Sie nannten ihn Kriecher

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vollendet am 17.08.2002

Im Tempel der geringen Götter kommt es (mal wieder) zu einem Handgemenge zwischen den Priestern.
Doch diesmal gibt es eine Leiche.

Atera

Der Tempel der geringen G?tter, ein Monument des Glaubens, ein Manifest der G?tter, ein Denkmal der unz?hligen Religionen und Kulte, ein Mausoleum alter Traditionen, ein Knotenpunkt der Kulturen, ein...gro?es Geb?ude aus Stein. Weit geschwungene B?gen s?umten den Weg zum Tempel, der schon von weitem empor ragte.
Es war fr?her Vormittag, irgendwo kroch eine Eidechse gelangweilt einen der Rundb?gen hinauf, immer h?her, bis zu den abbl?tternden Gem?lden und dem br?ckelnden Stuck an der gew?lbten Decke. Die Augen der Eidechse blickten nach unten auf die weit entfernten blanken Fliesen. Fern drangen Ger?usche in die leere Halle. Stimmen konnte man vernehmen und wenn man den Kreuzgang links von der Haupthalle nahm, gelange man schlie?lich auch irgendwann in den Raum von Vut, des hundek?pfigen Gottes des Abends. Spontan hatte sich eine Gruppe Priester eingefunden, eine eifrige Diskussion hatte begonnen, erhitze Gem?ter tauschten nicht minder k?hle Argumente aus.

"Niemand werfe den ersten Stein, wenn er nicht-."
"Also ich habe hier einen gro?en Stein, der sehr handlich ist und dir gerne einige Argumente vortragen w?rde."
"Jetzt lass mich doch mal ausreden, seht ihr, Garog hat mich schon wieder nicht-."
"Ich m?chte jetzt hier noch mal auf die Frage zur?ckkommen, ob nicht doch die ephebianische Philosophie eine Betrachtung wert ist. Denn wie sagte schon Didaktylos: Es endet alles mit Tr?nen."
"Ach, das haben wir schon letzten Mittwoch diskutiert. Om ist der einzig wahre Gott. La?t euch erleuchten!"
"Ich erleuchte dir gleich was ganz anderes."
"Die Apokralypse naht!!", rief pl?tzlich jemand dazwischen. Die K?pfe der Priester ruckten herum und starrten auf einen ihrer Kameraden. Eine peinliche Stille machte sich breit, bis jemand sagte:
"Nein, das hatten wir schon diesen Donnerstag."
"Oh, ?h gut, verzeiht die St?rung."
"Gut, wo waren wir stehen geblieben... ach ja: Om ist doch nichts weiter als eine kleine Schildkr?te! H?rt auf die weisen Worte vom Blinden Io!"
"Blinder Io? Was willst du hier eigentlich? Das hier ist der Tempel der geringen G?tter, der Tempel des Blinden Io ist die Stra?e gegen?ber."
"Oh, nichts f?r ungut. Muss mich in der T?r geirrt haben."
"So, ich bin der Ansicht, dass jeder Gott einen eigenen Raum hier im Tempel bekommen sollte. Zum Beispiel, der gro?artige Gott der weitschweifigen Reden, ihm m??te ein eigener prachtvoller Saal zustehen.", schlug jemand vor.
"Beim geierk?pfigen Gott der unerwarteten Besucher ist noch in der hinteren Ecke des Raumes was frei. Wir k?nnten dort einen weiteren Altar aufrichten."
"Nein, der Gott der weitschweifigen Reden verlangt ein Podest!"
"Auch noch Sonderw?nsche, was?!", ereiferte sich ein anderer.
Ein kleiner Tumult entstand, sonst sehr w?rdevoll erscheinende M?nner in wei?en Roben begannen ein wildes Handgemenge. Jemand hob einen Stein, beleidigende Worte wechselten den Besitzer, F?uste wurden geballt, erz?rnte Gesichter ?berall und jeder versuchte, die Stimme des anderen zu ?bert?nen.
Bis endlich jemand bemerkte, dass einer der Priester leblos auf dem Boden lag. Betretende Stille entstand und die anderen wichen von dem K?rper zur?ck, als h?tte er eine ansteckende Krankheit.
Garog, Priester eines geringen Gottes, trat als erster auf den Mann zu, der verdreht auf den Fliesen lag.
"Das ist Skirmer. Er ist tot.", war die Feststellung, die eigentlich schon jeder wu?te.

***Kr?selstra?e***

Galdos knetete hinter dem R?cken nerv?s mit seinen Fingern. Das war der erste gro?e Fall, den er nun zusammen mit anderen ?bernahm. Er sah neben sich, dort standen noch sechs weitere Rekruten und es hie?, dass selbst Ausbilderin Venezia Knurblich mitermitteln w?rde. Nun standen die Rekruten ?berpunktlich in Ateras B?ro und bemerkten ein kleines Problem. Der Spie? hatte sich in seinem Drehstuhl zur?ckgelehnt, die Augen waren geschlossen. Atera schien ein Mittagsschlaf zu halten, nur diese Kr?te war wach, ein fetter h??licher Klumpen auf dem Schreibtisch. Es waren die hin und herzuckenden Augen, die verrieten, dass sich dort ein Lebewesen befand. Galdos f?hlte sich irgendwie beobachtet.
"Und was machen wir jetzt?", fragte Claudette schlie?lich. "Sollen wir sie wecken?"
"?h, ist das gut? Ich meine, sie soll ein wenig j?hzornig sein.", erwiderte Metzelfein. "?h, das hab ich geh?rt.", f?gte er noch rasch hinzu. Aber die Rekruten mu?ten nicht weiter beraten, denn in diesem Moment kam Venezia rein und schlug die T?re so laut zu, dass Atera hochschreckte, um gleich erst einmal nach hinten zu kippen. Als sie sich wieder geordnet hatte und dabei war aufzustehen, blickte sie direkt in die Augen der Gnomin, die sich auf ihren Schreibtisch gesetzt hatte.
"Also, was gibt es denn jetzt so wichtiges?"
"Hatte ich das nicht schon gesagt, Veni?" Atera st?tzte sich auf den Tisch, versuchte sich zu erinnern, was in den letzten Stunden passiert war, bemerkte, dass eine gut gef?llte Flasche mit Jimkin B?rdr?ckers Whisky dabei eine Rolle gespielt hatte und beschlo? es lieber zu verdr?ngen. "Ah, sehr sch?n. Die anderen sind ja auch schon da. Ich werd mal die Anwesenheitsliste durchgehen." Atera kramte einen zerknitterten Zettel hervor und versuchte zu entziffern, was darauf stand. "?h, wer von euch ist Sch?del?"
"Sch?delknacker Eisenstirn, bitte.", widersprach ein Zwerg und zupfte sich am Bart.
"Oh gut, na sch?n. Galdos ist auch da. Gnomen est Nomen, ?hm, gibts daf?r ne Abk?rzung?"
Ein Gnom trat hervor und winkte z?gerlich.
"K?nnte sein, dass ich damit gemeint bin.", sagte er.
"K?nnte sein?", fragte Atera verwirrt zur?ck.
"Nun, definiert man sich durch den Namen oder durch die Person? Ich bin der Ansicht, dass-."
"Ich hab geh?rt, du kennst dich gut im Temepl der geringen G?tter aus?", unterbrach Atera ihn schnell. Der Gnom schaute noch ein wenig ver?rgert, dass er unterbrochen worden war, nickte dann aber.
"Gut, das wird uns sicher noch von Nutzen sein.", bemerkte der Spie?.
"Worum gehts denn jetzt eigentlich?", fragte Venezia ungeduldig.
"Einen Moment, nur noch schnell die restlichen Namen. Claudette ist auch hier, wer fehlt noch..ah ja, Metzelfein?"
"Anwesend, M?'am!", erscholl es von einem jungen Mann.
"Sch?n, dann fehlt nur noch Knuddel Hammermann."
"Gnuddel!!", rief erbost der zweite Zwerg.
"Ich dachte, das w?re ein Rechtschreibfehler. Du bist sicher, dass du nicht Knuddel hei?t?"
"Ganz sicher!! ?h, ja, Madam.", sagte der Zwerg ein wenig leiser. Atera nickte.
"So, da wir ja alle vollz?hlig sind, kann ich sagen, worum es geht: Also, heute wurde im Tempel der geringen G?tter ein Priester namens Skirmer get?tet. Es geschah in einem Handgemenge, Todesursache noch unklar, aber es sind schon welche von S.U.S.I. beim Tempel, sie m??ten die Leiche bald ins Wachhaus Pseudopolisplatz bringen. Ich m?chte jetzt, dass ihr zum Tempel geht und euch ein wenig umh?rt. Fragt wie es zum Streit kam, wer genau Skirmer war, ob er Feinde hatte, blablabla, das ?bliche eben. Ich denke, es ist kein gro?e Sache, deswegen habe ich Rince gebeten, dass ihr Rekruten die Sache ?bernehmen d?rft. Da man bei den Priestern ein wenig Fingerspitzengef?hl braucht, wird Venezia euch begleiten. Fingerspitzengef?hl ist sehr ?h wichtig. Achtet, auf das n?tige Fingerspitzengef?hl, ?hm genau. Noch irgendwelche Fragen?" Atera sah die Rekruten an, Stille entstand, die nur von einem tiefen Quaken von Sir Henry, Ateras Kr?te, unterbrochen wurde.

01.03.2002 15:10

Sch?delknacker Eisenstirn

"Schon so gut, wie erledigt!"schmetterte Lt Knurblich.
Mit einem breiten Grinsen und den Blick auf eine leere Flasche
Jimkin B?rdr?ckers Whisky Rutschte die Gnomin vom Schreibtisch.
"So, dann mal der ganze Haufen auf der Stra?e versammeln.... und vergesst nicht Eure Ausr?stung."
In einem gro?en durcheinander aus Gliedma?en versuchten sich alle
Rekruten gleichzeitig durch die T?r zu quetschen.
Mit Ausnahme von Galdos und Metzelfein, die sich st?ndig voreinander verneigten und mit den Armen ausholende Gesten vollf?hrten um dem Anderen den Vortritt zu lassen.
"Wenn Ihr mit Eurem Klatschianischen Volkstanz fertig seit, treffen wir uns vor dem Wachhaus." br?llte Knurblich.
Mit einem schluchzen schl?pfte Metzelfein hastig vor Galdos, der wie immer seine Haltung bewahrte durch die T?r.
Venezia Knurblich schlo? die T?r hinter sich.
"Mit Fingerspitzengef?hl...." seufzte Atera.
Irgendwo mu? ich doch noch eine Flasche.......,Sie kramte in Ihrem Schreibtisch.
Sir Henry sah Sie mit Vorwurfsvollen Augen an.

***Stra?e der geringen G?tter***

Nachdem der Bunte Haufen vor dem Tempel der geringen G?tter angekommen war, schritt Lt. Knurblich vor den Rekruten auf und ab um Ihnen die Wichtigkeit dieses Auftrag noch einmal zu verdeutlichen.
"Also W?chter, Ich m?chte das Ihr m?glichst viel in Erfahrung bringt. Notiert euch alles, selbst das was Euch unwichtig erscheint und la?t Euch um Gottes willen.....,"sie hielt sich die H?nde vor den Mund und schaute sich um,"....nicht auf religi?se Diskussionen ein."
Sie warf Gnomen est Nomen einen finsteren Blick zu.
"Aber das Allerwichtigste ist das gewisse Fingerspitzengef?hl."
"Wie bei dem Lagerhaus ?" kam es aus Richtung der Rekruten.
Knurblich baute sich zu Ihrer vollen Gr??e (was bei 27 cm wahrlich ein Kunst ist)auf und betrachtete einen W?chter nach dem anderen. Claudette Minze Stand mit verkniffenem Grinsen da und starrte ?ber den Leutnant hinweg.
Galdos sch?ttelte den Kopf und stie? ein "tss tss tss" zwischen den Lippen hervor.
Gnomen est Nomen scharrte mit einem Fu? auf dem Pflaster.
Rekrut Hammermann hatte sich den Helm ins Gesicht gezogen.
Bei Metzelfein schien es Venezia so, als k?nne Sie dort oben das zittern der Unterlippe wahrnehmen und Sch?delknacker verrieten die Falten um die Augen das er sich k?stlich am?sierte.
Venezia hatte die H?nde auf dem R?cken verschr?nkt und wippte auf den Fu?spitzen. Sie konnte Ihren Zorn nur m?hsam verbergen.
"Meine lieben Rekruten, ich m?chte Ergebnisse in diesem Fall", s?uselte Lt. Venezia Knurblich, "..... also an die Arbeit!" br?llte Sie.
"Ich will Ergebnisse!" wiederholte Sie.
Als die Rekruten im Laufschritt im Tempel verschwunden waren, grinste
Venezia in sich hinein "Mit denen kann ich mich ja noch auf was gefa?t machen".
Pfeifend folgte der Leutnant seinen Sch?fchen in den Tempel.

01.03.2002 19:51

Venezia Knurblich

In Inneren des Geb?udes war immer noch Aufruhr, die W?chter von SUSI hatten alle H?nde voll damit zu tun, die Priester von der Leiche fernzuhalten und die Diskussionen dar?ber, wie man ihn am Besten bestatten sollte, im Zaum zu halten, daran, dass an dem verw?steten Tatort noch irgendwelche Spuren zu finden sein k?nnten, war nicht mehr zu denken.
Endlich hatten sie es geschafft, die Leiche in einen gro?en Leinensack zu verpacken, welchen Lady Steinschlag sich auf den Befehl von Pismire hin auf die Schultern hob und der Trupp abr?ckte.
"Guten Abend, meine Herren!", versuchte Galdos sich bei den anwesenden Priestern Geh?r zu verschaffen, die trotz der nicht mehr anwesenden Leiche immer noch in eine interessante Diskussion dar?ber verwickelt waren, ob man den Leichnam besser in einem Boot den Ankh runterschicken sollte oder doch eher mit Steinen beschwert auf die Kruste legen sollte, bis er irgendwann versank. Der Erfolg des Rekruten hielt sich in Grenzen.
Sch?delknacker und Knuddel hatten im hinteren Bereich des Tempels eine interessante Entdeckung gemacht: Einer der geringeren G?tter ? sein Name war Syffel ? schien sich f?r Bier, das Verzehren des selbigen und der Brauerei zu besch?ftigen, wie die Beiden von einem seiner Priester, der auch gleich eine Kostprobe des K?nnens seines Gottes bereithielt, erfahren konnten.
Gnomen est Omen hatte einen seiner Lieblingsdiskussionspartner im Tempel entdeckt, und eigentlich hatte er aufgrund des Befehls von Atera nicht vorgehabt, mit ihm zu diskutieren, aber die Aussage dieses Mannes, der Tod sei die Erl?sung f?r ein jedes Lebewesen, da das Leben ewiges Leiden bedeutete war es dann doch wert gewesen, sich genauer damit auseinander zu setzen.
Der Rest der Rekrutenschaft stand um Galdos herum und beobachtete seine bem?hten Versuche, die Priester auf ihre Anwesenheit hinzuweisen.
Venezia stand im T?rrahmen des Haupttors und betrachtete das ihr gebotene Bild kopfsch?ttelnd. Nun ja, sollten sie erst einmal machen, das hier sah nicht nach so einem komplizierten Fall aus. Sie w?rde beobachten und ihnen hinterher mitteilen, was falsch war und was man besser h?tte machen k?nnen, und nur im gr??ten Notfall, ja, da w?rde sie eingreifen.
L?chelnd biss sie in ein Wurstende aus ihrem Brotbeutel. Ja, einfach nur gucken und danach meckern, das war ein Fall ganz nach ihrem Geschmack!

02.03.2002 1:58

Claudette Minze

"Wenn ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten d?rfte..." Galdos versuchte noch immer tapfer, die Priester zur Ruhe zu bringen. Leider waren ihm sowohl seine angeborene H?flichkeit, als auch die Dickfelligkeit der Ankh-Morporker Geistlichkeit im Weg.
Claudette seufzte. Mit Priestern hatte sie kaum Erfahrung, aber ihre ehemaligen Kolleginnen hatten sie mehrfach als die egozentrischsten Wesen der Scheibenwelt bezeichnet. Au?erdem hatten sie ihr einige Tipps gegeben, wie man mit ihnen umzugehen hatte. Unter energischer Zuhilfenahme der Ellenbogen bahnte sie sich einen Weg in die Mitte der Diskussion. "Oh Erleuchtete", rief sie. Gnuddel und Sch?delknacker kicherten, aber immerhin f?hlte sich jeder der Priester angesprochen. "Ein schreckliches Verbrechen wurde ver?bt. Begrabt eure Streitigkeiten und helft uns, den M?rder zu finden. Dieser Frevel muss ges?hnt werden..."
"Warum?", fragte ein rotgekleideter Priester.
Claudette blinzelte. Auf solche Fragen war sie nicht vorbereitet. "Was?"
Der Mann dr?ngelte sich von seinem Platz weiter hinten in die erste Reihe und starrte die W?chterin finster an. Seine Kutte gl?nzte in der Farbe von frischem Blut. "Dieser Wurm war der Diener eines falschen Gottes. Er verdiente den Tod, wie alle, die Chtymons Allmacht beflecken."
Venezia Knurblich runzelte die Stirn und legte Rotkutte in Gedanken unter der Rubrik "Verd?chtiger" ab. Inzwischen wurde die Rekrutin von einer neuen hitzigen Diskussion niedergeschrieen: "Was meinst du mit beflecken, du falscher Prophet?"
"Lasst euch von Oms Allmacht erleuchten, Br?der. H?rt nicht auf die Stimmen, die euch in die Finsternis locken wollen..."
"Halt die Klappe. Ihr seid doch beide gleich irre."
"Danken wir dem M?rder. Er war ein g?ttliches Werkzeug und wird im Jenseits ewiges Heil erfahren."
"Steck dir dein Heil sonst wohin. Das war das Werk eines Ketzers, der bekehrt werden muss!"
"Ja, am Besten mit einem gro?en Kn?ppel."
"Jetzt lasst das M?del doch mal ausreden, Br?der", dr?hnte eine Stimme. S?mtliche K?pfe drehten sich zum Haupteingang. Hughnon Ridcully, der inoffizielle Sprecher der religi?sen Gemeinschaften, hatte die Halle betreten. Wie ein Schlachtschiff durchpfl?gte er die Reihen der Priester und baute sich vor Rotkutte auf. "Wir haben doch schon dar?ber gesprochen, Melvin. In diesem Tempel darf jeder Gott angebetet werden. Wenn dir das nicht passt, such dir woanders einen Raum f?r deine Ziegen."
Melvin Rotkutte murmelte einige ganz und gar nicht religi?se Worte, dann drehte er sich um und rauschte aus der Halle. Hohepriester Ridcully nickte zufrieden, dann sah er die ?brigen Priester an. "Also gut, Jungs. Was dem armen Skirmer passiert ist, ist furchtbar, und eine Schande f?r unseren Tempel. Ich will, dass diese Sache gekl?rt wird, verstanden? Also werden wir mit der Wache kooperieren."
Die versammelten Priester nickten mit der Miene von M?nnern, die sich zwar v?llig im Recht wussten, aber mit R?cksicht auf ihre n?chste warme Mahlzeit zu Kompromissen bereit waren. Ridcully wandte sich freundlich an Claudette: "Bitte, sprich doch weiter."
"?h", machte die W?chterin, die inzwischen v?llig aus dem Konzept geraten war. "Nun, es w?re gut wenn wir, ?h, die Anwesenden befragen k?nnten. Die bei dem, ?h, Mord dabei waren, meine ich." Sie sah sich nach ihren Mitw?chtern um, aber keiner von ihnen schien Einw?nde zu haben.

02.03.2002 11:34

Galdos

"Also gut." kam Galdos zu Hilfe, sich nun der Aufmerksamkeit aller Anwesenden sicher. "Wer von den Herren, war denn anwesend, als sich dieser ?h bedauerliche Zwischenfall ereignete?"
Einige Priester hoben die Hand.
"Offensichtlich auch Skirmer." h?rte es Galdos hinter sich fl?stern. Er blickte sich um, und sah den Rest der deren Gesichter eine Art von "Ich habe nichts gesagt, oder geh?rt." Mimik aufwiesen. Nur Gnuddel grinste in sich hinein. Galdos wand sich wieder den Priestern zu.
"W?rden dann die Herren, die nichts zu diesem Fall beizutragen haben bitte den Tatort verlassen?" bat er h?flich.
Die entsprechenden Priester gingen m?rrisch in Richtung T?r, nicht ohne zuvor einen kurzen Blick auf Ridcully zu werfen, der ein Nicken andeutete. Es war ein kurzer Blick, doch Galdos ?bersah ihn nicht.
Als sich die T?r schloss, wandte er sich an Ridcully.
"Seid ihr auch ein Zeuge der Tat?" fragte er und f?gt schnell ein "Herr" dazu, als seine Augen den Blick von Ridcully einfingen.
"Guter Mann, ich bin das Hughnon Ridcully, Oberpriester des Blinden Io!" sagte er nicht ohne Erz?rnung.
"Mag sein, aber k?nnt ihr zur Aufkl?rung des Falles beitragen?"
Galdos kannte sich nur einigerma?en mit G?ttern und einigen Ritualen aus. Aber mit den entsprechenden Priesterschaften hatte er noch keine Erfahrungen sammeln k?nnen. "Wenn nicht m?chte ich Sie inst?ndig bitten..."
Schnell wurde er von einigen Rekruten zur Seite gezogen, und Venezia fiel ihm ins Wort: "Nat?rlich k?nne Sie bleiben und daf?r sorgen, dass diese Rekruten..." sie deutete auf die Gruppe der Neuen, die fl?sternd auf Galdos einsprachen "...keine unheiligen Dinge oder so anstellen."
Ridcully nickte z?gernd und sah noch einmal auf Galdos.
"Ich habe noch andere Sachen zu tun. Bitte informiert mich, wenn ihr etwas herausbekommt." sagte er knapp und verlie? den Raum.

Die Priester hatten unterdessen etwas abseits gestanden und stritten schon wieder.
"Meine Herren,..." versuchte Galdos Aufmerksamkeit zu erringen. Wieder mal erfolglos. Metzelfein sch?ttelte den Kopf und stellte
sich vor die Gruppe: "?HEM!" Ruhe kehrte unter den Priestern ein. Metzelfein drehte sich um und nickte Galdos zu.
"Danke sehr." sagte dieser und nahm sich vor an seinem Auftreten zu arbeiten. "Was genau geschah denn, bevor der Verstorbene ?h als solcher erkannt wurde?"
"Wir diskutierten ?ber die Wichtigkeit der G?tter und ihrer ?rtlichen Representz in diesen heiligen Hallen." begann ein Priester.
"HA! Diskutieren nennst du das!" entfuhr es einem anderen. "Deine Meinung ist so starr wie ein Berg im Wind!"
"Genau." pflichtete ein dritter Priester bei. Du willst nur deinen Gott im Licht des Glaubens sehen."
"Meine Herren..."
"Genau da geh?rt er auch hin! ER ist wichtig im Gegensatz zu Foorgol dem Gott der Lawinen, der hier schon immer Fehl am Platz war."
"Ach ja? ACH JA?"
"Ich m?chte sie doch bitten..."
"Nicht so Fehl am Platz, wie Ordpor, Gott der Geschmacklosigkeit, den ihr neben Ceiphnet, G?ttin der k?nstlerischen Ansichten, v?llig deplaziert habt!"
"K?nnten wir nicht ?ber den Ungl?cksfall reden? So kommen wir doch nicht weiter." versuchte es Galdos noch einmal vergeblich.
"Das haben wir nur Weil die Herren es f?r unn?tig erachten, die Statue ..."
"ES REICHT!" entfuhr es Metzelfein und der Streit verstummte, noch bevor das Echo an den W?nden verklang.
"Wir werden die Priester einzeln befragen" sagte er mit fester Stimme und griff nach dem n?chststehenden Priester, der keine sichtbaren Einw?nde erhob, und zog ihn in eine Richtung weg von der Gruppe. Die anderen Rekruten, taten es ihm nach. Nur Galdos lehnte sich an die Statue einer ihm unbekannten Gottheit und sagte leise zu sich: " Was f?r ein Anfang."

02.03.2002 13:36

Atera

Venezia trat auf Galdos zu und sah ihn an.
"Wie viele Priester sind noch im Raum?", fragte sie. Die Lippen von Galdos bewegten sich leicht, als er seinen Blick schweifen lie? und in Gedanken die M?nner in Kutten und seine W?chterkollegen sortierte.
"?h, sechzehn Priester, Ma'am."
"Und bist du dir sicher, dass es alle sind, die bei dem Handgemenge anwesend waren?", hakte die Gnomin nach. Galdos nickte verwirrt. Worauf wollte sie hinaus?
"Nun, beim n?chsten Mal zieh in Betracht, dass einige sich vielleicht ja auch dazu entschlossen haben, bei deiner Frage die Hand unten zu lassen.", erkl?rte Venezia.
"Erstmal k?nnen wir ja die hier befragen, einer wird schon sagen, wenn noch jemand fehlt." Galdos l?ste sich von der Statue, einige Priester hatten ihm schon mi?mutige Blicke zugeworfen, anscheinend hatte er sich an irgendeinem wichtigen Heiligtum gelehnt. Leutnant Venezia g?nnte sich ein zweites W?rstchen und beobachtete die Rekruten bei ihrer Arbeit.

In einer Ecke hatte Claudette einen Priester namens Garog, den sie gerade dabei war zu befragen.
"Und an welchen Gott hat Skirmer geglaubt?"
"Oh, es war irgendso ein komischer Gott. Ach ja, jetzt erinner ich mich wieder, es war Krals, Gott der Kelche.", antwortete Garog schlie?lich.
"Und glauben viele hier an diesen Gott?" Claudette notierte sich die Antwort auf einen kleinen Notizblock.
"Nein, eigentlich nicht. Ein paar vielleicht, aber es gibt hier so viele G?tter und ebenso viele Priester, da verliert man schon mal den ?berblick."
Claudette wollte gerade weiterfragen, als aus einer anderen Ecke ein lauter Aufschrei ert?nte. Gnuddel versuchte ein kleines Bleigewicht mit Haken aus seinem Bart zu befreien, das der Priester, den er befragen wollte, ihm angeh?ngt hatte. Nun stie? Gnuddel ein paar zwergische Fl?che aus, dass einige Priester sich erbost umdrehten.
"Wer ist das?", fragte Claudette und deutete vorbei an dem herumh?pfenden Gnuddel Hammermann zu dem Priester in der Ecke, der ein L?cheln aufgesetzt hatte.
"Ach, der, er besteht darauf nicht Priester, sondern M?nch genannt zu werden. Wei?t du, es ist einer dieser balancierenden M?nche, die ?berall kleine Gewichte aufh?ngen m?ssen, um wie sie sagen, das Gleichgewicht zu waren. Sein Name ist Angivisto. Keine Ahnung, was der hier sucht. Ich glaube, er ist nur auf Durchreise.", erkl?rte Garog, nicht ohne genug Geringsch?tzung in der Stimme. Derweil hatte Gnuddel seinen zerzausten Bart von dem Gewicht befreit und Galdos und Metzelfein mu?ten ihn mit vereinten Kr?ften zur?ckhalten, dass der Zwerg nicht auf den M?nch losging.
"Mein sch?ner Bart.", jammerte Gnuddel, als er sich wieder beruhigt hatte. Venezia seufzte und dachte an Ateras Worte. Fingerspitzengef?hl, pah, sie selbst besa? mehr Fingerspitzengef?hl im kleinen Finger, als die.. Die Gnomin biss herzhaft in das W?rstchen. Warum konnte nicht einfach jetzt der M?rder hereinplatzen und seine Tat gestehen?
Und in der Tat, stie? gerade in diesem Moment jemand pl?tzlich die T?ren zum Raum auf.

02.03.2002 17:32

Sch?delknacker Eisenstirn

Schulter an Schulter stapften zwei gigantische Trolle in den Tempel. Fast konnte man den Aufprall der Kinnladen der Anwesenden auf dem wundersch?nen Mosaikboden vernehmen.
Ebenso wie ein Knurren aus der Ecke, wo sich Gnuddel und Eisenstirn befanden.
Zu aller Verwunderung waren die zwei Trolle bekleidet (und das mit ausgesprochen teuren Anz?gen{vermutlich von Karl Lagerfels, dem bekannten, aber erfolglosen Trollschneider, da Trolle normalerweise nicht viel Wert auf Kleidung legen.})
Venezia fielen sofort die Beulen in den Jackets der beiden auf, vermutlich Keulen tippt Sie.
Zu allem ?berfluss trugen die beiden eine Art Brille auf der Nase, die aber anscheinend mit Ru? geschw?rzt wurden.
Venezia lie? Ihre Wurst sinken.
Die zwei Trolle machte jeder einen Schritt zur Seite und zum Vorschein kam ein Fetter h?sslicher Mann mit zwei dicken Warzen im Gesicht einer Halbglatze, ?ber die er eine fettige Haarstr?hne gek?mmt hatte. Langsam Schritt er in den Raum, auf dem Arm hatte er einen
kleinen Sumpfdrachen den er unabl?ssig streichelte.
Der kleine Kerl stie? wollige Rauchw?lkchen aus und kuschelte sich an sein Herrchen.
"Hier sind nur Opfertiere erlaubt!"rief ein Priester aus der Menge.
Jeder Troll hatte schon eine Hand im Jacket, beide lie?en die H?nde aber auf eine Geste des Mannes wieder sinken.
Er stand nun vor Venezia, die Ihre Wurst mehr Recht als Schlecht, hinter Ihrem R?cken zu verbergen suchte.
"Guten Tag, Isch hoffe Isch Scht?re sie nischt. Isch hatte eigentlisch eine Verabredung, aber
isch warte nischt gern."

W?hrenddessen schob sich vor dem Tempel ein in schwarz geh?llter Schatten mit dem R?cken an der Wand immer n?her Richtung Portal.

"Wo ist der Kerl ?.... bevor isch wirklisch w?tend werde ?" kr?chzte der Mann.
"Wer sind Sie und wenn suchen sie?" fragte Venezia.
"Isch Suche meinen Freund Skirmer, wir hatte ein Verabredung im Gasthof "zum Trollkopf"....isch wei?, nicht die beste Adresse aber isch f?hle misch da wohl und meine zwei Freunde sch?rfen mal wieder Ihre Sinne..... Aber wie isch sehe ist er nischt hier."
Er schaute in die Runde.

Der Schatten hatte die T?r inzwischen erreicht und lauschte angestrengt.

"Wir m?ssen uns wohl etwas intensiver Unterhalten" schnurrte Venezia.
Die Kanaldeckelgro?en H?nde der Trolle verschwanden wieder im Jacket.
Eisenstirns Kn?chel wurden wei? als sich seine Hand fester um seinen Axtgriff schlo?.
2Warum sollte isch das wollen, meine Kleine?" hauchte der h?ssliche Mann ?
Die Luft war zum zerreisen gespannt.

02.03.2002 19:12

Venezia Knurblich

Langsam schlossen sich Venezias Augen und sie holte tief Luft. Er hatte Kleine gesagt... dieser verdammte schleimige bei allen G?ttern verfluchte widerliche heuchlerische unangenehme... na ja, dieser Mistkerl eben, er hatte Kleine zu ihr gesagt!
Dazu muss man wissen, dass es auf der ganzen Scheibenwelt wohl nur ein Wesen gab, welches Venezia ungestraft mit diesem "Kosenamen" belegen durfte, und das war Krimpik Knurblich, ihr Onkel, ans?ssig in Ankh-Morpork, besser, in den finstereren Gegenden der Stadt (der Venezia im ?brigen gerade mal um 0,73cm ?berragte).
Die H?nde der Gnomin ballten sich zu F?usten und langsam legte sich ihr Kopf in den Nacken und die Augen ?ffneten sich wieder, so dass sie dem h?sslichen Mann nun genau in die Augen sah. Ein kaltes L?cheln huschte ?ber ihr Gesicht als sie mit leiser aber wie Eisregen auf weicher ungesch?tzter Haut schneidender Stimme fortfuhr: "Weil ich es sage, und ich bin entgegen deiner Vermutung nicht "deine Kleine", sondern Venezia Knurblich, Leutnant der Stadtwache von Ankh-Morpork, Ausbilderin und P?schologin, und noch dazu befehlshabender Offizier in einem Fall, der sich mit deinem Freund Skirmer besch?ftigt. Und wenn ich SAGE, wir unterhalten uns mal, dann MEINE ich, wir unterhalten uns. Und solltest du dich dazu aus irgendwelchen Gr?nden nicht in der Lage f?hlen, dann werde ich sehr zu meinem Bedauern dazu gezwungen sein, dich zu verhaften und in das finsterste Loch zu sperren, was der Palast zu bieten hat. Und deine Freunde da werden den Rest ihres Lebens in einem Steinbruch sinnlose Arbeit tun indem sie gro?e Steine mit der Faust in kleine Steine verwandeln."
B?sartig l?chelnd schaute sie die Trolle an. "in einem von Zwergen betreuten Steinbruch!"

03.03.2002 15:14

Sch?delknacker Eisenstirn

Gnuddel balancierte sein Axt in beiden behandschuhten H?nden aus, alle seine Muskel waren auf das ?u?erste Gespannt, bereit das steinerne Knie eines gut betuchten Trolles zu attackieren.
Sch?delknacker beobachtete Gnuddel, den Teenager Zwerg und empfand Respekt, vor den Mut des Jungen Rekruten
(wenn es an der Zeit gewesen w?re h?tte er wohl den Helm vor Ihm gezogen).
Unter den Armen der Trolle bildeten sich in den Jackets dunkle R?nder, das souver?ne Auftreten
des Leutnants zeigt Erste Wirkung.
Der Sumpfdrache sp?rte die Aufregung seinen Herrchens und begann damit dunklere Rauchw?lkchen auszusto?en.
"Selbst wenn Du eine ganze Armee h?ttest, w?rde ich immer noch entscheiden mit wem ich spreche." br?llte der h?ssliche Kerl.
Zu den W?lkchen des Drachen gesellten sich schon Funken, die aus den N?stern schlugen.
Die Trolle bewegten sich ganz sachte r?ckw?rts Richtung T?r.
"Du verr?ckter kleiner Gnom wei?t wohl nicht mit wem Du es zu tun hast" kreischte der immer h?sslicher werdende Mann.
Der Drache begann sich aufzuplustern und fast sah es so aus als w?rde er sich aufpumpen.
Fl?chtende Priester in wehenden Gew?ndern intonierten Gebete zu allen m?glichen G?ttern.

Der Schatten neben der T?r schob langsam sein Gesicht um die Ecke um neben den Worten auch noch den einen oder anderen Blick zu erhaschen.

Gerade als Venezia Luft holte um zu Ihrem ber?chtigten Verbalkonter auszuholen fiel Ihr Blick auf den Drachen, der wohl kurz davor war zu seinen Ahnen zu gehen.
"In Deckung" br?llte Venezia. Mit wenigen S?tzen war Sie hinter der Statue einer G?ttin verschwunden.
Die Priester mit einem sechsten Sinn f?r Gefahr waren schon alle verschwunden. In Windeseile dr?ngelten sich zu den Priestern noch eine Handvoll Rekruten hinter Alt?re, Podeste, S?ulen und Statuen.
"Los Jungs macht Sie fertig" war das letzte was man im Tempel vor der Detonation des Sumpfdrachen vernahm.
Mit einem Ohrenbet?ubendem Knall beendete der Drache seine Aufregung. Die Trolle wurden rechts und links neben der T?r an die Wand geschleudert und rutschten an dieser herab.
Teile zweier ehemaliger Lebewesen verteilten sich gleichm??ig an den Abbildern der G?ttern in der n?heren Umgebung (einige Priester freuten sich ?ber die unerwarteten Opfer und weihten Sie
umgehend Ihren G?ttern).

