummelte er an der Verriegelung herum, dann schnappte er sich Harry's Spie? [1] und schlug die Scheibe ein. Als frische Luft zu Lewton drang, begann er sich langsam zu erholen.
"Wenn wir jetzt endlich anfangen k?nnten.", sagte Estragon mit einem strengen Blick auf die Scherben, "Sie werden von mir alle ben?tigten Mittel erhalten und so schnell wie m?glich nach Klatsch reisen."
"Zun?chst.", unterbrach Atera, "Ben?tigen wir einen detaillierten Bericht ?ber die Umst?nde des Verschwindens ihrer Tochter, Herr Estragon." Der H?ndler lehnte sich zur?ck und begann, zu erz?hlen.
[1] Eine konsequente Weiterentwicklung des Webels.
11.10.2002 15:14Claudette Minze
"Die Entf?hrung selbst war vor vier Tagen, allerdings traf der Erpresserbrief erst gestern ein. Ich vermute, ihr kennt das Schreiben?", erkundigte er sich, woraufhin Daemon kurz nickte. "Nun, ich wollte meiner Tochter die bestm?gliche Erziehung angedeihen lassen", fuhr er fort, "darum hat sie regelm??ig einen Privatlehrer besucht. Vor vier Tagen kam sie nicht mehr vom Unterricht zur?ck. Nat?rlich habe ich sofort nach dem Lehrer suchen lassen, aber er ist ebenfalls verschwunden."
Estragon lehnte sich zur?ck und fuhr sich m?de mit der Hand ?ber die Augen. Claudette r?usperte sich. "Gibt es einen Grund, warum der Unterricht nicht hier im Haus stattfand? Das ist doch sonst allgemein ?blich."
"So war es auch bis vor kurzem, aber Herr Distel meinte, in einer anderen Umgebung k?nne Patrizia sich besser konzentrieren, und ich habe das nat?rlich unterst?tzt", erkl?rte er. "Seit etwa drei Monaten finden die Stunden in einem Geb?ude am Hide Park statt... Nun, fanden statt, sollte ich wohl sagen. Sie wurde t?glich mit einer Kutsche hin und zur?ck gebracht."
"Es w?re hilfreich, wenn wir mit dem Kutscher sprechen k?nnten...", begann Cim B?rstenkinn, doch Estragon winkte ab.
"Das wird leider nicht m?glich sein, er ist auch nicht aufzufinden, genau wie die Kutsche samt Pferden und Patrizias Leibw?chter", seufzte er. W?hrend die W?chter sich verstohlene Blicke zuwarfen, f?gte er hinzu: "Der Brief lag gestern Morgen pl?tzlich im Hausflur, jemand muss ihn unter der T?r durchgeschoben haben. Aber niemand hat etwas geh?rt oder gesehen."
Der Freiherr seufzte schwer und sch?ttelte den Kopf. Dann straffte er sich entschlossen und sah die W?chter an. "Das waren die Ereignisse", stellte er fest. "Habt ihr soweit irgendwelche Fragen?"
11.10.2002 16:25Atera
"Ja, wo ist das Geld?" Die anderen W?chter warfen darauf Venezia eindeutige Blicke zu, die sich mit einem "Was denn, daf?r sind wir doch schlie?lich hier." verteidigte.
"?h, bevor wir zu diesem Teil ?bergehen, w?rde ich gerne den Erpresserbrief noch einmal sehen.", unterbrach Atera sie und sah zu Herrn Estragon. "Sowie die Adresse des Geb?udes am Hide Park, die Adresse von Herrn Distel und die Adresse beziehungsweise das Zimmer des Kutschers und Leibw?chters. Ja, ich glaube das war alles." Der Hausherr nickte und erhob sich um zu einer Vitrine im weitl?ufigen Raum zu gehen. W?hrend er einen Schl?ssel an einer Kette aus seiner Westentasche holte und damit die Vitrine aufschlo?, redete er ungehindert weiter.
"Herr Distel besa? ein Zimmer in jenem Geb?ude am Park. Unvergleichliche Stra?e 14. Beste Gegend. Kutscher sowie Leibw?chter waren im Dienstrakt meines Anwesens untergebracht. Bernhard wird euch gleich den Weg zeigen, wenn ihr die Zimmer in Augenschein nehmen wollt." Herr Estragon drehte sich wieder herum und hielt ein kostbar verziertes K?stchen in den H?nden. "Der Erbresserbrief.", sagte er, setzte sich, klappte das K?stchen auf und holte ein zerknittertes Dokument heraus.
"D?rfte ich..", begann Atera und bekam das Papier ausgeh?ndigt.
"Von wem wurde der Brief im Hausflur gefunden?", fragte Lewton inzwischen, der immer noch am Fenster stand und offenbar die "frische" Luft genoss.
"Von einem meiner Diener.", erwiderte Estragon knapp. "Was sollen die ganzen Fragen? Ich will einfach nur meine Tochter wieder, also brecht endlich auf! Das Geld habe ich schon vorbereitet, ebenso einige Karten von Klatsch, die den ?bergabepunkt markieren." ?rgerlich fuchtelte er mit den H?nden in der Luft herum, so als wolle er die W?chter verscheuchen, doch es war anscheinend nur das Zeichen f?r den Diener, der pl?tzlich wieder -scheinbar aus dem Nirgendwo- am Tisch stand. "Hol mir die Karten.", forderte Estragon auf und rieb sich erneut die Stirn. Der Diener verbeugte sich mehrmals und zog sich unter weiteren Verbeugungen r?ckw?rts aus dem Raum zur?ck.
"Hast du Handelsbeziehungen zu Klatsch, Herr Estragon?", fragte Atera, w?hrend sie ihr Gesicht hinter dem aufgeklappten Schreiben verbarg.
"Ich handle mit Gew?rzen, vornehmlich Senf, den ich unter anderem auch aus einem Gebiet in Klatsch beziehe. Die Waren werden durch das Land transportiert. Aber ich w??te nicht, was das damit zu tun haben soll. Klatsch ist bei weitem nicht die Region, die am besten geeignet f?r Gew?rzanbau ist, ich habe dort nur wenige Anbaugebiete.", erkl?rte der Freiherr und stand ruckartig erneut auf. "Ich hol jetzt das Geld.", blaffte er und trat mit gro?en Schritten in einen Nebenraum. Krachend fiel die T?re zu.
Die W?chter warfen zuerst Blicke in den nun leeren Raum und dann sich gegenseitig zu. Sie waren allein.
"Also, ich finde-", begann Atera, wurde aber von dem Umstand unterbrochen, dass jeder W?chter die gleiche Idee hatte das Wort zu ergreifen.
11.10.2002 17:18Gralon Banks
"Ich finde es schon ziemlich komisch.", mischte sich Gralon ein. "Jedenfalls das mit dem Privatlehrer."
"Stimmt.", warf Harry ein. "Alles verschwand und ich denke, die Person, die Patrizia entf?hrt hat, kann dies nicht allein getan haben."
Die meisten der W?chter nickten, als Herr Estragon mit einem gr??eren Koffer eintrat. Vorsichtig legte er diesen auf den Tisch, ?ffnete ihn und zeigte den W?chtern kurz die B?ndel an Geldscheinen. "Ich hoffe, Patrizia wird heile hier wieder erscheinen. Meine geliebte Patrizia.", schluchzend ?bergab er Cim den Koffer.
"Viel Gl?ck.", sagte er und winkte Bernhard zu sich. "Er wird euch wieder herausbringen."
Nachdem sich die W?chter von Estragon verabschiedet hatten, diskutierten alle heftigst auf dem Flur weiter.
"Wollen wir uns nicht aufteilen?", fragte Vinni nach. "Ein paar zur ?bergabe, andere sollten sich dieses Geb?ude von Herrn Distel anschauen, ob dort etwas auf?lliges ist."
Er blickte in die Runde.
11.10.2002 17:29Harry
Atera warf erneut einen Blick auf den Brief. "Hier steht, der Betrag soll in einer Woche im Hafen von Al Manach deponiert werden."
"Das ist ein kleiner Hafenort - weit weg von Al Khali und den anderen gro?en St?dten", meinte Daemon. "Damit haben wir schon einmal ein Problem weniger, denn dort wird sich wohl kaum einer an uns erinnern."
"In einer Woche... das hei?t, wir haben nicht viel Zeit", meinte der Stabsspie?. "Wenn wir morgen ein Schiff nehmen, kommen wir maximal einen Tag zuvor dort an. Wir m?ssen also so schnell wie m?glich aufbrechen. Wahrscheinlich ist es wirklich am sinnvollsten, wenn wir uns aufteilen."
Die Gruppe hatte das Anwesen inzwischen wieder verlassen und stand auf der Stra?e. Erwartungsvoll blickten alle auf Atera.
"Was ist denn los?" fragte diese.
"M?sstest du jetzt nicht einen Vorschlag machen, wie genau wir uns aufteilen und wie wir dann weiter vorgehen?"
"Muss ich das? Okay, dann... ?h..." Sie r?usperte sich. "Gibt es Vorschl?ge?"
"Kann mir jemand erkl?ren, warum dieser Estragon die Wache eingeschaltet hat?" fragte Harry nach kurzem Schweigen. "Ich meine, der Kerl hat anscheinend noch mehr Geld als Lady K?sedick, und trotzdem riskiert er das Leben seiner Tochter, indem er vergleichsweise mickrige 200.000 Dollar einer Gruppe W?chter anvertraut, anstatt einfach zu zahlen."
Die anderen dachten dar?ber nach.
"Vielleicht, weil er Angst hat, dass Patrizia nicht freigelassen werden w?rde, wenn er zahlt?" schlug Claudette vor.
"Kann sein. Aber auf jeden Fall scheint es sinnvoll, hier in der Stadt Nachforschungen anzustellen. Hat Al Manach einen Nachrichtenturm?"
"Bestimmt", meinte Daemon. "Ziemlich viele Schiffe machen dort auf dem Weg nach Al Khali einen Zwischenstopp; es gibt also einige reiche H?ndler, die ein Interesse daran haben, dort mit Informationen versorgt zu werden."
"Gut, dann k?nnen wir uns gegenseitig ?ber Fortschritte informieren, wenn eine der Gruppen auf Hinweise st??t", stellte Atera fest.
"Welcher Entf?hrer ist auch so unversch?mt, und verlangt, dass die Geld?bergabe in einem anderen Land stattfindet? Das ist doch keine Art!" emp?rte sich Venezia.
"Vielleicht tut er es, damit er vor der Wache sicherer ist. Immerhin haben wir in Klatsch keine offiziellen Befugnisse", meinte Vinni.
"?berhaupt", warf Harry ein, "warum k?mmert sich in Klatsch nicht die klatschianische Wache um die Angelegenheit? Dann k?nnten wir alle hier bleiben und w?ren nicht gezwungen, in einem ungesunden Klima zu ermitteln und uns von Schafsaugen und Kamelhoden zu ern?hren."
"Der Patrizier hat ausdr?cklich gew?nscht, dass wir uns um die Sache k?mmern", entgegnete Atera. "Er wird schon seine Gr?nde haben."
"Aber k?nnen wir uns nicht um die Sache k?mmern, indem wir eine Nachricht nach Klatsch schicken, und die Wache dort um Hilfe bitten? Dann schicken wir ihnen einfach den Koffer hin und ermitteln alle hier! Oder ein einzelner von uns f?hrt mit dem Koffer r?ber, und arbeitet dort mit den Klatschianern zusammen!" Hoffnungsvoll sah der Gnom in die Runde. "Ich w?rde mich auch freiwillig melden, hier zu bleiben", f?gte er hinzu.
11.10.2002 18:14Atera
"Gut, Harry, das ist genau der richtige Geist, den wir brauchen!", lobte Atera. Der Gnom strahlte. "Solche Leute brauchen wir, die sich nicht scheuen unangenehme Entscheidungen zu treffen. Leute, die stehen bleiben, wenn alle einen Schritt zur?cktreten. Leute, die 'Hier!' schreien, wenn gefragt wird, wer mit erhobenen Kopf in den Tod tritt." Das Strahlen von Harry wurde zu einem fragenden h?flichen L?cheln. "Kurz: Freiwillige." Atera sah in die Runde. "Also, wer begleitet Harry nach Klatsch?" Das L?cheln des Spie?es erstarb.
"?h, Moment, nein, so meinte ich das nicht. Ich sagte 'hier bleiben'. Ich m?chte hier bleiben." Die anderen W?chter nahmen ein paar Schritte Abstand. Harry sah sich hilfesuchend um. "Ihr habt doch alle geh?rt, wie ich sagte, ich m?chte hier bleiben oder?"
Die W?chter sahen zu Atera, dann wieder zu Harry und dachten an ein gro?es hei?es Land.
"Von da unten versteht man dich so schlecht.", sagte Daemon schlie?lich.
11.10.2002 18:37Venezia Knurblich
Venezia z?gerte. Auf ihrem Gesicht war deutlich abzulesen, dass sie sich hin- und hergerissen f?hlte. Einerseits, sie war gerade erst von einer langen und abenteuerlichen Reise nach Ankh-Morpork zur?ckgekehrt und im Grunde ihres Herzens mochte sie die Stadt, andererseits...
"Ich komme mit!", k?ndigte sie mit einem entschiedenen Tonfall an.
"Du?!?" Atera blickte sie verwirrt an. "Hast du nicht gerade noch erz?hlt, dass du nicht nach Klatsch kannst wegen der... ?h, diplomatischen Mission, die ihr da mal hattet?"
"Naja wei?t du, erstens hast du selber gesagt, dass die Kenntnisse ?ber Land und Leute die wir damals gesammelt haben wertvoll sein k?nnten, zweitens neigen Menschen im Allgemeinen dazu, Leute mit meiner Gr??e zu ?bersehen und drittens... also Harry ist ein Gnom und ich bin auch einer und ich habe... na ja, Familie da und wenn ich mitkomme dann k?nnen wir die Kontakte da nutzen und das k?nnte hilfreich sein. Au?erdem muss ich sagen, Kamelhoden sind lecker!"
11.10.2002 21:00Harry
Harry schwieg dazu - er kannte den Geschmack seiner Kollegin.
"Ich glaube, ihr habt mich falsch verstanden", versuchte der Gnom es erneut. "Ich will wirklich nicht nach Klatsch. Au?erdem w?re es unsinnig, wenn nur zwei Gnome nach dr?ben fahren, oder? Zwei Gnome und ein gro?er Koffer voller Geld? Vielleicht sollte die zweite Person lieber ein Mensch sein. Ich w?rde freiwillig meinen Platz abtreten."
Er sah auf, ob jemand hervortreten w?rde, aber keiner meldete sich.
Er wollte nicht nach Klatsch - und noch viel weniger, auch wenn er dies nicht offen sagte, wollte er mit Venezia nach Klatsch. Es lag daran, dass er sich in ihrer Anwesenheit immer unbehaglich f?hlte, seit sie zu einem Wergnom geworden war.
Fr?her, als Veni und er noch die einzigen Gnome der Wache waren, war seine Kollegin des ?fteren Mittelpunkt einiger ?u?erst privater Phantasien des Gnoms gewesen. Damals wie heute bem?hte er sich, sich nichts anmerken zu lassen, aber der Gedanke, dass sie nun eine Untote war, behagte ihm nicht. Gegen untote Menschen hatte er nichts, aber untote Gnome - dazu noch solche, mit denen er h?ufig zu tun hatte, wie Veni und Gonzo - waren ihm unheimlich.
Deswegen hoffte er, dass sich doch noch jemand anders freiwillig melden und ihm die Reise erspart bleiben w?rde... aber Atera schien sich schon darauf festgelegt zu haben, ihn auf jeden Fall mitzunehmen.
11.10.2002 22:38Daemon
Die W?chter kamen w?hrend der Gedankeng?nge des Gnoms am Wachhaus an und setzten sich.
"Ich denke.", begann Daemon mit einer sachlichen Feststellung und fuhr fort: "Zun?chst sollten zun?chst alles tun, um die Sicherheit des Koffers zu garantieren.", er stand schnell auf und legte eine Kette um Cims Handgelenk und den Koffergriff. Bevor der verbl?ffte Lance-Korporal etwas tun konnte, verschlo? der Oberstleutnant das ganze mit einem Schlo?.
"Hey!", rief Cim. Daemon grinste.
"Jetzt bist Du der Kofferverantwortliche."
"Cim mu? nach Klatsch!", rief Harry laut, "Cim mu? nach Klatsch und ich nicht!", er sprang auf und ab.
"Auf dem Schiff w?re sicher genug Platz f?r mehr als zwei Personen.", ?berlegte Atera.
"A Prospos.", schreckte Daemon auf, "Da f?llt mir ein, dass ich dar?be rnoch was im Archiv im Keller checken wollte. K?nntest Du mir da kurz helfen, Stabsspie??", er ging zur Kellert?r, "Und wenn Cim nicht tats?chlich die ganze Zeit mit dem Koffer am Handgelenk herumlaufen will, sollte er mitkommen, ich habe den Schl?ssel unten." Die drei W?chter gingen ins Archiv.
"Was hat das jetzt zu bedeuten?", fragte Claudette.
"Ich f?rchte, Daemon hat nicht WIRKLICH einen Schl?ssel, Clawd.", grinste Vinni. Ein Blick der Gefreiten lie? sein Gesicht zerknirrscht erscheinen, "Claudi vielleicht?"
Bald darauf erschienen die drei wieder. Der Griff des Koffers war entfernt worden und Cim rieb sich ein rotes Handgelenk. Die Kette samt Schlo? war mehrere Male um den Koffer geschlungen und fest verschlossen.
"Tut mir wirklich leid, Cim.", grinste Daemon breit.
"Wir wollten es wirklich einf?hlsamer machen, aber es klemmte irgendwie.", sagte Atera treuherzig.
"Also gut jetzt.", unterbrach Lewton, "Wir m?ssen jetzt endlich entscheiden, was wir machen."
11.10.2002 22:56Atera
"Gut, dann teilen wir uns jetzt auf. Eine H?lfte nach Klatsch, die andere bleibt hier.", beschlo? Atera. "Wir sind eins, zwei... drei.." Sie hob ihre Hand und z?hlte an den Fingern ab. "Vier.. f?nf.." Atera guckte von der linken Hand zu ihrem Haken und ?berlegte kurz. "Mehr als f?nf." Die anderen nickten h?flich. "Wer m?chte also neben Harry mit nach Klatsch?"
Venezia h?pfte auf Lewtons Schulter umher und rief immer wieder "Ich, ich, ich!"
"Wegen Gewicht und Gr??e sollte das am besten ein Mensch sein.. ohne hier jemand diskriminieren zu wollen." Die Untote r?usperte sich kurz. "Au?erdem muss der Koffer nat?rlich besch?tzt werden."
"Besch?tzt?", fragte Gralon z?gerlich.
"Ja, wer wei?, wer schon alles davon ?h wei?.", erkl?rte Atera.
"Ich glaube, der Patrizier und auch Estragon sagten etwas von Dringlichkeit.", erinnerte Lewton erneut. Der Stabsspie? nickte.
"Um es abzuk?rzen: Ich gehe auf jeden Fall mit nach Klatsch, sowie Harry, der sich freundlicherweise bereit erkl?rte und Venezia. Einen br?uchte ich noch. Denkt an Ruhm und Ehre!" Sie hob beschw?rend den Zeigefinger und dann klammerte sich ihr Blick an einer Person fest. Kurzzeitig schien Atera nachzudenken, dann erhellte sich ihre Miene. "Vinni!", rief sie freudig. "Ich bin mir sicher, du bist genau der richtige daf?r."
"?h..." Der Korporal stand pl?tzlich sehr einsam da. "Ich bin mir nicht sicher, ob-"
"Doch, doch, keine falsche Scheu.", unterbrach Atera ihn. "Und zwar f?r die ehrvolle Aufgabe, des.." Sie nahm Daemon den Koffer aus der Hand und ?berreichte ihn beinahe feierlich Vinni. "des Koffertr?gers. H?te ihn wie dein Augapfel. Sollte er verloren gehen, haben wir gro?e Probleme, aber das wird nat?rlich niemals geschehen. Dank dir."
"Aber, ich-", setzte dieser erneut an.
"Au?erdem kommst du aus Klatsch, du kennst dich da aus.", bestimmte Atera.
"Aus Wiewunderland.", berichtigte der W?chter.
"Sei nicht so kleinlich. Die Richtung stimmt auf jeden Fall." Zufrieden sah Atera in die Runde. "Damit w?ren die Gruppen gekl?rt. Wir segeln ?bers Meer nach Klatsch und die anderen ermitteln hier wegen den Komplizen der Entf?hrer. Also der ganze Kram mit Zimmer und Geb?ude durchsuchen, Leute befragen undsoweiter. Noch Fragen? Ich meine, die Zeit l?uft uns nat?rlich davon, aber wenn jemand etwas anzumerken hat, bin ich gerne bereit ausf?hrlich zu antworten." Die Abteilungsleiterin der SEALS warf einen Blick in die Runde, der besagte, dass sie eindeutig keine weiteren Fragen w?nschte.
11.10.2002 23:37Cim B?rstenkinn
Nach einem umfangreichen Besuch am "Hier-Gibts-Alles-Platz" wo Atera zu Gunsten einer teilweise am Ziel vorbeigehenden Ausr?stung Ihre Reisekassa dezimierte, machen sie sich auf den Weg zur Flussf?hre.
"Ich glaube ja immer noch, dass sie das absichtlich macht", beschwerte sich Vinni bei dem auf seiner linken Schulter sitzenden Harry. "Sie wei?, dass ich keine Seereisen mag, und sucht mich trotzdem daf?r aus."
"Na weil mir der kleine Ausflug ja soviel Freude macht. Meine letzten Erfahrungen in ?bersee waren auch nicht die tollsten...", stimmte der Spie? in die Klage mit ein.
Allein Veni, schmatzte zufrieden an der dritten Wurst, und bedauerte, dass die Uniform von Vinni soviel von dem Fett aufsaugte, dass sie sonst eigentlich aufschlecken h?tte k?nnen.
"Ich wei? gar nicht was ihr habt", sagte Atera ohne sich umzudrehen, "wir nehmen jetzt erst mal die F?hre, fahren gem?tlich den Ankh runter, und sind morgen fr?h beim Hafen. Praktisch, dass Schnapper Tickets daf?r verkauft!"
Schon in der Bescheidenen Strasse h?rten sie das Gezeter, das von einer Lautst?rke war die es schaffte den allgemeinen L?rm (wenngleich nicht den Geruch) des Viehmarktes zu ?bert?nen.
Wie ein akustisches Leuchtfeuer, geleitete ihnen das Geschrei den Weg, bis sie pl?tzlich sahen was die Ursache war.
Am Dock lag nicht nur das bekannte, d?monenbetriebene Amphibienfahrzeug das mit allen Aggregatszust?nden des Ankh zurecht kam, sondern noch ein zweites, ein dampfendes, zischendes Etwas, auf dem einige notd?rftige Sitze montiert waren.
"Ich habe eine Konzession!", ein b?rtiger H?ne stand am Dock und winkte mit einem St?ck Papier, w?hrend ein untersetzter Mann zornig herumsprang und heftig gestikulierte.
"Es ist mir egal ob Du eine Konfession hast, hier geht es nicht um Glauben, sondern ums Gesch?ft. Meine Familie ist seit 5 Generationen in der Transportbranche, und ich sehe nicht ein, warum ich mir von Dir alles kaputt machen lassen sollte! Noch dazu von so einer Schrottlaube."
Ein kleiner breit grinsender Junge sa? am Steuer der Maschine und zog an einer Schnur, die ein lautes Pfeifen ert?nen lie?. "Fahrg?ste, Elban! Lass uns abrauschen!".
Vinnis Hals war schlagartig trocken geworden, "Atera sag mir, dass ich nicht auf diese H?llenmaschine steigen muss!".
Doch Seals-Chefin nahm keine Notiz von dem Korporal und ging direkt auf den B?rtigen zu. "Wie lange sagtest Du brauchst Du bis zum Meer?"
* * *
In dem Keller lagen eine Menge alter Kisten, Teile von mechanischen Standuhren, und verrostetes Werkzeug.
Das M?dchen war in einen Schaukelstuhl gesetzt und gefesselt worden. Ein Knebel hinderte sie daran ihre Schmerzen hinauszuschreien, und nichts als ged?mpftes St?hnen drang an die Ohren der Ratte Erwin die sich ihr langsam n?herten.
Nein, es geh?rte nicht zum guten Ton , unter den Nagern Futter lebendig zu verspeisen. Und auch wenn die Menschenfrau verf?hrerisch roch, w?rde seine Familie warten bis sie nicht mehr atmete. Dennoch, das Blut das auf den Boden tropfte geh?rte ja nicht mehr wirklich zu der Sterbenden, und ein kleiner Zwischensnack schadete nie.
Das war eine seltsame Szene gewesen, als der nach Pferd riechende Mann einfach ein St?ck von ihr abgeschnitten hatte. Schade dass er es mitgenommen hatte. So machte sich Erwin ?ber das Blut her, dass in einem kleinen Bach die gebogene Lehne herunterlief, und sich in einer Lache sammelte und stockte. Als das M?dchen die leisen Fressger?usche h?rte, sah sie nach unten, und erblickte den blutverschmierten kopf, des gewaltigen Tieres.
Mit einem letzten, ged?mpften Schrei wurde sie ohnm?chtig und sank im Stuhl zur?ck.
Erwin war sehr zufrieden mit seiner neuen Behausung.
* * *
Daemon hatte vertraulich seine Hand auf Claudettes Schulter gelegt, und verschwand mit den Worten "Hab ich Dir eigentlich schon von meinem letzten Fall erz?hlt?" Richtung Hide-Park um dort die Unterkunft des Lehrers zu durchsuchen
Cim und Gralon hatten die Unterk?nfte der Bediensteten ausgefasst, und nachdem Cim noch seinen Rucksack geholt hatte, waren wie wieder auf dem Weg zur Casa Estragon.
"Ich w?re sooo gerne nach Klatsch gefahren!", sagte Gralon und ging mit h?ngenden Schultern neben Cim her. "Die interessanten Sachen machen immer die anderen!".
"Wart mal ab!", versuchte der Lance-Korporal seinen Kollegen aufzuheitern, "Weder ist schon aller Tage abend, noch ist Patrizia heil zu Hause. Wenn notwendig, werden wir den anderen helfen, und sie aus einer Horde s?belschwingender, fluchender Klatschianer rausholen m?ssen! Doch zuerst m?ssen wir uns mal darum k?mmern, dass die Hintergr?nde aufgekl?rt werden.".
Gralon zuckte mit den Schultern "Welche Hintergr?nde gibt es da gro? aufzukl?ren? Die Tochter von nem reichen Fuzzi ist entf?hrt worden. Wir bringen die Kohle, nehmen die Kleine mit, und fertig."
"Kann es sein, dass Du Dir die Sache etwas einfach vorstellst? Atera ist dabei! Und Ateras F?lle sind NIE einfach!"
Mittlerweile waren sie beim Anwesen von Estragon angekommen, und wollten sich gerade nach den Unterk?nften der Bediensteten erkundigen, als sie Estragon selbst auf den Eingangsstufen sitzen sahen , umgeben von 5 schwer bewaffneten Trollen. Er starrte auf ein Tuch, dass er in beiden H?nden hielt. Zu seinen Beinen lag ein Zettel.
Sofort waren die beiden W?chter bei ihm, und wurden von seinen Leibw?chtern unsanft zur?ckgesto?en. "Du n?herkommen, Du landest in KalksteinSuppe! Hohoho".
Das abrupte Lachen, dass wohl f?r die Unerschrockenheit des gewaltigen K?mpfers stehen sollte, klang abgehackt, und nat?rlich erzielte es den gew?nschten Effekt.
"Was soll das Du Fels? Selbst Damien lacht glaubhafter als Du! Bist Du schon wieder heissgelaufen?", schnautze Gralon und tat als w?rde er das steinerne Wesen um zwei K?pfe ?berragen. Cim sah den Obergefreiten erstaunt an.
"Ahh, Gralon ich weiss nicht, ob das die geeignetste Form ist, mit einem Berg auf Beinen zu.."
"Lasst sie durch! Es ist ohnedies schon egal!", schluchzte Estragon. Pl?tzlich sprang er auf, schnappte Cim beim Kragen , und schrie ihn aus n?chster N?he an. "Es ist alles Eure Schuld! Eure plumpe Vorgangsweise wird noch den Tod meiner Tochter zur Folge haben! Hiermit seid ihr von der Sache entbunden!"
Cim l?ste vorsichtig genug um nicht irgendwelche "Schutzmassnahmen" der Trolle zu rechtfertigen die H?nde des Freiherren von seiner Uniform. "K?nntet Ihr mir sagen, was passiert ist?"
Mit zittrigen H?nden entfaltete der Mann das Tuch, und offenbarte ein Ohr in dem ein kleiner goldener Ring mit silbernen Ornamenten steckte.
Gralon hatte unterdessen den Zettel aufgehoben. Erneut in ausgeschnittenen Buchstaben stand da: "Ihr habt die Wache eingeschalten! Das muss Eure Tochter leider b??en. Wenn Sie uns Probleme machen, ist der n?chste K?rperteil den ihr bekommt der Rest des Kopfes. "
"Nun Herr, seid versichert, und der Patrizier sieht das ebenso, ?hh, vielleicht sollten wir die Unterk?nfte ein anderesmal untersuchen. Komm Gralon. Haltet die Ohren ...also guten Tag!"
Cim und Gralon fl?chteten regelrecht aus dem Innenhof, und machten sich erst viel sp?ter Gedanken wohin.
* * *
Daemon, der ein seltsames Mal auf der Wange trug, und Claudette die sehr bestimmt vor ihm herschritt, kamen zu dem gro?en Mietshaus in der "Unvergleichlichen Strasse" dass ihnen genannt worden war. Die W?chterin zog an der Glocke.
"Ich glaube Du hast etwas missverstanden Clawd!", versuchte Daemon wieder zu einer Art Gespr?ch zur?ckzufinden.
"Wo das herkam gibt es noch mehr Herr Oberleutnant! Nur f?r den Fall, das sich derlei Missverst?ndnisse wiederholen.", schnappte sie zur?ck.
"Aber.." Er wurde von einer alten, sehr dicken Frau unterbrochen, die gem?chlich die T?r ?ffnete.
"Sie w?nschen?", mit den dicken Gl?sern und dem gebeugten R?cken erinnerte sie stark an eine Schildkr?te, was auch die Geschwindigkeit erkl?rt h?tte.
"Stadtwache!", Daemon kratzte sich verlegen am Kopf um seine Wange zu verdecken, "Wir ermitteln im rahmen einer Entf?hrung und h?tten uns gerne die Wohnung von Herrn Distel angesehen!"
"Da k?nnt ihr aber alleine raufgehen! Das ist im vierten Stock, und ich war gestern erst dort oben!" Ohne ein weiteres Wort, drehte sie sich um , und schlurfte ihn ihre Parterre - Wohnung zur?ck, deren T?r mit lautem Knall ins Schloss fiel.
So stapften die beiden die endlos scheinenden Treppen (*) und kamen endlich ersch?pft vor einer angelehnten T?r an, auf der "Dr. Distel, Gelehrter" stand.
Claudette stie? die T?r auf, und beiden stockte der Atem.
"Alle H?llen!", entfuhr es Claudette angewidert. Daemon zog es vor sich zu ?bergeben.
(*) Die Stockwerke waren mit Halb- und Viertelst?cken unterteilt, was aus dem 4.Stock den Turm vom Babel werden lie?
12.10.2002 2:37Gralon Banks
"Was machen wir jetzt?", fragte Gralon, besorgt dar?ber, dass jetzt auch die anderen W?chter in einer noch gr??eren Gefahr waren. "Wer k?nnte blo? wissen, dass wir im Fall eingebunden sind?"
"Es muss..", Cim runzelte die Stirn. "Vielleicht ist jemand im Hause Estragons an der Entf?hrung beteiligt."
"Es ist ziemlich kompliziert.", nickte Gralon und wich einem Troll aus. "Wo wollen wir jetzt hin?"
"Mal schauen...", Cim schlug den Weg in eine kleine Gasse ein
***
Es war unbeschreiblich, was die Daemon und Claudette dort sahen. Selbst in ihren schlimmsten Tr?umen w?ren sie von soetwas verschont gewesen.
"Was machen wir jetzt.", angewidert schaute Claudette zu Daemon, der nach Luft hechelte.
"Ich wei? nicht.", er ?bergab sich ein weiteres Mal.
"Einer muss ja vorgehen.", und Claudette ging herein.
12.10.2002 10:34D-N-T Vinni
"Nein! Ich steige nicht auf dieses...Ding!" kreischte Vintongo panisch. "Damit kommen wir nie ?ber das Meer!"
"Na h?r mal, wo ist denn dein Abenteuergeist geblieben?" erwiderte Atera gelassen. "Du steigst jetzt auf unser...Transportmittel. Na los!"
"Es gleitet v?llig sanft ?ber das Wasser! Das leichte Ruckeln gleicht einer wohltuenden Massage." mischte sich Elban, der b?rtige H?ne ein und machte eine einladende Handbewegung.
"Harry, sag doch auch mal was! Willst du denn da rauf??" versuchte Vinni es noch ein letztes mal.
"Also ich..nun ja.."
Der Satz wurde von einem pl?tzlichen Aufschrei unterbrochen. Venezia hatte Vinnis Ohr gepackt und zog es ordentlich in die L?nge.
"Sei nicht so ein Waschlappen! Wir werden mit diesem Ding nach Klatsch fahren und du wirst mitkommen!"
"Aaah! Lass bitte-bitte-bitte-Auarrgh! Mein Ohr los!"
"Wirst du brav und folgsam sein, Korporal?"
"J-ja," st?hnte er und n?herte sich vorsichtig dem Gef?hrt.
"Und weil du so viel Spa? an solchen Dingen findest, darfst du dich nach vorne neben den Fahrer setzen, Vinni! Ist das nicht toll?" grinste Atera.
"Wir freuen uns, euch schuffieren zu d?rfen!" sagte Elban und l?chelte breit. "Haltet euch nur gut fest und fallt nicht in den Fluss."
Vintongo machte "Grmpf" und nahm mit den beiden Gnomen auf seiner Schulter platz.
***
Daemon taumelte durch den nur sp?rlich erhellten Raum. Es fiel nur ein wenig Licht durch einige Spalten hinein. Die Fenster waren von Innen mit Brettern zugenagelt worden. Quer durch den Raum verlief eine W?scheleine an der einige Socken und eine fleckige Ikonographie mit Klammern befestigt waren. Der ?ble Verwesunsggeruch der Daemon vorhin zu viel geworden war und der die ganze Wohnung erf?llte ging von einer noch unbekannten Quelle aus. Claudette hatte sich schon weit tiefer in einen anderen Teil der gro?en Wohnung hineingewagt und war im Moment weder zu sehen noch zu h?ren. St?hnend lie? der Oberleutnant sich in einen gepolsterten Sessel fallen, wischte sich ?ber den Mund und starrte ins Lehre. In diesem Moment betrat Claudette den Raum. Sie war leichenblass.
"Das musst du dir ansehen..." hauchte sie und hielt am T?rrahmen fest.
12.10.2002 14:06Claudette Minze
Widerwillig verlie? Daemon den gepolsterten Stuhl und folgte der Gefreiten, die ebenfalls angefangen hatte, krampfhaft zu schlucken. Die Schritte der W?chter scheuchten die Insekten auf, die zu Tausenden auf dem Fu?boden eine grauschwarze Chitinschicht gebildet hatten. Zur?ck blieben Fliegeneier, einige sich kringelnde Larven und geronnenes Blut, das in mehreren Rinnsalen aus einem anderen Zimmer geflossen war.
Das Schlimmste erwartend betrat der Oberleutnant den kleinen Raum, in dem der Verwesungsgestank fast massiv zu sein schien. Dann sah er das, was auf dem Bett lag.
"Eine Leiche", entfuhr es ihm fast erleichtert. Leichen waren kein Problem, die hatte er vorher schon gesehen.
"Sieh sie dir genau an", presste Claudette hervor. "Aus der N?he."
"Oh", machte Daemon leise. Leichen waren eine Sache, eine andere war es, die Wirbels?ule einer Leiche zu sehen - w?hrend sie auf dem R?cken lagen. Jemand hatte Dr. Distel s?mtliche Eingeweide ausgerissen. "Er muss irgendjemanden so richtig w?tend gemacht haben."
"Wenn wir hier jetzt rausgehen solltest du dich besser nicht umdrehen", murmelte die Gefreite hinter ihm.
"Wozu soll das gut sein?"
"Wer immer das war, er hat Distels Organe direkt hinter dir an die Wand genagelt."
***
"Aber irgendwas m?ssen wir unternehmen."
"Das Schiff hat bestimmt schon abgelegt, wie sollen wir sie erreichen?"
"Dann schicken wir eine Semaphor-Nachricht nach Klatsch. Dort k?nnen sie sie abholen."
"Und wenn die Nachrichtent?rme kontrolliert werden? Dann w?rden wir alles nur schlimmer machen."
Gralon Banks und Cim B?rstenkinn standen irgendwo am Stra?enrand und br?teten verr?ckte Pl?ne aus, um die nach Klatsch gefahrenen W?chter zu warnen. Sie alle hatten nur einen einzigen Fehler, doch der betraf dummerweise ihre Durchf?hrbarkeit.
"Sie m?sste einen ganz unverf?nglichen Text haben", beharrte Gralon. "Etwas wie eure kleine Nichte hat das Silvestergeschenk gefunden, versteckt es besser." Stolz sah er den Lance-Korporal an.
"Na sch?n, mal abgesehen davon, dass der Text absolut sinnlos ist", meinte dieser, "an wen willst du die Nachricht adressieren? An Die W?chter aus Ankh-Morpork, die wegen einer L?segeld?bergabe gerade in Klatsch sind? Wenn die Nachricht tats?chlich abgefangen wird, verstehen die Verbrecher bestimmt auch, was wir meinen."
"Dann schicken wir es eben jemand anderem, den niemand mit uns in Verbindung bringt. Kennen wir jemanden in Klatsch, der..."
"He", unterbrach ihn Cim. "Hat Venezia nicht etwas von Verwandten in Klatsch erz?hlt? Die wird sie doch bestimmt besuchen."
"Genau, dann schreiben wir ihnen der Verlobte eurer Kusine Venezia hat erfahren, dass sie in Klatsch ist, sagt ihr, sie soll sich von ihm fernhalten", schlug Gralon vor, der allm?hlich Spa? an der Sache entwickelte. "Oder mein Bruder will meiner Lieblingspuppe Venezia die Arme ausrei?en, versteckt sie gut. Oder..."
"Schon gut, das k?nnen wir uns ja gleich noch ?berlegen", unterbrach ihn der Lance-Korporal hastig. "Jetzt gehen wir erst mal zu den Nachrichtent?rmen und gucken, wie viele W?rter wir uns leisten k?nnen."
12.10.2002 16:01Harry
Harry, Veni, Vinni und Atera wussten inzwischen hingegen schon genau, wieviele Worte sie sich leisten konnten. Nachdem Atera das meiste Bargeld f?r die Tickets und Dinge wie eine Bergsteiger-Ausr?stung und einen K?fig mit einem Grubengas-Detektor-D?mon ausgegeben hatte ("Man kann nie wissen, was uns dr?ben erwartet!") war nur noch genug Geld da, um der klatschianischen Wache die Nachricht "W?chter AM bitten Hilfe Entf?hrung, treffen Al Manach Sektober 10" zukommen zu lassen.
Jetzt sa?en sie gemeinsam auf einer wenig vertrauenerweckenden Konstruktion aus Kesseln, Metallplatten und Dreck, die sich - pfeifend und zischend - etwas schneller als mit Schrittgeschwindigkeit ?ber den Ankh qu?lte.
"Keine Sorge", meinte Elban. "Wenn wir erstmal den Fluss hinter uns haben, sind wir im Nullkommanichts in Al Manach. Wartet's nur ab."
"Das schaukelt so", murmelte Harry auf Vinnis Schulter und presste sich die H?nde vor den Mund. "Ist das normal?"
"Schaukeln? Ach was!" Elban lachte laut auf. "Solange wir hier auf dem Ankh sind, schaukelt auch nichts. Sp?ter k?nnte es vielleicht - ganz vielleicht - etwas rauher werden."
Vinni h?rte ein w?rgendes Ger?usch und sp?rte, wie etwas seine Uniform herunterfloss. Starr blickte er geradeaus und schwor sich, nicht hinzusehen.
W?hrenddessen machte Atera es sich hinten an Bord bequem. Sie hatte w?hrend ihres Regatta-Abenteuers Geschmack an der Seefahrt gefunden und nahm sich vor, die Reise zu genie?en.
"Dieses Schiff ist ein interessante Konstruktion", sagte sie zu dem Jungen, der das Steuer bediente.
"Ja, nicht wahr? Wir haben das Patent einem Philosophen aus Ephebe abgekauft und etwas modifiziert, damit es ankh-tauglich ist. Es funktioniert gr??tenteils mit Hilfe von Dampf, der durch eine ?ffnung nach hinten hinausgedr?ckt wird. Damit hat es genug Kraft, um auch ?ber den Flussschlamm zu fahren."
"Und was sagen die traditionellen Flussschiffer dazu? Ihr macht ihnen ja sicher geh?rige Konkurrenz."
"Das stimmt. Sie haben geschworen, jeden, der es wagt, unser Schiff zu verwenden statt eines der ihren, zu kielholen, wenn sie ihn erwischen."
"Oh."
Harry war von Vinnis Schulter heruntergeklettert und lag zusammengekauert an Deck. Vier bis f?nf Tage sollte es dauern, bis sie in Klatsch waren. Wie sollte er das nur jemals aushalten? Dieses Unget?m von einem Boot hatte nicht einmal Kabinen, sondern nur einen gro?en, mit Decken ausgelegten Raum unter Deck, der direkt neben dem Antriebsmechanismus lag und wo das Stampfen und Zischen noch weniger auszuhalten war als oben. Zu essen gab es nur P?kelfleisch, wovon Elban anscheinend einen unersch?pflichen Vorrat hatte, und Wasser.
Er hatte Atera gefragt, ob sie sich nichts besseres f?r die ?berfahrt h?tten leisten k?nnen - ihre Antwort war, dass dieses Schiff das schnellste und g?nstigste war, was sie finden konnte - und dass sie sich sowieso nichts komfortableres h?tten leisten k?nnen, da sie schon das meiste Geld in Ausr?stung gesteckt hatten.
Jetzt lag der Gnom also leise wimmernd an Deck und versuchte, sich innerlich auf seinen baldigen Tod vorzubereiten.
12.10.2002 20:09Atera
"Ah, die raue See. Gibt es etwas herrlicheres?" Atera stand vorne neben Elban, st?tzte sich mit dem Haken auf die waklige Reling und geno? die "frische" Ankh-Luft, die ihnen von ?berall her entgegen wehte.
"Auf Anhieb fallen mir etwa tausend Dinge ein, die herrlicher w?ren.", erwiderte Vinni und stie? vorsichtig gegen ein St?ck der Reling. Es klapperte kurz und fiel dann mit einem 'Flurp' auf den Ankh.
"He, Junge, mach die Einrichtung nich kaputt!", herrschte ihn Elban an, er beugte sich vor, fischte das St?ck wieder hinaus und befestigte es mit einem ordentlichen Hieb an der Konstruktion, die sich Reling nannte. Vintongo nahm vorsichtshalber sehr viel Abstand. Elban wischte sich die dreckverschmierte Hand an seinem Gewand ab und ging wieder nach vorne zu dem Steuerjungen. Der Kapit?n zog an einem der vielen Hebel, irgendwo in den Tiefen des Gef?hrts rumorte etwas, f?r eine kurze Zeit wurde das Schiff heftig durchger?ttelt, um dann mit einem lauten 'Tschuk, Tschuk, Tschuk' an Fahrt zuzulegen. Ein wenig mehr als Schrittgeschwindigkeit.
"Ach und eines noch!", ermahnte Elban und deutete auf einen gro?en langen Hebel mit einem roten Griff. "Dieser Hebel hier darf niemals und unter keinen Umst?nden gezogen werden."
"Warum ist er dann ?berhaupt da?", fragte Vinni nach.
"F?r ganz besondere Notsituationen." Elban sah in die Runde. "In die wir nat?rlich niemals kommen werden." In sein Lachen stimmte nur der Steuerjunge ein, Vinni beschr?nkte sich auf ein h?fliches H?steln.
Harry lehnte derweil an einer der runden Knaufe, um die das Anlegeseil herumgewickelt war und versuchte sich nicht ein weiteres Mal zu ?bergeben, besonders auch, weil in diesem Moment Venezia von Vinnis Schulter h?pfte und auf ihn zukam.
"Vertr?gst das Schiffahren nicht so sehr oder?", fragte sie. Harry bem?hte sich gerade zu stehen und nahm die Hand vom Mund.
"?hm, doch, doch, ich bin es nur nicht so ?h gew?hnt."
"Oder ist mintgr?n mittlerweile die neuste Gesichtsfarbe?" Veni kicherte und stupste dem Gnom in die Seite.
***
"Die Leute von S.U.S.I. sollen sich das ansehen.", sagte der Oberleutnant. Er mochte den Satz. Man konnte ganz offiziell die wirkliche Drecksarbeit auf andere abschieben. Er vermied es einen genaueren Blick der Wand zu zuwerfen und trat wieder in den gro?en Raum, um die einzelne Ikonographie, die an der W?scheleine herunterhing, in Augenschein zu nehmen. "Interessant.", murmelte er.
12.10.2002 21:05Cim B?rstenkinn
"Ihre Nachricht bitte?" Hinter dem Schalter des Info-Turmes sa? eine Frau in den "besten" Jahren, mit zu einem Turm aufgesteckten Haaren, die Cim bereits vom Ansehen Genickschmerzen bereitete.
"Wir w?rden gerne einer Bekannten Nachricht von ihrem Verlobten geben!", erkl?rte Gralon stolz, ohne sich auf eine weitere Diskussion mit seinem Vorgesetzten einzulassen.
W?hrend Cim einen Geldscheine aus seinem Rucksack angelte, fiel sein Blick auf ein Werbeplakat das au?en am Turm hing.
"Nutzen Sie die neuen Medien! Eine Nachricht die sie heute senden, kommt sp?testens in 2 Stunden in Klatsch an. Ein Brief, den sie mit der Schiffspost ?bermitteln dauert mindestens eine Woche, wenn er nicht gleich mit untergeht. Jetzt zum Sonderpreis von 3 Am Dollar/Wort."
Er kam nicht mehr dazu sich ?ber den Preis zu ?rgern, als es ihm pl?tzlich wie Schuppen von den Augen fiel.
"Liebe Knurblichs! Dem Verlobten Eurer Kusine Venezia, der sich ?beraus eilig aus Ankh-Morpork verabschiedet hat, und im Gegensatz dazu nun in Gennua weilt, w?rde sie bitten von ihm fern zu bleiben! - Glaubst Du das ist unauff?llig genug?"
"...unauff?llig genug." , notierte die Dame fleissig weiter, "War es das? Das macht dann 117 AM-Dollar, und ihr habt noch 5 Rufezeichen als Draufgabe frei. Haaalt wohin geht ihr?"
Cim hatte Gralon bei der Uniform-Jacke gepackt, und weggezerrt. Die Schalterdame blieb zeternd zur?ck.
"Was.." - "Du wirst es gleich verstehen" - "Wo.." - "Zur?ck zu Estragon".
Gralon gab es auf und lie? es geschehen.
Die Trolle waren unerfreulicher Weise immer noch vor Estragons Anwesen, und waren ihrerseits sehr erfreut doch noch eine Chance auf ein kleines Handgemenge zu bekommen.
"EEEEEESSSTRAAAGOOOOOON", rief Cim, der letzterem aus dem Weg gehen wollte, und hoffe laut genug gewesen zu sein.
"Du nicht st?ren Mittags-Ruhe! Chef werden b?se, wenn nicht gut schlafen. Wir Dich jetzt ruhig machen!".
Bedrohlich kamen die Trolle mit erhobener Keule n?her, als sich hoch oben ein Fenster ?ffnete. "Was gibt es W?chter. War ich nicht deutlich genug? Geht weg, und richtet woanders Schaden an. "
Der Omnier, versuchte die Ruhe zu bewahren, und ?ber die steinernen Wesen hinwegzusehen, die ihn gleich erreicht haben w?rden.
"Herr Estragon. Wir haben etwas wichtiges herausgefunden, das ihr nie erfahren werdet, wenn ihr uns jetzt den Fall entzieht, oder zu Troll-Futter verarbeiten lasst. Es ist Eure Tochter, also entscheidet!".
"Haben wir?", fl?sterte Gralon leise, ohne das zuversichtliche L?cheln je abzusetzen, dem er den Freiherren aussetzte.
Der Anf?hrer der Trolle war nun bei ihm, und hatte die Keule zum Schlag erhoben. "Halt ein , Quarzkopf! Und ihr beiden kommt wieder rauf in mein B?ro. Ich hoffe ehrlich f?r Dich, das ist keine dumme L?ge!"
So stolzierten die beiden an den H?geln auf Beinen vorbei, begleitet von "Du schon noch in meine Schlucht kommen!" und "Vielleicht erbau..befrie....bessere Arbeit suchen, wo hauen von Leuten ok ist", und betraten das Haus. Nicht ohne ein letztes "Was haben wir herausgefunden von Gralon".
Die beiden W?chter sa?en erneut in Estragons B?ro, und tranken Tee - eine Forderung von Cim wegen der Unannehmlickeiten.
"Also", er stellte die Tasse weg und sp?rte den unwiderstehlichen Drang hin und herzuehen. "Im zweiten Schreiben, das ja gemeinsam mit besagtem Ohr ?bergeben wurde, wird bereits Bezug auf die Aktivit?ten der Wache genommen, ja diese sogar als Ursache der Amputation des Ohres angef?hrt.
Nun dauert eine Reise nach Klatsch etwa eine Woche. Wohingegen der Infoturm f?r eine Nachricht nur zwei Stunden in Anspruch nimmt. Das heisst also,
a, die Amputation musste bereits vor dem Einschalten der Wache durchgef?ht
b1, Das Opfer befindet sich in der Stadt, und die Entf?hrer reden nicht von Klatscdh.
B2, Das Opfer ist nicht Patrizia, sondern irgend ein Strassen m?dchen.
C, unbedingt angebracht w?re eine detalierte Information die mehr Aufschlu? ?ber die Identit?t liefert.
D, Wir sollten nun endlich die Dienstquartiere unterschen
E, Eine Enschuldigung w?re nett.
Kurze Zeit schwieg der Freiherr. Doch endlich fing er zu reden an, und sagte "Nun, wenn Du Recht hast, ist eine Entschuldigung f?llig. Alternativ, d.h. all das stellt sich als List oder L?ge heraus, ist ein netter Platz in einer Skorpiongrube geeignet."
"Ihr h?rt von uns " zog sich Cim aus der Unterhaltung, und machte sich auf den Weg zu den Dienstquartieren.
13.10.2002 2:10Harry
"Also", fragte Gralon unterwegs, der jetzt langsam durchschaut hatte, wovon Cim die ganze Zeit sprach, "du meinst, die Entf?hrer m?ssen Patrizia das Ohr schon vor einer Woche abgeschnitten haben?
"Nein, die Entf?hrung hat ja erst vor vier T... Moment!"
"Was?"
"Laut Estragon wurde Patrizia erst vor vier Tagen entf?hrt. Das hei?t: Wenn sie nach Klatsch gebracht wurde, ist sie wahrscheinlich jetzt noch gar nicht angekommen, oder?"
"Wahrscheinlich nicht", gab Gralon zu.
"Und wenn das Ohr zu Patrizia geh?rt, dann muss es ihr entweder schon direkt bei ihrer Entf?hrung - also vor der Abreise - abgeschnitten worden sein, oder..."
"Oder?"
"Oder sie ist noch in Ankh-Morpork. Oder, drittens, es ist nicht ihr Ohr."
"Ich glaube, das k?nnen wir ausschlie?en."
"Wieso?"
"Wegen dem Ohrring, der noch am Ohr dran war. Er sah nicht so aus wie einer, den man beim Juwelier um die Ecke kaufen kann."