Gerade als der Schatten etwas erkennen konnte kam ihm ein Feuerball entgegen, der Ihn von den Beinen warf. Fluchen mit versenkter Gesichth?lfte und glimmender Kapuze humpelte die dunkle Gestallt davon.

03.03.2002 17:56

Atera

Die Gestalt humpelte davon, unbemerkt von allen, gesehen von niemanden. Von der Figur her war es ein schm?chtiger, fast zierlicher K?rper, doch trotzdem verbarg sich ein Mann unter den Gew?ndern. Die Kapuze schlug er rasch zur?ck und eilte hastig nach drau?en, um seinen schmerzenden Wangen etwas K?hlung zu verschaffen. War er f?r immer entstellt? War dies das Los, welches er empfangen sollte?
Mit seinen leichten Stiefeln aus Leder huschte er ?ber den Friedhof im hinteren Teil des Tempels der geringen G?tter. Schnell, er mu?te sich beeilen.
"Warte.", rief da pl?tzlich jemand von den unbelaubten kahlen B?umen am Rande des Friedhofes. Jeder andere h?tte sich jetzt ertappt gef?hlt und w?re davon gerannt, aber der Mann blieb stehen, hatte er doch die Stimme seines Gebieters vernommen.
"Gebieter.", fing er an zu s?useln und ging mit geduckten K?rper und dem Blick starr auf dem Boden gerichtet zu der Gruppe B?ume. Das einzige was seine Augen sahen, waren die schwarzen R?nder der Kutte seines Gebieters. Dann sp?rte er dessen Hand auf seinem Kopf. Jedenfalls vermutete er das.
"Was hast du gesehen, Kriecher?", fragte eine Stimme, die sich anh?rte, als ob irgendwo ein Sargdeckel zuschnappte. Vielleicht lag es aber auch nur an der Kutte, die die Stimme d?mpfte. Der Mann am Boden hie? in Wirklichkeit auch nicht Kriecher, aber sein Gebieter nannte ihn so.
"Die Wache ist im Tempel, sie reden mit den Priestern und pl?tzlich- du wirst es scharfsinnig an meinen Verbrennungen bemerken- kam der ZweiWarzen-Mann mit einem seiner Sumpfdrachen in den Raum. Er hatte Skirmer am Trollkopf verpasst. Jetzt ist er tot. Ich glaube, die Wache wollten auch ihn befragen, da ist so eine Gnomw?chterin, sie scheint intelligent zu sein, Gebieter." Der Mann starrte weiterhin auf die sich im Wind bewegenden Kuttenr?nder. Sein Gebieter schwieg, dann endlich wurde die Hand von Kriecher genommen und er atmete leise auf.
"Wir m?chten, dass du die W?chter weiter beobachtest. Aber unauff?llig und aus weiter Ferne, wenn sie dich erwischen, du wei?t was du dann zu tun hast, Kriecher?"
"Ja, Gebieter."
"Gut, wir werden das weitere erledigen." Aus Kriechers Blickwinkel verschwand die Kutte und er h?rte nach einer Weile in der Ferne das Friedhofstor quietschen. Doch selbst dann verharrte er noch in seiner geb?ckten Position und verharrte und verharrte bis er ganz sicher sein konnte, keinen einzigen Blick auf seinen Gebieter mitbekommen zu haben.

"Oh, gro?er, allm?chtiger, allwissender, g?tiger, strahlender, imposanter-."
"Los, mach endlich hinne. Wir anderen m?chten auch noch dran kommen.", murrte ein zweiter Priester.
"Ich sag es ja, getrennte Alt?re w?rden erhebliche Zeitersparnisse bringen.", bemerkte ein dritter. Die Priester hatten sich zu einem spontanen Opfergottesdienst zusammengefunden und weihten die ?berreste des Sumpfdrachens, zumindest wurde vermutet, dass es der Sumpfdrache war, und auch Teile des alten h?sslichen Mannes ihren G?ttern. Dazwischen liefen die Rekruten hin und her und versuchten die Priester davon abzubringen, den Tatort umzu?ndern und die ?berreste anzutasten.
Nat?rlich gelang es nicht.
Genau in diesem Moment kam der Hohepriester Ridcully zur?ck, der die kleine Explosion selbstverst?ndlich geh?rt hatte.
"Darf man mal fragen, was hier los!!!", donnerte er so laut, dass einige Priester schon glaubten ihr Gott w?re ihnen h?chst pers?nlich erschienen.
"?h, nur ein kleiner Zwischenfall, kein Grund zur Aufregung, hehe.", versuchte es Eisenstirn z?gernd.
"Kein Grund zur Aufregung???"

***Fast die gleiche Zeit an einem anderen Ort***

"Kein Grund zur Aufregung???", entfuhr es Atera, als sie die kurze Botschaft las, die eine W?chtertaube ihr gebracht hatte. Die Nachricht lautete wie folgt:

KLEINES MISSGESCHICK IM TEMPEL DER GERINGEN G?TTER-STOP-EIN WEITERER TOTER HINZUGEKOMMEN-STOP-BRAUCHEN DRINGENDS EINEN TATORTSICHERER,SONST IST VON DER LEICHE NICHT MEHR VIEL ?BRIG-STOP-KEIN GRUND ZUR AUFREGUNG-STOP-

"Sagte ich nicht, dass sie mit dem n?tigen Fingerspitzengef?hl an die Sache herangehen sollten?" Atera seufzte, zerkn?llte die Nachricht und warf sie in den Papierkorb. "Sagte ich das nicht?"
"Keine Ahnung, Madam. Ich war nicht hier.", antwortete Clara Bienchen, sie streichelte Muckel ihr Kaninchen, das panisch am linken Ohr knabberte und zu dem Schlammklumpen namens Sir Henry auf dem Schreibtisch blickte.
"Fingerspitzengef?hl. Das waren meine Worte. Sagte ich das nicht?"
"Wie gesagt, keine Ahnung. ?h, hast du heute schon was getrunken, Spie??", fragte Clara. Atera schaffte es gleichzeitig zu nicken und den Kopf zu sch?tteln (Ja, Zombies k?nnen so etwas). "Na, wie auch immer. Hier ist der Autohpsiebericht des Priesters Skirmer." Die Gefreitin schob zwei Bl?tter zu Atera hin?ber.
"Fingerspitzengef?hl..ts ts." Der Spie? ?berflog kurz den Bericht. "Das ist ja interessant..."

03.03.2002 22:06

Sch?delknacker Eisenstirn

"Die Todesursache dieses Priesters war also nicht der Stein, laut Untersuchungsergebnis wurde er also vergiftet.Wei? man schon womit?"
"Die SUSI-Alchimisten arbeiten bereits daran."
antwortete Clara gedankenversunken.
Atera sah wieder auf.
"Clara, begib Dich sofort zum Tempel der geringen G?tter, und fordere Dir Unterst?tzung an."
Wortlos nahm Clara ihren Muckel bei den Ohren und bewegte sich zur T?r, wobei das verst?rte Kaninchen immer noch auf Sir Henry blickte und warscheinlich am liebsten mit ihm getauscht h?tte.
"Einen Moment noch, erinnere Venezia bitte noch an das geforderte Fingerspitzengef?hl bevor die ganze Stadt in Tr?mmern liegt."
"Ich tue mein Bestes" antwortete Clara und verlie? mit dem baumelden Kaninchen am langen Arm das B?ro.
Atera lie? Ihren Kopf auf die Tischplatte fallen, mit einem knirschenden Ger?usch platze irgendwo eine Nahtstelle. Das ist nicht mein Tag, dachte Sie als sie merkte das Sie sich nicht mehr r?hren konnte.

***Tempel der geringen G?tter***

Unter gro?em Protest wurden alle religi?sen Handlungen von den W?chtern unterbunden. Die anwesenden W?chter trieben die Priester (auch die die Ihr Opferritual noch nicht vollziehen konnten)
aus dem Zentrum der Verw?stung , um an Spuren noch zu retten was zu retten war.
Venezia stand bei Hohepriester Ridcully und Versuchte wild gestikulierend den Vorfall zu erkl?ren.
Gnuddel und Eisenstirn hatte die beiden benommenen Trolle entwaffnet und R?cken an R?cken aneinander gefesselt. Es war wieder an Galdos, die Priester zu beruhigen:
"Meine ?h, Erleuchteten...."
"Ich verlange mein Ritual zu Ende durchf?hren zu d?rfen." schimpfte ein Priester.
"Meine .... sehr Angesehenen...."
"Den Fetzen den Du in deinem Gewand hast verschwinden lassen wollte ich...."
"Was wolltes Du?.... Was wolltest Du?" zankten sich zwei weitere.
Galdos unternahm einen weiteren Versuch.
"Bitte, bitte..." in diesem Moment nahm Galdos war, das der Priester des Gottes der unverhohlenen Neugier ihm auf die Narbe in seinem Gesicht starrte. Mit einem satten klicken legte sich in Galdos Kopf ein kleines Hebelchen um.
"Verdammt nochmal, stimmt Irgendetwas nicht mit meinem Gesicht?" br?llte Galdos den besagten Priester an.
Es wurde pl?tzlich ganz still, alle starrten verwundert in Galdos Richtung.
"Was ist...? Soll ich f?r Euch eine Ikonographie von meiner Narbe anfertigen lassen?"
Er wand sich wieder den Priestern zu.
"Und Ihr Scheinheiliges Pack stellt Euch dort dr?ben in einer Reihe auf und ich will kein verdammtes Wort mehr h?ren. Ihr werdet dann der Reihe nach vernommen." bellte Galdos.
Die Priester beeilten sich den Anweisungen folge zu leisten. Hier und da fiel unauff?llig ein zur Opferung vorgesehenes St?ck Explosions-opfer aus einem Gewand.
Venezia entschuldigte sich eilig bei Ridcully und eilte durch den Tempel zu Galdos. Sie dr?ckte Galdos in eine Altarnische.
"Bist Du Wahnsinnnig? Wo bleibt Dein Fingerspitzengef?hl? Das gibt wahrscheinlich schwerste ethnische Verwicklungen, wenn nicht gar Unruhen."
Galdos schien wieder zu sich zu kommen.
"Was ist passiert?" fragte er.
"Wie was ist Passiert, Du hast quasi allen anwesenden geistlichen W?rdentr?gern vor den Kopf gesto?en. Setzt Dich jetzt hier hin ich k?mmere mich gleich um Dich."
Sie eilte zu den ?brigen versammelten Rekruten.
"Ihr vernehmt jetzt einen Priester nach dem anderen, so wie Ihr es gelernt habt, aber Sachte. Schreibt Euch alles in Euer Notizbuch und dann la?t Sie gehen. Allerdings d?rfen Sie die Stadt nicht verlassen.".
Venezia eilte zur?ck zu Ridcully, der vor einer S?ule auf und ab schritt um nicht vor Wut, wie der kleine Sumpfdrache zu explodieren.

04.03.2002 15:18

Claudette Minze

"Es tut mir wirklich sehr leid Herr", versicherte sie ihm, und schaffte es sogar, dabei aufrichtig auszusehen. "Dieser Fall scheint immer komplizierter zu werden. Um Ergebnisse zu bekommen sind energische Ermittlungen n?tig."
"Euch ist offensichtlich nicht klar, wo ihr hier seid", knurrte Ridcully. "Dies ist ein heiliger Ort, wir m?ssen eine gewisse W?rde wahren. Und ich kann nicht sagen, dass ich schreiende W?chter und explodierende Sumpfdrachen besonders w?rdevoll finde."
"Nun ja, Leichen sind auch nicht gerade religi?s, oder?", versuchte Venezia ihn zu beschwichtigen. "Ohne g?ttlichen Segen get?tete, meine ich..."

W?hrend Leutnant Knurblich auf den Hohepriester einredete, verh?rten Gnuddel und Sch?delknacker in einem Gang, der mit zierlichen S?ulen geschm?ckt war, einen Priester der G?ttin Virdeles, Schutzherrin der Hilfsbereitschaft. Leider schien es, als habe er seine Bestimmung verfehlt.
"Ich kannte Skirmer kaum, ich glaube nicht dass ich euch helfen kann."
"Aber die Alt?re eurer G?tter liegen direkt nebeneinander", wandte Gnuddel ein. "L?uft man sich da nicht ?fter mal ?ber den Weg?"
"Wir Priester haben kaum pers?nliche Kontakte. G?tter halten nichts von ?kumenie."
"Na sch?n, belassen wir es erst mal dabei", entschied Sch?delknacker seufzend. "Wei?t du etwas ?ber den Mann mit dem Sumpfdrachen?"
"Nein. Hier kommen viele Gl?ubige durch."
"Ich fand ihn recht einpr?gsam. Ist er dir vorher nie aufgefallen?"
"Tut mir leid, ich k?mmere mich nur um meine Angelegenheiten."

Auf der anderen Seite des Raumes sprachen Claudette und Gnomen est Nomen mit einem Mann namens B?rgen. Er verehrte Gottker, den Gott der kleinen Steine, der angespitzten St?cke und sonstiger primitiver Wurfgeschosse. Sie hatten sich, um vor neugierigen Blicken gesch?tzt zu sein, in einem dunklen Alkoven postiert. Der Priester sa? auf einem der zerkl?fteten Findlinge, die sich in diesem Teil des Geb?udes befanden. (Um eine Ahnung vom Aussehen des Tempels der Geringen G?tter zu bekommen, sollte man sich Folgendes vorstellen: Ein Architekt versucht, aus alten Baupl?nen Briefpapier zu recyceln ? und legt das Ergebnis dann in den Zu-Erledigen-Kasten einer Baufirma.)
"Kanntest du Skirmer gut?", fragte Claudette gerade.
"Ich bem?hte mich, ihn zu ignorieren", erkl?rte ihr Gegen?ber von oben herab. "Ich pflege keinen Kontakt mit... mit..."
Offensichtlich fehlte ihm eine passende Beschreibung f?r eine Person wie Skirmer.
"Was hattest du gegen ihn?", fragte der Gnom tadelnd. "Unter Priestern sollte Toleranz herrschen. Allen G?ttern geb?hrt der gleiche Respekt..."
"Es lag nicht an seinem Glauben", erkl?rte B?rgen. "Krals ist eine respektable Gottheit. Skirmer hat ihren Namen missbraucht, um sich zu bereichern."
"Hat das etwas mit seiner Verbindung zu dem alten Mann zu tun?", wollte Claudette wissen.
Der Priester sah vorsichtig zum Eingang, wo Hohepriester Ridcully noch immer auf Venezia Knurblich einredete. "Ich bin nicht sicher, aber in letzter Zeit hat Skirmer schamlos herumgeprotzt", raunte er den W?chtern zu. "Ihr wisst schon, ein neuer Gold?berzug f?r Krals? Statue, teure Blumenkr?nze, ein Zeremonienmantel aus Seide..."
"Du glaubst also, dass er mit diesem Mann ... Gesch?fte gemacht hat?"
"Gottloses Treiben unter dem Deckmantel der Fr?mmigkeit", zischte der Mann. "Aber das habt ihr nat?rlich nicht von mir." Mit diesen Worten verschwand er in den Schatten.
Gnomen est Nomen sah Claudette an. "Das ist doch schon mal ein Anfang."
"Schon", erwiderte sie. "Aber wir werden mehr als die Verd?chtigungen eines neidischen Priesters brauchen, um irgendwem etwas beweisen zu k?nnen."
Der Gnom wollte noch etwas sagen, doch in diesem Augenblick ?ffnete sich die gro?e Fl?gelt?r und Clara Bienchen st?rzte herein. Sie marschierte auf Venezia zu und fl?sterte ihr etwas ins Ohr. Durch die pl?tzliche Stille hallte f?r alle h?rbar das Wort "Gift".
Die Priester fuhren zusammen und sahen sich misstrauisch um. Jeder lauerte auf die Reaktion der anderen.

04.03.2002 20:06

Gnomen est Nomen

GeN(Gnomen est Nomen) wunderte sich. Normalerweise verwenden Priester kein Gift. Sie diskutieren zwar schonmal heftig aber tun sich nie gegenseitig weh oder vergiften einen anderen. Pl?tzlich brachen im Tempel erneut heftige Diskusionen aus. Jeder beschuldigte den anderen es gewesen zu sein. GeN sagte "wir sollten erst einmal herauskriegen was f?r ein gift es war und wo man es bekommen kann. Au?erdem wer dieses Gift normalerweise verwendet. Vielleicht hat jemand einen M?rder daf?r arrangiert!" Venezia Knurblich fand die Idee gar nicht so schlecht. "Okey, Rekruten wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Eine gruppe bleibt hier und forscht weiter im Tempel. Die andere Gruppe forscht wegen des Giftes nach. Zwischenberichte sind bei mir abzugeben. Also Wer geht in welche Gruppe?" GeN:"Ich bleibe hier, wer noch?" Gnuddel "Okay dann bleib ich auch hier." Venezia Knurblich" So ich bleib hier und der Rest forscht nach dem Gift. Also Leute gutes Gelingen." Nachdem sich die anderen W?chter aufgemacht hatten fingen die zur?ck gebliebenen mit den Nachforschungen an. Als erstes fragten sie Ridcully, ob Skirmer Feinde im Tempel oder au?erhalb hatte. Ridcully antwortete" Keine Ahnung ich wei? nur, dass er nicht sehr beliebt war. Vielleicht wissen andere Priester mehr dar?ber. Ihr d?rft solange forschen wie ihr wollt solange ihr keinen st?rt." Gnuddel" D?rfen wir uns mal in Skirmers Zimmer umsehen?" Ridcully" Klar vielleicht findet ihr ja etwas. Aber nichts kaputtmachen."

*In Skirmers Zimmer*

Es war ein sp?rlich eingerichtetes Zimmer, mit einem Schrank, ein Bett, ein Schreibtisch mit Notizen und einem Stuhl davor. Gnuddel untersuchte das Bett, Venezia Knurblich den Schrank und GeN den Schreibtisch. GeN's Blick fiel auf einen Zettel der wichtig aussah."Hey Leute, ich glaub ich habe etwas gefunden."

07.03.2002 17:56

Sch?delknacker Eisenstirn

"Es war wohl eindeutig Selbstmord." triumphierte Gnomen est Nomen.
"Hier liegt sein Abschiedsbrief."
Venezia sprang herbei und nahm GeN mit Ihren Handschuhen vorsichtig den Brief aus der Hand.
"la? mal sehen." Venezia la? laut vor.

An den Hohe Prisder

Isch kahn mit meiner Schande nischt l?nger leben.
Isch bin des lebens M?hde.
Keiner hat was mit meihnem Tohd zu tun.
Isch werde misch zu meinem Gott gesellen.
Und wie es sisch f?r eine Prisder geh?rt,
mit gewischten an den F?hsen in den Ankh
scht?rtzen. damit dieser mich zum gro?en Randfall
tr?gt oder so.

Schkirmer

Sie runzelte die Stirn. "Da ist doch was faul." murmelte Sie.
Sie betrachtete das Papier ganz genau. Die Schrift war von links bis fast ganz
zur anderen Seite leicht verwischt. Au?erdem war die rechte Ecke ziemlich
angebrannt.
"War Skirmer Rechts- oder Linksh?nder?" dachte Sie laut.
"Gnuddel und GeN durchsucht das Zimmer weiter, ich werde Ridcully noch ein paar Fragen stellen. Aber seit Wachsam und vorsichtig." Sie verlie? das Zimmer.

"Verdammt" maulte Eisenstirn "wo sollen wir den nach dem Gift forschen?"
"Ich meine das ist f?r wahr, eine Aufgabe f?r die Spezialisten von S.U.S.I.."n?selte Galdos.
"Clara, Du bist doch von Susi, geh doch zur?ck und finde heraus was f?r ein Gift es war.
Dann haben wir Zeit weiter Ermittlungen anzustellen!" schlug Metzelfein vor.
"Na Prima, da w?ren wir uns ja einmal einig." bemerkte Eisenstirn.
"Wir halten Kontakt ?ber die Tauben, wenn es neue Erkenntnisse gibt, lass es uns wissen."
gab Claudette Clara Bienchen noch mit auf den Weg.
Und schon war Clara auf dem Weg zur?ck zur Wache.
"Wir teilen uns in zwei Gruppen, Galdos und Eisen und Metzelfein und ich" bestimmte Claudette.
Die Streifen zogen los um Im Tempelviertel irgendetwas ?ber den Priester Skirmer in Erfahrungzu bringen.

Skirmers Zimmer lag im hinteren Teil der Anlage Richtung Friedhof.
Gnomen durchsuchten sorgf?llig alle M?belst?cke, w?hrend Gnuddel mit seiner Axt schon die Fu?leisten von der Wand l?ste.
Keiner von beiden bemerkte die Augen, (von denen eines sonderbar ger?tet war)
und Sie durch das ziemlich weit oben gelegene Fenster verstohlen beobachtet.
"Irgendwie riecht es hier versenkt." bemerkte Gnuddel und hebelte die erste Bodendieleaus dem Parkett.

07.03.2002 19:07

Venezia Knurblich

"Jaja, ich wei?... heilige Ruhe... Ort der Besinnung... und so weiter und so fort!" Genervt lie? Venezia die Litanei von Ridcully zum x-ten Mal an diesem Tage ?ber sich ergehen, der sehr offensichtlich ?ber die Anwesenheit der W?chter alles andere als gl?cklich war.
"Aber versuch doch zu verstehen: Wir werden so lange hier sein, bis alle Fragen bez?glich des Todes eines deiner Priester gekl?rt sind, und je mehr ihr uns unterst?tzt, desto schneller sind wir auch weg."
Diese Aussage nahm Ridcully den Wind aus den Segeln und langsam konnte die Gnomin sehen, dass so etwas wie ergebene Ruhe in seinen Gesichtsz?gen Einzug erhielt.
"Aber versuch bitte auch du zu verstehen, dass dies hier eine Oase des Friedens und der inneren Ruhe ist."
Bilder von sich ewig zankenden und streitenden Priestern zogen an Venezias innerem Auge vorbei, trotzdem nickte sie langsam.
"Tun wir doch beide unser Bestes, dass das wieder hergestellt wird, ich halte meine W?chter im Zaum und du tust im Gegenzug dazu das Gleiche mit deinen Priestern... und bringst sie dazu, uns ein bisschen zu unterst?tzen, damit wir wieder abhauen k?nnen."
Jetzt nickte auch Ridcully. "Am Besten gehen wir in mein B?ro, da ist es doch ein wenig ruhiger, immerhin ist der Tempel vorerst zu seinem normalen Betrieb zur?ckgekehrt und die vielen Gl?ubigen wollen beten, singen und betreut werden. Au?erdem... habe ich heute noch gar keinen Kaffe gehabt, und den habe ich dringend n?tig!"
Venezia musste sich beeilen, um dem gro?en Mann hinterherzukommen.

"Nichts. Hier befindet sich absolut nichts." Ein wenig ersch?pft lie? Gnuddel sich auf den inzwischen vollkommen zerst?rten Boden sinken. Das Parkett hatte sich gegen den Einfluss seiner Axt mehr gewehrt, als er es von seinen Gegnern im Laufe der Jahre gew?hnt war.
Gnomen h?pfte von der letzten kleinen Anrichte, die er gerade "besichtigt" hatte und gesellte sich zu seinem Partner.
"Ja richtig. Nichts... kommt dir das nicht auch merkw?rdig vor?"
Der Zwerg schaute auf. "Wie meinst du das? Ich meine, wenn man immer gleich etwas finden w?rde, w?rde die Wache wahrscheinlich nicht so viele Leute brauchen und wir h?tten einen recht einfachen und angenehmen Tschob."
Ungeduldig sch?ttelte der Gnom den Kopf. "Nein, nein. Das meine ich nicht... dass man immer gleich was findet, das ist nur in schlechten Klickern so. Das ist mir schon klar... Was ich meine ist... die Existenz des Menschen besteht einzig und allein aus dem, was er ist. Aus einer Zusammenreihung von Denkweisen, Meinungen, Abneigungen und Vorlieben..." zweifelnd schaute er den Zwergen an, der mit gerunzelter Stirn versuchte, den Worten des Gnoms zu folgen.
"...also was ich meine ist, dass ein jedes Lebewesen auf der Welt seine Spuren hinterl?sst und... ach egal! Mir ist aufgefallen, dass wir hier nichts gefunden haben, was auf eine Pers?nlichkeit hinweist. Keine pers?nlichen Gegenst?nde. Klar, im Schreibtisch ist Tinte, Feder und Papier, aber nichts ist beschrieben, kein pers?nliches Siegel, keine Briefe. Im Schrank die Roben... aber keine sonstige Kleidung. Und im Nachttisch eine saubere leere Karaffe und ein Glas. Sonst nichts, kein Buch oder sonst was. Und das Bett war sauber, glatt und frisch bezogen."
Langsam nickte der Zwerg. "Vielleicht war er ein ordentlicher Mensch?" mutma?te er.
"F?r mich sieht es eher so aus, als h?tte er vorgehabt diesen Ort zu verlassen... was meiner Meinung nach recht ungew?hnlich ist, wenn er doch eh vorgehabt hat, sich umzubringen..."

"Also, ich habe noch die eine oder andere Frage..." Venezia sa? mit einem Becher Kaffee auf dem Schreibtisch von Ridcully, hier drin war es angenehm ruhig und wieder einmal dachte sie dar?ber nach, wie angenehm die Arbeit in der Wache sein konnte, wenn man endlich einen Punkt erreicht hatte, an dem man etwas zu sagen hatte und sich somit sie wenig anstrengende Arbeit aussuchen und den Rest an andere weiterschieben konnte.
Inzwischen wieder ruhig und gelassen nippte auch Ridcully an seinem Kaffee (mit einem kleinen Schuss Rum, es gab Familiengewohnheiten, die konnte und wollte man einfach nicht ablegen) und nickte der Gnomin freundlich zu. "Frag, ich bin ganz Ohr."
"Ale erstes: War Skirmer Rechts- oder Linksh?nder?"
Ridcully runzelte die Stirn und blickte sie fragend an. "Ich... muss gestehen, das wei? ich nicht so genau. Ich w?rde auf Rechtsh?nder tippen, da mir nie etwas aufgefallen ist, aber ich habe auf so was auch nicht geachtet."
Venezia seufzte. "Was meinst du? Gibt es an oder in seinem Schrein irgendetwas Schriftliches von ihm? Etwas, woraus man das folgern k?nnte?"
Auch der Hohepriester seufzte. Er musste jetzt mit "das k?nnte sein" antworten, doch er wusste ganz genau, was dann kommen w?rde... die beiden w?rden aufstehen und den Schrein aufsuchen und das bedeutete, den gem?tlichen Platz hier wieder verlassen zu m?ssen.
Er nickte.
"Gut, dann sollten wir und das vielleicht einmal angucken."
Die Beiden gingen durch die gro?e Halle, in der inzwischen schon einige Tumult von Gl?ubigen, die zwischen den Schreinen hin und her liefen ausgebrochen war.
An einer leeren Stelle zwischen dem Gedr?nge blieb Ridcully wie angewurzelt stehen, stockte und blickte sich nach allen Seiten um. Dann holte er tief Luft und donnerte mit einem einmaligen Organ durch die Halle: "Wo bei allen G?ttern ist Krals' Schrein hin?!?"

08.03.2002 10:53

Galdos

Galdos und Eisenstirn patroullierten ziellos durch die Strassen an kleinen Tempeln und Gebetsst?tten vorbei.
Findet was ?ber Skirmer raus. Eine leicht gestellte Aufgabe. Nur wo anfangen?
"Wo sollen wir anfangen?" formulierte Galdos die Frage, die in der Luft hing.
"Ich habe keine Ahnung." gestand Eisenstirn ein, der etwas schneller lief um mit Galdos Schritt zu halten.
"Na toll" dachte Galdos. "Zwei Rekruten mit einem Auftrag und keiner wei?, wo anzufangen ist."
"Was wissen wir denn?"
"Wir wissen, das Skirmer ein Priester war und tot ist. Mit Gift get?tet." fasste Eisen knapp zusammen. Eine Pause ebtstand.
"Das ist nicht sehr viel, oder?"
"Nein ist es nicht."
"Die Priester leben und arbeiten in dem Tempel ?" fragte Galdos.
"Ja." sagte Eisenstirn knapp.
"Also...Was sollen wir dann herausfinden? Soweit ich wei?, verkehren Priester nur mit anderen Priestern, ihren G?ttern und einigen Gl?ubigen, die man befragen k?nnte. Aber der Gott der Kelche, war ein geringer Gott, weshalb sich die Anh?nger an den H?nden abz?hlen lassen k?nnten. Wenn sie sich in Ankh Morpork ?berhaupt finden lassen. "
"wie w?re es, wenn wir es dort versuchen?" meinte Eisenstirn und deutete auf eine kleine Gasse, dieeine Reihe von kleinen Gesch?ften beherbergte.
In den Gescha?ften im Bereich der Tempel konnte jede Art religi?ser W?nsche erf?llt werden.
Die beiden gingen an den kleinen L?den vorbei, die mit sakralen Gegenst?nden angef?llt waren. Opfertiere wurde angeboten. Fein geschnitzte, mit unlesbaren Runen versehene Messer und Dolche. Alle Arten von Kerzen. Schwarze, Wei?e, Duftende, Gro?e, Kleine und kunstvoll Gebogene. Priester, in Kutten, Roben und M?nteln verschiedenster Farben und Formen, gingen ein und aus und f?llten die kleine Gasse. Galdos hatte noch nie so viele Priester auf einem Haufen gesehen.
"Und hier sollen wir was ?ber Skirmer herausfinden?" sagte er laut in Richtung des Zwergs, um das Stimmengewirr der Strasse zu ?bert?nen. Der Zwerg zuckte mit den Schultern.
"Wir sollten einen Laden finden, in dem Skirmer einkaufen ging und den Verk?ufer befragen." schlug er vor.
Galdos nickte und sah sich um.
"Wir werden es da versuchen." stellte er fest und wies auf einen Laden an der n?chsten Ecke. Nach kurzem Dr?ngeln und einigen Entschuldigungen seitens Galdos, an einen Gro?teil der Passanten, kamen sie schlie?lich an der Ladent?r an. Sie betraten den Laden.

Es war dunkel und ruhig. Ein paar Kerzenbrannten, gaben aber nicht genug Licht um viele Einzelheiten zu erkennen.
"Woher willst du wissen, das Skirmer ausgerechnet hier einkaufen war?" fl?sterte der Zwerg, um die pl?tzliche Stille nicht zu unterbrechen. Die Laute von der Strasse waren nur noch ged?mpft zu vernehmen.
"Weil das der einzige Lebensmittelladen ist." stellte Galdos kurz fest. "Und ich denke, auch Priester m?ssen etwas essen, um ihr gottgef?lliges Tagewerk verrichten zu k?nnen."
Eine T?r ?ffnete sich und aus einem hell erleuchteten Hinterzimmer hinter der Theke erschien ein Mann. "Wir ham bereits jeschlossen."
"Einen sch?nen guten Abend. Wir sind von der Stadtwache und h?tten ihnen gern ein paar Fragen gestellt." sagte Galdos und ging auf ihn zu.
"Ick hab nischt jetan. Und kenne och niemanden, der wat jetan hat. Wenn se jetzt bitte jehen w?rden." dr?ngte der Mann und kam hinter der Verkaufstheke hervor.
"Wir m?chten nur wissen, ob sie uns etwas zu einem Skirmer sagen k?nnen, der Priester im Tempel der Geringen..."
"Kenn ich nicht und nu raus!" donnerte der Mann.
"Aber wir wollen doch nur..."
"Kante! Komm doch mal her!" br?llte der Mann in Richtung Hinterzimmer.
Arbeitsger?usche, die bis eben den Hintergrund f?llten, stellten sich ein. Der Blick der beiden Rekruten wanderte in Richtung Hinterzimmert?r, durch die ein Schreibtisch und ein Fenster zum Hinterhof erkennbat waren. Dann schob sich eine Gestalt in den Blickwinkel.
In der offenstehenden T?r erschien ein massiver Schatten, von einem Troll geworfen, der sich durch die viel zu schmale T?r quetschte. Eisenstirn verkrampfte sich.
"Ja?" fragte Der Troll mit brummender Stimme.
"Diese M?nner wollten jerade jeh'n. Oda nich?" er sah die beiden Rekruten an.
"?h.. Ist schon in Ordnung. Wir sind schon weg. Einen sch?nen Feierabend noch." Galdos wich in Richtung T?r und versuchte den Zwerg mitzuziehen, dessen Blick auf den Troll gerichtet blieb.
"Auf Wiedersehen." verabschiedete er sich und zog Eisenstirn hinter sich her.
Die T?r schlug zu. Zur?ck blieben der Troll und der Verk?ufer, der schnell die T?r verschlo?.
"Ich hoffe doch nicht." fl?sterte er.


"Das war wohl nichts." sagte Eisen ent?uscht.
"Da w?re ich mir nicht so sicher." Zwerg und Mensch sahen sich an, der eine fragend, der andere wissend. "Hast du durch die T?r ins Hinterzimmer gesehen? Wenn mich nicht alles t?uscht stand dort ein eine kleine Statue von Krals, dem Gott der Kelche."

08.03.2002 15:13

Claudette Minze

Die W?chter starrten sich an. "Du meinst, der Verk?ufer ist ein Anh?nger dieses Gottes?"
"Sie stand im Hinterzimmer, also wird sie wohl nicht zu verkaufen sein", meinte Galdos.
"Aber muss er deswegen etwas mit dem Mord zu tun haben?", fragte sich Eisen laut. "Vielleicht ist er einfach nur ein harmloser Gl?ubiger."
Der Zwerg kratzte sich nachdenklich am Kinn. "Wir m?ssen da irgendwie rein."

W?hrenddessen sahen sich Claudette und Metzelfein in einem Geflecht enger Stra?en um. Wie es in den verwinkelten dunklen Gassen Ankh-Morporks ?blich war, konnte man hier fast an jeder Ecke mehr oder weniger legale Waren kaufen. Allerdings hatten sich die Verk?ufer mit dem typischen H?ndlerinstinkt dieser Stadt an die Umgebung angepasst, so dass die Objekte, die hier zum Verkauf standen, einen eher spirituellen Charakter hatten. Dies schien den Tatendrang der H?ndler jedoch nicht zu beeintr?chtigen.
"H?r zu, ich brauche wirklich keine Halskette", versicherte Metzelfein gerade einer verschrumpelten alten Frau.
"Es ist ein heilbringendes Amulett, gesegnet im Blut des erhabenen Gottker", berichtigte ihn die Alte. "Es wird dich vor allem ?bel bewahren."
"Danke, aber im Moment w?rde mir eine Auskunft eher helfen. Wei?t du, wer hier in der Gegend Gift verkauft?"
"Aber nein, Herr W?chter. Wir leben im Schatten der Tempel, wir w?rden uns nie auf solche Dinge einlassen."
"Verkauf mich nicht f?r dumm", grollte der Rekrut. "Nat?rlich verkauft ihr hier alles, was die Leute haben wollen. Und du wei?t auch genau, wen wir danach fragen m?ssen."
Normalerweise hatte er mit solchen Drohgeb?rden Erfolg, aber in diesem Fall prallte der w?tende Blick seines Auges wirkungslos an der Verk?uferin ab.
"Es tut mir leid, Herr W?chter, aber in meinem Alter kann das Ged?chtnis einem schon mal Streiche spielen."
Claudette schob ihren Kollegen zur Seite. "W?rde es deine Erinnerungen auffrischen, wenn ich diese Kette kaufe?", fragte sie mit einer Geste auf den klapprigen Verkaufsstand.
"Ah, das w?re m?glich", meinte die Alte verschmitzt. "Ein Opfer an Fer?Gahless, den Gott der verlorenen Erinnerungen, k?nnte mir tats?chlich helfen. F?r nur f?nfzehn Ankh-Morpork-Dollar..."
"?bertreib nicht."
"...wie gesagt, nur zehn AM-Dollar k?nnen mir die g?ttliche Erleuchtung bringen."
"Also gut", seufzte die W?chterin und griff in ihre Tasche. Nachdem sie das Amulett bezahlt hatte sah sie die Verk?uferin auffordernd an. "Nun?"
Die Frau beugte sich vor. "Wenn ihr euch f?r Gifte oder Drogen interessiert, m?sst ihr mit Korden Lampe sprechen. Er hat einen Stand in der Rabengasse, nicht weit von hier." Sie zeigte auf eine Abzweigung, an der ein Vogel aufgemalt war. "Da m?sst ihr rein, und dann bei der Kreuzung links. Aber erw?hnt mich bitte nicht."
Claudette nickte ihr l?chelnd zu und die W?chter bogen in die Stra?e ein.
"Warum hast du die Kette gekauft?", wollte Metzelfein wissen. "Ich h?tte sie bestimmt zum Reden gebracht."
"Ich wei?", meinte sie. "Aber es hat die Sache um einiges beschleunigt. Au?erdem gef?llt mir das Ding." Sie legte sich das Amulett um den Hals und die Rekruten machten sich auf die Suche nach dem Giftmischer.

08.03.2002 17:21

Atera

"Also wo ist der Altar hin??", fragte Ridcully in die Runde, stemmte die H?nde in die H?ften und lie? einen stechenden Blick durch die Menge an Priestern fahren, die sich bem?hten alle sehr besch?ftigt mit Beten zu wirken.
"?h, eben war jemand hier, der ?h meinte der Schrein des Krals m??te restauriert werden.", sagte einer der Priester z?gernd.
"Restauriert? Ist er in der Werkstatt, niemand hat mir davon etwas gesagt!", erwiderte der Hohepriester erbost.
"Ich k?nnte zur Werkstatt gehen, aber vorher w?re es hilfreich ein paar Namen zu wissen, zum Beispiel wer noch Anh?nger des Krals ist und ob du Leute kennst, die mit Skirmer gut befreundet waren. Au?erdem war hier eben ein schmieriger h??licher Mann mit zwei Trollen, der Skirmer hatte treffen wollen. Eine Idee, wer das war?", fragte Venezia nach. Ridcully seufzte angesichts der vielen Fragen.
"Ich werde sehen, was mir noch einf?llt. Am besten kommst du nachher in mein B?ro, aber zuerst sollte in der Werkstatt nachgeschaut werden, ob der Altar wirklich dort ist. Wo kommen wir denn da hin, wenn hier einfach Schreine zum Restaurieren abgegeben werden ohne meine Genehmigung.", sagte der Hohepriester emp?rt und verzog sich wieder in sein B?ro, w?hrend Venezia inzwischen im hinteren Teil des Tempels der geringen G?tter zur Restauratioskammer ging.

***Pseudopolisplatz, Ankh-Morpork***
"Ich hab es herausgefunden!", platzte es aus Clara hervor, Atera war gerade dabei ihren Kopf neu anzun?hen, schreckte auf und starrte die Gefreitin verst?ndnislos an.
"Was denn?"
"Na, ich sollte doch herausfinden, welche Sorte Gift Skirmer get?tet hat. Jedenfalls wollten das die Rekruten beim Tempel wissen.", erkl?rte Clara Bienchen.
"So, wollten sie das? Hier erf?hrt man ja nie etwas. Und, zu welchem Ergebnis bist du gekommen?"
"Der eulenk?pfige Stechpalmhubbel." Clara grinste und schien stolz zu sein, als Gerichtsmedizineranw?rterin dieses wichtige Detail herausgefunden zu haben. Atera blickte sie nur weiter an.
"Und, was bringt uns das?", fragte der Spie?.
"Keine Ahnung, aber ich denke, es ist wichtig. Soweit ich wei?, wollten Claudette und Metzelfein nach Leuten suchen, die Gifte verkaufen oder damit arbeiten. Ihnen solltest du am besten per Taube eine Nachricht zukommen lassen."
"Ach, so, meinst du das? Ich glaube, ich wei? noch am besten wie man diesen Tschob erledigt! Ich werde jetzt Claudette und Metzelfein eine Taube schicken mit der Nachricht ?h.."
"Dass aus dem eulenk?pfige Stechpalmhubbel das Gift gewonnen wird.", vollendete Clara den Satz und grinste wieder.
"?h, ja, genau, das wollte ich gerade sagen. Hoffentlich findet die Taube auch die beiden, ansonsten schicke ich zur Sicherheit noch eine zu Venezia."

***Tempel der Geringen G?tter***
Unschl?ssig standen Gnuddel Hammermann und GeN im Zimmer von Skirmer und wu?ten nicht so recht, was sie jetzt tun sollten.
"Vielleicht hatte er hier irgendwo ein Geheimversteck.", begann Gnuddel.
"Wir haben doch alles schon x-mal abgesucht. Nein, ich denke Skirmer wollte fliehen.", gab GeN zu Bedenken.
"Und warum?"
"Hmm, keine Ahnung. Vielleicht wegen diesem h??lichen Mann und den zwei Trollen.", vermutete der Gnom.
"Wo sind eigentlich die Trolle? Liegen die noch in dem Hauptsaal?", fragte Gnuddel und kratzte sich nachdenklich am Bart.
"Wahrscheinlich, aber aus denen etwas herauszubekommen, ich wei? nicht..."

***Rabengasse, Ankh-Morpork***
Kriecher war im Get?mmel der Leute untergetaucht und folgte zwei der W?chter, nach langem hin und her hatte er sich f?r diese beiden entschieden, immerhin waren sie auf der Spur des Giftes, aber Korden Lampe w?rde schweigen, soviel war klar. Auch wenn der von dem Gro?en Umbruch nicht sonderlich begeistert war, hatte Kriechers Gebieter einfach zu viel gegen ihn in der Hand. Nein, Lampe w?rde schweigen. Mit Sicherheit. Er w?re schon ziemlich dumm, wenn er es nicht tun w?rde. Zur Sicherheit hatte Kriecher immer noch Spezialauftrag B. Und nicht zu vergessen Spezialauftrag C und der kleine, unbedeutende Auftrag Ca. Hinter einigen Trollen und Menschenmassen verbarg sich Kriecher geschickt und verfolgte, ungesehen von den zwei Rekruten, wie selbige gerate am Stand von Korden Lampe antrafen.

***Eine Gasse nicht weit entfernt davon, Ankh-Morpork***
"Nein, so geht das nicht! Du bist zu gro?, du bist zu schwer!", jammerte Eisenstirn und bem?hte sich, nicht mit seinen kurzen Beinen einzuknicken, w?hrend Galdos bem?ht war an die Kante des oberen FEnsters zu gelangen, um sich daran hochzuziehen.
"Ich bin nicht zu schwer, du bist nur zu klein. Ich komme nicht dran.", sagte er keuchend, klammerte sich an die Fensterbank, bekam sie zu fassen.
"He, psst, ihr da!", fl?sterte pl?tzlich jemand hinter ihnen. Eisenstirn drehte sich entsetzt um, Galdos versuchte noch eine Weile vergeblich die Gesetze der Scheibenwelt davon zu ?berzeugen, dass er sich aus alleiniger Kraft an der Fensterbank festhalten konnte, st?rzte dann doch aber und landete unsanft neben dem Zwerg.
"He, ihr.", sagte die Stimme wieder, als Galdos aufsah, stand vor ihnen eine kleine gebeugte Frau.
"?h, wir haben nichts unrechtes getan.", versuchte es Eisenstirn. Die Frau lachte darauf meckernd.

08.03.2002 18:25

Sch?delknacker Eisenstirn

"So, so Ihr wolltet doch wohl nicht hier einsteigen, oder?" schnarrte die Greisin.
Eisenstirn ran der Schwei? ?ber die Stirn, nicht von der Anstrengung die Galdos Ihm mit seinem Gewicht bereitet hatte, den der Angst erwischt worden zu sein.
Er knabberte vor Verzweiflung an seinem Handschuh.
"Jetscht Hatschi unsch."
zischte Er zwischen den Z?hnen und dem Handschuh hervor.
"Gesundheit" erwiderte die Alte.
"Wir interessieren uns f?r Krals, haben aber hier hinten alles verschlossen vorgefunden.
Aber wir wollten wenigsten einen Blick hineinwerfen, damit wir nicht umsonst gekommen sind." antwortete Galdos mal wieder wahrheitsgem??.
"H??hhhh, Ihr m?sst lauter reden, junger Mann" meckerte die Alte.
"WIR INTERESSIEREN UNS F?R KRALS,...." br?llte Galdos so h?flich er konnte.
"Ahh, Ihr wollt Messdiener werden. Wir warten schon l?nger auf Euch. tss tss diese Jugend."
Bevor Galdos und Eisenstirn wussten wie Ihnen geschah hatte die Alte sie bei den H?nden gepackt und schleifte Sie hinter sich her.
"Diese L?mmel, immer treiben sie sich herum, kommen zu sp?t zum Ritual und dann noch das Opfergetr?nk naschen...."
Sie dr?ngte die beiden durch ein T?r im hinteren Teil des Hauses, in eine Art Umkleidezimmer.
"....nie ist auf die Bursche Verlass, immer bleibt alles an mir h?ngen, so da sind Eure Zeremonienumh?nge und beeilt Euch." Sie drehte sich um und lie? die beiden verdutzten W?chter
zur?ck "... immer das Selbe, und wer muss dann wieder die Launen.." schnauzte die Alte beim weggehen.
"Wir sind drin." stellte Eisenstirn fest.
"Schau mal da h?ngen wirklich noch zwei Umh?nge, Eisi." sagte Galdos.
In dem Raum waren ringsum an den W?nden Kleiderhaken und Holzb?nke angebracht.
An den meisten Haken hing normale Stra?enkleidung, und unter den B?nken standen ordentlich je ein Paar Schuhe.
"Vermutlich halten Sie gerade eine Messe oder Versammlung ab, oder so." fl?sterte Galdos Eisenstirn zu.
"Sollen wir als Messdiener dazusto?en oder sollen wir die Klamotten hier mitgehen lassen um den Verd?chtigen in Ihren Roben besser folgen zu k?nnen?" fragte Eisenstirn mit gerunzelter Stirn.
Aus dem Nebenzimmer ert?nte ein seltsam klingender Gesang.

Claudette und Metzelfein hatten den Stand von Korden Lampe erreicht.
"Seit Ihr Korden Lampe?" fragte Claudette.
"Die Wache, ich habe nichts zu verbergen." antwortete Korden der irgendwie Schmierig auf
Claudette wirkte mit einem breiten Grinsen.
Kriecher tauchte kurz hinter den beiden W?chtern auf und vollf?hrte einen sauberen Schnitt mit dem Finger von der verbrannten Halsseite zur anderen und war wieder verschwunden.
Claudette bemerkte sofort die Ver?nderung in Lampes Gesicht. Gleichzeitig mit dem Geruch, der Claudette irgendwie an ein Grillfest erinnerte verschwand das Grinsen in Lampes Gesicht
und er wurde Leichenblass.
"Ich habe nichts zu sagen und ich wei? gar nichts, ich bin nicht mal mehr da." stammelte Lampe und stolperte R?ckw?rts auf eine offene T?r hinter dem Stand zu.

08.03.2002 20:52

Claudette Minze

"He, nicht so schnell", grollte Metzelfein und griff nach dem Arm des Mannes. Widerstrebend blieb dieser stehen und sah sie mit un?bersehbarer Nervosit?t an.
"Was wollt ihr, ich habe nichts getan", jammerte er in einem Tonfall, den man normalerweise f?r S?tze wie "Ich wollte ihn nicht erstechen, er ist mir einfach ins Messer gelaufen" benutzte.
"Tja, die Frage hat zwar einen Bart, aber... Warum seid Ihr dann weggelaufen?", wollte Claudette wissen.
"Ich bitte euch, ihr seht doch was ich hier verkaufe. Immer wieder komme ich in Schwierigkeiten, weil meine Kunden nicht richtig mit den Waren umgehen k?nnen."
"Was f?r ein Zufall", meinte sie mit gespielter Fr?hlichkeit. "Wir interessieren uns tats?chlich f?r einen Eurer Kunden. Kennt Ihr einen Priester namens Skirmer?"
Erleichterung schlich sich in Lampes Gesicht. "Nein, den Namen habe ich noch nie geh?rt. Ich schw?re euch, der hat noch nie bei mir eingekauft."
"Er wird auch nichts mehr kaufen", erkl?rte Metzelfein. "Er ist n?mlich tot. Vergiftet."
"Er war ein Priester von Krals, dem Gott der Kelche. Sagt Euch das etwas?", fragte Claudette.
Sie h?tte es nicht f?r m?glich gehalten, aber ihr Gegen?ber wurde noch bleicher. "Neiiiin, von dem habe ich noch nie geh?rt", sagte er fast weinend. "Ich wei? auch nicht wer etwas gegen ihn haben k?nnte, oder..." Pl?tzlich starrte er einen Punkt irgendwo hinter den Rekruten an. "Argh!"
Fast gleichzeitig wirbelten sie herum, entschlossen, es mit allem aufzunehmen, was die dunklen Gassen hervorbringen mochte. Allerdings war dort nichts au?er einem leeren Hinterhof und alten Kisten zu sehen. Daf?r h?rten sie hinter sich hastige Schritte und das Knallen einer T?r.
"Metzi", begann Claudette, ohne sich umzudrehen.
"Hm?"
"Wir sind gerade auf den ?ltesten Trick der Welt reingefallen, habe ich recht?"
"Ich sch?tze ja", seufzte er.
"Und Leutnant Knurblich wird uns umbringen, wenn sie davon erf?hrt, oder?"
"Wahrscheinlich."
"Und was machen wir jetzt?"
"Wir sollten den Stand untersuchen. Vielleicht finden wir so einen Beweis."
"Aber wie sollen wir wissen, welches Fl?schchen das Richtige ist? Wir kennen ja nicht einmal den Namen des Giftes."
Wie aufs Stichwort landete auf Metzelfeins Schulter eine kleine Taube. Sie sah ziemlich zerrupft aus, vermutlich hatte irgendein Priester in ihr nicht das vollkommene Gesch?pf seines Gottes sondern ein kostenloses Opfertier gesehen. Zum Gl?ck waren ihre Beine, und damit Claras Nachricht, unbesch?digt.
"Klasse, das rettet uns das Leben", rief Claudette aus, nachdem sie das Zettelchen betrachtet hatte. "Skirmer wurde mit eulenk?pfigem Stechpalmhubbel get?tet. Wenn wir das hier finden, wissen wir zumindest, dass das Gift hier gekauft wurde."
Metzelfein betrachtete die Ansammlung von bunten, seltsam geformten Glasflaschen. "Ich hoffe nur dass diese Dinger beschriftet sind", brummte er.

Vermutlich h?tten die W?chter sich besser gef?hlt, wenn sie gewusst h?tten dass der Verk?ufer tats?chlich etwas hinter ihnen gesehen hatte. W?hrend sie Lampes Sortiment durchforsteten, kauerte Kriecher hinter den verstaubten Kisten in dem muffigen Hinterhof. Er sa? bewegungslos im Schatten der hohen Mauern, nichts deutete auf den Aufruhr in seinem Inneren hin. Seine Gedanken galten unter anderem Korden Lampe. Dabei spielten Worte wie Schwachkopf, inkompetenter Vollidiot und Waschlappen eine Rolle. Der Giftmischer mochte sein Handwerk verstehen, aber er war ein j?mmerlicher L?gner. Sein Tonfall war f?r Kriecher so gut wie ein umfassendes Gest?ndnis gewesen, und wenn es sich bei diesen W?chtern nicht um blinde Idioten handelte, waren sie mit Sicherheit zu einem ?hnlichen Ergebnis gekommen. Er ?berlegte kurz, sie einfach verschwinden zu lassen, entschied sich jedoch dagegen. So etwas w?rde nur unn?tig Staub aufwirbeln. Das Beste war jetzt, leise und sauber alle Spuren verschwinden zu lassen. Er l?chelte. Sobald die W?chter mit dem Stand fertig waren, w?rde er sich darum k?mmern...

"Hier ist etwas", rief Metzelfein aus. Er hatte sich die Schubladen unter dem Verkaufstisch angesehen, und zog nun ein vergilbtes Buch hervor. Claudette gab den Versuch auf, das Etikett einer bauchigen gelben Flasche zu entziffern, und sah ihrem Kollegen ?ber die Schulter.
"Ist das sein Kassenbuch?", fragte sie.
"Fast, hier stehen lauter Gifte mit Mengenangaben. Und daneben das jeweilige Auftragsdatum."
"Such nach eulen... ?h..." Sie stutzte und griff dann nach Claras Nachricht. "... nach eulenk?pfigem Stechpalmhubbel."
Metzelfein nickte und bl?tterte einige Seiten durch. "Da. Jemand hat vor drei Tagen eine gr??ere Menge davon bestellt."
"Vor drei Tagen", wiederholte die Rekrutin. "Das passt, nicht wahr?"
"Aber warum so viel? Diese Menge h?tte ausgereicht, um Skirmer darin zu ertr?nken."
"Vielleicht will der T?ter in n?chster Zeit noch mehr Leute aus dem Weg r?umen. Steht auch ein Name neben dem Auftrag?"
"Leider nicht. Aber daf?r der vereinbarte Lohn." Er deutete auf eine Zeile.
"F?nftausend", hauchte Claudette. "Wahnsinn."
"Wer immer hinter dieser Sache steckt, er l?sst es sich was kosten."
Entschlossen klappte er das Buch zu. "Wir m?ssen das hier sofort zum Tempel bringen."
Sie verlie?en die Gasse, ohne den Schatten zu bemerken, der hinter ihnen auf das br?chige Kopfsteinpflaster fiel.

09.03.2002 18:40

Galdos

"H?lst du das f?r eine gute Idee?" fragte Eisenstirn leise und nahm eine Robe von einem der tiefer h?ngenden Haken.
"Hast du eine bessere?" fragte Galdos retour und r?ckte seine Robe zurecht. Naja es war nicht wirklich seine, weshalb er sehr sorgf?ltig an ihr zupfte.
"Also ICH halte das f?r keine gute Idee."
"Ich habeauch nicht behauptet, da? es eine gute Idee sei." verteidigte sich Galdos. "Aber mir f?llt nichts besseres ein. Dir etwa?"
"Nun, wir h?tten einfach verschwinden k?nnen."
"Das ist keine Idee! Sondern lediglich ein R?ckzug."
"Ja, aber ein taktisch kluger."
"Und was willst du sagen, wenn dich Venezia fragt, was wir haben?"
Eisenstrin ?berlegte.
"Wir haben einen Verd?chtigen ermittelt. Das ist doch etwas." sagte er, w?hrend er sich die Robe ?ber den Kopf zog.
"Schon." gab Galdos zu. "Und was w?rde sie darauf antworten?"
"Vielleicht: Gute Arbeit, Rekruten?" riet Eisenstirn
"Sie w?rde fragen, ob das alles ist und uns weiter nachforschen lassen. Und nochmal k?men wir nicht so leicht rein." berichtigte Galdos.
"Wir h?tten wenigstens die Uniform ausziehen k?nnen." maulte der Zwerg, dessen Helm sich auf halben Weg in dem schweren Stoff verfangen hatte. Galdos griff nach seinem zappelnden Kollegen und befreite ihn.
"Daf?r haben wir keine Zeit. Und ich habe keine Lust eine verlorengeangene Uniform zu bezahlen."
"Wieso verlorengegangen? Wir wissen doch wo sie liegt."
"Wir wir w?rden wissen, wo sie lag! Au?erdem k?nnte es sein, da? wir sehr schnell weg m?ssen."
Der Zwerg, der gerade seinen Helm richtete, hielt inne.
"Wie meinst du das: schnell weg m?ssen?"
Galdos zuckte mit den Schultern und schlich Richtung Ausgangst?r. Er ?ffnete sie einen Spalt und schielte hinaus. Drau?en sa? die Alte auf einem Stuhl und h?ckelte, w?hrend sich ihr Mund in st?ndiger Bewegung befand. Vermutlich meckert sie immer noch, dachte Galdos und schlo? die T?r wieder.
"Ich fragte, wie du das meinst." wiederholte der Zwerg etwas lauter und stie? Galdos in die Rippen, wof?r er beide Arme in die H?he strecken mu?te.
"Das wei? ich doch nicht." fl?sterte Galdos. "Aber sei auf alles gefasst."
Eisenstirn schluckte schwer.
Wenn jemand schon soetwas sagt..., dachte er.
Galdos betrachtete sich und seinen Kollegen nochmals in voller geliehender Montur.
Er selbst hatte mehr Gl?ck gehabt. Das Gewand passte perfekt, als w?re es f?r ihn geschneidert worden.
Dem Zwerg allerdings war die Kutte zwar etwas zu lang und er mu?te sie wie eine Dame bei Hofe raffen, um damit gehen zu k?nnen ohne einen Sturz zu bef?rchten. Trotzdem war es ohne Zweifel eine Robe, die auf einen Zwerg zugeschnitten war. Seltsam, dachte Galdos, eigentlich sind Zwerge nicht sehr religi?s, und betrachtete erneut die Haken an den W?nden, von denen nicht wenige auf Zwergenh?he befestigt waren.
"Wollen wir?" fragte er.
"Von wollen kann keine Rede sein."
Galdos zog die Kapuze tief ins Gesicht. Sein Partner tat es ihm nach und raffte den Stoff, bis seine Stiefel fast zu sehen waren.
Mit tief gesengten Blicken gingen sie in Richtung des Gesanges.


***Tempel der Geringen G?tter***

Die Trolle lagen tats?chlich noch da, wo sie liegengelassen wurden. Die Wucht der Explosion mu? selbst f?r sie enorm gewesen sein und sie heftig erwischt haben. Wer schon einmal einen Bewu?tlosen Troll gesehen hat, wei?, da? ein Vergleich mit schlafenden Bergen hinkte. Berge waren immer noch um einiges gr??er und hatten keine schlechte Laune, wenn sie erwachten.
Was den Vergleich mit der Gr??e betrifft...f?r einen Menschen mag es nicht wie ein Berg aussehen. Aber aus der Sicht eines Gnoms...
GeN legte den Kopf in den Nacken.
"Was machen wir mit ihnen?"
"Sie wecken?" schlug Gnuddel vor.
"Und wie?"
Gnuddel griff nach der Axt.
"War nur ein Scherz!" betonte er, als er GeN's entsetzten Gesichtsausdruck sah und lie? die Axt wieder sinken. "Immerhin bin ich im Dienst."
Stattdessen trat er zuerst an einen der Trolle heran und ihm dann unabl?ssig gegen das Bein. Der Troll st?hnte. Das St?hnen hallte von den Tempelw?nden wieder und einige Priester sahen sich um.
"Hey...aufwachen!" Gnuddel trat den Troll weiter, bis dieser die Augen ?ffnete. Es dauerte eine Weile, bis er die Situation erfasste, w?hrend Gnuddel sich dem anderen Troll zuwand.
Der erste Troll hatte war sich nun der Lage bewu?t und zerrte an den Fesseln.
GeN trat ein paar Schritte zur?ck.
"?h Gnuddel?"
"Ja?"
"Wie oft hast du eigentlich Trollen Fesseln angelegt?"
"Noch gar nicht. Claudette hat die Fesseln angelegt." Der Troll zerrtenoch heftiger an den Fesseln und bracjte nso auch den anderen zum Schwanken. GeN machte noch einen Schritt zur?ck und auch Gnuddel beendete den Versuch, den zweiten Troll zu wecken.
"Und hat Claudette auch Ahnung, davon, Fesseln an Trollen anzulegen?"
"Wei? nicht. War soetwas in der Ausbildung vorgesehen?"
"Kann mich nicht daran erinnern!" Die Seile knarrten dumpf.
"Haben wir denn sowas, wie trollsichere Fesseln?"
"In der Wache haben wir Ketten." Sie wichen weiter zur?ck, w?hrend der Troll weiter an seiner Befreiung arbeitete.
"Wir sollten uns ganz schnell was einfallen lassen." bemerkte Gnuddel.
Die Seile hielten den Kr?ften des Trolls nicht l?nger stand und rissen.

09.03.2002 20:46

Atera

Einer der Trolle br?llte laut und es klang wie der Urschrei der gesamten Scheibenwelt. Zumindest meinte dies GeN. Noch immer staunend stand er vor dem zwei Trollen, die sich langsam reckten und streckten. Es klang, als ob Wackersteine aneinander gerieben wurden.
"Du!", begann pl?tzlich der linke Troll, er hob den Gnom einfach nach oben, der wild um sich trat und zappelte.
"Mein Sein ist bedroht, mein sch?nes Dasein! Gnuddel, tu doch etwas!", jammerte GeN.
"La? ihn sofort runter, sonst..." Gnuddel schwang bedrohlich seine Axt.
"Sonst was sein, h?? Ich dir hauen kleinen Sch?del zu viel Klump. Du!" Der Troll sch?ttelte GeN wieder, der gerade erkennen mu?te, dass der alte Trick, man befreit sich, indem man dem B?sewicht in den Finger bei?t, nicht ganz so klappte wie erhofft. Nein, hier biss er im wahrsten Sinne des Wortes auf Granit.
"Du hast get?tet meinen Herrn.", donnerte der Troll, der andere nickte zustimmend. Mittlerweile hatte sich um diese vier Gestalten eine kleine Ansammlung aus Priestern gebildet, die f?r verschiedene Parteien beteten und neugierig abwarteten, was als n?chstes passieren w?rde.
"Ich? Der Sumpfdrache von deinen Herrn hat dies schon erledigt.", erkl?rte GeN hastig.
"Nein, das nicht wahr sein. Du sein schuld!", beharrte der Troll.
"Er kann doch gar nicht schuld sein oder h?tte ein Gnom jemals deinen Herrn t?ten k?nnen, wenn ihr ihn bewacht habt?", gab Gnuddel zur?ck.
"Das sein wahr.", stimmte der andere Troll hinzu. "Du ihn wieder absetzen." Der linke Troll nickte und setzte GeN fast behutsam ab. Der Gnom murmelte noch etwas und ?berpr?fte seinen K?rper nach etwaigen Verletzungen.
"Was wollte euer Herr denn von Skirmer?", startete Gnuddel mit seinen Fragen.
"Wir nicht wissen. Unser Herr nur zust?ndig f?r viele Wege.", erkl?rte einer der Trolle.
"Was f?r Wege?"
"Wege aus Ankh-Morpork." Der Troll offenbarte ein hundertkar?tiges L?cheln aus Diamanten und zeigte damit, dass diese vielen Wege nicht so ganz legal war.
"In Skirmers Zimmer sah es doch so aus, als h?tte er vorgehabt zu fliehen, vielleicht sollte dieser Herr von den Trollen ihn unbemerkt aus der Stadt schaffen.", kombinierte Gnomen est Nomen. Der Zwerg nickte zustimmend.
"Das m?ssen wir sofort Venezia berichten."
"Und was machen wir solange mit den Trollen?", fragte der Gnomw?chter.
"Ihr nix mit uns macht, wir jetzt gehen.", unterbrach einer der Trolle die ?berlegungen der W?chter.
"?h, nein, das geht nicht. Ihr seid wichtige Zeugen. Wir m?ssen euch zur Wache bringen!", versuchte es GeN.
"Wir gehen!" Die Trolle stubsten den Gnom beiseite, der mit einem Aufschrei durch die Halle flog und stapften mit wuchtigen Schritten davon. Einige Priester applaudierten verstohlen.

***Ein Hinterzimmer, Ankh-Morpork***
"Oh, allm?chtiger Kral, Gott der Kelche, schenke uns deinen Kelch auf das wir aus ihm trinken und deine Weisheit erfahren.", intonierte ein alter Mann in einer Kapuzenkutte. Das Gesicht war nicht zu erkennen, nur ein wei?er langer Bart ragte heraus. In diesem Moment traten Galdos und Eisenstirn ein, zehn Gestalten ruckten herum und starrten auf die Neuank?mmlinge.
"Ah, unsere zwei Mitbr?der, ihr seid sp?t dran. Habt ihr auch an alles gedacht?", fragte der alte Mann.
"Klar, ist kein Problem gewesen.", sagte Galdos und versuchte seine Stimme zu verstellen, es gelang ihm nicht ganz.
"Habt ihr auch alles f?r das baldige Ritual besorgt?"
"Klar, kein Problem.", erwiderte Galdos wieder selbstsicher. Neben ihm versuchte Eisenstirn das Bed?rfnis wegzurennen zu unterdr?cken. Auf was hatten sie sich da nur eingelassen? Sie w?rden sicher entdeckt werden, gleich kamen die richtigen zwei Me?diener und dann w?ren sie entlarvt. Es mu?te einfach so sein.
"Sehr gut, lasst uns nun den Gesang des Krals anstimmen!", fuhr der Mann fort, sofort stellten sich alle in einem Halbkreis auf und begannen zu singen. Galdos stimmte lauthals ein, obwohl er keine Ahnung von dem Text hatte. Neben ihm summte Eisenstirn leise mit. Pl?tzlich mischte sich ein andere Melodie in den Gesang, das Lied verstummte und alle wiederholten monoton zwei Worte.
"Der Revisor, der Revisor, der Revisor..." Die Gestalten senkten alle ihren Blick und um nicht aufzufallen, mu?ten auch die beiden W?chter ihren Kopf nach unten richten. Was sie allerdings sp?rten, war ein Luftzug, als sich irgendwo eine T?re ?ffnete, Schritte waren zu h?ren.
"Gro?er Revisor, alles ist bereit f?r das Ritual der Realit?t.", sagte jemand, nach der Stimme war es der alte Mann.
"Sehr gut, wir werden darauf warten. Sind auch alle bereit?", sprach eine Stimme, die ein Schauern durch die Gestalten liefen lie?. Aber alle nickten.
"Wir stehen alle hinter dir, einen zweiten Fall wie den mit Skirmer wird es nicht geben, oh Revisor.", erwiderte der Mann.
"Und alle wollen das Ritual?", wurde von dem nachgefragt, den alle Revisor nannten.
"Nat?rlich, wir stehen geschlossen und entschlossen hinter dir. Nicht wahr, meine Mitbr?der?", fragte der alte Mann. Alle bejahten rasch.
"Klar, kein Problem."
"Wer war das?"
"Galdos?", zischte Eisenstirn zu seinem Kollegen her?ber.
"Ja?", fl?sterte dieser zur?ck.
"Ich f?rchte, jetzt haben wir ein Problem."
"Verr?ter, in unseren Reihen!", schrie der alte Mann, aber niemand r?hrte sich, da alle starr den Blick nach unten gesenkt halten sollen.
"Zeit f?r Plan B.", sagte Galdos.
"Und der w?re?", fragte der Zwerg, aber da rannte Galdos schon los und Eisenstirn eilte rasch hinter her. Kurz ?berlegte er, ob sich ein Blick zur?cklohnte, erinnerte sich dann aber an die Stimme und beschlo? dies lieber zu lassen.
Drau?en trat ihnen die alte Dame mit einem Besenstiel in den Weg, aber Galdos wich ihr geschickt aus, w?hrend Eisenstirn auf den letzten Metern noch den Besenstiel auf seinem R?cken sp?rte und fluchende Worte.
Dann waren sie drau?en und keuchten au?er Atem.
"Hast du diesen Revisor gesehen?", fragte Eisenstirn.
"Nein, leider nicht. Ich war mehr besorgt um meine eigene Haut, aber daf?r wissen wir jetzt von dem Ritual.", antwortete Galdos.
"Ach, was wissen wir denn ?berhaupt dar?ber?"
"Na, ?h, das eins stattfindet. Ich finde, wir sollten schleunigst zu Venezia. Sie wird stolz auf uns sein."

***Tempel der Geringen G?tter, Ankh-Morpork***
"Hat jemand von euch Venezia gesehen?", fragte GeN, als alle Rekruten sich im Tempel ?ber den Weg liefen, jeder auf der Suche nach Venezia, um stolz zu berichten, was man herausgefunden hatte.
"Nein, wo war sie denn zuletzt?", fragte Claudette.
"Ich glaube beim Hohepriester, vielleicht sollten wir ihn fragen, wo sie steckt.", schlug Galdos vor. "Wir m?ssen sie n?mlich rasch finden, denn wir haben eine Menge herausgfunden."
"Sicher nicht mehr, als wir!", gab Metzelfein zur?ck.
"Und wir haben das wichtigste ?berhaupt herausgefunden.", beharrte Gnuddel.
"Ach ja?"
"Ja!"

10.03.2002 16:02

Sch?delknacker Eisenstirn

"Sicher hast Du Recht, unsere Sache ist bestimmt nicht so interessant." Metzelfein hatte sich wieder im Griff, irgendwie war es ihm unangenehm einen Schrittbreit von seinem Weg der Tugend abgewichen zu sein uns sich gestritten zu haben.
In diesem Augenblick h?rten Sie ein f?rchterliches Scheppern vom Haupteingang.
Alle K?pfe flogen in diese Richtung. "VERDAMMTE KLAMOTTEN, DER REST DIESER W?RTLICHEN REDE IST VOM AUTOR ZENSIERT, DEN DIESE FACHSPEZIFISCHEN ZWERGISCHEN BEZEICHNUGEN F?R S?HNE VON
N?HERINEN, TROLLE DIE SICH BEI STRASSENK?TERN WAS ABGESCHAUT HABEN UND ?HNLICHES SIND NICHT F?R ALLE PERSONEN LEICHT ZU VERARBEITEN."
Sie sahen Galdos in ein seltsames Gewand geh?llt und ein weiteres zappelndes und fluchendes Gewand am Boden liegen. Von dem Stoffhaufen hinter Galdos rollte ein Helm in den Saal.
Galdos bremste auf den Hacken seiner Sandalen so stark, das er bald das Gleichgewicht verlor.
"Wir haben was ganz tolles rausgefunden, wo ist Venezia? Ich kann Sie gar nicht sehen."
"Ach ja?" bellte Gnuddel.
Galdos sah Gnuddel mit einem fragenden Blick an und schaffte es das er (der Blick)am Ende auch noch herablassend wirkte.
"Ja, aber es ist bestimmt nicht so Toll, wie das was Gnuddel und Gnomen heraus gefunden haben."
leierte Metzelfein herunter und stie? Galdos den Ellebogen gegen die Schulter.
Claudette nickte Galdos zu. "Sicher... ?h.. nicht." stammelte er.
Gnuddel war Zufrieden und wippte auf den Zehenspitzen.
Eisenstirn w?hlte sich aus der Robe, ?ber dessen Saum er gestolpert war (zum Gl?ck war SIE nicht besch?digt, den Sie war ja nur geliehen.)
"Galdos, sie mal hier das Etikett. Es stammt von einer W?scherei.
SAUBEL UND LEIN, OB GLOB ODEL FEIN. Inhaber Hai-Tzung und es ist noch ein roter Drache darauf Abgebildet." rief er den anderen zu w?hrender zu Ihnen eilte mit der Robe ?ber den Armen.
Alle starrten Ihn an, komischer Weise sah keiner auf die Robe, sondern alle schauten auf
seine Kopf. Eisenstirn d?mmerte, das er wohl eben seinen Helm verloren hatte.
Mist, er wollte doch darauf achten Ihn nicht in der ?ffentlichkeit abzusetzen. Seine Mitrekruten konnten sich nicht mehr halten. Einer nach dem anderen brach in schallendes Gel?chter aus, wie eine Kiste Sektflaschen die auf dem R?cken eines Klatschianischen Kamels Transportiert worden war. Nun konnte sich auch keiner der Priester mehr zur?ckhalten, bis auf den Priester des heiligen Ernst, der im Gegensatz zum Schutzpatron der Narren dem Dummen August niemals lachte. Eisenstirn war sich jetzt vollkommen sicher, das mit der Minipli-Frisur war keine Gute Idee.