"Na ja, das Ohr k?nnte trotzdem jemand anderem geh?rt haben, auch wenn der Ohrring ihr geh?rt."
"Gut, aber auf jeden Fall muss, wer auch immer diesen Brief geschrieben hat, in Ankh-Morpork sitzen. Vielleicht sogar mit dem M?dchen." Er sch?ttelte den Kopf. "Ich finde wirklich, dass all dies ziemlich viel Aufwand ist f?r 'nur' 200.000 Dollar. Vor allem, da Estragons Villa allein sicherlich eine bis zwei Millionen wert ist."
Inzwischen waren die beiden bei den Dienstquartieren angelangt.
"Es ist ganz einfach", meinte Cim. "Wir schauen uns hier um, und wenn wir bei jemandem eine Zeitung mit ausgeschnittenen Buchstaben finden, dann ist das der Komplize der Entf?hrer. Wir verhaften und verh?ren ihn, und der Fall ist gel?st."
Frohen Mutes betrat er mit Gralon die Quartiere der Dienerschaft.
13.10.2002 11:15Gralon Banks
Zuerst gelangen die beiden in den Raum von Bernhard dem Diener. Der Raum war nicht ziemlich gro?. Ein Schreibtisch, ein kleines Bett an der Seitenwand und mehrere Blumen waren vorhanden.
"Dann wollen wir uns mal umschauen.", l?chelte Cim und durchforstete das Bett.
Gralon hingegen machte sich zuerst am Schreibtisch zu fassen, als er pl?tzlich aufstie?.
"Schau mal.", er hob den Papierkorb in Richtung Cim Buerstenkinn. "Die Times von vor 5 Tagen. Mit ausgeschnittenen Buchstaben."
"Volltreffer!", grinste Cim und n?herte sich Gralon.
Auf einmal ?ffnete sich die T?r und Bernhard trat ein. "Ah, guten Tag die Herren W?chter."
"Hallo.", Gralon nickte. "Diese Zeitung haben wir soeben in deinem M?lleimer gefunden."
"Ich...", Bernhard musterte die Zeitung und sch?ttelte den Kopf. "Ich war es nicht. Ich wei? gar nicht, wie die Zeitung hier reinkam."
"Ich muss dich festnehmen.", sagte Cim und holte die Handschellen heraus.
Bernhard drehte sich um, knallte die T?r zu und versuchte den W?chtern zu entkommen, die ihn allerdings schon verfolgten.
13.10.2002 11:28D-N-T Vinni
Vintongo sa? zusammengekauert auf dem Geldkoffer und blickte mit glasigen Augen auf den Fluss hinaus. Kleine Blasen str?mten an die Oberfl?che und gaben beim Zerplatzen einen ekelhaften Geruch von sich. Zwar hatte der Fluss mittlerweile einen Zustand erreicht, der zumindest ein wenig an Wasser erinnerte, doch der Gestank war geblieben. Zusammen mit dem unangenehmen Ruckeln des Gef?hrts ergab sich f?r den Korporal eine Art Spie?rutenlauf aus Gliederschmerzen, Brechreiz und Kopfweh. Harry kam jetzt angetorkelt und lehnte sich gegen Vinnis Bein.
"Na, wie gehts dir?" brachte der Gnom m?hsam hervor.
"Besch..." wollte Vintongo erwidern, wurde aber von Atera unterbrochen.
"Jetzt rei?t euch doch mal zusammen! Ich zweifle schon daran, ob es die richtige Entscheidung war, euch beide mitzunehmen. Wenn ihr jetzt schon klein bei gebt, wie wird das dann erst in Klatsch werden??"
"Oh-oh!" schrie Venezia pl?tzlich, rannte nach hinten und und stieg auf Ateras Schulter. "Ich glaube es gibt ?rger!"
In diesem Moment trat auch auch der riesenhafte Elban zu den W?chtern. "Ich f?rchte wir bekommen Probleme."
"Was ist los??" fragte die Stabsspie?in.
"Tja, ich f?rchte wir werden gleich mit ein paar Traditionalisten im Schiffsbaugewerbe Bekanntschaft machen..."
***
"Bleib sofort stehen, du Mistkerl!!" br?llte Cim und spurtetete. Gralon rannte hinterher in die verwinkelten G?nge des Personalquartiers. Ihre Schritte hallten ?ber den polierten Boden und vermischten sich mit denen, die der Diener tat. Er verschwand um eine Ecke, doch die SEALS-W?chter folgten ihm. Als sie um die Biegung herumwaren, sahen sie gerade noch Bernhards Oberk?rper in einem Loch in der Wand verschwinden. Verwirrt blieben sie davor stehen, als sie es erreicht hatten.
"Was soll das??" fragte Gralon verst?ndnislos. "Wieso ist hier ein Loch in der Wand?"
"Egal, wir m?ssen ihm folgen!" antwortete Cim und hob die Klappe an, die vor dem Loch angebracht war.
"Du meinst...?"
"Ja! Los!" rief der Lance-Korporal und schwang sich in das Loch hinein. Gralon tat es ihm gleich.
Der Fall war mehr eine Rutschpartie durch einen engen Schacht, doch sie landeten weich.
***
13.10.2002 13:52Gralon Banks
"So kommt ihr mir nicht davon.", schrie ein Mann auf einer n?herkommenden F?hre. "Ihr mit eurem schwimmenden Blech!"
"Ich glaube, der ist nicht zum Spa?en aufgelegt.", sagte Vinni zitternd und versuchte sich an irgendetwas festzuklammern.
"Wir d?rfen hier genauso sein wir ihr, Martosch!", sagte Elban fest und befahl dem Kapit?n etwas schneller zu fahren.
Pl?tzlich machte ein Dumpfes Ger?usch, welches aus Vinni's N?he kam, auf sich aufmerksam. Vinni hatte sich so doll an der Rehling festgeklammert, dass diese hinunterfiel und Vinni mit in die Tiefe riss.
"H...Hi...HILFE!", schrie er und hielt sich mit den Fingerspitzen am Deck fest.
Atera lief zu Hilfe. "Ich schaff das schon.", nickte sie leicht nerv?s. "Gib mir deine Hand."
"Aber....", Vinni lies vorsichtig mit einer Hand das Deck los und streckte sie Atera panisch entgegen.
Atera umfasste sofort die Hand und schaffte es sogar mit Kampfschreien Vinni an Deck zu hohlen.
"Danke.", sprach Vinni und setzte sich zitternd in eine Ecke.
"Was zum...", schrie Harry. "Wir werden beschossen."
"Keine Angst.", beruhigte ihn Elban und ging in Deckung...
***
"Wo sind wir hier?", Gralon blickte sich um und erkannte einen gro?en Raum, in den viele Essensvorr?te standen.
"Scheinbar das Lager.", erkl?rte Cim und suchte Bernhard. "DA!"
Bernhard fl?chtete weiter.
Cim stie? sich vom weichen Pulver, auf das sie gefallen waren ab und rannte Bernhard hinterher. Gralon, der beim Tempo Cims nicht mitkam, l?chelte leicht, als er sah, wie wei? Cim doch war.
"Stehen Bleiben!", schrie Cim und kam immer n?her an den Diener heran, der f?r sein Alter eine unglaubliche Kondition besa?.
"NEIN!", antwortete Bernhard und ?ffnete eine weitere T?r.
Grelles Licht blendete Cim, als er in diesen Raum eintrat. Mehrere Spiegel waren in verschiedenen Winkeln angebracht und machten Cim Schwierigkeiten, Bernhard im Laufen und mit dem Auge zu verfolgen.
"AUA!", Cim war gegen einen Spiegel gerannt, w?hrend Gralon eintrat, und hielt sich die Stirn.
"Lauf du ihm nach, sonst entkommt er uns noch.", befahl Cim.
***
Hauptmann Lewton irrte durch Ankh-Morpork. Es regnete. Seine Kleidung war ziemlich durchn?sst und nur, weil er sich freiwillig bereiterkl?rt hatte, den Weg des Kutschers zu verfolgen.
"Verflucht.", schrie er, obwohl ihn eh keiner h?rte, da alle Leute, die nicht arbeiten mussten, sich ein trockenes Pl?tzchen gesucht hatten, und so die Stra?e ihm ziemlich leer erschien.
"Irgendwo hier.", sprach der Hauptmann und deutete auf eine Stelle, wo die Kutschenspuren begannen aufzuh?ren. "Warum h?ren die Spuren mitten auf einem riesigen Platz auf?"
Lewton war schon froh gewesen, dass er Spuren erkennen konnte, was der Regen ihm schon nicht leicht gemacht hatte. Allerdings schaffte er es durch Zeugenbefragungen und dort, wo viel Sand auf der Stra?e lag, den Weg zu rekonstruieren.
"Irgendwo muss es doch sein.", er suchte weiter.
13.10.2002 16:36Claudette Minze
***
"Kannst du mal etwas Licht machen?"
"Ich bin dabei", knirschte Claudette, w?hrend sie versuchte, die Bretter von den Fenstern zu l?sen. "Also, wenn du mich fragst, das Holz h?ngt hier noch nicht allzu lange. Es klebt noch fl?ssiges Harz dran."
"Vernagelte Fenster sind auch nicht gerade typisch f?r das Zimmer eines Gelehrten, oder?" fragte Daemon, w?hrend er die Ikonographie n?her an sein Gesicht hielt.
"Vor allem nicht, wenn in besagtem Zimmer die Tochter eines Freiherrn unterrichtet werden soll", best?tigte die Gefreite. Ein splitterndes Ger?usch ert?nte, als sich die Bretter endlich vom Fenster l?sten. "Na also. Und was ist jetzt so besonders an dieser Ikonographie?"
"Anscheinend zeigt es Patrizia Estragon im Versteck der Entf?hrer."
Der Oberleutnant gab das Papier an Claudette weiter, die es neugierig entgegennahm. Es war unterbelichtet, aber man erkannte eine blonde junge Frau, die man an einen Schaukelstuhl gefesselt hatte. Die ?hnlichkeit mit Estragon war unverkennbar, und auch die perfekt geschnittene Kleidung und einige Schmuckst?cke schienen ihre Identit?t zu best?tigen. Allerdings wurde dieser Gesamteindruck durch die Tatsache gest?rt, dass man ihr ein Ohr abgeschnitten hatte.
"Verdammt."
"Wir stecken in echten Schwierigkeiten, wei?t du das?" st?hnte Daemon. "Wir landen wahrscheinlich alle in der Skorpiongrube."
"Das Bild liefert nicht mal einen Hinweis auf das Versteck, es ist zu dunkel."
"Sonst h?tten sie es wohl kaum hier aufgeh?ngt", seufzte der Oberleutnant.
Claudette sch?ttelte angewidert den Kopf. "Was sollte das hier ?berhaupt werden? Diese Wohnung kommt mir vor, wie aus einem sehr schlechten Gruselheftchen kopiert. Vielleicht ist es eine Warnung, diesen Fall zu untersuchen."
Daemon kratzte sich am Kopf. "Am Besten zeigen wir diese Ikonographie zuerst mal Estragon, um sicherzugehen, dass das hier wirklich Patrizia ist. Dann k?nnen wir gleich nachsehen, was Gralon und Cim in den Zimmern der anderen Beteiligten gefunden haben."
***
Inzwischen hatte sich Hauptmann Lewton davon ?berzeugt, dass die Kutschenspuren tats?chlich verschwunden waren. Wie die meisten Stra?en in Ankh-Morpork war auch dieser Platz mit einer feinen Schlamm-Schicht ?berzogen, doch an einer Bodenwelle hatte der Regen die Erde weggesp?lt, so dass die saubere Stra?enpflasterung zum Vorschein gekommen war. Schon einige Schritte weiter war der Boden wieder so matschig wie die Morporkianer es gewohnt waren, doch von Spuren von R?dern war nichts zu sehen. Es war, als h?tte die Kutsche pl?tzlich Fl?gel bekommen.
"Immerhin ist klar, wo genau die Entf?hrung passiert ist", seufzte Lewton und sah sich nach m?glichen Zeugen um.
14.10.2002 12:28Gralon Banks
Claudette und Daemon kamen hastig am Anwesen Estragons an, w?hrend Daemon triumphierend die Ikonographie in seiner Hand hielt. Wenig sp?ter machten sie auch Bekanntschaft mit den 5 Trollen.
"Ihr hier nicht rein d?rfen.", sagte der St?mmigste der Trolle und stellte sich den W?chtern in den Weg.
"Warum nicht?", fragte Daemon und dr?ngte darauf, ins Haus zu kommen.
"Anweisung sein von Estragon.", antwortete der Troll.
"Mist, was machen wir jetzt?", fragte Daemon Claudette, die schon an einer Methode gr?belte in das Haus zu gelangen.
"Schauen wir uns das Haus mal von hinten an.", schloss sie und zerrte Daemon hinter sich her.
Hinter dem Haus waren einige Fenster aneinander gereiht, jedoch war kein Eingang zu finden.
"Hier her.", Claudette schlug eine Scheibe und ?ffnete eines der Fenster.
"Du bist ja richtig stark.", l?chelte Daemon und folgte ihr ins Innere des Geb?udes.
Sie kamen in einem ziemlich dunklen Raum, dessen einzige Lichtquelle das Fenster war, aus dem die W?chter gekommen waren.
"Und jetzt?", Daemon zuckte, w?hrend Claudette die Wand abtastete.
"Nichts leichter als das.", so hatte sie eine weitere T?r gefunden.
"Ich finde es ziemlich komisch, wie leicht man in das Geb?ude hier hereinkommt.", betonte Daemon und folgte weiterhin der Seals-W?chterin.
'Wuff'.
"Das h?rt sich gar nicht gut an.", sagte Claudette ?ngstlich und blickte in die Augen von mehreren bei?w?tigen Hunden.
***
Gralon's Kraft verlie? ihn. Er irrte weiterhin durch das Spiegellabyrinth und versuchte Bernhard zu folgen, was allerdings unm?glich erschien, da sich dieser hier blendend auskannte.
"Stehen Bleiben im Namen der Stadtwache von Ankh-Morpork.", schrie Gralon und hoffte so, dass er Bernhard einholen w?rde.
Er tastete sich an einem weiteren Spiegel ab, huschte daran vorbei und sah endlich wieder einen Schuh Bernhards. Immer n?her kam der Obergefreite dem Diener Estragons, als er allen Mut zusammennahm und die Chance sah Bernhard zu erwischen. Gralon sprang ab und konnte sich letztendlich an einem St?ck Stoff bei Bernhard festhalten.
"Jetzt habe ich dich.", Gralon hielt mit einer Hand Bernhard fest, w?hrend er mit seiner anderen Hand die Handschellen hervorkramte.
"Ich habe nichts getan.", beschw?rte Bernhard seine Unschuld erneut.
Nachdem Gralon Bernhard festgenommen hatte, erreichte Cim auch schon die beiden.
"Gute Arbeit.", sagte er stolz, wobei sich seine Stirn rot gef?rbt hatte.
"Ich habe nichts gemacht.", mischte sich Bernhard ein. "Oder denkt ihr, ich w?re so dumm, wenn ich der T?ter w?re, die Zeitung bei mir im M?lleimer zu legen?"
Gralon dachte dar?ber nach und musste dem Diener letztendlich recht geben.
***
"Und du hast die Kutsche auch nicht gesehen?", fragte Hauptmann Lewton eine ?ltere Dame, die mit einem Hund ?ber die Stra?e spazierte.
"Lassen sie mich blo? in Ruhe, sonst bei?t dich Fiffy!", keifte die Frau zur?ck.
Bisher hatte niemand die Kutsche ansatzweise gesehen und Lewton stand jetzt bestimmt schon 15 Minuten im Regen und frierte.
"Hast du vielleicht eine Kutsche gesehen?", fragte Lewton verzweifelt. "So vor 4 Tagen?"
Ein junger Mann blieb neben Lewton stehen. "Ach, die Kutsche. Ja, vor vier Tagen das letzte Mal, vorher t?glich."
"Erz?hl.", Lewton l?chelte. Er hatte einen Zeugen. "War etwas besonderes damit?"
***
14.10.2002 12:58Daemon
Die T?r von Estragons Arbeitszimmer wurde hart aufgesto?en. Bernhard landete mit einem Keuchen auf dem Teppich vor dem Schreibtisch, als Cim ihm einen Tritt gab. Durch die gefesselten H?nde ungebremst prallte der Butler auf den Boden.
"Was in der G?tter Namen...?", stie? der H?ndler aus und erhob sich. W?tend sah er dem Lance-Korporal ins blutverschmierte Gesicht. Der warf ihm die zerschnittene Zeitung auf den Tisch.
"Hier haben sie ihren Erpresser." Gralon schlo? die T?r und trat n?her, w?hrend Cim Bernhard hochzerrte.
"Wir fanden das in seinem Zimmer. Dann floh er vor uns."
"Bitte.", wimmerte der Butler, "Ich war es wirklich nicht. Man will mir das in die Schuhe schieben."
"Nach allem, was wir wissen, mu? er einen Komplizen in Klatsch haben. Er w?rde das Geld sonst nicht dorthin transportieren lassen.", berichtete Cim, "Aber wir halten es f?r m?glich, dass ihre Tochter die Stadt nie verlassen hat."
***
Claudette und Daemon standen eng beieinander in einer engen, dunklen Abstellkammer. Drau?en war heiseres Knurren zu h?ren.
"Wei?t Du,", begann der Oberstleutnant, "als ich von meinem letzten Fall erz?hlte, war dies nur als guter Ratschlag gemeint, nicht einfach alles anzufassen, was man findet.", er schluckte und fl?sterte weiter, "Ich hatte nicht die Absicht, irgendwelche Anspielungen... Du wei?t... zu machen.", er sah sie im Halbdunkel vorsichtig an, "Minti.", f?gte er hinzu und verzog kurz darauf das Gesicht vor Schmerz."
"Vielleicht sollten wir uns lieber Gedanken ?ber den DERZEITIGEN Fall machen, bevor wir ?ber Deine Erfahrungen sprechen. Das Foto ist nicht sehr gut. Vielleicht kann Estragon seine Tochter gar nicht identifizieren. Und au?erdem k?nnen wir uns nicht sicher sein, ob die Leiche ?berhaupt Distel war.", ein leises Bellen war zu h?ren, "Mal abgesehen vom aktuellen Problem.", endete sie.
***
Die Tr?mmer sanken langsam in den Schlamm des Ankh's.
"Das war witzig.", grinste Venezia, "Aber ich bin SICHER, dass der Rest der reise bESTIMMT ohne weitere Zwischenf?lle verl?uft."
14.10.2002 16:38Atera
"Oh ja, oh ja, das denke ich auch.", sagte Atera zufrieden und n?hte ihren rechten Arm wieder an. "Da sind wir nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen, was?" Sie sah zu Harry und Vinni, die ausgebreitet auf Deck lagen und nach Atem schnappten. "Ach, rei?t euch doch mal zusammen! Diese kleine Lappalie..." Der Stabsspie? machte eine wedelnde Handbewegung.
"Oh seht mal, man kann schon das Runde Meer sehen.", sagte Venezia und deutete, auf Ateras Schulter sitzend, in die Ferne.
"Jetzt k?nnte es etwas rauer werden.", wies Elban hin. Er zog an einem weiteren Hebel und das Transportgef?hrt schoss ?ber den Ankh dahin ins Meer. "Aber was ein echer Seemann ist, der h?lt sowas aus." Der Kapit?n lachte und der Steuerjunge stimmte darin ein und lie? zeitweilig das Steuer los. Vinni schluckte. Abgesehen davon, dass ein junger Bursche dieses Monstrum lenkte, der nicht so wirkte, als h?tte er viel Erfahrung, lie? er nun auch noch das Steuer aus den H?nden..
"Ich bin aber kein Seemann. Nichtmal ein unechter.", gab neben ihm Harry leise murmelnd zur?ck. Das Schiff kroch eine Welle empor und fiel dann klatschend ins n?chste nasse Tal.
Der kleine Gnom rollte unvermutet ?bers Deck und verschwand in einer dunklen schwarzen Ecke unter Deck, noch ehe ihn Vinni hatte festhalten k?nnen.
"?h.." Vinni wartete bis sich sein Magen beruhigt hatte und kroch mit H?nden und F??en ?ber das Deck auf die Ecke zu. "Harry?" Die Ecke entpuppte sich als dunkles Loch, wo schlingernd und stampfend die Ger?usche der Maschinen zu h?ren war. "Harry?" Keine Antwort. Vinni versuchte in das Loch zu greifen, aber er kam nicht sehr weit und versp?rte auch nicht den gro?en Drang seine Hand in Richtung der Quelle der eigent?mlichsten Laute zu strecken. "?h, Atera?"
"Ja?", brummte der Stabsspie? zur?ck, ganz damit besch?ftigt fachm?nnisch aufs Meer zu blicken.
"Atera, ich glaube, wir haben da ein Problem.."
***
"HABT IHR KLEINGEISTER DENN V?LLIG DEN VERSTAND VERLOREN??????", br?llte da pl?tzlich Estragon und sprang mit ger?tetem Gesicht auf. Erregt wies er auf Bernhard vor sich. "Das ist mein langj?hriger, treuster Diener! Er ist ?ber jeden Verdacht erhaben!! Was soll das, lauft ihr nun hier ?berall rum und verhaftet jeden, wenn er nur Papier in seinem Zimmer hat?!" Ver?chtlich fegte der Freiherr die Zeitungsfetzen zu Boden. "Vielleicht hat ihn das auch jemand untergeschoben! Habt ihr denn gar nichts gelernt in der Wache??", polterte er laut und hieb mit der Faust auf den Tisch. "Ihr sollt meine Tocher retten und nicht wertvolle Zeit mit w?sten Behauptungen vertr?deln! Was kommt als n?chstes? Brecht ihr auch noch in mein Anwesen ein?!"
***
"Nun, sie fuhr immer hier so lang.. da die Stra?e lang." Der Mann deutete in die Stra?e hinein. Lewton nickte h?flich l?chelnd.
"Und ist sonst noch etwas au?ergew?hnliches passiert? Brand? Mord? Explosion?", fragte der Hauptmann ironoisch nach und versuchte etwas in seinen aufgeweichten Notizblock zu schreiben.
"Ich dreh hier t?glich meine Runden.. Jeden Tag. Und jeden Tag fuhr diese Kutsche ?ber den Platz und in die Stra?e hinein." Der Finger des Mannes wies zu einer Stra?e daneben.
"Aha, gut, das habe ich schon notiert. Also fuhr die Kutsche jeden Tag zum Hide Park und wieder zur?ck, bis auf jenen Tag, da kam sie nicht zur?ck.. hmm.. danke f?r deine Mitarbeit. Wir ?h melden uns wieder." Hauptmann Lewton tippte an seinen nicht vorhandenen Hut, schlang seinen Mantel enger um sich und schritt durch den Regen ?ber den Platz.
"Sch?ne Theorie.", rief ihm der junge Mann nach. Lewton winkte im Gehen mit der Hand ab. "Nur eines noch.. die Stra?e, die ich meine, die f?hrt nicht zum Hide Park. Da m??te man die daneben nehmen."
Der W?chter blieb stehen.
***
14.10.2002 23:32Cim B?rstenkinn
"Was soll das hei?en, -die daneben-"?, Lewton war so fix davon ausgegangen, dass der t?gliche Pendelverkehr beim Hide-Park endete, dass ihm jetzt die F?den kurz entglitten.
"Wie heisst Du eigentlich , junger Mann?"
"Emil, Sir. Es heisst, dass jemand der zum Hidepark will , vom Henne-K?ken-Feld nicht Richtung Haufen f?hrt, sondern die Teekuchenstrasse weiterf?hrt. Wenn Ihr versteht was ich meine, Sir! Nat?rlich k?nnte man theoretisch dann noch ?ber den Bachlosen Weg zum Park weiterfahren, das w?re allerdings wenig ?konomisch gedacht, Sir!", erkl?rte Emil dem Hauptmann mit ernstem Gesicht.
Der W?chter nickte. "Nenn mich bitte Lewton, Emil! H?ttest Du kurz Zeit um mich zu begleiten? Du hast eine sehr scharfe Auffassungsgabe - ein Umstand den ich derzeit nicht ignorieren kann". Lewton war immer noch etwas verschnupft, dass die anderen 2er-Teams gebildet hatten, und auf ihn beinahe vergessen h?tten.
"Gerne Sir, bin ich dann so was wie ein Hilfsw?chter?" Emil starrte ihn mit gro?en, erwartungsvollen Augen an.
"Lewton ist der Name! Ja, ich glaube das k?nnte man so sehen. Gehen wir?"
Bald erlaubten L?cher im Pflaster, ?berfahrene Gr?nstreifen und einige weitere hilfreiche Passanten, aber nicht zuletzt Emil, der jeden noch so kleinen Hinweis auf die Kutsche zu entdecken schien, das Wiederaufgreifen der Spur.
Lewton f?hlte sich wie ein Jagdhund der Blut gerochen hatte, und auch wenn er kontinuierlich ein Bein hinterherzog, hielt er mit dem jungen Mann Schritt.
Und ihre Ausdauer sollte belohnt werden. Gleich am Rand der Haufen, neben einem dem Zerfall preisgegebenen Haus, stand die Kutsche mit dem Wappen von Estragon.
"H?r mir gut zu Junge!" Lewton wollte nicht unschuldige gef?hrden. Das bedeute, er musste den Zivilisten los werden. "Lauf zum Anwesen des Freiherrn Estragon. Dort solltest Du einige W?chter finden. Sag ihnen, Hauptmann Lewton hat die Kutsche gefunden, und f?hre sie hierher!"
"Bin schon so gut wie zur?ck, Sir! Hilfsw?chter Emil meldet sich ab!" Ja, er kippte da ganz sch?n rein. Wenn einige Rekruten nur halb so viel Eifer zeigen w?rden, w?re es um die Wache anders bestellt, dachte er sich und betrat das Haus.
Oder vielmehr die Reste davon, den sah man von den tragenden Mauern ab, stand nicht mehr viel davon. Doch er erkannte auch ohne Emils Hilfe, die frischen Spuren die zu der Kellerstiege f?hrten, die vom restlichen Haus durch eine beinahe neue, massive T?r verschlossen war.
"Sicher ist sicher", murmelte er, schrieb eine kurze Nachricht, und schickte sie mit einer Taube weg. Daraufhin ?ffnete er die T?r und h?rte das Knarren des alten Bodens hinter sich eine Sekunde zu sp?t um zu reagieren. Das letzte was er sah, war ein kurzes Holzbrett, dass mit bemerkenswerter Geschwindigkeit gegen seinen Kopf geschwungen wurde.
"Leider keine W?chter gefunden, Sir", h?rte er schon nicht mehr.
"Platz"
Das zornige Knurren wich einem leisen Winseln, und Claudette und Daemon zogen es bis auf weiteres vor nicht zu atmen.
"Ihr k?nnt jetzt rauskommen, Sie tun Euch nichts, solange ich dabei bin. Aber lasst Euch keine Dummheiten einfallen.", beruhigte sie eine Stimme, und beseitigte gleichzeitig alle Zweifel, bez?glich ihrer Deckung.
Langsam ?ffnete der Oberleutnant die T?r, und blickte auf einen Armbrustbolzen, den nur ein kleiner Metallhaken von ekstatischer Geschwindigkeit trennte.
Der Mann war ein st?mmiger Kerl, etwas kleiner als der W?chter, aber mit vernarbten Armen so breit wie sein Oberschenkel.
"Wieso f?hle ich mich gleich viel besser, wenn ich daran denke, dass die Stadtwache in unseren Abstellr?umen f?r Recht und Ordnung sorgt? Oder sollten meine Jungs und ich Euch bei irgendetwas gest?rt haben?", fragte er augenzwinkernd
"Oberleutnant Daemon und Gefreite Claudette Minze. Wir ermitteln in einem Fall!", versuchte er auf gut Gl?ck aus der Situation herauszukommen, woraufhin der Mann nur lachte.
"Keine Details. Ich werde Euch jetzt vor die T?r bringen, und empfehle Euch keine hastigen Bewegungen. Die Tiere haben einen ausgepr?gten Geruchssinn, wer weiss wo sie hinbeissen" Er lachte aus vollem Hals und schlug sich auf die Schenkel. Die Tatsache, dass er dabei seine Armbrust nicht weiter schussbereit hielt, schien weder ihm noch seinen Hunden Sorgen zu machen.
Kurze Zeit sp?ter fanden sich die beiden W?chter wieder auf dem Hof, wo sie von h?hnenden Trollen begr?sst wurden.
"Menschen ziemlich dumm sein." - "Vielleicht wir mit Streitkolben Klugheit in K?pfe pr?geln m?ssen" - "Vielleicht krank in Kopf. Wir nachschauen sollten!".
Mit roten Wangen lie?en sie den Spot ?ber sich ergehen, als pl?tzlich jemand anderer die Aufmerksamkeit auf sich zog.
Gralon und Cim wurden nicht nur sprichw?rtlich sondern recht schmerzhaft rausgeworfen, und landeten vor den F??en der Trolle im Schlamm.
"Fr?her wir oft haben Mensch in Schlammkruste gegessen. Ist das Angebot?"
Die vier W?chter waren recht erleichtert, dass Estragons Personal solch einen gesunden Sinn f?r Humor hatte, und nicht ernsthafter auf Hausfriedensbruch, falsche Beschuldigungen und ?hnliches eingehen wollte.
"Los verschwinden wir", presste Daemon zwischen den Z?hnen hervor, und rannte genau in einen - "Auch das noch".
Vico war von der Wucht des Zusammenpralls umgeworfen worden, und sa? nun mit seinen enganliegenden Samthosen im Dreck.
"Seht Euch nur einmal mein ?u?eres an, Herr Oberleutnant! Die Hose ist gestern aus der Reinigung gekommen, und die Brokat-Weste war neu bis die Tauben sie als Toilette benutzt haben. Fuuuurchtbare Tiere sag ich ihnen. Findet ihr nicht auch? Es ist h?chst ungerecht von Frau Lanfear mich bei im Taubenschlag Dienst tun zu lassen. Ich war ja schon immer ?berzeugt, dasss"
"SCHWEIG!" scho? Daemon. Ein einzelnes Wort, nicht einmal geschrien, doch es dr?ckte die Gesamtheit des unangenehmen Tages aus, dessen Kr?nung ( bisher) nun Vico van Vermeer darstellte.
"Warum bist du gekommen, Vico?", fragte Claudette, die schwarz f?r die Zukunft des Rekruten sah, wenn nicht jemand eingriff.
"Oh, Fr?ulein Minze! Wie sch?n sie zu sehen. Wisst Ihr zuf?llig ob Herr Vintongo auch irgendwo hier weilt? Wenn ich es nicht besser w?sste, m?sste ich tats?chlich glauben, er geht mir aus dem Weg. Ich wei? ich bin da etwas sensibel, aber.."
"Warum, Vico", Claudette blieb ganz ruhig, ?u?erlich. Mittlerweile waren auch Cim und Gralon bei der kleinen Gruppe vor dem Anwesen angekommen, und versuchten erfolglos den Schlamm abzuwischen.
"Oh, ach das. Es ist eine Nachricht von Hauptmann Lewton, entweder f?r Lance-Korporal Cim B?rstenkinn oder Oberleutnant Daemon . Hier."
Daemon ri? sie ihm aus der Hand und las.
"Zu Handen Oberleutnant Daemon oder LK Cim B?rstenkinn.
Hi Leute! Ich hab die Kutsche. Steht in der N?he der Haufen. Habe meinen Weg dorthin wie ?blich markiert. Gehe der Sache auf den Grund. Sehr hilfreicher Zivilist: Emil.
Schickt vielleicht mal Verst?rkung vorbei. Gez. Lewton(Hauptmann)"
"Na wenigstens wer von uns ist erfolgreich.", seufzte Gralon, " Ich h?tte doch mit ihm gehen sollen. Dann s??e ich jetzt nicht dauernd in der Patsche"
* * *
Lewton sa? auf einem Stuhl, mit gefesselten H?nden. Vis a vis von ihm sa? eine junge Frau. Vielmehr eine ehemals junge Frau. Oder man k?nnte auch sagen, ehemals eine Frau, da ihr Kopf schlaff nach vorne gefalen waren, und Rattenan ihren H?nden und restlichen Gliedmassen zerrten.
Das rechte Ohr fehlte, und es sah eher abgeschnitten , als abgefressen aus.
"Prima, der Fall ist erledig, und wir k?nnen auswandern.", dachte Lewton, doch da merkte er dass die braunen Haare am Ansatz eigentlich rot waren. Der Rest war schnell durchschaut.
Aber zwei Fragen blieben offen.
1. Wer machte sich solche M?he eine junge Frau die der Tochter des Freiherrn ?hnlich sah umzubringen
2. Wie kam er hier wieder heil heraus.
Da h?rte er Schritte n?her kommen
15.10.2002 4:31Harry
"Wo f?hrt dieses Loch hin?" fragte Atera Elban und stocherte mit ihrem Haken darin herum.
"Was wei? ich? Irgendwo runter zwischen die Maschinen, denke ich. Da kommt man von au?en nicht ran... au?erdem w?rde das nur den Klabautermann ver?rgern, jawohl!"
"Den Klabautermann?"
"Jau! Jedes Schiff hat einen. So eine Art Schiffsgeist, den man gn?dig stimmen muss, damit man von St?rmen und Seeungeheuern verschont bleibt."
Atera sah sich um. Dieses Schiff sah nicht so aus, als ob es einem abergl?ubischen Besitzer geh?ren w?rde - immerhin benutzte es modernste Technologie.
"Vielleicht sollte ich mal runterklettern und nachsehen, ob Harry sich etwas gebrochen hat", bot sich Venezia an.
"Seht ihr? Und ihr habt euch gewundert, wieso ich meine Ausr?stung so sorgf?ltig ausgesucht habe." Mit einem triumphierenden L?cheln nahm Atera ein Seil aus ihrem Rucksack und lie? es durch das Loch hinab.
***
Mit einem Schnapper-W?rstchen bewaffnet, dessen gr?nes Leuchten ihr an dunklen Orten schon h?ufig geholfen hatte (wenn sie es nicht schon vorher aufgegessen hatte), kletterte Venezia das Seil herunter. Um sie herum war lautes Pochen zu h?ren, und schemenhaft sah sie in der Dunkelheit riesige Kolben, die sich zischend auf und ab bewegten. Anscheinend war sie jetzt mitten im Maschinenraum.
Das Seil endete ?ber einem gro?en, warmen Rohr. Veni lie? es los und zog einmal daran, zum Zeichen, dass sie gut unten angekommen war. Dann machte sie sich auf den Weg, die Gegend zu erkunden.
Nach kurzer Zeit gew?hnten sich ihre Augen an die Dunkelheit, und sie konnte mehrere Rohre erkennen, die in dieser Kammer kreuz und quer verliefen. Irgendwo hier musste auch das Feuer brennen, welches das Wasser zum Dampfen brachte - jedenfalls war es unangenehm warm.
Das Rohr endete an einem gro?en Metallkessel, so dass es in dieser Richtung nicht weiterzugehen schien.
"Harry? Harry, bist du hier?" rief sie.
Stille folgte - und dann meinte sie, hinter all dem Stampfen und Zischen Gel?chter zu h?ren.
"Harry?" rief sie, diesmal etwas lauter.
"Veni? Veni, bist du das? Komm doch runter!"
Das war Harry - und seine Stimme kam von unten. Sie sah hinab, konnte aber in der Dunkelheit nichts erkennen.
"Harry, wo bist du denn? Wie soll ich hier runterkommen?"
"Da ist eine Leiter am Rohr", rief ihr Kollege von unten hoch.
Die Gnomin sah herab. Eine Leiter? Tats?chlich - eine gnomengeeignete Leiter hing am Rohr, auf dem sie stand. Kopfsch?ttelnd kletterte sie herab.
Als sie auf dem halben Weg nach unten war, wurde es hinter ihr hell: Eine Luke in einem der Kessel hatte sich ge?ffnet, und Harry erschien mit einer Kerze in der Hand.
"Harry?" Venezia sprang das letzte St?ck auf den Boden und sah ihren Kollegen verbl?fft an.
"Hallo Veni", grinste der Gnom. "Komm doch rein."
Er f?hrte seine Kollegin in den Kessel, der - wie es sich herausstellte - eine sehr gem?tlich eingerichtete Gnomenwohnung war. Zwei seem?nnisch gekleidete Gnome standen darin.
"Venezia, darf ich dir Pietje und Gerda vorstellen? Pietje ist der Klabautermann dieses Schiffes, und Gerda ist seine Klabauterfrau."
"Kla... Kla... ihr seid Klabauterm?nn... ?h... leute?"
"Jau, bei mir, das sind wir", meinte Pietje. "Ist ein ziemlich lukrativer Dschob. Man wird kostenlos von abergl?ubischen Seeleuten verpflegt, und kriegt viel von der Welt zu sehen."
"Ja, so ist es. Sch?n, mal andere Gnome kennenzulernen", erg?nzte Gerda. "Aber verratet das oben nicht, ja? Wenn die Seeleute herausfinden, dass wir nur Gnome sind, dann ist unsere Einnahmequelle futsch. - Wollt ihr etwas essen?"
****
"Jetzt ist sie schon eine halbe Stunde da unten", meinte Vinni nerv?s. "Wollen wir nicht langsam mal was unternehmen?"
"Niemand zerlegt mir hier meine Kessel, ja? Wir k?nnen nachsehen, wenn wir in Al Manach angelegt haben, aber vorher nicht", meinte Elban resolut.
"Aber wenn sie einen Unfall hatten, und Hilfe brauchen?" Atera lief ungeduldig auf und ab. Zwei vermisste Gnome, und das unter ihrem Kommando...
"Keine Sorge, wir sind okay!" Venezias Gesicht tauchte aus dem Loch auf.
"Veni! Was ist passiert?" Mit einem Satz war Vinni bei ihr.
"Ich hatte etwas M?he, Harry zu finden. Es ist so dunkel da unten." Die Gnomin stemmte sich aus der ?ffnung.
"Was ist mit Harry? Ist er okay?"
"Ja, bin ich." Auch Harry kletterte aus dem Loch. "Ich hatte mir bei dem Sturz etwas gezerrt, aber es geht schon wieder."
"Dann ist ja nochmal alles gut gegangen", seufzte Atera erleichtert. "Aber ich bin SICHER, dass der Rest der Reise BESTIMMT ohne weitere Zwischenf?lle verl?uft."
"Ganz bestimmt." Harry und Venezia grinsten sich an. Gerade hatte ihm noch ein angeblich ?u?erst wirksames Mittel gegen Seekrankheit mitgegeben, so dass der Gnom dem Rest der Reise jetzt um einiges positiver entgegensah. Und wenn er sich langweilen sollte, konnte er immer auf einen Kaffee bei den Klabauterleuten vorbeisehen.
15.10.2002 12:04D-N-T Vinni
"Was wisst ihr?!" br?llte Emil, der "Hilfsw?chter" und trat Lewton gegen das Schienbein. "Antworte!"
"Ist das die Art wie ein Hilfsw?chter mit einem Hauptmann sprechen sollte?" erwiderte Lewton l?ssig und versuche den Schmerz in seinem Bein zu ignorieren.
"Halt die Klappe!"
"Moment mal-"
"Ruhe, hab ich gesagt!!" Emil schnaubte w?tend und griff sichd as Brett, mit deme r den W?chter niedergeschlagen hatte. "Sag mir jetzt sofort was ihr herausgefunden habt, oder es setzt was!"
"Na gut, also wir-"
"Sei bloss still!!!" kreischte er und schleuderte das Brett vor lauter Wut in die Ecke, beruhigte sich aber im selben Moment wieder einigerma?en. Er wusch sich den Schwei? von der Stirn und atmete einmal tief durch. "In Ordnung. In Ordnung. Erz?hl mir jetzt einfach was ihr W?chter herausgefunden habt. Und l?g mich nicht an! Wir wissen, dass ihr im Fall Estragon ermittelt."
"Wer ist denn 'wir'?"
"Hah! Du glaubst wohl, ich sei dumm genug dir das zu verraten, was?! Trooottteeelll, hahaha!!" sp?ttelte Emil und bemerkte dabei nicht das Knacken des Holzbodens hinter ihm.
"Nun Emil, du wirst dich wundern, aber ich wei? tats?chlich einiges." sagte Lewton und grinste.
"Na endlich wirst du vern?nftig! Ich dachte schon, dass ich dir erst nochmal das Brett geben m?sste."
"Und das im Moment f?r dich Interessanteste von meinem Wissen ist die Zubereitung einer guten Salbe gegen Beulen und Prellungen." erkl?rte er und grinste noch breiter.
Emil hatte gerade noch Zeit verdutzt zu schauen, bevor es Rumms machte und er zu Boden fiel.
Es begann zu d?mmern. Die Sonne sch?lte sich ?ber dem Meer wie eine Blutorange aus dem Bio-Laden. Das Ufer war in gr??erer Entfernung noch knapp zu sehen und die See war - abgesehen von den vielen Schiffen und dem kr?chzenden Motorger?usch des Gef?hrts - ein recht ruhiger Ort gewesen. M?de sa?en die W?chter Holzbrettern, Geldkoffern und Schultern und versuchten irgendwie die Zeit tot zu schlagen, als der gro?e Elban pl?tzlich aufsprang und sich an einem gro?en Sack zu schaffen machte, der bisher unbeachtet im hinteren Teil der Ladefl?che gelegen hatte. Er kramte eine kurze Zeit lang darin herum und zog dann ein unf?rmiges Holzding daraus hervor. Zum Schrecken der W?chter entpuppte es sich als ein Musikinstrument.
"Ich finde, es ist Zeit f?r ein Liedchen!" polterte Elban fr?hlich und setzte sich neben Atera auf den Boden. Er stimmte die Saiten des kugelbauchigen, langgriffigen Instruments und r?usperte sich.
"Hohoho, lange ist es her" gr?hlte er zum disharmonischen Quietschen seines Instruments los. "Hohoho, da sah'n wir ne Nixe, hohoho, was f?r ein Gesang!"
Die Stabsspie?in knurrte etwas unverst?ndliches und lie? ihren Haken ?ber die Reeling kratzen.
15.10.2002 15:31Daemon
Lewton zwinkerte.
"Und wer bist Du?", fragte er die Gestalt im Dunkeln, die ?ber dem bewu?tlosen Emil stand.
"Es w?re nicht seh klug, dir das zu sagen, nicht wahr?", er warf das Brett zur Seite, "Dieser Idiot hat Dich unvorsichtiger Weise hierher gef?hrt. Ich f?rchte, bald werden hier einige Deiner Leute auftauchen, auch, wenn Emil nie zur Wache gegangen ist.", die Gestalt warf die sitzende Leiche um, "Ihr wi?t also Bescheid, dass Patrizia nicht verletzt wurde. Nun gut.", er beugte sich ?ber den Bewu?tlosen, "Wir werden diese Sache auch ohne ihn beenden.", ein Messer blitzte auf, dann sprang Blut auf den Boden des Kellers, "Schon wieder einer weniger, mit dem wir das Geld teilen m?ssen.", die gestalt verlie? im Dunkel den Keller.
Kurze Zeit sp?ter erschienen Daemon mit den adneren W?chtern und befreiten Lewton.
"Er ist also entkommen.", seufzte der Oberstleutnant.
"Das schon.", grisnte der Werwolf, "Aber er hat wohl vergessen, dass Leute, die kein Silber m?gen, im Dunkeln sehr gut sehen k?nnen. Ich habe ihn wieder erkannt."
15.10.2002 17:51Claudette Minze
Die anderen W?chter sahen ihn erwartungsvoll an.
"Er hatte einen schwarzen Mantel mit Kapuze an, aber sein Gesicht war trotzdem zu erkennen", begann Lewton, wurde aber von Gralon Banks unterbrochen.
"Also..?"
"Es war der Butler", erkl?rte der Hauptmann in weniger dramatischem Tonfall. "Dieser Bernhard."
"Estragon wird ausrasten", prophezeite Cim. "Von wegen ?ber jeden Verdacht erhaben."
Daemon z?gerte. "Irgendwie ist das zu einfach", meinte er langsam. "Erst finden wir die zerschnippelte Zeitung in seinem Zimmer, dann legt er praktisch ein Gest?ndnis ab..."
"So dumm kann er eigentlich nicht sein", mischte sich Claudette ein. "Daf?r wurde die Entf?hrung zu professionell durchgef?hrt. Wenn ich an Bernhards Stelle gewesen w?re, h?tte ich mir entweder ein Tuch ?bers Gesicht gezogen oder dir auch gleich die Kehle durchgeschnitten. Nichts Pers?nliches", f?gte sie rasch hinzu, als Lewton ihr einen schr?gen Blick zuwarf.
"Hat er vielleicht eine Maske getragen?" schlug Cim vor, doch der Hauptmann sch?ttelte den Kopf. "Das Gesicht war auf jeden Fall echt. Es k?nnte h?chstens ein Doppelg?nger gewesen sein."
"Der b?se Zwillingsbruder", seufzte Daemon.
"Warum nicht, immerhin haben sie auch eine zweite Patrizia aufgetrieben", wandte Gralon ein und sah sich nach der Toten im Schaukelstuhl um. "Wer das wohl ist?"
"Jemand, der nicht vermisst wird", stellte Claudette fest. "Sie ist diesen Kerlen wahrscheinlich auf der Stra?e aufgefallen, hat sich einwickeln lassen und..." Sie zuckte mit den Schultern.
"Was mich noch interessieren w?rde, was soll das Ganze?" murmelte Cim. "Das falsche Entf?hrungsopfer, der Butler als Musterkrimineller, der ausgeweidete Lehrer..."
"Der was?" unterbrach Lewton entsetzt.
15.10.2002 22:39Venezia Knurblich
"Au ja fein, Musik! Ich mag Musik!" kr?hte Venezia und kletterte auf die Schulter des gl?cklich grinsenden Elban.
"Wir lagen vor Wiewunderland..." fing sie an zu singen, getreu dem Motto nicht sch?n aber laut.
"Wir lieben die St?rme...", fiel der Seemann mit ein und weder ihn noch die Gnomin schien zu st?ren, dass beide Melodien alles andere als harmonisch waren.
Das qu?lende Jaulen von Elbans Instrument tat das ?brige, um dem Publikum Zahnschmerzen zu verursachen.
Konzentriert starrte Harry hinaus auf die See und versuchte, die grausamen Hintergrundger?usche aus seinen Gedanken zu verbannen, als er pl?tzlich etwas am Horizont sah.
"Elban, k?nntest du einmal schauen, was das da ist?" Er lie? die Bewegung nicht aus den Augen und versuchte, mit dem Zeigefinger genau drauf zu deuten.
Elban h?rte auf das Instrument zu foltern und schaute auf.
"Das da? Ach, das ist nicht schlimm, das ist nur ein anderes Schiff, aber jetzt wo wir auf dem Meer sind, sollte es keine Probleme mehr mit Traditionalisten geben."
Gerade wollte er sich wieder der Musik zuwenden, da ergriff Atera das Wort, deren Blick dem Harrys gefolgt war.
"Ob es irgendetwas zu bedeuten hat, dass die eine schwarze Flagge mit einem Totensch?del und zwei gekreuzten Knochen darunter haben?"
16.10.2002 1:26Gralon Banks
"Ja, Herr Distel...der Lehrer.", Daemon grauserte es erneut, als er daran dachte. "Jemand hat wohl Spa? an Obduktionen."
Gralon grinste. "Das passt doch alles einfach nicht zusammen."
"Stimmt, allerdings, was wollen wir mehr?", l?chelte Daemon. "Wir wissen nun, wer der T?ter ist, wissen das es nicht das echte Opf...", er stoppte und ?berdachte seine Aussage. "Wo ist Patrizia eigentlich?"
"Vielleicht wirklich in Klatsch?", schlug Lewton vor.
Kopfnicken.
"Warum macht man sich solche M?he damit eine Frau so Aussehen zu lassen, wie Patrizia?", fragte Claudette.
"Mh..", pl?tzlich fiel Cim etwas ein. "Vielleicht mag die Person Patrizia ja und will ihr nichts antun, sondern nur an das Geld zu kommen."
"Herr Estragon!", schrie Gralon auf einmal auf. "Vielleicht ist er ja doch gar nicht so reich, wie er tut. Auf geht's!"
Die W?chter marschierten erneut zum Palast Estragons.
16.10.2002 9:04Daemon
Cim schob sich beim Gehen n?her an Daemon.
"Gralon und ich hatten bereits gefolgert, dass Patrizia nicht in Klatsch sein kann. Vielleicht ist sie auf dem Weg dorthin, aber sie kann niemals bereits dort angekommen sein." Der Oberstleutnant nickte.
"Au?erdem h?tte es keinen Sinn, die Entf?hrte so weit wegzuschleppen, obwohl sie hinterher wieder zur?ck mu?."
"Es sei denn, man will sich in Klatsch in Sicherheit bringen. L?nder in der Umgebung von Ankh-Morpork h?tten uns in den Ermittlungen vielleicht geholfen, diese M?glichkeit f?llt bei Klatsch flach."
"Irgendetwas stimmt bei dieser Sache ganz und gar nicht. Wieso sollte man einem armen M?dchen das Ohr abschneiden, um zu drohen? So skrupelos, wie der Verbrecher vorging, h?tte er es auch bei Patrizia selbst machen k?nnen."
16.10.2002 9:38Venezia Knurblich
"Halt!" Daemon blieb stehen, runzelte die Stirn und blickte angestrengt auf das Kopfsteinpflaster vor ihm.
"Halt, halt, halt", murmelte er gedankenverloren.
"Was ist denn los?" fragte Gralon irritiert.
"Pscht, lass mich ?berlegen. Irgendwas stimmt an unserer Gedankenkette nicht, ich muss nur gerade ?berlegen was."
Cim gesellte sich zu dem Oberstleutnant und starrte auch auf das Bodenmuster, als l?ge dort die absolute Wahrheit verborgen.
"Ich wei?, was du meinst. Ja, ich wei? genau was du meinst. Da ist dieses schleichende Gef?hl irgendwo im Hinterkopf dass einem sagt, irgendwas ist nicht richtig. Aber dieses Gef?hl liebt es dummerweise, verstecken zu spielen", murmelte Cim.
"Vielleicht sollten wir erst mal weitergehen. Meistens hat das Gef?hl keine Lust mehr verstecken zu spielen, wen man es eh nicht sucht und dann ist es auf einmal da", lenkte Lewton ein. "Ich wette mit euch, es f?llt euch ein, noch bevor wir die Villa Estragon erreicht haben."
"DAS ist es!" schrien Daemon und Cim gleichzeitig auf.
"Was ist was?" Gralons Kopf schwenkte von einem zum anderen und blieb dann letztendlich bei Daemon h?ngen, damit dieser erz?hlte.
"Naja, du sagtest, dass Estragon seine Tochter vielleicht selber entf?hrt hat, weil er vielleicht doch nicht so reich ist, wie alle denken. Aber genau diese Sache hinkt, denn was w?rde die ganze Sache ihm denn dann n?tzen?" Daemon blickte Gralon an.
"Naja, er w?rde das L?segeld bekommen und das ist immerhin eine ganze Menge Geld", antwortete dieser.
"Jaaaaa, und wo bitte kommt dieses L?segeld her?" bohrte Daemon weiter.
"Naja, von Estrag... oh. Ich verstehe!" Gralon nickte. "Es bringt ihm ja keinen Cent, wenn er sich sein eigenes Geld bezahlt..."
Wieder einmal standen die W?chter nun ratlos auf der Stra?e und suchten verzweifelt nach einem Anhaltspunkt dem sie folgen k?nnten.
16.10.2002 13:38Claudette Minze
"Was ist, wenn Patrizia die Entf?hrung vorget?uscht hat?" Die W?chter drehten sich nach Claudette Minze um, die verlegen mit den Schultern zuckte. "Vielleicht hatte sie von ihrem Vater die Nase voll und wollte sich absetzen. Dabei w?ren 200 000 Dollar doch ein nettes Startkapital. Und wenn Estragon sie f?r tot h?lt, weil bei der ?bergabe etwas schief ging, w?rde er nicht nach ihr suchen."