Durch den L?rm und das folgende Gel?chter angelockt tauchten Ridcully und Venezia in der
Halle auf. Venezia drehte sich zum Hohepriester um und hob bes?nftigend die H?nde.
"RUHHHH??????" donnerte Ridcully.
Sofort wurde es Totenstill. Eisenstirn hob seinen Helm auf und dr?ckte Ihn auf den Sch?del.
"Sie nehmen ihre W?chter und begeben sich auf den Friedhof, vielleicht haben Sie wenigstens Respekt vor den Toten." Er deutete mit dem Finger auf den Priester des heiligen Ernst.
"Du schreibst mir alle Priester und W?rdentr?ger auf die mitgelacht haben und bringst mir die Liste in mein B?ro." er drehte sich rum und stapfte davon. "Die bekommen alle ein Abmahnung."
schimpfte er im gehen. Er erreichte sein B?ro schloss die T?r ging zu seinem Kleiderschrank, ?ffnet diesen stieg hinein schloss die T?r, kauerte sich zwischen seine feinsten Roben und wieherte vor lachen. "So eine Schei?frisur ...hab ich ... ja.... noch nie gesehen."

Venezia sammelte alle Rekruten, die noch von den Lachkr?mpfen gezeichnet waren und sammelte
sie auf dem Friedhof. "Also ich denke vom Fingerspitzengef?hl brauche ich nicht wieder anfangen,
Ihr habt mich bis jetzt schon ganz sch?n reingeritten. Trotzdem, lasst mal h?ren was Ihr bis jetzt Ermittelt habt.

10.03.2002 21:36

Claudette Minze

Die Rekruten sahen sich unsicher an.
"Na los, ihr habt doch hoffentlich in den letzten zwei Stunden etwas herausgefunden, oder habt ihr vielleicht einen kleinen Einkaufsbummel gemacht?", fragte sie mit einem misstrauischen Blick auf das Amulett des Gottes Fer?Gahless, dass noch immer um Claudettes Hals hing.
Das ging ihnen allen gegen ihre frisch erworbene W?chterehre. Durch ein paar Ellenbogenst??e und Schubser wurde gekl?rt, wer zuerst Bericht erstatten sollte. Eine lehmige Pf?tze sorgte daf?r, dass Gnuddel nach vorne geschoben wurde.
"Wir haben die Trolle verh?rt, die den Mann mit dem Sumpfdrachen begleitet haben", begann er. "Sie haben f?r ihn gearbeitet. Er soll die Wege in Ankh-Morpork kontrollieren, wahrscheinlich ist er eine Art Schmuggler. Au?erdem haben wir Skirmers Zimmer durchsucht."
"Habt ihr was Interessantes gefunden?", wollte Galdos wissen.
"Nun, abgesehen von bemerkenswerter Ordentlichkeit haben wir diesen Abschiedsbrief vorgefunden." Der Zwerg wedelte mit dem Papier. "Er deutet auf Selbstmord hin, aber wir sind nicht ganz sicher, wie ernst wir ihn nehmen sollen."
"Wir gesagt, das Zimmer sieht viel zu aufger?umt aus", erl?uterte Leutnant Knurblich. "Entweder hatte Skirmer vor, bald die Stadt zu verlassen oder jemand hat seine Sachen verschwinden lassen um Spuren zu verwischen. Und das spricht nicht gerade f?r Selbstmord."
Die ?brigen Rekruten hatten sich ?ber Gnuddel gebeugt, um den Brief zu betrachten. Pl?tzlich schlug sich Eisen vor die Stirn, wobei er darauf achtete, dass sein Helm nicht verrutschte.
"He, ist euch das noch nicht aufgefallen?", rief er aufgeregt. "Der Schreiber dieses Briefes hat den selben Akzent benutzt, wie der alte Mann mit dem Drachen. Er hat den Brief geschrieben!"
"Aber wer setzt sich hin und schreibt mit einem schmierigen Akzent?", wandte Gnomen est Nomen ein. "F?r mich sieht das eher so aus, als wolle es jemand so aussehen lassen, als h?tte der Drachenkerl versucht, es so aussehen zu lassen, als h?tte Skirmer Selbstmord begangen."
Die W?chter standen einen Augenblick reglos, als sie den Satz im Geiste noch mal wiederholten.
"Wir haben also den gro?en Unbekannten, ja?", res?mierte Venezia. "Oder konntet ihr herausfinden, wer etwas gegen den Priester gehabt haben k?nnte?"
Metzelfein sch?ttelte den Kopf. "Leider nicht. Aber daf?r wissen wir, wo das Gift gekauft wurde. Bei einem Mann namens Korden Lampe. Und wer immer es war, er hat ziemlich viel davon bestellt." Er zeigte dem Leutnant das Auftragsbuch.
Sie betrachtete die Bestellung und nickte dann. "Und was sagt Lampe dazu?"
"?h, nicht viel", murmelte der W?chter.
"Er ist uns entwischt. Aber so nerv?s wie er war, hat er ganz bestimmt etwas damit zu tun", meinte Claudette unbehaglich.
"Und vor lauter Nervosit?t ist er dann weggelaufen, was?", fragte der Leutnant scharf. Irgendein Punkt hinter ihrem R?cken schien f?r die Beiden pl?tzlich sehr interessant zu werden. Sie sch?ttelte den Kopf. "Dar?ber reden wir sp?ter", entschied sie. "Vielleicht taucht dieser Lampe ja noch auf." Sie wandte sich Galdos und Eisenstirn zu. "Und was habt ihr gemacht?"
"Wir waren bei einem Ritual zu Ehren von Krals dabei", berichtete Eisen. "In Verkleidung und so. Aber auf einmal war jemand da, den sie Revisor nannten. Sie wollten ein Ritual der Realit?t durchf?hren."
"Wie lief das ab?"
"Wissen wir nicht", erkl?rte Galdos entschuldigend. "Wir sind aufgeflogen. Aber wir haben die Kutten mitgebracht, da steht der Name vom Schneider drin."
"Was f?r ein Revisor?", fragte Gnomen verbl?fft. "Was hat so einer denn bei einem religi?sen Ritual zu suchen?"
"Es sah aus, als h?tten sie ihn angebetet."
"So eine Art Gott der Buchhalter vielleicht?", spekulierte Claudette.
"Am Besten frage ich Ridcully danach", seufzte Venezia. "Ich hoffe nur, dass es eine offizielle Religion ist, sonst kommen wir aus dem Ermitteln gar nicht mehr raus."
"W?hrend der Zeremonie schien es so, als h?tte Skirmer die Gruppe verraten oder verlassen wollen. Vielleicht haben sie ihn umgebracht", vermutete Eisen.
Leutnant Knurblich st?hnte. "Das sollte eigentlich ein unkomplizierter Fall werden. Hat zuf?llig noch jemand von euch einen Verd?chtigen anzubieten?"
Gnomen r?usperte sich. "Ein Priester hat ausgesagt, dass Skirmer in letzter Zeit ungew?hnlich viel Geld hatte. Dem sollten wir vielleicht nachgehen..."
"Das d?rfte kein Problem sein", meinte Eisen. "Wir ?berpr?fen einfach seinen Schrein, dann sehen wir ja, ob da was dran ist."
"Geht nicht", seufzte Gnuddel. "Der Schrein ist verschwunden. Vielleicht zum Reparieren, aber das ist nicht sicher."
Die Wergnomin starrte finster vor sich hin. "Also gut", stie? sie hervor, entschlossen, etwas Licht in diesen Fall zu bringen. "Wir haben also einen Schmuggler, der vielleicht mit Skirmer Gesch?fte gemacht hat. M?glicherweise will man ihm den Mord in die Schuhe schieben, aber das ist nicht gekl?rt. Dann wissen wir, dass die Anh?nger von Krals in Wirklichkeit ein Wesen verehren, dass sie Revisor nennen. Vielleicht wollten sie ihn t?ten, aber das wissen wir nicht genau. Au?erdem hat derjenige, der ihn vergiftete, noch mehr Gift gekauft. Und eine dieser Parteien hat im Tempel alle Spuren verwischt, aber welche das war, ist nicht sicher."
Sie sah die Rekruten an. "Wir m?ssen uns aufteilen."

11.03.2002 16:19

Atera

***Wache, Ankh-Morpork***
"Eine Tante dritten Grades, soso. Ich hatte immer gedacht, sowas g?be es gar nicht.", sagte Atera und las den Brief noch einmal. "Aber da kann man wohl nichts machen, nicht wahr?"
Es dauerte eine Weile bis Atera auffiel, dass niemand mehr in ihrem B?ro war und sie nur noch mit ihrer Kr?te redete. Schnell unterbrach sie sich und kritzelte hastig eine Nachricht an Venezia. Mit Schwung warf sie die Taube aus dem Fenster Richtung Tempel der Geringen G?tter und hoffte, dass die kleine Taube es unbeschadet ?berleben w?rde.

***Friedhof des Tempels der Geringen G?tter, Ankh-Morpork***
"Wo warst du eigentlich eben, Madam? Wir haben dich ?berall gesucht.", warf Claudette ein.
"Hab ich das nicht schon gesagt? Ich war auf der Suche nach dieser Werkstatt, wo der Schrein des Krals angeblich zum Restaurieren sein soll, aber dieser Tempel ist sehr gro? f?r eine Gnomin wie ich es bin. Ich schlage deshalb vor, dass Claudette und Eisenstirn sich im Tempel durchfragen bis sie bei der Werkstatt sind, sie muss im hinteren Teil der Tempelanlagen liegen. Dort fragt ihr nach dem Schrein, wenn er da ist, seht ihn euch genau an und befragt die Arbeiter, wer den Schrein zu ihnen gebracht hat. Wenn nicht, was dann, Rekruten, hmm?", fragte Venezia und blickte aufmerksam in die Runde.
"Dann fragen wir, ob sie etwas davon w??ten, dass der Altar des Krals zu ihnen gebracht werden sollten oder oh ihn vielleicht schon jemand vor uns abgeholt hat.", antwortete Eisenstirn blitzschnell. Venezia nickte zufrieden.
"So, als n?chstes-." Aber weiter kam sie nicht mehr, da in diesem Moment ein erboster Prister ?ber den Friedhof stapfte, in den Armen eine flatternde Taube, die emp?rt kr?chzte.
"Hier, sicher f?r euch, die hat sich bei mir ?h niedergelassen.", begann der Priester und dr?ckte Metzelfein die Taube in die Hand. Der Rekrut k?mpfte eine zeitlang mit der aufgeregten Taube und ?berreichte dann stolz die Nachricht. Die Gnomin las sie rasch, sie zog die Augenbrauen ?berrascht hoch und ihr Blick wanderte zu Gnuddel.
"Schlechte Nachrichten, Gnuddel. Deine Tante dritten Grades ist erkrankt und da du ihr Lieblingsneffe-."
"Und potenzieller Erbe bin, soll ich zu ihr kommen, stimmts?", vollendete Gnuddel den Satz. Venezia nickte verwirrt.
"Stimmt, aber woher-."
"Ach, sie ist schon die ganze Zeit kr?nklich und ruft mich ab und zu, um mir anzuvertrauen wo sie ihr Gold, ihr Gebiss und was sonst noch, vergraben hat.", erwiderte der Zwerg.
"Also, Gnuddel, Atera hat dich offiziell aus diesem Fall entlassen zugunsten deiner ?h Tante dritten Grades. Du kannst gehen, aber wir werden dir berichten, ob wir den Fall aufkl?ren konnten.", sagte Venezia. Gnuddel Hammermann salutierte noch einmal, verabschiedete sich und verlie?, begleitet von neidischen Blicken der anderen, durch ein quietschendes Tor den Friedhof.

11.03.2002 20:13

Venezia Knurblich

"Gut, also zur?ck zum Thema. Claudette und Eisenstirn, was steht ihr hier noch rum? Auf zur Werkstatt!" Mit fuchtelnden Handbewegungen schickte die Gnomin die beiden auf den Weg.
"Gut, weiter. Gnomen, du h?rst dich hier noch weiter um. Ich m?chte alles ?ber Krals wissen. ALLLES! Und du wirst hier wohl von uns am Wenigsten als Eindringling betrachtet, also wohl auch am ehesten an Informationen kommen. Und sei um Himmels Willen schubtil!"
Gnomen est Omen salutierte und verschwand zur?ck in der Menschen (und andere Wesen) Menge des Tempels.
"Metzelfein und Galdos, f?r euch habe ich eine Aufgabe, die besonders viel Fingerspitzengef?hl erfordert." Venezia zog das F-Wort in die L?nge wie ein gut durchgekautes Kaugummi.
"Ich m?chte, dass ihr diesen omin?sen Untergrundkralstempel obscherivert. Das bedeutet, dass ihr das Haus beobachtet und herausfindet, wer dort ein- und ausgeht. Wenn ihr die M?glichkeit habt, k?nnt ihr auch in das Geb?ude eindringen oder Leute befragen, aber nur wenn es SICHER ist und KEINE Gefahr vor Entdeckung vorhanden ist, verstanden?"
Die beiden nickten und versuchten sich im Salutieren zu ?bertreffen.
"Gut, dann k?nnt ihr jetzt gehen."
"?hm, Ma'am?" fragte Galdos z?gernd. "Wo gehst du hin?"
"Ich werde zum Trollkopf gehen. Mir schien es, als w?ren unsere Steinfreunde und ihr schmieriger Begleiter nicht zum ersten Mal da gewesen, also wird man da etwas ?ber sie wissen. Und WENN man da etwas ?ber sie wei?, dann werde ich das auch rausfinden. Also, wir treffen uns vor den Toren des Tempels wieder..."
"Noch was..." der riesige Metzelfein schaute sch?chtern zu der Gnomin, die nicht besonders angetan davon schien noch einmal aufgehalten zu werden.
"Jaaaaaaaa?"
"Wenn wir Lampe sehen...?"
"Dann haltet ihr ihn fest, wenn es sein muss, ABER NUR DANN mit Gewalt und bringt ihn in die Wache zu Atera." Leise f?gte sie: "Die kann auch mal was tun und nicht nur faul an ihrem Schreibtisch sitzen" hinzu, was Galdos offensichtlich falsch deutete und mit einem enthusiastischen "Gesundheit!" kommentierte.
Noch einmal salutierten beide und verschwanden.
Seufzend lie? die Gnomin sich am Sockel irgendeines nicht besonders wichtigen Gottes nieder, der selbst so unwichtig war, dass man ihn nach drau?en auf den Friedhof verfrachtet hatte, und schrieb eine Nachricht an Atera.
"Hoffentlich hat die Gute eine Lupe in ihrem Schreibtisch, sonst wird sie Probleme bekommen, das hier zu lesen", murmelte sie, rollte den Bericht zusammen und steuerte auf die immer noch ruhig dasitzende Taube zu. Ohne stehenzubleiben oder es eines Blickes zu w?rdigen packte sie das Tier am Schwanz, ignorierte das emp?rte Gurren und zog sie hinter sich her zu einem geeigneten Abwurfplatz. Schnell war die Nachricht festgeknotet und die Taube auf dem Weg in die Wache.
Die Gnomin atmete tief durch, strich sich energisch eine Haarstr?ne aus dem Gesicht und rauschte wie eine (sehr kleine ) Naturgewalt in Richtung Trollkopf davon.

12.03.2002 7:23

Atera

***Stadtwache, Ankh-Morpork***
"Wir...?h, einen Moment, was hei?t denn das...Wir haben uns aufgeteilt und.. und, bei Offler, wer soll das denn lesen k?nnen?!", erboste sich Atera und widerstand nur m?hsam den Drang die Nachricht zu zerkn?llen.
"?h, alles in Ordnung?" Ein verwirrter Johann Zupfgut steckte den Kopf zur T?re hinein und bekam sofort ein zerknittertes Papier in die Hand gedr?ckt.
"Nein, lies das hier. Ich wette, Veni, hat das absichtlich so klein geschrieben. Wenn die nun nicht mit ordentlichem Fingerspitzengef?hl an die Sache herangehen?" Atera t?tschelte geistesabwesend ihre Kr?te, die zufrieden quakte und wartete auf Johanns Ergebnisse.
"Hmm, sie haben sich aufgeteilt und ermitteln. Hier steht was wegen irgendeinem Revisor...", berichtete der neue Ausbilder.
"Ach ja, die Revisoren der Realit?t." Spie? Atera lehnte sich in ihrem Drehstuhl zur?ck und dachte kurz ?ber ihre eigenen Worte nach. Dann fiel sie nach hinten. Von Holzboden h?rte Johann eine matte Stimme.
"Dieser dumme Stuhl.. Hilf mir hoch. Ich muss ins Archiv."

***Tempel der Geringen G?tter****
"Und wei?t du etwas ?ber Kral, den Gott der Kelche?"
"Nein, Gnomen, das wei?t du doch. Mit so kleinen G?ttern besch?ftige ich mich nicht.", war die Antwort, die GeN nun schon zu oft erhalten hatte. Er seufzte und probierte es weiter.

12.03.2002 13:26

Claudette Minze

W?hrend Gnomen sich vergeblich bem?hte, etwas ?ber Krals in Erfahrung zu bringen, hatten sich Claudette und Eisenstirn auf die Suche nach den Werkst?tten gemacht. Die besondere Architektur des Tempels erleichterte ihnen die Orientierung nicht gerade, aber einige hilfsbereite Priester und ein durchdringender Farbgeruch wiesen ihnen zumindest die Richtung. Schon bald hatten sie eine Art Vordach erreicht, dessen weit auseinanderstehende S?ulen au?er Gl?ubigen auch frische Luft hereinlie?en. Unfertige Statuen hingen in Ger?sten und Bretterstapel standen auf dem kunstvoll gefliesten Boden. Zwischen den einzelnen Tischlerb?nken herrschte reges Treiben: Kunterbunt gekleidete Menschen und auch einige Zwerge eilten mit H?mmern und S?gen bewaffnet durch Material, das bald zu Objekten religi?ser Verehrung werden sollte. Es handelte sich offenbar um eine besondere Unterart von Priestern: Sie hatten beim Aufstieg in der Hierarchie ihrer Religionen irgendwann die falsche Abzweigung genommen und sa?en jetzt auf einem Nebenast der g?ttlichen Weisheit fest, der ihnen zwar die Erkenntnis erm?glichte, dass man gewisse Kompromisse eingehen musste, wenn man den Gott Soundso im ganzen Land verehren wollte, jedoch nur eine sehr begrenzte Anzahl von heiligen Reliquien zur Verf?gung stand, ihnen jedoch gleichzeitig die Bequemlichkeit vorenthielt, die die wirklich Erleuchteten genossen. Durch dieses organisierte Chaos aus Restauration, Vervielf?ltigung und Modernisierung von Alt?ren und dergleichen k?mpften sich die W?chter, um die sprichw?rtliche Nadel im Heuhaufen zu suchen.
"Warum m?ssen ausgerechnet wir uns um den Schrein k?mmern?", maulte Claudette.
"Nun ja, wir haben es zumindest nicht weit", gab Eisen zu bedenken.
"Ha! Das sagst du jetzt. Ich wette, man gibt uns eine schwammige Personenbeschreibung und ein paar omin?se Andeutungen, und wir m?ssen uns in der Stadt die Hacken nach der gesuchten Person wund laufen", prophezeite sie.
Der Zwerg wollte noch etwas erwidern, doch er wurde von einem d?rren M?nnchen unterbrochen, der Claudette am ?rmel zupfte und sie so am Weitergehen hinderte. "Entschuldige", begann er h?flich, "aber k?nntest du mir kurz helfen, bitte?"
Die W?chter sahen ihn verst?ndnislos an, wodurch er sich zu weiteren Erkl?rungen gen?tigt sah. "Nun ja, ich soll eine neue Vorrichtung am Opferaltar des Balroq anbringen, damit die Heiligen Jungfrauen nicht immer so herumzappeln. Leider bin ich nicht sicher, wie ich die Proportionen einsch?tzen soll. Du hast in etwa die richtige Gr??e, um genau Ma? zu nehmen..."
Claudette blinzelte. Eisenstirn starrte. Der Mann schluckte. "Oder, ?h, nicht?"
"Muss ich dich erst anbr?llen und mit der Axt herumwedeln, oder f?ngst du gleich an zu laufen?", fragte der Zwerg drohend.
"Man darf doch mal fragen", murmelte der Mann kleinlaut. "Verdorbene Ungl?ubige", f?gte er hinzu, als er sich au?er H?rweite wusste.
Eisenstirn sch?ttelte den Kopf. "Verr?ckter Kerl", stellte er fest. Er sah seine Kollegin an. "Passiert dir das ?fter?"
"Es geht. Aber normalerweise verschwinden sie nicht so schnell", meinte sie l?chelnd. "Danke."
"Schon gut", brummte er. "Und jetzt sollten wir diesen Schrein suchen."

Eine halbe Stunde sp?ter hockten sich die W?chter ersch?pft auf eine niedrige Mauer.
"Das ist wie in einem Ameisenhaufen", st?hnte Eisenstirn.
"Man sollte meinen, die f?hren hier irgendwo Buch", murrte Claudette. "Die Arbeit an Heiligen Reliquien m?sste doch irgendwie geregelt sein. So dauert es Tage, bis wir den bl?den Schrein gefunden haben."
Der Zwerg erhob sich mit einem Ruck. "So nicht", teilte er der Welt mit. "Wir ziehen jetzt andere Saiten auf." Mit diesen Worten dr?ngte er die gl?ubigen Handwerker zur Seite und marschierte in die Mitte des Raumes. Dort angekommen, holte er tief Luft. "Aaaaaalles mal heeeeerh?ren", br?llte er. Claudette, die ihm hastig gefolgt war, prallte erschrocken zur?ck.
Alle K?pfe im Raum (au?er denen, die aus Holz bestanden) drehten sich ruckartig nach ihm um. Eisenstirn nickte zufrieden. "Wir suchen den Schrein von Krals, dem Gott der Kelche. Wer restauriert ihn?", fuhr er mit lauter Stimme fort.
Einige Schritte entfernt hob sich sch?chtern eine Hand.
"Einen Augenblick, wir kommen", rief der W?chter. "Danke f?r eure Aufmerksamkeit."
Die Rekruten bahnten sich den Weg zu einer Tischlerbank, an der gerade an einer Art Schrank gearbeitet wurde.
"War das jetzt mit Fingerspitzengef?hl?", fl?sterte Claudette ihrem Kollegen zu.
"Ich habe nur um Auskunft gefragt", erkl?rte dieser. "H?chstens etwas zu laut, aber sonst war das ganz harmlos."
Nach wenigen Schritten hatten sie den Handwerker erreicht, der nerv?s mit seinen Kn?pfen spielte. "Wie kann ich euch helfen?", fragte er.
"Wir ermitteln im Fall von Skirmers Tod", erkl?rte Eisen. "Er war ein Priester des Krals."
"Ich habe nichts damit zu tun...", begann der Mann, doch Claudette unterbrach ihn.
"Das vermutet keiner", beruhigte sie ihn. "Wir m?chten nur seinen Schrein untersuchen. Ist er das?" Sie deutete auf den Schrank auf dem Tisch.
"Ja, aber der n?tzt euch sicher nichts", meinte der Tischler erleichtert. "Ich habe ihn komplett gereinigt und ausger?umt. Er sollte v?llig neu gestaltet werden."
"Wer hat das in Auftrag gegeben?", wollte Eisenstirn wissen.
"Das war Skirmer selbst. Vor drei Wochen. Ich habe sehr sorgf?ltig gearbeitet, darum dauerte es l?nger", setzte er verlegen hinzu.
"K?nnen wir die Pl?ne f?r die Neue Dekoration sehen?", fragte Claudette.
"Aber sicher", meinte der Mann, und kramte aus einem Haufen von Papier einen Bogen Papier heraus, den er den W?chtern vorlegte. ?berrascht beugten sie sich ?ber die Zeichnung.
"Interessant."

17.03.2002 21:56

Galdos

*Rabengasse, Ankh-Morpork*

Metzelfein und Galdos gingen die Rabengasse entlang. Galdos hielt die geliehene Robe nun in der Hand und versuchte w?hrend des Laufens, sie zusammenzulegen. Es gelang es ihm erstaunlich gut.
"Hast du eine Ahnung, warum gerade wir zwei zum observieren geschickt werden?" fragte Metzelfein und folgte dem vorrauseilenden Galdos in eine Seitengasse.
"Ich wei? es nicht genau. Aber ich vermute, es hat etwas mit dem Zusammenwachsen der Mannschaft zu tun. Das Auswechseln der Rekruten untereinander f?rdert die Teamf?higkeit und somit die Effektivit?t der Truppe." dozierte er und schob das Zusammengelegte B?ndel in seinen Brustharnisch. "Ich frage mich blo?, warum ich mitgehen mu?. Jemand k?nnte mich wiedererkennen. Zum Beispiel diese alte Frau."
"Eisenstirn ist mit Claudette auf der Suche nach dem Altar." warf Metzi ein.
"Jaja, das ist wohl eher sein Metier." gab Galods zu. Und dr?ngelte sich entschuldigend durch eine Gruppe Priester, die bereitwillig zur Seite r?ckten, als sie Metzelfein sahen.
"Und sonst wei?t nur du, wo dieser Tempel ist. Ich h?tte mich durchfragen m?ssen." fuhr Metzelfein fort.
"Stimmt. Damit h?ttest du nicht viel Gl?ck gehabt."
Beide stellten sich zwei W?chter vor, die durch die Strassen eilten und jeden vorbei laufenden Priester ansprachen.
"K?nnen Sie uns vielleicht sagen, wo wir den geheimen Kralstempel finden k?nnen? Er mu?
hier irgendwo in der N?he sein. Nein?. Naja. Trotzdem Danke sehr."
Beide sch?ttelten den Kopf.
"Au?erdem glaube ich, wir sind die Einzigen, die wirklich wissen, was Fingerspitzengef?hl bedeutet." erkl?rte Galdos und Metzi nickte. "Die anderen kennen sich einfach nicht wirklich damit aus." stimmte er zu. "Aber wenn wir nur observieren sollen....Wozu brauchen wir Fingerspitzengef?hl?"
"Nun, genaugenommen sagte Venezia, wir sollen uns auch im Geb?ude umsehen."
"Sie sagte, wir k?nnen uns im Geb?ude umsehen!" betonte Metzi
"Aber wenn ein Vorgesetzter sagt, was du kannst, meint er eigentlich, was du tun solltest."
"Kann schon sein."
Sie bogen erneut um eine Ecke und blieben stehen.
"Die T?r dort hinten ist es." Galdos deutete auf eine geschlossene Hintert?r, mit abbl?tternder Farbe.
"Da drin soll ein Tempel sein?" fragte er ungl?ubig
"Es ist immerhin ein geheimer Tempel. Die wollen wohl kaum, da? Nichteingeweihte davon wissen."
"Trotzdem h?tte ich mir einen geheimen Tempel...nun etwas versteckter vorgestellt."
"Wie meinst du das denn? Ein Tempel in einem bauf?lligen Geb?ude hinter einem Laden...Das ist doch ziemlich gut versteckt."
"Schon, aber es werden nicht viele Leute durch diese Gasse gehen. Also br?uchte man ihn gar nicht so gut verstecken."
"Also, sollte man ihn lieber an einer Hauptstrasse ?ffnen und dann mit so einer T?r verstecken, meinst du das?"
"So ungef?hr. Ja."
"Wie auch immer...Auf der anderen Seite ist das Gesch?ft. Es wurde vorhin geschlossen, und ich glaube nicht, da? jemand von dort aus den Tempel betreten wird. Immerhin sind dort st?ndig Leute und der Umkleideraum ist auf dieser Seite."
"Das glaube ich auch."
"Aber von wo aus, sollen wir observieren?"
Sie sahen die Gasse entlang. Sie war eng und bot keine Versteckm?glichkeiten in Form von Nischen, herumstehenden Kisten Geb?udevorspr?ngen oder ?hnlichem. Man konnte von einer Seite der Gasse bis zur anderen sehen.
Sollten je mehr als zwei Leute nebeneinander hier durchgehen wollen, konnten sie nur hoffen, das selbe Ziel zu haben.
"Hmmmm."
"Vielleicht sollten wir durch eines der Fenster schauen?" schlug Metzelfein vor und zeigt auf die h?herliegenden Fenster.
"?hh, nein, das sollten wir nicht." Galdos dachte an den letzten misslungenen Versuch.
"Dann sollten wir vielleicht erst einmal die T?r untersuchen?"
"Das solltest DU machen. wenn man mich noch einmal erwischt, w?rde es auffallen."
"Gut. Und was machst du?"
"Ich werde versuchen, einen guten Beobachtungsplatz zu bekommen."
"und wo willst du suchen?"
Galdos sah am Geb?ude entlang zu den niedrigen D?chern.
"Du willst da hoch?" Galdos sah sich um und konnte niemanden sehen.
"Etwas anderes f?llt mir nicht ein. Komm her und hilf mir mal." Metzelfein trat neugierig n?her.
Galdos stellte sich mit dem R?cken zur Wand und stellte ein Bein gegen die Gegen?berliegende. Mit einer Hand st?tzte er sich auf Metzelfein, mit der Anderen versuchte er das Gleichgewicht zu halten, als er auch das andere Bein gegen die Wand stemmte. Nun hing er zwar etwas wackelig, aber sicher zwischen den Geb?uden.
"Bleib hier und versuche mich zu fangen, falls ich falle!" er setzte probeweise einen Fu? etwas h?her und schob sich mit R?cken und H?nden ein paar Zentimeter die Wand hoch.
"Es scheint zu funktionieren." Metzelfein nickte und sah sich um. Es wurde allm?hlich dunkel.
Vorsichtig ein Fu? ?ber den anderen stellend und mit H?nden und R?cken nachrutschend gewann Galdos langsam an H?he. Der Kopf seines Kollegen lag schon einen halben Meter unter ihm.
Ein paar Minuten sp?ter erreichte Galdos das Dach. Nun kam das Schwerste. Mit den H?nden griff dr?ckte er seinen R?cken von der Wand weg, wodurch er seine Beine, die etwas tiefer als der K?rper lagen, weit genug beugen konnte.
Nicht nach unten sehen, sagte er zu sich, unten ist zu weit weg um wirklich wichtig zu sein!
Trotzdem sah er durch seine Beine und sah auf den B?rgersteig hinab, und in das Gesicht seines Kollegen, der nerv?s zu ihm hinauf schaute.
Galdos atmete tief durch und z?hlte....Drei!
Ruckartig streckte er die Beine und Arme aus und sprang, wie in einem r?ckw?rts abgespielten Daumenkino auf das r?ckw?rtige Dach. Er landete sitzend auf dem Dachrand und seine Beine klatschten schmerzhaft an die Wand. Er wedelte mit den Armen, um das Gleichgewicht zu bewahren und nicht den gleichen Weg, wesentlich schneller, in die andere Richtung zur?ckzulegen. Als er sich gefasst hatte stand er auf und sah sich um.
Der Wind war hier oben st?rker und wehte ihm durchs Haar. Die Dunkelheit hatte zugenommen und die Lichter f?llten allm?hlich die umliegenden Strassen
Galdos sp?hte ?ber den Rand des Daches hin weg und machte ein deutliches Alles-In-Ordnung-Zeichen und hoffte das Metzi ihn sehen konnte. Der hatte scheinbar alles mitbekommen und ging schon die Gasse entlang und blieb an der besagten T?r stehen. Er sah sich um, es war niemand in der N?he und dr?ckte vorsichtig gegen die T?r.

21.03.2002 14:05

Gnomen est Nomen

GeN schaute sich im Tempel nach einem Priester um, der etwas ?ber Kral wu?te. Er selber wu?te eh nicht viel ?ber Geringe G?tter und ihre Priester. Da fiel ihm ein, dass er Ridcully nach einem solchen Pfaffen fragen konnte. Also suchte Gnomen nach dem Oberpriester und fand ihn in seinem B?ro.
"Hallo Oberpfaffe, kennst du nen Pfaffen der etwas ?ber Kral wei??"
"Ach du bistest GeN! Klar kenn ich so einen Priester. Es ist der Priester der Gottheit Keramikus der Gott des Porzellans, er besch?ftigt sich auch mit anderen G?ttern. Such ihn auf und st?r mich nicht weiter. LOS RAUS HIER!"

GeN suchte den besagten Priester im Tempel. Er fand den Priester, einen kleinerer und untersetzter Mann im mittleren Alter mit wenig Haaren, als "Stammgast im Tempel" wu?te Gen wie welcher Priester aussieht, auf dem Friedhof beim Grab von Skirmer.
"Entschuldigung, dass ich st?re, ich h?tte da mal ein paar Fragen. Ich bin von der Stadtwache."
"Ich habe nichts getan. Schade um den ?rmsten, ich mochte ihn wahrscheinlich als einziger hier im Tempel."
"?hem, sorry ich wollte nur etwas fragen."
"H? was achso nur zu, junger M... ?h... Gnom. Frag was du willst, ich versuche eine Antwort zu finden."
"Erst einmal, was ist Kral f?r ein Gott? Ich m?chte alles ?ber ihn wissen und was f?r Rituale seine Priester machen."
"Also la? mal ?berlegen. Ahja Kral, er ist der Gott der Kelche nicht wahr?"
Zustimmendes Nicken vom Rekruten.
"Gut, Kral mag Kelche aller Art *lachen*. Er ist ein Gott der keine hohen Anspr?che hat, solange man ihn zufrieden stellt und das ist nicht schwer. Wobei wir dann schon zu den Ritualen kommen. Skirmer hat immer daf?r gesorgt. Kral m?chte, dass alle seine Kelche t?glch gereinigt werden und wenn jemand einen neuen Kelch findet, der ihm fehlt, soll er der Sammlung hinzu gef?gt werden."
"Interessant, wei?t du etwas ?ber Geheimtreffen?"
"Nicht viel nur das dort eine unbekannte Person erscheint und irgendwelche neumodischen Rituale durchf?hrt!"
"Wei?t du noch etwas ?ber Skirmer oder sein Gemach?"
"Ja, er wurde von diesem Kerl bezahlt. Mehr wei? ich auch nicht. In seinem Zimmer gibt es einen geheimen Gang, dieser ist sehr gut versteckt. Der ?ffnungsmechanismus liegt praktisch im Fenster verborgen und der Gang ist so abgeriegelt das es keine Fugen in der Wand gibt. Mehr wei? ich auch nicht."
"Danke, das war mehr als ich gehofft hatte. Tsch?? und sch?nen Tag noch und sei immer auf der Hut."


*Skirmers Gemach*

GeN fand es so vor wie er es zuletzt gesehen hatte. Er kletterte zum Fenster hinauf und fand nach einer langen Suche den besagten Mechanismus. Er konnte ihn nur nicht aktivieren, da er nur f?r Menschen gebaut war. Nach mehreren Veruchen gab er es auf und entschlo? sich Bericht zu erstatten.

*Wachhaus an der Kr?selstrasse*

GeN wurde zu Atera vorgelassen und berichtete ?ber das, was er erfahren hatte.


21.03.2002 20:24

Atera

Der Rekrut war in Ateras B?ro geschickt woren, wo er nun ratlos stand, seine kleinen Finger ungeduldig knetete und darauf wartete, dass Spie? Atera mit dem fertig wurde, was sie gerade tat. Diese stand an ihrem Aktenschrank und w?hlte darin herum. Ab und zu fluchte sie, warf Papiere aus den einzelnen Schubladen und holte dann einen Sto? Akten hervor, die sie mit Wucht auf ihren Schreibtisch donnern lie?. Halbherzig klopfte sie den Staub von ihrer Uniform und blickte dann Gnomen an.
"Was gibt es denn?"
"?h, ich wollte Bericht erstatten. In Skirmers Zimmer gibt es einen verborgenen Gang, aber ich gelange nicht an den ?ffnungsmechanismus.", antwortete GeN.
"Und jetzt soll ich mitkommen und dir helfen?"
"Also eigentlich w?rde schon eine Leiter-."
"Papperlapapp, ich werde mir diesen Gang mal ansehen.", unterbrach ihn Atera. Sie bl?tterte in den Akten vor ihr und schien f?r einen Moment abwesend. "Du sagtest, ihr h?ttet jemanden getroffen, der sich Revisor nennt?"
"?h, sagte ich das? Ich glaube nicht."
"Also habt ihr keinen getroffen?"
"Doch, also ich nicht, aber Galdos und Eisenstirn.", erkl?rte der Rekrut und fragte sich, worauf Atera hinauswollte. Diese zog eine einzelne Akte aus dem Stapel hervor und ?berflog jene.
"Und der oder seine Anh?nger wollen ein Ritual der Realit?t durchf?hren, so stand es jedenfalls in Venezias Bericht. Es ist n?mlich so, es gab da mal ein Fall, schon etwas l?nger her, aber er ist ?hnlich." Der Spie? hob die Akte hoch und las laut vor.
"Diesigen Montag, der achte Gruni, ergabigt sich, dasse ein gew??hnlich-er Mann mit einigen anderen Leuts ein Ritual der ?h, was hei?t das? ach ja, der Rea-lit?t durchf?hrigte. In diesigem Ritual beabsichtigte der Mann eine Vergr???erung seiner Macht, um siche in einen wirklichen Revisor zu verwandeln. Zu diesigem Ritual wurde ben??tigt viele Leben, hmm, keine Ahnung, was das bedeutet, so es geht weiter: viel Leben. Die Nachtwache wurdigte aufmerksam, da viele Leute vergiftigt wurden, die tapferen W?chter waren dem Manne auf der Spur, doch es ergabigte sich, dasse das Ritual schief ginget und die Anh?nger allesamt starben, der Mann konnte fl?chten.
Hmm, keine Ahnung, wie das alles zusammenh?ngt, aber bei Ritual der Realit?t wurde ich hellh?rig, noch funktioniert mein Ged?chtnis." Atera lachte und tippte sich gegen die Stirn.
"Haha.", machte Gnomen pflichtschuldigt, er roch den Alkohol bis hierher. "Steht da auch drin, wie der Mann hie??"
"Nein, leider nicht. Die Identit?t blieb ungekl?rt. Ich wei? auch nicht, was er wirklich beabsichtigte. F?r mich ist das ganz klar ein Verr?ckter.", erwiderte Atera. Sir Henry quakte zustimmend und sah von dem Schreibtisch hinab zu dem Gnom. "So, ich nehm die Akte mit, vielleicht bringt sie was, vielleicht auch nicht. Und jetzt sehen wir uns mal diesen geheimen Gang an.", beschloss Atera, sie packte ihre Kr?te, stopfte diese und die Akte in eine Tasche, die sie sich umhang, holte eine kleine Flasche aus eine der Schreibtischschubladen und nahm einen kr?ftigen Schluck, bevor die Flasche ebenfalls in die Tasche wanderte.
"Wir?", fragte noch GeN verwirrt, aber der Spie? war schon zielstrebig aus dem B?ro gegangen, der Rekrut beeilte sich hinterher zu kommen.

***Restaurationswerkstatt, Tempel***

"Hier, hier und hier sollten die Erweiterungen hin.", erkl?rte der Tischler und tippte mit dem Finger auf die Zeichnung des Schreins.
"Diese Apparatur im Altar, was soll das darstellen?", fragte Eisenstirn. Der Altar war gr??er dargestellt, hatte Seitenanrichten und aufklappbare Fl?gel mit kleinen Regalen drin zum Aufbewahren von relig?sem Schnickschnack. Aber am erstaunlichsten war, dass auf dem eigentlichen Altar eine tiefe Rille in das Holz gef?gt werden sollte. In der Mitte war ein Loch eingezeichnet. Auf der Zeichnung war das Innere des Altars zu erkennen, das normalerweise vor den Gl?ubigen hinter dem Holz verborgen blieb. An dem Loch war eine R?hre angebracht, die zu einem Beh?lter f?hrte, darunter war ein kleiner D?mon mit einem H?lzchen und einer Reibe eingezeichnet.
"Warum soll unter dem Glasbeh?lter ein D?mon sitzen?", fragte Claudette weiter.
"Nun, das ist ein Ich-mache-Feuer-D?mon. Mit dem H?lzchen entz?ndet er an der Reibe an Feuer, das er dann unter den Glaskolben h?lt, damit die Fl?ssigkeit erhitzt wird. Der Dampf steigt dann auf und entweicht durch diesen Schlauch hier." Der Tischler deutete auf die Zeichnung. "Der Schlauch f?hrt zu einer weiteren luftdicht abgeriegelten Flasche, hier das Ventil schiebt bei Bedarf ein Kl?ppchen vor den Schlauch, falls genug Dampf, in Fachkreisen dann Gas genannt, in der Flasche ist.", erkl?rte der Mann, er l?chelte entschuldigend, als ihn die beiden Rekruten verbl?fft ansahen. "?h, Alchemie ist mein kleines ?hm Privathobby neben der Arbeit."
"Interessant, und wof?r soll das ganze nun sein?", wiederholte Eisenstirn seine Frage.
"Nun, irgendwas relig?se, denke ich doch. Meist wird sowas benutzt, um dem jeweiligen Gott den Lebenshauch zu weihen. Die Gl?ubigen oder die Opfer legen ihren Arm auf den Altar, der Priester ritzt ihnen mit einem gesegnetem Opfermesser in den Unterarm, das Blut flie?t herab in die Rille und von da durch das Loch. Das Blut wird erhitzt und der Dampf als Lebenshauch pr?sentiert. Wenn ihr mich fragt, totaler Schwachsinn." Der Tischler lachte und stocherte mit einem Holzspie? in seinen Z?hnen herum. Claudettete verzog das Gesicht dabei ein wenig.
"Man erhitzt also Blut?", fragte sie nocheinmal zur?ck.
"Nun, nicht nur Blut, alles Fl?ssige eben. Wasser, Wein und ?h weiteres.", antwortete der Mann.
"Ist der Altar schon fertig, d?rfen wir mal ein Blick hinein werfen?", bat Eisenstirn. Der Tischler sch?ttelte darauf den Kopf.
"Tut mir leid, er ist noch nicht ganz fertig. Das Innenleben fehlt sozusagen noch, hehe."
"Sonst noch irgendetwas besonders bei der Altar?nderung?"
"Nein, nichts besonderes. Nur noch eine eingebaute Kelchhalterung und eben die Ablagen f?r weitere Kelche.", erkl?rte der Mann.
"Hmm, waren irgendwelche Dinge im Altar, als du ihn bekommen hast?", hakte Claudette nach.
"Nein, Skirmer hat vorher alles rausger?umt.", war die Antwort. Eisenstirn seufzte leise, diese Apparatur war ja ganz interessant, aber wirklich weiter bringen tat sie das nicht. Vielleicht wu?te der Tischler ja noch etwas ?ber Skirmer.

23.03.2002 20:40

Claudette Minze

"Kanntest du ihn gut?", wollte er wissen.
"Nun ja, gut ist ?bertrieben, aber wir haben oft miteinander gesprochen", meinte der Tischler. "Krals m?chte m?glichst viele Kelche auf seinem Schrein. Da musste ich oft neue Halterungen einbauen. Aber in diesem Jahr war er noch nie hier, bis auf dieses eine Mal vor drei Wochen."
"Ist dir dabei etwas an ihm aufgefallen, war er anders als vorher?", fragte Claudette.
"Er war sehr an dieser neuen Apparatur interessiert. Die Kelchhalterungen hat er kaum erw?hnt. Fr?her war das anders, da konnte er stundenlang dar?ber reden. Und dass ich die alten Halterungen abnehmen sollte, hat mit auch gewundert."
Eisenstirn warf Claudette einen vielsagenden Blick zu. Er wollte sich schon verabschieden, als ihm noch etwas einfiel. "Kommt es manchmal vor, dass man gebrauchte Alt?re oder Schreine f?r andere G?tter umbaut?"
Der Mann warf ihr einen entsetzten Blick zu. "Nein, auf keinen Fall!", stie? er hervor. "In solchen F?llen sind G?tter sehr empfindlich. Wenn Skirmer so etwas vorgehabt h?tte, h?tte Krals ihn schon l?ngst mit Blitzen erschlagen."
Die W?chter nickten verst?ndnisvoll und verlie?en gr??end den Werkstattbereich. Claudette seufzte. "Verdammt, das h?tte gut zusammengepasst."
"Wenn Skirmer zu einem anderen Gott ?bergelaufen w?re, meinst du?", vergewisserte sich der Zwerg. Auf ihr Nicken fuhr er fort: "Glaubst du, wir k?nnen sein Geschw?tz von Blitzen ernst nehmen? Wer wei?, ob Krals so etwas ?berhaupt zustande bringt."
"Wenn Skirmer an ihn glaubt, spielt es keine Rolle, was dieser Gott wirklich kann. Dann f?rchtet er ihn so oder so."
"Wenn er jetzt eine anderen Gottheit verehrt, diesen Revisor zu Beispiel, ist es nicht sicher, dass er noch an Krals glaubt", gab Eisenstirn zu bedenken.
Claudette sch?ttelte den Kopf. "Ich wei? nicht. Die Priester hier sind ?berzeugt, dass G?tter existieren", erkl?rte sie mit einer Geste auf die betenden Gl?ubigen. "Selbst wenn Skirmer nun einen Revisor oder sonst was anbetet, wei? er, dass es Krals gibt. Die einzige M?glichkeit..." Sie verstummte.
"Ja", nickte der Zwerg. "Die einzige M?glichkeit w?re, dass er an nichts mehr glaubt."

***Krummer Weg, Ankh-Morpork***
Schwer atmend ?ffnete Korden Lampe die T?r, die auf die Stra?e f?hrte. Zwei Stunden hatte er in dem verfallenen Geb?ude verbracht, bis er sicher war, dass die W?chter verschwunden waren. Mit wildem Blick sah er sich um. Als niemand zu sehen war, trat er auf die Stra?e und schloss die T?r hinter sich. Zum Gl?ck wusste Kriechers Meister nichts von diesem Geheimgang. Das w?rde ihm den Vorsprung verschaffen, den er brauchte, um die Stadt zu verlassen. Er zweifelte nicht daran, dass der geheimnisvolle Mann, in dessen Auftrag er das Gift hergestellt hatte, sehr w?tend sein w?rde. Schwitzend n?herte Lampe sich der n?chsten Ecke. "Warum habe ich mich nur darauf eingelassen?", fragte er das Universum. Es war von Anfang an ein Fehler gewesen, aber mit etwas Gl?ck w?rde er schon am Abend im Quirm sein.
Pl?tzlich tauchte vor seinen F??en ein Schatten auf. Erschrocken fuhr er herum und starrte in ein zur H?lfte verbranntes Gesicht. Metall blitzte auf. Kriecher l?chelte h?sslich, was nur zum Teil an seiner entstellten Gesichtsh?lfte lag. Er starrte auf den am Boden liegenden K?rper. "Leise und sauber", murmelte er zufrieden.

25.03.2002 11:12

Galdos

***Skirmers Zimmer***

Spie? und Rekrut betraten das sp?rlich eingerichtete Zimmer und Atera sah sich um, w?hrend GeN sich gleich dem Fenster zuwandte.
Atera b?ckte sich vor, um unter das Bett zu sehen.
"?hh, M?m. Wir haben schon alles in diesem Raum abgesucht und nichts gefunden."
"Ihr habt aber auch den Geheimgang ?bersehen." wies Atera ihn zurecht.
"Von ?bersehen kann man nun wirklich nicht sprechen, Ma'am. Das w?rde bedeuten, er w?re ganz offensichtlich zu erkennen gewesen."
"Dann habt ihr ihn eben nicht gefunden, obwohl ihr den Raum durchsucht habt."
"Das stimmt." gab GeN zu. "Allerdings konnten wir den Geheimgang auch nicht im Zimmer finden, da es ja ein Geheimgang ist. Ein Gang befindet sich nicht in einem Raum." Atera verdrehte die Augen. "Wenn dann m?ssten wir uns vorwerfen, den entsprechenden Mechanismus nicht gefunden zu haben. Wobei Vorwerfen missverstanden werden k?nnte, da ein versteckter Mechanismus per definitionem nicht erkennbar sein soll und..."
"Gnomen!" unterbrach ihn die Vorgesetzte scharf. "Zeig mir den Mechanismus, bitte!"
"Nat?rlich." Der Gnom salutierte und sprang aufs Fensterbrett und zeigte auf die Fenstervert?felung, in der ein Astloch zu erkennen war.
Nur bei genauem hinsehen aus n?chster N?he, lie? sich dahinter ein Verschluss vermuten. Und auch nur, wenn man wusste wonach man suchte.
"Ich habe es mit aller Kraft versucht. Nun zumindest mit der mir zustehenden Kraft, die ich aufbringen konnte."
Atera trat heran und dr?ckte das Astloch. Tats?chlich bewegte sich das Holz ein paar Zentimeter weit. Erwartungserf?llt sahen sich die beiden um. Das Zimmer schien nicht der Meinung zu sein, etwas Neues bieten zu m?ssen.
"Hmm." machte Atera leicht m?rrisch und sah zu GeN.
"Sie mich nicht so an!" verteidigte Der sich. "Das ist zweifellos ein Mechanismus."
Atera sah sich den Rahmen des Fensters genauer an.
"Wenn man dir gesagt hat, dass hier ein Mechanismus ist, wird es wohl auch stimmen."
Vorsichtig glitt sie mit ihrer Hand ?bers Holz. Auf der gegen?berliegenden Seite des Mechanismus wurde sie f?ndig. In etwa doppelter Gnomenh?he befand sich noch ein Astloch. Ebenso gut versteckt wie das erste. Selbstsicher dr?ckte sie erst das Neue, und dann Beide zusammen.
Mit einem erstaunlich leisen Reiben von Stein auf Stein fuhr ein Teil der Wand zur?ck, schwenkte dann nach links und legte tats?chlich einen dunklen Gang frei.
"Na, also!"


Sie standen vor dem Gang. GeN hatte sich unter einem geheimen Gang eigentlich etwas anderes vorgestellt. Mehr Staub, ein paar Spinnweben an der Decke, Dunkelheit und der Geruch abgestandener Luft.
Der Gang entsprach in keinster Weise den Vorstellungen. Er schien regelm??ig besucht, gereinigt und gel?ftet worden zu sein. Nur dunkel war er, bis Atera eine Kerze vom Schreibtisch entz?ndete und den Gang betrat. Er war nicht sehr hoch und links und rechts s?umten aufeinandergestapelte Kisten den Weg.
"Was da wohl drin ist?" fragte Gnomen
"Lass uns nachsehen."
Atera ?ffnete sorgsam eine Kiste. Sie war voll.
"Was ist drin?" dr?ngte GeN, als Atera stumm blieb. "Was ist drin???"
Atera griff nach dem Inhalt und hielt ihn in GeN's Sichtweite. Es handelte sich um einen schmuckvoll verzierten und sehr teuer aussehenden Pokal.
Sie ?ffnete die n?chste Truhe. Auch diese war gef?llt.
"Da sind ?berall solche Sachen drin." stellte Atera fest und griff nach einem weiteren Gegenstand. Diesmal einen einfachen Becher aus billigem Holz.
"Und die liegen zusammen in einer Kiste?" GeN blickte skeptisch von dem Pokal zum Holzgef??. "Warum?"
"Vielleicht sind es religi?se Artefakte?" spekulierte Atera.
"Das alles? Ich glaube nicht, dass er so etwas hier verstecken w?rde. Sehr geheim war der Gang nicht gerade. Es sieht eher nach einer Sammlung aus."
"Aber warum sollte Skirmer Becher sammeln?"
"Nicht nur Becher. Auch Kelche, Krale, und Trinkschalen, wie es aussieht. All das f?r seinen Gott?"
"Wenn das alles f?r seinen Gott sein soll, ist das ein lausiger Ort der Anbetung. Und wieso ist alles in Kisten verpackt?"
"Frag mich was leichteres."
Sie erreichten einen Raum am Ende des Ganges, in dem weitere Kisten standen. Bis zur Decke standen sie aufeinander gestapelt und wirkten nur bedingt stabil. An der einen Wand war ein einfaches Regal angebracht, das derart von Pokalen, Trinkh?rnern, Schalen, Gl?sern, Kelchen und anderen Trinkgef?ssen in allen Formen ?berf?llt war, da? sich die Bretter unter dem Gewicht bogen. Auf einem relativ freien Platz inmitten dieser Ansammlung lag ein altes Buch, aus dem hier und da zerfledderte Seiten hingen.
"Und was ist das?"



***auf einem Dach***

Galdos lag b?uchlings auf dem Dach direkt ?ber der T?r und blickte ?ber den Rand in Richtung Boden. Allm?hlich wurde es nicht nur dunkler sondern der Boden auf dem er lag auch k?hl. Schnell stemmte er sich auf die Knie und holte die ordentlich gefaltete Robe hervor und breitete sie vor sich aus, bevor er sich auf sie legte. Dabei fiel ihm erneut das W?scherei-Etikett auf, das nun st?ndig vor seiner Nase im Wind wehte.

Die T?r schwang einfach zur?ck und verzicjtete auf ein der Situation angemessenes Knarren. Metzelfein sah in den durch eine Kerze beleuchten Umkleideraum, in dem vorhin schon Galdos uns Eisenstirn gestanden hatten.
Der W?chter-Rekrut ?berlegte, ob es sinnvoll war sich genauer umzusehen. Sein Kollege beobachtete ihn ja. Er w?rde ihn schon warnen. Also trat er ein.
Wo vorher noch Die ungenutzen Roben hangen, waren nur noch leere Haken. Privatsachen lagen auf den Sitzb?nken darunter und Schuhe standen ordentlich davor.
Es scheinen also alle da zu sein, dachte sich Metzelfein und war etwas stolz auf diese eigene Feststellung.
M?glichst leise schlich er zum n?chsten Zimmer und sp?te um die Ecke. Sofort zuckte er wieder zur?ck.
Hatten sie ihn gesehen? Als er ein paar Sekunden lauschte und kein "Haltet den Ungl?ubigen" oder ?hnliches h?rte, riskierte er noch einen Blick.
Etwa 25 Personen standne mit gesenktem Kopf vor einem Podest, auf dem ein Mann, der ebenfalls eine Robe trug, die allerdings etwas dunkler aussah, stand. Sie alle summten mehr oder minder rhytmisch.
Bis auf Zwei Ausnahmen trugen alle diese Roben. Lediglich zwei M?nner standen in Unterw?sche herum und schm?lerten das mystische Erscheinen der versammelten Gruppe.
Mit einem Mal verstummte das Summen und der Mann auf dem Podest erhob das Wort.

27.03.2002 19:31

Claudette Minze

"Ihr habt versagt", teilte er den versammelten M?nnern mit.
Ein Zittern lief durch die Gruppe. Einer der Kuttentr?ger, der sich f?r Metzelfein in nichts von den anderen unterschied, hob den Kopf. "Es war nicht unsere Schuld, Meister", sagte er in unsicherem Tonfall. "Wir konnten nicht riskieren, den Schrein vom Restaurator zu holen, solange die Wache dort herumschn?ffelt."
Die graue Kutte formulierte eine Antwort: "Man wird sich um die Wache k?mmern."
"Und was sollen wir jetzt tun?", wollte der Sprecher der Gruppe wissen. "W?re es nicht besser, unterzutauchen, bis sich die Aufregung gelegt hat?"
"Zu sp?t."
Einige Atemz?ge lang herrschte Stille. Metzelfein duckte sich unwillk?rlich, doch nichts geschah. Das irritierte ihn. Wenn ein ?bernat?rliches Wesen ? und darum handelte es sich hier offenbar ? von seinen Anh?ngern entt?uscht war, erwartete man normalerweise, dass einer von ihnen mit einem Blitz ger?stet oder von einer unsichtbaren Faust erdrosselt wurde, um die ?brigen zu motivieren. Dieses ?bernat?rliche Wesen schien von solchen Traditionen nichts zu halten. Es fuhr im Gegenteil im selben entnervend eint?nigen Tonfall fort: "Die Wache wei? von euren Pl?nen. Ihr werdet fortfahren oder eure Existenz wird ein Ende finden." Obwohl dieser Satz ebenso wenig eine Drohung, wie irgendeine Emotion enthielt, zuckten die Anwesenden zusammen.
"Es war ein Fehler, Skirmer zu t?ten", bemerkte einer der ?brigen Kuttentr?ger. In seinem Tonfall schwang un?berh?rbar die Frage "Warum hast du uns nicht davon abgehalten?" mit.
Auch diesmal ver?nderte sich die Stimme ? wenn man das Stimme nennen konnte ? des Wesens nicht. "Wir haben euch Anweisungen gegeben. Ihr werdet sie ausf?hren. Alles andere ist eure Angelegenheit."
Der Kuttentr?ger, der zuerst gesprochen hatte, senkte den Kopf. "Wir werden das Ritual durchf?hren. Sobald alle Hindernisse beseitigt sind, rufen wir dich, Meister."
"Nein."
Verwirrung kroch ins Gesicht des Sprechers. "?h, wie bitte?"
"Ihr werdet uns nicht rufen. Wir werden da sein."
Mit diesen Worten verschwand die graue Kutte so beil?ufig, dass Metzelfein die Ver?nderung erst nach einigen Herzschl?gen bemerkte. Die versammelten M?nner entspannten sich. Einige von ihnen nahmen die schweren Kapuzen ab, doch der W?chter erkannte keinen der Anwesenden. Sie machten keine Anstalten, den Raum zu verlassen, sondern sahen aufmerksam in verschiedene Ecken des Raumes, und auch die Zimmerdecke schien pl?tzlich sehr interessant zu sein. Schlie?lich ergriff jemand das Wort: "Na gut, wie geht es jetzt weiter?"
Metzelfein duckte sich hinter die Ecke, um der weiteren Unterhaltung zu lauschen.

***Hurtig-Gasse, Ankh-Morpork***
Auf einem Mauervorsprung hockte Kriecher und kaute auf einem St?ck Fisch. Dieses Bild war nicht ganz das, was man von dem skrupellosen Werkzeug einer h?heren Macht erwarten mochte, aber selbst skrupellose Werkzeuge m?ssen essen. W?hrend er gerade versuchte, eine Gr?te aus seinem Zahnfleisch zu entfernen erklang vor ihm ein leises R?uspern. Er hob sein verbranntes Gesicht, und starrte auf den Brustbereich einer grauen Kutte. Hastig stand Kriecher auf und senkte dem?tig den Kopf. "Was soll ich tun, Meister?"
"Am geheimen Tempel befinden sich zwei W?chter. T?te sie und lass die Leichen verschwinden. Schnell."
"Ja, Meister. ?h, soll ich einen Unfall vort?uschen?"
"Das ist nicht n?tig. Verschaff uns nur Zeit", erwiderte die Kutte.
"Ja, Meister", wiederholte Kriecher, doch sein Gespr?chspartner war verschwunden, bevor er seinen Satz beenden konnte. Achtlos lie? er den Rest seines Fisches fallen und eilte dorthin, wo einmal die Gottheit Krals verehrt worden war.

***Tempel der geringen G?tter***
"Vielleicht sollten wir Gnomen suchen. Er k?nnte uns sicher sagen, wie das mit dem Glauben an die G?tter funktioniert", schlug Eisenstirn vor. "Er sollte doch irgendwo im Tempel sein."
"Keine schlechte Idee, aber es w?re purer Zufall, wenn wir ihn in diesem Durcheinander finden w?rden", gab Claudette zu bedenken.
"Einen Priester k?nnen wir nicht fragen, der w?rde sofort sagen, dass nur sein Gott der einzig wahre ist."
"Zu bl?d, dass Skirmers Zimmer so gr?ndlich ausger?umt wurde. Es w?re sehr praktisch, wenn wir sein Tagebuch oder so h?tten."
"Tja, das ist vermutlich alles im M?ll gelandet", meinte der Zwerg. Er sah Claudette an, die pl?tzlich l?chelte. "He, du hast doch nicht vor..."
"Komm schon, wir haben doch nichts besseres zu tun", sagte sie grinsend.
"Das ist widerlich."
"Ach was, hier werfen sie bestimmt nur Papier weg."
"Und stinkende Innereien, alten Opferwein..." Eisenstirn seufzte und zuckte dann mit den Schultern. "Nachsehen k?nnen wir ja, solange wir uns nicht durch M?llberge graben m?ssen..."
"So gef?llst du mir", erwiderte Claudette und klopfte ihm auf die Schulter. "Also lass uns mal fragen, wo sie altes Papier hinwerfen."

31.03.2002 13:34

Sch?delknacker Eisenstirn

***Hurtig-Gasse, Ankh Morpork***

Kriecher, hatte den Fisch eilig heruntergeschlungen, nachdem er sich sicher war das sein Meister verschwunden war.
Er packte einen sorgf?ltig verstauten Wetzstein aus einem Tuch aus, spuckte darauf und begann sein Messer zu sch?rfen.
Dieses mal sind es zwei dachte er, wird wohl was schwieriger als beim guten Kordel. Er l?chelte bei dem Gedanken an den einen, sauberen Schnitt den Kordel Lampe das Lebenslicht ausblies.... er liebt solche Wortspiele.

***Tempel der geringen G?tter***

"Ihr wollt wissen, wo wir unseren M?ll hinwerfen ?" fragte der Priester verst?rt.
"Nein, nur Euer altes Papier!" gab Claudette zur?ck.
"Ach, das Alte Papier, das verwenden wir wieder..Papier ist teuer heutzutage..."
"Spar dir die Einzelheiten, sag uns wo Ihr es hinbringt." maulte Eisenstirn.... f?r den
der Tag bei dem Gedanken in einem riesigen M?llhaufen zu w?hlen schon vollkommen versaut war.
"Also neben der Tischlerwerkstatt, haben wir eine Kammer da wohnt der Tempeldiener....
ein gewisser IGOR aus ?berwald... der bekommt immer das Alte Papier und bemalt es mit Kalkt?nche, danach h?ngt er es beim Friedhof zum trocknen auf und stapelt es... wenn ein
Priester Papier braucht geht er zu Igor und nimmt es sich vom Stapel...." Eisenstirn hatte
schon ganz rote Backen und zuckte nerv?s mit seinem linken Augenlid als Claudette ihm ein Zeichen gab das wohl so viel bedeutete wie: "bleib ruhig, sonst wirst du es bereuen jemals
geboren und mir in die Quere gekommen zu sein" und all das mit einem Hauch einer Geste und einem bezaubernden L?cheln auf den Lippen.
"...Er nennt dieses Verfahren Reseikling ... das ist auch der Grund warum reseikeltes Papier weis ist ...also durch die Halle und dann neben der Tischlerei"
"Vielen Dank." beendete Claudette das Bilaterale Einzelgespr?ch und zog Eisenstirn hinter sich her der sich gerade ausmalte wie sein Axt wohl im Kopf der Quasselstrippe aussehen w?rde.
Den Weg zur Tischlerei kannten Sie ja inzwischen.
"Die T?r da vorne." Claudette zeigte auf die T?r mit der Aufschrift: "Tempeldiener und Exp?rte zur Schonung Normaler und Magischer Resorsen"
Eisenstirn klopfte mit seinem Axtheft an die T?r, welche sich langsam ?ffnette und den Blick freigab auf, einen riesigen Stapel weisen Papiers, eine Stapel Altes Papier einige Werkzeuge und eine Werkbank auf der Altes Papier eingespannt und weis Get?ncht worden war.
au?erdem Standen eine Menge Beh?lter herum die mit solchen Sachen beschriftet waren wie:
gr?hnes Glas, weises Glas, braunes Glas, magisches Glas, Metal Stufe I bis III ,Magisches Metal
und so weiter...
Eisenstirn sch?ttelte ungl?ubig den Kopf, als ein Mann....aus mehreren anderen M?nnern zusammengen?ht.... mit einem W?schekorb voll reseikeltem Papier auf die beiden zu kam.
"Was kann ich f?r Euch tun W?chter?" fragte die aus verschiedenen Einzelteilen zusammengeflickte Gestalt.
"kannten Sie einen Priester Namens Skirmer?" er?ffnette Claudette die Befragung.
"Der Arme Kerl, war doch noch v?llig Intakt... ein Jammer, h?tte da noch dass ein oder andere Gebrauchen k?nnen.....Aber diesse verdammten Vorsschriften."
"Also, Ja.." kommentierte Eisenstirn.
"Ja, ja,.... er hatte einen hohen Papierverbrauch diesser Sskirmer."
Die Zunge schien fr?her auch mal jemand anderem geh?rt zu haben, sie war etwas zu lang und stie? bei den S-lauten immer an.
"Das benutzte Papier aus Skirmers Zimmer, ist das hier ?".
"Ich Habe ess geholt nach dem sschrecklischen Vorfall... will ja keine Ressorssen versschwenden."
"wenn der Kerl mich beim n?chsten S noch einmal bespuckt trenne ich ihm alle N?the einzel auf."
raunte Eisenstirn Claudette zu, als der Alte sich umdrehte und in die Kammer humpelte.
"Hier ganz oben ......Ja hier dass alless isst auss Sskirmerss SschlafSsimmer."
"Danke, w?rden Sie uns hier ein wenig alleine lassen ?" fragte Claudette.
"Sselbsstversst?ndlisch" spautzte Igor und verlie? die Kammer.
Wortlos reichte eine grinsende Claudette, einem ziemlich feuchten Eisi einige B?gen
Altes Papier, damit er sich trocknen konnte.
"Sieh dir das mal an Eisenstirn..."

31.03.2002 21:10

Gnomen est Nomen

"Was wohl in dem Buch steht steht?" frage GeN seine Vorgesezte.
"Keine Ahnung wir k?nnen es uns ja mal ansehen" antwortete Atera.
Mit diesen Worten nahm sie das Buch vom Regal und sah es sich an.
"Was steht drin?" wollte ein neugieriger GeN wissen, da er nicht auf das Buch sehen konnte.
"Irgendetwas ?ber G?tter. Keine Ahnung was es bedeutet."
Atera reichte das Buch an den Gnom weiter. Dieser nahm es entgegen und bl?tterte darin rum.
"Aha, das ist ja interesant. Hier steht alles ?ber seine Ausbildung und seinen Gott. So seine Pflichten und Rechte halt." erkl?rte Gen Atera.Danach schaute er sich die losen Seiten an.
"Mhhh, aha das sind die Best?tigungen von seinem zus?tzlichen Lohn den er kassiert hat. Also hatte der Priester recht Skirmer wurde also doch von diesem Kerl bezahlt.Wenn ich nur w??te wie der Kerl hei?t und wo Skirmer das Geld bekam." sagte GeN.
"Wir nehmen das Buch mit und geben es im Labor zur Untersuchung ab.Ich geh das Buch wegbringen und du siehst zu das du mehr Infos zu Skirmer kriegst." befahl Atera.
"Ja Ma'am." sagte geN und salutierte.
Danach machte er sich davon.
Durch Zufall fand er Claudette und Eisenstirn und half ihnen bei ihren Nachforschungen.

04.04.2002 11:44

Claudette Minze

***Reseiklingkammer; Tempel der Geringen G?tter***
"Was denn?", fragte Eisenstirn, w?hrend er mit dem Papier unter seinem Bart herumwischte.
"Wenn man das Papier gegen das Licht h?lt, kann man erkennen, was fr?her drauf stand. Hier ist eine Art Landkarte. Und das sieht aus wie... Oh, das ist ein ge?ffneter Brustkasten. Lecker."
"Na sch?n, aber dieser Igor hat das Papier nicht nach Vorbesitzern geordnet, oder?"
"Nein, nach Form und Gr??e", meinte Claudette. "Wir m?ssten nur noch wissen, welches Format Skirmer bevorzugt hat."
"Glaubst du etwa, dass es daf?r auch g?ttliche Vorschriften gibt?", brummte der Zwerg skeptisch. "Ich meine, Essen, Kleidung, Verhalten, Alt?re... Das leuchtet mir ein. Aber Papier und Schriftgr??e..."
"Wahrscheinlich hast du recht", seufzte Claudette. "Also eine Sackgasse."
Hinter ihnen ?ffnete sich die T?r. Eisenstirn drehte sich ruckartig um. "He, wer..." Er senkte den Blick. "Oh, du bist es, Gnomen."
"Was macht ihr denn hier?", fragte der Gnom ?berrascht.
"Wir suchen nach Aufzeichnungen von Skirmer", erkl?rte Claudette. "Aber in diesem Chaos wird das wohl nichts."
"Warum nicht, wir m?ssen doch nur nach quadratischem Papier mit einer Seitenl?nge von zwei Handspannen suchen."
Eisenstirn griff sich an den Kopf. "Du willst doch nicht sagen..."
"G?tter k?nnen sehr pedantisch sein", antwortete der Gnom fast entschuldigend. "Zum Gl?ck gilt das auch f?r Krals."
"Wessen Handspanne?", fragte Claudette dazwischen.
"Krals Handspanne nat?rlich."
"Wenn du mir jetzt sagst, dass wir uns erst eine Statue von diesem Gott suchen m?ssen..."
"Nein, nein", beruhigte sie Gnomen. "Atera und ich haben in einem geheimen Verschlag in Skirmers Zimmer gefunden, darin war ein Haufen Krempel. Unter anderem ein Buch mit Regeln und Verordnungen f?r Krals-Priester. Eine Handspanne dieses Gottes ist in etwa..." Er breitete die Arme aus. "...so lang."
Claudette nahm die L?nge mit den Fingern ab und durchsuchte die Papierstapel nach etwas Passendem. Eisenstirn wandte sich an Gnomen: "Waren in diesem Gang auch pers?nliche Aufzeichnungen von Skirmer? Ein Tagebuch oder so?"
Der Gnom ?berlegte. "Die meisten Kisten da waren mit Kelchen gef?llt. Wir haben zwar den Beweis gefunden, dass er zus?tzlich Geld verdient hat, aber richtig pers?nliche Sachen waren nicht dabei."
"Richtige B?cher gibt es hier auch nicht", meinte Eisenstirn. "Wenn Skirmer ?berhaupt Tagebuch gef?hrt hat."
"Oh, das machen viele Priester. Zumindest zeichnen sie alles auf, was mit ihren g?ttlichen Erfahrungen zusammenh?ngt", beruhigte Gnomen den Zwerg. Er drehte sich um. "He, Claudette, hast du irgendwas gefunden?"
"Naja, berauschend ist das hier nicht gerade", murmelte sie. "Den richtigen Stapel habe ich gefunden, das hier h?ngt eindeutig mit Krals zusammen. Hier sind Zeichnungen von Kelchen und Entw?rfe f?r Predigten aber nichts was mit unserem Mord zu tun hat. Aber die Handschrift hier sieht nicht so aus, wie die von diesem Abschiedsbrief."
"Das h?tten wir also gekl?rt", stellte Eisenstirn fest. "Der Abschiedsbrief ist gef?lscht."
"Oh, und hier hat unser Priester anscheinend einiges durchgerechnet", rief Claudette aus. "Hier stehen verschiedene W?hrungen, Wechselkurse und Mietkosten..."
Gnomen kratzte sich am Kopf. "Vielleicht wollte er feststellen, wie viel Geld er noch braucht, um sich abzusetzen."
"M?glich."
"Das w?rde auch erkl?ren, warum er mit diesem schmierigen Kerl Gesch?fte gemacht hat. Das ist f?r einen Priester sehr ungew?hnlich."
Claudette stieg ?ber die Papierstapel zu ihren Kollegen. "Und was machen wir jetzt?"

04.04.2002 19:53

Gnomen est Nomen

"Ja ich hab ne Idee,"sagte GeN "wir durchsuchen die Kisten nach weiteren Hinweisen"
"Is das nicht ein bi?chen fiel arbeit?" fragte Eisenstirn.
"Ach iwo in den meisten Kisten sind eh nur Kelche"antwortete der Gnom.
"In Ordnung lasst uns gehen." warf Claudette in das Gespr?ch ein.