Eine nachdenkliche Stille breitete sich aus. Sie war allerdings nicht besonders inspirierend, da die allgegenw?rtigen Hintergrundger?usche der Stadt jedes Schweigen gnadenlos ?bert?nten.
"Das w?rde zumindest die Doppelg?ngerin erkl?ren", stimmte Daemon schlie?lich zu. "In ein paar Tagen h?tten die Ratten das Gesicht des M?dchens so zerfressen, wir h?tten nie gemerkt, dass es nicht die echte Patrizia war."
"Die ?bergabe in Klatsch w?rde auch Sinn machen", warf Lewton ein. "Wir w?rden das Geld f?r sie ?ber die Grenze bringen, sie nimmt es dort entgegen und kann ohne Probleme untertauchen."
"Aber diese Theorie d?rfen wir Estragon nicht ohne Beweise vorlegen", mahnte Cim. Er hatte noch immer den w?tenden Freiherrn vor Augen, wie er seinen Butler von jedem Verdacht freisprach. "Er w?rde uns steinigen."
"Dann m?ssen wir ihn davon ?berzeugen, dass er uns ihre Sachen ?berpr?fen l?sst. Auf Hinweise, ob sie den Entf?hrer kannte, oder so", schlug Gralon Banks vor. "Darauf geht er bestimmt ein."
"Selbst wenn sie nicht dahinter steckt, wir brauchen jede Spur die wir kriegen k?nnen", schloss Lewton, und die anderen W?chter nickten zustimmend. "Also doch zur Villa Estragon."
Sie setzten sich in Bewegung.
16.10.2002 22:30Cim B?rstenkinn
Cim wollte noch etwas einwenden, wurde aber vom genervten Blick Lewtons daran gehindert.
"Egal was es ist, hebs Dir f?r sp?ter auf. Stell Dir vor es sieht uns jemand zu, wie wir hier stehen immer 3 Schritte gehen, und dann wieder diskutieren. Das ist nicht akzeptabel. Es gen?gt schon, wenn sich diese verdammten Trolle wieder ?ber uns lustig machen." Die f?nf W?chter machten sich also wieder auf den Weg. Im gehen kritzelte Daemon etwas auf ein St?ck Papier und fragte dann "Hat mal jemand eine Taube?".
Anstelle einer Antwort nahm Cim ein Rohr aus seinem Umhang, schraubte den perforierten Deckel ab, und klopfte die verwirrte, leicht klaustrophobische Taube aus dem hohlen Zylinder.
"Du wei?t, dass das knapp an der Tierqu?lerei ist, oder?", fragte ihn eine angewiderte Claudette.
"Sieh mal da rein!", Cim hielt ihr das Rohr unter die Nase und sie hatte einen sehr exklusiven Blick auf die dick Exkrement-Schicht am Boden des Beh?lters.
"Das w?re jetzt alles in meinem Rucksack. Ich gebe aber zu, dass das Rohr eine Erfindung von Vico ist!"
"Was hast Du da eigentlich geschrieben?", fragte die Gefreite den DOG-Offizier, um das Thema zu wechseln.
"Ach, nur eine kleine ?berraschung du wirst es gleich sehen".
So gingen die W?chter, vier grimmige und ein grinsendes Gesicht, recht schweigsam durch die Stadt, und etwa im gleichen Moment, als sie das hochaufragende Dach des Estragon-Anwesens vor sich sahen, h?rten sie auch das Geschrei.
"Du haben S?ldner-Lizenz?" - "Ich lieber Troll, aber Du dummer Stein!" begleitet vom Ger?usch, das Metall auf Stein verursachte.
Als sie beim Tor standen , war bereits alles erledigt.
Duno Fels, lehnte zufrieden auf seiner Schwertaxt. Gropack hielt seinem Gegner, wohl dem ?rmsten der f?nf, einen Vortrag ?ber die Gefahren von unlizenziertem S?ldnertum, den er mit regelm?ssigen Schl?gen auf den Kopf des am Boden Liegenden offenbar vertiefen wollte.
Mamortis untersuchte die Kratzer auf seiner Steinkeule, nachdem sein Gegner nicht mehr bereit war mit ihm zu reden.
Malachit, hielt l?ssig seine MUT im Arm, und hielt zwei in Schach, w?hrend der Gefreite Norman den letzten bei den Beinen gepackt hatte, und immer wieder auf den Boden plumpsen lie?. "Was soll hei?en, ich nicht lieb?".
"Situation in Griff , Herr Oberleutnant!" machte er Meldung, und offenbarte damit auch , was der Inhalt von Daemons Nachricht war.
"Danke Lance-Korporal! Vielleicht k?nnt ihr noch so lange warten, bis wir das Haus wieder verlassen haben!"
Recht beschwingt trat er an die T?r und bet?tigte den Klopfer, der die Form von einem W?rstchen zu haben schien.
"Sie w?n...ihr schon wieder?", empfing sie Bernhard der Butler recht ambivalent.
"Seltsam", Lewton trat nach vor, "Das selbe habe ich mir auch gerade gedacht...
17.10.2002 3:47Daemon
'Wenn Patrizia wirklich ihre eigene Entf?hrung inszeniert hat, k?nnte sie sehr wohl den treuen Butler auf ihre Seite gezogen haben.', Daemon holte mit der Faust auf, 'Allerdings ist das nur eine Theorie und keinesfalls sicherer, als unsere anderen ?berlegungen.', er lie? die Faust sinken, 'Allerdings haben wir die Zeitung in seinem Zimmer gefunden.', er hob sie wieder, 'Und Lewton hat ihn in diesem Keller gesehn.', er gab dem Butler einen gewaltigen Schlag ins Gesicht, woraufhin der zur?ck taumelte und umfiel. Der Gedanke, dass der Mann im Keller gar nicht der Butler gewesen sein konnte, da er zu dem Zeitpunkt, an dem er Emil die Kehle durchgeschnitten haben soll, mit Cim und Gralon in Estragon's B?ro war, kam ihm einen Sekundenbruchteil zu sp?t. Jetzt hie? es improvisieren.
"Komm her Du!", br?llte er und sprang auf den Liegenden, der sich die H?nde vor die blutende Nase hielt, "Du erz?hlst und jetzt sofort alles von Deinem b?sen Zwillingsbruder.", grollte er. Unsicher starrte Bernhard ihn an. Der Oberstleutnant, sich der Blicke der anderen W?chter hinter ihm sehr bewu?t, wurde etwas unruhig und fragte sich, wie er sich da nun wieder rauswinden k?nnte. Gerade als er sich aufrichten und zu einer langatmigen Entschuldigung ansetzen wollte, seufzte der Butler.
"Also gut. Ich erz?hle es Euch."
W?hrenddessen geschah auf einem kleinen Boot inmitten des Runden Meeres etwas vollkommen Unerwartetes.
"Geschieht so etwas oft?", wollte Atera wissen.
"Kaum mehr als einmal auf einer Millionen Fahrten.", brunmmte der Kapit?n.
17.10.2002 10:25Atera
Die vier W?chter, Venezia, Harry, Vinni und Atera, sahen von einer sehr g?nstigen Aussichtsposition wie das Metallunget?m stampfend, schlingert und am Schlu? ?chzend in den Tiefen des Meeres verschwand. Die Wellen sch?umten auf, verschlangen St?ck f?r St?ck das Gef?hrt und hinterlie?en nichts weiter als Reste der Reling, die nun in den Wellent?lern trieben.
"Immerhin leben wir noch.", sagte Elban gelassen. "Und ich bin sicher, das alles ist nur ein reines Missverst?ndnis."
"Nat?rlich." Atera sah in die Tiefe unter ihr. Das Holz knarrte bedrohlich.
"Bleibt nich stehn, ?ber die Planke m??t ihr nun gehn!", sang ein b?rtiger Pirat.
"Davon hat mir niemand was gesagt.." Harry hatte sich bei Vinni niedergelassen, dessen Schultern sich langsam in ein Gnomenquartier umwandelten, denn wundersamerweise hatten sich zwei weitere Gnome eingefunden. Der Korporal meinte den Duft von Tee neben seinem linken Ohr zu sp?ren.
Hinter ihnen standen ein Dutzend Piraten, die geradewegs einem Seeabenteuer Klicker entstiegen schienen und warteten, dass die Planke unter dem Gewicht der Gefangenen brach, sie freiwillig sprangen oder etwas anderes interessantes passierte. Vielleicht warteten sie auch nur auf den Kapit?n, der nach dem aufreibenden Kampf unter Deck verschwunden war.
"Gut.. ich finde, das w?re der richtige Zeitpunkt f?r Vorschl?ge.", beschloss Atera.
"Du hast das Kommando. Ich finde, DU solltest Vorschl?ge machen.", gab Vinni zur?ck. Atera warf ihm einen b?sen Blick zu, als ihr pl?tzlich etwas einfiel.
"Vinni?"
"Ja?"
"Sag mir bitte, du hast den Koffer noch."
"Ich ?h.. habe den Koffer noch.", erwiderte Vintongo z?gernd. Atera sah zu ihm und seine leeren H?nde.
"Okay.. nur keine Panik. Wir geraten nicht in Panik. Wir haben zwar den Koffer nicht mehr, aber wir bewahren die Ruhe." Der Stabsspie? sah hinter sich zu ihren Kollegen. Im Hintergrund hatten die Piraten ein Fa? Rum ge?ffnet und feierten ausgelassen ihren Triumph, w?hrend eine Gruppe von M?nnern die Planke bewachten. Wind zerrte an ihren Uniformen, kleine Gnomenfinger hatten sich in Vinnis Schultern gebohrt. Veni hielt sich an seinem Ohr fest.
Pl?tzlich ?ffnete sich krachend die T?re zu den Kabinen und der Kapit?n des Schiffes trat an Deck. Er hielt sich ein blutgetr?nktes Taschentuch vor die Nase und ging mit raschen Schritten zur Planke.
"Ohlt die a unter.", gab er unter dem Tuch hervor und warf einen b?sen Blick zu Venezia, die ihn unverhohlen angrinste. Die M?nner traten beiseite und Elban, der Steuerjunge sowie seine ehemaligen Passagierer verlie?en rasch die Planke. "Ok?y, ihr nebt nur nok, wei ich eines wiss?n will." Ein durchdringender Blick traf die W?chter. "Wie ?ffn?t man den ver'ammten Koffer?"
17.10.2002 17:04D-N-T Vinni
"Welchen Koffer?" sagte Vintongo unschuldig ohne vorher auch nur einen klitzekleinen Gedanken an die Konsequenzen zu verschwenden.
Der b?rtige Kopf des Piratenkapit?ns drehte sich in seine Richtung. Blut tropfte vom Taschentuch auf den Boden. "Olt mir d?n Burken da h?r! V?rdammt nokma!" fluchte er. Zwei st?mmige Freibeuter packten daraufhin Vinni und zerrten ihn zu ihrem Chef her?ber, was zu einer Art Gnomen-Rodeo f?hrte.
"Du wei?t alo nikt welken Koffer ik mein??!"
"Also...nunja, ich, ?h.."
"Mitkomm'n!"
17.10.2002 21:24Cim B?rstenkinn
Zwei der Piraten schnappten Vinni links und rechts, zerrten ihn zur Kaj?tent?r, und stie?en ihn durch.
Ein paar recht harte Holzstufen sp?ter lag der Korporal verkr?mmt vor dem Kapit?n, der den Koffer am Tisch stehen hatte.
Mit seiner freien Hand packte er den Korporal an den Haaren und hob ihn daran hoch.
"Ik meine dies?n Koffer, Du uns?liges Produkt eine stinkenden Nakt. Mak ihn auf!"
M?hselig rappelte sich Vinni auf die Beine. Was war denn so schwer daran, einen Koffer zu ?ffnen, dachte er bei sich, und verabschiedete sich von einem B?schel Haare, als er Kapit?n ihn endlich loslie?.
Das konnte ja auch nicht so schwer...
Er hatte die Finger gerade an die silbernen Kn?pfe die zum Entriegeln der Schl?sser da waren gelegt, als ihn ein Schlag ins Gesicht traf und wieder halb die Treppe hinauf warf.
Blut str?mte aus seiner Nase, und pl?tzlich wusste er , warum der Kapit?n mit dem Taschentuch herumlief.
"Ast Du irgendwelke Vorschl?je , oder soll ik Dir jetzt einfak ins Meer werfen? Die Aie m?gen ein wenig Blut im Wasser."
Der W?chter h?rte schon die Schritte von oben, und wusste, dass der Pirat nicht spa?te.
"Also vielleicht, k?nnten wir ja gemeinsam mit den anderen....", Vinni war sich unsicher, ob er den anderen mehr half, oder schadete wenn er sie hinzuzog. Er war sich aber sicher, dass er sich selber sehr endg?ltig schadete, wenn er keine guten Ideen lieferte,".. das Ding ?ffnen! Einer wei? sicher wie es geht.".
Bald standen Atera und die Gnome in der Kabine des Kapit?ns.
"So M?dels! ?bscher aken ?brigens! Der n?kste der von dem verdammiken Ding durk mein Kaj?t geworfen wird, segnet det Zeitlike! Un nu mak auf det Ding!".
Atera ?berlegte hin und her, zuckte endlich mit den Schultern ( die dabei gef?hrlich an den N?hten zerrten) und legte ihre Hand oben auf den Koffer.
"Wenn Frogs noch auf der Lauer liegen , sind SEALS im Einsatz und am Siegen!", intonierte Atera aus vollem Hals.
Die Schl?sser schnappten auf, und Veni lie? ein kurzes "Bl?der Spruch" h?ren .
"Was sollte ich machen, mir ist in der Eile nichts anderes eingefallen, und au?erdem ist es ein offizieller Seals-Koffer. Und es reimt sich!", verteidigte die SEALS-Abteilungsleiterin ihre Schl?sselspr?che.
"Wei? doch jeder, was von -siegreichen- SEALS zu halten ist." Veni kicherte h?hnisch.
"Mooment. Jetzt halt mal die Luft an, du..".
"Das is eine jute Idee! Haltet beide die Klappe und du verzisch Dich in die zweite Reihe Hakenm?del", die Nase des Kapit?ns war blutverkrustet und angeschwollen. Erwartungsvoll trat er an Ateras Stelle und ?ffnete den Deckel.
Hinter ihm wurden die restlichen Piraten unruhig. Sie sp?rten, dass etwas wertvolles in dem Koffer war. Sie konnten sich alle zur Ruhe setzen, einen Bauernhof kaufen, und eine weitere Familie gr?nden.
Der Kapit?n nahm einen Zettel heraus, dr?ckte ihn Tery in die Hand und sagte "LIES!".
Atera wusste sehr wohl, was auf dem Papier stand. Immerhin war sie dabei, als Daemon ihn reingelegt hatte.
"Lieber Kollege! Sei nicht verwundert, dass die 200.000 Dollar nicht hier sind. Wir haben sie in treuer Verwahrung, und wenn alles sicher ist, dann kommen wir damit nach.
Gez. Daemon, Oberleutnant. "
Einer der Seer?uber hielt es nun nicht mehr aus, und hatte auch nur mit einem Ohr zugeh?rt.
Er st?rzte nach vor, wollte seine H?nde im Reichtum begraben - und fand ein paar zusammengekn?llte Papierfetzen.
"See witzig!", sagte der Kapit?n verd?chtig leise.
18.10.2002 0:48Harry
"Aber... aber... aber?" stammelte Vinni irritiert."Ich meine... der Koffer... ich..."
"Wollt ihr mik verarschen?" fragte der Kapit?n zornig. "Wat is det hier f?r ein Spiel?"
"Ich wei? wirklich nicht, was das soll", antwortete Vintongo wahrheitsgem??.
"Gut", grummelte der Kapit?n, "wenn det hier schon kein Geld gibt, dann behalten wir halt stattdessen euch. Sobald wir in Al Manach anlegen, verkaufen wir euch als Sklaven."
"Al Manach?" Atera horchte interessiert auf.
****
Eine Stunde sp?ter lagen die W?chter, zusammen mit dem Jungen, Elban und den zwei Klabauterleuten, entwaffnet und gefesselt im Bauch des Piratenschiffs.
"Und du hast *gewusst*, dass Daemon das Geld aus dem Koffer genommen hat?" fragte Vinni Atera.
"Ja. Es w?re einfach zu riskant gewesen, 200.000 Dollar in einem offensichtlichen Koffer mit herumzuschleppen."
"Aber wenn das Geld jetzt noch in Ankh-Morpork ist, dann kommt es doch nie im Leben mehr rechtzeitig nach Klatsch!"
"Es ist nicht mehr in Ankh-Morpork."
"Nicht?"
"Nein, nat?rlich nicht. Aber mit dieser Ausrede sind wir erst einmal aus dem Schneider."
"Wo ist es dann?"
"Ich habe es in meine Bauchh?hle eingen?ht", fl?sterte die Zombiefrau grinsend. "Da wird es so schnell garantiert keiner finden."
"H?ttest du uns das nicht fr?her sagen k?nnen?"
"Dann h?tte deine Reaktion mit Sicherheit nicht so echt gewirkt", entgegnete Atera.
Die vier Gnome steckten allesamt in einem K?fig, der sich in einer Ecke der Kammer befand.
"Ein sch?nes Schiff", meinte Pietje gerade und sah sich mit einem fachm?nnischen Blick um. "Ich frage mich, ob die hier schon einen Klabautermann haben - wenn nicht, w?re das ein sch?ner Ersatz f?r diesen merkw?rdigen Metallhaufen."
"Dazu m?sste man hier erst einmal rauskommen", entgegnete Harry niedergeschlagen. "Hast du nicht geh?rt? Sie wollen uns in Klatsch als Sklaven verkaufen!"
"Ja, und zwar in Al Manach!" Venezia hatte ihren Optimismus noch nicht verloren. "Das ist doch praktisch, oder? Wenn wir dort in drei Tagen oder so ankommen, dann m?ssen wir nur noch fliehen und uns um die Geld?bergabe k?mmern. Also k?nnen wir den Rest der Reise doch einfach genie?en."
"Genie?en?" fragte Harry zweifelnd. "Ich hoffe, die anderen in Ankh-Morpork haben mehr Gl?ck als wir..."
18.10.2002 12:49Daemon
"Schon wieder ihr!", w?tete Estragon beim Eintreten der W?chter.
"Oh ja.", best?tigte Cim, "Aber diesmal mit einer ganz neuen Geschichte.", Claudette und Daemon f?hrten den Butler hinein und bugsierten ihn auf einen der St?hle.
"Erz?hl.", forderte der Oberstleutnant ihn auf.
"Ich kann ncihts daf?r, Herr.", er streckte verzweifelt die H?nde zu Estragon, "Es war alles die Idee meines Bruder Bruno. Und das Fr?ulein Patrizia hat auch mitgemacht."
18.10.2002 20:12Atera
"Wer ist Bruno?", fragte Estragon verwirrt.
"Der Butler.", antwortete Daemon mit einer selbstsicheren Miene. Der unbedachte Faustschlag von vorhin war im Anbetracht der neuen Erkenntnisse schnell untergangen und von niemanden ganz zur Kenntnis genommen worden. Abgesehen mal von Bernhard, der immer mal wieder seine Nase bef?hlte, sowie sein geschwollenes Auge.
"Was redet ihr da f?r einen Unsinn, W?chter?" Der Freiherr sah aufgebracht von einem zum anderen und es schien so, als k?nne er sich nicht so recht entscheiden, wen er nun zuerst anbr?llen wollte. Er deutete auf Bernhard. "Das ist mein Butler."
"?h, Ja und Nein.", erwiderte dieser. Estragon sah ihn verwirrt an, aber der Diener erz?hlte weiter, w?hrend er an den Fingern abz?hlte. "Genau genommen habe ich die Schichten Montags acht bis vierzehn Uhr, Dienstag den vollen Tag, Mittwoch daf?r nur siebzehn bis zweiundzwanzig Uhr, Donnerstag die H?lfte, Freitag von acht bis vierzehn und Samstag-"
"Was zum Donnerwetter ist hier eigentlich los??!" Ein Tintenfass erzitterte auf dem Schreibtisch, als Estragon mit voller Wucht seine Faust auf das Holz niedersausen lie?.
"Sie teilen sich die Schichten.", erkl?rte Cim ruhig, Lewton nickte bekr?ftigend.
"Erz?hl den Rest, Bernhard.", forderte Daemon auf, w?hrend sich der Diener unruhig auf seinem Stuhl wand. Hinter ihm Gralon und Claudette, die ihn nicht aus den Augen lie?en.
"Ich will jetzt wissen, was hier los ist!!", polterte der H?ndler erneut.
"Naja.. mein Bruder sieht mir zum Verwechseln ?hnlich.. und da hatte er die Idee, dass wir uns hier die Arbeit aufteilen. Also eigentlich.. ?h." Der Diener sah verzweifelt zu Cim, in der Hoffnung, dass ihm irgendwer das Gest?ndnis abnehmen w?rde. "nun.. eigentlich hatte er die Idee, euch um euer Geld zu erleichtern, Herr."
"WAS??" Estragon sah ihn ungl?ubig an.
"Aber dann geriet alles irgendwie au?er Kontrolle." Das Gesicht von Bernhard wechselte in einen flehenden Blick.
"Au?er.. Kontrolle?", fragte der Hausherr nach.
"Au?er Kontrolle.", best?tigte Lewton im Hintergrund.
22.10.2002 1:34Daemon
"Bruno ?berredete ihre Tochter, sich scheinbar entf?hren zu lassen.", erkl?rte Claudette, "Die beiden wollten kurz untertauchen, das Geld einsacken und es anschlie?end teilen." Bernhard nickte.
"Leider brauchten sie dazu die Hilfe des Lehrers.", begann der Butler zu jammern, "Und als der nach der Entf?hrung seinen Anteil gr??er als ausgemacht forderte... begann mein Bruder, sein Geld und seinen Plan zu sch?tzen."
"Das ist an sich furchtbar genug, noch dazu der Mord an einem armen M?dchen f?r das Foto und der an einem Helfer....", begann die Gefreite.
"Emil?", der Butler fuhr auf, "Er hat Emil get?tet??"
Etwa zur selben Zeit bemerkte Venezia, dass sie in einer gro?en Pf?tze sa?.
"Hm.", machte sie, "Ob das normal ist?"
Vinni kicherte, als ihm auffiel, dass auch sein Hosenboden na? war.
"Ob es an dem Loch dort vorne in der... Schiffswand liegt?", vermutete die Gnomin, "Merkw?rdig. MAN SOLLTE DOCH ANNEHMEN, dass sie nicht so einfach Lecks bilden, oder?"
22.10.2002 12:16Claudette Minze
"Vielleicht sollten wir um Hilfe rufen", schlug Vinni vor.
"Wollen wir vor diesem Pack wirklich klein beigeben?" fragte Atera streng, aber Vinni lie? sich nicht beeindrucken.
"Ja, und zwar im Interesse aller, die ihre Lungen noch brauchen."
"Na sch?n", seufzte der Stabsspie?. "He, ihr da oben."
Die W?chter schwiegen erwartungsvoll, doch nichts geschah.
"Halloho!"
"Ruhe da unten", rief eine verdrie?liche Stimme.
Atera zuckte mit den Schultern. "Ich hab' es versucht."
In Ankh-Morpork war der Butler inzwischen fassungslos auf seinem Stuhl zusammengesackt. "Er hat Emil get?tet", wiederholte er kopfsch?ttelnd.
"Kaltbl?tig", best?tigte Daemon. "Wir haben einen Zeugen."
"Er wirkte ?brigens auch etwas... ?h... verwirrt", mischte sich der besagte Zeuge ein. "Dieser Emil, meine ich. Er hat sich sehr seltsam verhalten."
Bernhard sah sich verwirrt nach Lewton um, so dass er sich zu weiteren Erkl?rungen gezwungen sah: "Ihr wisst schon, was wisst ihr, sag mir die Wahrheit, halt die Klappe, sag mir was ihr wisst, und das alles im gleichen Atemzug." Er zuckte mit den Schultern. "Ich bin kein P?schologe, aber so verh?lt sich doch kein halbwegs vern?nftiger Verbrecher."
"Haben die Beiden vielleicht irgendwelche Drogen genommen?", fragte Claudette den vor ihr sitzenden Butler, doch der sch?ttelte entschieden den Kopf.
"Nicht mein Bruder. Nie im Leben."
Bevor einer der W?chter noch etwas sagen konnte, mischte sich Estragon ein. "Und was wollt ihr jetzt unternehmen?" fragte er scharf. "Nach dem was ich hier geh?rt habe, ist meine Tochter in der Gewalt eines v?llig unberechenbaren Kriminellen und Betr?gers. Das ist wohl nicht der richtige Zeitpunkt um ?ber die Problemchen seines Komplizen zu reden." Er ging drohend auf Bernhard zu, der nerv?s schluckte. "Wo ist meine Tochter?"
22.10.2002 19:59Venezia Knurblich
"K?nnt ihr denn auch alle schwimmen?" fragte Venezia in die Runde und betrachtete leicht besorgt das Loch in der Schiffswand aus dem fr?hlich Wasser ins Innere des Schiffes pl?tscherte.
"Eigentlich schon, aber meine N?hte l?sen sich in Wasser ab und zu ein bisschen auf", maulte Atera.
"Ich bef?rchte, dieser K?fig k?nnte eine nicht zu untersch?tzende Behinderung darstellen", f?gte Harry hinzu.
"Wenn es irgendwann hei?t, verlasst das Schiff, Frauen und Kinder zuerst, dann bin ich sehr daf?r, dass in diesem besonderen Fall Gnome als Kinder gelten... wer ist daf?r?" Venezia hob im Anschluss an ihren Satz gleich die Hand und drei weitere H?nde folgten, es ist wohl kaum ?berraschend, dass sie alle sehr klein waren und zu den im K?fig sitzenden Personen geh?rten.
"Aber vielleicht sollten wir es besser gar nicht so weit kommen lassen und die Personen, die sich nicht in einen K?fig eingesperrt befinden tun mal was!" Langsam meldete sich Panik in Harrys Gehirnwindungen. Die Gnome standen jetzt schon bis zu den Kn?cheln im Wasser, es w?rde nicht mehr lange dauern bis das Wasser den K?fig ?berschwemmt hatte.
"Gnome zuerst! Gnome zuerst!" kreischte Pietje und h?pfte von einem Bein aufs andere, weil seine Hosenbeine allm?hlich Wasser zogen.
"In Ordnung. Keine Panik. KEINE PANIK!" Atera blickte sich nerv?s um und ging fieberhaft die M?glichkeiten durch, die ihnen zur Verf?gung standen.
"Vinni, aufstehen! Elban, dreh dich auf den Bauch und zieh die Beine an, damit Vinni auf deinen R?cken klettern kann! Ja gut, genau so." Atera betrachtete konzentriert, wie ihre Anweisungen ausgef?hrt wurden.
"Ja, genau so. Gut... prima, Vinni. Und jetzt lehn dich nach vorne und versuch, den K?fig mit den Z?hnen zu schnappen. Die m?ssen aus der Pf?tze raus!"
"Ja, schnell! SCHNELL!" Den Gnomen ging das Wasser inzwischen bis zu den Knien.
"Ja, du hast ihn! DU HAST IHN!!!" Aufgeregt h?pfte Atera auf und ab.
Einen kurzen Moment lang sah es wirklich so aus, als h?tte Vinni den K?fig erwischt, doch dann schaffte Elban es nicht l?nger den W?chter auf seinen Schultern zu halten und Vinni flog mitsamt Gnomenk?fig quer durch die Luft...
25.10.2002 16:54Cim B?rstenkinn
Die Luke zum Deck wurde aufgerissen, und ein b?rtiger Kopf zw?ngte mit viel pers?nlichem Risiko seine abstehenden Ohren durch die ?ffnung, die zwei rote Schatten in den Laderaum warfen..
"Na? Schon sauber?", er drehte kurz den Kopf und rief," Algebra! Schliess die Luke wieder! Wir wollen sie nur sauber haben , nicht mit Kiemen!"
Verst?ndnislos blickten die W?chter (inklusive Harry, der einfach nur verzweifelt am Deckel seiner "Zelle" hing) nach oben.
"Wenn ihr Euer Schmutzwasser wieder los werden wollt - unter dem Sack dort findet ihr eine Pumpe. Der Schlauch f?hrt ins Meer.". Damit warf er die Klappe wieder zu, und erneut kehrte zwielichtes Dunkel ein.
"Ich hatte mir ja gleich so was gedacht!", stellte Vinni ruhig fest, "Dennoch k?nntet Ihr Euch jetzt endlich anstrengen um zur Pumpe zu kommen".
* * *
Suleiman li Gacao stolzierte durch die unterirdischen G?nge, die sich unter dichtem Dschungel und einigen Fl?ssen befanden, und bewunderte schamlos den Kn?chel einer ansonsten v?llig vermummten Dienerin, die gerade einen Korb Fr?chte auf dem verdeckten Kopf balancierte.
"Sei mir gegr??t, sch?nste Bl?te der zivilisierten Welt.", rief er ihr zu, und wie es der Brauch lehrte, senkte sie schamhaft den Blick zu Boden und eilte davon.
"Ich glaube, sie mag mich!", sagte Suleiman heiter zu sich selbst, und betrat die Zentrale. In dem durch zahlreiche Kerzen beleuchteten Raum, sa? gerade eine Dame unbestimmbaren Alters ?ber einer Pergamentrolle, und versuchte den Inhalt eines Diktates nachzuzeichnen.
"..freue ich mich insbesondere ?ber ihre Protektion, und hoffe ihrer w?rdig zu ", sprach sie langsam mit, als sie die heiklen Ornamente nachzeichnete
"Hi Mrs. Anatubalki", br?llte Suleiman in das B?ro, was die Gegr??te vor Schreck zusammenfahren lie?, und den Text leicht ab?nderte (*).
"Suleiman! Ihr sollt mich doch nicht immer so erschrecken! Wie war Euer Aufenthalt in der barbarischen Stadt?" Mrs. Anatubalki hatte eine Sondergenehmigung ihren Dienst ohne Burqa zu erf?llen, was weniger ihrer Bequemlichkeit als dem Umstand zu Grunde lag, dass sich unter einem durchsichtigen Schleier schlecht Messer oder Giftbeutel verstecken lie?en.
"Ach ihr wisst ja wie das ist. Jedesmal eine neue Herausforderungen den Versuchungen dieses S?ndenpfuhls zu widerstehen! Aber was tut man nicht alles f?r das Reich!" sagte er soweit es und klang vor allem wegen seines breiten Grinsens besonders glaubw?rdig.
"Ich bin mir sicher, ihr habt Euch getreu den Schriften verhalten. Nur welche Schriften das in Eurem Falle sind, wissen nur die Propheten. Der EMir erwartet Euch schon."
Suleiman warf geschickt seinen Turban auf einen an der Wand befestigten Stosszahn, und betrat EMirs B?ro.
"Ah li Gacao! Willst Du ein Orangenbl?tenwasser? Was bringst Du f?r Neuigkeiten?" EMir war ein grauhaariger Mann mit auffallend dunklem Bartwuchs der die besten Jahre hinter sich hatte. Allein sein Schneider war erfreut ?ber die k?rperliche F?lle, die seine planerische Arbeit mit sich brachte.
"Sehr gerne, Sir! Du wei?t ja..."
"Nat?rlich gesch?ttelt. Ich h?tte auch gar nichts zum R?hren hier"
" Nein, Sir. Mit Dattel bitte. Die Barbaren scheinen etwas vorzuhaben.", antwortete der Spion, mit wichtigem L?cheln.
EMir hielt in der Vorbereitung des Kruges inne. "Also sagt schon, bei den f?nf H?llen des Quadaran! Was plant dieser Vetinari wieder?"
"Wir wissen es noch nicht genau, Sir! Aber sie haben versucht 4 Agenten an uns vorbeizuschmuggeln, die sie zuerst auf einem neumodischen Gef?hrt den Ankh runtergeschickt und dieses dann auf offenen Meer versenkt haben. Derzeit sind sie als Gefangene eines Sklavenh?ndlers richtung Al Manach unterwegs."
"Der Patrizer muss glauben, wir w?ren blind und taub!", schnaubte EMir und reichte Suleiman den Krug. "Wahrscheinlich bereitet er eine Offensive vor, und das ist nur die Vorhut. Wer weiss wie viele Agenten er schon hier hat. Du musst unbedingt herausfinden was sie planen, und sie ausschalten! Hol Dir von Quatar die notwendige Ausr?stung! Wir d?rfen keine Kosten und M?hen scheuen."
Er wurde etwas aufrechter (sofern seine Statur dies zulie?) und verk?ndete "Immerhin geht es um den Fortbestand der Zivilisation, Suleiman! Die n?chste Karawane geht in 15 Minuten!"
"Alles klar, Sir! M?ge Euch das Licht des Himmels auf ewig den Weg leuchten!"
Als der Spion weg war, leerte EMir das Orangenbl?tenwasser in den n?chsten Blumentopf, und entkorkte eine Flasche B?rdr?cker. Nach einem tiefen Schluck von der Flasche, starrte er seine Bildgalerie an; seine Wand war geziert von Zeichnungen und Ikongraphien von seinen Gegenspielern und Verb?ndeten. "So kommst du mir nicht davon, Vetinari!", murmelte er und war zufrieden, dass seine Abwehr so gut funktionierte.
(*) Die Bedeutung verwandelte sich in etwa in folgendes: "..und solltest du schmutziger Floh, einer Staupe-kranken W?stenratte nicht bereit sein, mich zu unterst?tzen, sei deine Familie bis ins sechste Glied verflucht. Ausserdem ver?ffentlichen wir die Ikonographien von Deiner Frau!" Herr EMir sollte noch seeehr lange in seinem Sublevel-B?ro arbeiten ...
26.10.2002 4:02Claudette Minze
Auch in Ankh-Morpork hatte man neue Informationen bekommen. Die zur?ckgebliebenen W?chter hatten die Villa Estragon verlassen und waren auf dem R?ckweg zu Wachhaus.
"Estragon scheint wirklich sehr an seiner Tochter zu h?ngen", meinte Cim. Er sah Gralon besorgt an. "Glaubst du, er wird sich bei Vetinari beschweren?"
"Ich habe ihn kaum ber?hrt", verteidigte sich der Obergefreite.
"Du h?ttest ihm die Hand brechen k?nnen."
"Das war doch nicht meine Schuld. Er hat mit diesem Brief?ffner herumgewedelt."
"Mir musst du das nicht sagen. Aber Estragon sind solche Feinheiten bestimmt egal."
"K?mmern wir uns darum, wenn es soweit ist", bestimmte Lewton. "Immerhin wissen wir jetzt, wo Patrizia steckt."
"In Klatsch", murmelte Daemon. "Warum ausgerechnet in Klatsch?"
"Was sagst du dazu, Bernhard?" fragte Claudette den Butler, der zwischen ihr und Daemon ging. Er sollte keine Chance zu einem Fluchtversuch haben, allerdings mussten sie ihn eher st?tzen als festhalten. Die Begegnung mit dem rasenden Freiherrn hatte ihm anscheinend sehr zugesetzt.
"Bruno bestand darauf", murmelte er und fuhr sich mit zitternden H?nden nerv?s ?ber die Stirn. "Meinte, es w?re sicherer..."
"Na sch?n, aber was machen wir jetzt?", unterbrach Daemon den Butler. "Egal was Estragon sagt, Patrizia h?ngt anscheinend wirklich in dieser Sache mit drin. Wenn die Anderen dahinter kommen, k?nnte unsere Freiherrentochter sie beseitigen wollen."
"Wir brauchen Beweise, und wir m?ssen das M?del wieder hier in Ankh haben", fasste Lewton zusammen. "Am Besten w?re, wenn wir Bruno schnappen k?nnten."
"Und wir m?ssen ihn kriegen, bevor sie zur?ckkommen", wandte Claudette ein. "So wie es aussieht ist dieser Bruno ziemlich rabiat bei der Sicherung seines Plans - gelinde gesagt. Und wenn wir am Ende auch Patrizias D?rme von irgendwelchen W?nden kratzen m?ssen..."
Ein kollektives Seufzen war die Antwort.
"Zuerst sollten wir eine Nachricht nach Klatsch schicken, um die Anderen zu warnen", schlug Cim vor. "Immerhin ist niemand mehr da, der uns abh?rt, nicht wahr, Bernhard?"
"Hei?t das, wir m?ssen sie nicht mehr verschl?sseln?" fragte Gralon entt?uscht.
26.10.2002 16:47Venezia Knurblich
"Ich w?re sehr verbunden, wenn einer der Gro?en die Freundlichkeit besitzen w?rde, die Pumpe zu bedienen, auf Dauer haben wir es hier nicht besonders bequem...", keuchte Harry aus dem auf der Seite liegenden K?fig. Allm?hlich taten ihm die H?nde weh, die Gnomen mussten sich an der Decke festkrallen um nicht im Wasser zu versinken, au?erdem traten sie sich andauernd gegenseitig, da der K?fig nicht genug Platz bot, dass sie alle vern?nftig schwimmen konnten.
"Na, ihr seid ja komisch... wie sollen wir denn pumpen, wenn wir gefesselt sind?" gab Vinni entnervt zur?ck. Auch er war von oben bis unten nass, sein unfreiwilliger Sturz hatte das Wasser geschickt ?ber eine Kleidung verteilt, die sich prompt vollgesaugt hatte.
"Ich werde mich furchtbar erk?lten!" zeterte Venezia und spuckte dreckiges Wasser aus, was sie beinahe geschluckt hatte als sie abgetaucht war. "Und wer wei?, was f?r Krankheitserreger in diesem Wasser sind... schreckliche Krankheitserreger!"
"Spinn nicht rum, Veni. Du bist untot, du kannst dich nicht erk?lten!" schnappte Atera.
"Untot?!?" fuhr Elban erschrocken auf.
"Aber ich kann so TUN als wenn ich erk?ltet w?re!"
"Na gut... NA GUT!" Ateras Vorgesetztenstimme sorgte f?r Ruhe. "Also sch?n, ich habe zwar keine Ahnung wie, aber packen wir es an, pumpen wir das Wasser ab..."
28.10.2002 11:19D-N-T Vinni
"Ah, li Gacao! Wir haben schon auf dich gewartet!" begr??te ein alter kauzb?rtiger Herr der mit gekr?mmtemR?cken ging den Agenten.
"Hallo Quatar. Ich brauche mal wieder ein paar neue Spielzeuge, hehehe." sagte Suleiman und trat lachend in den gro?en Raum ein. An den W?nden entlang standen breite Arbeitstische auf denen allerlei merkw?rdiges Ger?t herumlag und an denen verschiedene M?nner und Frauen herumwerkelten.
"Li Gacao! Ich habe dir schon oft gesagt, dass unsere Entwicklungen keine Spielzeuge sind! Wann wirst du das endlich begreifen??"
"Bei allen Kurtisanen des Kalifen! Das werde ich genau dann begreifen, wenn ihr es einmal fertig bringt mir wirklich n?tzliche Dinge zu bieten. Was sollte zum Beispiel der selbstschwingende Krumms?bel beim letzten Mal?? Mit solchen Dingen kann ich nichts anfangen. Ich will Brauchbares."
"Ach li Gacao..schau dir unsere Entwicklungen doch wenigstens an..." seufzte Quatar, nahm Suleiman am Arm und f?hrte ihn durch den Raum. An einer Werkbank blieb er stehen. "Siehst du dieses Ger?t hier? Es ist wirklich sehr rafiniert..." Aber Suleiman li Gacao h?rte schon nicht mehr zu. Seine Aufmerksamkeit wurde von ein paar Datteln abgelenkt die ebenfalls auf der Werkbank lagen. Hungrig griff er nach einer, riss sie auf und biss hinein.
"Li Gacao!! Nicht!!!" schrie Quatar pl?tzlich, entriss dem Agenten die Dattel, schleuderte sie in die gegen?berliegende Ecke und schrie "NIIEEDER!!!". Ein lodernder Feuerball explodierte aus der Dattel heraus und f?rbte die Decke des Raumes schwarz. Dicke Rauchschwaden segelten ?ber die am Boden liegenden Wissenschaftler hinweg.
Suleiman li Gacao stand auf, schnippte sich einen Fussel vom Anzug und r?ckte seine Kappe zu recht. Er grinste. "Jetzt br?uchte ich einen Drink. Mit Datteln."
Quatar hatte li Gacao in einen anderen Raum gef?hrt. Dieser war noch gr??er als der Vorige, bot aber mehr Platz. Es befanden sich nur wenige Leute und ein Kamel in ihm. Suleiman starrte das Reittier erstaunt an.
"Das, li Gacao, ist das beste was wir je entworfen haben." gab Quatar stolz von sich und zeigte auf das Kamel. Es war schwarz. Ein kr?ftiges und graziles Tier, eines von der Sorte bei dem selbst der Zuchtmeister des Kalifen vor Freude in Tr?nen ausgebrochen w?re. Ein riesiger, wei?er Ledersattel mit einer hohen, gepolsterten R?ckenlehne lag auf dem wohlgeformten H?cker und an beiden Seiten befanden sich riesige, ebenfalls lederne Tragetaschen.
"Das ist Jahwar Ben Telhi." hauchte der Alte. "Das beste Kamel, dass der Himmel jemals gesehen hat. Es hat nur die allerbeste Ausstattung..und noch etwas mehr."
Suleiman schnappte nach Luft.
"Es ist deines, li Gacao. Aber wie immer, musst du mir versprechen es nach deinem Einsatz wieder unversehrt zur?ckzubringen."
"Ja...und es geh?rt wirklich mir??"
28.10.2002 12:49Daemon
"Wow.", freute sich Vinni, als er mit Wucht die Pumpe bediente und das wasser in Schw?llen aus dem Kielraum des Schiffes flo?, "Ich h?tte nciht gedacht, dass wir uns so einfach befreien k?nnen.
"Ja.", sagte Venezia und half den anderen Gnomen aus dem K?fig, "Wernn wir das Jemanden erz?hlen, glaubt uns Niemand."
"Es war wirklich einfach, dass wir nicht vorher drauf gekommen sind.", best?tigte Atera.
"Jetzt m?ssen wir uns nur noch aus der gefangenschaft selber befreien."
Die gro?e Luke ?ber ihnen wurde ge?ffnet.
"So! Wir sind da. N?chste Station: Der Sklavenmarkt von Al Manach.", br?llte einer der Piraten herunter.
***
"Patriza vielleicht freiwillig gefangen. Vermuten Falle. Passt auf.", diktierte Cim, w?hrend Gralon schmollend neben ihm stand.
28.10.2002 14:55Atera
"Ich denke, die Nachricht reicht aus.", beschloss Daemon. Lewton nickte. Nicht zuletzt auch wegen ihren finanziellen M?glichkeiten, sie hatten f?r die W?rter ihren letzten Sold zusammen getragen, w?hrend Cim daf?r pl?diert hatte, Rince endlich mal klare Gehaltsforderungen zu unterbreiten. Die Dame mit den hochgesteckten Haaren und den langen Fingern?geln an dem Info-Schalter nahm die Nachricht entgegen und z?hlte kurz die W?rter. Neben ihr lag schon ein Stapel mit Zetteln, die sie immer wieder in verschiedene Kartons neben sich warf, w?hrend ein alter Mann ab und zu vorbei schlurfte und langsam Nachrichten die Treppe hinauf in den Turm trug.
"Danke, die Nachricht wird in zwei bis drei Stunden in Klatsch eintreffen. Wen darf ich als Empf?nger eintragen?"
"?h, Stadtwache Ankh-Morpork.", antwortete Cim nach kurzem Z?gern. Die Frau nickte und legte die Nachricht in eine rote kleine Schachtel.
"So, das h?tten wir dann auch gekl?rt.", sagte Daemon, als sie den Turm verlie?en.
***
"Soeben ist eine unverschl?sselte Nachricht aus der barbarischen Stadt eingetroffen.", begr??te der EMir seinen besten klatschianischen Geheimagenten, der gerade in das Zimmer trat.
"Hat man sie schon ent-.. moment, sagtet ihr, unverschl?sselt?"
"In der Tat, wir vermuten dahinter eine raffinierte Taktik. Sei auf der Hut, Suleiman.", sch?rfte der EMir ein und ?bergab Suleiman il Gacao eine rote Schachtel.
"Oh, auch noch in der roten Geheimschachtel." Er nahm die Nachricht aus der Schachtel und entfaltete sie. Kurz runzelte er die Stirn, als er die schmierige Schrift sah. "Ich vermute diese Handschrift allein ist ein Verschl?sslungscode. Patrizier vielleicht freiwillig gefangen. Vermuten Falle. Passt auf.", las Suleiman vor.
"Wenn das wahr ist, ergibt das ganz neue Verwicklungen. Sollte Vetinari wirklich hier in Klatsch sein... nicht auszudenken. Geh dem schleunigst nach.", merkte EMir an. "Unauff?llig.", f?gte er hinzu und sah Li Gacao durchdringend an. Dieser nickte und steckte die Nachricht ein.
"Stadtwache Ankh-Morpork, ich habe geh?rt, dass soll eine Elite Einheit sein. Ich vermute daher, es ist auch an die vier Geheimagenten gerichtet, die soeben in Al Manach eingetroffen sein m??ten. Aber keine Sorge, ich werde mit denen schon fertig. Quatar hat mir Jahwar Ben Telhi zur Verf?gung gestellt, damit ?berhole ich selbst die Karawane." Der beste Geheimagent trat mit forschen Schritten aus dem B?ro.
"Aber pass auf, dass du es dieses mal unversehrt wieder zur?ckbringst.", rief ihm der EMir hinterher.
"Ihr kennt mich doch." Li Gacao warf Mrs. Anatubalki einen eindeutigen Blick zu, w?hrend er zum Ausgang ging. Das 'Eben darum!' seines Vorgesetzten h?rte er kaum noch.
***
"Seht ihr und schon sind wir frei.", erwiderte Atera, als man sie aus dem kleinen Gef?ngnis im Bugraum holte.
"Wir sind zwar aus dem Schiff raus, aber ich glaube nicht, dass man uns jetzt gehen l??t.", wand Vinni ein. Auf seiner Schulter hockten wieder die vier Gnome, was den Korporal dazu brachte merkw?rdig hin- und herzuwanken. Vielleicht lag es aber auch an dem ungewohnt festen Boden, den die W?chter wieder unter den F??en hatten. Die Piraten sto?en sie nach vorne.
Atera sah sich um. Das war also Al Manach. Ein staubiges, sandiges Piratenloch mit wenigen H?tten aus sandfarbigen Stein, die an einem H?gel kurz vor der K?ste, angesiedelt waren. Einige St?nde aus Stoffen und Brettern zusammen gezimmert bildeten offensichtlich den Markt, der direkt neben dem Hafen lag. Verschleierte Frauen, die Tonkr?ge auf dem Kopf trugen, waren zu sehen, aber der Gro?zahl der Menschen schienen Piraten, Gauner, Habenichtse, kurz Klatschianer zu sein. Der Stabsspie? rieb nachdenklich an ihrem Haken und sah absch?tzend zu der Stadt, die man bestenfalls Dorf nennen konnte. Hah, dieses Nest w?rde auch noch erleben, was es hie? W?chter aus Ankh-Morpork- eine kr?ftige Hand stie? sie nach vorne und lie? sie weiter stolpern.
"Los, beweg dich, Flickenfrau.", brummte einer der Piraten in br?chigem Morpokianisch. So wurden die vier W?chter, zwei weitere Gnome und Elban sowie der Steuerjunge zum einmaligen Sklavenmarkt in Al manach gebracht. Und er war wirklich einmalig.
28.10.2002 21:53Gralon Banks
Vor einer gro?en B?hne hatten sich mehrere zumeist Menschen plaziert, um die auf der B?hne stehenden Leute zu ersteigern. Hinten abseits standen weitere Leute in edlen Anz?gen, die scheinbar auf bessere Sklaven als einen siebzigj?hrigen Mann oder einem 12-J?hrigen Kind warteten.
"Los, hierher.", schrie ein Pirat schubste Vinni so, dass dieser nach vorne trudelte und sich gerade noch an einem Mann abst?tzen konnte, bevor er zu Boden viel.
"Was willst du.", blickte ein brummiger Mann mit gro?em Schnurrbart Vintogo an, der sich immernoch bei diesem abst?tzte.
"Entsch'digung.", entgegnete Vinni und wollte gerade weiter gehen, als der Mann ihm am Arm griff und den K?rper musterte.
"Was hast du denn da f?r ein lustiges Kost?m an, bist du etwa auch ein Sklave?"
Ein Schlug mit einem Holzst?ck l?ste den Griff des Mannes und machte es Vinni m?glich sich den Weg durch Schaulustige zu wappnen.
"Du kannst ihn nachher haben und mit ihm machen, was du willst. Aber daf?r musst die dieses Prachtexemplar ersteinmal ersteigern.", schnauzte einer der Piraten, der den Griff gel?st hatte und trieb die Geiseln weiter vor sich her.
Venezia l?chelte. Insgeheim glaubte sie daran bald sich durch ein Ungeschick der Piraten befreien und so Patrizia retten k?nnen. Von Atera's Schulter hatte sie zudem einen guten Blick ?ber die K?pfe der Bieter und musste feststellen, dass die meisten der K?ufer eine Glatze hatten.
"Wunderbar.", schrie ein Mann vergn?gt und schob eine junge Dame vor sich her, wobei neben ihm ein Zwerg herschlenderte. "Was f?r ein Schn?ppchen."
"Naja, ob sie denn willig f?r die vielen M?nner ist wird sich zeigen.", erkl?rte der Zwerg und musterte die h?bsche Dame vor ihm. "Schau sie dir doch an: Sie weint die ganze Zeit und ist dazu noch ?u?erst Sch?chtern. Ob das Kunden anspricht?"
"Wir werden es sehen. Aber da ich sie f?r die H?lfte des Marktwertes bekommen habe rentiert sie sich jetzt schon. Unser Gesch?ft wird bl?hen.", lobte der Mann sein Kaufgeschick und verschwand im Marktget?mmel.
Venezia schluckte. ?u?erst berauschend h?rte sich das nicht an und wenn, was sie nicht hoffen wollte, m?sste sie auch solche Dienste erf?llen.
Sie versuchte zu fl?chten und sprang von den Atera's Schulter ab. Doch bevor sie nur ein paar Meter weggekommen war, wurde sie schon von einem w?tenden Piraten wieder eingefangen.
"Ich will soetwas nicht nochmal sehen.", der Schlag mit einer Peitsche in Venezia's Gesicht musste ?u?erst weh getan haben, da sie wenig darauf aus der Nase blutete.
"Auch das noch!", fauchte ein weiterer Pirat den Frauenschl?ger an. "Jetzt blutet sie noch! Was denkst du denn, f?r wieviel wir die nur noch verkauft kriegen, Trottel!!"
Sie waren hinter der B?hne angekommen.
"Jetzt bist du dran, Frau!", er zeigte auf Atera, w?hrend die eine Stimme vom Sprecher auf der B?hne h?ren konnte.
"Jetzt kommt eine Frau aus Ankh-Morpork, ?u?erst willig und arbeitsreich. Ein echter Gl?cksgriff f?r den baldigen Besitzer.", schallte hinter die B?hne.
"Und das du keine Faxen machst.", sagte der Pirat, w?hrend ein anderer versuchte Venezia's Blutungen zu stoppen. "Geh nun!"
30.10.2002 14:08Harry
W?hrend Atera auf die B?hne getrieben wurde, kam ein Klatschianer angelaufen und wechselte ein paar Worte mit dem Piraten.
"Halt!" rief der in Richtung Atera. "Ihr bleibt hier."
Die W?chter warfen sich verdutzte Blicke zu.
Brieftaubennachricht an EMir:
Habe Eliteeinheit aus AM gefunden. Hat sich als Sklaven getarnt, um unentdeckt nach Al Manach zu kommen. Habe ihre Pl?ne f?rs erste durchkreuzt, indem ich ihren Verkauf (wahrscheinlich an hiesige Kontaktpersonen) verhindert habe. Sind jetzt im Verlies der Sklavenh?ndler. Keine Spur von Vetinari. Erwarte weitere Anweisungen. Diese Taube wird sich in f?nf Sekunden selbst zerst?ren.
Ratten krochen ?ber ein Paar F??e, reckten ihre H?lse in die H?he, schnupperten. Staub rieselte von der Decke, irgendwo klirrte Eisen.
"Verdammte Zwergenwertarbeit.", kr?chzte Vinni trocken. Seine Lippen waren rau und aufgesprungen, das Gesicht verdreckt und blut verkrustet. Die Haare fielen nach vorne, als er den Kopf senkte und resigniert zu Boden blickte. Der bei?ende Geruch von altem, verfaultem Heu stieg auf. Irgendwo t?nte ein lang gezogener Schrei, das Echo warf sich von Wand zu Wand, drang dumpf in den Raum. Vinni hob sofort seinen Kopf, um ihn gleich darauf wieder sinken zu lassen, als nichts weiter passierte. Eine Ratte kletterte die Ringe einer schmiedeeisernen Kette empor, huschte ?ber ein Paar H?nde und hangelte sich zu Atera.
"Ich hasse Ratten.", sagte diese und versuchte das Tier abzusch?tteln, was sich als schwieriges Unterfangen erwies, wenn man an Armen (bzw. Haken) und F??en fest gekettet war.
"Denk an Schlangen. Schlangen w?ren viel schlimmer.", erwiderte Harry und hustete.
"Ich will nicht an Schlangen denken. Ich vermeide jeden Gedanken an Schlangen, die es hier sicher in diesem Kerkerloch irgendwo gibt." Wieder wurde an Ketten gezerrt, eine Ratte squiekte laut, als ein Fu? endlich sein Ziel traf.
"Wir kommen hier wieder raus, Leute. Wir kommen hier frei und schnappen uns diese Safran", meinte Harry heiser.
"Estragon.", korrigierte Atera. Leise Schritte erklangen pl?tzlich, um an Klang langsam zuzunehmen. Irgendjemand kam n?her. Synchron hoben die Gefangenen den Kopf zu der dunklen Eisent?re. Ein Schl?ssel klackte im Schloss, der Riegel wurde weg geschoben.
Einer der Gefangenen blickte beinahe flehentlich zum Himmel auf, aber das einzige was es zu sehen gab, war die Steindecke und zwei kleine Eisenk?fige, die von dieser herunterhangen. Von unten war nicht zu sehen, wer darin lag, doch Harrys schlaffe Hand ragte zwischen den Gitterst?ben hervor. In dem anderen K?fig steckten die beiden Klabauterleute, und tr?umten wohl davon, wieder zur See zu fahren.
"Wir kommen hier wieder raus.", wiederholte Harry noch einmal. Die T?re ?ffnete sich. Eine Peitsche entrollte sich lautlos und das Ende fiel klatschend auf den Steinboden. "Irgendwann..."
Veni. Veni hatte es irgendwie geschafft, ungesehen von Vinnis Schulter zu fliehen. Bei so vielen Gnomen hatten die Sklavenh?ndler wohl die ?bersicht verloren. Sie mussten nur hoffen, dass die Gnomin sie irgendwie befreien w?rde...
Elban und der Junge hatten sich irgendwie mit Hilfe von alten Seefahrererabkommen oder ?hnlichem aus der Bredoullie geredet und waren sang- und klanglos verschwunden, aber irgendwie glaubten die W?chter nicht, dass von dieser Seite Hilfe kommen w?rde.
31.10.2002 20:14Venezia Knurblich
Ersch?pft keuchend lie? Venezia sich hinter einem Bretterverschlag zu Boden sinken. Offensichtlich hatte niemand ihre Flucht bemerkt, doch wenn man 27cm gro? war, konnte eine gro?e Menschenmasse wie sie auf dem Sklavenmarkt zu finden war mit all ihren Beinen ein beinahe un?berwindbares und, wenn die dazugeh?rigen Leute sich bewegten, auch ?u?erst schmerzhaftes Hindernis sein.
Sie hatte es geschafft! Sie hatte es wirklich geschafft zu entkommen!
Mit einem erleichterten Seufzer lehnte sie sich gegen einen Bretterstapel und schloss kurz die Augen. Ihre Nase hatte wieder angefangen zu bluten, als sie beim Rennen einen Tritt eines sehr gro?en Schuhs abbekommen hatte und ein dumpfer Schmerz pochte in ihrem Sch?del.
Gerade als ihre Kopfschmerzen im Begriff waren, nachzulassen, sp?rte sie dieses Gef?hl in sich aufsteigen, dieses unangenehme und ?u?erst schmerzhafte Gef?hl, wenn ihre untote Seite sich dazu entschloss, ihr zugef?gte Wunden zu heilen.
"Oh nein, nicht jetzt! Bitte, bitte nicht jetzt!" murmelte sie und versuchte ihre regenerativen Kr?fte zur?ckzudr?ngen, aber es war zu sp?t, sie gewannen die Oberhand und Schmerz als w?rde man sie mit 1000 gl?henden Nadeln foltern machte sich in ihrem K?rper breit.
Die Gnomin sank zu Boden und unterdr?ckte einen Aufschrei, dann empfing sie gn?dige Ohnmacht.
Wie lange sie nicht bei Bewusstsein gewesen war, wusste sie nicht, aber es war lange genug gewesen, um den Sklavenverkauf abzuschlie?en; der Platz an dem vor kurzer Zeit noch Tumult gewesen war, war nun wie leergefegt, von den anderen W?chtern, ihren K?ufern oder auch nur den Sklavenh?ndlern fehlte jede Spur.
"Schei?e, was jetzt?" fluchte Venezia undamenhaft und blickte sich aufmerksam um.
01.11.2002 7:04Cim B?rstenkinn
"Und was machen wir jetzt?"
Lewton hatte ausgesprochen, was sie bislang verdr?ngt hatten. Klar, man konnte noch den einen oder anderen Halunken aus Brunos Gruppe dingfest machen. Man konnte alles f?r die sichere Heimkehr von Patrizia und den Kollegen vorbereiten - und sicher war das alles erf?llend, wichtig, und Ausdruck ihres Pflichtbewusstseins , aber.
"Wir m?ssen nach Klatsch!", sagte Daemon , den Blick auf einen abgeknabberten Apfel gerichtet der im Schlamm der Strasse steckte.
"Unbedingt", gab Cim an der Unterlippe kauend recht.
"So schnell wie m?glich!", f?gte Claudette hinzu.
"Wie gut, dass wir gerade unser letztes Geld f?r die Nachricht ausgegeben haben!", sagte Gralon, traurig zum Turm zur?ckblickend.
Bernhard wurde also nach Hause geschickt, und der geheime W?chterrat tagte an einem Ort, wo finanzielle Probleme keine Rolle spielten, weil man anschreiben konnte.
"Ich finde es trotzdem ?bertrieben, dass Du den Schuldschein auf ein Plakat geschrieben hast!", beklagte sich Daemon, als der Wirt des Eimers mit einer Reihe von schlecht gef?llten Kr?gen zu ihrem Tisch kam.
"Das ist nur um sicher zu gehen, dass Du nicht darauf vergisst, Oberleutnant! Niemand in der ganzen Stadt wird darauf vergessen. Vor allem nicht diese Dame vom letzten Mal, die Du ... "
"Wir haben jetzt wichtigeres zu tun!", unterbrach ihn Daemon, und der Gastronom ging lachend zu seiner Theke zur?ck.
"Von welcher Dame hat er gesprochen Dae?", fragte Lewton, erntete jedoch nur einen b?sen Blick.
"Also!", begann der Oberleutnant, " Wie haben kein Geld, unsere Spesenkassa ist in Klatsch, und jedes Schiff w?rde uns wahrscheinlich viel zu sp?t nach Klatsch bringen. Oder wir w?rden unsere Kollegen auf halbem Wege beinahe treffen. Irgendwelche Vorschl?ge?"
"Die Magier?", fragte Claudette, und jeder sah sie entsetzt an.
"Oh, ja bitte!", rief Cim seltsam euphorisch, "Lassen wir uns von ein paar dicken alten M?nnern, zuerst ein paar Jahre versehentlich in irgendeine Kerkerdimension schicken, bis zuf?llig einer was von uns braucht, und auf die Idee kommt uns zu suchen. "
"Leonardo da Quirm?", schlug Lewton vor. "Der hat sicher irgendeine tolle Maschine die uns irgendwie nach Klatsch bringen kann"
"Offiziell wissen wir gar nicht wo der ist, und eventuell hilft uns der Patrizier das schnell wieder zu vergessen!", warnte Daemon.
"Tja, dann k?nnen wir es vergessen, f?rchte ich!", sagte Gralon und sah traurig auf den k?mmerlichen Rest in seinem Glas.
"Wartet es gibt eine Chance!", Cim war aufgesprungen und starrte auf seinen eigenen , erhobenen Zeigefinger.
Er begann hin und her zu gehen, und murmelte "ja, warum auch nicht. Ich habe nie wieder was davon geh?rt."
Beinahe im Chor schrie ihn die Gruppe an "SAG SCHON!".
Der Lance-Korporal grinste selbstgef?llig, und sagte nur "Pigeon!".
Eine vermummte Gestalt lief durchs n?chtliche Ankh-Morpork. Genauer durch einen h?chst interessanten Stadteil, namens Schatten. Eigentlich ist es generell eine gute Idee dort zu laufen, allerdings weg, und nicht noch tiefer rein.
Die Gestalt, schien aber mit den gew?hnlichen Gefahren der Stadt recht gut zurecht zu kommen, den in regelm?ssigen Abst?nden ert?nten S?tze wie "Geld oder aaaaaargh", oder "haha wie haben uff...".
Endlich erreichte der L?ufer ein verfallenes Geb?ude, und klopfte einen seltsamen Rhythmus gegen die br?chige T?r. Ohne auf eine Reaktion zu warten schob er einen Brief unter der T?r durch und lief wieder davon.
H?tte kurz darauf jemand an der T?r gelauscht, h?tte er ohne Probleme die Worte "Verdaaaamt, wirr sohllen ein paar W?chter erl?hdigen!" vernommen.
"Eine irrsinnig tolle Idee einen Wasserspeier zu ?berwachen. Piggy hat sich seit 2 Stunden kein einziges Mal bewegt!", beschwerte sich Claudette, die neben den anderen hinter ein paar Schachteln versteckt, auf den feuchten Pflastersteinen lag.
"Ihr Dienst ist gleich vorbei!", sagte Daemon, "wahrscheinlich geht sie gleich in ihr Quartier zur?ck."
Und tats?chlich nach etwa einer weiteren Stunde, l?ste sich die Skulptur vom Boden des Hier-gibts-alles-Platz und schlurfte Richtung Ankh davon.
"Sie geht nicht in Ihr Quartier!", fl?sterte Cim aufgeregt, "Vielleicht haben wir Gl?ck!"
Es folgte eine komplizierte, scheinbar unendlich dauernder und von extremer Tr?gheit gepr?gte "Verfolgungsjagd" in Rahmen derer Pigeon die anderen W?chter wie einen Schweif quer durch die Stadt hinter sich herzog.
Endlich ging sie wie selbstverst?ndlich in die Bahre.
"Toll!", Daemon war knapp daran zornig zu werden, "Ich darf festhalten. Wir liegen stundenlang im Dreck, schleichen weitere 2 Stunden hinter einer Mitw?chterin her, nur um festzustellen, dass sie Durst hat. War es das?"
Ohne darauf zu antworten, betrat Cim die unscheinbare Kneipe, und die anderen folgten ihm sp?ttelnd.
Die anwesenden G?ste, sah man von einer alten,blinden Frau ab,allesamt keine normalen Menschen, verstummten als die W?chter eintraten.
Cim ging zielstrebig auf den Wirt, einen riesigen Mann, der scheinbar irgendwo in der Verwandlung zwischen Wolf und Mensch steckengeblieben war , zu und sagte:
"Ich weiss ganz genau, dass Diskretion bei Dir heilig ist, aber ich sehe die Hauptgefreite Pigeon hier nirgendwo. Entweder Du sagst mir wo ich sie finde, oder ich sorge daf?r, dass die n?chsten 2 Jahre t?glich ein Rekrut hier vorbeikommt, und die Personalien jedes einzelnen Gastes aufnimmt!"
Das Gesicht vor ihm, war eine Mischung aus Zorn, Bedenken, kontrollierter Gewalt und dem Wunsch einem St?ckchen hinterher zu laufen.
"Im Keller, B?rstenkinn. Aber pass in Zukunft auf, wenn Du durch dunkle Gassen gehst. Ankh-Morpork kann (*) eine gef?hrliche Stadt sein."
Mit dem Gef?hl die Garantie f?r eine interessante Zukunft erhalten zu haben, stapfte Cim die Stiegen nach unten - dicht gefolgt von seinen Kollegen.
Etwa auf halbem Wege h?rten sie wie jemand "Huiiii, jwaohl, GRUGRU!" rief, begleitet von einem seltsamen Ger?usch das wie ein ?berdimensionaler Staubbesen klang.
Der Keller war gewaltig, etwa 5 Meter hoch, und erstreckte sich auf einer Fl?che von etwas 50 mal 50 Meter. Dieses Volumen machte ein Wasserspeier unsicher der auf einem Teppich sa?, heftig mit den Armen ruderte, und ihn halsbrecherischen Man?vern auf die Kellerwand zuflog um ihm allerletzten Moment abzudrehen.
"Ist sie nicht nett wenn sie so gurrt?", fragte Lewton, als Pigeon ihre Kollegen erblickte, und so abrupt abbremste, dass die kinetische Energie sie gegen die massive Wand warf. Der Teppich sank langsam und w?rdevoll zu Boden.
Bald war sie von ihren Kollegen eingekreist.
"Ich hab doch gewusst, dass Du denTeppich nicht zur?ckgegeben hast, Piggy! Gut gemacht!", freute sich Cim, und gab den Versuch auf, ihr wieder auf die Beine zu helfen. "Hoffentlich versteht der Patrizier, warum Du das Ding damals nicht abgegeben hast!"
Sie zwinkerte ein paar Mal unsicher, und sagte endlich "Was sind Eure Bedingungen?"
Gralon, Claudette, Daemon und Cim sa?en umgeben, von einer rauen Anzahl von Ausr?stungsgegenst?nden auf dem Teppich und gerade wollte Lewton aufsteigen, als zwei Pfeile neben ihm in den Boden fuhren, und in ein paar Teile zerbrach.
"Auf dem Dach dort oben!", rief Claudette, und sie sahen zwei b?rtige Gestalten die gerade neue Pfeile auflegten.
"Fliegt!" , rief Lewton kurzerhand und nahm eine Armbrust von dem Teppich, "ich k?mmere mich um die Beiden! K?nnte interessant sein, wer uns da so lieb habt! " Und w?hrend sich der erste Bolzen von der Waffe l?ste, f?gte er noch hinzu "Sorgt daf?r, dass dieses M?dchen heil nach Hause kommt!"
Der Teppich, gelenkt von Gralons Willen, erhob sich langsam , und flog sanft davon.
"Euch ist doch wohl klar, dass dieser Teppich ein offizielles Assett der Abteilung DOG ist!" Es dauerte jedoch einige Zeit bis Daemon eine Antwort erhielt.
* Man sieht an dem "kann", dass selbst Werw?lfe Respekt vor den Informationsbl?ttern der Kaufmannsgilde haben.
02.11.2002 0:06Atera
Der Teppich flog den k?rzesten Weg nach Al Manach, unter ihnen breitete sich das Runde Meer aus und die Reise begann recht friedlich, sah man einmal von einigen Bemerkungen ab, die immer mal wieder eingestreut wurden.
"Findet ihr nicht auch, dass wir ein wenig hoch fliegen?"
"Der Teppich ist wirklich stabil? Er k?nnte also nicht pl?tzlich in sich zusammen klappen und wir st?rzen alle ins Meer?"
"Nein, Daemon. Wir sind hier absolut sicher.", erwiderte Claudette mit Nachdruck und sah zum Oberleutnant, der stocksteif in der Mitte des Teppichs sa? und sich bem?hte die Fassung zu wahren.
***
Venezia blickte sich um. Der Platz war leer und verlassen, kein Anhaltspunkt, wo ihre Freunde und Kollegen sein k?nnten. Eine Weile sa? sie da und gr?belte, was sie nun machen k?nnte und wo und wie sie dieses beginnen k?nnte.
Sie k?nnte ihre Familie besuchen, fiel ihr ein, aber leider hatte sie in Al Manach keine Verwandtschaft, aber sie war ?berzeugt, dass es auch hier Gnome gab. Und Gnome in Klatsch m??te der Name Knurblich etwas sagen.
Zumindest sollte er ihnen was sagen.
Venezia stapfte zum Hafen und sah sich nach den typischen Schlupfl?chern um, wo gemeinhin Gnome mit krimineller Pr?gung sich aufzuhalten pflegten. Sie fand eines davon in einem Kellerverschlag an einer herunter gekommenen Hafenspelunke. Kurzentschlossen ging sie zu dem Loch, dass mit einem kleinen Vorhang verh?ngt war, trat ein und nickte zufrieden, als sie sah, dass sich ihre Vermutung best?tigt hatte. Eine Gnomenbar.
Ihre Zufriedenheit schwand, als sich zwei Gnome von der Theke (eine umgest?rzte Kiste) l?sten und auf sie zukam. Der linke hat einen riesigen Ring im Ohr und grinste sie anz?glich an, womit er tabakgelbe Z?hne offenbarte.
"Na, wen haben wir denn da? Du kommst aber nicht aus Klatsch oder? Siehst eher wie ne feine Dame aus einer gro?en Stadt aus und was f?r ein feines J?ckchen.", begann er und zupfte an ihrer Jacke. Venezia wehrte seine Hand unwirsch ab und sah ihn finster an.
"Ich suche einen der Knurblich Familie.", sagte sie mit festem Ton.
"Knurblich? Was willst du von denen? Wir haben mit Knurblichs nichts zu schaffen.", erwiderte der rechte Gnom hastig, aber seine Nervosit?t war sp?rbar.
"Wer leitet hier diese Bar?", unterbrach Venezia schnell, einer der Gnome deutete zur Theke. Neben den vielen anderen Gnomen, die an kleinen Tischen sa?en, lachten und tranken, gab es einen sehr breiten, kleinen Gnom mit schwarzen drahtigen Haaren, der hinter der Kiste stand und in fingerhutgro?e Becher einschenkte. Kaffeegeruch lag unverkennbar in der Luft. Aber der W?chterin entging auch nicht die kleine T?re im hinteren Teil des verrauchten Raumes, die geschlossen war, aber ihren Verdacht verst?rkte. Wo es Hinterr?ume gab, gab es auch krumme Gesch?fte. Und wenn es irgendwo unter Gnomen krumme Gesch?fte gab, gab es auch Knurblichs in der N?he.
"Der Wirt ist dort hinten, frag den doch, Sch?tzchen." Der Gnom zwinkerte ihr zu und verfehle knapp mit seiner Hand ihren Hintern, als Venezia sich an ihnen vorbei dr?ckte und zur Theke ging. Ohne aufzusehen, begann der Wirt zuerst in klatschianisch zu reden, besah sich dann aber noch einmal Venezia genau und wechselte die Sprache.
"Was darfs sein? Kaffee? Oder zun?chst einen Orakh, um den Kaffee auszuhalten?" Er grinste.
"Weder noch. Ich m?chte mit dem Don sprechen." Neben ihr prustete ein Gnom seinen Orakh ?ber die Theke und verschluckte sich heftig. Stille trat augenblicklich in den Raum, das Wort 'Don' verstand man ?berall. "Oder zumindest seinen Vertreter.", forderte die W?chterin.
"Wer will das wissen?" Venezia z?gerte kurz, sie wu?te nicht, wie die Gnome hier auf ihre Familie zu sprechen waren. Ob ihr Nachname allein gen?gen w?rde, um Respekt und offene T?ren zu erlangen oder ob sie sich dadurch am Grund des Meeres wiederfinden w?rde.
"Venezia.. Knurblich.", sagte sie endlich, sah sich dabei rasch um. Der Wirt hob die Augenbrauen an und griff langsam unter die Theke. Venezia schluckte.
***
Brieftaubennachricht an Suleiman il Gacao:
Beginne Verh?r mit den Angeh?rigen der Elite Nachricht, brauchen genauen Aufenthaltsort des Patiziers und ihr weiteres Vorhaben. Verwende die M?glichkeiten, die sich bieten. Unser Informationsstand darf auf keinen Fall zur Sprache kommen. Genauere Instruktionen folgen. Diese Brieftaube wird sich in f?nf Sekunden von selbst zerst?ren.
Brieftaubennachricht an EMir:
Habe Informationen erhalten, dass sich eine Frau unter der Eliteeinheit im Kerker befinden soll. Wird ein leichtes Spiel f?r mich. Lasse meinen vollen Charme spielen. Gew?nschte Informationen sicherlich bald vorhanden.
- li Gacao
Der Sklavenw?rter sah zu den Gefangenen und rieb sich am Kinn. Es klang wie ein Reibeisen.
"Ist hier ne Frau unter euch?" Er wandte den Kopf und sah zu Atera. "Du, aufstehen!", forderte er.
"Mir sind leider die H?nde bzw. eine Hand gebunden, ansonsten gerne." Der Stabsspie? schaffte es, trotz der unbequemen Lage in der sie waren zu grinsen. Der W?rter merkte seinen Fehler, trat brummend auf die Gefangenen zu und befreite Atera zumindest von der Kettenverankerung an der Wand, die Schellen an Hand und Haken blieben allerdings.
"Denk noch nichtmal dran.", drohte der W?rter, stie? sie grob nach vorne und aus der Zelle hinaus. Die Eisent?re wurde wieder zugeworfen und der W?rter zerrte und stie? sie abwechselnd den Gang nach vorne bis sie zu einer Holzt?re kamen. Der Mann ?ffnete die unverschlossene T?re und dr?ckte Atera unvermittelt in den Raum, die sich noch lautstark beschweren wollte.
"Ein Orangenbl?tenwasser mit Datteln vielleicht, meine Liebe?"
02.11.2002 1:43Venezia Knurblich
"Knurblich also, ja?" der Wirt spuckte eine undefinierbare grau-gr?ne Masse auf der er augenscheinlich die ganze Zeit rumgekaut hatte auf den Boden. "Venezia Knurblich, soso... wenn ich mich recht erinnere, ist das doch das Mitglied der Knurblichfamilie, dass ein W?chter ist oder irre ich mich da?" Sein b?ses Grinsen wurde so breit dass Venezia erkennen konnte, dass er sich den ersten Backenzahn hatte vergolden lassen.
"Nein, ganz und gar nicht. Dein Erinnerungsverm?gen ist bemerkenswert." Die Gnomin r?usperte sich um den Klumpen aus ihrem Hals zu verdr?ngen. Nicht nerv?s werden, nur nicht nerv?s werden, hallt eine leise Stimme durch ihren Kopf, aber sie kam um Sekunden zu sp?t.
"Aber meine Funktion als W?chter hat nichts mit meinem Besuch hier zu tun. Naja, zumindest nur wenig."
Der Wirt zog seine Hand wieder unter dem Tresen hervor, in ihr befand sich jetzt ein kleines leicht gebogenes Messer, welches gef?hrlich im Schein der ?llampen glitzerte.
Er betrachtete es sehr aufmerksam als h?tte er es noch nie gesehen, dann f?hrte er es zu seinem Mund um mit der Spitze zwischen seinen Z?hnen rumzupulen. Er lie? sich viel Zeit damit bevor er sich wieder Venezia zuwandte.
Mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck zog er die Augenbraue hoch als h?tte er Venezias Satz jetzt erst geh?rt. "Nichts? Oder nur wenig? Was davon denn genau?"
'Es gibt viele klatschianische Gnomenfamilien, verdammt viele. Und mindestens die H?lfte davon hat Dreck am Stecken... warum verdammt noch eins f?llt mir kein einziger Name von denen ein', hallte ihre eigene Stimme panikerf?llt durch ihren Kopf.
"K...kann ich vielleicht doch einen Kaffee haben?" wandte sie sich an den Wirt um sich ein wenig Zeit zu verschaffen.
"Nicht jetzt, vielleicht sp?ter, wenn mich deine Antwort auf meine Frage befriedigt. Und wenn nicht, Sch?tzchen, brauchst du dir um Durst keine Sorgen mehr zu machen, denn dann wirst du nie wieder das Bed?rfnis haben Kaffee zu trinken."
Dieser Klumpen in ihrem Hals war verdammt hartn?ckig, schon wieder musste Venezia ihn durch mehrfaches Schlucken aus ihrer Luftr?hre verdr?ngen.
"Also wei?t du, es ist so... ich bin durchaus in meiner Funktion als W?chter hier in der Stadt, und mit mir auch noch ein paar andere, ein weiterer Gnom der nicht Teil der Familie ist und zwei gro?e." Venezias Blick verlor sich auf einem dunklen Fleck einer Fl?ssigkeit, die sich langsam in das Holz der Theke fra?, irgendein Alkoholika. Sie musste jetzt improvisieren und dabei war es ihr unm?glich, ihrem Gegen?ber in die beinahe schwarzen Augen zu sehen.
"Wei?t du, eine der beiden Gro?en ist ein Zombie und als Onkel Krim... ich meine Don Krimpik geh?rt hat, dass ich hierher fahre, bat er mich, eine Lieferung f?r eine Gnomenfamilie hier mitzunehmen. Es handelt sich um Kohltabak aus Ankh-Morpork der hier sehr gefragt ist, eine gro?e Lieferung. Um keine Probleme zu bekommen, n?hten wir die Lieferung in den Arm der Zombiene ein und ich wollte hier Kontakt aufbauen um sie loszuwerden. Es ist aber eine Kleinigkeit dazwischen gekommen. Wir wurden von Piraten entf?hrt und meine Kollegen wurden auf dem Sklavenmarkt verkauft. Jetzt brauche ich Unterst?tzung oder zumindest Informationen um sowohl an meine Kollegen als auch an die Lieferung zu kommen." Tief holte Venezia Luft, etwas, was sie w?hrend ihrer Ausf?hrungen wohl vers?umt hatte.
"Soso, eine Lieferung. F?r wen denn genau, wenn man fragen darf?"
Venezia schaute wieder auf. Ihr Gegen?ber schaute sie immer noch aufmerksam und konzentriert an, aber er wirkte nicht mehr so akut bedrohlich wie noch vor einer Minute, offensichtlich hatte er die Geschichte bis hierhin geschluckt. Jetzt kam allerdings der komplizierte Teil; sie wusste immer noch keinen klatschianischen Gnomennamen.
"Naja, wei?t du, das ist so... Onk... Don Krimpik hatte mir den Namen auf einen Zettel geschrieben, eure klatschianischen Namen sind so furchtbar kompliziert f?r uns Ankh-Morporkianer, ich konnte ihn mir einfach nicht merken. Aber als wir dann von Piraten ?berfallen wurden, hielt ich es f?r angemessen, den Zettel zu vernichten, und dann hab ich ihn runtergeschluckt." Entschuldigend l?chelte sie den Wirt an, es war ein sehr gezwungenes L?cheln.
"Hmmm, das ist schlecht, sehr, sehr schlecht f?r dich", antwortete dieser mit bedauerndem Tonfall. Aber ich gebe dir noch eine Chance. Ich nenne dir jetzt einige Namen, wenn der betreffende dabei ist, dann sagst du es. Wenn du ihn h?rst, wirst du dich doch sicher erinnern..."
Venezia nickte verstehend.
"Also, Ashir, Yacoub, Mannal, Darshuf, Ahalal," der Wirt fuhr noch weiter fort, aber Venezia h?rte schon gar nicht mehr zu.
Ahalal... dieser Name kam ihr bekannt vor. Ihr Onkel hatte ihr einmal von dieser Person erz?hlt und dabei erw?hnt: 'Ahalal, wobei das h so klingt, als w?rde man versuchen, eine verschluckte Fischgr?te aus dem Hals zu bekommen', das war ihr im Ged?chtnis geblieben.
"Ahalal, das war es. Ich bin mir sicher, das stand auf dem Zettel!"
"Oh gut... Gl?ck gehabt, kleine Knurblich, gerade noch einmal Gl?ck gehabt."
Der Wirt wandte sich an einen unauff?llig schurkenhaften Gnom am Thresen.
"Badra, bring unseren Gast zu Jussuf ben Ali ibn Morgitsch bin Ahalal!"
02.11.2002 14:42D-N-T Vinni
Lewtons Bolzen war nur knapp an der linken Schulter des einen Sch?tzens vorbeigezischt, aber es reichte aus um ihn ins Wanken zu bringen und dem Hauptmann somit die M?glichkeit zum Aufholen zu geben. Der Werwolf rannte auf das Haus, auf dem Claudette die Attent?ter erblickt hatte, doch diese waren schon dabei herunterzuklettern. Das richtige Theiming war jetzt wichtig. Es w?rde knapp werden, das wusste er.
Gerade als der Erste sich auf einen Haufen Unrat an der Hauswand herabfallen lie? hatte Lewton aufgeholt. Er feuerte einen weiteren Bolzen in Richtung des Zweiten Sch?tzen und st?rzte sich auf den Ersten, der noch am Boden lag und sich von seinem Fall erholte.
"Hab ich dich, du Mistkerl!" br?llte der Hauptmann und umschloss den Hals seines Widersachers mit seinen gro?en H?nden. Ein hei?eres R?cheln war die Antwort. Doch dem Werwolf war es nicht verg?nnt seinen Sieg auszukosten. Der Zweite Attent?ter lie? sich von halber H?he des Daches auf den W?chter fallen und riss ihn unsanft zu Boden.
Die beiden rollten herum und begannen sofort auf sich einzuschlagen. Lewton bekam einen ?blen rechten Haken ab, doch letztendlich konnte er den Angreifer ?berw?ltigen.
Der Hauptmann atmete durch. Er hatte diese beiden Feiglinge geschnappt. Er. allein. Allein gegen zwei starke Gegner. Erst jetzt sah er sich die beiden genauer an. Es waren junge, athletisch gebaute M?nner in schwarzen Anz?ge. Doch v?llig untypisch f?r ihr Alter trugen sie ?berlange B?rte die ihnen fast bis zum Bauchnabel reichten. Was f?r seltsames pack sich doch heutzutage in der Stadt herumtrieb...
***
Der Raum schien nur aus flauschigen Kissen, rotem Brokat und hauchd?nner Seide zu bestehen. Mindestens die H?lfte des Zimmers bestand aus einem Kissenlager das von Vorh?ngen verh?llt war. An einem kleinen Schrank in der anderen Ecke stand ein stattlicher Klatschianer in einem wei?en Anzug mit goldenen Manschetten und schenkte Atera ein strahlendes L?cheln.
"Ein Orangenbl?tenwasser mit Datteln vielleicht, meine Liebe?" sagte er charmant und zwinkerte der Stabsspie?in anz?glich zu.
"Was zum..?!" brachte sie nur heraus und blickte erstaunt in diesen seltsamen Raum, w?hrend die T?r hinter ihr krachend zugeschlagen wurde. Sie fuhr herum, konnte zu ihrem Schrecken aber keine Umrisse einer T?r mehr in der schneewei?en Wand mehr erkennen.
"Hast du es etwa eilig, sch?nste W?stenblume aller Oasen?" erklang es pl?tzlich ganz nahe hinter ihr, was sie ein weiteres mal zum herumfahren veranlasste.
"Halt die Klappe!" schrie sie den Agenten li Gacao an.
"Oh, erfrischender als der n?chtliche W?stenwind!" seufzte dieser und dr?ckte Atera unvermittelt ein Glas mit einer tr?ben, w?ssrig-orangen Fl?ssigkeit in die Hand in der oben ein braunes Etwas schwomm.
Die Stabsspie?in blickte kurz, wie in Verlegenheit zu Boden, schleuderte dann pl?tzlich ihr Glas fort und lie? ihren Haken auf Suleimans Gesicht zuschnellen. Doch dieser fing ihn katzengleichen Reflexen ab und schenkte ihr ein strahlendes, verf?hrerisches L?cheln.
"Ich liebe dein Temperamant!" fl?sterte er, zog ihren Kopf heran und...tat das was er f?r den Job eines jeden guten Geheimagenten hielt.
03.11.2002 16:31Gralon Banks
W?hrendessen befanden sich die vier W?chter immer noch auf dem Wege nach Klatsch, um, was sie noch nicht wussten, die anderen aus ihrer misslichen Lage zu befreien.
"Gralon, wei?t du ?berhaupt, wie man das Teil lenkt?" fragte Daemon ungl?ubig, w?hrend er versuchte irgendetwas auf dem Boden der Scheibenwelt auszumachen.
"Nein, aber bisher ging es doch ganz gut", antwortete Gralon l?chelnd.
"Das meinst du doch nicht ernst?", fragte Cim der Verzweiflung nahe.
"Doch, doch", wiederholte Gralon tollk?hn und bemerkte nicht, dass sich der Teppich pl?tzlich im Sturzflug bestand.
"WAS MACHST DU DA?", schrie Claudette hysterisch, w?hrend sich ihr Gesichts im angesicht des Sturzfluges drastisch zu verformen versuchte. "DU VERDAMMTER IDIOT!"
"Ich glaube, wir haben ein Problem.", erg?nzte Gralon und versuchte mit Kommandos wie 'Hoch,Hoch, NUN GEH ENDLICH WIEDER HOCH' den Sturzflug zu beenden.
03.11.2002 16:46Claudette Minze
"Das klappt nicht", rief Daemon. "Wir m?ssen abspringen!"
"Aus dieser H?he? Bist du verr?ckt?" widersprach Cim, wurde aber nicht recht beachtet. Gralon fuhr fort, dem Teppich mit w?sten Beschimpfungen gespickte Kommandos zuzubr?llen, w?hrend Claudette verzweifelt versuchte, das r?ckw?rtige Ende des Teppichs zu erreichen, was sich im fast senkrechten Sturzflug allerdings als fast unm?glich erwies.
"Verdammt, wir brauchen Hilfe!"
"Wo willst du die herkriegen? Wir sind mitten im Nichts."
"Oh, es w?re mir eine Ehre Euch zu helfen, werter Herr", meldete sich eine h?fliche Stimme.
"Wer hat das gesagt?"
Die Aufmerksamkeit der W?chter raste auf einen sehr kleinen Mann zu, der pl?tzlich auf dem Teppich sa?.
"Wie kann ich euch zu Diensten..." begann er, wurde jedoch ?berschrieen.
"Bring das Mistding wieder auf Kurs!"
"Nat?rlich, werter Herr", meinte der Neuank?mmling irritiert. "Kein Grund, ausfallend zu werden." Er klatschte in die H?nde, und fast augenblicklich stabilisierte sich der Teppich wieder. Die W?chter hatten sich noch nicht von ihrer ?berraschung erholt, als sie wieder ruhig durch die Luft segelten und langsam zu steigen begannen.
"?h", machte Gralon verdutzt. "Das war alles?"
"Nat?rlich", best?tigte der kleine Mann. "Es liegt anscheinend kein Schaden vor. Warum habt Ihr mich gerufen?"
"Wo bist du pl?tzlich hergekommen?" wollte Daemon wissen, erntete allerdings nur einen verwirrten Blick.
"Ihr habt mich gerufen. Ich bin der Pannen-Dschinn."
"Pannen-Dschinn", wiederholte der Oberleutnant verst?ndnislos.
"Jawohl, f?r die gr??tm?gliche Sicherheit bei der Benutzung unserer Modelle wird serienm??ig ein Dschinn mitgeliefert, der sich um die Wartung bei Notf?llen k?mmert", schmetterte der Dschinn mit der schlecht gespielten Begeisterung eines Marktschreiers.
"Entschuldige", mischte sich Claudette vorsichtig ein, "aber ich habe mir Dschinns eigentlich immer... nun ja, imposanter vorgestellt."
"Das liegt am Komfort", erkl?rte die serienm??ige Pannenhilfe. "Die wenigsten Kunden m?chten eine Lampe am Teppich baumeln haben. Darum wohnen wir Pannen-Dschinns in einer Messingperle, deren kunstvolle Einarbeitung..." Er bemerkte, dass sein Vortrag auf geringes Interesse stie?, daher beendete er die Erkl?rungen. "Jedenfalls wird Unsereiner zu gewissen Einschr?nkungen gezwungen. Aber das m?sstet ihr eigentlich wissen, oder... Habt ihr die Anleitung nicht gelesen?" fragte er streng.
"Nun ja, wir waren in Eile", meinte Cim fast entschuldigend, doch der Dschinn winkte ab.
"Es ist immer das Gleiche", seufzte er. "Jedes mal ist es ein Bedienungsfehler, niemand macht sich die M?he, die Gebrauchsanweisung zu studieren. Nicht das ich etwas gegen einen netten Schwatz h?tte, aber es ist doch sehr frustrierend..." Er sch?ttelte traurig den Kopf. "Nun ja, ich verschwinde dann wieder..."
"Warte", rief Claudette hastig. "K?nntest du den Teppich nicht f?r uns bis Al Manach steuern? Das w?re bestimmt viel sicherer..."
"Das ist eigentlich nicht mein Aufgabenbereich", wehrte der Dschinn ab, aber die Gefreite lie? nicht locker.
"Es muss doch ziemlich ?de sein in so einer Perle zu hocken", meinte sie. "Du musst auch mal unter Menschen. Und es w?re wirklich sicherer", f?gte sie mit einem Seitenblick auf Gralon hinzu.
"Ach ja, es w?re schon nett, sich mal wieder unterhalten zu k?nnen", stimmte der Pannenhelfer schlie?lich zu. "Und es ist ja keine gro?e Sache."
Die Erleichterung der W?chter, den Rest der Reise relativ sicher bew?ltigen zu k?nnen, hielt etwa sechs Sekunden lang.
"Habt ihr schon geh?rt, in Ephebe soll jetzt ein v?llig neuer Teppich entstehen", begann der Dschinn fr?hlich. "Er soll so tragf?hig sein, dass man einen doppelten Boden f?r mehr Gep?ck hinzuf?gen kann. Also, wenn ihr mich fragt, diese Webtechnik nimmt viel zu viel Zeit in Anspruch, als das man ihn in ausreichender Menge produzieren k?nnte..."
03.11.2002 20:42Venezia Knurblich
Venezia und der Al Manachische Don hatten sich lange Zeit in dem kleinen Hinterzimmer in der Bar unterhalten, Venezia hatte ihr Problem genauestens geschildert und Jussuf hatte ihr die Freuden von klatschianischem Gew?rzkaffee n?hergebracht.
Sie war nicht dumm genug gewesen, dem Don gegen?ber die Geschichte mit dem Kohltabak weiter aufrecht zu erhalten, erstens wusste er ja nun selber am Besten, dass er keine Lieferung erwartete und zweitens w?rde die ganze Sache sp?testens wenn Atera wieder in Freiheit war auffliegen, und Gnome die man auf derartige Weise verschaukelte, konnten seeeeeehr w?tend werden.
Der Don hatte gleich klargemacht, dass er ohne dass er etwas davon h?tte keine seiner Leute zur Verf?gung stellen und auch nichts tun w?rde, was ihn oder seine Leute in irgendeiner Weise gef?hrden w?rde, aber es gab gewisse Kodizes unter Kartellfamilien, die es ihm geboten, Venezia trotzdem ein wenig zu helfen.
Es w?rde f?r seine Informanten mit Sicherheit nicht so schwer werden herauszufinden, wer denn die W?chter aufgekauft hatte, so dass diese Information Venezia in den n?chsten Minuten erreichen w?rde, des weiteren hatte er angeboten, die ankh-morporkianische Gnomin, die in ihrer Kleidung in dieser Stadt trotz ihrer Gr??e etwa so auff?llig war wie ein neongelber Pudel, ein wenig zu tarnen, indem er ihr Kleidung seiner Tochter zur Verf?gung stellen w?rde.
"Es ist mir eine ?beraus gro?e Ehre, dir meine Tochter vorstellen zu k?nnen, sch?ner als eine W?stenrose zur Abendd?mmerung, t?dlicher als ein Skorpion im Schlafsack nachts in der W?ste und unnahbarer als die Sterne am Himmel", ereiferte Jussuf sich, griff nach einem weiteren Vorhang in dem kleinen Hinterzimmer und zog ihn schwungvoll zur Seite.
"Wenn ich vorstellen darf, Cassandra Fatma ibn Morgitsch bin Ahalal!"
Venezia musste einen Moment lang suchen, bevor sie die dunkelh?utige Gnomin zwischen all den bunten Kissen, Teppichen, T?chern und Schals ausmachen konnte; Fatma war etwa so alt wie sie und auch Gr??e und Figur stimmten in Etwa ?berein.
"Fatma, Liebes! Dies ist ein Gast aus der gro?en Wahooni, Venezia Knurblich, Abk?mmling der ehrenwerten Knurblichfamilie. Ich bitte dich inst?ndig, ihr ein paar deiner Gew?nder zur Verf?gung zu stellen, auf dass sie sich unauff?llig wie eine Stachelechse durch unsere Heimat bewegen kann."
Fatma klimperte mit ihren ?berlangen Wimpern ?ber einem meerblauen Schleier und nickte ihrem Vater zu.
"Dann w?nsche ich euch beiden so viel Erfolg wie einem klatschianischen Wallach auf einer ausl?ndischen Pferderennbahn. Ich werde mich in der Zeit um diese andere Sache k?mmern." Jussuf nickte den beiden Gnominnen zu und verlie? den Raum.
Eine halbe Stunde sp?ter war das Kunstwerk vollbracht; Venezia war nun in eine tieforangene Pluderhose aus einem Stoff gekleidet, der mehr zeigte als er verh?llte, um ihre H?fte baumelte ein pfirsichfarbenes Tuch aus einem ?hnlichen Material, beh?ngt mit allerlei metallenen M?nzen, kleinen Spiegeln, goldfarbenen Gl?ckchen und Perlen, die das gesamte Farbspektrum zwischen Gelb und Rot abdeckten.
Ihre Brust war von einem safrangelben Tuch bedeckt, an dem auch eine Menge Klimperkram herabbaumelte. Dar?ber trug sie eine kurze Weste mit einem gelb-orange-roten Muster.
Ihre untere Gesichtsh?lfte wurde von einem roten Schleier bedeckt.
Bevor Fatma sie eingekleidet hatte, hatte sie den K?rper der Gnomin von oben bis unten mit einem seltsam riechenden ?l eingerieben, was ihrer Haut einen etwas dunkleren Teint verlieh, ihre Haare hatte Jussufs Tochter mit einer Paste gewaschen, so dass sie jetzt tiefschwarz waren, sie thronten jetzt in einer sonderbaren und furchtbar komplizierten Flechtfrisur auf ihrem Kopf.
"So, ich glaube, das war alles!", hauchte Fatma mit einer sanften und rauchigen Stimme.
Just in diesem Moment zog Jussuf den Vorhang wieder zur Seite und streckte seinen Kopf in den Raum.
"Was f?r eine Freude, sie kommt als eine Fremde in diese Stadt und jetzt wo es Zeit f?r sie ist zu gehen ist es f?r meine Augen, als w?re sie eine weitere meiner T?chter", kommentierte er Venezias Aussehen.
"Wei?t du, wo sie sind?" fragte diese.
"Oh ja, und es ist so merkw?rdig wie Schnee in der W?ste, alle deine Freunde sind nicht verkauft worden, sie befinden sich zusammen in den Kerkern der Sklavenh?ndler und sie werden so schwer bewacht wie die Schatzkammer des Kalifen."
"Nun ja, ich werde schon einen Weg finden."
"Ach noch etwas, bevor du gehst. Ich habe meine M?nner noch einmal auf das Schiff geschickt mit dem ihr gekommen seid, damit wir von den Piraten die Bezahlung die du uns nicht geben musst stehlen k?nnen, und dabei ist ihnen das hier in die H?nde gefallen." Irgendwo aus den Falten seines Gewandes zog er Venezias S?bel.
"Eigentlich w?rde ich ihn ja behalten, aber ich sehe, das es ein Erbst?ck der Knurblichs ist, und dieses zu stehlen widerspricht meiner Ehre. Doch du wirst es sicher so gut gebrauchen k?nnen wie ein Verdurstender einen Wasserschlauch."
Er h?ndigte ihr die Waffe aus und Venezia machte sich auf den Weg zu den Sklavenkerkern um ihre Kollegen zu befreien.
03.11.2002 21:23Gralon Banks
"So da sind wir.", l?chelte der Dschinn, als sich der Teppich wieder zu Boden senkte. "Eine gute weitere Reise w?nsche ich noch."
"Aber...wo sind wir?", fragte Gralon, schaute sich um und musste mit entsetzten feststellen, dass sich der Dschinn schon wieder zur?ckgezogen hatte.
"Mist, aber trotzdem danke.", sagte Cim leicht entt?uscht. "Wo k?nnten wir denn ?berhaupt sein."
"Seit doch froh, dass wir ?berhaupt noch leben und ja, sogar in Al Manach sind.", mahnte Daemon und kletterte einen kleineren H?gel empor. "Schaut mal hier."
Claudette hatte am schnellsten geschaltet und rannte geradewegs den H?gel hoch. "Na fein, sieht das aus wie Al Manach." schluchzte sie und begutachtete ein kleines Dorf, das am Horizont lag.
"Und jetzt?", schnaufte Gralon, nachdem er mit gro?er M?he empor geklettert war. "Ich denke nicht, dass es Al Manach ist."
"Na ja, Dschinn wollte uns bestimmt nicht reinlegen, denke ich.", argumentierte Cim, der seinen Blick in die andere Richtung fixiert hatte. "Und au?erdem glaube ich, dass wir Al Manach einfach...?bersehen..."
"Wie meinst du das?", fragte die Gefreite Claudette Minze und schaute zu Cim.
"Da, schaut doch mal!", er zeigte mit seinem Finger auf ein Gebilde, dass weitere Fragezeichen in die Gesichter der Mitw?chter projizierte.
"Was soll da sein?", hakte Gralon nach und stieg den Berg in Richtung Cims ausgestrecktem Finger hinab. "Ich sehe dort nichts."
"Eine H?hle.", Cim spurterte den H?gel in Rekordzeit hinab und blieb vor einem weiteren, vermeindlichen H?gel stehen. "Schaut doch mal. Eine gut getarnte H?hle."
Cim kratzte etwas zur Seite und verschwand ?bereifrig in der H?hle. "Kommt schon."
"Ob das der Weg nach Al Manach ist?", fragte Claudette skeptisch, bevor sie die H?hle betrat.
Wenig sp?ter erhallte ein greller Schrei, der Daemon und Gralon, die immernoch au?erhalb waren, erschrecken lie?.
04.11.2002 13:54Venezia Knurblich
Leise vor sich hin schimpfend stapfte Venezia durch die Gassen Al Manachs.
"Wir werden dich tarnen haben sie gesagt und was haben sie gemacht? Mich in ein l?cherliches Kost?m gesteckt, in dem man mich wahrscheinlich ?ber drei Meilen ausmachen kann. Wir machen dich unauff?llig haben sie gesagt und was ist passiert? Ich scheppere und klingele bei jeden Schritt so laut, als w?rde die ganze ankh-morporkianische Musikergilde eine Parade machen!"
W?tend versuchte sie, einen Kiesel wegzukicken, etwas, was mit diesen merkw?rdigen spitz zulaufenden Schuhen, dessen Spitze leicht nach oben gebogen war, so gut wie unm?glich war.
Zu allem ?berfluss war das Lager der Sklavenh?ndler auch noch am anderen Ende der Stadt, als wenn alle Dinge, die hier bis jetzt vorgefallen waren nicht schon ausreichten um auch das ruhigste Gem?t zur Raison zu bringen... und Venezia besa? eben dieses nicht!
Erst hatte sie versucht, den direktesten Weg durch die Stadt zu nehmen, aber nachdem man versucht hatte, ihr den bestimmt hundertsten Teppich anzudrehen, zog sie es doch vor, die kleinen Nebeng?sschen zu nehmen.
Dabei hatten alle Verk?ufer so freundlich angefangen; man bat sie jedes Mal zu einem Gl?schen Tee in gem?tliche mit Kissen und Teppichen ausgestatte R?ume, und wer aus Ankh-Morpork kam und einen kostenlosen Tee ablehnte, musste verr?ckt sein!
Wenn man dann sein Glas hatte, dann fingen die Verk?ufer jedoch immer an, ?ber ihre Teppiche zu reden und einen nach dem n?chsten vor einem hin zu stapeln, immer so geschickt zwischen ihr und der T?r, dass es ihr beinahe unm?glich war zu fliehen, doch als echter Stadtmensch... na ja, Stadtbewohner hatte es nicht lange gedauert bis sie die magischen Worte herausgefunden hatte, schnell wieder vor die T?r des Ladens bef?rdert zu werden: "Ich hab gar kein Geld!"
Jetzt blubberte es in ihrem Magen und ihre Blase meldete roten Alarm, aber sie hatte noch keinen Abort gefunden und ganz allm?hlich zweifelte sie daran, dass es hier in der Stadt Herzh?uschen gab.
Nun ja, hoffentlich w?rde es im Sklavenh?ndlerlager eine M?glichkeit geben, eine Menge Apfeltee wieder loszuwerden, jetzt musste sie erst mal aus diesem Gewirr von Stra?en herausfinden und ihren Kollegen zur Hilfe kommen....
05.11.2002 11:29Gralon Banks
Er k?sste Atera auf die Wange, l?chelte und musste feststellen, dass auch Frauen stark schlagen konnten.
"DU PERVERSES SCHWEIN!", br?llte Atera und wischte krampfhaft mit dem Handballen auf der Wange herum, um den Geschleim von ihrer Haut zu entfernen.
"Nun sag schon, traumhafte Sch?nheit. Wo ist er?", sagte li Gacao, wobei sein Tonfall etwas herber wurde. "Wir wissen es schon."
"Ich wei? nicht, von wem du sprichst.", antwortete Atera fest, w?hrend sie immernoch versuchte sich vom Schleim zu befreien.
"Komm schon.", sagte li Gacao und l?chelte Atera zu.
"ICH WEI? IMMERNOCH NICHT WOVON DU REDEST!", meinte Atera, die sich weiterhin die Wange rieb, die sich schon leicht f?rbte.
"Dann muss ich halt andere Seiten aufziehen.", sagte li Gacao grinsend und blickte zur Wand...
05.11.2002 13:31Venezia Knurblich
Der Geheimagent drehte sich der Wand zu und sagte etwas in einem lauten Tonfall, was f?r Ateras Ohren ein bisschen wie "Wuff!" klang.
Die geheime T?r wurde ge?ffnet und ein in knappe Glitzerdinger gekleideter Diener trat unter vielen Verbeugungen ein.
Suleiman wechselte ein paar Worte mit ihm, dem Tonfall nach mussten es die schlimmsten Beleidigungen sein, die man sich vorstellen konnte, der Diener verbeugte sich noch etwa eine Million Mal und verschwand dann, die T?r f?gte sich wieder nahtlos in die Wand ein.
"So meine Liebe", fl?tete Suleiman Atera zu und fing an, verf?hrerisch an ihren N?hten zu zupfen, "gleich wird die T?nzerin hier sein, dann kannst du dich entspannen und mir alles erz?hlen.
W?hrenddessen war Venezia am Sklavenh?ndlerlager angekommen, ihre Laune war wieder besser geworden, offensichtlich war die Tarnung, so merkw?rdig sie der Gnomin auch anmutete, doch nicht so schlecht, sobald sie das Viertel, in dem jeder versucht hatte ihr etwas zu verkaufen, verlassen hatte, hatte man sie keines Blickes mehr gew?rdigt.
Jetzt stand sie vor dem Lager und als der Mann vor der T?r, ein wahrer B?r von einem Mann, sie ansprach, viel ihr pl?tzlich siedend hei? ein, wo der Nachteil in ihrer Tarnung lag; sie mochte aussehen wie eine Einheimische, die Sprache konnte sie deswegen noch lange nicht!
Der T?rsteher wiederholte seine Worte etwas lauter, als wenn die klatschianische Sprache an sich nicht schon bedrohlich genug klang.
Weglaufen konnte Venezia jetzt nicht mehr, also half nur die Flucht nach vorn, sie hielt sich an das einzige Vorbild was ihr einfiel, Fatma, zog den Schleier zurecht und klimperte kokett mit den Wimpern, w?hrend sie langsam auf gut Gl?ck nickte.
Der Mann schien zufriedengestellt, er trat zur Seite um Venezia einzulassen und wechselte im Inneren ein paar Worte mit einem weiteren Mann.