*Im Geheimgang*

"Wir haben schon mehr als dei H?lfte durchsucht und immer noch nichts gefunden."jammerte Eisenstirn.
"Reg dich nicht auf irgendetwas finden wir schon."beruhigte Claudette den Zwerg.
"Juchu,"kam der Schrei aus einer der Kisten,"ich habe etwas gefunden"
Die beiden Begleiter des Gnoms sahen sich verwundert um und fanden den Gnom in der Kiste aus dem der Schrei kam.
"Was hast du gefunden."fragten die beiden wie aus einem Mund.
"Ganz einfach das was wir wissen wollten. N?mlich das was Skirmer f?r ?rger hatte. Haltet euch fest. Er wurde umgebracht, weil er sich geweigert hatte f?r diese Typen zu arbeiten."antwortete GeN.
"Steht da auch ein Name?"fragte Claudette.
"Nicht direkt nur etwas ?ber einen gewissen Kriecher der die Morde durchf?hrt. Man sagt er hat ein entstelltes Gesicht. Mehr steht da nicht. Und das diesmal haben diese Kuttentr?ger den Auftrag gekriegt den Mord durchzuf?hren."
"Aha und nun was tun wir jetzt? Ganz klar wir suchen jetzt diesen Kriecher und quetschen ihn aus."sclug Eisenstirn vor.

04.04.2002 20:38

Sch?delknacker Eisenstirn

***Geheimer Tempel des Kral, Au?enbereich***

Kriecher hatte sich lautlos herangearbeitet, es gab keinen besseren als in. W?re Er von guter Abstammung, h?tten ihn die Assassinen nicht zum Teufel gejagt und Er wusste das Er die Assassinenpr?fung als Primus abgeschlossen h?tte. Er hatte sein Messer fest in der Hand, sein Hand schwitzte leicht vor Erregung, der k?hle aufgekommene Wind schaffte seiner geschundenen Gesichtsh?lfte angenehme Linderung.
Er begann zu l?cheln, fast h?tte er den Burschen auf dem Dach ?bersehen. Der Gedanke besser als die Anderen zu sein und in wenigen Minuten wieder jemand aus dem Leben zum Tod bef?rdert zu haben lie? in den Saft in die Lenden steigen. Er musste daran denken wie er als Kind solche Gef?hle entdeckte wenn er kleine Tiere qu?lte.
Wo ist der verdammte zweite W?chter? fragte er sich. ob er auch auf dem Dach liegt? Kriecher hatte einfach den Instinkt eines Raubtieres. Ich werde dort auf die Tonne, dann auf den T?rrahmen,....von da kann ich die Regenrinne erreichen und bin ganz leicht hinter dem cleveren B?rschchen. "muh???muhaa???grnnnnmuh????muh??grnnn" lachte er b?se.

***Geheimer Tempel des Kral, Innenbereich***

Metzelfein spitzte die Ohren um auch jedes Wort zu verstehen.
"Wir brauchen den Altar mit der Vorrichtung und das Geweihte Wasser des Kral von diesem Kordel Lampe."sagte eine Kutte.
"Au?erdem m?ssen wir alle Trinkbeh?lter des Toten Priesters bergen, der verdammte Narr." stellte einer der in Unterw?sche Anwesenden fest und w?rmte seinen K?rper in dem er an sich mit den Armen rieb.
"Und Ihr solltest Euch mal was anziehen, ihr gebt ein Bild des Jammers ab....so was will ein Auserw?hlter sein, tss tss tss." befand eine andere Kutte.
Schritte n?hrten sich Metzelfein, er blickte sich panisch nach einem Versteck um.

***Geheimer Tempel des Kral, Au?enbereich***

Kriecher hatte das Messer zwischen den Z?hnen und balancierte auf dem T?rrahmen, dr?ckte sich ab und erreichte mit einer Hand die Regenrinne. Lautlos schob und zog er sich aufs Dach. Zusammengekauert hockte er nun auf dem Dach, er nahm das Messer aus dem Mund und setzte sein l?cheln auf Du bist alleine....gleich ist es aus mit Dir.....dachte er.
Galdos lag auf dem Bauch und sp?hte in die Umgebung. Dieses Verdammte Etikett wehte im dauernd vor der Nase umher.
Kriechers Muskeln begannen sich anzuspannen, wie bei einer Raubkatze, die zum Sprung ansetzt.

***Geheimer Tempel des Kral, Innen-/Au?en-bereich***

Metzelfein st?rzte aus dem Vorraum, das die T?r nicht knarrte hatte er ja schon beim hereingehen bemerkt. Er warf sich neben die T?r
und suchte automatisch Blickkontakt mit Galdos um ihm Zeichen zu geben, im selben Moment nahm er auf der anderen Dachseite einen
Schatten war.

***Im Geheimgang***

"Wo sollen wir den nach diesem KRIECHER suchen bitte sch?n?" polterte Eisenstirn.
"Wir m?ssen halt Ermittlungen anstellen, Polizeiarbeit, wir sind in der Wache, schon vergessen Eisenstirn ? gab Claudette
zornig zur?ck.
"Okay, was haltet ihr davon wenn wir Drei gro?en alleine in den TROLLKOPF gehen und dort Ermitteln ?"warf Sch?delnacker ein.
"Prima!" Rief Gnomen und war schon aus dem Gang verschwunden.
"NA den mal los..." Claudette folgt Gnomen auf dem fusse.
"Hallllloooooo, das war ein Scherz, Sarkasmus......"Eisenstirn beeilte sich nicht allein zur?ckzubleiben.

06.04.2002 21:23

Atera

Schon wieder nervte ihn das dumme Etikett von der W?scherei, es wehte ihm dauernd ins Gesicht, kitzelte an seiner Nase und zum wiederholten Male schlug er es beiseite. Er m??te die Robe, die er als Unterlage benutzt hatte, umdrehen, dann w?rde es gehen. So richtete Galdos sich umst?ndlich ein wenig auf, k?mpfte mit der flatternden Robe, als er pl?tzlich unten Metzelfein sah, der aufgeregt winkte und was sagte.
"Was?", br?llte er nach unten, da er immer noch mit der Robe hantierte. Kurzzeitig fiel ihm ein, dass ein Br?llen w?hrend einer m?glichst verdeckten Ermittlung wohl nicht das beste sei, da glitt ihm pl?tzlich die Robe nach hinten. Der Wind hatte sie einfach seinen H?nden entrissen.
"Hinter dir!", konnte Galdos endlich die Stimme von Metzelfein verstehen. Sofort blickte er zur?ck, aber auf dem Dach war niemand. Es war so still wie es nur still sein konnte.
"Verdammt, ich hab die Robe verloren.", sagte er nach unten. "Ok, fang mich auf."
"?h, was?" Aber bevor Metzelfein etwas anderes sagen konnte, war Galdos auch schon vom Dach runtergesprungen. Mit blitzartigen Reflexen trat Metzelfein zur Seite, was ihm einige w?tende Blicke einbrachte, als Galdos sich wieder aufrappelte.
"Ich will dich ja nicht beunruhigen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass jemand auf dich zu ging, Galdos."
"Ach, da war keiner, das h?tte ich doch bemerkt.", erwiderte Galdos. Er klopfte sich den Stra?enstaub ab und sah zur?ck zum Dach.
"Hast du was herausbekommen?"
"Ja, so einiges. Der Revisor tauchte auf und-."
Ein lautes Scheppern unterbrach sie. Es h?rte sich an, als w?re eine blecherne M?lltonne umgekippt worden.

Kriecher pre?te die Z?hne zusammen und unterdr?ckte ein Fluchen. Er stand hinter dem Haus inmitten von stinkenden M?lltonnen, w?tend riss er die Robe entzwei, die ihm mitten ins Gesicht geweht war und ihn zu Fall gebracht hatte.
Das wirst du mir b??en, W?chter. Das war eine offene Verh?hnung meiner selbst und meines Meisters! Kriecher beherrschte sich, nein, er trat nicht gegen die M?lltonnen, auf die er eben gefallen war, weil er sich nicht mehr hatte halten k?nnen.
Gut, er mu?te vorsichtig sein, aber irgendwann w?rden die beiden unvorsichtig sein und dann....
Kriecher l?chelte d?nn.

08.04.2002 21:34

Sch?delknacker Eisenstirn

Kriecher humpelte durch die dunklen Gassen, sein Ziel war die Postkutschen Station in der Langen Stra?e. Hier hatte er etwas deponiert f?r besonders schwere F?lle.
Er betrat die Wartehalle und begab sich direkt zu den Schlie?f?chern. Sorgf?ltig beobachtete er einen Moment lang die anwesenden Personen bevor er eine Kette mir einem Schl?ssel unter seinem
Gewand hervorzog. Nach einem weiteren Blick nach rechts und links ?ffnete er das Schlie?fach Nr. 7a und zog einen langen Koffer heraus. Er steckte den Ahnk Dollar wieder in den Mechanismus am inneren der T?r und verschloss sein Fach wieder.
Gem?chlichen Schrittes und pfeifend ( wobei er darauf achtete nicht besonders auff?llig zu pfeifen) verlie? er die Wartehalle. Als er die n?chste Gasse erreicht hatte rannte humpelte er wieder los als sei
sein Meister pers?nlich hinter ihm her.

***Geheimer Tempel des Kral***

"Mist, ich hab die geliehene Kutte verloren" jammerte Galdos.
"Die Versammlung ist wohl beendet." Bemerkte Metzelfein "los wir picken uns einen raus, den wir dann bis zu seinem Heim verfolgen. den verhaften wir und von dem bekommen wir bestimmt die Namen der anderen
oder die Beschreibung der anderen oder andere wichtige Infos."
"Gute Idee, aber ich muss erst noch die Kutte suchen und Du ziehst Deine besser aus, los komm erst mal durch den Durchgang in die Dunkelheit."
Galdos war das Ungl?ck mit der Kutte sehr unangenehm, er wollte ja auf keinem Fall was unrechtes tun als Gesetzesh?ter. Metzelfein streifte sich im laufen die Kutte ?ber den Kopf und verstaute Sie.

***Zum Trollkopf***

"Sollen wir wirklich alleine da rein gehen?" zweifelte Eisenstirn ?
"Hey, wir sind zu dritt." t?nte Gnomen.
"Und ich bin der gr??te, und ziehe den ganzen ?rger auf mich." zischte Eisenstirn.
Claudette ?ffnete die T?r Rauchschwaden fl?chteten sofort aus dem Schankraum und genossen ihre Freiheit im und zauberten sch?ne formen an den Himmel.
Das ?bliche Kneipengemurmel versummte als die drei W?chter den Schankraum betraten.
Unz?hlige Augenpaare (ebenso wie ein zwei einzelne) hingen sofort an den Neuank?mmlingen.
Die Drei bewegten sich auf die Theke zu ( wenn man genau hinh?rte konnte man unter dem Bart von Eisi ein Z?hneklappern vernehmen). Sie blieben etwa 5 Schritte vor der Theke stehn (damit bedingt durch die
K?rpergr??e, jeder der Drei Blickkontakt mit dem Wirt behalten konnte).
"Guten Abend" ergriff Claudette das Wort.

***Eine Gasse in der N?he des Geheimen Tempel des Kral***

Kriecher legte den Koffer vorsichtig auf dem Boden ab. Eigentlich verabscheute er Fernwaffen. Sie waren ihm zu unpers?nlich und nur was f?r Feiglinge. Aber nach dem Sturz wollte er kein Risiko mehr eingehen, daf?r war er Profi genug.
Er knackte mit den Fingerkn?cheln bevor er den Koffer aufschnappen lie?. Da lag Sie vor ihm, das neuste HEILEID aus der Burlich & Strakimarm Kollektion, aus dem aktuellen Katalog.
Die neue B&S Halbautomtische-zerlegbare-Treffinsziel-Armbrust mit Pfeildepot f?r 6 Pfeile mit Stahlspitzen.
Geschickt setzte er die Teile zusammen, sie wurden mit Schnappverschl?ssen verriegelt.
Eine einzigartiges Kunstwerk unter den T?tungsinstrumenten. Er setzte vorsichtig die Treffinszielvorrichtung auf die Armbrust und griff nach dem Pfeildepot. Es war ein K?stchen in das man 6 Pfeile dr?cken konnte und die von unten mittels einer Feder nachgeschoben wurden wenn man die Sehe wieder gespannt hatte.
Er rastete das Depot unten in die Armbrust ein und strich z?rtlich ?ber den Schaft der B&S, seine Augen leuchteten Irre.


09.04.2002 10:12

Atera

"Was wollt ihr hier?", schnauzte der Wirt sofort und blickte auf die drei W?chter hinab.
"?hm..", begann Claudette taktisch, ihre Blicke suchten in der Kneipe umher, im Dunst des Rauches sah sie ?berall zwielichtige Gestalten sitzen. Sie hatte schon so einiges ?ber dieses Lokal geh?rt und man sagte, dass hier nur die ?blesten Leute verkehrten. Leute, die selbst in der "Trommel" nicht erw?nscht waren und das hie? schon was.
"Ich glaube kaum, dass ein Priester hier jemals freiwillig hingegangen w?re.", fl?sterte Gnomen leise, w?hrend der Wirt sie immer noch anstarrte.
"Wir m?ssen uns erkundigen, ob er hier gesichtet wurde und nach diesen Mann fragen, der mit dem Sumpfdrachen.", gab Eistenstirn fl?sternd zur?ck.
"Sollte hier nicht irgendwo Venezia-.", begann Claudette, aber weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment sprang an einem Tisch ein gro?er h?sslicher Troll auf und deutete mit einer Keule auf die drei Rekruten.
"Das sein W?chter!! Sie wollen machen hier Ratschia!!", rief er anklagend und es klang als polterten irgendwo Wackersteine.
Mit einem Male war die Luft zum Schneiden dick.
"Uh oh.", begann Eisenstirn noch und seine Hand ging zur Axt. Was nat?rlich ein Fehler war, denn in diesem Moment ert?nte ein gewaltiges Klirren; das Ziehen von einer Menger spitzer, scharfer Gegenst?nde.
"?hm, wir wollen hier keine ?h Ratschia.", versuchte es Claudette, wurde aber wieder unterbrochen, als die T?re mit einem Knall aufbrach und ein Wust aus Staub und Rauch hervorquoll.
"Razzia! Dies ist eine genehmigte Durchsuchung! Alle bitte an die Wand stellen!!"
Aus dem Rauch trat eine Gestalt. Mit wehendem Umhang und einer entsicherten Armbrust. Neben ihm erschienen weitere Personen.
"Ihr k?nnt uns mal..", erwiderte ein Mann in abgewetzten Sachen, er spuckte auf die Erde und seine H?nde umschlo?en einen Dolch.

Dann brach die H?lle los. Zumindest kam es Gnomen so vor, als er ziemlich viele, ziemlich gro?e Gestalten aufeinander zu laufen sah. Als der Rauch einigerma?en verzogen war, erkannte er pl?tzlich, dass die hereinkommenden Gestalten W?chter waren.
Anscheinend von der Abteilung F.R.O.G., denn der Vampir mit der Armbrust mu?te Zaddam Boschnigg sein, wenn GeN die Namen richtig im Kopf hatte.
"?hm, irgendeinen Vorschlag, Leute?", fragte er seine Kollegen, die ebenso verwirrt einem tobenden Kampf zusahen. Claudette duckte sich, als ein Stuhl an ihr vorbeiflog.
"Wir sollten einen der anderen W?chter fragen, was hier los ist."
In diesem Moment st?rmte mit erhobener Keule ein Troll auf sie los.
"Ich euch machen fertig! Wir hier wollen keine Ratschia! Hier sein keine Platte, ihr euch in der T?r geirrt.", rief er, die Keule sauste durch die Luft und Eisenstirn konnte gerade noch mit einem Sprung zur Seite ausweichen. Er wollte sich wieder aufrappeln, als er Leutnant Venezia sah, die auf der Theke sa? und das Geschehen ?berblickte. Sie bemerkte ihn ebenfalls und trat sofort zu den Rekruten.
"Was macht ihr hier? Ihr solltet doch im Tempel sein!"
"Was ist denn hier los?", fragte Gnomen.
"Durchsuchung, die war schon seit Tagen festgesetzt. Wir haben von einem Informanten den Tipp bekommen, dass hier verst?rkt mit Platte gedealt wird. Au?erdem sollen hier weitere dubiose Gesch?fte sein.", erkl?rte Venezia, sie rief einem F.R.O.G. etwas zu, sah wieder in den Raum, wo die W?chter immer noch bem?ht waren die kampfeslustigen Personen zu "?berreden" sich ruhig zu verhalten.
"Also, was habt ihr rausgefunden?"
"Der Abschiedsbrief in Skirmers Zimmer ist nicht von ihm selbst geschrieben worden. Au?erdem fand GeN einen geheimen Gang in Skirmers Zimmer, wo sich eine Masse an Kelchen fand. Zudem ein Buch mit Regeln, die man als Anbeter von Kral befolgen sollte. Atera hat das Buch mitgenommen. Und wir haben noch etwas gefunden. Eine Notiz in den Kisten, dass Skirmer von seinen eigenen Leuten umgebracht wurde. Ein Name stand auch dabei, jemand namens Kriecher scheint in die Sache verwickelt zu sein. Das einzige aber, was f?r ?ber den wissen, ist, dass er ein zur H?lfte verbranntes Gesicht hat.", erkl?rte Claudette schnell, neben ihr wehrte Eisenstirn mit seiner Axt den Angriff eines ziemlich betrunkenen Matrosens ab.
"Hmm, und so eine Notiz habt ihr wo gefunden?", hakte Venezia nach.
"In einer der Kisten, die mit den Kelchen gef?llt waren.", antwortete Eisenstirn zwischen zwei Axtschwingen.
"Sehr merkw?rdig. Es muss jemand nach Skirmers Tod in seinem Zimmer gewesen sein. Ich wei? nicht, ob es derselbe ist, der auch den Abschiedsbrief dort hinterlegt hat, aber ich frage mich, wer so einfach einen Zettel hinerlegt. Da kann man ja gleich drauf schreiben, der und der ist der M?rder.", gab Venezia zu Bedenken. "Wer hat die Notiz?"
"Hier, einen Moment." Gnomen kramte die Notiz hervor und reichte sie Venezia.

09.04.2002 13:05

Galdos

***Eine Gasse hinter dem geheimen Tempel***

"Sie muss hier irgendwo sein" Galdos lief in eine Gasse und rieb sich seinen schmerzenden Arm. "Der Stoff ist zu schwer, als dass der Wind ihn weit tragen k?nnte."
"Wir m?ssen uns beeilen! Die ersten sind schon gegangen." dr?ngte Metzelfein und versuchte im Dunkel der Strasse etwas zu erkennen.
"Ja, ich wei?. Trotzdem w?re es nett, wenn du mich beim n?chsten Mal fangen w?rdest, anstatt mir auszuweichen."
"Entschuldigung. Du h?ttest ruhig etwas sagen k?nnen."
"Ich habe etwas gesagt!"
"Dann h?ttest du vielleicht auf eine Antwort warten sollen."
"Ist auch egal. Hilf mir lieber suchen." Sie gingen mit angestrengten Augen die dunkle Gasse entlang. Im Lichtschein eines Fensters sah Galdos etwas. Er blieb stehen. Ein paar M?lltonnen lagen herum und ihr Inhalt in einem kleinen Radius sauber verstreut. Inmitten Essensresten und sonstigem M?ll, lag die davon gewehte Robe. Galdos hob sie auf. Zumindest die erste H?lfte.
"Verdammt."
"Was denn?" fragte Metzelfein und kam hinzu.
"Die Robe hab ich gefunden. Und du hattest scheinbar recht. Ich war nicht allein auf dem Dach."
"Ich wusste doch, ich habe etwas gesehen."
Galdos nahm auch die andere H?lfte der Robe und versuchte sie m?glichst fern seiner Nase zu verstauen.
"Aber was hat jemand auf dem Dach eines geheimen Tempels zu tun? Noch dazu um diese Zeit?"
Metzelfein sah Galdos l?chelnd an.
"Ich meine einen Nichtw?chter. Sonst h?tte er sich nicht anschleichen m?ssen."
"Also wenn sich jemand an einen W?chter anschleicht...das hei?t nichts gutes."
Die beiden Rekruten sahen sich um.
"Galdos?"
"Ja?"
"Ich denke, wir sollten ganz schnell hier weg."
"Was ist mit deinem Plan, jemanden zu verfolgen?"
"K?nnten wir das eine nicht mit dem anderen verbinden?"
"Lass es uns doch einfach versuchen."
Die Beiden gingen eiligen Schrittes los.
Gerade rechtzeitig, um Metzelfein davor zu bewahren einen Pfeil in den Kopf zu bekommen. Metzelfein sp?rte den Luftzug kurz bevor ein deutliches KLOINK ert?nte, als der Pfeil eine liegende M?lltonne traf.
Beide drehten sich um und sahen auf die noch Tonne, die noch immer mit leisem Knirschen wackelte. Der Pfeil hatte sich hineingebohrt und ragte nur zu einem Drittel aus der Tonne.
Geistesgegenw?rtig zog Metzelfein seinen Kollegen in den Schatten, kurz bevor ein weiterer Pfeil abgefeuert wurde. Dieser prallte vom Kopfsteinpflaster ab und blieb ein Meter weiter liegen.
"Und jetzt?"
"Er muss auf einem Dach sitzen." Galdos sp?hte in den dunklen Abendhimmel.
"Hast du etwa vor ihn zu suchen?"
"Ich habe eher vor hier m?glichst schnell zu verschwinden." entgegnete Galdos.
"LAUF!" rief Metzelfein und ohne ein Wort zu wechseln, liefen beide in unterschiedliche Richtungen los.
Metzelfeinin in Richtung des Sch?tzen, im Gedanken, dass die Dunkelheit ihm mehr Schutz gew?hrte, als die von Fensterlicht ges?umte restliche Gasse. Galdos in die entgegengesetzte Richtung, in der Hoffnung den k?rzesten Weg in eine Seitenstrasse zu finden, die ihm absolute Sicherheit gew?hren w?rde.

Es dauerte nicht lange und Galdos erkannte seine Fehlentscheidung. Inmitten der beleuchteten Fenster bot er sich als Ziel gerade zu an. Verzweifelt versuchte er die enge Gasse im Zick Zack Kurs entlang zu rennen. W?hrend er sich sicher war, zu h?ren, wie ihn Pfeile gnadenlos knapp verfehlten und das Kopfsteinpflaster zerkratzten. Mit Erleichterung erreichte er einen Seiteneingang, der ihm zwar vorerst Sicherheit bot, sich aber gleichzeitig als Falle herausstellte. Die T?r war verriegelt und verrammelt.

12.04.2002 13:54

Claudette Minze

***Zum Trollkopf***
Leutnant Knurblich sah die Rekruten streng an. Allerdings konnte sie nicht sehr lange Augenkontakt mit ihnen halten, denn in der Kneipe ging es noch immer hoch her. "Ihr h?ttet auf die Handschrift achten m?ssen", stellte sie fest.
"Aber Ma?am, das ist Skirmers Handschrift", verteidigte Claudette die Ehre der Rekruten. "Oder sie ist um einiges besser gef?lscht, als..." Sie wurde unsanft unterbrochen, als ein Kellner gegen sie flog.
"Schon gut, ich wei? was du sagen willst", meinte Venezia, w?hrend die Rekrutin sich aufrappelte und den armen Kerl zur?ck ins Gerangel stie?.
"Dann stammen die Nachrichten von zwei verschiedenen Personen", ?berlegte Gnomen, der zum Ausweichen bereit auf der Theke stand.
"Aber wer sind die?"
"K?nnen wir das vielleicht sp?ter kl?ren?", keuchte Eisenstirn, der sich mit den G?sten besch?ftigten.
"Vielleicht hast du recht", sagte die Wergnomin. "Hier ist es wirklich zu unruhig, au?erdem steht ihr nur im Weg rum."
Der Zwerg wollte emp?rt protestieren, entschied dann jedoch, dass es ihm wichtiger war, alle K?rperteile heil nach Hause zu bringen.
Venezia sprang vom Tresen und winkte die Rekruten hinter sich her. "Los kommt, wir nehmen den Hinterausgang."

***Eine Stra?e, irgendwo in Ankh-Morpork***
Galdos verschwendete keine Zeit mit dem Versuch, die T?r aufzubrechen. Er wirbelte herum und st?rzte in die Gegenrichtung davon, hinter Metzelfein her. Als er aus der Seitengasse heraus kam, z?gerte er und blickte wild die Stra?e entlang. Er hatte keine Ahnung, in welche Richtung sein Mitw?chter gelaufen war und entschied sich auf gut Gl?ck f?r eine Richtung. In der Zwischenzeit war Metzelfein in Richtung des verborgenen Attent?ters verschwunden, um in der Dunkelheit Schutz zu suchen. Seine Flucht nach vorn endete ziemlich abrupt an einer Mauer, da sich die Stra?e pl?tzlich gabelte. Unter anderen Umst?nden h?tte er vielleicht gez?gert, und ?berlegt, in welcher Richtung er eher Deckung oder ein Versteck finden w?rde, aber in diesem Moment ?bernahmen seine Instinkte die Kontrolle. Er raste ohne zu ?berlegen nach rechts, um eine Kurve ? und stie? mit einer Gestalt zusammen. Der Schwung ihrer Bewegungen riss ihn nach hinten und er landete unsanft auf dem Stra?enpflaster.
"Argh!"
"Was zum..."
"Pass doch auf wo du..."
"Galdos?"
"Metzelfein?"
Ein Pfeil der pl?tzlich vor ihren F??en abprallte, unterbrach den tiefsinnigen Gedankenaustausch und brachte beide wieder auf die Beine.
"Wohin jetzt?"
Metzelfein sah sich um und deutete auf einen Hauseingang.
"Da haben wir Deckung."
"Bist du sicher, dass..."
Pjoing
"In Ordnung."

Schnaufend duckten sich die W?chter in den Eingang und behielten das Ende der Stra?e im Auge. Bisher hatte sich dort nichts ger?hrt, aber sie f?hlten sich deswegen in keiner Weise sicher.
"Glaubst du, wir haben ihn abgeh?ngt?", raunte Galdos Metzelfein zu.
"Keine Ahnung", gab dieser genauso leise zur?ck. "Aber wir sollten hier nicht bleiben. Wenn er ?bers Dach kommt, schie?t er uns ab wie Tontauben."
"Und wenn er ?ber die Stra?e kommt, sieht er uns sofort, wenn wir hier rauskommen."
"Was machen wir denn jetzt?"

Ein paar H?user weiter schlich Kriecher ?ber die D?cher, die Armbrust im Anschlag. Er hatte die W?chter aus den Augen verloren, aber sie mussten noch in der Stra?e sein, denn er hatte keine T?r geh?rt. Und selbst wenn sie in einem Haus verschwunden w?ren, h?tte er sie ?berall gefunden. Diesmal durfte nichts schief gehen, er hatte schon zu lange auf seine Belohnung gewartet...

***Zum Trollkopf; Hinterhof***
W?hrend der Kampfesl?rm aus dem Trollkopf allm?hlich leiser wurde, hatten die Rekruten Leutnant Knurblich ausf?hrlich von den Ergebnissen der Ermittlungen berichtet.
"Wer k?nnte Interesse daran haben, diesem Kriecher zu schaden?", fragte sie die Rekruten.
"Wir kennen ihn nicht, Ma?am."
"Herzlichen Dank. Wir sollten ihn also ausfindig machen."
"Wir dachten, wir suchen ihn im Trollkopf, weil er f?r diese Typen gearbeitet hat", erkl?rte Gnomen. "Vielleicht befragen wir einfach die G?ste, ob sie ihn kennen."
"Ihr geht da jetzt nicht mehr rein", bestimmte Venezia. "Ich sage Zaddam nachher, dass er die Verhafteten nach einem Mann mit entstelltem Gesicht fragen soll. Aber ich w?rde mich nicht darauf verlassen. Dieser Wisch riecht mir zu sehr nach einem Ablenkungsman?ver."
"Was machen wir dann?", fragte Eisenstirn. "Wir finden nie raus, wer sich in dieses Zimmer geschlichen und den Zettel dort deponiert hat."
"Was immer wir tun, wir sollten uns damit beeilen. Immerhin k?nnte es bald noch mehr Tote geben", erinnerte Claudette.
"Das ist doch kein Problem", meinte Eisenstirn sarkastisch. "Wir suchen doch nur jemanden, der zehn Liter Gift zuhause rumstehen hat."
"Danach d?rfen wir nicht gehen, dann ist n?mlich jeder Getr?nkeh?ndler dieser Stadt verd?chtig", gab sie zur?ck.
Leutnant Knurblich brachte die Beiden mit einem strengen Blick zum Schweigen. "Das ist gar nicht komisch. Wenn ihr schon an so einen schwierigen Fall arbeitet, dann bringt gef?lligst auch den n?tigen Ernst mit."
"Mal im Ernst, wir k?nnten bei diesem Lampe zuhause nachsehen", schlug Eisenstirn vor. "Der K?ufer hat das Gift zwar bestellt, aber nicht abgeholt. Und an seinem Stand war es nicht."
"Wei?t du etwa, wo er wohnt?", fragte Venezia skeptisch.
"Das kriegen wir bestimmt raus", mischte sich Claudette ein. "Diese alte H?ndlerin freut sich bestimmt, wenn sie noch ein nutzloses Amulett verkaufen kann..."

12.04.2002 17:25

Sch?delknacker Eisenstirn

*Auf einem Dach in der N?he des geheimen Tempel des Kral***

Kriecher flucht vor sich. Das verdammt Ding hatte ein Verm?gen gekostet und er hatte schon drei
Pfeildepots verschossen ohne einen Treffer. Er war einen blick auf die Gasse in der er die beiden
W?chter zuletzt gesehen hatte, sie mussten irgendwo dort unten zwischen den Lichtern der Fenster
stecken. Mit ge?bten Handgriffen l?ste Er die Treffiszielvorrichtung von der Armbrust. Nahm das
Deckelchen von der einen Seite ab, hielt seine Hand darunter und sch?ttelte.
"Hey, Hey" mault der Treffinszield?mon der sich weigerte aus dem Rohr zu kommen.
"Komm raus da Du mieser Kleiner...."Knurrte Kriecher w?tend.
Mit einem *Pautz* landet der Kobold auf Kriechers Hand. Er sa? auf seine Hintern und versucht
das Gesicht von Kriecher gerade mit zu gekniffenen Augen zu Fokussieren als er bemerkte das er bei dem Sturz seine Brille verloren hatte. schnell Kroch der Kobold auf allen vieren auf der
Handfl?che herum, wobei er mit beiden H?nden nach seiner Brille tastete.
Kriecher verdrehte die Augen "*st?hn* kein Wunder."
Endlich hatte der Kobold seine Brille gefunden und Fluchs auf die Nase gesetzt.
ALs er Kriecher nun anschaute schreckten beide zur?ck. Der Kobold wegen der verbrannten Fratze
und Kriecher wegen der riesigen Augen die ihn durch die Dicke Hornbrille anglotzten.
"NA Toll, einen Halbblinden Treffinzielkobold. "Kriechers Laune konnte eigentlich nur besser werden.
"Ich werde wohl einmal bei Burlich&Strakimarm vorbeischauen m?ssen." stellte er fest.
"Wenden Sie sich an die Rechtsabteilung, oder haben Sie das Kleingedruckte nicht gelesen, welches sich
mit den Biologischen Haftungsausschl?ssen bei Kobolden in jeder Form besch?ftigt? Jegliche Beschwerden
sind in 3-facher Ausfertigung an folgende Adresse...."
Kriecher hatte den Kobold am Kragen gepackt, beugte sich nach Vorne und lie? den Kobold in das Fallrohr
der Regenrinne Rutschen.
"Huuuuh??????????......" Kriecher lud die Armbrust nach, dann eben auf die alte Art und Weise.

***Zwischen den Lichtkegeln in der Gasse***

"Verdammt, wie kommen wir hier weg?" gr?belte Galdos.
"Es m?ssen mehrere Sch?tzen sein, die Pfeile kamen so schnell hintereinander." bemerkte Galdos.
"...oder ein Halbautomat." gab Galdos zur?ck.
"Pass auf, wenn es mehrer sind stellen wir es gleich fest..." Galdos zog sein Schwert, und befestigte
ein Teil der Robe an seiner Spitze. Er hielt die Robe in den Lichtschein des n?chsten Fensters.
*sssssssssssssssssssst*
Mit einem Dumpfen Ger?usch Durchschlug ein Pfeil die Robe und schliderte ?ber den Gassenboden davon.
Galdos zog die Robe zur?ck ins Dunkel.
"Ein Sch?tze, w?ren es mehrere h?tten wir mehr Pfeile auf ein erkanntes Ziel gehabt. Ich behaupte er muss auf einem Dach sitzen, von dem Er die Gasse einsehen kann, sonst w?re der Pfeil nicht so nah
auf dem Pflaster eingeschlagen " behauptete Galdos selbstbewusst.
"Hoffentlich hast du Recht." gab Metzelfein zur?ck.
"Wir machen es so, wir halten nochmal die Robe raus, wenn der Pfeil durch ist laufen wir los, in die
Richtung aus der dieser verdammte Pfeil kam. Selbst wenn es eine Halbautomatische Armbrust ist muss
er erst die Sehne spannen f?r den n?chsten Schuss, bis dahin sind wir schon am Haus unter Ihm und dann
ZACK schnappen wir den Kerl."
"uiuiui" gab Metzelfein von sich.
"Auf drei." bestimmt Galdos. "Eins-Zwei..."
"Auf drei oder bei drei?" fragte Metzelfein.
"EinszweidreiRoberausPfeilunddannlos" Schnaubt Galdos in einem auffallend h?fflichen Ton ohne die
Z?hne auseinander zu nehmen oder gar Luft zu holen.
"in Ordnung, drei - Robe- Pfeil....." murmelte Metzelfein.
"Eins - Zwei - Drei" Galdos hielt die Robe erneut raus. *sssssssssssssssst* klirrend verschwand der
Pfeil in der Dunkelheit. Galdos schlug Metzelfein gegen die H?fte "Und los..."
Sie rannten Zick Zack Richtung Haus, auf dem Sie den Sch?tzen vermuteten.

***Kriechers Dach ,n?he geheimer Tempel des Kral***

Kriecher spannte die Sehne neu, das war der Erste, er hatte sich zu weit vorgewagt, "muh???muh???muh???"
lachte er satanisch in sich hinein. Der zweite bekommt nun Panik und versucht auch zu fliehen.
Er visierte die Gasse an. Pl?tzlich ein zweiter Schatten, Kriecher funktionierte Instinktiv er visierte
das Ziel innerhalb eines Augenschlages an und schoss.
Er nahm die Armbrust herunter und Jubilierte, als er zwei weiter Schatten aus der Gasse flitzen sah.
"Verdammte.....*Grmbll*" er riss seine Armbrust hoch und zerrte an der Sehne.