Dieser sagte etwas zu der Gnomin, schien aber gl?cklicherweise keine Antwort zu erwarten; er drehte sich um und ging schnellen Schrittes den Gang herunter, Venezia beeilte sich, ihm zu folgen.
Es klopfte.
"Ah, die T?nzerin ist da, lehn dich zur?ck und entpann dich, mein... wohlriechendes Pottpurri", hauchte Suleiman Atera ins Ohr.
Die T?r ?ffnete sich und Venezia wurde hindurchgedr?ngt.
"Nun ja", wurde sie von dem Geheimagenten begr??t. "Ich h?tte gedacht, du w?rst ein wenig gr??er. Macht nichts, dann tanzt du eben auf dem Tisch."
Er forderte sie auf, hineinzutreten und zeigte auf den flachen Tisch der von bunten Kissen umgeben war.
Venezia gab Atera diverse geheime Zeichen doch diese blickte sie nur ausdruckslos an; sie erkannte die Gnomin nicht...
05.11.2002 17:49Gralon Banks
Atera wusste immernoch nicht, was dieses Getanze sollte. "Dadurch wirst du auch nichts aus mich rausbekommen.", meinte Atera und blickte die Gnomin nicht einmal an.
Venezia fuchtelte weiterhin mit ihren H?nden herum, damit Atera dieses merkte. Doch alles, was passierte war, dass Suleiman li Gacao aufmerksam wurde. Verwundert schaute er den Tanz der Gnomin zu, ging einen Schritt auf den Tisch zu und musterte weiterhin Venezia. "Was soll das?", fragte er. "Du sollst tanzen und nicht irgendwelche Faxen machen."
Venezia, die li Gacao's W?rter kalt lie?en, versuchte w?hrenddessen sich weiterhin etwas einfallen lassen, um Atera's Aufmerksamkeit zu erlangen und somit sich zur Kenntnis zu geben.
Dann kam ihr eine Idee...
05.11.2002 18:56Harry
W?hrenddessen im Kerker:
"Jetzt ist sie schon ?ber eine Stunde fort", meinte Harry. "Glaubst du, sie haben ihr etwas angetan?"
"Bestimmt nicht", kr?chzte Vinni. "Atera l?sst sich so schnell nicht unterkriegen."
"Was ich immer noch nicht verstehe", sagte der Gnom, "ist, wieso sie uns nicht schon l?ngst verkauft haben. Da muss irgendetwas dahinter stecken."
"Aber was hat das mit Patrizia zu tun?" wunderte sich Vinni. "Ich meine, wer wei? denn, dass wir hier sind?"
***
W?hrend Venezia begann, in ihren Schleiertanz Signale der Standard-Signalturm-Zeichen einzubauen (was etwas dadurch erschwert wurde, dass sie nur zwei H?nde hatte, die Signalt?rme jedoch mindestens 16 Klappen), ?ffnete sich die Geheimt?r erneut und ein Bediensteter betrat den Raum.
"Li Gacao!" gr??te er den Agenten.
"Habe ich nicht gesagt, dass ich nicht gest?rt werden will, wenn ich feindliche Agentinnen verf?hre?" fragte dieser auf klatschianisch.
"Wir haben eine noch eine Nachricht entdeckt", entgegnete sein Handlanger, ebenfalls auf Klatschianisch. "Unsere M?nner haben sie nicht gleich zuordnen k?nnen. Adressiert ist sie an 'Die Knurblichs in Al Manach'. Der Text lautet: 'Liebe Knurblichs! Dem Verlobten Eurer Kusine Venezia, der sich ?beraus eilig aus Ankh-Morpork verabschiedet hat, und im Gegensatz dazu nun in Gennua weilt, w?rde sie bitten von ihm fern zu bleiben! - Glaubst du, das ist unauff?llig genug?'. Offensichtlich ist das auch ein Code."
"Knurblich?" fragte li Gacao nach.
"Ja. Wir haben recherchiert, da es in al Manach keinen dieses Namens gibt. Deswegen hat das Ganze etwas l?nger gedauert. Es gibt in Al Ibaba einen gnomischen Schmuggler dieses Namens."
Das Gespr?ch fand in Klatschianisch statt, aber beide anwesenden W?chterinnen verstanden den Namen 'Knurblich'. So geschahen mehrere Dinge gleichzeitig:
Atera fiel endlich ein, woher sie den S?bel, den die T?nzerin an ihrem Gewand h?ngen hatte, kannte.
Venezia erstarrte in ihren Bewegungen (sie w?re sowieso erstarrt, weil ihr nicht einfiel, wie das Signalturm-Zeichen f?r "Klammer auf" war).
Li Gacao drehte sich ruckartig um und sah auf die verschleierte Gnomin herab.
Irgendwo in Quirm fiel ein Bauer beim Apfelpfl?cken von einer Leiter und holte sich eine ?ble Platzwunde an der Stirn (das hat zwar nichts mit unserer Geschichte zu tun, aber es geschah tats?chlich genau gleichzeitig).
07.11.2002 11:26Gralon Banks
"Was war das?", fragte Daemon, blickte Gralon verwundert an, bevor er bersorgt versuchte irgendetwas in der Dunkelheit der H?hle zu erkennen.
"Wir m?ssen da rein!", antwortete Gralon, obwohl im leicht mulmig wurde.
"Gut okay.", Daemon schluckte, betrat dann aber die H?hle.
Gralon blickte zum Himmel, folgte Daemon und fand sich in einer pechschwarzen, nicht zu durchauenden Gegend um.
"Daemon?", fragte Gralon, w?hrend das Echo seine Frage wiederholte.
Keine Antwort
"Daemon.", Gralon blickte sich besorgt um und wartete auf eine Antwort.
Stille
"DAEMON?" , Gralon wurde es noch mulmiger, als er feststellte, dass auch Daemon verschwunden war.
07.11.2002 13:47Venezia Knurblich
Suleiman drehte sich zu der Gnomin um und blaffte sie auf klatschianisch an. Es klang wie eine Kriegserkl?rung, aber Venezia mutma?te inzwischen, dass alles in dieser Sprache wie eine Kriegserkl?rung klang, wahrscheinlich selbst ein romantischer Heiratsantrag.
Nat?rlich verstand sie kein Wort und so l?chelte sie einfach verlegen und klimperte mit den Wimpern als w?rde ihr Leben davon abh?ngen (was in diesem Fall gar nicht so unwahrscheinlich war). Ihr war durchaus klar, dass eine klatschianische T?nzerin die klatschianische Sprache verstehen SOLLTE.
"Hallo Venezia", raunte Atera ihr zu und zwinkerte unauff?llig. Zumindest war das der Plan.
"Soso, die beiden Damen kennen sich also", wandte Suleiman sich ihnen aalglatt l?chelnd zu und kam langsam aber daf?r sehr beeindruckend in ihre Richtung...
08.11.2002 16:28D-N-T Vinni
Die beiden Barttr?ger schwiegen wie Gr?ber. Sie sagten kein einziges Wort, egal wie sehr Lewton sie auch anbr?llte oder welche Drohungen er ausstie?. Was sollte er nur mit ihnen anfangen? Und deshalb war er nun hier geblieben? F?r nichts und wieder nichts? Verdammter Mist. Er musste wohl zu h?rteren Mitteln greifen. Diese B?rte hatten bestimmt irgendeine ebsondere Bedeutung f?r die Beiden...
Der Hauptmann zerrte die Fesseln fester, welche die Attent?ter an ihre St?hle fesselten und verlie? den Raum. Kurz darauf kehrte mit einer gro?en Schere wieder zur?ck. Fies grinsend f?hrte er sie dem Linken vor Augen. Doch dieser r?hrte sich nicht, nur eine Schwei?perle erschien auf seiner Stirn, aber das Gesicht blieb ausdruckslos. Der Werwolf griff sich den Bart seines Gegen?ber sund zog einmal kr?ftig daran, doch auch dies lie? keine gro?e Reaktion erkennen. Zwar verzerrte sichd as Gesicht ein wenig, doch der Kerl vermied es einen Laut von sich zu geben.
Jetzt hatte Lewton genug. Er zog den langen bart Stramm und schnitt ihn mit wenigen Schnitten direkt am Kinn ab. Pl?tzlich begann der Attent?ter laut aufzuschreien. Seine haut f?rbte sich seltsam grau und ein unheimliches Rieseln erklang. Er schrie noch einmal laut auf und zerfiel dann in einer Sekunde zu einem mittelgro?en Sandhaufen.
Der Zweite quiekte ver?ngstigt.
Lewton blickte verwirrt auf die Schehre.
***
Finsternis umschloss Oberstleutnant Daemon. Er konnte nichts, aber auch gar nichts erkennen. Wo waren sie hier nur hineingestiegen? Vorsichtig tastete er die glitschigen Steinw?nde entlang und setzte einen Fu? vor den anderen.
"Cim?" fragte er ruhig. "Clawd?"
Keine Reaktion.
Daemon schritt ein weiteres St?ck voran. Er glaubte in der D?sternis einen schwachen Lichtschein erkenne zu k?nnen und bewegte sich langsam darauf zu. Etwas glattes, kaltes strich ?ber seine Hand.
"Aaaaaaaargh!!" rief pl?tzlich irgendjemand und es rumorte f?rchterlich.
"Verdammt, verdammt, verdammt!" fluchte der Oberleutnant und versuchte loszurennen.
12.11.2002 21:02Claudette Minze
Besonders weit kam er dabei nicht, denn er rannte geradewegs in Gralon hinein, der ebenfalls von den Schreien angelockt worden war.
"Verdammt", keuchte auch dieser, als er zur?ckstolperte. "Was war das?"
"Von unseren Leuten war das keiner", stellte Daemon mit erzwungener Ruhe fest.
"Und ist das gut?"
"Keine Ahnung."
Die W?chter starrten angestrengt in die Dunkelheit, aus der nun weitere Schreckenslaute hallten. Ein leises Jammern folgte und kroch durch die feuchte Luft wie eine eiskalte M?nze durch ein Hosenbein. Gralon schluckte.
"Wir m?ssen da jetzt rein, habe ich Recht?" fragte er, und setzte eine gefasst Miene auf.
"Ich sch?tze schon", erwiderte Daemon und straffte sich. "Pflichterf?llung und so."
Die Beiden tasteten sich vorsichtig in die Dunkelheit vor, bis sie schlie?lich eine unterirdische Grotte erreichten. Zerlumpte Gestalten kauerten in einer Ecke der H?hle und stie?en von Zeit zu Zeit Klagelaute aus. Cim stand ein wenig hilflos an einer Wand und versuchte seine Beine aus dem Griff von zwei M?nnern zu befreien, die sich ihm zu F??en geworfen hatten. Als sie die beiden Neuank?mmlinge bemerkten, wandte sich einer von ihnen an sie: "Ich flehe euch an, befreit uns von der gr?sslichen Ausgeburt eines b?sartigen H?llenf?rsten..."
"Braucht ihr Hilfe?" erkundigte sich Daemon und der in eine sch?bige Kutte gekleidete Mann nickte hastig - eine bemerkenswerte Leistung, wenn man flach auf dem Boden liegt.
"Die verfluchte H?llenbrut verpestet unser Heim, wir d?rfen uns ihr nicht n?hern..."
"Macht euch keine Sorgen", unterbrach ihn Gralon. "Morporkianische W?chter sind jederzeit bereit, es mit jeder Art von Monster aufzunehmen. Egal wie entartet und widerw?rtig..."
Cim unterbrach den enthusiastischen Redeschwall des Obergefreiten mit einem R?uspern und deutete unauff?llig auf die andere Seite der H?hle, wo mit un?bersehbar schlechter Laune Claudette Minze stand.
"Sprich nur weiter, Gralon", meinte sie mit einem unheilverk?ndenden Haifischgrinsen. "Entartet, widerw?rtig... Was hast du sonst noch auf Lager?"
"Ups", machte er leise, und r?usperte sich dann. "Du bist die... ?h..."
"...entartete, widerw?rtige H?llenbrut? Ja."
"Warum stehst du da in der Ecke?" mischte sich Daemon rasch ein.
"Weil ich, wenn ich n?her komme, wahrscheinlich mit Steinw?rfen erschlagen werde", erkl?rte die Gefreite. "Diese... diese M?nner halten mich anscheinend f?r einen Schmutzfleck auf..."
"...auf der Herrlichkeit der Sch?pfung, eine Gefahr f?r das Seelenheil eines jeden aufrechten Mannes...", intonierten die Gestalten auf der anderen Seite der H?hle dumpf. Claudette st?hnte frustriert.
"Es handelt sich hier offenbar um eine besonders strenge Sekte", erkl?rte Cim, als er in zwei ratlose Gesichter sah. "Sie wollen ihre Seelen absolut rein halten von allen weltlichen Gen?ssen. Und besonders wichtig ist dabei anscheinend die... ?h... Enthaltsamkeit. Um nicht in Versuchung gef?hrt zu werden, leben sie hier."
"Wovon?" fragte Daemon. "Hier in den H?hlen w?chst doch nichts."
"Es gibt einen Ausgang in der N?he von Al Manach. Von dort holen sie Lebensmittel, die von H?ndlern im Tunnel abgestellt werden. Sie waren gerade auf dem R?ckweg, als..." Cim verstummte und warf einen vielsagenden Blick auf Claudette, die dem Gespr?ch aufmerksam folgte.
Jetzt erst bemerkte der Oberstleutnant einige verstreute K?rbe. Dann l?chelte er pl?tzlich und beugte sich zum Sprecher der Gruppe hinunter. "H?rt zu, wir befreien euch von der..." Er warf einen kurzen Blick auf die Gefreite und z?gerte. "...von ihr. Wir bringen sie nach Al Manach und ihr seht uns nie wieder. Zeigt uns nur den Weg."
"Wir d?rfen uns ihr nicht n?hern", wiederholte der Mann zu seinen F??en.
Gralon r?usperte sich vorsichtig. "Wir k?nnten sie vor euren Blicken verbergen", schlug er vor. Wie auf ein unsichtbares Signal hin drehten sich alle K?pfe zu den ?bergro?en Lebensmittelk?rben.
15.11.2002 19:40Harry
Inzwischen hatte Venezia ihren Gnomens?bel gezogen und machte sich sprungbereit. Suleiman sah die Gnomin l?chelnd an und machte Anstalten, nach ihr zu greifen, als diese einen Satz zur Seite machte und ihm gleichzeitig einen Streich gegen die Hand versetzte.
Li Gacao zog ruckartig seine Hand zur?ck und fluchte etwas nicht jugendfreies auf Klatschianisch. Dann br?llte er etwas in Richtung Wand - der Tonfall war unverkennbar; jeder W?chter versteht den Ruf "Wachen!", auch, wenn er in einer v?llig unbekannten Sprache gerufen wird.
Venezia ?berdachte kurz ihre Optionen - mit zwei bis drei Leuten konnte sie es sicher noch aufnehmen, aber wer wusste, wie viele W?chter gleich hereinst?rmen w?rden.
Die geheime T?r ?ffnete sich, und bevor die Wachen begriffen, was los war, war die Gnomin trotz aller w?tenden Schreie li Gacaos zwischen ihren Beinen hindurchgeflitzt und in einer dunklen Ecke des dahinter liegenden Korridors untergetaucht.
Atera konnte erst einmal f?r sich alleine sorgen - es sah nicht so aus, als w?re sie in unmittelbarer Gefahr gewesen.
Die Gnomin entschloss sich, erst einmal nach ihren anderen Kollegen zu suchen, die hier auch irgendwo sein mussten.
***
"So, so", knurrte Suleiman, nachdem er den Wachen befohlen hatte, das ganze Quartier nach der Gnomin zu durchsuchen. "Eine von euch war noch auf freiem Fu?, ja?" Er dr?ckte ein durchn?sstes Taschentuch gegen die Wunde auf seiner Hand.
"Langsam geht meine Geduld zu Ende", meinte er zu Atera. "Also, meine H?bsche, ich frage dich noch einmal im Guten: Was sucht der Patrizier hier in Klatsch?"
***
W?hrenddessen tickte die Uhr unerbittlich... (im metaphorischen Sinne jedenfalls).
Drau?en vor dem Sklavenhaltergeb?ude ging langsam die Sonne unter. Es waren keine zwei Tage mehr, bis die L?segeld?bergabe stattfinden sollte, und noch fehlte jede Spur von Patrizia und den Entf?hrern.
Nun ja, um ehrlich zu sein, gab es haufenweise Spuren - aber keine, die die W?chter in ihrer jetztigen Situation h?tten finden k?nnen. Zum Beispiel folgendes Gespr?ch in einer sch?bigen H?tte in Al Manach, das auf klatschianisch gef?hrt wurde. Es handelte sich um eines dieser Gespr?che, die in Ankh-Morpork immer in verqualmten, dunklen R?umen mit zugezogenen Vorh?ngen stattfinden.
"Meinst du, jemand wird kommen?"
"Nat?rlich. Vater ist eine wichtige Person f?r die Stadt. Die k?nnen es sich nicht leisten, keine Leute zu schicken."
"Aber die m?ssen doch merken, dass jemand, der so reich ist wie Estragon, nie die Wache einschalten und damit das Leben seiner Tochter riskieren w?rde."
"Die W?chter von Ankh-Morpork?" Die Stimme - weiblich, jung - lachte ver?chtlich. "Ich bitte dich..."
"Stimmt. Dann wollen wir nur hoffen, dass ihnen unser kleines Schauspiel gefallen wird, und dass sie die 'Entf?hrer' auch wirklich t?ten."
"Dabei war ich schon immer schlecht als Schauspielerin."
"Das schaffst du schon. Und der Serif wird keine andere Wahl haben, als Ankh-Morpork den Krieg zu erkl?ren. 'W?chter Ankh-Morporks t?ten Angestellte des klatschianischen Geheimdienstes in Klatsch' - das wird eine sch?ne Schlagzeile."
"Und Vaters Gesch?fte werden dann endlich wieder laufen."
"Ach was, Gesch?fte! Hier geht es nicht um Waffenschmuggel, Fr?ulein - hier geht es um Patriotismus! Darum, dass Klatsch wieder zu seiner urspr?nglichen Gr??e anw?chst!"
"Ja, ja, wie auch immer. Habt ihr ?berhaupt schon einen Plan, wie ihr die Agenten zur Geld?bergabe lockt?"
"Also, pass auf..."
Aber wie gesagt, kein W?chter war in der Gegend, um es zu h?ren - was nat?rlich eine interessante philosophische Frage er?ffnet: "Wenn irgendwo eine Spur auftaucht, und kein W?chter ist in der N?he, um sie wahrzunehmen - ist es dann trotzdem noch eine Spur?"
18.11.2002 13:54Atera
"Der Patrizier?", fuhr Atera den merkw?rdigen Mann an. "Es ist mir schnurzenpiepegal was der Patrizier sucht. Ich w?rde gerne mit meinen Kollegen aus diesem.. diesem Loch hier verschwinden und-" Sie z?gerte kurz. "Dinge tun, die dich nichts angehn. Und jetzt lass mich durch oder du wirst erfahren, dass ich immer noch mit rechts ebenso gut zuschlagen kann wie mit links." Die Untote wedelte bedrohlich mit ihrem Haken statt der Hand, doch Suleiman lie? sich nicht beeindrucken und trat vor die T?re.
"Also leugnest du nicht, dass der Patrizier in Klatsch ist, ja?"
"Keine Ahnung, wo Lord Vetinari ist, ob er nun in seinem Rechteckigen B?ro hockt oder irgendwo herumreist, ich bin nur ?berzeugt, dass genug Meilen zwischen ihm und mir sind, dass ich keine Sorge haben muss, dass er das jetzt hier h?rt.", erwiderte Atera.
"Du verwirrst mich, H?bsche. Ist er nun in Klatsch oder nicht?" Suleiman li Gacao sah sie abwartend an und hielt den ausgestreckten Arm vor die T?re.
***
Venezia huschte m?glichst leise durch die dunklen G?nge, wobei sie wieder einmal ihre neue Kleidung im Stillen verfluchte. Nur ein unbedachtes Ger?usch und Geklimper und die Wachen, die nun ?berall hier herumliefen, w?rden sie entdecken. Die Gnomin suchte sich eine ruhige unbeobachtete Ecke hinter einem Korb und begann hastig die Verzierungen und jeden Schmuck, der ein Ger?usch verursachte von ihrer Kleidung zu entfernen, was zu Folge hatte, dass sie am Ende mit fast weniger als nichts da stand au?er hauchd?nnem Stoff. Zudem wurde wieder der Drang st?rker einen Abort aufsuchen zu m?ssen..
19.11.2002 8:24Venezia Knurblich
Unschl?ssig guckte Venezia an sich herunter. Nein, so konnte sie auf keinen Fall den anderen W?chtern unter die Augen treten, nicht nur, dass der Stoff durchsichtig war und jetzt, nachdem das Bimmelzeug entfernt wurde lauter L?cher hatte, so dass ihr K?rper eigentlich vollst?ndig zu sehen war, nein, das bisschen Stoff, was noch vorhanden war schaffte es auf geradezu unversch?mte Weise, den Blick des Betrachters auf K?rperzonen zu lenken, die Venezias Meinung nach lieber verborgen bleiben sollten.
Wenn Vinni sie in diesem Zustand sehen w?rde, k?nnte sie das gerade noch so verkraften, immerhin war er ein Mensch und was den Fortbestand der gnomischen Rasse und so weiter anging nicht von Belang... au?erdem musste man als Zugeh?riger des gro?en Volkes schon eine ganz sch?ne Fetischklatsche haben, wenn man halbnackten Gnominnen irgendwas abgewinnen konnte... aber da unten (Venezia war fest davon ?berzeugt, dass sich die W?chter unten befanden, immerhin waren sie Gefangene und Verlie?e und Kerker hatten einfach nicht im ersten Stock oder im Erdgeschoss zu sein) hockte auch noch Harry und bei einem Gnom sah die Sache schon ganz anders aus...
Irgendwann einmal w?rde eine Putzfrau einen Schreikrampf bekommen, wenn sie die golden verzierten Gobelins entstauben w?rde, denn genau dieser Putzfrau w?rde auffallen, dass jemand mit einem scharfen Gegenstand sehr unsanft ein gutes St?ck aus einer der unteren Ecken herausges?belt hatte...
Venezia nickte zufrieden. Dieser Stoff war blickdicht, er klapperte und klimperte nicht und er lie? ihr, da sie ihn nur einmal lose um ihren K?rper verschlungen und mit dem alten Stoff verknotet hatte, alle Bewegungsfreiheit, die sie brauchte.
Jetzt endlich, wo sich die Kleidungsfrage gekl?rt hatte, konnte sie ihre Suche nach einem Abstieg zum Kellergeschoss weiter fortsetzen.
22.11.2002 13:04D-N-T Vinni
"Ich steige in keinen Korb!" rief Claudette erbost, als sie den Grund f?r das pl?tzliche Interesse ihrer Kollegen an den ?bergro?en K?rben erkannt hatte.
"Aber Clau-" begann Gralon.
"Nichts da! Steig du doch rein!"
Daemon r?usperte sich. "H?r mal, Gefreite. Manchmal ist es das wichtigste f?r einen W?chter, sich selbstd er Situation anzupassen und nicht umgekehrt. Du m?chtest au?erdem bestimmt nicht herausfinden, wie dich die Leute hier vor ihren Blicken verbergen w?rden...oder?" mahnte der Oberleutnant und setzte einen Vorgesetzten-Blick auf. Murrend, aber dennoch gehorchend stieg die SEALS W?chterinn dann in einen der K?rbe und versuchte es sich darin gem?tlich zu machen. Cim B?rstenkinn trat heran und legte einen weiteren als Deckel oben drauf. "So. Ist ja nur f?r kurze Zeit. Stell dir einfach vor, drei muskul?se, braungebrannte Diener tragen dich in einer S?nfte umher."
"Grmpf." kam es aus den K?rben.
"So, jetzt m?sst ihr sie nicht anschauen," wandte Dae sich an die H?hlenbewohner. "Zeigt uns jetzt den Weg nach Al Manach!"
Nach einer weiteren Halben Stunde, in der die W?chter durch das kalte H?hlensystem gewandert waren, immer dem seltsamen F?hrer nach,d er von zeit zu Zeit seltsame Ger?usche von sich gegeben hatte, waren sie nun wieder an die Oberfl?che gekommen und standen mittlerweile auf dem, vor morgendlicher Gesch?ftigkeit pulsierenden Marktplatz von Al Manach. St?nde mit bunten Tuchd?chern waren zu beiden Seitend es Platzes aufgestellt worden und in der Mitte befand sich eine Art Trib?ne aus Holz, auf der verschiedene Leute in Lumpenkleidern in einer Reihe standen, offensichtlich die Sklavenverkaufsstelle. Gralon und Cim blickten sich interessiert um; in den H?nden immernoch die Korbkugel in der sich Claudette befand. Irgendwie hatte man vergessen sie zu informieren, dass sie wieder herauskommen k?nnte.
"Was sollen wir jetzt tun?" wandte sich Gralon an Daemon.
"Erkunden wir erst einmal die Gegend. Cim und Gralon, ihr beide werdet euch die Gassen um diesen Platz herum anschauen und versuchen herauszufinden wo man usnere Kollegen gefangen h?lt."
"Und was wirst du tun?" fragte Cim etwas m?rrisch.
"Ich werde mir diese ?u?erst verd?chtige Kolonne klatschianischer T?nzerin ansehen, die sehr verstohlen dort dr?ben herumlungert. Ich wette, sie f?hren etwas im Schilde." Daemon strahlte fast. "In einer halben Stunde treffen wir uns wieder hier. Viel Gl?ck." sagte er und ging davon, w?hrend Gralon Banks und Cim B?rstenkinn murrend zusammen mit dem Korb in die andere Richtung liefen.
"Die frischeeeeeeesteeeeen Dateeeeeeeeln im Landeeeeeeee!" war eine dynamische und wohlklingende M?nnerstimme zu h?ren, die von einem Horn begleitet wurde. "Schnappeeeeeet sieeee eeeeuch so langeee sie noch frisch sind!" Die Stimme geh?rte einem unglaublich breiten, schnauzb?rtigen Mann mit einem kleinen, roten Hut und einem freundlichen L?cheln. Au?erdem trug er ein gro?es Gef??, das offenbar aus zwei ?bereinandergelegten, rieisgen Lebensmittelk?rben bestand und das st?ndig lustig hin und her schwang
Cim und Gralon h?rten nur klatschianisches Kauderwelsch. Doch leider h?rten sie es zu sp?t und so stie?en, begleitet vom Ger?usch eines ersterbenden und sich verbiegenden Horns, mit dem Dattelverk?ufer und seiner Gefolgschafft zusammen. Die beiden Korbnester fielen rumpelnd zu Boden und geriten zwischen den Menschenpulk. Aus einem drang ein leises "Argh!".
"Ihr Fremden Teufel!" kreischte der Dicke Mann in recht gutem Morporkianisch. "Was, wenn eine Dattel nun Druckstellen bekommen hat?! Oh, ihr stinkenden Ausd?nstigen eines Kamels, ihr!"
"Immer mit der Ruhe, mein herr." versuchte Cim den tobenden Klatschianer zu beruhigen.
"Ruhe, Ruhe! Hah! Ich verkaufe nur ein paar dieser Datteln hier auf dem Bazaar! Der Rest geh?rt einem Mann, der euch nur mit dem Zucken seines kleinen Fingers t?ten k?nnte! Erzittert, ihr Teufel!"
"Es..es tut uns Leid..."
"Hinfort! Geht einfach! Sonst richtet ihr noch mehr Schaden an!"
Reum?tig griffen sich die beiden W?chter eines der gro?en Korbbeh?ltnisse und machten sich aus dem Staub. Sie wollten kein Aufsehen erregen und dieser Mann war wie ein magisches Leuchtfeuer mit seiner schrillen Stimme.
"Na, was gefunden?" fragte Oberleutnant Daemon, l?chelte und trank eine winzige Tasse Tee in einem Zug leer. Sofort kam ein Klatschianer herbei und nahm die Tasse zur?ck.
"Nein..nichts, Sir. Tut uns Leid." gestand Grlaon und blickte zu Boden.
"Aber du doch sicherlich, oder?" meinte Cim.
"Oh..ja, doch. Ich habe herausgefunden, dass uns der Teeh?ndler in diesem Ort nicht vergiften will. Vielleicht kann er sogar unser Verb?ndeter sein, sein Laden usnere Operationsbasis under hat auch ein gutes Kamnel, dass-"
"Du hast dich nicht einmal umgesehen, Oberleutnant." sagte Cim resigniert und seufzte.
"Na h?r mal, Hauptgefreiter! meinst du wirklich, dass es dir zusteht die Ermittlungstechniken eines Offiziers zu kritisieren??"
"Wenn der betreffende Offizier die falschen Techniken anwendet?!"
Daemon knurrte.
Cim knurrte.
"?h..." fuhr Gralon dazwischen, "M?chte vielleicht jemand eine Dattel?"
22.11.2002 19:41Claudette Minze
"Wo hast du jetzt Datteln her?" fragte Cim streng. "Hast du etwa welche mitgehen lassen? Im Dienst?"
"Damit meint er nat?rlich nicht, dass du au?erdienstlich einfach Datteln mitgehen lassen kannst", erg?nzte Daemon, wurde jedoch sofort von Cim unterbrochen.
"Ich wei? selbst, was ich meine, herzlichen Dank."
"Jetzt h?r mal zu..."
"?h...", versuchte Gralon es noch einmal. "Sie sind aus dem Korb gerollt. M?ssen irgendwie da reingeraten sein..."
Daemon schlug sich vor die Stirn. "Verdammt, wir haben Claudette vergessen. Du kannst jetzt rauskommen, Claudi." Der Korb r?hrte sich nicht. Daemon verdrehte die Augen. "Nun sei nicht beleidigt und komm da raus." Er hob den Deckel des Korbes und stutzte. "Hier sind eine Menge Datteln reingeraten, was?"
"Datteln?"
"Argh!"
Im Inneren des Korbes k?mpfte Claudette inzwischen mit ihren Gliedma?en. Der Zusammensto? vor einer halben Stunde hatte sie in eine recht unbequeme Position gebracht, die sie ohne eine M?glichkeit zum Festhalten nicht ?ndern konnte. Allm?hlich gewann die Gefreite enorme Achtung vor Hebammen, die Personen aus viel gef?hrlicheren Lagen befreien konnten. Allerdings waren jene Personen in der Regel wesentlich kleiner und etwa minus eine Stunde alt, und waren damit nicht in Gefahr, von den eigenen Unterschenkeln erdrosselt zu werden.
"?kk", keuchte sie, als der Korb anscheinend eine Treppe hinaufgetragen wurde, und ihr Hals durch die Ersch?tterungen au?er Gefahr gebracht wurde. Stattdessen w?rde ihr rechter Arm vermutlich innerhalb von zwanzig Minuten absterben, da in Sachen Blutzufuhr nun endg?ltig nichts mehr ging.
Gl?cklicherweise zwang irgendein Hindernis die Tr?ger des Korbes zu einer Vollbremsung, die, wie es sich geh?rte, mit einem heftigen Ruck einherging. Claudette befand sich nun in einer zwar wenig damenhaften, aber immerhin halbwegs bequemen Position. Au?erdem wurde ihr schnell klar, welches Hindernis ihre Reise unterbrochen hatte. Drau?en sprach eindeutig jemand klatschianisch. Gerade als sie sich ausrechnete, wie schnell sie aus diesem verdammten Korb kommen w?rde, antwortete eine zweite Stimme dem Hindernis. Die v?llige Abwesenheit von W?rtern wie ?h, ?hm, tja und Weg hier. Das stellte sie vor ein interessantes philosophisches Problem: Entweder sie hatte einen umfassenden Kurs Klatschianisch in allen Lebenslagen - Vom Strandbad bis zur Geheimen Mission verpasst - oder sie steckte in gewaltigen Schwierigkeiten.
"Wie konnte das passieren?" rief Daemon entsetzt. Vor dem Teeladen h?uften sich inzwischen nicht mehr ganz so frische Datteln.
"Vielleicht bei diesem Zusammensto?...", murmelte Gralon, doch der Oberleutnant beachtete den Einwurf gar nicht. "Wir m?ssen sie unbedingt wiederfinden. Die ?rmste kennt hier nichts und niemanden. Und au?erdem", f?gte er nach einer kleinen Pause hinzu, "beschwert sich Rince schon l?nger ?ber Schlampigkeit im Dienst. Wisst ihr wie das aussieht, wenn wir einfach so eine Gefreite verlieren?"
27.11.2002 19:54Daemon
Ein Spaltbreit Licht fiel in die tr?be D?sternis des Korbgeflechts.
"?", drang ein Laut zu Claudette.
"?h, hallo...!?", erwiderte sie.
"!"
"Also gut, also gut.", Daemon hibbelte unruhig, "Wir m?ssen unsere Gruppe finden, Informationen sammeln und Claudette finden."
"Er meint nat?rlich: Wir m?ssen Claudette finden, dann die Anderen und dann Informationen sammeln.", sagte Cim ruhig zu Gralon.
"Ich wei? was ich meine!", br?llte Daemon, "Zur?ck zum Basar!", befahl er.
'Sieh an, was haben wir denn da?', dachte die Gnomin beim Anblick der gro?en T?r mit den zwei W?chtern davor. Tief in den Kellern war sie schlie?lich auf den Kerker gesto?en.
Der Agent zog Atera auf die Beine.
"du wirst bei mir bleiben. Vielleicht brauche ich Dich noch.", knurrte er.
Daemon blieb ruckartig stehen und besah sich das Geschehen.
"Ich hoffe, Du bist jetzt zufrieden."
03.12.2002 21:55Cim B?rstenkinn
W?hrend Veni noch sinnierte, wie sie wohl am Besten an den beiden H?hnen vorbeikommen w?rde, geschah relativ viel und gleichzeitig:
"Du hast es nicht anders gewollt", sagte Atera in einem drohenden Ton, und hob den Haken.
In einer eleganten Hyperbel liess sie den Haken herumschwingen und - sp?rte wie ihr Arm pl?tzlich leichter wurde.
Li Gacao stand immer noch in der T?r, mittlerweile hatte er den Haken mit Ateras Unterarm, in seiner Hand und grinste. "Tja so geht mir das immer. Die Frauen rei?en sich Arme und Beine aus, um mir hilfreich zu sein. Also zur?ck zum..."
In diesem Moment kam Mrs. Anatubalki ins Verh?rzimmer. "Suleiman, EMir erwartet Dich. Eine dringende Angelegenheit , die offenbar Deine Aufmerksamkeit ben?tigt. "
Gacao zog eine Grimasse. "Immer wenn es am Sch?nsten ist,... aber gut, Mrs. Anatubalki bitte haben sie ein Auge auf die Gefangene, wir m?ssen sp?ter noch ein paar Frage eingehend kl?ren; und Du mach die keine Hoffnungen, Mrs Anatubalki ist zwar Sekret?rin aber in den 8 formen des T?tens unterrichtet. Ich halte sie f?r gef?hrlicher als mich selbst, und das auch im bekleideten Zustand."
Als der Spion gegangen war, sa?en sich die beiden Frauen wortlos gegen?ber, und fixierten sich.
"Wenn Du glaubst, Du hast Chancen bei ihm, dann irrst Du Dich, madenzerfressenes Zombie-Weib!", brach die Sekret?rin endlich das Eis ...nun zumindest das Schweigen, und schien auf einen Vorwand zu warten ihr Schwert in sie zu bohren. Die Eifersucht tropfte aus jedem Satz und bildete kleine ?tzende Lachen in dem Raum.
Atera hatte keine Zeit f?r derlei Scherze. Ihre Kollegen waren im Kerker, oder zumindest hoffte sie das, und die Entf?hrung war aufzukl?ren.
"Nun, das k?nnen wir ihn ja gleich selber fragen. Wie ist das jetzt Suleiman? Habe ich Chancen bei Dir, oder hat die Tipse recht?", fragte Atera den leeren Gang , der nicht recht wusste was er darauf antworten sollte.
EMir Sekret?rin holte tief Luft, um diversen K?rperregionen wieder mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, und w?hrend sie sich umdrehte, rammte die SEALS-Sch?ffin sie voll in die Wand und rannte gleich darauf los.
Nach wenigen Sekunden br?llte die benommene Anatubalki hinter ihr bereits "Haltet Sie! Die Gefangene will fliehen!", doch nichts konnte Atera jetzt noch aufhalten.
Nun, die 4 bewaffneten M?nner die vor ihr standen leisteten sich auf jeden Fall den Versuch, und die Zombiefrau w?hlte elegant den Weg ?ber die Treppe nach unten. Treppe f?r Treppe mit einer Menge kleiner Schritte zu nehmen, war eine gute Idee, wenn man nicht st?rzen wollte, und wahrscheinlich w?re Atera auch gut unten angekommen, h?tten nicht just in den Moment ihre N?hte andere Pl?ne gehabt. So aber l?ste sich etwa in der Mitte des Treppenabganges der Oberschenkel vom Rumpf, und als sie das n?chste Mal ihr Gewicht darauf verlagern wollte, war da leider kein Bein mehr. Wie eine Lawine aus Gliedmassen, klatschianischer Bekleidung und einer Woge aus Schimpfw?rtern schoss sie nach unten, w?hrend von oben Kampfl?rm zu h?ren war.
Suleiman li Gacao betrat ohne anzuklopfen das B?ro von EMir. "Sir, ich sch?tze es nicht wenn ich mitten in einem Verh?r..:"
EMir hob die Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. "Setz Dich Suleiman!" w?hrend er selbst aufstand
"Ich habe hier", er winkte mit einem St?ck Papier, "eine Bericht, der besagt, dass eine hochstehende Pers?nlichkeit heimlich verkauft werden soll. Nun habe ich nichts gegen unseren Sklavenhandel, im Gegenteil finde ich, jeder sollte einen haben, aber das "heimlich" st?rt mich hier ein wenig. Wenn eine Person in Klatsch nicht ?ffentlich verkauft werden kann, hat das seine Gr?nde. Gepaart mit den Ger?chten, dass der Patrizier hier ist, ergibt das ein relativ unangenehmes Potential f?r diplomatische Verwicklungen. ?berpr?fe was dahintersteckt, und nimm dir lieber ein paar Leute mit, der Feind wird sicher keine Einzelperson sein."
Li Garcao nahm das Blatt und begann zu lesen, "Jammerschade", attestierte er, "ich glaube die Zombiefrau begann gerade mich zu m?gen".
Claudette sah sich mit zwei stark angerosteten, und bedrohlich auf sie gerichteten S?beln konfrontiert. Die unmittelbare Gefahr wurde durch die Tatsache etwas verringert, dass sie von einem alten d?rren Mann, und seiner Frau gehalten wurden. Allerdings konnte eine Verletzung mit den schlecht gepflegten Waffen, zu einer unangenehmen, und langwierigen Blutvergiftung f?hren, der sie auf jeden Fall aus dem Weg gehen wollte.
"Ich es sofort wusste!", stammelte der Mann in gebrochenem morporkianisch. "Die beiden Schurken haben mir Kuckuks-Ei in Nest gelegt, und Datteln gestohlen. Wo sind?"
Claudette sah wie sie von der Frau gemustert wurde, und legte ihre Strategie danach aus. Sie wollte den beiden kein Leid zuf?gen, und immerhin war es der Tollpatschigkeit ihrer Kollegen zuzuschreiben, dass sie in dieser Situation war.
"Aber Sch?tzchen, sagtest Du nicht, dass Deine Frau nicht da w?re? Wir wollten doch ungest?rt sein.".
"....", sagte der Mann, und lie? die Waffe sinken. "HA", war das einzige Wort, das Claudette verstand, w?hrend seine Frau ihn verfolgte. Sie wartete noch einen Moment, und kletterte endlich aus dem Korb um sich zu orientieren.
"...gem?ss der Marktverordnung von Al Manach ist es verboten Datteln zu verkaufen, die bereits auf der Strasse gelegen haben." erkl?rte ein dicklicher Beamter, mit einer ebenso dicken Papyrus-Rolle unter dem Arm. "?berdies scheinen das gem?ss der Aufschrift auf dem Korb Yussuf ben Galis Datteln zu sein, und es w?re interessant wie ihr in ihren Besitz gekommen seid . "
"Herr", begann Cim der sich tief verbeugt hatte, zu erkl?ren, "dies sind Saat-Datteln, die nicht mehr zum Verzehr gedacht sind, und deren Kerne erst keimf?hig werden, wenn sie eine Weil im Schlamm gelegen haben. Herr Yussuf hat uns eingestellt, um diese Aufgabe zu ?bernehmen. Nat?rlich haben wir keine Sekunde daran gedacht sie in diesem Zustand zu verkaufen!" Der Beamte sah in misstrauisch an, w?hrend Gralon die Idee aufnahm und enthusiastisch weitere Datteln am Boden vor dem Teegesch?ft verteilte. Die Passanten blieben anfangs kurz stehen, stiegen dann aber unbek?mmert auf den frucht?bers?ten Weg weiter.
"Das geht dennoch nicht. Sucht euch euren Schlamm woanders. Warum verteilt ihr das Zeug nicht bei Yussuf in der "Schmutzigen Gasse die zum Hinrichtungsplatz f?hrt und auf der man besser keine Seidengew?nder tr?gt" das ist doch nur ein paar Minuten von hier, und dort behindert ihr nicht den gesamten Marktverkehr.
"Herr", sprang Daemon nun ein, " Eure Weisheit leuchtet wie Stern ?ber dieser sch?nen Stadt. Habt dank f?r den Hinweis. Meine Diener werden die Datteln sofort wieder einsammeln, und gem?ss Eurer Empfehlung handelt.".
Etwas gr??er als zuvor (was nicht zuletzt an in seinen Stiefeln verklebten Datteln liegen mochte) stolzierte der Beamte weiter, und suchte nach weiteren S?ndern, die gegen das Marktgesetz verstie?en.
"Diener, was?", knurrte Cim als er im Schlamm kniete und die Datteln zur?ck in den Korb warf.
Venezia hat lange gegr?belt, Pl?ne geschmiedet, und war zum Ergebnis gekommen, dass hier nur mehr Gewalt half.
Sie z?ckte ihren S?bel, und es setzte ein gewisser Verdr?ngungsprozess ein, der sie nicht dar?ber nachdenken lie?, wie gro? sie in Wirklichkeit war.
"He ihr verdammten Fleischberge, geht mir aus dem Weg, oder ich mache Hackfleisch aus Euch!", rief sie in die fernen H?hen wo sich von Wolken verhangen wohl die Ohren der beiden H?nen befinden mussten. Diese sahen sie zuerst verwundert an, dann sich gegenseitig erstaunt und endlich fingen sie zu lachen an, schlugen sich mit der einen hand auf den Oberschenkel, w?hrend die andere bereits einen S?bel zog der in etwa die 4-fache L?nge der W?chterin hatte.
Doch gerade als der Ansatz eines kausalen Prozesses zu sehen war, und die ersten Zweifel in der Gnomin wurzelten, erfasste eine Lawine aus Gliedmassen und Kleidung die beiden W?chter und lie? sie benommen an der Wand herunterrutschen.
"K?nntest Du mir eventuell helfen alle Teile von mir wieder einzusammeln? Ich hoffe ich habe genug Garn mit!", st?hnte Atera die gerecht verteilt vor der Zellent?r lag.
Und sie hatte genug Garn dabei, und nach anf?nglicher Hilfe durch Venezia konnte sie die vorhandenen Teile wieder ann?hen, w?hrend Venezia sich mit dem Schl?ssel der Kerkert?r abm?hte. Endlich standen Harry und Vintongo frei , und sah man von ihrer Hand ab, Atera wieder vollst?ndig im Gang, und schlichen Richtung Ausgang.
"Sie mal da!", fl?sterte der Vinni, und zeigte auf die behakte Hand, die eindeutig der Stabsspie?in geh?rte. Fr?hlich reparierte sich Atera nun ganz, und wunderte sich ein wenig wo wohl Mrs. Anatubalki geblieben war. Kurze Zeit sp?ter standen sie auf den Strassen von Al Manach, und suchten nach ihren Kollegen.
Zwei vermummte Gestalten trugen den Leichnam der Sekret?rin nach unten, und warfen sie neben die bewusstlosen W?chter, die gerade anfingen sich wieder zu bewegen, und die Benommenheit durch den Zusammensto? abzusch?tteln. Zwei Dolche die quer ?ber ihre Kehle gezogen wurden, beendeten diesen Versuch und beide erschlafften mit dem gurgelnden Versuch Blut zu atmen. Die beiden Vermummten nickten sich zu, und schlichen so heimlich aus dem Kerker wie sie gekommen waren. Die Aufmerksamkeit des Geheimdienstes war den W?chtern auf l?ngere Zeit sicher.
09.12.2002 4:21Venezia Knurblich
Atera und Vinni rannten, die beiden Gnome hatten sie sich unter die Arme geklemmt. Wichtig war im Moment nicht das Wohin, sondern das weg vom Sklavenh?ndlerlager.
Es dauerte nicht lange, bis sie in belebtere Gegenden kamen. Offensichtlich schien es in diesem Ort Gesetze zu geben, die es den B?rgern verboten, tags?ber in ihren H?usern zu sein, auf den Stra?en herrschte reger Verkehr von allen m?glichen Menschen, die in alle m?glichen Richtungen dr?ngten.
So wurde auch Rennen ein schneller Trab, der sich jedoch ziemlich fix zum Gehen wandelte, eine andere Form der Fortbewegung schien hier unm?glich.
An einer Stra?enkreuzung blieben die beiden Gro?en stehen.
"Puh, das war ganz sch?n knapp", keuchte Vitongo und hielt sich die Brust, in der sein Herz ein lautstarkes Stakkato h?mmerte.
"Wie auch immer. Was machen wir jetzt?" Atera lie? ihren Blick erst ?ber die W?chter, dann ?ber die von der Kreuzung abgehenden Stra?en schweifen.
"Ich habe eine Idee", meldete sich Venezia. "Ihr ?berlegt euch was Sch?nes und ich bin in drei Minuten wieder da."
Die Blase der Gnomin dr?ckte schon seit geraumer Zeit, aber jetzt hatte sie ein Stadium erreicht, in dem weiteres Ignorieren zu einer sehr unsch?nen Situation und einem sehr nassen Gewand gef?hrt h?tte.
Geschickt wandte sie sich aus Ateras Griff und noch bevor irgendwer irgendwas sagen konnte, war die Gnomin im n?chsten Hauseingang verschwunden.
Claudette blickte sich um. Offensichtlich war sie in einem Teppichgesch?ft gelandet, die W?nde und der Boden waren an jedem Zentimeter mit dick gewebten Stoffen verhangen. Das diffuse Licht und der Stoff ?berall machten es ihr schwer, eine T?r auszumachen, vorsichtig schob sie Stoffbahnen zur Seite, um dahinter zu gucken.
Es dauerte einen Moment, bis sie tats?chlich den Weg ins Freie entdeckt hatte, helles Sonnenlicht schlug ihr entgegen und blendete sie.
Gerade hatte sie sich wieder an die Helligkeit gew?hnt, da lie? eine Stimme sie zusammenzucken:
"Entschuldigung, wo ist denn hier das Klo"
Den Bruchteil einer Sekunde erstarrte Claudette, dann wurden ihr zwei Dinge bewusst: Zum einen, die Stimme sprach morporkianisch, und zwar auf eine Art und Weise wie nur jemand sprechen konnte, der von da kam; zum anderen, es war eine ihr bekannte Stimme.
"Veni?" fragte sie ?berrascht und drehte sich um.
"Claudette? Was machst du denn hier? Solltest du nicht in Ankh-Morpork sein? Wie bist du hierher gekommen? Wo sind die anderen? Und wo, verdammt noch mal, ist das Klo?"
"?hm, eins nach den anderen. Wir haben uns entschieden, euch zu folgen, es war wichtig, weil..."
"Halt! HALT! Das alles gleich sp?ter. Warte hier, ich bring dich zu den anderen, aber erst mal muss ich das Klo finden." Venezia eilte zwischen den Teppichen davon.
"Ah, da ist sie ja." Harry sah Venezia um die Ecke kommen und deutete auf sie, damit auch die anderen, denen es offensichtlich schwer fiel auf Dinge in Gnomengr??e zu achten, sie sehen konnten.
"Ratet mal", kr?hte Venezia ihnen entgegen. "Erstens, die haben hier keine Herzen auf ihren Klot?ren sondern Halbmonde und zweitens, guckt mal, wen ich gefunden habe!"
Claudette trat um die Ecke.
09.12.2002 7:27Harry
"Claudette? Was... wie... wo?"
"Wir sind euch gefolgt, weil wir euch warnen wollten." Sie fasste kurz die Ereignisse in Ankh-Morpork zusammen.
"Und wo ist der Rest?"
"Nun, wir wurden... getrennt..."
"Darum k?nnen wir uns sp?ter k?mmern. Erst mal brauchen wir eine sichere Unterkunft. Und dann suchen wir den Rest und planen die Geld?bergabe. Ist das Geld noch in Sicherheit?"
Atera klopfte auf ihren Bauch, und ein Rascheln war zu h?ren. Ihre Bauchnaht war eine der wenigen, die bei dem Sturz nicht aufgegangen waren.
"N?hgarn St?rke 6", erkl?rte sie.
Die Sonne war inzwischen ganz untergegangen, und die Stra?en und Gassen von Al Manach leerten sich. Die versammelten W?chter machten sich auf die Suche nach einer sicheren Bleibe f?r die Nacht.
***
"Habt ihr den K?der ausgelegt?"
"Jawohl. Der Geheimdienst wird alles in Bewegung setzen, um nach den Ausl?ndern zu suchen. Und unser Lockvogel wird sich demn?chst auf die Suche nach einer 'hochrangigen Pers?nlichkeit' machen. Keine Sorge, ich habe alles sekundengenau geplant. Es kann gar nichts schiefgehen."
"Das hoffe ich f?r dich."
09.12.2002 11:08Daemon
"Na toll, na toll, na toll.", jammerte Daemon und wich wieder zur?ck in die dunkle Gasse. Mittlerweile war es dunkel geworden, der kleine Trupp hatte den restlichen Tag damit verbracht, nach Claudette zu suchen und die Stimmung war nun reichlich weit unten.
"Wir haben Claudi nicht gefunden, die ganze Stadt WIMMELT von W?chtern und wir haben nicht einmal das Geld f?r die ?bergabe, was tun wir?"
"Vielleicht haben sie Claudette erwischt?", fragte Gralon.
"Hey!", zischte der Oberstleutnant, "Da versteht es Jemand, die Stimmung zu heben!"
"Ich denke, was der Obergefreite meint ist, dass Claudette sich dann im Kerker der Stadt befinden w?rde.", erkl?rte Cim. Daemon stutzte.
"Und da k?nnten die Anderen mittlerweile auch sein, die tatsache bedenkend, dass wir bisher nichts von ihnen geh?rt haben und dass solche Gruppen IMMER im Kerker landen?", fragte er. Die anderen beiden nickten.
"Klingt vollkommen logisch."
"So mu? es sein."
"Ihr meint also, wir nehmen unsere Ausr?stung, die wir auf dem Teppich mitgebracht haben, dringen in den Kerker der stadt ein, der sicher schwer bewacht ist, holen unsere Leute raus, fliehen durch die sowieso schon mit argw?hnischen W?chtern gespickte Stadt, gehen zum Ort der Geld?bergabe, packen uns das M?dchen und verschwinden?"
"Wenn man davon absieht, dass das mit dem M?del vielleicht nicht klappt, weil sie sich selbt enf?hrt hat: Ja.", best?tigte Cim.
"Alles klar.", Daemon grinste, "Was haben wir dabei?" Gralon griff in die gro?e Tasche, in der er die Ausr?stung vom Teppich aus mitgenommen hatte.
"Ein Seil. Eine Fackel, die blaues Licht macht. Einen Zettel, auf dem nur 'Plan' steht. Und diese kleine Kiste mit schwarzem Pulver. Was ist das, Oberstleutnant? Schnupfpulver?"
"Nicht ganz, Obergefreiter, nicht GANZ."
"Dann nichts wie auf zum streng bewachten Stadtkerker, in dem wahrscheinlich Claudette und die Anderen sind!"
Zur selben Zeit lie?en sich Claudette und die Anderen auf weiche, seidene Kissen nieder.
09.12.2002 20:16Atera
"Einen sch?nen Laden hast du hier, Herr.. ?h?" Der etwas rundliche Mann, der mit einem Teppich bekleidet schien, sagte etwas, was in Ateras Ohren wie 'Waffel' klang. Sie nickte verst?ndig und versuchte es erneut. Atera konnte gut mit Ausl?ndern reden, praktisch verstand sie alle Sprachen. Nur die Leute verstanden sie nicht. "Ich sagte, WIE... DU.." Sie tippte dem Mann auf die Brust. "HEISSEN?", rief sie laut und sehr langsam. Neben ihr seufzte Vinni und nahm einen Schluck von seinem Tee.
"Habt ihr die ganzen zertretenden Datteln vor dem Eingang gesehen?", fragte Veni. "Dieses Volk ist wirklich merkw?rdig." In diesem Moment kam Harry die Treppe hinunter.
"Die Zimmer sind in Ordnung.", sagte er.
"Ich verstehe nicht, wo sie sind.", begann Claudette erneut.
"Nur die Ruhe, wir finden sie schon wieder. Al Manach ist ja nicht Ankh-Morpork." Atera lachte, lehnte sich an die weichen Kissen und lie? sich von dem Besitzer des Teeladens, der im ersten Stock ein paar Zimmer vermietete, ihre Tasse nachf?llen. "Also erz?hl nochmal alles von Anfang an. Ihr seid mit einem fliegenden Teppich hierher?"
Und so erz?hlte die Gefreite. Wie sie in dem Haus des Lehres Distel dessen auseinander genommene Leiche entdeckt hatten, von dem toten M?dchen, dass Patrizia Estragon aufs Haar gleichen sollte und dass Lewton entdeckt hatte. Von dem Butler und seinem Zwillingsbruder.
"Das mit dem M?dchen.. auf die Idee kam Cim. Der Senf-Magnat bekam n?mlich ein abgetrenntes Ohr, das angeblich seiner Tochter geh?rte, und eine Drohung er h?tte die Wache eingeschaltet. Aber da Patrizia ja in Klatsch sein sollte, konnte das Ohr nicht so schnell nach Ankh-Morpork gelangen, entweder war es vorher schon abgetrennt worden oder aber es war nicht von Patrizia, sondern von einem M?dchen in Ankh-Morpork.", erz?hlte die W?chterin weiter, w?hrend die anderen zuh?ren, nur ab und zu unterbrochen von Ateras Kommentaren.
"Irgendwie will uns da reinlegen, das sp?re ich bis ins Mark. Au?erdem habe ich so ein Ziehen in der Brust, aber ich glaube, das kommt eher vom Geld."
"Und Lewton hat diese Doppelg?ngerin entdeckt, wie?", hakte Harry nach.
"Er ist der Route der Kutsche gefolgt, ich glaube, ein Zeuge namens.. ich wei? nicht mehr genau, jedenfalls hat er den Hauptmann niedergeschlagen und bei dem bereits toten M?dchen untergebracht. Aber dieser Handlanger wurde vom Butler umgebracht, wohl, weil er nicht mehr gebraucht wurde. Genau wie Herr Distel, der Hauslehrer get?tet wurde, weil er einen h?heren Anteil wollte."
"Von Bernhard??", fiel Vinni dazwischen.
"Nein, sein Zwillingsbruder Bruno."
"Das wird ja immer sch?ner.", seufzte Atera und rieb sich nachdenklich die Stirn. "Also, die Kurzfassung, bitte. Wer ist hier und warum?"
"Aber habt ihr nicht unsere Nachricht bekommen? Wir haben extra eine geschickt. Dass Patrizia vielleicht mit den beiden unter einer Decke steckt und nur das Geld ihres Vaters will. Von Bernhard wissen wir auf jeden Fall, dass sein Bruder mit Patrizia in Klatsch ist. Wir haben eine Falle vermutet und euch diese Nachricht geschickt.", sagte Claudette und sah die anderen an. Diese konnten nur mit den Schultern zucken. Sie hatten keine Nachricht zur Gesicht bekommen, nur den Kerker Al Manachs von innen.
"Also laufen jetzt Lewton, Cim, Dae und Gralon irgendwo in diesem Nest umher?", fragte der Stabsspie?.
"?h.. nein, Lewton ist in Ankh-Morpork. Kurz, als wir mit dem Teppich abheben wollten, griffen uns zwei Attent?ter vom Dach an. Lewton ist dageblieben, um sie zu schnappen.", antwortete Claudette. "Ich hoffe, es geht ihm gut.", f?gte sie hinzu.
***
Der Sand rieselte zwischen den Fingern des Hauptmanns durch. Er schn?ffelte daran. Kein Zweifel, es war Sand. Klatschianischer Sand. Sein Blick wanderte zu der Schere auf seinem Schreibtisch. Normale Schere. Zumindest wu?te er nichts davon, dass sie magisch war. Nachdenklich lehnte er sich in seinem Stuhl zur?ck und verschlo? die Dose mit dem Sand wieder.
Er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. Ich schneid Attent?ter den Bart ab und er zerf?llt zu Sand. Es mu?te doch einfach etwas zu bedeuten haben! Irgendetwas...
Lewton dachte weiter nach. Immerhin hatte er den zweiten B?rtigen noch, der momentan in einer der Zellen sa?. Eigentlich hatte der Hauptmann gehofft, nun den zweiten leicht zum Reden zu bringen, aber das Gegenteil war der Fall gewesen. Nachdem der Mann sich von seinem anf?nglichen Schock erholt hatte und Lewton ihm gerade mit der Schere drohte, hatte sich dieser regelrecht auf ihn gest?rzt beziehungsweise in die Schere, die Lewton im letzten Moment noch hatte zur?ckziehen k?nnen.
Seitdem hatte er alle Gegenst?nde mit denen man einen Bart durchtrennen konnte von dem Mann fern gehalten und zu guter letzt den Angreifer ordentlich verschn?rt, um sicher zu sein. Warum war der Kerl nur so entschlossen Selbstmord zu begehen? Nat?rlich, damit er nichts sagen und verraten konnte. Aber warum brauchte er dazu nur seinen Bart durchzuschneiden?
Es gab einfach, absolut keinen, aber auch keinen Sinn.
***
"Und, wie ist es euch so ergangen?", fragte Claudette.
"Naja, Fahrt mit einem klapprigen Unget?m ?bers Meer, ?berfall von Piraten, Sklavenmarkt, Kerker... das ?bliche eben." Atera rieb sich nachdenklich ?ber die Wange. "Und dieser schmierige Kakao."
"Ich glaube, er nannte sich li Gacao. Wenn das ?berhaupt ein Name war.", warf Venezia ein. "Aber es hilft alles nichts. Bevor wir weitere Schritte unternehmen und ?ber den Fall gr?beln, sollten wir erstmal den Rest finden. Also denkt nach, wenn ihr Dae, Cim und Gralon w?ret, was w?rdet ihr machen?" Die Gnomin sah in die Runde. "?h, ihr wi?t wie ich es meine."
"Ich sch?tze, sie machen das gleiche wie wir.", gab Atera zur?ck.
"Irgendwo sitzen und Tee trinken?"
"Nein, nach ihren Kollegen zu suchen."
"Hah, vielleicht gehen sie ja gerade in diesem Moment zum Kerker, um uns zu befreien.", sagte Vinni und grinste. "Aber so verr?ckt sind sie doch nicht oder?" Eine Stille von genau f?nf Sekunden entstand nach den Worten.
09.12.2002 21:40Daemon
"Ach was, nie im Leben.", winkte Claudette ab und sah in die Runde voller W?chter mit etwas mehr Erfahrung mit ihren Kollegen. Sie stutzte, "Obwohl wir eine ganze Menge komische Sachen eingekauft haben..."
***
Gralon kehrte durch die Nacht zur?ck. Japsend berichtete er:
"Okay, wir m?ssen ?ber eine Mauer..."
"Oder durch die Mauer.", unterbrach Daemon.
"..uns an mehreren W?chern vorbeischleichen..."
"Oder sie umhauen.", unterbrach Cim.
"...ein dickes Gitter verbiegen..."
"Oder wegsprengen.", unterbrach Daemon.
"...und uns mit den Anderen herausschleichen."
"Oder uns mit einem im Hof stehenden, gespannten Riesenkatapult herausschleudern.", sagte Cim.
***
"Oh Mann.", sagte Venezia in die Stille, "Und es war gerade so gem?tlich hier."
09.12.2002 22:12D-N-T Vinni
Was f?r ein Tag! Dieser verdammte Sohn eines einbeinigen Rikschafahrers hatte ihn wieder einmal geprellt! Leise vor sich hin fluchend trat der Ramshid Ramdul, Saladin der Salate, auf die Terrasse seines kleinen Hauses hinter seinem Restaurant. Dieser Skorpionstachel in Gottes hinter hatte es doch tats?chlich fertiggebracht, ihm wieder minderwertigen Salat zu verkaufen. Von den Radieschen ganz zu schweigen! Das war schlecht f?rs gesch?ft. Man musste immer den besten und frischesten Salat anbieten, das hatte ihm schon sein Vater gesagt, als dieser ihm die Verantwortung des Familienbetriebs ?bertragen hatte. Und nun hatte ein schlitzohriger Gem?seh?ndler ihn ?ber den Tisch gezogen...welch Schande!
Wutentbrannt drehte der restaurantbesitzer wieder um und holte seine Wasserpfeife, sowie eine Dose Tabak und Z?ndh?lzchen aus dem Haus. Genau das richtige, um sich wieder zu beruhigen. Zusammen mit einem gem?tlichen Spaziergang in der milden Nachtluft.
***
"Habt ihr das Sprengpulver da vorne deponiert? Hier ist es so dunkel..ich sehe ja ?berhaupt nichts! Warum ist die verdammte Fackel nicht an?!"
"Dann mach sie doch an! Wof?r glaubst du haben wir sie dabei, Oberleutnant??"
"Sicher nicht um sofort von allen W?chtern erkannt zu werden! Du k?nntest ebensogut anfangen ein Kneipenlied zu singen und an alle Haust?ren zu klopfen, als diese fackel anzuz?nden!"
"?hm..ganz abgesehen davon..wie sollten wir sie ?berhaupt entz?nden? Und das Pulver? Ich f?rchte wir haben keine Zunderb?chse oder sowas..."
"WAS!? Willst du etwa sagen, dass mein verwegener, gef?hrlicher und heldenhafter Plan zur Rettung unserer Kollegen daran scheitern soll, dass wir nichts zum anz?nden haben?!"
"?h, ja..Sir."
***
Es machte zisch als Ramdul sich ein Streichholz an der Mauer des Stadtkerkers entz?ndete. Ein leises Blubbern folgte als er den Tabak seiner Wasserpfeife entz?ndete und einatmete.
***
"Da!Da!Da! Der Kerl hat Streichh?lzer! Schnappt ihn euch!"
***
Der Eigent?mer des Restaurants mit den besten Salaten au?erhalb von Al Khali seufzte zufrieden. Jetzt musste er nur noch einige der Alten finden um mit ihnen ein wenig zu plaudern, dann konnte sich der Tag doch noch zum Guten wenden.
Er konnte sich nicht mal mehr erschrocken umdrehen, als er die schreienden M?nner bemerkte, die ihn von hinten angriffen und niederschlugen. Einer donnerte ihm die Faust an die Schl?fe und er bemerkte nur noch, dass sie seine Taschen entleerten, bevor er bewusstlos wurde. Eine dicke Beule bildete sich an seinem Kopf.
***
"Habt ihr die Streichh?lzer?"
"Ja, Sir. Das war keine schwere Aufgabe f?r uns."
"Sag mal Gralon, was hast du da auf dem Kopf??"
"?h..mir gefiel sein Turban. Er hat einen sch?nen, bunten Stein inder Mitte und der Stoff ist sehr weich!"
"A-ha...Cim, gib Feuer! Wir gehen schon einmal in Deckung."
***
"Verdammt! Wo war der dumme Kerker?? In diesen kleinen, schmierigen gassen findet man sich einfach nicht zurecht bei Nacht!" schimpfte Atera und blickte sich missmutig um. Sie waren mehrmals im Kreis gelaufen und standen nun auf einem kleinen Platz.
"Vielleicht sollten wir jemanden nach dem Weg fragen?" meinte Vinni und zuckte resigniert mit den Schultern, als die anderen ihm einen b?sen Blick zuwarfen.
Ein trommelfellzerrei?ender Knall dr?hnte pl?tzlich durch die Stra?en von Al Manach und eine meterhohe Stichflamme erhellte den Nachthimmel nur wenige Stra?en weiter, w?hrend Mauerreste und brennende Holzbalken davongeschleudert wurden und erbostets Geschrei einzusetzen begann.
"Da lang!" entschied Venezia, die sich ziemlich sicher war.
09.12.2002 23:14Daemon
Eine Explosion hat mehrere Effekte, die oft vernachl?ssigt werden. In vielen Geschichten wird die ernorme Druckwelle, die Hitze, der aufgewirbelte Staub, die umherfliegenden, gl?henden Teilchen, die Tr?mmer und ?hnliches au?er acht gelassen. Explosionen bewirken mehr als nur L?cher in einer Wand. Explosionen sind au?erdem sehr laut.
"Uff", sagte Gralon und w?hlte sich unter den resten eines leeren Obststandes hervor.
"Das war wohl ein wenig viel.", ?chzte Daemon.
"WAS?", rief Gralon und deutete auf sein Ohr.
"Ein wenig viel Pulver Nummer Eins!", schrie Daemon.
"Ich verstehe Dich nicht!"
"Was sagst Du? Ich kann Dich nicht verstehen!"
Cim kam durch den dichten Nebel aus Steinstaub gerannt.
"Los, los, los, wir m?ssen jetzt da rein!", schrie er.
09.12.2002 23:52Atera
Explosionen bestanden vor allem auch in Rauch. Jede Menge Qualm und staubige Luft drang den W?chtern entgegen, dass man kaum seine eigene Hand vor Augen sah. Daemon stolperte in das freigesprengte Loch in der Mauer, w?hrend ihm seine beiden Kollegen folgten.
"Sie haben sicher was dummes angestellt. Sie haben garantiert was dummes angestellt.", sagte Venezia laut, w?hrend die W?chter rannten, um nicht zu sp?t zu kommen. Sie wu?ten zwar nicht zu was sie zu sp?t kommen konnten, aber es war sicher nichts gutes.
"Man sollte die drei nie alleine lassen.", f?gte Claudette hinzu. Endlich kamen sie zu der Ursache des Geschreis und der Stichflamme, die kurz den Nachthimmel erhellt hatte.
"Stop!", sagte Harry pl?tzlich, als sie gerade im Begriff waren zur Kreuzung zu kommen. "Wir sollten vorsichtig sein. Ich bin sicher, dass so ein L?rm auch gewisse W?chter anlockt." Atera nickte und etwas langsamer pirschten sich die F?nf zur Stra?e aus der dichter Qualm drang.
EMir hieb mit der Faust w?tend auf den Tisch.
"Jetzt gehen sie zu weit! Mrs. Anatubalki geh?rte zu uns. Niemand t?tet ungestraft meine eigene Sekret?rin." Der alte beleibte Mann hievte sich aus seinem Sessel hoch und wanderte aufgebracht um den eigenen Schreibtisch herum. "Wir werden hart durchgreifen!", wetterte er, als pl?tzlich die T?r aufging und einer der Boten hereinkam.
"Herr, es gab einen Anschlag auf den Kerker! Anscheinend eine Sprengladung, sicherlich mit ausl?ndischem Pulver!", rief er zackig.
"Was? Wann ist das passiert?"
"Vor wenigen Minuten erst!"
"Hol mir li Gacao!!", br?llte EMir und geriet dar?ber so au?er Atem, dass er sich wieder schnaufend in seinem breiten Sessel nieder lie?. "Erst fliehen sie aus dem Kerker und dann sprengen sie ihn...", murmelte er und wurde erneut laut. "Diese ausgekochten Hunde! Das ist garantiert ein taktisches, ausgekl?geltes, raffiniertes Ablenkungsman?ver."
10.12.2002 0:44Daemon
Zur gleichen Zeit kam es im Hof des Kerkers zu einiger Verwirrung, als Gralon und Cim sich in kurzer Diskussion neu einigen mu?ten, ob das Umschleichen der W?chter noch Sinn machte, da sie bereits bewu?tlos am Boden lagen.
10.12.2002 6:36Venezia Knurblich
"Sieht irgendwer sie?" Atera lugte um die Stra?enecke, sowohl ?ber als auch unter ihr taten die K?pfe ihrer W?chterkollegen das gleiche.
"Sieht irgendwer irgendwas?" maulte Harry. Der Rauch brannte in den Augen, wirbelte lustig auf und ab und raubte einem die Sicht.
"Nein, aber wenn wir nichts sehen, dann sieht auch kein anderer was. Zum Beispiel fremde W?chter. Lasst uns doch in Deckung dieses Rauches weiter an Daes Explosion ranschleichen." Auffordernd blickte Venezia ihre Kollegen an.
"Woher wei?t du, dass das Dae war?" gab Claudette zur?ck.
Venezia schenkte ihr einen Blick als h?tte sie gefragt, ob der Ankh stinkt. "Es hat rumms gemacht und wir befinden uns in Klatsch... es MUSS Dae gewesen sein!"
"Na gut, M?nner. Und Frauen. Vorw?rts!" gab Atera den Befehl und die W?chter pirschten sich vorsichtig an das gro?e Loch in der Mauer, welches sie allerdings noch nicht sehen konnten, heran.
10.12.2002 7:32Harry
Irgendwo in den Verliesen der Sklavenh?ndler liefen drei W?chter durch die G?nge.
"Hier sind sie auch nicht", meinte Dae und deutete auf eine verschlossene T?r, durch deren Sehschlitz er einige magere, aber definitiv nicht ankh-morporkianische, Gestalten gesehen hatte. "Verdammt, wo..."
"?h... Dae?" unterbrach Gralon ihn.
"Ja?"
"Wir haben Gesellschaft."
Der Oberstleutnant wirbelte herum und sah einen Trupp W?chter auf sie zu marschieren. Es waren nicht die Kerkerw?chter, von denen sie einige in bewusstlosem Zustand schon getroffen hatten, sondern ihre Uniform deutete darauf hin, dass es sich um Stadtwachen handelte.
"Chalt, ihch ausl?ndischen Chunde!" knurrte der Anf?hrer radebrechend.
Dae, Cim und Gralon sahen sich gegenseitig an, nickten sich zu und rannten davon.
Am Eingang standen inzwischen die restlichen W?chter vor dem Loch in der Wand. Besser gesagt, sie standen abseits in einer Gasse und betrachteten die drei Al-manachanischen Stadtw?chter, die mit gezogenen Waffen davor standen.
"Meinst du, sie sind darin?" fl?sterte Harry.
"Bl?de Frage", meinte Atera. "Was w?re das ungeschickteste, was sie machen k?nnten? Genau - ein gro?es Loch in die Wand sprengen, reinst?rmen und nicht dar?ber nachdenken, dass sie dann in der Falle sitzen. Also: Ja, sie sind darin."
"Dann sollten wir sie ein bisschen unterst?tzen, oder? Und diese Uniformen k?nnten uns sicher irgendwann einmal helfen", grinste Vinni.
Daemon, Cim und Gralon liefen wieder zum Loch, als sie die drei klatschianischen W?chter am Eingang stehen sahen.
"Sch..." fluchte Daemon. Hinter ihnen h?rten sie die Schritte ihrer Verfolger.
"Schnell! Kommt!" zischte einer der Klatschianer, der seltsamerweise zwei Gnome auf seinen Schultern sitzen hatte, und nahm seinen Gesichtsschutz ab.
"Vinni?"
"Los, kommt jetzt! Unterhalten k?nnen wir uns sp?ter."
Eine Viertelstunde sp?ter, die einige Verfolgungsjagden durch n?chtliche Gassen, ein Dutzend aufgeschreckter H?hner und einen zornigen Tintenfisch beinhaltete, sa? die Gruppe wieder vereint ein St?ckchen au?erhalb des St?dtchens im Schutz einiger H?gel am Ufer des Runden Meeres.
"Das war knapp", meinte Claudette und versuchte, sich die Tinte aus der Uniform zu reiben.
"Zu knapp", best?tigte Harry. "Wie sollen wir denn jetzt die Geld?bergabe schaffen, wenn ?berall im Ort W?chter nach uns suchen? Und dabei haben wir gar nichts getan, au?er ein Geb?ude besch?digt, Menschenleben riskiert und W?chter t?tlich angegriffen." Er warf Daemon einen zornigen Blick zu.
"Wollen wir das nicht morgen besprechen? Die Geld?bergabe ist erst ?bermorgen Mittag, das hei?t, wir haben noch Zeit genug", g?hnte Venezia. "Wer h?lt die erste Wache?"
***
"Es gab ein kleines Problem."
"Was f?r ein Problem?"
"Die Ausl?nder haben anscheinend Vest?rkung aus Ankh-Morpork bekommen. Sie haben das Sklavenlager demoliert, und jetzt sucht die ?rtliche Wache nach ihnen."
"Also nicht mehr nur der Geheimdienst? Dann wollen wir hoffen, dass sie sich nicht erwischen lassen."
"Keine Angst, daf?r werde ich sorgen. Das habe ich alles mit eingeplant. Und somit kann Phase zwei beginnen."
Der Sprecher wandte sich von seinem Gespr?chspartner ab und drehte sich zu einem kleinen Tisch um, auf dem eine stark duftende Kerze brannte. Ein Haufen W?stensand lag daneben.
Der Sprecher hob seine H?nde und begann, eine mystisch klingende Formel zu murmeln. Wind wehte durch den Raum, und der Sand erhob sich, wuchs, wurde zu einem kleinen Sandsturm und formte eine humanoide Gestalt... d?nn, stechende Augen, ein schmaler schwarzer Bart...
"Der Patrizier?"
"Ja. Ich wei? nicht, wieso, aber der hiesige Geheimdienst scheint zu glauben, dass Lord Vetinari in Klatsch ist. Das passt so wunderbar zu unserem Plan, dass ich mir dachte, dass wir das ausnutzen sollten."
"Und du bist sicher, dass der Plan funktionieren wird?"
"Ganz sicher. In zwei Tagen, Punkt 12 Uhr, wird Klatsch Ankh-Morpork den Krieg erkl?ren."
10.12.2002 9:59Cim B?rstenkinn
Endlich akzeptierte Lewton die Tatsache, dass er alleine mit dem B?rtigen nicht fertig wurde.
Er riss die T?r auf, und sah einen ihm unbekannten Rekruten l?ssig an der Wand lehnen.
"W?chter!" , bellte der Hauptmann befehlsgewohnt, "Ich hab einen wichtigen Auftrag f?r Dich".
Er ging zur?ck zum Gefangenen und widerstand wieder einmal der Versuchung ihm einzelne Barthaare auszurei?en, um festzustellen ob ihn das auch t?ten w?rde.
"Ich muss zur Universit?t!Es ist extrem wichtig, dass dem Kerl hier nichts passiert. Wenn sein Bart besch?digt wird zerf?llt er zu Staub, und das w?re genau was er will! Verstanden?"
Der Rekrut nickte artig, und Lewton dampfte ab in die Unsichtbare Universit?t. Wenn es eine Antwort gab, dann war sie dort zu finden.
Leider ?bersah er den eigenartigen Glanz in den Augen des Rekruten oder vielmehr in den Augen der Kreatur die da gerade stand.
Schnell l?ste das Ding die Fesseln des B?rtigen, und hob die H?nde ?ber seinem Kopf. Qu?lend langsam ?nderte sich das ausdruckslose Gesicht , wurde leicht durchsichtig und die Wangenknochen schoben sich zusammen. Er wurde etwas gr??er, und aus seiner bisherigen Kleidung wurde im selben Verwandlungsprozess eine Hauptmannsuniform.
"Du bist Hauptmann Lewton, Werwolf und verdientes Mitglied der Stadtwache. Seine Stimme hast Du lange genug geh?rt um sie zu imitieren?"
Der ex-B?rtige, nunmehr perfekter Ebenbild von Hauptmann Lewton r?usperte sich.
"Eins, Zwo, Sprechprobe". Erneut r?usperte er sich und sagte "Warum stirbst Du wenn man Dir den Bart abschneidet?". Beide nickten zufrieden mit dem Ergebnis.
"Ich k?mmere mich um den Hauptmann, und Du berichtest dem Kommandeur, dass Klatsch einen Krieg gegen Ankh-Morpork plant, und die W?chter alle vom Geheimdienst get?tet wurden. Wenn der Stadtrat das h?rt, wird er vom Patrizier hoffentlich eindeutige Schritte ergreifen. Hier hast Du eine Liste der W?chter die in Al Manach sind. Pr?g sie Dir ein! Alles Gute"
Der Rekrut verlie? den Raum, und der neue Lewton las sich die Liste laut vor, und ?bte an der Aussprache
*
Ein selbstgef?llig grinsender Hauptmann trat soeben aus dem Universit?tsgeb?ude. Vetinari w?rde Augen machen, wenn er h?rte mit wem man es hier zu tun hatte.
Lewton freute sich schon auf die Schere, und auf den Gesichtsausdruck des Kerls wenn er ihm sagen w?rde, dass er genau Bescheid wusste.
"Hilfe!", drang der ged?mpfte Ruf aus einer Seitenstrasse, und der Hauptmann verga? kurz seine Vorfreude. In erster Linie war er W?chter, und hier gab es offenbar jemand der Hilfe brauchte.
Die d?stere Gasse war mit M?ll aller Art beinahe angef?llt. Lewton zog sein Schwert - und hatte keine Chance. Ein Netz mit eingearbeiteten, silbernen F?den wurde ?ber ihn geworfen, und nach einer Weile, die von Schl?gen und Tritten gepr?gt war, h?rten auch seine Schreie auf.
11.12.2002 10:56Claudette Minze
Al Manach erstrahlte in einem warmen Rotton, als die Sonne aufging. Die W?chter rafften sich aus ihren Sandkuhlen auf und versammelten sich zur Besprechung. Da es kein Fr?hst?ck gab war die Runde ziemlich schnell komplett. Die Diskussion ?ber ihr weiteres Vorgehen geriet allerdings wesentlich z?her in Gang.
"Also, wie k?nnen wir, huuhm, diese Geld?bergabe am Besten durchziehen?" begann Daemon g?hnend.
"Wir sollten uns bedeckt halten, bis sich die Aufregung gelegt hat", nuschelte Claudette und streckte sich.
"Ich f?rchte, ein explodierter Kerker ist nichts, das nach einem Tag in Vergessenheit ger?t. Leider", seufzte Atera. "Und in diesen klatschianischen Uniformen kommen wir bestimmt nicht durch, dazu sprechen wir nicht genug Klatschianisch."
"Wir sollten uns tarnen", schlug Venezia vor. "Wir besorgen uns einfach ein paar Lumpen, verkleiden uns als Bettler oder so... Das ist doch fast klassisch."
Vinni sch?ttelte den Kopf. "Ich wei? nicht. Bettler werden doch zuerst nach Auff?lligem gefragt. Und wir alle auf einem Haufen, als Bettler verkleidet..."
"Dann brauchen wir klatschianische Kleidung", warf Harry ein. "Nur woher?"
"Ein Jammer, das wir die Datteln nicht verkaufen d?rfen", seufzte Gralon. "Das h?tte unsere Kasse aufgebessert."
"Selbst wenn wir d?rften, Gralon, niemand w?rde uns das verdreckte Zeug abkaufen", meinte Daemon. "Inzwischen m?ssten wir es von der Stra?e aufspachteln."
"Vielleicht sollten wir einen W?schekorb klauen", schlug Vinni vor.
"Warum tauschen wir nicht einfach diese Uniformen um?" fragte Claudette, w?hrend sie einen der Helme begutachtete.
"Sag jetzt nicht, da steckt eine Quittung in den Taschen", st?hnte Harry.
"Unsinn. Aber der Stoff ist fast neu, stabil... Damit kann jeder Tr?dler was anfangen."
"Keine schlechte Idee", meinte Atera. "Dann sollten jetzt zwei von uns einkaufen gehen... Du brauchst nicht so bittend zu gucken, Claudette, du kannst gehen. Schnapp dir einen Begleiter und dann ab. Bringt auch gleich was zu Essen mit..."
"Gute Idee", warf Venezia ein.
"...wir anderen m?ssen uns solange ?berlegen wo wir bis morgen untertauchen. Hier ist es zu riskant."
***
Lewton erwachte mit einem h?sslichen Schon-Mal-Erlebt-Gef?hl auf einem Stuhl, w?hrend sich raue Stricke in seine Handgelenke schnitten. Den Schmerzen nach zu urteilen waren sie entweder aus dem gleichen Material wie die Decke, mit der man ihn ?berw?ltigt hatte, oder schon sehr lange und sehr fest um seinen K?rper gebunden. Er wusste nicht, welche M?glichkeit ihm besser gefiel. Er ?ffnete seine blutverkrusteten Augen und starrte in die Dunkelheit, die ihn umgab. Weder Fenster noch irgendwelche Kisten mit Firmennamen gaben ihm einen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort. Als er sich wand und gegen die Fesseln aufb?umte, sp?rte er, wie etwas sacht auf seine Brust klopfte. Er sah nach unten und bemerkte ein kleines Amulett, das um seinen Hals baumelte. In den Anh?nger war ein blauer Stein eingelassen.
Lewton st?hnte gequ?lt auf, als ihm aufging, was er da trug. Aber immerhin war ihm nun klar, warum er noch am Leben war. Und das w?rde er wohl auch bleiben, wenn er den Zauberern in der Unsichtbaren Universit?t glauben konnte. Zumindest solange, wie sein Doppelg?nger noch gebraucht w?rde.
***
Die m?nnlichen W?chter rutschten unbehaglich herum und versuchten, sich hinter Veni und Atera zu verstecken, w?hrend sie gegen eine ihrer Ur?ngste ank?mpften.
"Also gut", rief Claudette fr?hlich und blickte strahlend in die Runde. "Wer m?chte mit mir einkaufen gehen?"
11.12.2002 15:21Venezia Knurblich
"Es sollte jemand sein, der viel tragen kann, also kein Gnom", fuhr Claudette fort und ging vor den W?chtern (beziehungsweise vor Atera und Veni, die anderen parkten ja in der zweiten Reihe) auf und ab.
"Au?derdem sollte er nicht besonders auff?llig sein, also fallen sowohl Atera als auch Vinni aus."
Ein erleichtertes Aufatmen von Letzterem war zu h?ren.
"Und er sollte bei einem kleinen Einkaufsbummel auch nicht die halbe Stadt in Schutt und Asche legen, also Daemon auch nicht."
Ein weiteres Aufatmen drang an Claudettes Ohr.
"Bleiben nur noch: Entweder Gralon oder Cim!"
Wie auf ein unh?rbares Kommando hin traten alle W?chter die zwischen Claudette und den beiden angesprochenen standen, einen Schritt zur Seite, so dass die sch?tzende W?chterwand die Blicke der Frau nicht mehr von den beiden abhielt...
12.12.2002 9:02D-N-T Vinni
"Li Gacao! Da bist du endlich!" rief der EMir aufgeregt als sein bester Geheimagent l?ssig in das B?ro eintrat. Er hatte sich ein strahlend wei?es Tuch um den K?rper geschlungen und war frisch rasiert. Er duftete nach Massage?l und ein glitzerndes L?cheln zierte sein gesicht. "Zu deinen Diensten, Emir" sagte Suleiman und l?chelte breit. "Was kann ich f?r dich tun? Wieder einmal die zivilisierte Welt retten? Dich von unseren barbarischen G?sten befreien?"
"Barbarische G?ste! Es sind die ausgekochtesten Schakale jenseits des gro?en Nef! Und glaube mir, li Gacao, ich habe in meinem Leben schon mit vielen Schlitzohren zu tun gehabt. Dich mit eingeschlossen!"
"Was ist denn passiert, Ehrw?rdiger Augtraggeber?"
"Sie haben den verdammten Kerker in die Luft gesprengt!!" schrie Emir und f?gte einen b?sen klatschianischen Fluch hinzu, der so b?se war, dass der Schreiber dieser Zeilen ihn nicht ?bersetzen konnte.
"Was?? Ich dachte sie seien Geheimagenten, genau wie wir? Aber das...Oh Emir, ich glaube die Barabren haben schon l?ngst mit dem Angriff begonnen!"
Der Chef des Geheimdienstes klatschte sich laut auf die Stirn. "Bei allen G?ttern, li Gacao, du hast Recht! Wir haben sie die ganze Zeit ?ber f?r Geheimagenten gehalten, die hier still und heimlich Informationen stehlen wollten...und dabei ist es eine Spezialeinheit, die den Weg f?r die Invasionstruppen ebnen soll!" Der Emir sprang auf. "Li Gacao! Du musst sie aufhalten! Das Schicksal der zivilisierten Welt liegt allein in deinen H?nden!!"
Suleiman grinste. So war er es gew?hnt. "Nat?rlich, Emir. Verlass dich nur auf mich."
***
Gralon Banks fluchte...
"Als VEKTOR ist es meine Aufgabe f?r die Sicherheit der B?rger Ankh-Morp?orks zu sorgen!" rief Cim und blickte triumphierend,
"Tja, leider sind wir derzeit nicht in Ankh-Morpork, also kannst du genauso gut mitgehen!" erwiderte Gralon und stampfte zornig mit dem Fu? auf den Boden. Er erinnerte sich mit Schrecken daran, wie ihn seine Mutter in jungen Jahren mit zum Kleidung kaufen genommen hatten.
"Ich muss auch au?erhalb der Stadtgrenzen ihre Sicherheit garantieren! Atera, Daemon und die anderen...ihr seid doch B?rger von Ankh-Morpork, nicht wahr??"
Die SEALS-Sch?ffin grinste. "Nie was anderes gewesen!"
"Siehst du, Gralon? Es tut mir Leid, aber ich muss hierbleiben. Geh du nur ein wenig mit Claudette bummeln. Wirkt sicher sehr entspannend nach der Aufregung der letzten Stunden." versicherte ihm B?rstenkinn und grinste fies.
Es war extrem peinlich f?r den Obergefreiten. Claudette hatte die W?chteruniformen f?r eine ziemliche Stange Geld bei einem Tr?dler verkauft und blieb nun an jedem Stand mit Stoffen stehen um ihre Qualit?t zu pr?fen.
"Oh, dieses sch?ne T?rkis! Und wie weich es ist...f?hl doch mal Gralon!" rief sie entz?ckt und winkte den Kommunikationsexperten zu sich, der sich versch?mt in einen Hauseingang verzogen hatte.
"I bin sicher, ihrer bessaubernden Gemahlin das echsselent steht, Offendi!" sagte der Verk?ufer in schlechtem Morporkianisch und klopfte Gralon auf die Schulter. Der Obergefreite seufzte.
***
"Ich kann es gar nicht abwarten, es endlich auszuprobieren!" rief Suleiman li Gacao fredig und deutete auf Jahwar Ben Telhi, das schnellste Gef?hrt in Diensten des klatschianischen Geheimdienstes.
"Wenn du ihm auch nur ein Haar kr?mmst, li Gacao, dann erw?rge ich dich eigenh?ndig mit dem Bettuch meiner vierten Nebenfrau!" murrte der alte Quatar w?hrend er gro?e Satteltaschen an den Flanken des Kamels anbrachte. "Hier drin findest du gen?gend Hilfsmittel um, mit ein wenig taktik und Sparsamkeit, ein tausendk?pfiges Heer auszul?schen! Sei also vorsichtig und reite nicht so wild!"
"Sei unbesorgt, du gro?er Erfinder. Ich bin sicher, dass der edle Herr hier sich in meiner Obhut sehr wohl f?hlen wird."
So musste es sein. Als bester Geheimagent des Kontinents stand ihm nichts schlechteres zu. Das Beste war gerade gut genug f?r Suleiman li Gacao. Und wer er das reich ein weiteres mal gerettet hatte, spendierte ihm der Kalif bestimmt mehrere Tage in seinen pers?nlichen Lustg?rten, von denen es hie?, dass einen schon die dort aufsteigenden D?fte in tiefste Sinnlichkeit versetzten.
Der Agent schwang sich in den Sattel und r?ckte seine Kopfbedeckung zu recht, w?hrend Quatar das Tor ?ffnete.
"Viel Gl?ck, li Gacao."
"F?r Klatsch!" rief Suleiman und trieb Jahwar Ben Telhi mit einem gellenden Kehlschrei zur H?chstgeschwindigkeit an.
***
Eine gro?e, starke Hand legte sich Gralon von hinten auf die Schulter. Er fuhr erschrocken herum. Ein h?nenhafter, mit einem dunkelblauen Schleier vermummter Klatschianer hatte sich dort aufgebaut und blickte den W?chter grimmig an. An seiner H?fte baumelte ein ebenso riesenhafter Krumms?bel.
"Ein Fremder in der dunklen Gasse dort hinten will mit euch beiden reden." grollte er, und fuhr fort: "Er ist alleine und unbewaffnet." Dann dr?ckte der gef?hrlich aussehende Mann Gralon eine Kupferm?nze in die Hand. "Ich nehme kein Geld von Barbaren." sagte er und verschwand dann im Get?mmel des Bazaars.
"Es ist bestimmt eine Falle." fl?sterte ihm Claudette zu, die das Ganze mit angesehen hatte. "Aber wir m?ssen das Risiko eingehen, vielleicht gibt es wichtige Informationen f?r uns, oder eine Nachricht der Entf?hrer. Lass uns vorsichtig sein, Gralon."
Eine schmale, vermummte Gestalt sch?lte sich aus den Schatten als die beiden SEALS-W?chter in die Gasse eintraten.
"Guten Tag, W?chter." sagte sie in perfektem Morporkianisch und nahm langsam den Schleier von ihrem Gesicht.
"Lord Vetinari!!" brach es pl?tzlich aus Gralon udn Claudette heraus. "Aber was amchst du ihr...eure Exzellenz?!"
"H?rt mir jetzt genau zu, ihr beiden. Die Klatschianer planen eine Invasion!"
12.12.2002 20:33Atera
Claudette und Gralon waren vollkommen verwirrt. Eben noch hatten sie sich in relativer Sicherheit gewogen und dann das. Genau vor ihnen stand der Patrizier.
Gralon wu?te, warum er Eink?ufe nicht mochte. Man traf immer auf unerw?nschte Bekannte.
"Eine Invasion, aber...", begann Claudette zu stammeln, in ihren H?nden bereits einige Kleidung, die sie nun dem Kommunikationsexperten auflud.
"So ist es. Aus gut unterrichteten Kreisen ist mir dies zugetragen worden und ich bin inkognito hier, um mit den Obersten zu reden. Aber ihr.." Sein Blick ruhte auf den beiden W?chtern. "m??t euch weiterhin an die Sache mit Estragon halten. Das ist von h?chster Dringlichkeit. Fand die ?bergabe schon statt?"
Gralon und Claudette sahen betreten zu Boden.
"Nein, euer Excellenz.", antwortete Gralon. "Es gab einige ?h Komplikationen."
"Ihr m??t Kontakt mit den Entf?hrern aufnehmen. Sie m?ssen ?berw?ltigt werden, es k?nnte gut m?glich sein, dass sie etwas ?ber die Pl?ne von Klatsch wissen.", erkl?rte der Patrizier und sah sich um. "Das bleibt nat?rlich streng vertraulich. Unterrichtet die anderen W?chter davon."
"Ja, aber ?h.. k?nnen wir nicht irgendwie etwas unternehmen?"
"Solltet ihr die Entf?hrer ?berw?ltigen k?nnen, werde ich das wissen und euch eine Nachricht zukommen lassen. Denkt daran, es geschieht alles zum Wohle Ankh-Morporks."
***
Zum Wohle Klatschs, dachte der Agent und trieb das Kamel zur Eile an. Suleiman li Gacao ritt von dem nur wenig entfernten Sitz des EMirs auf die Hafenstadt Al Manach zu, schon sch?lten sich die ersten Umrisse aus dem W?stensand. Die Sache spitzte sich zu. Deswegen also die geheimen Nachrichten. Der Patrizier war in der Stadt, um sicher mit seinem taktischen K?nnen die obersten Befehlshaber zu unterwandern und zu korumpieren. Kurz danach kam seine Invasionstruppe an und begann den ersten Angriff. Klatsch w?rde Ankh-Morpork den Krieg erkl?ren m?ssen. Es sei denn, li Gacao gelang es etwas zu unternehmen, um sie alle zu retten.
***
Die anderen W?chter versuchten gerade irgendetwas wie eine Art Plan aufzustellen, aber es scheiterte an dem hei?en Wetter und dem wehenden Sand, der ihnen Tr?nen in die Augen trieb.
"Wir brauchen einen besseren St?tzpunkt.", fand Daemon.
"Aber in der Stadt ist es momentan zu hei? f?r uns.", gab Atera zu Bedenken. "Wenn wir neue Kleidung haben, sprechen wir immer noch nicht ihre Sprache."
"Ich k?nnte eventuell mit meinen Kontakten in der Stadt reden.", warf Venezia ein, wof?r sie erstaunte Blicke erntete.
"Wie kannst du jetzt schon Kontakte in der Stadt haben? Wir sind erst seit.. ?h.. " Harry ?berlegte. Er hatte sein Zeitgef?hl vergessen.
"Nun ja, jedenfalls kenne ich einen Gnom, der k?nnte uns vielleicht helfen." Die anderen nickten z?gernd.
"Ich denke, es f?hrt kein Weg daran vorbei, noch einmal zur?ck in die Stadt zu gehen. Vor allem, weil man wohl einmal zum dortigen Semaphoren Turm gehen muss, um zu fragen, ob eine Nachricht von Lewton oder allgemein der Wache angekommen ist.", schlug Cim vor. "Aber das kann ja auch ein einzelner machen." Die Blicke wandten sich zu dem Vektor.
"Stimmt.", warf Vinni ein.
"Ganz richtig.", merkte Daemon an. Die Blicke fixierten sich weiter auf Cim, der sich zusehends unbehaglicher f?hlte.
***
Cim beschlo? beim n?chsten Mal keine Vorschl?ge mehr zu machen, als er endlich am Semaphorenturm angekommen war, der am ?u?ersten Rande des Dorfes errichtet worden war. Er mu?te vorsichtig sein, solche T?rme wurden allgemein gut beobachtet. Eine Weile blickte er den Platz vor dem Turm an und als es ihm sicher schien, schlenderte er ohne Hast zur Turmt?re und trat ein.
***
"Nun jammer nicht, das bi?chen an Kleidung." Claudette ging mit einem Tuch beladen vorraus, w?hrend hinter ihr Gralon den "Rest" trug. Er hatte sich in einem Gespr?ch ?ber starke W?chter, Ehre und Kavaliersdiensten verwickeln lassen und bekam anschlie?end die ?brige Kleidung aufgeb?rdet, die Claudette augesucht hatte, w?hrend sich der W?chter nur auf mehrmaliges Nicken beschr?nkt hatte. Beide aber waren den Weg zur?ck nachdenklich, die ?berraschung den Patrizier getroffen zu haben lie? sich nicht so leicht absch?tteln.
"Ist das da vorne nicht Cim?", fragte Gralon, als sie eine Gestalt vor sich sahen, die sich auch von der Al Manach entfernte. Claudette rief nach ihm, der SEALS-W?chter drehte sich um und kam ihnen sofort entgegen.
"Klatsch hat Ankh-Morpork den Krieg erkl?rt!", platzte er heraus und holte eine Zettel hervor.
"Dasselbe wollte ich dir auch grad sagen.", begann Claudette.
12.12.2002 23:33Daemon
Kurze Zeit sp?ter hatten die W?chter sich umgekleidet und sahen nun beinahe wie Klatschianer aus. Nun, beinahe wir Klatschianer.
"Warum haben wir Dich eigentlich mitgeschickt?", Cim gab Gralon eine leichte Kopfnuss, wobei leichter Seidenstoff rauschte.
"Aua.", entfuhr es dem Obergefreiten.
"Jetzt mal ehrlich, Claudi, wo sind die RICHTIGEN Gew?nder?", fragte Daemon und schwang seinen Rock hin und her.
"Also mir gef?llt's.", s?uselte Vinni durch seinen Schleier.
"Mal sehen, was dein B?ropartner im Boucherie Rouge dazu sagt, wenn du dorthin zur?ckkehrst.", grinste der Oberstleutnant gemein. Der Korporal schluckte.
"Ich dachte halt, mit Schleiern und so f?llt nicht so sehr auf, dass wir nicht ganz... klaltschianischer Abstammung sind.", verteidigte Claudette ihre Kleiderwahl.
"Jetzt mal wider zum Wesentlichen.", forderte Venezia, "Was soll diese ganze Sache mit der Kriegserkl?rung?"
***
In einiger Entfernung konnte li Gacao eine kleine Gruppe mitten in der W?ste erkennen. Er beschlo?, auf sie zu zu traben.
***
"Na dann los, Korporal.", knurrte Daemon.
17.12.2002 8:19D-N-T Vinni
"Interessant." hauchte eine vermummte Gestalt die versteckt hinter der gro?en D?ne, an der sich die seltsamen Fremden niedergelassen hatten, auf ihrem Kamel sa? und gab den M?nnern hinter ihm ein Zeichen. Der kr?ftige Mann trieb sein W?stenschiff vorsichtig hinauf bis zum Rand der D?ne und sch?ttelte irritiert den Kopf als er einen der M?nner sah, wie er sich einen Schleier ums Gesicht schlung. Seine Kameraden folgten ihm. Dann zog der Anf?hrer seinen S?bel und drehte langsam seinen linken Arm im Kreis. Das zeichen f?r den Angriff.
***
"Nun, es sind ja nicht gerade Kleider f?r arme Leute, die du da ausgesucht hast, Clawdie" meinte Daemon und runzelte die Stirn. "Viel weniger fallen wir damit nicht auf..."
"Sei mal nicht so ein Miesmacher," maulte Cim und machte seinen Schleier fest, w?hrend Harry und Venezia seine Schulter erklommen. "Wir m?ssen ?berlegen, wie wir vorgehen sollen. Immerhin stehen wir am beginn einer internationalen Krise!"
"Hah! Ich bin daf?r, wir reisen nach Al Khali und st?rmen den Palast! Dann ist der Krieg f?r Ankh-Morpork schon gewonnen!" rief Atera und haderte mit dem bunten Tuch herum, dass sie sich umgelegt hatte.
Wildes Geschrei erscholl pl?tzlich und zerst?rte die Stille der W?ste. Schrille Kehllaute schrillten durch die Luft und eine Horde dunkel vermummter Kamelreiter stob s?belrasselnd die gro?e D?ne herunter.
"Sie sind uns zuvor gekommen, verdammte Handtuchk?pfe!" rief die Stabsspie?in aus und zog ihr Schwert.
***
"Wie der W?stenwind!" schrie Suleiman li Gacao als er Jahwar ben telhi antrieb und auf die eskalierende Situation zuraste. Wer waren die Leute, die Ankh-Morporks Geheimagenten angriffen?? Niemand au?er dem geheimdienst hatte bisher davon erfahren, wahrscheinlich wusste nicht einmal der Gro?wesir bescheid. Vermutlich gemeine Strauchdiebe, die kein Problem f?r ihn darstellen w?rden. Er brauchte mindestens einen der Staatsfeinde lebend, am besten die Zombiefrau. Von ihr k?nnte er sich einfach den Kopf schnappen und h?tte so weniger Last zu transportieren. Sorgen machte Suleiman nur die Tatsache, dass die R?uber ?ber Kamele verf?gten. F?r solch gewiefte Agenten sollte es kein problem sein die Angreifer zu ?berw?ltigen und sich ihre Reittiere zu schnappen. Er w?rde schnell sein m?ssen.
Suleiman li Gacao, Besch?tzer der Zivilisation und bester und gef?hrlichster Mann im Dienste des Kalifen trieb sein W?stenschiff zu noch gr??erer Schnelligkeit an. Er ?ffnete eine der Seitentaschen und nahm eines der dattelf?rmigen Gebilde heraus. "Jetzt wird sich Quatars Erfindergeist bezahlt machen.." murmelte er, zog mit den Z?hnen den Stiel heraus und schleuderte die Dattelbombe nahe an das Kampfget?mmel heran.
***
Eine gewaltige Explosion schleuderte Gralon und einen Angreifer zu Boden und eine riesige Sandwolke wirbelte auf. Nur wenige Sekunden sp?ter tauchte pl?tzlich ein weiterer Kamelreiter aus dem undurchdringlichen W?stenstaub auf, sprang mit einer Flugrolle von seinem Kamel und zog einen langen Krumms?bel hervor.
Atera hatte alle M?he sich gegen die beiden Klatschianer zur Whr zus etzen, die in diesem Moment nach ihrem Leben trachteten. Einer trat sie pl?tzlich in die Seite und der andere warf sie zu Boden und hielt ihr drohend sein Schwert an die Kehle. Doch zu mehr kam er nicht mehr, denn im Bruchteil einer Sekunde hatte sich pl?tzlich eine Klinge von hinten in seine Brust gebohrt und er st?rzte schreiend in den Sand.
Suleiman grinste s?ffisant und bot der Stabsspie?in seine Hand dar um ihr beim aufstehen zu helfen. "Zu deinen Diensten, meine Liebe" l?chelte er, half der verwirrten Atera auf und st?rzte sic dann auf einen anderen R?uber.
"Hey!!" schrie pl?tzlich jemand hinter ihr und sie fuhr erschrocken herum. Doch gl?cklicherweise war es nur Daemon der dort zwei Kamele an ihrem Geschirr hinter sich herziehend angelaufen kam.
"Lass uns verschwinden! Jetzt ist die beste Chance dazu! Dieser Kerl ist stark genug um die anderen Typen derweil abzulenken. Ruf die anderen zusammen, ich hole noch eines von ihren Kamelen!"
Atera tat wie ihr gehei?en und machte die anderen W?chter so weit m?glich auf die R?ckzugspl?ne aufmerksam, was erstaunlich gut funktionierte, da sich die Reihen der Banditen mittlerweile stark gelichtet hatten und li Gacao es gerade mit dreien von ihnen gleichzeitig aufnahm.
Die W?chter schwangen sich jeweils zu zweit auf ein W?stenschiff und ritten dann nach einigen Schwierigkeiten mit lautem Get?se und Gefluche davon.
***
Suleiman stie? einen schlimmen klatschianischen Fluch aus, trat demjenigen der ihm am n?chsten stand in den Magen und rannte zu seinem Rennkamel. Elegant schwang er sich in den Sattel und jagte den Geheimagenten hinterher. Verdammte Barbaren!
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"Verdammt, was war das?!" rief Cim Claudette zu, die vor ihm sa? und das Kamel "lenkte". Venezia und Harry hatten sich am Kopf des Tieres festkekrallt um nicht durch das dauernde Ruckeln herutnerzufallen.
"Ich habe keine Ahnung!" schrie die Gefreite zur?ck und riss sich den Schelier herunter. "Das ist eh alles zerrissen!"
Die anderen taten es ihr gr??tenteils gleich, nur Vinni brachte es nicht ?bers Herz den weichen Stoff einfach in den Sand zu werfen. "Wohin jetzt?" wollte Gralon wissen, der zusammen mit Vintongo auf dem zweiten Kamel sa?.
"In der W?ste k?nnen wir nicht bleiben!" antwortete daemon, "dieser Typ w?rde uns aufsp?ren. Au?erdem haben wir weder Wasser noch Nahrung! Wir m?ssen sehen, ob wir uns irgendwo in Al Manach verstecken k?nnen, bis die Luft wieder rein ist. Au?erdem findet bald die Geld?bergabe statt!"
"H?ltst du das wirklich f?r eine gute Idee?" meinte Atera stirnrunzelnd. "Wir sind gerade erst aus Al Manch geflohen. Alle werden nach uns suchen..wie sollen wir da untertauchen??"
"Schlag was besseres vor, Frau Stabsspie?! Hier gibt es Umkreis von hundert Meilen nur Sand un Al Manach!"
"Nein, wartet! Wir waren doch bei usnerer Ankunft in diesen seltsamen H?hlen..k?nnen wir uns nicht dort verstecken??" warf Gralon ein.