***Unter dem Dach auf dem Kriecher fluchend sitzt***

Schnaufend warfen sich Galdos und Metzi an die Hausfront.
"So und was sagt Dein Plan jetzt?" fragte Metzelfein
"?hhm also...."
"Hey Ihr da, hier unten." rief eine Stimme

13.04.2002 12:28

Galdos

Die beiden Rekruten senkten ihren Blick. In einer kleinen Pf?tze neben dem Rohr der Regenrinne sa? etwas und schaute die Beiden mit zusammengekniffenen Augen an.
"?h, meinst du uns?"
"Ist sonst noch jemand hier?" keifte die Gestalt quiekend und durchw?hlte die Pf?tze mit seinen kleinen Klauen.
"Da ist sie ja." rief sie und fischte eine Hornbrille aus dem Nass. "Die Dame gestattet doch?" fragte er, war mit einemmal auf den Beinen und trocknete mit schnellen Bewegungen die Brillengl?ser an Galdos Hosenbein.
"Genaugenommen bin ich nicht..." begann Galdos, wurde jedoch von der nassen Gestalt unterbrochen.
"Eine Frechheit, was der sich erlaubt." fluchte sie und ignorierte Galdos Versuch, seine Hose vor Schmutz und N?sse zu retten.
"Er hat mich einfach so gefeuert. Mich!"
"Entschuldigung. Wir sind im Einsatz und haben keine Zeit um..."
"Was glaubt der, wer er ist? Ich bin f?r diesen Job ausgebildet." Der Kobold beendete seine Reinigungsarbeit, setzte die Brille auf und besah sich die Beiden.
"Ihr seid W?chter, eh?"
"Ja, das sind wir." gab Galdos zu, w?hrend Metzelfein unruhig in Richtung D?cher sah.
"Ich verlange von euch, diesen Mann sofort zu verhaften. Er hat mich von meinem Arbeitsplatz gedr?ngt."
"So? Ich wei? nicht, ob wir..."
"Ich bin ein voll ausgebildeter Treffinszield?mon! Und ich muss mich SO nicht behandeln lassen!"
"Moment! DU hast gerade auf uns geschossen!"
"Hab ich nicht!" entr?stete sich der D?mon und stemmte kleine Klauen gegen die d?nnen H?ften. "Wieso glauben die Leute immer, nur weil ich auf sie ziele, m?chte ich sie umbringen. Wo ist da ein Zusammenhang?"
"Also wenn du auf jemanden zielst, besteht doch die Absicht..."
"Das ist doch jetzt egal." zischte Metzelfein die beiden an und an den Kobold gerichtet:
"Wieso, bist du dann hier, anstatt weiter auf uns... zu zielen?"
"Dieser Kerl hat mich einfach den Abwasserkanal runtergesp?lt. Und Ihr seid schuld." Ein anklagender Zeigefinger zeigte auf die W?chter. "Warum musstet ihr auch ausweichen. Ich kam kaum mit dem zielen nach."
"Du wei?t also wer der Kerl ist?"
"Nein. Er hat sich nicht vorgestellt, HERR W?chter. Aber wir werden ja immer wie Inventar behandelt. Niemand nimmt sich Zeit, mal mit UNS zu reden."
"Hast du ihn wenigstens gesehen?"
"Ohja, das habe ich. Er war h?sslich, wie die Nacht. Und sein halbes Gesicht war verbrannt. Einfach schrecklich sah er aus. Verglichen mit IHM siehst DU v?llig normal aus."
*Klick*

Den Bruchteil einer Sekunde sp?ter.
Galdos hielt den Kobold auf Armesl?nge mit dem R?cken an die Wand. Und nur Metzelfein hinderte die zur Faust geballte Hand davor, den kleinen Kopf zu erreichen. Koboldaugen blickten ?ngstlich und verwirrt.
"Galdos!" presste Metzi aus zusammengepressten Z?hnen hervor. "Das ist ein wichtiger Augenzeuge. Wir werden ihn noch brauchen!"
Metzelfein zerrte mit aller Kraft an Galdos Arm. "Er muss uns helfen."
Der Kobold versuchte zu nicken und keuchte nach Luft. Nur langsam lie? der Druck nach.
"?hhhh..." Galdos blickte auf den Kobold in seiner Hand, der schwer atmete. Dann auf Metzelfein, der auch leicht um Luft rang.
"Was war los?"
"Wir ..wir sollten..." keuchte Metzi und deutete in Richtung Dach.
"Richtig. Wir sollten den Sch?tzen erwischen, bevor er uns erwischt." Metzelfein nickte und auch der Kobold, der mittlerweile auf Galdos ge?ffneter Hand sa? stimmte zu. "Schnappt euch diesen verdammten Jobvernichter."
"Und du wirst uns dabei helfen." stellte Metzi fest.
"Wie? Ich soll euch helfen?"
"Woher sollen wir wissen, ob er noch da oben ist?" fragte Galdos.
"Also, bisher hat er uns nicht mehr angegriffen. Daher denke ich, er wartet darauf, dass wir ihm vor die Augen kommen. Oder er ist weg."
"Hallo? Weshalb sollte ich mich in eure Arbeit einmischen?" versuchte es der Kobold.
"Und was sollen wir machen? Willst du einfach die Treppe raufst?rmen? Einem schwer bewaffneten Mann entgegen? Einem Mann mit einer Armbrust, w?hrend du nur ein Schwert hast? Vielleicht ist er schon l?ngst nicht mehr auf dem Dach."
"Eben das m?ssen wir heraus finden." Metzelfein nahm die zerrissene Robe. Er suchte einen lockeren Faden und zog daran. Als er genug Faden zu haben glaubte, wandte er sich an den Kobold, der neugierig zusah und immer wieder die Brille zurechtschob.
Metzelfein wickelte den Faden vorsichtig um den K?rper des Koboldes, der prompt protestierte.
"Sei ruhig! Du wolltest doch, dass wir den Typen festnehmen."
"Ja, aber wieso soll ICH dabei behilflich sein? IHR seid doch die W?chter."
"Aber WIR k?nnen nicht unbemerkt aufs Dach klettern."
Der Kobold sah Metzelfeins L?cheln und wich zur?ck.
"Oh Nein! Ausgeschlossen. Ich...ich leide an schrecklicher H?henangst. Und wenn ich nur daran denke, am Rohr zu h?ngen und hinunter in die Tiefe zu sehen... Ohne mich! Der Typ k?nnte ungehalten reagieren, wenn er mich sieht. Und einmal nach unten bef?rdert zu werden hat mir gen?gt."
"Dann nimmst du eben den selben Weg nach oben, wie du ihn nach unten genommen hast." sagte Metzelfein, schob den immer noch protestierenden Kobold mit den Kopf voran in das Rohr und verschloss es mit seiner Handfl?che.
"Und wenn Er noch da oben sitzt und lauert, dann zieh dreimal kr?ftig an dem Faden!"
"Und was sollen wir dann machen?" schaltete sich Galdos ein.
"Das werden wir sehen." antwortete Metzelfein und f?gte fl?sternd hinzu: "Ich wollte nur diesen Halbblinden loswerden."
"Das hab ich geh?rt." echote es aus dem Rohr, aus dem leises Kratzen erklang. Nach und nach wurde der Faden nachgezogen und die Robe begann auseinander zufallen.
Toll, dachte Galdos, erst verliere ich Beweismaterial, dann finde ich es wieder, nat?rlich kaputt. Und nun wird es auch noch auseinandergenommen.



Dunkelheit lag vor ihm. Und hinter ihm die Hand dieses W?chters, der ihn bestimmt nicht rauslassen w?rde.
Ich k?nnte ihn bei?en, dachte sich der Kobold. Aber dazu h?tte er sich umdrehen m?ssen, was rein platzm??ig problematisch w?re.
Und Steckenzubleiben war das letzte, was er riskieren wollte. Also begann er sich langsam voran zu tasten.
Wenigstens war das Rohr relativ trocken. Er erreichte den senkrechten Teil des Rohres und begann m?hsam, mit den Klauen nach Halt suchend, seinen Aufstieg, wobei er immer wieder den Faden nachzerren musste.
Nach ein paar Zentimetern schien er die richtige Technik entwickelt zu haben, und glaubte gut voran zukommen, soweit es in der D?sternis einzusch?tzen war.
Und dann sp?rte er ein paar nasse Tropfen.
Er begann leise ins Dunkel zu fluchen.


Kriecher sa? mit seiner frisch geladenen Armbrust auf dem Dach, und ?berlegte.
Sollte er lieber verschwinden und die beiden sp?ter erledigen? Nein! Er mochte es nicht, eine Aufgabe nicht zu beenden. So etwas war ihm zuwider. Aber was sollte er machen? Er sah zum Dacheingang, ein Loch, mit einer einfachen Holzt?r abgedeckt, der noch immer geschlossen war. Vielleicht hatten sie nicht gesehen, von wo aus er schoss. Aber sie schienen in seine Richtung gerannt zu sein und er war sich sicher, dass sie vor diesem Geb?ude standen, vielleicht sogar auf dem Weg zum Dach waren. Als er das letzte Mal versuchte hinabzusehen, wurde die Strasse von Dunkelheit verschluckt. Bestimmt kamen sie ?ber die Treppe. Und diesmal wollte er sie erwischen.
Dies war ein ?u?erst komplizierter Fall. Es ?rgerte ihn und forderte ihn gleichzeitig heraus.
Mit einer freien Hand zog er ein Messer und legte es griffbereit neben sich, bevor er sich flach auf den Boden legte und mit der Armbrust Richtung des Dacheinganges zielte. Man konnte ja nie wissen.
Ein paar Regentropfen fielen, aber das registrierte er nicht. Er war zu konzentriert.

13.04.2002 15:10

Atera

"Na toll, daf?r ist mein letzter Sold draufgegangen. Ich hoffe, wir kriegen das ersetzt.", murrte Eisenstirn. Claudette konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Siehs mal so, du bist nun gegen jede erdenkliche Gefahr gesch?tzt.", erwiderte sie und betrachtete den Zwerg, der ?ber und ?ber mit Amuletten, Talismanen und diversen Ketten behangen war. Auch Gnomen hatte mit einem riesigen Anh?nger zu k?mpfen.
"Und wir wissen jetzt auch, wo Korden Lampe wohnt.", f?gte sie rasch hinzu, als Eisenstirn nur noch m?rrischer guckte. Die alte Verk?uferin der Amulette hatte sie durch unz?hlige kleine Gassen gef?hrt bis zu einem etwas sch?bigen kleinen Haus(wo Lampe ein Zimmer besitzen sollte), das dicht an dicht in einer ebenso sch?bigen H?userzeile gedr?ngt schien.
Claudette klopfte beherzt und sofort wurde die T?re aufgerissen, eine alte, beleibte Frau starrte ihnen entgegen, es dr?ngte sich der Eindruck auf, dass diese schon die ganze Zeit ?ber erwartungsgierig hinter der T?re gelauert hatte.
Sofort begann die Frau auch zu reden.
"Aha, die W?chter von der Stadtwache, da seid ihr ja endlich. Ich warte schon Stun-nden!", rief sie aus, schob die noch verwunderten W?chter in einen dunklen Flur und ging unter einigem Schnaufen eine Treppe empor.
"Hier oben ist es. Kommt doch rauf. Ich habe alles unangetastet gelassen, ihr m??t sicher Spuren sichern und so etwas."
"?h, was ist denn ?berhaupt passiert?", fragte Eisenstirn. Anstatt zu antworten, ?ffnete die Frau eine T?re und deutete mit heftigen Handbewegungen hinein.
"Ein Einbruch! Es ist schreck-lich! Einfach nur schreck-lich!", jammerte sie mit erhobener Stimme und einige W?rter klangen dadurch merkw?rdig gebrochen.
Die drei Rekruten traten so vorsichtig in das Zimmer, als w?rden sie hinter der T?rschwelle auf das gr??te Ausma? an Chaos treffen, was ?berhaupt m?glich war.

***Wachhaus, Kr?selstra?e***

Atera war gerade dabei den Boden einer Flasche zu betrachten, sie versuchte angestrengt ?ber irgendetwas nachzudenken, aber schon seit einigen Minuten war ihr entfallen was es war. Auf dem Boden der Flasche befand es sich auch nicht, was sehr-
"M?'?m?", riss sie eine Stimme in die Wirklichkeit zur?ck. Es war Clara Bienchen, die zusammen mit Venezia hereingekommen war. Die Gnomin kletterte sogleich auch auf den Schreibtisch, einige Papiere und Akten segelten hinunter.
"Was gibt es denn?"
"Neuigkeiten, der Fall Skirmer.", erkl?rte Venezia knapp. Sie betrachtete Atera argw?hnisch. "Falls du dich noch daran erinnerst."
"Ja, nat?rlich.", erwiderte Atera ?berzeugend, w?hrend in ihrem Geist einige lose Erinnerungsfetzen aufstiegen. Priester war ein Skirmer gewesen. Nein, umgekehrt. Skirmer ein Priester.
"Jedenfalls entdeckten wir dies hier bei einer Razzia im Trollkopf. Das Buch fand sich im Hinterzimmer. Clara." Erst jetzt bemerkte Atera, dass Clara zwei B?cher bei sich trug und ihr das erste nun auf den Schreibtisch legte. Der Spie? bl?tterte interessiert darin.
"Hmm, Rechnungen, Plattehandel, Gl?cksspiel, Schuldscheine... sch?n und gut, was hat das mit unserem Fall zu ?hm tun?"
"Die letzte Seite.", erwiderte Venezia nur. Atera schlug den hinteren Teil des Buches auf und las.
"Klient: Skirmer. Auftrag: An einem vom Klienten bestimmte Tag soll betreffender aus Ankh-Morpork transportiert werden. Honorar: 400 Dollar. Sonderwunsch: eine komplett neue Identit?t und einen Wohnsitz weit, weit weg. Aufschlagspreis: 600 Dollar."
"Der Eintrag ist von letzter Woche, damit ist klar, dass Skirmer tats?chlich vorhatte zu fliehen, mit Hilfe dieses Mannes, der ja leider bedauerlicherweise im Tempel explodierte.", f?gte die Gnomin noch hinzu. Atera nickte.
"Nur warum hatte er das vor? Ich meine, es ist klar, er hatte dingsbums ?h, also Feinde, aber was war der Grund?", fragte sie in ihr B?ro herein.
"Dazu kann ich vielleicht was sagen.", mischte sich Clara ein. "Ich habe, wie aufgetragen, dass Buch von Krals Riten studiert. Wenn sich die Anh?nger danach halten, werden sie, moment, ich zitiere 'Jedwedes Ritual in einer mondlosen, finsteren Nacht' abhalten, da 'Die Herrlichkeit von Kral, unserem Gott, in diesen N?chten noch prachtvoller strahlt'.", trug die W?chterin vor. "Der n?chste Neumond ist ?brigens in zwei Tagen, falls das von Interesse ist."
"Dann sollten wir uns beeilen.", merkte Venezia an.
"Und sonst? Irgendetwas aufff?lliges am Buch zu sehen?"
"Da bei SUSI im Moment anscheinend alle besch?ftigt sind und nur eine Leiche im Labor liegt, Kehle durchgeschnitten, armer Mann, aber jedenfalls hatte ich Zeit das Buch zu studieren. Zwei identische Seiten fand ich auff?llig, bei n?herer Betrachtung ist eine davon dicker, ich schnitt sie also an der Seite mit dem Skalpell auf und fand dies." Clara reichte Atera einen hauchd?nnen Zettel. Der Spie? drehte hin mehrmals hin und her, aber ihre Augen weigerten sich etwas zu erkennen.
"Es ist eine Art Geheimtinte.", f?gte Clara erkl?rend hinzu. "Dort steht 'Trinke aus dem wahren Kelch, dann wirst du wahres erfahren, doch bist du selbst unrein, wird der Kelch f?r dich Gift bereithalten. Nur getrunken das wahre Gift, welches kein Gift, wird dich erleuchten und du wirst dein wahres Selbst erkennen.'"
"Hmm, mir eindeutig zu viel wahres und zu viel Gift.", erwiderte Atera. "Naja, es k?nnte n?tzlich sein f?r die Rekruten. Wo sind die eigentlich? Es wird bald nacht. Veni?"
"Nun, Claudette, Gnomen und Eisenstirn suchen die Wohnung von Korden Lampe, dem Giftverk?ufer. Metzelfein und Galdos sind ?h.. sind bei einer geheimen Unterkunft der Kralsanh?nger.", erkl?rte die Gnomin. Atera lehnte sich zur?ck, schwieg eine Weile und als sie anfing zu reden, hatte ihre Stimme einen merkw?rdig hohen, leichten Tonfall, der Clara dazu veranla?te schnell aus dem B?ro zu verschwinden.
"Ach, dann brauch ich mir ja keine Sorgen zu machen. Zwei Gr?nschn?bel nachts bei einem wom?glich gef?hrlichen Orden. Ich trage die Verantwortung ja nicht.", fuhr Atera fort. Venezia winkte ab.
"Schon gut, ich werde nach ihnen sehen." Sie sprang vom Schreibtisch und wollte schon zur T?re gehen, doch dann fiel ihr noch etwas ein und sie drehte sich noch einmal um.
"Ach ja, die Rekruten fanden eine Notiz im Geheimgang. Sie sieht mir nach einer Falle aus. K?nnte sein, dass da jemand mit uns ein Spielchen spielt." In diesem Moment wurde die T?re aufgerissen und ein schwei?getr?nkter Priester st?rzte in den Raum, dass Venezia vom Schwung fast umgerissen wurde.
"Schnell, tot- Einbruch, Schrein.", brachte er hervor, keuchte hingebungsvoll und brauchte erst einmal eine Weile bis er wieder zu Atem kam.
"Was ist denn los?", fragte Atera.
"Einer der Tischler in der Werkstatt wurde umgebracht und der Schrein von Kral ist gestohlen worden. Jemand von der Wache muss zum Tatort kommen, der Hohepriester ist sehr aufgebracht.", berichtete er nun hastig.
"Es ist beinahe nachts, hat das nicht Zeit bis morgen?", hakte der Spie? nach.
"Ich meine, Hughnon ist wirklich sehr, sehr aufgebracht.", begann der Priester.
"Schon gut.", fiel ihm Venezia ins Wort. "Ich gehe hin. Atera vielleicht siehst du nach den zwei Rekruten. Sie m??ten irgendwo im Priesterviertel sein, so genau wei? ich den Ort nicht."
Atera nickte und seufzte nur. Dieser Fall wurde immer komplizierter, blickte da ?berhaupt noch einer durch?

15.04.2002 19:10

Claudette Minze

***Korden Lampes Wohnung***
Das Zimmer lag im Dunkeln, nur durch die ge?ffnete T?r drang ein Lichtschein hinein und warf die verzerrten Schatten der Rekruten in dramatisch korrekter Weise auf eine verkr?mmte Leiche, die in eine graue Kutte geh?llt war.
"Oh", machte Gnomen.
Eisenstirn trat in den Raum und z?ndete eine Kerze an, die auf dem Nachttisch stand. "Wer h?tte das gedacht?", fragte er laut. "Korden Lampe ist ein Anbeter des Krals."
Claudette ging um den Toten herum und beugte sich ?ber sein Gesicht. "Das ist nicht Korden Lampe", erkl?rte sie, und richtete sich wieder auf. "Diesen hier habe ich noch nie gesehen."
"Aber er tr?gt die gleichen Kutten wie die M?nner, die Galdos und ich in diesem Laden gesehen haben."
W?hrend seine Kollegen ?ber die Identit?t der Leiche diskutierten, sah Gnomen es Nomen sich im Raum um. "Jemand hat alle Schr?nke durchw?hlt", teilte er den anderen mit. "Vielleicht ist dieser Mann ein Einbrecher, der sich an Lampes Ware verletzt hat."
"Und die Kutte?"
"Einbrecher ist gar nicht so schlecht", meinte Claudette nachdenklich. "Was, wenn er das bestellte Gift gesucht hat?"
"Dann w?re es doch noch hier. Und ein Zehn-Liter-Gef?? k?nnten wir nur schwer ?bersehen", wandte Gnomen ein.
Eisenstirn kratzte sich den Bart. "Also hat er es entweder woanders aufbewahrt..."
"...was unwahrscheinlich ist, weil sein Labor hier ist", erg?nzte Claudette, die an der Schwelle zu einem kleinen Nebenraum stand und auf zertr?mmerte Gef??e blickte.
"...oder der Einbrecher hatte einen Komplizen, der das Gift mitgeschleppt hat", beendete der Zwerg den Satz.
Inzwischen stand der Gnom neben Claudette und betrachtete das Chaos. "Das muss bei einem Kampf passiert sein. Niemand zerschl?gt Giftflaschen, wenn er etwas sucht."
"Die Einbrecher?"
"Vermutlich."
"Alle Spuren f?hren zu diesen Krals-Anbetern", meinte Eisenstirn. "Vielleicht sollten wir mal zu diesem Tempel gehen, und die Leute dort aufs Korn nehmen."

***Geheimer Tempel des Kral***
W?hrend Galdos und Metzelfein ein paar Stra?en weiter um ihr Leben k?mpften, schleppten einige Anbeter des Kral einen viereckigen Kasten in den Raum.
"Seid ihr sicher, dass das eine gute Idee war?", fragte ein nerv?ser Mann, der in seiner Kutte wie eine faltige Schildkr?te wirkte.
"Wir mussten schnell handeln."
"Aber bis Neumond sind es noch zwei Tage."
"Wir w?ren nie in den Tempel gekommen, wenn es dort von W?chtern nur so wimmelt", erkl?rte ein anderer Kuttentr?ger bestimmt. "Wenn wir Gl?ck haben, legt sich die Aufregung bis dahin ein wenig."
"Und wenn nicht?"
Ein h?ssliches Lachen erklang. "Dann werden sie von Krals geweihtem Wasser kosten."
"Aber..." Der faltige Mann wich entsetzt zur?ck. "Aber sie sind keine Eingeweihte. Das w?re Mord."
"Hast du Skrupel?", fragte sein Gegen?ber. "Wir sind schon zu weit gegangen, um noch R?cksichten zu nehmen. Wir m?ssen unsere heilige Pflicht erf?llen."
Bevor sich der Streit fortsetzen konnte, ?ffnete sich die T?r und ein bauchiges Gef?? mit Beinen kam herein. Es wankte, setzte sich dann auf einen Tisch und der wahre Besitzer der Beine kam zum Vorschein. Keuchend lehnte er sich an die Wand.
"Begis... Begis hat von Krals Wasser getrunken. Ich glaube er ist tot."
Schockierte Stille folgte den Worten.
"Begis? Er kann unm?glich unrein gewesen sein."
"Erst verl?sst uns Skirmer, und jetzt..."
"Warum hat er ?berhaupt von dem Wasser getrunken?", wollte jemand wissen. "Wir wollten das doch zusammen machen..."
Der Neuank?mmling sch?ttelte verzweifelt den Kopf. "Er meinte, er wollte jetzt seine Belohnung, bevor noch mehr schief geht. Ich wollte ihn aufhalten, aber..."
Eine vermummet Gestalt legte ihm die Hand auf die Schulter. "Du konntest nichts tun. Begis hat sich vom B?sen verf?hren lassen. Legen wir eine Schweigeminute f?r ihn ein."
Etwa vierzig Sekunden sp?ter hob der Mann den Kopf und fuhr fort: "Machen wir jetzt mit den Vorbereitungen weiter. Es gibt noch viel zu tun."

18.04.2002 20:58

Atera

***In einer Regenrinne von Ankh-Morpork***

Der D?mon grummelte etwas, aber kletterte weiter tapfer nach oben, obwohl er mehrmals wieder wegen dem nassen Untergrund abrutschte. Endlich war er oben angekommen, St?ck f?r St?ck schob er sich aus der Regenrinne und sah seinen ehemaligen Arbeitgeber ein paar Schritte weiter rechts hocken und in Deckung auf den Dacheingang zielen.
Gut, er war noch da. Der D?mon ?berlegte, was sollte er nochmal tun? Ach ja, an der dummen Schnur ziehen. Mit aller Kraft zog er dreimal daran und schnaufte ver?chtlich.
Auftrag erledigt, jetzt gehts dir an den Kragen. Er ballte seine kleine Faust Richtung des Mannes, als dieser pl?tzlich seinen Kopf wandte und ihn direkt wahrnahm.
"Sch... dreck!", fluchte der D?mon noch, als ein Bolzen Marke B&S auf ihn zuraste. Mit einem Satz hechtete der D?mon in die Regenrinne und begann hastig hinunterzuklettern. Pl?tzlich ging es nicht mehr weiter, die Schnur hatte sich oben an einer Kante verhakt. Der D?mon fluchte wieder, hektisch zog er an der Schnur, versuchte sie abzubekommen, als er bemerkte wie er nach oben gezogen wurde.
"Hallo mein guter Freund..", sagte eine Stimme, der ehemalige Trefferd?mon blickte in eine halb verbrannte Ruine, die sich Gesicht nannte. Der Mann hatte die Schnur um seinen kleinen Finger gewickelt und schwang den hilflosen D?mon in der Luft hin und her.
"He, was soll das? Ich-.", begann der D?mon, als der Scharfsch?tze ihn mit der anderen Hand grob griff.
"Was wissen die?", zischte er.
"Ich hab keine Ahnung, was du-."
Die Hand dr?ckte fester zu.
"Okay, okay, durch die Schnur wissen sie, dass du hier oben auf dem Dach bist.", erkl?rte er hastig.
"Mehr nicht?"
"Nein, nein. Ganz bestimmt nicht." Abgesehen von deinem h??lichen Aussehen, dachte der D?mon, doch er hatte Gl?ck, der Mann dr?ckte nicht weiter zu. Stattdessen setzte er sich hin, starrte durch die Regenrinne und fl?sterte weiter.
"Sie hocken noch da unten?", fragte er.
"Oh ja.", stimmte der D?mon zu. Wenn sie absolut dumm sind, dann ja.
"Und was denkst du, werden sie machen?"
Fersengeld geben, wenn sie klug sind. "Oh sie werden sich beraten und schlie?lich sicher aufs Dach raufkommen, um dich zu stellen.", sagte er aber. Der Mann nickte und spannte die Armbrust mit einem speziellen gebogenen Bolzen neu, dann legte er sie auf die Regenrinne an...
und scho?.

***Wenige Minuten vorher***

Ein Stein, missmutig von einem Fu? getroffen, verschwand klackend in der Dunkelheit der Gasse.
"Alles muss ma selber machen.", brummte eine Stimme. Abgetretene Ledersohlen flatschten auf dem ebenso abgetretenen Kopfsteinpflaster. "Fingerschpitzengef?hl, sagte ich ihnen." Es klirrte, eine leere Flasche zerbrach. Irgendwo kl?ffte ein Hund. "Fingerspitschengef?hl. Jenau, dingsbums Gef?hl, hmm." Eine Hand ging zu einer neuen Flasche, setzte sie an und ein Mund trank. Die F??e bekamen langsam Schwierigkeiten mit der Fortbewegung. Die Augen-Fu? Kooperation verlief nicht mehr ganz optimal.
"Und jetscht kann ich diese... diese Haderlumpen aufschammeln, bevor... bevor dingsbums passiert, nen Ungl?ck jenau!"

"Da war es, dreimal gezogen. Der Kerl ist noch auf dem Dach.", sagte Galdos und deutete nach oben.
"Gut, gehen wir ?ber das Treppenhaus nach oben und erledigen ihn.", beschloss Metzelfein. Galdos sah ihn entgeistert an.
"Bist du verr?ckt? Der Typ hat eine Armbrust, wer wei? was der noch f?r ein Waffenarsenal hat. Und vermutlich wartet er geradezu darauf, dass wir hervorkommen.", erwiderte er.
"Hmm, und was schl?gst du stattdessen vor?"
"Das, was ein Rekrut in solchen Situationen machen sollte: Zum Wachhaus zur?ck und Bericht erstatten.", sagte Galdos.
"Kneifen also.", gab Metzelfein zur?ck.
"Warum soll das Kneifen sein? Ich h?nge an meinem Leben."
"Was macht eigentlich dieser D?mon solange da oben?", fragte der W?chter in die Nacht hinein.

So, hier war eine Gasse und noch eine und noch eine und noch eine. Der Spie? stockte, die F??e standen, der Rest versuchte ein ?hnliches Ergebnis zu erzielen.
Priesterviertel, da war sie. Und sie wollte... wollte zu den Haderlumpen, die.. die wo waren?
Atera nahm einen weiteren Schluck und schlug aufs Geradewohl eine Gasse ein.
"Jimkins Freune sin auch meine Freunde...", setzte sie ein wirres Lied an. Torkelnd wanderte die W?chterin durch die Stra?en Ankh-Morporks. "Un' treff isch mal einen R?uber, dann... dann schlag isch ihn suu Brei, ach, des is einerlei, hab' ich nur Jimkins Freun'e dabei!"

Sekunden gespannten Wartens verstrichen in denen die Rekruten immer noch beratschlagten, was sie nun machen sollten.
"Aber wir k?nnen doch nicht einfach so abhauen. Wo bleibt da die Ehre-.", setzte Metzelfein erneut an.
"Schh, h?rst du das?", unterbrach ihn Galdos. In der Ferne war leise ein Lied zu vernehmen, das immer lauter wurde. "Da kommt wer."
"Ach, nur ein Penner. Aber vielleicht kann man ihn als Ablenkungsman?ver benutzen.", schlug sein Kollege vor.
In diesem Moment bog eine eigent?mlich schwankende Gestalt um die Ecke, in der einen Hand eine Flasche, in der anderen die Dienstmarke eines W?chters.
"Schtadtwache Ankh-Morpoork, ihr scheid alle verhaftet!" Mit wankenden Schritten kam die Person auf die Rekruten zu und blieb schlie?lich vor ihnen stehen.
"Spie?... Atera?", fragte Galdos ungl?ubig.
"?h, M?'?m?" Metzelfein warf seinem Kollegen bedeutungsschwere Blicke zu.
"Ja, das bin isch. Vermutlich. Hab ich euch endlich gefunden!", sagte sie und hob belehrend einen Zeigefinger empor. "Wie oft hab ich eusch gesacht, ihr sollt nachts nich alleine hier sein."

und schoss.

In der Regenrinne klapperte es pl?tzlich verd?chtig, als auf einmal ein Ruck durch diese ging. Dann war es wieder still.
"Hab isch euch das nich huntermal gesagt, hm?", redete Atera unger?hrt weiter.
"?h.." Galdos deutete auf sie.
"M?'?m?", begann Metzelfein.
"Ja, was is?"
"In deinem Bein steckt ein Bolzen, Spie?."

23.04.2002 17:05

Galdos

Atera sah langsam an sich hinunter.
"Tatsch?schlisch." best?tigte sie, b?ckte sich, Wobei sie sich an Galdos festhielt, um nichtumzufallen, stellte die Flasche ab und zog das Projektil mit sichtlicher Kraftanstrengung aus ihrem Bein.
"Wie kommt dasch denn dahin?" fragte sie verwirrt.
"?hh, man hat auf uns geschossen." stellte Metzelfein fest.
"Und zwar ziemlich genau." Galdos sah kurz zum Dach und presste sich an die H?userwand. Metzi tat ihm gleich.
"Spie?, es w?re gut, etwas aus der Schu?linie zu gehen...." Ein zweiter Bolzen raste die Regenrinne hinab und traf diesmal erst die am Boden stehende Flasche, die klirrend in Scherben zersprang, wodurch sich ihr wertvoller Inhalt mit dem Regenwasser vermischte, dann erneut Atera. Diesmal in das andere Bein.
"Dasch scheint wem Schpa? schu machen." ?rgerte sich Atera und sah zum Scherbenhaufen der noch vor kurzem ihre schlechte Laune verbessern sollte.
"Die war noch fascht voll!" schimpfte sie und entfernte auch dieses Geschoss, erstaunlicherweise ohne gest?tzt werden zu m?ssen.
"Wo ischt diescher verdammte Sch?tze?"
Metzelfein und Galdos sahen sich an.
"Er ist auf dem Dach M?'?m." sagte Metzelfein
"Und er ist zu schwer bewaffnet, als das wir ihn stellen k?nnen." f?gte Galdos hinzu.
"Aha, dem werd isch wasch erz?hlen. Meinen guten Whisky zu vergeuden." Der Spie? baute sich auf, wobei sie leicht ins Schwanken kam, und ging bzw. torkelte auf eine gro?e T?r zu, die am anderen Ende der Gasse und auf der falschen Seite lag.
Die Rekruten liefen geduckt und unter st?ndigen Blicken in Richtung Dach hinter der Ausbilderin her und lotsten sie vorsichtig und unauff?llig in den Richtigen Gang, w?hrend Atera vor sich hinfluchte.
"Sollen wir das wirklich machen?" fl?sterte Galdos
"Wir m?ssen diesen Kerl erwischen. Und Ihr scheint es nichts auszumachen." auch Metzelfein z?gerte
"Sie ist ...angetrunken. Sp?ter denkt sie vielleicht anders dar?ber."
"Willst du vielleicht OHNE einen wirksamen Schutz aufs Dach?"
"Guter Hinweis."
So schlichen die beiden Rekruten hinter der w?tend stampfenden Ausbilderin die Treppe hinauf.

24.04.2002 11:15

Sch?delknacker Eisenstirn

Mit einem Ruck warf der Spie? die Dachluke beiseite.
und stapfte weiter. Mit einem "PONG" bohrte sich ein Peil in
Ateras Brustpanzer, genau dort wo mal ihr Herz schlug.
Der Spie? wankte (wahrscheinlich von der Wucht des Bolzens).
Galdos und Metzelfein st?rmten aufs Dach und vesteckten sich hiner Atera.
"Veeehrrdaahmd" flucht der Spie?.
"Verdammt" fluchte Kriecher und spannte sie Armbrust.
Der Spie? schwang sein Kurzschwert und torkelte auf Kriecher zu.
"Ihhm Naaahman der Waaachee..."
Die beiden Rekruten hatte richtig arbeit immer hinter Ihrem Spie? zu bleiben, der etliche Kampfkurven ging, was f?r den Spie? nat?rlich den direkten Weg darstellte.
Kriecher nahm die Armbrust hoch.
Der Kobold sah jetzt seine pers?nliche Stunde der Rache gekommen,
flitzte einmal um die Beine seines Ehemaligen Arbeitgebers wobei er Ihm den Faden um die Kn?chel wickelte, lief zum Fallrohr zur?ck und
Sprang hinein.
Der leichte Ruck gen?gte, Kriecher verlor das Gleichgewicht, die Armbrust flog im hohen Bogen durch die Luft, Er ruderte mit den Armen
seine Fersen suchten in der regenrinne nach halt,.... und dann fiel er
"Verdaaaaa......."
Mit einem Dumpfen Platsch landete er am Fu? des Fallrohrs.
***Stille***
Galdos und Metzelfein sahen sich an.
Der Spie? schaute sich verwirrt um und suchte seinen Gegner.
Galdos und Metzelfein liefen zum Rand des Daches.
Unten lag Kriecher mit dem Gesicht in einer Pf?tze und seltsam verdrehten Gliedma?en.
"uiii" brachte Galdos hervor.
"sieht gar nicht gut aus" bemerkte Metzelfein.
"Wooo issch der Hiiihn?" fragte der Spie?.
"So" bemerkte der Kobold stolz, der inzwischen wieder aus dem Fallrohr herausschaute.
"Grmbl* blubberte Kriecher in der Pf?tze.
"los runter und Festnehmen" entschied Galdos.
Die Rekruten st?rmten links undrechts an Atera vorbei, die dadurch v?llig verwirrt wurde.
"wasch wasch ischt den Loooosch?"
Sie lies sich auf den Hintern fallen, nahm Ihren Helm ab und h?ngte ihn an den Bolzen der aus Ihrer Brust ragte und zog eine Flasche heraus.
Galdos st?rmte um die Hausecke und bremmste so abrupt, das Metzelfein auflief und beide auf das Kopfstenpflaster st?rtzen.
"das gibts doch nicht" stammelte Galdos.
"wo ist er hin ?" fragte Metzelfein als er die leere Pf?tze ersp?hte.