"Hmm..gute Idee!" rief der Oberleutnant. "Aber zuerst locken wir die Klatschianer auf eine falsche F?hrte! Wir reiten durchs Stadttor von Al Manach, veranstalten einen riesen Aufruhr und jagen dann wieder hinaus. Vielleicht k?nnen wir sie so glauben machen, dass wir uns ind er Stadt aufholen."
"Na gut," brummte Atera, "auf deine Verantwortung."
***
Li Gacao musste seine Beine fest um den K?rper Jahwar ben Telhis schlingen und weit nach vorne gebeugt reiten um nicht vom fahrtwind heruntergweht zu werden. Es ruckelte kaum, der Spurt war fast wie eine sanfte Massage. Es war ein Geschenk der G?tter auf so einem Kamelr eiten zu d?rfen.
Er holte immer weiter auf.
18.12.2002 22:44Daemon
"Oh verdammt!", rief Cim.
"Was?", schrie Vinni.
"Der Typ holt verdammt schnell auf. Er wird uns vor der Stadt einholen.", erwiderte der Lance-Korporal.
"Jemand mu? ihn aufhalten.", rief Daemon, und bem?hte sich, sich gleichzeitig an Atera festzuklammern und dem Kamel zu verstehen zu geben, schneller zu laufen. Cim setzte nach und hielt sich neben dem Tier der Beiden.
"Aufhalten?", schrie er durch das Hufgetrappel.
"Na, Du wei?t schon.", zuckte der Oberstleutnant die Schultern.
"Na toll.", knurrte Cim, "Hey, wo sind die Anderen?"
"Reiter genau neben ihm!", schrie Vinni, "Dann springe ich zu ihm r?ber!"
"Sicher, dass das eine gute Idee ist? Er hat verdammt gut gek?mpft.", rief Gralon vom vorderen Teil des galoppierenden Kamels.
"Er sitzt auf einem verdammten Kamel. Wie sehr wird er sich wehren k?nnen? Er mu? nur von dem Tier fallen, dann ist er fertig." der Agent kam n?her.
19.12.2002 0:00D-N-T Vinni
Das Adrenalin ebbte ab. was hatte Vintongo nur f?r ein vorlautes Mundwerk gehabt?! Er war kein Held der solche gef?hrlichen Man?ver ohne mit der Wimper zu zucken durchf?hrte. Abgesehen davon, dass er so ungelenk war, dass es mehr als fragw?rdig war ob er den Agenten ?berhaupt erwischen w?rde. Aber jetzt gab es kein zur?ck mehr. Einmal gesagt, konnte man so etwas nicht zur?cknehmen, das wusste der Korporal. Er wusste aber auch dass er sich ganz einfach das Genick brechen oder von li Gacaos S?bel in zwei H?lften geteilt werden konnte. Ein komischer Gedanke machte sich pl?tzlich in Vintongos Geist breit: Wenn schon sterben, dann wenigstens glorreich..
***
Suleiman li Gacaos Kamel d?ste fast ?ber den hei?en Sand. Den Blick starr auf die Zombiefrau gerichtet riss er an den Z?geln und dr?ckte seinen Kopf nach unten. Er w?rde sie schnappen und dann gab es keinen Widerstand mehr. Er hatte bisher noch jede feindliche Spionin verf?hrt und sah dies hier als gro?e herausforderung an.
Der Klatschianer kam immer n?her. Er w?rde genau an Gralon und Vinni vorbeijagen und diesen kurzen Moment musste der Korporal ausnutzen um zu springen. Springen w?rde er auf jeden Fall, die Frage war nur ob in den Tod auf das pfeilschnelle W?stenschiff ihres Verfolgers.
Der Moment und li Gacao n?herten sich. Vinni sprang.
Die Physik dehnte sich aus wie ein alter Kaugummi, obwohl nur eine einzelne Sekunde vergang. Vintongos K?rper verlie? die Sicherheit des eigenen Reittiers und segelte schreiend mit angstverzerrtem Gesicht durch die Luft. Das Timing war gut gewesen, doch Optimismus geh?rt nicht zu tapires Charakterz?gen udn so schloss er die Augen um vor dme t?dlichen Sturz noch einmal zu allen ihm bekannten Gottheiten zu beten. Etwas riss pl?tzlich an seinem Bein und ehe er auch nur irgendiwe reagieren konnte, wurde er ?ber den feindlichen Reiter geschleudert und fiel von dessen Kamel.
Es schnalzte ungew?hnlich laut als sich Vintongos Fu? im Riemen der Seitentasche verfing. Hufdonnern klang an seine Ohren und dicker Sand wehte in seine Augen als er realisierte dass er Kopf?ber an dem Kamel hing.
"Verdammter Barbar!" kreischte Suleiman w?tend und die Physik kehrte wieder zu alter Form zur?ck. Der Klatschianer r?ttelte verzweifelt an dem Fu? des W?chters als Jahwar ben telhi zu schlingern begann. Doch Vintongo, in seiner Verzweiflung des rationalen Denkens beraubt, trat einfach blindlings mit dem anderen Fu? zu. Das Erklingen eines zornigen Aufschreis teilte ihm mit, dass er getroffen hatte. Er zappelte nun wie verr?ckt herum um mit den H?nden irgendeinen halt zu finden und sich hochzuziehen, doch er bekam nur die Seitentasche zu greifen welche ratschend aufriss und einige Datteln herauskullern lie?.
***
"Meine G?te!!" rief Daemon erregt aus. "ich h?tte nicht gedacht, dass er es schafft!"
"Ich auch nicht!" schrie Cim zur?ck und nickte anerkennend. "das war ziemlich mutig..."
"Nein B?rstenkinn, das war dumm!" korrigierte ihn der Oberleutnant.
"Hey..seht euch diesen Verr?ckten Klatschianer an!" warf Atera dazwischen, "er hat Datteln in den Taschen an seinem Kamel!"
Mehrere Explosionen schienen pl?tzlich den gesamten W?stensand vom Boden in die Luft zu sprengen. Die Kamele der W?chter b?umten sich auf.
***
Irgendwie hatte der Korporal es geschafft sich auf den R?cken des Reittiers zu hangeln. Dort hatte ihn aber schon ein w?tender Geheimagent erwartet der nun die H?nde um Vintongos Hals legte und versuchte ihm die Luft abzudr?cken. Der W?chter keuchte, packte li gacao aber mit der Linken am Ohr und zerrte, so fest er noch konnte. Es war eine dumme Idee gewesen den Helden zu spielen. Eine veflucht dumme.
19.12.2002 0:36Atera
"Verdammt nochmal!", fluchte Atera ?ber die Situation und riss die Z?gel herum, was das Kamel mit einem lauten Bl?ken quittierte. Daemon hatte alle M?he nicht vom Reittier zu fallen und sah nach hinten, wo er die anderen auf ihren Kamelen sah, sowie Vinni und diesen Fremden.
"Was tust du?!" Der Oberleutnant hielt sich an ihr fest, w?hrend Atera das Kamel wieder zur?ck trieb und es ?ber den hei?en W?stensand hetzte.
"Ich hab noch ne Rechnung mit diesem Kakao offen."
"Li Gacao."
"Wie auch immer."
Vinni r?chelte, als sich die H?nde des Mannes enger um seinen Hals schlossen, dem es anscheinend ?berhaupt nichts ausmachte am Ohr gezogen zu werden. Der Korporal verpasste dem Agenten eine Kopfnuss und dieser lie? endlich los.
Aber auch nur, um ihm seine wuchtige Rechte zu pr?sentieren. Vinni st?hnte auf und sp?rte wie seine Lippe aufplatzte, es wurde kurz schwarz vor seinen Augen und er schlug zur?ck. Das Kamel raste weiter ?ber den Sand. Al Manach kam n?her. Aber auch noch etwas anderes.
Aus den Augenwinkeln erkannte Vintongo, dass ein Kamel wieder gedreht hatte.
"Was tust du??", rief Daemon wieder.
"Wir m?ssen Vinni helfen." Das Kamel galoppierte dem anderen entgegen. Dr?hnend waren die stampfenden Schritte in ihren Ohren zu h?ren.
"Und wie willst du das anstellen?"
19.12.2002 1:07Daemon
Das Trampeltier raste durch die unebene W?ste. Dr?hnend donnerten die Hufe ?ber die harte Sandkruste der Stra?e nach Al Manach. Vinni klammerte sich mit seinen Beinen an das Tier und lag mit dem R?cken auf einem der H?cker. Mit wutverzerrtem Gesicht st?rzte sich der Agent auf ihn und pr?gelte auf ihn ein. Hilflos wandte sich der Korparal unter den Fausthieben.
"Uff.", machte er, als das Kamel ?ber einen gro?en Stein galoppierte. Es holperte, Vinne fiel nach vorne und befand sich ?ber il Gacao.
"Na warte.", knurrte der W?chter und gab dem Agenten die Schl?ge zur?ck.
"Sohn einer Birne.", schrie der Agent und stie? ihn zur?ck. Hilflos ruderte Vinni auf dem R?cken des Reittieres, als il Gacao sich wieder auf ihn st?rzen wollte. Wild mit den H?nden um sich herum tastend und im drahtigen Fell des Trampeltiers nach Halt suchend, bekam er einige der Datteln aus der Satteltasche zu fassen. Verzweifelt wollte Vinni die Fr?chte in das Gesicht des Agenten reiben, als dieser bis an den Hals des Kamels zur?ckwich.
"Oh ruhig, Efendi!", il Gacao sah ihn nerv?s an. Verwirrt sah Vinni zwischen dem Klatschianer und seiner Hand hin und her.
"Du magst wohl keine Datteln, was?", schrie er durch das Trampeln der Hufe.
"So k?nnte man es ausdr?cken.", der Agent verlagerte sein Gewicht, "Oder SO!", scharfer Stahl blitzte pl?tzlich in seiner Hand auf und pfeilschnell sprang er auf den Korporal zu.
"Jetzt!", schrie etwas weiter rechts. Bauschender Stoff flog an Vinni vorbei, ri? il Gacao mit sich und raste ?ber den R?cken das Kamels hinweg auf der anderen Seite herunter.
"AAAAAAaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhh!", schrie es aus sei Kehlen, "Uff!" Ein B?ndel rollte mit augenscheinlich sehr ungesunder Geschwindigkeit ?ber den Sand. Vinni starrte ihm hinterher, w?hrend sein Kamel weitergaloppierte, dann richtete er seinen Blick nach rechts.
"Hallo Korporal.", grinste Atera, "Wir sollten den Oberstleutnant aufsammeln."
24.12.2002 16:30D-N-T Vinni
"?h...ja, das sollten wir tun, aber...wie h?lt man dieses Ding an?!"
"Das musst du gar nicht..." meinte die Stabsspie?in und grinste. Im n?chsten Moment wurde Vintongo am Schlawittchen gepackt und einfach hin?bergezerrt. "Stell dich gef?lligst nicht so an, vorhin konntest du es doch auch kaum erwarten hin?berzuspringen...So, jetzt sollten wir mal nach dae sehen!"
Wenige Minuten sp?ter sa? der gef?hrlichste Geheimagent von Klatsch gefesselt im W?stensand, umringt von einer Gruppe W?chter.
"So, du verfluchter Handtuchkopf! Sag uns sofort wo ihr angreifen werdet, oder ich schlitze dich mit meinem Haken auf!" rief Atera und schob drohend ihr Ersatzteil an das Gesicht li Gacaos.
"Jetzt ist dein gro?er Moment gekommen. Der Schurke darf den Helden nun seinen sinistren Plan offenbaren." grinste Daemon und versuchte sich den Sand aus den Augen zu reiben.
26.12.2002 0:38Cim B?rstenkinn
"Oh ihr Eiterbeulen am wunden Hintern eines Karawanensklaven! Ich bin daf?r ausgebildet Schmerzen zu ertragen, und nichts was Eure kranken, barbarischen Gehirne an Grausamkeiten f?r mich bereit halten, wird Euch helfen, aus der bevorstehenden Auseinandersetzung siegreich hervorzugehen!"
"Irgendwelche Vorschl?ge?", fragte Daemon mit einem seltsamen L?cheln, das nichts Gutes verhie?.
"Nun", Cim z?gerte etwas, " ich wei? es klingt seltsam, aber ich hab irgendwie das Bed?rfnis seinen Kopf in eine Bottich voller Eiswasser zu stecken."
Gralon nickte heftig "Ja, oder ihn von Skorpionen stechen zu lassen, und knapp bevor er stirbt, bekommt er das Gegengift."
"..", sagte Daemon beinahe , doch Atera legte ihre Hand auf seine Schulter, und sch?ttelte nur beschwichtigend den Kopf.
"?hh, vielleicht k?nntet ihr beide mal ?berpr?fen, ob sich hinter dem H?gel dort vorne wer versteckt. Ich glaube ich hab da was gesehen!", sagte die SEALS-Sch?ffin zu ihren Mitarbeitern, und widmete sich nun wieder dem Spion, w?hrend B?rstenkinn, und sein Kollege davon stapften.
"Kann ich reinkommen, Rince?" Rascaal hatte 10 dicke Ordner mit IA-Unterlagen dabei, und war nicht mehr in der Lage zu klopfen.
"Klar, komm rein!" ert?nte es durch die T?r, und dem Stammagenten gelang es irgendwie doch noch die Schnalle runter und die T?r aufzudr?cken.
"Hier", er lie? die Unterlagen auf den Schreibtisch des Kommandeurs fallen, "unerledigte Hinweise, die auf Bearbeitung warten. Ich hab heute Nachmittag noch 3 Verh?re. Wie geht's Dir, und seid wann hast Du so einen Bart?"
"Rascaal Ohnedurst!", sagte Rince und legte ihm die Hand auf die Schulter, " ich muss in einer ?u?erst dringenden Angelegenheit zum Patrizier. Sollte ich nicht in einer Stunde zur?ck sein, habe ich einen Spezialauftrag erhalten, und werde f?r einige Zeit nicht erreichbar sein. Bitte k?mmer Dich hier um alles. "
Ras formte die Augen zu Schlitzen. "Worum geht es denn, Herr Kommandeur?"
"Nun", Rince ging langsam auf und ab, und blieb endlich vor dem Fenster stehen. Mit dem R?cken zu Ras sprach er weiter,"wahrscheinlich wird es Krieg gegen Klatsch geben. Genauere Informationen erh?ltst Du dann sp?ter! Geh jetzt!".
"Wie ihr w?nscht Herr Kommandeur", s?uselte Rascaal, "aber h?ttet ihr vielleicht noch Zeit f?r einen kleinen Imbiss? Ich habe Euch wie ?blich ein belegtes Salamibrot mitgenommen".
Ohne sich umzudrehen, aber deutlich gereizt antwortete Rince: "Wer denkt jetzt an Essen? Geh jetzt endlich! Ist das klar?" Er drehte sich um und kam so gerade noch in den optischen Genuss der heranrasenden Faust des Vampirs. Der Schlag riss ihn von den Beinen, und lie? ihn benommen am Boden liegen.
"Ganz klar!", sagte Ras wie beil?ufig. "Erstens hole ich NIE Brote f?r irgendjemand, zweitens w?rde Rince sogar dann ein Salamibrot verdr?cken, wenn sich drei von den vier Elefanten unter der Scheibenwelt vertsch?sst h?tten, und drittens , und ich m?chte beinahe sagen, das ist der allerwichtigste Punkt: NIEMAND REDET SO MIT MIR!"
Zur Beruhigung gab er dem Kerl der sich da als Kommandeur ausgab noch einen Tritt, und w?hrend er ihn fesselte fragte er sich, wer verzweifelt genug war, als Kommandeur der Stadtwache zum Patrizier zu gehen.
29.12.2002 0:52Daemon
"Was soll das hei?en, Ankh-Morpork hat Klatsch den Krieg erkl?rt?", fragte Atera ungl?ubig den Agenten.
"Was soll das hei?en, Klatsch hat Ankh-Morpork den Krieg erkl?rt?", fragte li Gacao ungl?ubig die Stabsspie?in.
"Was soll das hei?en, ich darf die Datteln nicht essen?", fragte die hellblau-sandfarbende Wolke namens Daemon.
"Vielleicht sollten wir gemeinsam rausfinden, was hier eigentlich los ist.", schlug Claudette vor.
"Gute Idee, Claudi.", stimmte Atera zu und l?ste die Fesseln des Agenten, "Ich schlage vor, daf?r suchen wir zun?chst diese Entf?hrer."
+++ Nachricht an EMir +++ Habe mich mit den feindlichen Agenten verb?ndet. +++ Scheine im Moment nicht in Gefahr. +++ Zyna - Khali alle. +++ Komische Dinge geschehen. +++ ilG. +++
07.01.2003 21:13Harry
"Ich habe eine Nachricht abgefangen, Herrin."
Ein Mann mit einem klatschianischen W?stenfalken auf der Schulter n?herte sich ehrfurchtsvoll einer jungen Frau mit herrisch funkelnden Augen. Ein paar Taubenfedern im Mund-, ?h, Schnabelwinkel des Falken deuteten auf seine letzte Mahlzeit hin.
Die Frau nahm das St?ck Papier aus der Hand des Falkners und las es. Dann drehte sie sich wortlos um und st?rmte aus dem Raum, einen Korridor hinunter.
"Jussuf!"
Hektisch ?ffnete sie eine weitere T?r, hinter welcher der dem Leser bereits bekannte Zauberer sa? und eine kleine Sandfigur bemalte.
"Ja, Herrin?"
"Wir haben ein Problem. Lies das. Einer unserer Leute hat diese Nachricht abgefangen."
"...habe mich mit den feindlichen Agenten verb?ndet... waaas?"
"Anscheinend hat dieser Agent sie durch irgendeinen unglaublichen Zufall in der W?ste finden k?nnen, und sie haben ihn nicht get?tet. Das wirft unseren ganzen Plan ?ber den Haufen."
"Und ich habe noch keine Nachricht von unserem 'Mann' in Ankh-Morpork gekriegt, Herrin", erkl?rte der Zauberer.
"Und jetzt?" Die Frau funkelte den Magier w?tend an.
"Jetzt disponieren wir um."
"Was hei?t das?"
"Das hei?t, wir denken uns etwas neues aus. Wahrscheinlich haben die Ausl?nder und der Agent inzwischen ihr Wissen zusammengetragen. Das hei?t, sie werden nach Al Manach zur?ckkehren, um dort die Sache aufzudecken. Das werden wir zu verhindern wissen. Sie werden nie hier ankommen... stattdessen werden sie tot in der W?ste gefunden werden. Und zwar so, dass kein Zweifel bestehen wird, dass der Agent von den Ausl?ndern umgebracht wurde."
"Und wie?"
Der Zauberer betrachtete die kleine Figur. "Der Sand wird uns helfen, so wie er es schon immer getan hat."
Li Gacao hatte in der W?ste gerade die Morporkianer zu einem Dattelwein in seinen Quartieren in Al Manach eingeladen, um dort das weitere Vorgehen zu besprechen, als er pl?tzlich den Kopf hob.
"Der Scharach Il Offler!" rief er aus.
"Der was?" fragte Daemon nach, doch er musste die Antwort gar nicht mehr h?ren. Aus Richtung Al Manach kam etwas ?ber die D?nen gewandert, was wie ein riesiger Klotz aus Sand aussah - bis man genauer hinsah, und merkte, dass es kein massiver Klotz, sondern eine unglaublich kompakte und exakt quaderf?rmige Wind- und Sandhose war.
"Der Schmirgel Offlers!" Li Gacao war kreidebleich geworden. "Ein Sandsturm, der alles hinweg walzt, was in seine F?nge ger?t. Es ist ein magisches Naturph?nomen - ?u?erst selten."
"Ich verstehe", nickte Atera wissend. "Bei uns regnet es manchmal Fische, und das..."
"Noch nie habe ich einen Scharach so dicht an der K?ste erlebt. Und noch nie einen, der so schnell entstanden ist! Dies geht nicht mit rechten Dingen zu! Es..."
"?h..." unterbrach Claudette zaghaft. "Was genau sollten wir jetzt tun?" Der Sturm war bedrohlich n?her gekommen.
"Was wir tun?" Li Gacao wandte sich zu der W?chterin um, und Panik war in seinen Augen zu sehen. "Wir sterben Fr?ulein, das tun wir. Dem Scharach il Offler kann niemand entkommen." Er warf einen Blick auf sein Kamel. "Selbst Jahwar Ben Telhi ist nicht schnell genug."
07.01.2003 22:13Atera
"Okay, Leute, rei?t euch zusammen. Wir sind W?chter.", sagte Atera und blickte zu dem wirbelnden Sandsturm, der n?her kam und die D?nen vor sich her trieb. Erste Sandk?rner flogen ihnen in die Augen und nahmen die Sicht.
"W?chter? Ich dachte, ihr seid Agenten.", merkte li Gacao an, wurde jedoch unterbrochen.
"Ist doch mal egal was wir sind. Nur bald anscheinend nicht mehr lebendig.", sagte Venezia, die auf der Schulter von Vinni sa?. Harry sa? auf der anderen Schulter und hielt sich fest. Der Sturm hatte zugenommen.
"Wir m?ssen doch irgendetwas tun." Claudette sah von einem zum anderen.
"Wo sind eigentlich Cim und Gralon? Nicht, dass sie doch noch auf versteckte Spione gesto?en sind.", fragte Vinni. Daemon w?lbte einen Trichter mit seinen H?nden und rief nach den verbliebenen W?chtern, doch nichts r?hrte sich. Der sich drehende Quader aus Sand kam n?her und n?her.
"Auf die Kamele.", beschloss Atera schlie?lich.
"Aber-"
"Jetzt faselt nicht lange, wir k?nnen nicht wie ?lg?tzen hier rumstehen und auf unser Ende warten.", gab der Stabsspie? zur?ck und zog sich umst?ndlich auf ein Kamel.
"Wir werden es trotzdem nicht schaffen." Li Gacao blickte unger?hrt auf den Sandsturm, er blinzelte.
"Ich w?nsche etwas mehr Optimismus. Vinni, los, steig auf eines der Kamele. Wir m?ssen uns beeilen."
"Aber die anderen." Der Korporal machte ein paar z?gernde Schritte zu der D?ne hin, wo Cim und Gralon zuletzt gesehen worden waren.
"Graloooon!! Cimiiii!!"
Li Gacao klopfte seine Taschen ab auf der Suche nach den letzten ?brigbleibseln von einigen Geheimagentenspezialfinessen, aber alles was er fand war Sand.
"Es gibt nur eine M?glichkeit.", sagte er. Atera sah von dem Kamel nach unten.
"Was denn?", fragte Harry im gleichen Moment.
"Einen Scharach il Offler kann man h?chstens nur ?berstehen, wenn man sich eingr?bt.", erkl?rte der Fremdl?ndische. "Aber dazu w?rde die Zeit nie reichen."
"Wir k?nnen es versuchen.", erwiderte Vinni. Atera rutschte wieder vom Kamel.
"Ich bin nachsichtig, ihr wi?t es nicht besser. Ihr wi?t nicht die verherrende Wirkung eines Scharach, seine zerst?rerische Kraft, seine-"
"Wieviel Zeit bleibt uns?", rief Venezia dazwischen. Vinni hatte sich blindlings in den Sand gekniet und begann ohne Sinn und Verstand Sand mit blo?en H?nden wegzuschieben, doch sofort f?llte der herankommende Wind jede noch so kleine Kuhle wieder auf. Der Sand brannte auf der Haut, flog in den Mund, wenn die W?chter atmeten oder sprachen. Claudette begann zu husten.
Es wurde dunkel. Und laut. Der Wind heulte und der Scharach hatte selbst die sengende Sonne verdeckt.
"Zwei Minuten vielleicht noch, drei, wenn wir Gl?ck haben!", antwortete Suleiman laut und schob sein Gewand h?her. "Wir m?ssen die Datteln nehmen!"
"Diese Datteln hier?" Daemon hielt zwei verschrumpelte Exemplare in der Hand.
"Vorsicht!" Li Gacao stolperte auf den Oberstleutnant. Noch ehe er ankam, erfasste der Wind die Datteln und riss sie einige Meter weit mit sich.
Ein lauter Knall und eine anschlie?ende Druckwelle riss die W?chter und den Agenten von den F??en. Zwei Sandfont?nen spritzten weit in die H?he und rieselte anschlie?end auf sie nieder.
"Wir sind verloren!"
"Einen Moment." Harry rappelte sich auf, versuchte nicht vom Sand weiter zu begraben werden. "H?rt ihr das?"
"Was? Ich h?re nur den Wind.", gab Atera zur?ck.
"Nein, da ist ein Heulen.", widersprach Harry und schlie?lich h?rten es alle. Es war kein Heulen. Mehr ein Kreischen.
Es kam von oben.
"Das ist Wahnsinn!", rief Cim. Er hatte es mehrmals gesagt. Immer wieder. Er hatte es sogar betont. Aber am Ende hatten sie es beide f?r eine gute Idee gehalten. "Halte auf die Font?ne zu, da m?ssen sie irgendwo sein!"
"Ay, Sir!" Gralon sah die zwei hochspritzenden Sandfont?nen, die langsam wieder in sich zusammensackten. Er hob den Blick und sah in der Ferne diesen merkw?rdigen Sandsturm. "Das wird verdammt knapp!", br?llte er.
"Da!" Daemon deutete in den Himmel, wo ein kleiner dunkler Punkt in dem nahendem Sturm immer gr??er wurde. Die Schreie wurden lauter.
"Das.. das ist der Teppich! Der Teppich!", rief Claudette aus.
"Respekt, Madame, eure Truppe steckt voller ?berraschungen.", schmeichelte li Gacao, w?hrend Atera begann mit Hand und Haken zu wedeln.
Der Teppich wurde gr??er und immer gr??er bis er schlie?lich dicht ?ber den K?pfen der W?chter hinwegflog. Atera erkannte an den weit aufgerissenen M?ndern zwei ihr bekannte SEALS W?chter.
Der Teppich drehte noch eine Runde und krachte dann sehr unsanft hinter eine D?ne.
"Rasch! Das ist vielleicht unsere letzte Chance." Venezia h?pfte auf Vinnis Schulter herum, der sich bem?hte sich aufzurichten. Gemeinsam eilten sie zur D?ne. Gralon und Cim waren gerade dabei sich aus dem Sand herauszuarbeiten.
"Alles was nicht gebraucht wird, lassen wir hier. Nur leichtes Gep?ck!", schrie Daemon. "Lasst uns-" Er brach abrupt ab.
Die anderen sahen ihn an. "Komisch, ich hatte gerade so ein merkw?rdiges Wort im Ohr.. lasst uns aufbrechen."
Sie rannten zum Teppich, der unter einer Sandwehe lag und halfen Gralon und Cim auf.
"Woher in Oms Namen kommt ihr denn jetzt her?", br?llte Atera, um den das laute Heulen zu ?bert?nen. Der Sandsturm war beinahe da. Sand wirbelte in der Luft. Die Kamele waren bl?kend geflohen.
"Keine Zeit f?r Erkl?rungen!" Cim raffte sich auf und setzte sich auf den Teppich. "Schnell!!" Gralon nahm vorne Platz, hinter ihm dr?ckten sich alle W?chter nebst Agenten auf dem engen Stofffetzen zusammen.
"Starten! Starten!", forderte Harry entsetzt, als er hinter sich sah. Langsam erhob sich der Teppich. "Zieh hoch! Zieh hoch! Er ist direkt hinter uns!"
08.01.2003 0:12Venezia Knurblich
anz langsam, als sei er mit Tonnen Blei beladen, hob der Teppich sein Vorderteil leicht in die H?he.
"Schneller! Er muss schneller beschleunigen!" br?llte Atera Gralon zu, welcher panisch an den Zipfeln des Teppichs zerrte.
"Ich tue ja schon, was ich kann, aber wir sind einfach zu viele", jammerte der Obergefreite.
"Der Sandsturm hat ein Gesicht und es hat mir die Zunge herausgestreckt!" kr?hte Venezia emp?rt dazwischen.
Ganz allm?hlich raffte der Teppich sich auf, an Fahr (oder doch eher Flug) zu gewinnen... viel zu langsam.
"Wir m?ssen was tun!" rief Cim, packte eine der vorderen Ecken des Teppichs und lehnte sich so weit wie m?glich nach vorne.
Das Flugger?t machte einen Bocksprung nach vorne.
"Es klappt! Los, helft mir!" teilte Cim den anderen lautstark mit, im Sturm klang es nur wie ein kl?gliches Fl?stern.
Atera, Claudette, Vinni, Gralon, Daemon und auch der klatschianische Geheimagent dr?ngten sich an der Spitze des Teppichs zusammen, was zwar dazu f?hrte, dass er an Fahrt gewann, seine Vorderseite jedoch wieder bedrohlich gen Boden neigte.
"Zieht ihn hoch! Zieht ihn verdammt noch mal hoch", befahl Atera.
Cim und Gralon zogen, was das Zeug hielt, aber sechs menschenschwere Gestalten waren einfach zu viel.
"Ich sehe nichts, ich habe Sand in den Augen. Und im Mund auch", beschwerte sich Daemon, packte aber trotzdem ein paar Fransen des Teppichs und zog.
Erfolg zeichnete sich ab; der inzwischen schon ziemlich schnelle (und dem Boden ziemlich nahe) Teppich neigte sich in die Waagerechte und flog, abgesehen davon, dass er ab und zu von einer Sturmb? gepackt wurde, relativ gerade und ruhig der W?ste entgegen.
Eine besonders schwere B? packte das Gef?hrt, r?ttelte die darauf Sitzenden einmal ordentlich durch und wirbelte Sand in alle K?rper?ffnungen, die nicht irgendwie gesch?tzt waren.
Das Pfeifen des Windes h?tte beinahe den spitzen Schrei ?bert?nt, den zwei Gnome von sich gaben, als der Wind sie packte und durch die Luft schleuderte.
Als die W?chter die H?nde wieder von den Augen wegnehmen konnten, ohne dass sie Gefahr laufen mussten, ihre Aug?pfel flachgeschmirgelt zu bekommen, bot sich ihnen ein in einer weniger ernsten Lage sicher skurril wirkendes Bild:
Harry hing noch mit einer Hand an einer der hinteren Teppichfransen, er war kreidebleich und sein Gesichtsausdruck alles andere als friedlich. An einem Fetzen seines inzwischen schon ziemlich l?dierten Gewandes, einem nicht besonders vertrauenerweckend stabil aussehenden Exemplar, wohgemerkt, baumelte Venezia und kreischte: "Lass nicht los, Harry! Lass jetzt bloss nicht los!!!"
Die Fratze des Sandsturms kam immer n?her. Jetzt streckte das Gesicht den W?chtern nicht weiter die Zunge heraus, es hatte den Mund weit ge?ffnet, bereit, die Gnome, sollten sie loslassen, sofort zu verschlucken...
08.01.2003 13:36Atera
Harrys Fingerkuppen rutschten immer weiter ab, der Teppichfransen in seiner Hand begann sich langsam aufzuzwirbeln. Er blickte auf eine eingearbeitete Messingperle vor ihm, der Sand heulte unter, hinter und ?ber ihm. Sein Gewand (und Venezia) zerrte an ihm, zog ihn nach unten.
Dann war es vorbei.
Daemon war nach hinten gekrabbelt, hatte beide W?chter gepackt und kurzerhand wieder auf den Teppich gezogen.
"Haltet die Gnome fest, die fliegen uns sonst weg!", br?llte Atera. Venezia sah zornig zu der dunklen Gestalt.
"Was sind wir? Gep?ckst?cke?", wollte sie genauso laut zur?ck schreien, aber der Sand hinderte sie daran. Der Teppich raste nur einige Meter vor der Schmirgel Offlers davon. Venezia sah zur?ck und starrte zu der h?hnischen Fratze, die sich in dem Sand geformt hatte. Ein riesiges klaffendes Maul, das nun gro? genug war, um den gesamten Teppich zu verschlingen...
Dann zwang sie der bei?ende Wind und der Sand sich wieder umzudrehen.
"Wir m?ssen einen Unterschlupf finden!", rief Claudette. Vinni, der neben ihr kauerte, nickte. Unmerklich wandten sich die K?pfe der acht W?chter Suleiman li Gacao zu.
08.01.2003 15:11Cim B?rstenkinn
Genervt warf il Gacao die H?nde ihn die H?he "Ist ja guuut" was zur Folge hatte, dass der mittlerweile enorme Gegenwind ihn nach hinten dr?ckte, den Teppich langsamer werden lie?, und die Distanz zum Schmirgel noch kleiner machte.
Wortlos packten Atera und Vinni den Geheimagenten und zogen ihn wieder nach vorne.
"Zwei Meilen von hier befindet sich ein geheimer St?tzpunkt. Dort k?nnen wir auch mit Al Manach Kontakt aufnehmen. Ich finde wir sollten dringend herausfinden, wer hier Krieg zwischen unseren L?ndern entfachen will."
"Ich hoffe nur der Teppich h?lt so lange durch!", sagte Claudette besorgt. Atera wurde beinahe zornig "Was sollen diese Unkenrufe? Ich habe vorhin schon zum Optimismus aufgerufen! "
Die Informantenkontakterin zeigte nach hinten "Vielleicht hat der Teppich Dich aber nicht geh?rt.."
Ein Blick nach hinten zeigte ihnen was sie meinte. Der aufgefranste Teil des Teppichs hatte mittlerweile einen Schwanz von 3 Metern gebildet, dessen Spitze beinahe schon das Maul des magischen Sandsturms ber?hrte. Die zur Verf?gung stehende Sitzfl?che wurde mit rapid zunehmender Geschwindigkeit kleiner.
"Gralon, Du hast doch ein Seil bei Dir, oder?", fragte Harry den Obergefreiten, der nach wie vor konzentriert versuchte Hindernissen auszuweichen, deren es in Bodenn?he viel zu viele gab. Der Pilot des seltsamen Gef?hrtes nickte stumm, und wackelte mit der H?fte.
"?hh", begann Harry leicht verwirrt, bis er sah, dass der Strick um seinen Bauch gewickelt war, "achsoo. Na dann los bindet mich daran fest, und lasst mich nach hinten. Ich schneide den aufgefransten Teil des Teppichs ab, bevor wir auf einem Bindfaden reiten m?ssen!"
Veni kletterte nach vorne und zerrte an dem Knoten, nicht ganz zum Vergn?gen von Gralon, aber erfolgreich. Schnell war Harry daran befestigt, und krabbelte gesichert nach hinten, w?hrend Daemon und Cim das Seil mit jeweils einer Hand festhielten.
Nun ist vielleicht anzumerken, dass Gralon das Hanfseil nicht ganz ohne Grund um den Bauch gewickelt hatte. Die klatschianische Kleidung hing relativ lose an ihm herunter, und er mochte das Gef?hl nicht, jeden Moment im Freien stehen zu k?nnen.
Leider nutzte die n?chste B?e diese neue Situation schamlos aus, und st?lpte Gralon die lange Tunika einfach ?ber den Kopf.
Die Auswirkungen waren recht unangenehm, denn Gralon lie? instinktiv den Teppich los, der sich endlich frei bewegen konnte, und auf die n?chste Felsspitze zusteuerte. Sowohl Daemon als auch Cim reagierten ( Gott sei Dank hielten ja zwei Leute das Seil fest) und schnappten sich je einen Zipfel des Teppichs. Sie entgingen knapp dem Zusammensto?, und sahen sich seltsam an. "Ich dachte Du h?ltst das Seil fest?" kam von beiden unisono wie aus einem Mund, doch das ungesicherte Seil trug nichts mehr zur Sicherung des nach hinten kriechenden Gnoms bei. Schon raste Harry auf das Maul des Scharachs zu. Gefolgt von Meter um Meter Seil, dass aufgewickelt in der Mitte des Teppichs gelegen hatte.
Atera reagierte sofort, und schnappte sich das Seil, bevor es g?nzlich den Teppich verlassen konnte. Erleichtert atmeten alle auf, als die letzte Naht in Ateras Schulter riss, und der Arm vom Seil aus dem Gelenk gerissen wurde, und munter nach hinten hopste.
Verzweifelt griff sie hinterher, sah jedoch, dass sie keine Chance hatte.
Schlagartig wurde es dunkel. Die SEALS-Sch?ffin sah nach vorne und sah Fackellicht. Sie waren in einen Tunnel geflogen, offenbar das Geheimversteck, von dem der Agent gesprochen hatte. Ein paar Sekunden sp?ter sp?rten sie eine Ersch?tterung, offenbar war der Schmirgel Offlers gegen den Berg geprallt. Kleine Steine fielen von der Decke, Sand rieselte - das wars. Unsanft steuerte Gralon den Teppichrest zu Boden, und baute eine Bruchlandung die ihm keiner mehr ?bel nahm. Ateras Arm wurde ihr direkt in den Scho? geworfen, gefolgt von einem Fluggnom namens Harry.
Ersch?pft lie?en sich die W?chter in den Sand fallen. Nur Claudette sah Gralon seltsam an. "Ich h?tte nicht gedacht, dass Du NICHTS unter der Tunika anhast!"
10.01.2003 11:54Atera
"Ui, ein Tunnel, das ist ja wirklich ein tolles Geheimversteck.", h?hnte Atera und n?hte ihren Arm wieder an, w?hrend Harry sich bem?hte hastig von ihrem Scho? zu klettern. Die Untote hatte schlechte Laune. Sie hasste Sand. Sie konnte ihn nicht mehr sehen, das einzige was sie sehen wollte waren endlich mal die Entf?hrer, aber auch nur um ihnen kr?ftig in den Hintern zu treten. "Wir m?ssen diese Kerle schnappen mit denen Patricia rumh?ngt, um sie.. ordnungsgem?? zu verhaften."
"Woher kamt ihr nun eigentlich so schnell mit dem Teppich?", fragte Claudette den rot angelaufenen Gralon.
"Das hier ist nicht nur ein gew?hnlicher Tunnel.", gab li Gacao mit Emp?rung zur?ck, der sich aufgerappelt und ein paar Schritte weit gegangen war. "Seht her!", intonierte er und ber?hrte eine Stelle am Felsen. Die W?chter sahen her. Sie sahen einen Klatschianer dessen Kleidung seltsamerweise keinen einzigen Schaden genommen hatte im Gegensatz zu ihren eigenen Sachen. "Einen Moment.." Der Agent dr?ckte den Stein an einer anderen Stelle. "Seht her!", rief er wieder.
11.01.2003 15:18D-N-T Vinni
Ein lautes T?sen erklang und die steinerne Wand schob sich ?ber den Boden des Tunnels kratzend zur Seite. Eine gro?e, reich verzierte Halle war dahinter in den nackten Fels getrieben worden.
"Tretet ein und erblickt die Hallen, die bisher noch kein Barbar erblickt hat!" rief der Geheimagent und machte eine einladende Geste. Vorsichtig und erstaunt folgten ihm die W?chter hinein.
Sandfarbene, glatte S?ulen st?tzten die hohe Decke und Blument?pfe, mit satten, gr?nen Pflanzen s?umten die W?nde. Der Boden war mit wunderbaren Mosaiken ausgelegt, die mythologische Bilder zeigten.
"Was soll das hier? Irgendeine seltsame Halle mitten in, ?h, unter der W?ste. Sie sch?tzt uns vor diesem Sturm. Aber was sollen wir nun tun??" fragte Daemon skeptisch und r?mpfte die Nase. Ein w?rziger Geruch lag in der Luft.
"Warte ab! Dies sind die Hallen des Fl?gels. Wir, die wir das klatschianische Reich sch?tzen, haben viele treue Verb?ndete, Fl?gel unseres..Geheimdienstes. Und er hier, ist einer der gr??ten!" rief Suleiman trat mit langen Schritten durch die Halle. An der gegen?berliegenden Wand war ein gro?es, braunes Portal angebracht auf dem in wei?en Lettern Symbole der klatschianischen Schriftsprache geschrieben waren. Neben dem Tor ragte ein roter Strick aus der Wand an dessen Ende eine Kordel aus Goldf?den hing. Li Gacao zog daran. Und der Boden begann zu beben.
11.01.2003 16:01Daemon
Der Agent grummelte.
"Ich hasse es, wenn das passiert. Aber EMir meint, es geh?re dazu." die gro?e T?r ?ffnete sich langsam und schwang halkyonisch auf.
"Jetzt werdet ihr die Gastfreundschaft der Klatschianer erleben. Braten, weiche Kissen, Datteln,...", il Gacao trat in den gro?en, dunklen Raum dahinter.
"Das ist keine Geheimzentrale.", sagte Cim in die widerhallende Finsternis, "Das ist ein Grab."
"Ah!", schrie der Agent und st?rmte vor.
13.01.2003 12:25Harry
Drau?en ebbte der Sandsturm so pl?tzlich ab, wie er gekommen war. Ein W?stenfalke kreiste ?ber den D?nen, und flog dann in gerader Linie zur?ck in die kleine Hafenstadt...
"Sie sind entkommen", teilte der Magier der Frau mit.
"Entkommen? Dem Scharach? Wie das?"
"Keine Sorge, das war alles mit eingeplant. Sie befinden sich jetzt in der W?stenzentrale des Klatschianischen Geheimbundes. W?hrend sie auf dem Weg dorthin waren, hat meine Sandarmee dort f?r... einen entsprechenden Empfang gesorgt."
"Wieso erfahre ich das erst jetzt?"
"Weil du immer so ungeduldig bist. Aber sei gewiss, dass ich jede Eventualit?t eingeplant habe. In diesem konkreten Fall wird demn?chst ein Trupp des KGB, angef?hrt von EMir pers?nlich, unsere ausl?ndischen Freunde aufsuchen, sie f?r den Tod s?mtlicher Agenten in der Basis verantwortlich machen, und kurzen Prozess mit ihnen machen. Dann ist ein Krieg nicht mehr abzuwenden.
"Aber... EMir wird sicher auf li Gacao h?ren. Und der wei?, dass es nicht die Ausl?nder waren, die die Agenten umgebracht haben.
Der Magier l?chelte und lie? eine Handvoll Sand durch seine Finger rieseln. "Nicht unser EMir."
In der W?ste, in einem gro?en unterirdischen Raum, lief li Gacao inzwischen fassunglos zu einem gro?en Sitzkissen, auf dem, mit aufgeschlitzter Kehle und glasigen Augen, ein alter Mann sa?. Neben ihm sank er zu Boden und lie? seinen Tr?nen freien Lauf.
"Zurbaran... mein Mentor. Er hat mich alles gelehrt, was ich wei?... Warum nur? Wer hat das getan?" Weinkr?mpfe sch?ttelten ihn.
Daemon r?usperte sich und nahm ein gro?es Buch auf, was neben der Leiche Zurbarans auf dem Boden lag. "Dies scheint ein Tagebuch zu sein. Mal sehen...
'Sie haben die Br?cke und die zweite Halle eingenommen. Wir haben die Tore verbarrikadiert, aber wir werden sie nicht lange halten k?nnen. Der Boden bebt...
Sie kommen.'"
Der Oberstleutnant schloss das Buch und sah sich um. "Was auch immer das hier war, ich schlage vor, wir verschwinden hier."
"Gute I..." begann Harry, als auf einmal ein Trupp Klatschianer, angef?hrt von einem ?lteren Mann, den Raum betrat.
"Ihr verlasst gar nichts. Im Namen des Klatschianischen Geheimdienstes seid ihr hiermit wegen Spionage und Mord an Dienern des Serifen festgenommen."
"EMir!" Li Gacao sah mit verweintem Gesicht auf. "Diese Leute sind unschuldig. Das ganze ist ein Komplott, um..."
"Schweig!" fuhr der EMir ihn an. "Gerade von dir h?tte ich nicht erwartet, dass du mit dem Feind kollaborierst." Er wandte sich an die Leute hinter ihm: "Nehmt sie fest. Ich bin gespannt, was Ankh-Morpork zu dieser Sache zu sagen hat."
Brieftaubennachricht an den (echten) EMir:
+++ Bin in W?stenversteck +++ ausl?ndische Hunde haben alle Agenten get?tet +++ werde mit K?pfen der Ausl?nder sofort nach Al Manach zur?ckkehren +++ Li Gacao +++
Und in der geheimen Basis in der W?ste, in einem Raum, der noch geheimer war als der Rest der Basis, lie? ein Magier Sand durch seine Finger rieseln, der langsam die Gestalt li Gacaos annahm, w?hrend eine junge Frau ihn skeptisch betrachtete.
13.01.2003 13:24Cim B?rstenkinn
"Die Sonne geht unter in der W?ste von Klatsch
Skorpione kommen auf einen Tratsch,
Sand wirbelt auf, und deckt sie zu,
gesch?tzt sind sie nun von, was denkst Du?"
Der Agent rezitierte das Gedicht, und allen sahen ihn verwundert an.
"Nun, -EMir- was ist die Antwort?" .
Milde l?chelte der Geheimdienstchef. "K?lte, der Sand sch?tzt sie vor der K?lte. Ein leichtes R?tsel."
Il Gacao lachte. "Ja das stimmt allerdings. Also bleibt mir nur mehr", er riss sich einen Knopf von der Weste und warf ihn EMir zu, der ihn geschickt fing, "Adieu zu sagen.".
Er wandte sich an die W?chter, als w?rde es keine Klatschianischen K?mpfer geben , die ihn bedrohten "Haltet sie eine Weile auf, ich komme gleich wieder! Schneidet ihnen die B?rte ab und jetzt DECKUNG!!!"
Er warf sich auf den Boden, und die W?chter lie?en sich instinktiv auch zu Boden fallen.
Langsam d?mmerte EMir, was er in der Hand hielt, doch bevor er sich des Knopfes entledigen konnte, ersch?tterte eine gewaltige Explosion die den Geheimdienstchef in Fetzen riss, die H?hle.
Als die Flammen verebbten, waren gerade einmal f?nf der Klatschianer ?brig. Seltsamer Weise gab es keine verkohlten Leichenteile, und il Gacao war ebenfalls verschwunden.
--- - ---
Aus einem Notversteck hatte sich der Agent mit Armbrust und Bolzen versorgt. Er wusste, dass bei einer solchen Menge von Sandwesen, der Magier nicht weit sein konnte, also ging er auf den Raum zu , der geheimer war, als die ganze Basis. Durch die versteckte T?r, h?rte er Stimmen. Er machte sich bereit , und dr?ckte die T?r auf.
--- - ---
EMir schlug mit der Faust auf den Tisch. "Diese ausl?ndischen Hunde. Ich hab es immer geahnt. Gebt der Armee Bescheid: Die Grenzen werden geschlossen, alle Ausl?nder festgenommen, verh?rt, und ihr Standort aufgenommen. Ich werde diesem Vetinari einheizen. Und", er hatte einen grimmigen Blick,"gebt unseren Agenten Bescheid. Sie sollen mit der Vernichtung der milit?rischen Einrichtungen in Ankh-Morpork beginnen.
--- - ---
"Wenn Du recht hast", sagte der Patrizier zu Rascaal, "werden die Klatschianer bald mit ihren Sabotage-Aktionen beginnen."
Er zog ein Blatt Papier aus der Schublade und reichte es dem Hauptmann. "Das sind die uns bekannten klatschianischen Agenten in Ankh-Morpork. Vielleicht w?re eine Schutzhaft angebracht. Wir wollen ja nicht, das unsere G?ste verletzt werden!"
Rascaal sah auf die Liste von etwa 30 Personen, und Adressen.
"Und wenn ihr damit fertig seid, beginnt ihr mit der Suche nach Eurem Kommandanten."
"Ja Sir. Was sollen wir mit dem Doppelg?nger machen? Weiter verh?ren?"
"Nein, bringt ihn mir.", seine Augen bekamen einen seltsamen Glanz, "Das Verh?r ?bernehme in diesem Fall ich"
13.01.2003 21:48Daemon
"Nimm das!", schrie Gralon und wirbelte mit dem Schwert auf den ersten Klatschianer zu. Mit schnellen Hieben trennte er ihn von H?nden und Beinen, "Haha!", triumphierte der Obergefreite, bis er sah, das die Gliedma?en sich von allein wieder anf?gten und die Angreifer ihn nun umzingelt hatten. Gralon schluckte und warf sich auf einen, um einen Ausweg aus diesem Kreis zu finden. Der Klatschianer wurde von drei Bolzen von der Seite umgeworfen und blieb kurz liegen. Er stand bereits wieder, als der Obergefreite sich von seinem anshclie?enden Rettungssprung aufrappelte.
"Die B?rte!", rief Cim und war nun bei dem vorgest?rmten W?chter. Hell blitzte sein Schwert auf. Der anschlie?ende Kampf zeugte von altehrw?rdigen Kampftechniken eines uralten W?stenvolkes, dass seit Urzeiten in der wundersch?nen Grausamkeit der klatschianischen W?ste ?berlebte, und dem eher praktisch veranlagten Stil der Stra?en Ankh-Morporks. Die Sandwesen wu?ten nicht recht zu reagieren, als ihre Kn?chel von zwei w?tenden Gnomen angegriffen wurden und die Decke ?ber ihnen explodierte. Schlie?lich standen die W?chter in verwehendem, gelben Staub.
***
"Jetzt habe ich euch!", rief Suleiman und st?rmte den Raum, der noch geheimer war, als der Rest der geheimen Basis, "Oh!", machte er. Ungl?ubig sah er die Anwesenden an, dann blickte er hinab zu seinen F?ssen, auf die Blut tropfte. Ein gewaltiger Pfeil ragte aus seinem Bauch.
PfffffffffT
Ein zweiter Pfeil traf ihn in die Brust und warf ihn zur?ck an die T?r.
"Ihr dreckigen S?hne einer..."
PfffffffffT
Der letzte Pfeil warf den Agenten um. Langsam sackte er auf die Kniee und sank dann tot zu Boden.
"Dann bringen wir es eben hier und jetzt zu Ende.", brummte eine tiefe Stimme.
***
"Rince?", keuchte eine Stimme in der Dunkelheit.
"mmN", knurrte es w?tend zur?ck.
"Rince?"
"Was ist denn immer, Hauptmann?", der Kommandeu sah durch die D?stenris des Gef?ngnisses zu Lewton.
"Kommst Du irgendwie an meine Halskette?"
"Hauptmann, wir h?ngen hier seit Tagen fest, w?hrend da drau?en wahrscheinlich die Welt untergeht, und Du stellst mir Modefragen?"
"Kannst Du mir die Kette abnehmen?"
"Ja, ich denke schon. Die Ketten sollten sich ein wenig l?sen, wenn ich den Bauch einziehe.", glucksende Ger?usche, die an eine mit Schlammwasser gef?llte Luftpumpe erinnerten, mit denen man einen Gummiball aufpumpt, folgente auf diese Aussage.
***
14.01.2003 9:22Cim B?rstenkinn
"Das machen die nicht noch mal mit uns!", sagte Veni triumphierend, im Sand herumstapfend.
"Hat jemand mitbekommen, wohin der Agent gegangen ist?", fragte Atera.
Harry deutete nur auf die Spuren, im ru?igen Staub den die Explosion hinterlassen hatte.
Ganz klar waren die Fu?abtritte sichtbar, f?hrten in einen Gang der unbeleuchtet war.
"Na prima. Wieder mal ne dunkle H?hle in der wir uns verlaufen k?nnen. Ich geh da sicher nicht rein.", sagte Daemon mit verschr?nkten Armen und sah den anderen nach, wie sie mit einer Fackel die Halle verlie?en.
"Nicht mal wenn ihr mich bittet", rief er hinterher. Stille.
"Ihr glaub wohl , ich komme sowieso hinterhergelaufen". Stille.
"Na gut", er warf die Arme in die H?he, "ohne mich geratet ihr ja doch nur wieder in Probleme", und folgte den anderen W?chtern.
Leider fand er sie bereits gefesselt, und geknebelt am Boden sitzen. Gralon war offenbar bewusstlos, und Vinni blutete aus einer Wunde ?ber dem rechten Auge.
"Ah, jetzt sind wir wohl vollz?hlig", ert?nte eine Stimme die ihnen nur zu bekannt vorkam.
Daemon, war der einzige der noch reden konnte, und tat es f?r die gesamte Gruppe "BRUNO!".
Der Mann verbeugte sich. "Es ist immer eine Freude, Mitglieder meiner Fangemeinde so weit von daheim zu finden", grinste er den Oberleutnant an.
"li Gacao, wird Euch ohnedies erledigen. Gebt lieber gleich auf.", versuchte der es mit einer Drohung.
"Jussuf, bringst Du ihn bitte rein?" Der Magier nickte Bruno stumm zu, und die Sandwesen bildeten einen Durchgang. Zuerst sah es so aus, als w?rde li Gacao gehen, nicht sehr elegant, aber gehen. Dann fiel den W?chtern auf, dass er eher an unsichtbaren F?den geschleppt wurde, was durch seinen Flug und den darauf folgenden Sturz nur best?tigt wurde.
"Er spielt gerne mit seinen telekinetischen F?higkeiten rum. Jussuf, du Schelm!", scherzte Bruno gut gelaunt.
"Suleiman!", rief Daemon best?rzt und fiel neben dem toten Agenten in den Sand. Er warf sich schluchzend auf die Leiche und umarmte sie.
Die W?chter sahen sich verwundert an, Claudette machte "tststs" unter ihrem Knebel.
Bruno sprach ihnen aus der Seele , als er sagte "Ist ja widerlich. Fesselt ihn und entsorgt die Leiche!"
Sofort gingen zwei der magischen Sandhaufen auf ihn , doch Daemon sprang auf, und sagte: "Habt ihr den keine Ehrfurcht vor der Totenklage?". Ohne ?bergang warf er dem Magier etwas zu, der panisch auswich, aber von der Explosion dennoch erfasst wurde.
Die Haare des DOG-W?chters waren stark versengt, und sein Gesicht warf Blasen. Aber er schaffte es den am Boden sitzenden W?chtern, die unversehrt geblieben waren, ein ersch?pftes L?cheln zuzuwerfen.
"Ich h?r Dich gar nicht mehr Lachen Bruno.", der Bruder des Buttlers Bernhard, lag mit weit ge?ffneten Augen, und gebrochenem Blick neben der Steinwand. Unter ihm hatte sich eine Lacke Blut gebildet, die nun rasch im Sand versickerte.
Patrizia kniete neben ihm und weinte sich die Augen aus dem Kopf, und der Oberleutnant gew?hrte ihr die Zeit der Trauer.
"Pftsa", sagte Atera, und Daemon erkannte darin den Wunsch befreit zu werden. "Na seht ihr? Mit etwas Besonnenheit und Suleimans Kn?pfen l?sst sich jede Situation meistern." Alle begannen jetzt mit dem "Pftsa!!!" - "Ja , doch". Er z?ckte seinen Dolch und h?rte pl?tzlich ein verd?chtiges "klick-ffffock" und wurde nach vorne geworfen. Ein rasender Schmerz fuhr durch seine Schulter. "Unfair...", sagte er noch und verlor das Bewusstsein.
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"und du bist sicher, dass Du damit Erfolg hast?", fragte Vetinari den Erzkanzler. Es hatte wieder mal seine ganze ?berredungskunst gekostet, um ihn aus er UU, in den Palast zu holen ( "Seine Lordschaft l?sst Euch ausrichten, ihr m?get doch bitte kommen, oder endlich Steuern zahlen").
"Ganz sicher Havelock! In diesen Sandwesen, stecken W?stengeister, Diener von Alif Igaro einer niederen Gottheit in Klatsch, die bekannt f?r ihren Haarritus ist. Einer Kriegersekte verehrt ihn heute noch, und magische Energie die ?ber eines Saphir geb?ndelt wird, hilft ihnen ihre Form permanent zu machen. Sieh in Dir an, er sieht bereits nicht mehr besonders aus wie der Kommandeur. Wahrscheinlich ist es auch anstregend so viel Masse zu erzeugen. "
Vor ihren Augen verwandelte sich Rince in Lewton "zur?ck", und der Erzkanzler brummte.
"Was ist los?", fragte der Patraizier genervt. "Nun", der Magier klopfte auf seinen Bauch, "das ist gut und schlecht. Gut ist, Lewton lebt noch. Schlecht ist, er hat offenbar einen kristall bei sich, der mit diesem Wesen gekoppelt ist. Solange das so ist, k?nnen wir gar nichts machen, und vor allem finden wir den Magier nicht, der dieses Wesen erschaffen hat. Ausserdem wissen wir nichts von Rince. "
"Na prima. Ihr Magier seid wie immer eine grosse Hilfe!", ?tzte Vetinari.
Unterdessen bewies Rince, dass auch dicke M?nner beweglich sein k?nnen, seiner Fesseln trotzend hatte er den Kopf ausgestreckt, und die Kette um Lewtons Hals mit dem Mund zu fassen bekommen. Ohne R?cksicht auf dentale Folgeerscheinungen biss er in das Metall und zerrte daran. Leider hatte er ein besseres Gebiss , als der Hauptmann Schlagadern, und er sah kleine schwarze Kreise vor seinen Augen auftauchen. Da endlich riss die Kette, und das Amulett fiel zu Boden.
"F?hlst Du Dich jetzt wohler?", fragte der ebenfalls ersch?pfte Kommandeur keuchend.
"Haben wir jetzt gewonnen?"
"Nein", antwortete der Werwolf, "aber ich bin das bl?de Ding endlich los".
"Du bist reichlich undankbar, Patrizier! Ich habe extra meinen zweiten Nachtisch stehen gelassen um Dir zu helfen, und nun ... warum zeigst Du auf mich?". Doch das Ziel des ausgestrecken Fingers war eindeutig hinter dem Erzkanzler. Dem vorhandenen Gewebe trotzend, verwandelte sich Lewton gerade in einen ?lteren, beleibten Mann mit Spitzhut und Robe.
"Wir sind wieder im Spiel, Havelock. Entweder hat sich Lewton des Steins entledigt, oder...aber hoffen wir ersteres." Er wandte sich seinem Doppelg?nger zu. "Sag mir Kreatur der W?ste, Diener des Alif Igaro, wo ist der Magier der Dich beschworen hat?". Ridcully hielt den Stein vor sein Gesicht und konzentrierte sich. Gleich darauf schrie das Wesen wie am Spie? (ein echter).
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14.01.2003 15:20Atera
Patrizia lie? zitternd die Armbrust sinken, Tr?nen rannen ihr ?bers Gesicht, die sie trotzig mit dem Handr?cken beiseite wischte.
Dann stapfte sie durch die Unmengen an Sand zu den gefesselten W?chtern, trat Daemon kurz mit dem Fu? an, der sich jedoch nicht r?hrte. Sie wartete eine Weile, trat nocheinmal zu, dieses mal heftiger.
"Du hast sie umgebracht", sagte sie, aber ihre Stimme klang kraftlos. "Alles ist schief gegangen. Nur wegen euch", sie wandte sich an die anderen W?chter, die halb unter Sand begraben waren. "Bruno", entrang sich ein weiteres Schluchzen ihrer Kehle. Ihre dunklen Haare fielen ihr wirr ins Gesicht, sie starrte auf ihre blutverschmierten H?nde. Dann hob sie den Blick wieder, richtete die Armbrust und spannte sie langsam. "Aber daf?r werdet ihr bezahlen."
***
Der Serif von Al Khali schritt unruhig in seinem Palast hin und her, w?hrend der Leiter des Klatschianischen Geheimbundes vor ihm stand.
"Wir m?ssen mobilisieren!", rief EMir aufgebracht. "Die Invasionseinheit hat alle meine Agenten umgebracht, li Gacao sollte zu diesem Zeitpunkt schon in Al Manach sein mit den K?pfen.. dieser dieser Leute!", stie? er erbost aus, als ihm kein geeignetes Schimpfwort einfiel.
Der Serif strich sich seinen weiten Kaftan glatt und dachte dann angestrengt nach.
***
"Wo ist der Magier, rede!", beschwor der Erzkanzler immer wieder das Sandgesch?pf vor sich, dass bem?ht war Konsistenz zu bewahren. Es schien immer wieder zerflie?en zu wollen, so als h?tte der Doppelg?nger vor in alle Richtungen gleichzeitig zu fliehen. "Rede!", t?nte Ridcully laut, schwengte sein Amulett, das er um den Hals hatte. Der Doppelg?nger kr?mmte sich scheinbar vor Schmerzen, schrie laut auf, als seine Stimme immer weiter abebbte und zu einem leisen Fl?stern wurde.
Lord Vetinari und Mustrum Ridcully traten ?berrascht einen Schritt zur?ck, als der Mann meckernd zu lachen anfing. Er sah nicht mehr wie der Erzkanzler aus, ganz und gar nicht. Es war mehr ein altes, verschrumpeltes Ding, das langsam in sich zusammenfiel.
"Wir verlieren ihn!", rief Ridcully. Er h?tte nun eine m?chtige magische Formel weben k?nnen. Er h?tte einen Stab zur Hand nehmen und das Wesen zum reden zwingen k?nnen. Stattdessen holte er aus und trat dem Sandgolem kr?ftig vors Schienbein.
***
Rascaal blickte auf die Liste in seinen H?nden. 30 klatschianische Agenten hier in Ankh-Morpork, bisher hatte er zehn davon aufst?bern k?nnen und gemeinsam mit einer FROG Einheit in "Schutzhaft" bringen k?nnen. Die weiteren zwanzig waren schwer zu finden. Irgendetwas ging vor in der Stadt und der Kommandeur sowie Hauptmann Lewton blieben weiter verschwunden. Rascaal stand in dem leeren, verwaist wirkenden B?ro von Lewton und sah sich um.
Es mu?te hier Anhaltspunkte geben, irgendetwas. Schlie?lich war es der Werwolf gewesen, der diese zwei merkw?rdigen M?nner mit B?rten angeschleppt hatte, die soweit sich Rascaal erinnern konnte, fremdl?ndischen Ursprungs gwesen waren.
Was war passiert? Nachdenklich sah er zu einer runden Schachtel, die einsam auf dem Boden lag. Der Deckel lag daneben. Rascaal entdeckte nur einige Sandk?rner, ansonsten war die Dose leer. Auf einem Etikett stand "Klatschianischer Sand".
Klatschianischer Sand... woher bekam man in Ankh-Morpork nur Sand aus Klatsch? Eine gr??ere Lieferung sollte doch eigentlich nicht unbemerkt bleiben...
14.01.2003 16:48Claudette Minze
Undefinierbare Laute hallten durch die H?hle, w?hrend Patrizia genussvoll die Armbrust von einem W?chter zum n?chsten wandern lie?. Klassiker wie Damit kommst du nicht durch, Lass uns dar?ber reden und Das macht sie auch nicht mehr lebendig vermischten sich mit ungew?hnlicheren Formulierungen wie Denk daran, nur wir wissen, wo das Geld ist. Ungl?cklicherweise wurden die kreativen Erg?sse der Gefangenen durch die Knebel bis zur Unkenntlichkeit verzerrt, so dass es schwer sein w?rde, die aufgebrachte Frau damit zu beeindrucken.
"Habt ihr irgendwelche besonderen W?nsche?" fragte sie schlie?lich. "Soll ich euch mit Bolzen spicken oder lebendig begraben? Ich k?nnte auch noch ein paar Skorpione auftreiben, kein Problem. Immerhin soll ja alles korrekt ablaufen: Die Bande wird bis auf den letzten Mann aufgerieben, der dann grausame Rache an seinen Feinden nimmt."
Die Knebel bewahrten die W?chter davor, auf das Offensichtliche hinweisen zu m?ssen: Schon vielen Helden gelang die Flucht, weil entt?uschte Erzschurken eine Vorliebe f?r komplizierte Folterungen entwickelten, bei denen brennende Kerzen unter Seilen eine gro?e Rolle spielten.
***
In Ankh-Morpork wurde keine Zeit vergeudet. Hauptmann Rascaal Ohnedurst stand im Wartezimmer der Schmugglergilde. Den einladenden Sesseln hatte er keine Beachtung geschenkt, als W?chter musste man gewisse Prinzipien wahren. Er hatte keine Ahnung wie viel Dreck die Gilde momentan am Stecken hatte - oder besser gesagt, wie viel mehr als erlaubt - aber man schien entschlossen zu sein, ihn m?glichst schnell loszuwerden. Bereits zehn Minuten nach seinem Eintreffen dr?ckte ihm ein junger Sekret?r eine recht kurze Liste in die Hand. Anscheinend war Sand kein besonders beliebtes Schmuggelgut. Hinter dem Sekret?r hatten zwei sehr breitschultrige M?nner den Raum betreten. Offenbar eine Erinnerung daran, dass von diesem Entgegenkommen der Gilde absolut nichts an die ?ffentlichkeit dringen w?rde. Rascaal zuckte mit den Schultern und folgte den Schl?gern zur T?r. Er hatte nicht die Absicht, diese Geschichte an die gro?e Glocke zu h?ngen, derzeit hatte er Wichtigeres zu tun. Grimmig starrte er auf die Lieferadresse. Wer immer hier sein Spielchen spielte, er war sich seiner Sache verdammt sicher gewesen.
***
"Wisst ihr eigentlich, wie albern das hier ist?", murmelte Daemon. Was sich noch an Blut in seinem K?rper befand, befand sich nun gr??tenteils in seinem Oberk?rper, wodurch er wieder bei Bewusstsein war. Soweit die guten Nachrichten.
Die schlechte Nachricht war, dass er mit dem Kopf nach unten ?ber dem obligatorischen Wasserbassin hing, den Oberk?rper zur H?lfte unterhalb des Beckenrandes. Die anderen W?chter befanden sich in ?hnlicher Lage neben ihm. Bei aller M?he, die Patrizia sich bei diesem Arrangement gemacht hatte, hatte ihr offenbar die Zeit gefehlt, die Gnome ebenfalls auf derart kunstvolle Weise aufzuh?ngen, daher hatte sie sie Vinni und Gralon an die Hinterk?pfe gebunden. Die ganz schlechte Nachricht war, dass sich das Becken langsam aber sicher mit Wasser f?llte und die Gefangenen in absehbarer Zeit zu Klimmz?gen mit den Beinen zwingen w?rde.
"Sie hat wirklich nichts ausgelassen", fuhr der Oberleutnant in seinem Monolog fort. " Ihr werdet euch winden wie W?rmer am Haken." ?ffte er Patrizias Abschiedworte nach. "Muahahaha.. L?cherlich. Wahrscheinlich werden wir nicht einmal dazu kommen, zu ertrinken, weil uns vorher das Blut aus den Ohren l?uft. Diesen Druck h?lt doch kein Gehirn lange aus."
Er drehte sich so gut wie m?glich zu Claudette um, die angefangen hatte, an ihrem Haken hin und her zu schaukeln. "Wenn du gerade versuchst, mir irgendwas in die Rippen zu rammen, Gefreite, dann lass es bleiben. Nur weil diese Irre mir keinen Knebel verpasst hat, bin ich nicht wesentlich beweglicher als ihr. Ich wei? auch nicht, wie wir hier rauskommen."
"Mmpf!"
"Dabei w?re es geradezu peinlich, wenn wir jetzt ernsthaft sterben", seufzte Daemon. "Diese Situation schreit einfach danach, dass wir jetzt auf absolut clevere Weise entkommen und diese Schlange in letzter Sekunde aufhalten. Was meint ihr?"
Allgemeines Nicken war die Antwort.
15.01.2003 15:15Cim B?rstenkinn
"Habt ihr eigentlich bemerkt, mit welch ?berraschendem Elan Patrizia uns einen nach dem anderen hier hochgehoben, und aufgeh?ngt hat? Das muss die Kraft der Verzweiflung gewesen sein. Eine bewundernswerte Frau.", schw?rmte der Oberleutnant.
"Endlech" Cim hatte es nach ausdauernden Grimassen geschafft den Knebel nach unten zu schieben. Das schr?nkte seine Sprachf?higkeiten zwar immer noch ein, aber er war verst?ndlich. "Daemon, kann es sein, dass Dir der Blutverlust zu schaffen macht?" Mittlerweile hatte sich das Becken halb gef?llt, und das Wasser war blassrosa mit W?chterblut eingef?rbt.
"Warum bleibt die Fl?ssigkeit in diesem Gef?ss da oben eigentlich an der Decke stehen?", kam als Antwort, und sagte Cim genug.
"Clawd wenn Du vor und zur?ck schwingst, kann ich mit den Z?hnen vielleicht Deinen Knebel erwischen.", zufrieden sah er, dass Claudette zu schaukeln begann.
"....was sich wahrscheinlich durch Interferenzen im morphischen Feld erkl?ren l?sst..", schilderte Daemon stolz seine Erkenntnis.
Als seine Haare nass wurden, kam er noch einmal zu Bewusstsein.
"Hab ich geschlafen? Wieso h?ngen wir alle mit den K?pfen nach unten in einen Bottich?, lallte der Ausbilder vor sich hin. Das Wasser stand ihm nun bis zu den Augen.
Alle anderen reckten sich hoch, oder versuchten doch zumindest den Kopf schief zu halten, um den unvermeidlichen Moment hnauszuzu?gern.
"Hab ich Euch ihr ausl?ndischen Hunde", ert?nte da gerade da wenig verhei?ungsvoll EMirs Stimme. "Ihr werdet Euch noch w?nschen tot zu sein!"
16.01.2003 1:21Atera
EMir trat an den Rand des Beckens und sah absch?tzig zu den W?chtern. Hinter ihm hatten sich zwei Agenten gestellt.
"Ich sehe Suleiman hat sich eine h?bsche Todesweise f?r euch ausgedacht. Das gibt mir die Gelegenheit noch ein wenig mit euch zu plaudern", begann er, "und weiteres." Aus den Augenwinkeln sah Cim ihn breit grinsen. "Habt ihr wirklich geglaubt, ihr k?met mit all euren Tricks und Raffinessen durch? Nicht mit mir. Nicht mit dem Mann, der den Klatschianischen Geheimbund f?hrt."
"Es ist alles ganz anders als ihr-", setzte der Lance-Korporal an.
"Schweig, du Sohn eines bleichen Weibes!", dr?hnte EMir laut und schnitt ihm das Wort ab. "Wo ist eigentlich mein bester Agent?" Der etwas rundlichere Mann kratzte sich am Bart und sah sich in der H?hle um. Nur Sand war ?berall zu sehen, der vom heulenden Wind wohl hineingetragen worden war. Stille lastete schwer. Keine Spur von-
"Ich bin hier", t?nte pl?tzlich eine Stimme und dann geschah vieles gleichzeitig. Die K?pfe der Agenten ruckten herum, das Wasser stieg weiter an und die N?hte an Ateras Knien rissen unter der hohen Belastung, die sie vornahm um auch etwas zu sehen. Mit einem Flusch! st?rzte sie in das Wasserbassin, was die entstandene Stille unterbrach. Der Stabsspie? schaffte es zwar wieder aufzutauchen, ging aber sofort wieder unter, da sie noch gefesselt war, nach einer Weile des Herumplatschens schaffte sie es ihre Hand und den Haken freizubekommen. Als sie sich am Beckenrand mit dem Haken festhielt, bemerkte sie endlich den Grund, warum die Klatschianer sie nicht mehr zu beachten schien. Sie h?tte sicher f?r eine Weile vergessen zu atmen, wenn das nicht ihr Normalzustand gewesen w?re.
Suleiman li Gacao stand am Eingang des sehr geheimen Raumes, er hatte Patrizia an sich gedr?ckt, in der anderen Hand hielt er die Armbrust deren Spitze auf das verheulte Gesicht der Senf-Magnaten Tochter zeigte.
"Wir wurden alle hereingelegt, EMir. Sie wird es dir erkl?ren." Er stie? sie nach vorne und Patrizia stolperte in die Arme der zwei breitschultrigen Agenten.
"Was wird hier gespielt, li Gacao?!" EMir sah ihn verwirrt, aber auch zornig ?ber diese Unterbrechung an. "Ich habe eine Nachricht von dir erhalten und dieser Geheimst?tzpunkt gleicht einem Grab. Unter dem Sand tote K?rper guter Agenten. Ich finde das ist eindeutig. Und wer ist diese Frau?"
"Patrizia Estragon", gab diese trotzig zur?ck und stie? einen der M?nner gegen das Schienbein, aber es half nichts.
"K?nnte vielleicht jemand uns hier runterholen?", rief Cim dazwischen.
"Und meine F??e", f?gte Atera hinzu, die sich inzwischen den Knebel abgenommen hatte und hievte sich aus dem Bottich, w?hrend li Gacao ihr half und die restlichen Fesseln l?ste. Die Untote blickte auf und entdeckte die Einschussl?cher der Bolzen in seinem blutigen Gewand. "Wie kannst du noch leben?", fragte sie immer noch v?llig erstaunt dar?ber. Suleiman setzte nur sein charmantes L?cheln auf und klopfte leicht gegen seine Brust.
"Gepolsterte R?stung, von Quatar entwickelt. Die Bolzen sind nicht durchgegangen."
"An dem Agenten ist mehr dran als das blo?e Auge sieht" Emir lachte kurz abgehackt und wurde dann wieder ?bergangslos ernst. "Und kann mir jetzt endlich jemand sagen, was bei allen r?udigen W?stenhunden hier los ist?"
***
Vor Schmerzen und Wut schrie der Sandgolem auf, hielt sich das Knie und zerbr?ckelte dann in seine Einzelteile. Zuletzt blieb nur ein verzerrter in sich zerflie?ender Kopf ?brig. Der Mund ?ffnete sich ein letztes Mal, wurde gr??er und gr??er bis er das ganze Gesicht einnahm, ein tiefer schwarzer Schlund aus dem unter W?rgen und Kreischen zwei Worte gut vernehmbar waren:
"Ankh-Morpork! Marusan!!"
***
Nachdem Patrizia alles erz?hlt hatte, von ihren Pl?nen, dass die W?chter bei der Geld?bergabe die angelockten Geheimagenten t?ten sollten, um so einen Krieg auszul?sen bis zu der Verbindung mit dem patriotischen Jussuf, war auch der EMir endlich davon ?berzeugt, wen er rechtm??ig anbr?llen durfte.
Die W?chter waren knapp dem Wasserbassin entkommen und Daemons Verletzung hatte man verbunden.
"Mir scheint, die Geld?bergabe ist geplatzt", sagte Venezia und sah grinsend zu der nun gefesselten Patrizia, der man einen Knebel verpasst hatte, nachdem sie begonnen hatte die Anwesenden laut zu verfluchen.
"Und was nun?", fragte Gralon und stellte damit eine Frage, die sich auch in den K?pfen der anderen W?chter befand.
"Ich muss mich bei euch entschuldigen", erwiderte EMir. "Aber nachdem nun alles aufgekl?rt ist, denke ich, kann Klatsch dieses Mal auf einen Krieg verzichten."
"Wie nett von euch", schnaubte Atera und betrachtete ihre angen?hten F??e. Sie sah zu Gralon. "Funktioniert der Teppich noch?" Claudette hob darauf einen Fetzen aus dem Sand empor.
"Ich sch?tze nicht", sagte sie. Im Hintergrund st?hnte Vinni entsetzt auf bei dem Gedanken daran wieder mit einem Schiff das Rundmeer zu ?berqueren.
"Habt ihr ein Schiff?", fragte Harry den Agenten.
"Den schnellsten und besten Schoner des ganzen Rundmeeres." Li Gacao erhob sich von einer Liege in der Ecke. Die Armbrustbolzen hatten ihn zwar nicht get?tet, aber dennoch verletzt. Er hatte in einer abenteuerlichen weit ausgeschm?ckten Geschichte erz?hlt wie er wieder zu Bewusstsein gekommen und Patrizia nach drau?en gefolgt war, wo er sie schlie?lich hatte ?berw?ltigen k?nnen.
"Gut, dann w?re ja alles gekl?rt." Daemon pr?fte noch einmal die Riemen mit denen die wuchtigen K?rbe an seinem Kamel festgemacht waren. Die Sonne brannte auf sie nieder, hell schimmerte der W?stensand und die W?chter blickten den kleinen D?nenh?gel hinunter. Weit in der Ferne glitzerte das Rundmeer.
"Jep. Auftrag erledigt. Genauso wie der Patrizier gesagt hat. Wir waren in Klatsch, haben die Tochter ?h gerettet", Atera warf einen Seitenblick zu Patrizia, die festgeschn?rt auf einem der Kamele sa?, "und nun fehlt nur noch, dass wir wohl behalten in Ankh-Morpork ankommen. Harry wird sicher einen abschlie?enden Bericht-"
"Ich? Warum denn ich?", ert?nte es emp?rt von Vinnis Schulter.
"-schreiben und wir k?nnen uns ruhig in unseren St?hlen zur?cklehnen und den anderen von dem gelungenem Einsatz berichten.", endete der Stabsspie? und setzte sich einen merkw?rdigen Schlapphut auf zum Schutz gegen die Sonne. Umst?ndlich zog sie sich auf eines der W?stenschiffe.
"Abgesehen von den paar Komplikationen", bemerkte Veni.
"Und den Explosionen", f?gte Cim hinzu. "Nicht zu vergessen den Sandgolems." Mit einem gekonnten Satz schwang sich vor ihm li Gacao auf Jahwar ben Telhi 2, dem schnellsten und pr?chtigsten Kamel, das je unter der Sonne existiert hatte (bis Jahwar ben Telhi 3 kommen w?rde, aber Quatar hoffte noch, dass es li Gacao diesesmal schaffen w?rde es unversehrt und heil zur?ckzubringen). Schwingen war vielleicht das falsche Wort, es wirkte mehr wie ein ?bergangsloses Gleiten vom Sand auf den R?cken des Tieres.
"War der nicht verwundet gewesen?", brummelte Gralon leise.
"Ich werde bis zum Schiff mit euch kommen, in diesen Gegenden kann man nie sicher sein", rief Suleiman und die kleine Karawane setzte sich in Bewegung. Gem?chlich trabten sie durch die D?nen der Stadt Al Manach entgegen und dem dortigen Ufer. Palmen mit ihren gr?nen weit ausladenden Bl?ttern wehten sacht im W?stenwind und die Segel von einigen Schiffen bl?hten sich auf. Li Gacao deutete auf ein wendiges schnittiges Segelboot mit schlankem Rumpf.
"Ihr werdet kaum bemerken wie schnell die Fahrt doch vergeht", sagte er, entdeckte die zweifelnden Blicke der W?chter und korrigierte sich rasch. "Kaum habt ihr abgelegt, werdet ihr auch schon in eurer Heimat sein, meinte ich." Der Agent sah zu Atera. "Lebt wohl, holde W?stenblume, auch wenn wir nie ein Kirschbl?tenwasser geteilt haben."
Der Stabsspie? rutschte etwas murmelnd vom Kamel und band die Ausr?stung ab, w?hrend Daemon dabei war zwei merkw?rdig gro?e K?rbe die Rampe zum Schiff hinauf zu schleppen. Die Untote lie? den Blick ?ber Al Manach schweifen, (Sklaven-)Marktschreier waren zu h?ren, das Gebl?ke von Kamelen und Ziegen, Sand wehte durch die Luft, ein paar schmierige Piraten dr?ckten sich vor einer Hafenkneipe herum, M?wen kreischten ?ber dem Meer und Fischerbooten.
"Tja, das war's dann wohl", sagte sie leise und schaffte die Verpflegung auf das Schiff.
"Mir ist so, als h?tten wir irgendetwas vergessen", begann Cim, als sie schlie?lich an Deck standen und die klatschianische Mannschaft die Taue l?sten. "Irgendetwas von entscheidender Bedeutung..."
"Patrizia ist hier." Vinni deutete zur Kaj?te. "Was soll fehlen? Wir haben die Verpflegung, Ausr?stung. Freuen wir uns auf zuhause. Ich bin gespannt, was die anderen sagen, wenn wir wieder da sind."
"Wir h?tten vielleicht Lewton eine Nachricht schicken sollen, dass er Estragon verhaften kann", bemerkte Harry, aber nun war es bereits zu sp?t daf?r. Suleiman li Gacao hatte nicht zu viel versprochen, das Schiff schoss nur so ?ber die Wellen und abgesehen von Vinnis ?belkeit, die niemand so recht verstand, verlief die Reise ohne Komplikationen.
Das Licht der Sonne zauberte ein Glitzern auf die Schaumkronen der Wellen, die das Schiff vor sich auseinander trieb, das Segel knatterte laut im Wind und so ging es f?nf ganze Tage lang.
Es war der Abend des letzten Tages, wo die sieben bereits das nahende Ufer sehen konnten, als sich die W?chter an der Reling sammelten und zum fernen Ankh-Morpork blickten, das dort irgendwo sein musste. Die Sonne rollte langsam zum Rand der Scheibenwelt um dort hinter zu verschwinden. Zur?ck lie? sie einen roten Abendhauch...
"Ob wir Vetinari nicht sagen k?nnten, dass wir das Geld verloren haben?"
"Das Geld?" Cim schien f?r einen Moment nachzudenken und Atera klopfte sich gegen den Bauch, wo es leise raschelte. Dann grinste sie.
"Wir k?nnten es zwischen uns aufteilen, niemand w?rde je-"
"Abgesehen davon, dass das gegen das Strafgesetz der Stadtwache w?re, denke ich, w?rde der Patrizier es herausbekommen", meldete Gralon seine Bedenken und zerst?rte so einige entstehende Tr?ume. Au?erdem hatte er immer noch die schreckliche Erinnerung daran den Patrizier-Doppelg?nger in Klatsch getroffen zu haben, was ihm erstmal reichte an Erfahrungen mit Lord Vetinari.
"Ob sich etwas ver?ndert hat in der Zeit wo wir weg waren? Nicht, dass der Kaffeed?mon pl?tzlich an einer anderen Stelle steht als bisher", scherzte Veni rum. Atera winkte ab.
"Nicht doch, in Ankh-Morpork bleibt immer alles beim alten", sagte sie und wiederholte die letzten Worte noch einmal. "Alles beim alten." Daemon nickte leicht und schmiss gedankenverloren eine Dattel in die dunkle See.
***
Eine ohrenbet?ubende Explosion riss die W?chter von den F??en. Dichter Sand stob ihnen sofort heftig ins Gesicht und Rascaal zog rasch seinen Mundschutz ?ber. Neben ihm h?rte er schwaches Husten, sah sand- und staubbedeckte K?rper in W?chteruniformen.
"Sind sie zerst?rt?", rief er laut aus seiner Deckung in einer Seitengasse ?ber den Platz der Gebrochenen Monde.
"Ja", schallte es von der linken Flanke. Der Hauptmann setzte ein grimmiges L?cheln auf. "Nein, ?h einen Moment, sie formieren sich wieder neu. Ich wiederhole, sie formieren sich wieder neu!"
"Sir, was sollen wir nur tun?" Rascaal seufzte unh?rbar leise und sah in das fragende Gesicht von Gold Moon.
"Zun?chst einmal, das Amulett da weg." Er deutete auf das neue Amulett der Sp?herin, das diese schnell entsetzt auszog. Unter ihren Fingern zerfiel es zu Staub. Auf dem Platz verwandelte sich eine Doppelg?ngerin von Gold Moon in jemand anderes.
"Verdammt und bald geht uns das Pulver Nummer 1 aus", brumme Zaddam neben ihm und beide wagten einen Blick ?ber den gro?en Platz, wo sich langsam die unz?hligen Sandgolems Richtung Schlegel und damit auch Richtung Patrizierpalast bewegten.
"Wie weit sind die Zauberer? Wir brauchen ein Mittel gegen diese Wesen und sie sind zu stark, als dass wir dauernd gegen sie k?mpfen und ihre B?rte abschneiden k?nnten wie es Lewton uns empfohlen hat." Rascaal grub seine Eckz?hne in eine Rote Beete Knolle und saugte nachdenklich daran. Er hatte alle Schmuggler auf der Liste abgeklappert und dann endlich war er beim dritten f?ndig geworden. Doch kaum hatte die FROG Einheit auch nur die T?re des verd?chtigen Hauses ge?ffnet, war ihnen Sand entgegen gestr?mt. Sand in komprimierter Form. Dieser verdammte Marusan! Der Erzkanzler der Unsichtbaren Universit?t hatte sie von dem Namen des Magiers, der die Gesch?pfe beschwor, in Kenntnis gesetzt und versprochen bald ein Mittel zu finden, um ihn aufzusp?ren. Doch bisher war nichts dergleichen geschehen, das einzig positive war, dass sie Lewton und Rince im Keller des Hauses gefunden hatten und sie befreien hatten k?nnen.
"Zeig dich endlich, Marusan!!!", br?llte von der anderen Seite in diesem Moment ein unruhiger W?chter.
"Sollen wir noch eine Ladung mit Pulver Nummer 1 fertig machen?" Zaddam sah den Hauptmann erwartungsvoll an. M?de nickte jener.
"Auch wenn wir es uns eigentlich nicht leisten k?nnen einen Krater in den Platz zu sprengen, aber vielleicht h?lt es sie lange genug auf bis die Zauberer endlich fertig sind", sagte er, doch der andere Vampir war schon l?ngst verschwunden, um den Befehl weiterzugeben.
Es krachte laut, als die Holzplanke am Kai ausgelegt wurde und die M?nner beh?nde hin?ber sprangen, um das Schiff zu vert?uen. Beladen mit ihren Sachen gelangten die W?chter endlich wieder nach Ankh-Morpork.
"Ah, die gro?e Wahonnie hat uns wieder." Atera sah sich vergn?gt um, w?hrend Gralon und Cim Patrizia von Deck holten. Gemeinsam standen sie eine Weile am Dock und blickten sich um. G?hnende Leere erstreckte sich vor ihnen, ein paar umgest?rzte Kisten lagen am Hafen, das Schild einer Kneipe quietschte einsam an den rostigen Angeln.
"Ein Empfang oder so etwas w?re nicht schlecht gewesen", bemerkte Veni schlie?lich.
"Etwas still, meint ihr nicht auch?", sagte Daemon. Die W?chter sahen sich um und erwarteten halb, dass eine feiernde Gemeinschaft aus W?chtern hinter den n?chsten Tonnen hervorspringen und laut "?berraschung!!" rufen w?rde.
"Hah! Sieg!!" Die W?chter str?mten auf den Platz, stapften in dem Sand herum, der sich nicht mehr r?hrte.
"Wir haben Gl?ck, das war unser letztes Pulver. Es muss diese verdammten Biester entzwei gesprengt haben", berichtete Zaddam. Rascaal nickte, wischte sich den Sand aus dem Gesicht und strich ?ber seine Haare. Neben ihm standen Rince und Lewton, die zufrieden wirkten. Der Vampir stand auf dem Berg aus Sand und wollte eine Ansprache zu den umstehenden W?chtern machen, als ihm etwas auffiel.
Nachdenklich blickte er auf seine F??e. Warum stand er auf einem Berg aus Sand? Warum erschien der Boden pl?tzlich so weit weg?
Dann h?rte er unter sich etwas rumpeln.
"Ich vermisse Schnapper. Wo ist Schnapper? Ich m?chte ein W?rstchen", jammerte Venezia und h?pfte unruhig auf Vinnis Schulter hin und her. Die anderen W?chter schwiegen, sie waren auf dem Weg zum Wachhaus, um Meldung zu machen, aber es verwunderte sie, dass sie auf dem Weg dort hin auf fast keinen B?rger stie?en. Ab und zu liefen jedoch welche laut kreischend und br?llend an ihnen vorbei, waren jedoch schon au?er Reichweite, als die verwirrten W?chter erst damit begannen eine Frage zu formulieren.
"Komisch", sagte Harry, als sie beim nah gelegenen Wachhaus Kr?selstra?e angelangt waren. Es war leer. Nur ihr unbeantwortetes Rufen hallte durch die R?ume.
"Irgendetwas stimmt da nicht", brummte Daemon.
"Ach was, vielleicht feiern sie irgendetwas beim Pseudopolisplatz oder Rina ist mit allen Rekruten auf einmal unterwegs", gab Atera zur?ck. "Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass irgendwo hier gefeiert wird." Die Sieben trotteten mit Patrizia dazwischen zum anderen Wachhaus und waren gerade dabei in die Ulmenstra?e zu biegen. "Welchen Tag haben wir heute? Vielleicht ist irgendein Feiertag, ich bin ganz aus dem Rhyth.. mus..." Atera brach abrupt ab. Die W?chter hielten im Schritt inne. Die Sonne verdunkelte sich.
Vor ihnen stampfte mit riesigen Schritten ein gewaltiger mehr als haushoher Sandgolem ?ber die Kreuzung, w?hrend ein br?llender Lewton und rufender Rascaal auf ihm draufhangen.
"Schneid den Bart ab!! Schneid den Bart ab!", drang ein Fetzen schwach von oben wie ein b?ser Traum zu den anderen W?chtern. Die Erscheinung verschwand im Steinbruchweg.
Stille und einzelne Sandk?rner senkten sich ?ber die Gruppe.
"Ihr habt nicht auch gerade einen zehn meter hohen Sandgolem durch Ankh-Morpork gehen sehen oder?", fragte Vinni schwach.
"Was hat das zu bedeuten??" Atera war versucht die Tochter von Estragon kr?ftig zu sch?tteln. "Warum l?uft hier so ein.. ein Ding rum??" Patrizia schwieg. "Rede!!"
"Vielleicht solltest du ihr erst den Knebel abnehmen." Cim r?usperte sich verhalten. "Ich dachte, der Magier w?re tot."
"Der in Klatsch, ja." Patrizia nickte und sah kurz verdrossen zu Boden. Dann l?chelte sie ein breites L?cheln. "Der in Ankh-Morpork? Nein."
"Ich glaube, sie hat uns nicht alles erz?hlt", warf Claudette ein.
"Ich glaube, sie wird uns noch so einiges erz?hlen." Oberleutnant Daemon ?ffnete einen seiner K?rbe und holte eine Dattel heraus. "Und ich habe noch ganz viele dabei." Ein seltsames Strahlen huschte ?ber sein Gesicht.
16.01.2003 22:35Cim B?rstenkinn
"Ich habs", rief Ponder schwitzend, und pr?sentierte der ehrenwerten Runde einen kleinen schwarzen Kasten aus dem ein Nagel ragte.
"hmm", machte der Qu?stor entt?uscht, "sollte da nicht irgendwas leuchten?".
"Steckt da ein D?mon drinnen?", vermutete der Oberste Hirte, doch der junge Zauberer sch?ttelte den Kopf.
"Zauberbegabte Wesen verformen das magische Feld der Scheibenwelt. Wenn man nun mittels einer oktarin - Spule die genannten Feldabweichung verst?rkt, kann man sie orten.
Eine Froschblase dient als Kondensator, und bildet gemeinsam mit den Runensteinen, danke Herr Dozent, eine genaue Ortungsbasis f?r einen klatschianischen Magier.". Ponder hielt das geniale Machwerk moderner Magie mit strahlendem Vatergl?ck in seinen H?nden, und der Erzkanzler entriss es ihm unger?hrt .
"Muss man an dem Nagel da vorne ziehen? Au, f?nf?ugiger M?ckenpf.. verflixt wollte ich sagen.." Prompt hatte sich der Erzkanzler in den Finger gestochen, und das Ortungsger?t fallen gelassen. Betreten sah er zu Boden. Der Deckel hatte sich ge?ffnet, die Runensteine waren herausgefallen, der Nagel hatte sich von der Spule gel?st und die Froschblase durchstochen.
"Nun, auf jeden Fall kann ich mir jetzt viel besser vorstellen, was Du gemeint hast. Warum hast Du das Ding nicht gleich ge?ffnet?"
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Rascaal war voll damit besch?ftigt, den wedelnden Handbewegungen mit denen der Golem ihn verscheuchen wollte auszuweichen. "Ich wollte immer schon wie eine Fliege behandelt werden, und duckte sich erneut unter einer der gewaltigen Pranken weg. Seltsamer Weise ging das Ding genau auf der Strasse - sofern das m?glich war - und der Schaden den es bei den angrenzenden H?usern anrichtete, hielt sich noch in Grenzen.
Lewton hatte sein Messer gez?ckt und machte sich gerade zum Sprung bereit, als ihn pl?tzlich eine Faust am Umhang erwischte und hochhob. "IHR SEID VERLOREN, BARBAREN!" ert?nte eine donnernde Stimme, und das Sandwesen hob ihn weiter hoch, und ?ffnete seinen Maul in einer eindeutigen Absicht.
Rascaal nutzte die selbstdarstellerische Gestik des Wesens, und sprang von der Schulter zum Kinn, schnappte sich ein Barthaar, und stie? sich mit beiden Beinen von ihm ab.
Lewton fiel schreiend dem ge?ffneten Schlund entgegen, der pl?tzlich seltsam diffus wurde, und zerlief. Er nutze die letzte Chance durch die Gestalt hindurchzufallen, und wurde endlich unter einem Sandberg begraben.
Spuckend und prustend kam er wieder frei, sah sich um und sagte. "Wieso schicken sie uns keine Steinmonster. Die Strasse sollte dringend neu gepflastert werden". Rascaal verzog ansatzweise den Mundwinkel, und sie humpelten gemeinsam zur?ck zum Wachhaus.
"Gro?artiger Sieg, meine Herren!", rief ihnen ein alter Mann der auf seinen Kr?ckstock gest?tzt am Stra?enrand stand zu, doch sie winkten m?de ab.
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"Jeder nimmt nur eine Handvoll. Es ist genug f?r jeden da.", rief Daemon, als er seine Sprengdatteln unter den W?chtern austeilte. "Denkt immer daran: Nicht im Wachhaus, und direkt auf eines der Monster zielen. Wenn man sie ordentlich sprengt, kann der Sand sich nicht mehr neu formen!"
Nat?rlich dauerte es keine 5 Minuten, bis es einen direkten Ausgang vom Speisesaal auf die Kr?selstrasse gab.
"Dringende Besprechung! Alle W?chter die in Klatsch im Einsatz waren, und alle Offiziere in mein B?ro!" Rince war energisch durch den neuen Eingang geklettert, und hatte ohne anzuhalten Befehle verteilt. "Verteil das Zeug bitte wenn m?glich drau?en, Daemon. Diese Sanddinger richten auch so genug Schaden an. Ohne Deine Mithilfe."
Eine gro?e Ankh-Morpork-Karte war an der Wand befestigt gewesen, und Rince zeigte mit einem langen d?nnen Stab auf die Gebiete in der Stadt die zu Schlachtfeldern geworden waren. "Am Platz der gebrochenen Monde war die letzte Hauptstreitmacht t?tig. Hier am Henne-und-K?ckenfeld nur einige wenige. Ebenfalls haben sie es an der Neuen Br?cke versucht. Von dem Monster ganz zu schweigen, dass quer durch die Stadt gegangen ist. ". Der Kommandeur sah in die Runde. "Jemand eine Idee, oder etwas das wir ?bersehen haben?"
Lewton meldete sich zu Wort "Nun, es w?re interessant, wohin das Monstrum so zielstrebig marschiert ist. Es wirkte nicht so, als w?rde es einfach blindlings dahinstapfen".
Rince nickte "Schnapp Dir ein paar Rekruten, und untersuch die Gegend hinter der F?nfwege-kreuzung. Weiter?"
Vinni stand auf, ging an Rince vorbei und starrte auf die Karte. "Am Hier-gibt's-alles-Platz waren also keine Sandmonster?", fragte er niemand bestimmten. Rascaal sagte endlich "Nein, dort gibt es nur verwehten Sand, sonst nichts. Am Khan ware einige, und dann waren einige H?llen los, w?hrend ihr Eure Kreuzfahrt gemacht habt."
Vinni lie? sich durch den offensichtlichten, obgleich aus seiner Sicht nicht angebrachten Neid nicht irritieren "li Gacao, ein klatschianischer Agent, hat gemeint der Magier m?sse in Reichweite der Sandmonster sein. Eventuell mu? er bei solchen Massenaufm?rschen Sichtkontakt haben. Das w?rde erkl?ren, warum nur der Sandriese so weit wegkonnte. Er war einfach recht gut sichtbar."
"Sprich weiter!", forderte ihn Daemon auf, der nun ebenfalls neben der Karte stand, und anonyme Rufe wie "He geh aus dem Bild" und "grosse nach hinten" verursachte.
"Von welcher Stelle sieht man gleichzeitig das Henne-K?cken-feld , Den Platz-der Gebrochenen Monde, die neue Br?cke und NICHT den Hier-Gibt's-alles Platz".
"Es muss ein erhabener Platz sein, von dem man weit sieht, der aber speziell in Bezug auf den HGA-Platz benachteiligt ist", sagte Cim, der jetzt endlich auch unter Protesten zur Karte gegangen war. "
Rince hatte schon einige Zeit in seinen Schubladen gekramt, und endlich einen Kunstband herausgezogen, der unter leeren Flaschen, und Dingen gelegen hatte, die wieder laufen konnten. "Hilft Euch das hier?" Impressionen aus Ankh-Morpork" Vinni bl?tterte das Buch durch, ein m?ssig begabter Zeichner hatte die Stadt, aus welchem Grund auch immer, an ihren sch?nsten Stellen " portr?tiert. Vom HGA-Platz gab es allein f?nf Bilder. Sie gingen sie immer wieder durch, bis Daemon pl?tzlich "DA!" schrie. Das Bild zeigte die Bibliothek, einen Obststand, einen anonymen W?rstchenverk?ufer und einige Passanten.
Rince sch?ttelte den Kopf " Die Bibliothek ist zu niedrig. Au?erdem haben wir oben mittlerweile Pigeon zur ?berwachung positioniert."
"Aber seht ihr nicht. ER ist nicht sichtbar. Also sieht man von dort auch nicht auf den Platz".
Einige Kinnladen fielen nach unten. Gleich darauf brachen die W?chter auf.
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Marusan betete zu seinem Gott. Irgendjemand musste das Sandlager in er Atterm?tzenstrasse ?ffnen. Andernfalls w?rde er versagen. Es war ein Fehler gewesen, alleine mit dem Sand hierherzukommen. Jeder zweitklassige Sklave w?re jetzt eine Hilfe gewesen. Doch nun hatte er weder Sanddoppelg?nger, noch konnte er sich selbst auf den Strassen blicken lassen. Seine Kr?fte waren ohne den Sand der Heimat nichts wert, und er f?hlte bereits wie er schw?cher wurde. Doch pl?tzlich durchfuhr in die St?rke wie ein Blitz. Er schickte seinen Geist aus, und tats?chlich hatten einige Rekruten den Sand befreit. Das war definitiv ein Wunder von Alif Igaro, und er w?rde sich nicht als unw?rdig erweisen. Er konzentrierte sich zum letzten entscheidenden Schlag, und begann den Scharach zu beschw?ren.
Randw?rtiger Wind kam auf, formte kleine Windhosen, die durch die Gassen jagten, und M?ll, Unrat und Haustiere herumwirbelte. Sie versammelten sich zu einer grossen, die auf den Sandbeh?lter in der Atterm?tzenstrasse zujagte. Wie ein Staubsauger nahm sie den k?rnigen Staub in sich auf, und gewann an Substanz. Endlich wurde auch die H?te zerfleddert, und die Rekruten die noch ermittelten, hielten einen taktischen R?ckzug f?r das Beste. Mehr und mehr wurde die Windhose zu einem Quader aus dem ein lange Schlauch ragte, der den Sand bis zum letzten Korn in sich aufnahm. "jetzt", fl?sterte der Magier, und f?hlte gerade noch wie sein Bein gepackt wurde, und er ?ber die Br?stung des Kunstturmes geworfen wurde. Einen kurzen verzweifelten Moment lang, wollte der Magier gleichzeitig den Schmirgel kontrollieren, und sich telekinetisch auffangen, doch im n?chsten lag er bereits ungl?ubig starrend auf dem geplasterten Hof des Universit?tsparks. "Das mit dem Fliegen wird nichts mehr werden!", sagte der alte Mann und nahm Selbstzufrieden nach und nach die Maske ab, und "Wird Zeit dass hier jemand ein wenig nach dem rechten sieht!"
Den fliegenden Teppich, der bald darauf vom Kunstturm abhob bemerkte beinahe niemand.
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"Da oben muss er sein!", sagte Vinni mit Bestimmtheit und zeigte nach oben. Wie auf Befehl kam da pl?tzlich eine Gestalt in fremden Gew?ndern, die im Fallwind lustig flatterten auf sie zu, und prallte knapp neben ihnen auf den Boden.
"Du k?nntest recht gehabt haben!", sagte Rascaal. "N?chstes mal muss das aber schneller gehen!"
"Wir haben ihn! Er ist da oben!", riefen ein paar aufgeregte Zauberer unisono w?hrend sie keuchend aus dem Forschungstrakt f?r hochenergetische Magie gelaufen kamen.
Und der Qu?stor brauchte einige Froschpillen extra, als er sah wie der Mann am Boden zugerichtet war.
"?hm, ich verstehe, dass Euer Gesch?ft hart ist, aber musstet ihr ihn so zurichten?", fragte Ridcully tadelnd.
Doch Rince zuckte mit den Schultern "Alles im Dienste der Stadt! WIr m?ssen nun einmal tun, was getan werden muss, denn wer sonst w?rde es tun. Wer geht nun rauf nachsehen, wer ihn runtergeworfen hat?", sagte er und drehte sich um - nur um festzustellen, dass alle anderen W?chter dringenderen Gesch?ften nachgegangen waren. Rince z?hlte die Stunden die seit seiner letzten Mahlzeit vergangen waren und beschloss diese Sache auf sich beruhen zu lassen. Viel lieber besprach er die ganze Sache gemeinsam mit den Zauberern bei einem Festmahl.
--- EPILOG ---
Estragon und seine Tochter wurden verhaftet, verurteilt und nach zwei Wochen Aufenthalt gel?utert zur?ck in ihr Haus geschickt. Man munkelte von einer wichtigen Aufgabe die Estragon k?nftig in der Schmugglergilde ?bernehmen sollte, es wurde jedoch nie genaueres bekannt.
Der Stadteil zwischen Atterm?tzenstrasse und Bodenbienenstrasse war , sehr zur Freude der dort ans?ssigen Kinder, mit einer 10 Zentimeter hohen Sandschicht bedeckt worden. Der Schlamm geh?rte hier f?r einige Wochen der Vergangenheit an. Das Stadtamt f?r Verkehr und ?ffentliche Strassen ist im regen Kontakt mit Klatsch, um die passenden Beschw?rungen f?r einen "Abgebrochenen Scharach" zu bekommen. Sonst geh?rten die Sandmonster nach einigen Tagen einfach zur Vergangenheit der Stadt, die schon immer bewegt gewesen war.
Die W?chter trafen sich nach langer Zeit wieder im Eimer, und badeten in den gewohnten, wenngleich schlechten Ger?chen ihrer Stadt.
"Und f?hlst Du Dich jetzt ?rmer, Sch?ffin?", fragte Cim augenzwinkernd die SEALS-Abteilungsleiterin.
Atera legte wehm?tig die Hand auf den Bauch, und sagte "Ach ihr k?nnt Euch ja gar nicht vorstellen wie es ist, die lieben Kleinen st?ndig zu sp?ren. Aber Vorschrift ist Vorschrift.".
"Darauf w?rde ich gerne trinken, wenn der Wirt geruhen w?rde uns zu bemerken!", sagte Gralon ungeduldig zur Theke sp?hend. Das Lokal war bis auf einen alten Zecher leer, es war also nicht erkl?rlich, warum der einzig volle Tisch ignoriert wurde.
"Ob wir li Gacao wieder einmal sehen werden?", fragte Claudette, die Zeit in Klatsch noch einmal f?r sich revue-passierend.
"Kann ich mir nicht vorstellen", sagte Veni, "der hat sicher schon wieder irgendeinen Auftrag im Dienst des Serifs, und verf?hrt harmlose Passantinnen".
"Aber er hatte eine echt tolle Ausr?stung", sagte Daemon sich vertr?umt an die Rauchwolken und ohrenbet?ubenden Explosionen erinnernd.
"Ganz zu schweigen von seinem Stil!", anerkannte Harry.
Da kam endlich der Wirt, und brachte auch bereits gef?llte Gl?ser.
"Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme, aber der Alte da dr?ben wollte Euch unbedingt auf das Zeug hier einladen. Er hat sogar daf?r bezahlt, obwohl er es mitgebracht hat! Spinner!"
Er setzte das Tablett, mit den kleinen Gl?sern ab, und Atera schn?ffelte vorsichtig.
"Orangenbl?tenwasser!"
Nat?rlich war der Alte bereits wieder weg.
ENDE
17.01.2003 1:50
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