02.05.2002 9:47

Atera

***Wohnung von Korden Lampe***

"Wir d?rfen nichts auf eigene Faust unternehmen, Eisi.", widersprach Claudette. "Oder willst du Spie? Atera erkl?ren, was wir da pl?tzlich machen? Oder noch besser, dem Leutnant?" Eisenstirn sch?ttelte darauf den Kopf, aber das ganze schien ihm immer noch nicht so recht zu passen.
"Tja und nun?" Alle drei Rekruten standen unschl?ssig in der Gegend herum. "Am besten schicken wir eine Taube zu SUSI wegen dem Toten hier.", bemerkte Gnomen. Die anderen nickten und Claudette schickte ihre letzte Taube zum Wachhaus am Pseudoplisplatz.
"Befragen wir noch einmal die Frau, w?hrend wir auf die Leute von SUSI warten.", schlug Claudette vor.
Die Rekruten traten aus dem Zimmer und fanden die Frau in einem kleinen Wohzimmer wieder, wo sie einige Pl?tzchen und Tee bereit gestellt hatte.
"U-nd? Wird die Wache etwas unternehmen?", platzte sie mit Fragen los.
"Nat?rlich, Frau...?", begann Claudette.
"Frau Knarzig. Was ist das f?r eine grauenhafte Leiche dort oben? Warum unterni-himt die Wache nichts??", redete sie schnell weiter.
"Tun wir doch. Gleich kommt ein Spurenteam.", erwiderte Eisenstirn. "Hier wohnte doch Korden Lampe oder? Das ist sein Zimmer da oben?"
"Ja, aber er war seit gestern nicht mehr da. Er ist einfach nicht wieder nach Hause gekommen...", antwortete Frau Knarzig. "Ich hoffe, ihm ist nichts passiert.", f?gte sie hinzu und schob das Sch?lchen mit den Pl?tzchen zu GeN, der versuchsweise in eines davon biss. Der Gnom zwang sich zu einem L?cheln.
"Und wie ist der Einbruch passiert? Immerhin wohnst du hier, Frau Knarzig. Gab es Ger?usche?", fragte Claudette. Irgendetwas besch?ftigte ihre Gedanken noch, da war eine kleine Unstimmigkeit, irgendetwas, was ihr entgangen war...
"Ger?usche? Das will ich meinen. Ich schlief schon, da h?rte ich es pl?tzlich poltern und laute Stimmen im Zimmer. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, aber dann fiel mir auf, dass die Stimme von Korden gar nicht dadrunter war. Es h?rte sich nach zwei unbekannten M?nnern an. Wieder schepperte was und dann war es eine ganze Weile still. Ich traute mich nicht aus meinem Zimmer und erst nachdem ich h?rte, dass jemand die Treppe hinunter ging und aus dem Haus verschwand, kam ich heraus und wollte nach Korden sehen, aber da war nur dieser tote Mann.", berichtete die Frau und schl?rfte an ihrem Tee.
"Moment, du sagtest, Korden Lampe w?re nicht zuhause gewesen? Aber es sind auch keine Verletzungen an dem Mann oben zu sehen.", merkte Claudette an und dachte nach. "Da oben ist kein Kampf passiert, das sieht mir eher nach einem Ungl?ck aus."
"Was f?r ein Ungl?ck?", fragte Gnomen verst?ndnislos. "Die Spuren zeigen einen Kampf an."
"Vielleicht eine Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden M?nnern.", vermutete der Zwerg.
In diesem Moment klopfte es an der T?re und als Frau Knarzig aufmachte, erkannten die Rekruten Clara Bienchen, Sillybos, sowie Hegelkant.
"Wo ist er? Oben?", fragte Sillybos sofort und schickte Hegelkant vor. Gemeinsam gingen sie nach oben und der Spurensicher warf sofort einen pr?fenden Blick ?ber die Situation.
"Ihr drei da.", begann Clara. "Ich muss die Leiche in das Labor bringen. Ich k?nnte Hilfe gebrauchen."
"Gut, ich denke, wir haben alles gefragt. Oder f?llt dir noch etwas ein, Frau Knarzig?", fragte Claudette. Doch diese sch?ttelte nur den Kopf und gab Gnomen noch ein paar Pl?tzchen mit.
Oben im Zimmer hieften sie den toten Kuttentr?ger auf eine Bahre und trugen sie nach unten, nachdem Hegelkant fachm?nnisch die Umrisse mit Kreide nachgezeichnet hatte.
Vor dem Haus stand ein kleiner Karren und gemeinsam mit Clara Bienchen gingen die Rekruten zum Wachhaus im Pseudopolisplatz.

***Geheimer Tempel des Kral***

"Haben wir alles zusammen?", fragte jemand.
"Ja, gen?gend Kelche f?r alle. Der Altar und das geweihte Wasser des Kral.", erwiderte der andere Kuttentr?ger. Gemeinsam standen sie in einem Kreis und die letzten Vorbereitungen waren fast abgeschlossen. Pl?tzlich sp?rten sie einen Luftzug im Nacken. Alle erschauderten.
Er war wieder da.
"Wir sind zufrieden.", sagte die Stimme. Niemand wagte auch nur den Kopf zu heben.
"Gro?er Revisor, wir m?ssen leider mitteilen, dass wir weitere Verluste erlitten haben. Begis ist tot..", teilte einer der Anbeter Krals stockend mit.
"Wir wissen das. Begis war unrein.", fuhr die Stimme unger?hrt fort, deren Ursprung sich in einer schwarzen Kutte befand und die von allen nur der Revisor genannt wurde. Sie stand genau hinter den Anbetern und bewegte sich nicht.
"Oh, Revisor, wir haben fast alles abgeschlossen. Gibt es noch Aufgaben f?r uns?"
"Es gibt eine ?nderung. Das Ritual der Realit?t wird nicht hier stattfinden.", erkl?rte der Revisor. Leises Stimmengewisper entstand. Unruhe machte sich breit.
"Zu viel Risiko birgt dieser Ort nun. Ihr kennt alle, denken wir, die Ruinen auf dem einzigen Berg Ankh-Morporks. Dort wird das Ritual am Neumond stattfinden. Wir m?chten, dass ihr die Dinge, die wir ben?tigen, unauff?llig und geheim dort hin bringt."
"Sehr wohl, oh gro?er Revisor.", sprach einer der Kuttentr?ger, aber da war der Revisor auch schon verschwunden und er hinterlie? eine gro?e Leere und eine noch gr??ere Ungewissheit. Aber jeder hatte den kalten Hauch im Nacken gesp?rt, jeder den eisigen Atem, jeder die trockene, dumpfe Stimme vernommen.
Jetzt war keine Zeit f?r Ungewissheit.

***Eine Gasse in Ankh-Morpork***

Kriecher humpelte durch die Gassen, stapfte durch Pf?tzen und versuchte die kochende Wut hinunter zu schlucken. Aber da war noch etwas anderes.
"Du hast versagt." Genau das war es gewesen. Dieses Gef?hl lie? Kriecher auf die Z?hne bei?en und seine kalten, klammen H?nde schlo?en sich zu F?usten. Er sank in den Dreck nieder und beugte das Haupt.
Vor ihm wehte die Kutte im leichten Wind. Einzelne Regentropfen perlten darauf ab, aber sie wirkte nicht durchn??t.
"Meister, ich werde sie schon t?ten. Ich bring sie zur Strecke. Ich konnte nicht ahnen, dass sie eine Untote bei sich haben.", verteidigte er sich.
"Sage nicht, du konntest nicht ahnen!", zischte die Stimme pl?tzlich. "Du hast zu ahnen. Wir dulden kein Versagen."
Kriecher sp?rte wie sich eine schwere Hand auf seinen Kopf legte. Der Regen prasselte auf sie beide nieder, doch keiner r?hrte sich. Auch Kriecher blieb vollkommen regungslos. Er schwieg.
"Wir haben keine Zeit mehr uns darum zu k?mmern. Nach dem Ritual wirst du sterben, aber davor hast du noch einen Dienst zu erledigen.", sagte die Stimme in einem befehlsgewohntem Ton. Kriecher nickte nur. Er erlaubte sich noch nichteinmal etwas dar?ber zu denken. Was sein Meister befahl, mu?te ausgef?hrt werden. So einfach war das.
"Was f?r einen Dienst?", fragte er schlie?lich.
"Du mu?t das Ritual ?berwachen und achte darauf, dass kein W?chter von dem Ort erf?hrt."
"Beim Tempel?"
"Nein, die alten Ruinen.", h?rte er seinen Meister sagen. Eine kurze Stille verstrich. "Und versage dieses mal nicht. Es gibt verschiedene Arten des Todes. Noch darfst du w?hlen."
Kriecher nickte, die Hand entfernte sich von seinem Kopf und er hatte das Gef?hl eine riesige Last w?r von ihm genommen worden. Er konnte wieder frei atmen.

***Wachhaus, Pseudopolisplatz***

"Ja, genau, legt ihn dort auf den Tisch. Ich werde ihn mal untersuchen, aber es sieht ganz nach Vergiftung aus. Zumindest sind keine ?u?eren Verletzungen feststellbar.", sagte Clara und betrachtete den Mann.
"Und ich wette, ich wei? schon welches Gift.", murmelte Claudette. Sie lie? ihren Blick durch das Labor schweifen.... und entdeckte am Nebentisch einen alten Bekannten.
"Korden Lampe!", entfuhr es ihr laut.

02.05.2002 15:44

Claudette Minze

Die Rekruten versammelten sich um die Leiche.
"Der wird uns bestimmt nichts mehr sagen", murmelte Eisenstirn.
"Nein", seufzte Claudette. Dann wandte sie sich an Clara Bienchen. "Wie lange ist er schon tot?"
"Noch nicht lange. Er wurde am Nachmittag gefunden, da waren die Blutflecken noch nicht alt", erl?uterte die Gefreite mit einer Geste auf die rostroten Flecken an Lampes Hals. "Es gibt auch keine Hinweise auf den T?ter."
Gnomen lehnte sich ans Tischbein und verschr?nkte die Arme vor der Brust. "Ich habe eine ziemlich genaue Vorstellung, womit dieser Mord zusammenh?ngt. Bestimmt wollte jemand Zeugen beseitigen."
"Das w?rde passen", meinte Claudette nachdenklich. "Als Metzi und ich mit ihm gesprochen haben, war er sehr nerv?s. Er h?tte uns fr?her oder sp?ter bestimmt alles verraten."
Eisenstirn kratzte sich am Kinn. "Na sch?n, vielleicht waren es wirklich diese Krals-Typen. Aber wir haben keine Beweise. Alles was wir haben sind zwei offensichtlich gef?lschte Briefe, eine Rechnung von einem toten Giftmischer, den Bauplan eines Altars und die Leiche eines Einbrecher in grauer Kutte. Damit k?nnen wir niemanden verhaften, selbst wenn wir gegen die Gl?ubigen ank?men. Unsere Vorgesetzten w?rden uns den Hals umdrehen."
"Apropos Vorgesetzte, wo stecken die eigentlich?", warf Claudette ein.
"Leutnant Knurblich ist zum Wachhaus, soweit ich wei?. Also zu dem in der Kr?selstra?e. Genau wie Spie? Atera", meinte Gnomen.
"Dann gehen wir da doch mal hin und holen uns neue Anweisungen", schlug Eisenstirn vor. "M?glicherweise haben die anderen auch etwas herausgefunden."
"Warum nicht?"

***Eine Gasse in Ankh-Morpork***
"Verdammt, wo ist er nur hin?", fluchte Metzelfein.
"Vielleicht hat er nur so getan, als sei er bewusstlos und ist dann weggelaufen", vermutete Galdos.
"Unsinn, verdrehte Gliedma?en lassen sich nicht einfach so vort?uschen. Hier geht etwas Unheimliches vor."
W?hrenddessen k?mpfte Atera gegen die Wirkung des Alkohols in ihrem Blut (oder dem entsprechenden Zombie-?quivalent) an. Sie konzentrierte sich auf einen Gedanken, um die ?bersicht zu behalten.
"Wer war diescher Sch?tsche?", fragte sie.
"Wir wissen es nicht. Wir haben Krals Tempel durchsucht, und da hat er pl?tzlich angefangen zu feuern."
"Kralsch Tempel, scho...", murmelte sie. "Dasch schollten wir ?berpr?fen."
"Was, wir drei?", entfuhr es Galdos.
"Nein. Wir brauchen Verscht?rkung. Im Wachhaus gibt es Verscht?rkung. Wir gehen schum Wachhaus."
Die Rekruten folgten dem Spie?, der in einer fast geraden Linie in Richtung Wachhaus marschierte.

***Wachhaus in der Kr?selstra?e***
Die drei Rekruten trafen sich im Eingangsbereich des Wachhauses wieder.
"Und?"
"Keine Spur."
"Wo stecken die blo??"
"Viel wichtiger ist die Frage, was wir jetzt machen", meinte Gnomen. "Wir k?nnen doch nicht einfach nach Hause gehen."
"Das Donnerwetter will ich mir lieber nicht vorstellen", murmelte Claudette.
"Warten wir hier", schlug Eisenstirn vor. "In der Kantine gibt es doch bestimmt noch was zu futtern."
"Gute Idee. Au?erdem haben wir uns eine Pause verdient."
"Essen, wir kommen!"

***Tempel der Gerungen G?tter***
"Nat?rlich, Eminenz. Wir werden diese Angelegenheit gr?ndlich pr?fen", sagte Venezia in einem Tonfall der deutlich machte, dass dieses Gespr?ch schon sehr lange dauerte.
"Hoffentlich. Ich verlange schlie?lich nichts ungeb?hrliches. Nur das Recht aller B?rger der Stadt, n?mlich vor solchen ?bergriffen gesch?tzt zu sein."
"Ja Eminenz. Und wir werden das gr?ndlich pr?fen."
"Nicht nur dass es ein unerh?rter, blasphemischer Angriff auf unser Gotteshaus ist", fuhr Hohepriester Ridcully unbeeindruckt fort. "Jetzt steht eine ellenlange Diskussion ?ber die Art der Bestattung des armen Handwerkers ins Haus. Und wie unser Ruf als friedliches Ort der Ruhe und der Anbetung unter dieser Geschichte leidet."
"Ich verstehe vollkommen, Eminenz. Wir werden dies gr?ndlich pr?fen", seufzte Venezia. "Ich werde jetzt zum Wachhaus gehen, und von dort einen Spurensicherer anfordern. Ich nehme an, es ist ?berfl?ssig zu sagen, dass ihr die Leiche nicht anr?hren d?rft?"
Der Hohepriester wirkte pl?tzlich verlegen. "Nun ja, wir sind ein religi?ses Haus. Es gibt gewisse g?ttliche Vorschriften ?ber den Umgang mit Leichen. Und einige davon m?ssen kurz nach dem Tod durchgef?hrt werden..."
Einige Priester zuckten zusammen, als ein Laut, der wie "Aaargh" klang, aus dem B?ro des Hohepriesters hallte.

***Wachhaus in der Kr?selstra?e***
Die T?r zur Kantine flog mit einem Knall auf und Atera stapfte herein. Claudette, die auf einer Bank vor sich hin ged?st hatte, schrak auf und Eisenstirn und Gnomen est Nomen starrten erschrocken in Richtung T?r. Hinter dem Spie? kamen Galdos und Metzelfein herein und gesellten sich zu ihren Mitrekruten.
"?h...", machte Gnomen diplomatisch mit einer Geste zum Spie?, der sich schwer auf eine Bank fallen lie?.
"Wurde sie vielleicht von fanatischen Kral-Anh?ngern mit teuflischen Drogen bet?ubt?", fragte Eisenstirn vorsichtig.
Die Neuank?mmlinge sahen sich betreten an. "Kommt drauf an wie man teuflische Drogen definiert", meinte Metzelfein schlie?lich.
"Und wer genau mit fanatischen Kral-Anh?ngern gemeint ist", f?gte Galdos hinzu.
"Auf jeden Fall ist sie so nicht gerade hilfreich", stellte Gnomen fest.
"Na sch?n", murmelte Claudette und stand auf. "Es muss sein. Das wird zwar nicht angenehm, aber..."
"Was hast du vor?", fragte Eisenstirn nerv?s.
"Hier irgendwo muss es doch klatschianischen Kaffee geben", meinte sie und z?gerte dann. "Hoffentlich gilt das nicht als t?tlicher Angriff auf einen Vorgesetzten..."

02.05.2002 20:47

Galdos

Behutsam hielt Claudette die Kanne in der Hand und goss die tiefbraune Fl?ssigkeit in eine Tasse. Die Rekruten standen neugierig warten um den Tisch herum, w?hrend die Patientin teilnahmslos auf der Bank lag und leise vor sich hin sang. Niemand wagte es zu sprechen, als Claudette die Tasse nahm und sich zu Atera umdrehte.
"Entweder haben wir gleich ein m?chtiges Problem..."
"Oder?"
"Oder einen m?den Spie?."
"Wenn sie m?de, ist sie auch nicht hilfreicher, als jetzt."
Claudette n?herte sich langsam und achtete darauf nichts aus der zitternden Tasse zu versch?tten. Die Rekruten stellten sich um Atera auf.
Vorsichtig wurde Atera konzentrierte N?chternheit eingefl??t. Alle hielten den Atem an.
Zuerst passierte nichts.
Dann ?ffneten sich Ateras Augen, schienen sich aus en H?hlen befreien zu wollen. Der Blick ging ?ber die Gesichter, der ?ber ihr stehenden Anwesenden, die sie alle teils besorgt, teils wartend anstarrten.
Atera richtete sich ruckartig auf.
"Hmmmwaaaaa..." sagte sie und legte sich wieder hin.
"Das war alles?" fragte eine entt?uschte Stimme.
"Mein wei? nie, wie er wirkt. In ein paar Minuten wird sie wieder ganz da sein. Erz?hlt besser, was ihr rausbekommen habt."

Jede Gruppe trug ihren kleinen abenteuerlichen Bericht vor, immer wieder von neugierigen Fragen unterbrochen.

"Und dann kamen wir mit Atera hierher zur?ck." beendete Galdos ihre Erlebnisse.
Es war ruhig. schon eine Weile hatte niemand mehr etwas gesagt.
"Man hat auf euch geschossen?" fragte Eisenstirn ungl?ubig.
Metzelfein nickte. "Nicht nur einmal. zum Gl?ck ist der Spie?erschienen. Sonst s??en wir arg in der Klemme."
"Und ich durfte mit Papierschnipseln puzzeln!" sagte Eisi entr?stet.
"Hat dir die Ratschia etwa nicht gereicht?" fragte Gnomen erschrocken. "Mir zittern jetzt noch die Knie!"
"Das war auf jeden Fall spannender, als das durchw?hlen von fremden Papierm?ll!"
Claudette bef?rchtete einen mittleren Streit und schritt ein.
"Wir sind alle angespannt. Wir sollten uns etwas entspannen."
"Richtig!"
Diese Stimme kam von Atera, die sich wieder aufsetzte.
"Wir sollten uns eine Pause g?nnen." stellte Atera fest. "Es ist schon sp?t."
"Oder schon sehr fr?h." warf Nomen ein.
Alle warfen einen Blick auf den Uhrd?monen, der an der Wand hing. die Zeiger zeigten auf halb Zwei.
"Es gehen jetzt alle nach Hause und schlafen sich aus."
Zustimmendes Brummen.
"Und morgen alle zur gewohnten Zeit wieder hier sein."
So w?nschten sich alle eine gute Nacht und verlie?en nach und nach das Wachhaus.


***Galdos Wohnung***

Die Wohnungst?r fiel ins Schloss und Galdos seufzte.
"Was f?r ein Tag." sagte er zu sich, wohl wissen, dass er diesen Satz noch oft sagen w?rde. Es war anstrengend gewesen. Sein Bein schmerzte noch immer von seinem misslungenem Sprung vom Dach. Obwohl er regelm??ig Sport trieb, f?hlten sich seine Beine schwer an. M?de vom fl?chten. Und der Rest des K?rpers war viel zu m?de, um weitere Ausf?lle mitzuteilen.
Ersch?pft ging er zum Fenster, ?ffnete und begann sich auszuziehen. Als er seinen schmalen Oberk?rper von der Last befreite fiel etwas zu Boden.
Galdos b?ckte sich verwundert. Leichter M?llgestank stieg in seine Nase.
"Verdammt!" entfuhr es ihm laut. Er sah sich um und war erleichtert, dass niemand diese Entgleisung bemerken konnte.
Hatten sie DAS wirklich vergessen? Hatte denn NIEMAND daran gedacht?
"Bestimmt hat sich jemand darum gek?mmert." dachte Galdos und hob den stinkenden Teil der zerrissenen Robe auf.
"Jemand MUSS daran gedacht haben. Aber warum hat niemand etwas gesagt?"
Galdos z?gerte kurz, zog schnell den Rest seiner Uniform wieder an, schloss das Fenster und verlie? seine Wohnung.


***Wassergasse***

Es war Nach. Oder auch fr?her Morgen. Drei Uhr, als ein m?der Galdos das Gesch?ft erreichte. Gerade die Zeit, als die ersten Gesch?ftsinhaber ihre Mitarbeiter aufstehen lie? um die L?den auf einen neuen gewinnbringenden Tag vorzubereiten. Auch die Zeit, als der nachtaktive Teil der Bev?lkerung ihre Besch?ftigung aufgab und ins Bett schl?pfte. Da wollte Galdos auch gerne hin. Statt dessen stand er im unangenehmen Nieselregen auf dem nassen Pflaster der Stadt und h?mmerte gegen eine gro?e Holzt?r.
Er musste nicht lange warten, bis sie sich ?ffnete.
"Wil haben noch nicht ge?ffnet!" schnauzte ihn ein kleiner Mann an und wich zur?ck, als er die Uniform der Wache erkannte.
"Noch Einel von euch?"
"Noch einer?" wiederholte Galdos verwundert. Der kleine Mann zog die T?r weiter auf. Helles Licht und Dampf floh aus dem Gro?en Raum in die feuchte K?lte. Galdos erkannte riesige Kessel, in denen es kochte und blubberte. Einige Mitarbeiter der W?scherei legten Holz nach und feuerten die Kessel an, w?hrend andere W?sche ins Wasser legten, sie wieder herausfischten, sie mitseltsamen Apparaten glatt strichen und ?hnlichem.
In diesem un?bersichtlichem Chaos fand er ein bekanntes Gesicht, das aus der Masse aufragte. Galdos dr?ngte sich an dem Mann vorbei, der die T?r hinter ihm wieder schloss und im Get?mmel verschwand.

"Metzi?" fragte Galdos
Metzelfein drehte sich um.
"Oh, Galdos. Du bist auch hier?"
"Ich habe die Robe wiedergefunden. Hatte sie ganz vergessen." sagte Galdos besch?mt
"Nicht nur du. Wir alle waren zu besch?ftigt."
"Wie hast du die W?scherei gefunden? Es ist mitten in der Nacht."
"Ich hab mich durchgefragt. hat nur eine Stunde gedauert." war die knappe Antwort.
"Meine Hellen, was wollen sie eigentlich?" fragte der genervte Mann, der pl?tzlich wieder hinter ihnen stand.
"Wir brauchen dringend Informationen." stellte Metzi fest. Galdos holte seinen Teil der Robe heraus.
"Dies wurde bei euch gefertigt..." er sah sich kurz um. ?berall standen Kessel mit kochendem Wasser.
"?h...ihr schneidert doch hier auch oder?"
"Nicht Hiel. Abel in einem der L?ume, ja."
"Also das ist von euch." Galdos hielt dem Mann die unangenehm riechende Robe mit dem Etikett unter die Nase.
"Zweifellos. Ich bin Del Inhabel. Del lote Dlachen ist unser Zeichen." gab der Mann zu und schob behutsam Galdos Hand, und damit den stinkenden Stoff, zur Seite.
"Wir m?ssen herausfinden, wer diese Roben bestellt hat."
"Kein Ploblem. Wil alles schleiben in Bestellb?chel." sagte er und winkte die beiden in Richtung eines kleinen Nebenraumes.
"Er ist sehr kooperativ." stellte Metzelfein ?berrascht fest, als die m?den Rekruten folgten.
"Wahrscheinlich bef?rchtet er, dass wir die Arbeit aufhalten." vermutete Galdos.
"Oder er will uns schnell loswerden."
Vor der T?r blieb der Mann stehen und fummelte an einem Bund gleicher Schl?ssel den Passenden heraus.
Es klackte laut, als das Schloss aufsprang. Kurz drauf fiel auf der anderen Seite der T?r etwas.
Galdos sagte: "Entschuldigung" stie? den Mann beiseite und riss die T?r auf. Der Blick der Beiden fiel erst auf einen umgekippten Stuhl, dann auf das kleine Feuer, in der Ecke des Raumes, welches offensichtlich von verschiedenen B?chern gen?hrt wurde.
Erst dann auf das Fenster, aus dem gerade ein Bein verschwand.
"Diesmal krieg ich dich." sagte Galdos leise und st?rmte aus dem Fenster, wobei er die H?he untersch?tzte und mit einem kurzen Schrei auf der Strasse landete und den Fl?chtenden in Richtung Hauptstrasse laufen sah. Galdos sprang auf und sah kurz durchs Fenster zur?ck. Doch Metzi war schon zur Vordert?r unterwegs und der Mann schien das Feuer schon bezwungen zu haben. Den Protest seiner Beine ignorierend rannte er los.

04.05.2002 14:59

Atera

Vor ihm sah er gerade noch eine Gestalt um die Ecke hasten. Dieses mal nicht. Dieses mal entkommst du uns nicht. Galdos nahm alle Kraft, die ihm um kurz nach drei Uhr nachts noch zur Verf?gung stand und verfolgte den Scharfsch?tzen. Er war sich sicher, dass es sich um den gleichen handeln mu?te, der auf sie geschossen hatte.
Hektisch sah er sich in der Gasse um, Metzelfein war nicht zu sehen. Dann gelangte er auf die Hauptstra?e, w?re beinahe mit seinen Kollegen zusammen gesto?en, der in diesem Moment vorbei gerannt kam. In der Ferne sahen sie den Mann, aber besonders schnell schien er nicht zu sein. Seine Laufart bestand aus einer Mischung von Humpeln, ein Bein hinterherschleifen und hastiges H?pfen ?ber das Kopfsteinpflaster. Er hatte den Sturz also doch mit einigen Verletzungen von sich getragen.
"Den... kriegen wir.", schnaufte Metzelfein neben ihm. Galdos wollte ihm zustimmen, aber in seinen Lungen war kein Platz mehr, um etwas anderes zu tun, als zu japsen und nach Luft zu ringen.
Kurz nach Drei und er lag alles andere als im Bett, dem Ort, den er sich jetzt am liebsten herbeisehnte.
Pl?tzlich hechtete der Verfolgte um eine weitere Stra?enecke, die Rekruten liefen hinterher, bogen in die n?chste Stra?e... und nichts war mehr zu sehen. Vor ihnen breitete sich eine leere Gasse aus.
"Nicht schon wieder!", heulte Metzelfein auf und trat w?tend gegen eine M?lltonne.
"Er muss hier irgendwo sein.", sagte Galdos nach einer Weile, als er wieder zu Atem gekommen war. Sein Blick irrte von Haus zu Haus und blieb an einem der H?user kleben, trotz der Dunkelheit erkannte er den schwachen Lichtschein, der daraus drang. Die T?re war nur angelehnt. Galdos bedeutete Metzelfein mit einem Zeichen ihm zu folgen, zog leise sein Schwert, ?ffnete die T?re noch einen Spalt breit und fand dahinter einen sp?rlich beleuchteten Flur.
Vorsichtig gingen sie hinein, au?er ihren Schritten und ihr Atmen war nichts zu h?ren.
Er mu?te hier drin sein und wenn er hier drin war, dann sa? er in der Falle, dachte Galdos. Ein grimmiges L?cheln huschte ?ber sein Gesicht. Wer war jetzt der Gejagte geworden, hm?
Neben ihm schritt Metzelfein, das Schwert erhoben und mit angriffslustigem Blick. Er ging zu der ersten T?re, die von dem Flur abzweigte und r?ttelte versuchsweise daran.
Der W?chter blickte zu seinem Kollegen, zuckte mit den Schultern. Abgeschlossen. Galdos nickte, ging zur n?chsten T?re, aber alle waren abgeschlossen, sie waren am Ende des Flures angelangt und es blieb nur noch eine, noch dazu kleinere, T?r.
Dahinter war er, garantiert. Sa? da und lauerte darauf, dass sie einen Fehler machten. Aber dieses Mal nicht!
Galdos schritt entschlossen auf die T?re zu, doch statt sie zu ?ffnen, nahm er den Besen der daneben stand und klemmte sie zwischen T?rgriff und T?rrahmen.
"Was zum Geier machst du da?!", raunzte ihn Metzelfein sofort laut an.
"Ich dreh den Spie? um.", erwiderte Galdos ruhig.
"Was meinst du? Ich dachte, wir wollten ihn stellen!"
"Oh, das haben wir doch. Er ist da drin und kann nicht raus."
"Na dann ist ja gut.", gab Metzelfein sarkastisch zur?ck. Er hielt inne und f?gte dann wesentlich lauter hinzu: "Wei? er denn das auch?"
"Nat?rlich wei? er das. Es gibt kein Fenster dort drin und auch keinen sonstigen Ausgang. Schon vergessen, wir haben doch die Grundpl?ne des Hauses gefunden.", sagte Galdos und zwinkerte Metzelfein zu.
"Wir haben die Grund- oh, ja, nat?rlich, die haben wir. Er sitzt in der Falle." Metzelfein hatte verstanden.
Pl?tzlich waren von innen Schritte zu h?ren und Galdos fiel ihm ein Stein vom Herz. Der Scharfsch?tze war zum Gl?ck wirklich in dem Raum. Mit einem Male versuchte jemand von innen die Klinke herunterzudr?cken, aber der Besen hielt.
"Damit kommt ihr nicht durch!", rief pl?tzlich jemand aus dem Raum. Metzelfein und Galdos grinsten sich an.
"Im Moment sieht es aber schwer danach aus. Und jetzt, beantworte uns ein paar Fragen.", erwiderte Galdos. Der Mann trat gegen die T?re, sagte etwas nicht genauer verst?ndliches und begann nach den Ger?uschen zu urteilen wie ein gefangenes Tier im K?fig auf und ab zu gehen.
"Wer bist du?", fragte Metzelfein. Stille, dann polterte etwas gegen die T?re, die Rekruten traten schon aus Sicherheit einen Schritt zur?ck, aber der Besen hielt.
"Niemand wichtiges.", t?nte es nach einer Weile ged?mpft aus dem Raum.
"Wie ist dein Name?", hakte Metzelfein nach.
"Ich habe mir noch keinen Namen gemacht, doch der Meister nennt mich Kriecher."
"Meister? Welcher Meister?", fragte Galdos sofort, hellh?rig geworden. Es war wahrscheinlich gewesen, dass der Scharfsch?tze f?r jemanden arbeitete, aber wer war das und was hatte das mit ihrem Fall zu tun? Irgendwie hing das alles miteinander zusammen. Nur wie?
"Der Meister, der mir Auftr?ge gibt. Mehr sage ich nicht ?ber ihn. Ich finde, ich habe eh genug gesagt. Lasst mich heraus, ich werde euch auch nicht wehtun." Er hielt inne. "Mein Auftrag hat sich... verlagert."
"Was ist das f?r ein Auftrag? Warum hast du auf uns geschossen?"
"Ich dachte, ihr seid W?chter. Eure Aufgabe ist das Ermitteln, nicht meine. Und die zweite Frage k?nnt ihr euch selbst beantworten."
"Weil wir deinem 'Meister' im Weg waren, aber warum? Hat es etwas mit den Anh?ngern des Kral zu tun?", fragte Galdos. In diesem Moment klapperte etwas gegen die T?re, dann ratschte es gewaltig und es klang, als ob jemand durch das Holz s?gen w?rde.
"Uh oh.", kommentierte Metzelfein die Ger?usche.
Dann entstanden erste Splitter in dem Holz, der Besen brach und ein sehr erboster Kriecher st?rmte in einem Wust aus Holz, Staub und lautem Krachen in den Flur. Bevor Galdos reagieren konnte, begann er den Ellenbogen von Kriecher in seiner Magengegend zu sp?ren, er rammte den W?chter vor die gegen?berliegende Flurwand, wich geschickt Metzelfeins Schwertschl?gen aus und taumelte den Flur entlang.
Es waren gerademal nur wenige Sekunden vergangen. W?hrend Galdos versuchte sich aufzurappeln, sah er Kriecher mit einer behelfsm??igen S?ge (eine blo?e gezackte Klinge)schon aus dem Haus humpeln, aber Metzelfein rannte ihm hinterher, warf sich auf ihn, stach mit seinem Messer in sein Bein, dass der Scharfsch?tze laut aufschrie und versuchte wegzurobben.
Pl?tzlich traf Metzelfein der Fu? von Kriecher wuchtig ins Gesicht, Galdos sah aus seiner Sitzposition, in der er versuchte von der Bet?ubung des Schlages wieder loszukommen, wie der Kopf seines Kollegen zu Boden sank und bewu?tlos liegen blieb.
Kriecher machte seinem Namen nun alle Ehre und kroch auf die Stra?e hinaus. Drau?en verschluckte ihn die Dunkelheit und erst nach einer Weile schaffte es Galdos aufzustehen, auf Metzelfein zuzuwanken und ihn wachzur?tteln.
"Was... was ist passiert?", fragte er noch benommen.
"Er ist uns entwischt. Mal wieder." Galdos seufzte. Er wollte nur noch ins Bett. "Die Unterlagen zu den Roben sind vernichtet, der einzige, der uns etwas h?tte sagen k?nnen, entkommen und mein Magen f?hlt sich an als h?tte jemand aus zehn Meter H?he einen Wackerstein darauf fallen lassen. Kann es jetzt noch schlimmer werden?"
Drau?en begann es zu regnen.

08.05.2002 19:57

Claudette Minze

***Wachhaus in der Kr?selstra?e, am n?chsten Morgen***
Nacheinander trudelten die mehr oder weniger ausgeschlafenen Rekruten im Wachhaus ein. Metzelfein und Galdos kamen praktisch im Halbschlaf an, die kurze Nacht zeigte ihre Spuren.
"Was ist denn mit euch passiert?", fragte Eisenstirn erstaunt. "Ihr seht aus, als h?tte man euch gestern begraben."
"Hm?"
"Er meint, ihr seid leichenblass und habt Augenringe ?ber die man stolpern k?nnte", ?bersetzte Spie? Atera. "Wo habt ihr euch denn gestern noch herumgetrieben?"
"Inner W?scherei", brummte Galdos.
"Braucht ihr was zum Wachwerden?", fragte Claudette besorgt. "Schwarzen Tee, Kaffee oder einen K?bel mit Eiswasser?"
"Neinnein, blo? nicht", brachte Metzelfein hervor. "Geht schon. Wir sind hellwach."
"Was war jetzt mit dieser W?scherei?", wollte Atera wissen.
Die W?chter sch?ttelten ihre M?digkeit ab und erz?hlten von ihren n?chtlichen Erlebnissen.
"Dieser Kriecher scheint ein komischer Vogel zu sein", meinte Gnomen nachdenklich.
"Stimmt, er wollte euch nicht mehr umbringen", erg?nzte Eisenstirn.
"Na h?r mal", rief Galdos emp?rt aus.
"Ich meine ja nur, zwei Stunden vorher hat er noch auf euch geschossen, dann sagt er pl?tzlich, sein Auftrag habe sich verlagert. Das muss ein sehr flexibler Gauner sein. Vor allem kann er nicht sicher sein, dass ihr sein Gesicht nicht gesehen habt. Ich w?rde da auf Nummer sicher gehen." Die anderen starrten ihn an. "?h, wenn ich ein Krimineller und Attent?ter w?re, meine ich", f?gte der Zwerg hastig hinzu
"Und was ist das ?berhaupt f?r eine Aussage, Ich habe mir noch keinen Namen gemacht?", meinte Claudette nachdenklich. "Kann das was mit seiner Religion zu tun haben?"
"Ich bin nicht sicher", murmelte Gnomen est Nomen. "Manche Kulte verlangen zwar, dass ihre Anh?nger sich neue Namen zulegen, aber das hier klingt nach etwas anderem."
Nachdenkliches Schweigen schloss sich an.
"So kommen wir nicht weiter", bestimmte Spie? Atera schlie?lich. "Halten wir uns erst mal an das, was wir haben. Hatte dieser Kriecher ein verbranntes Gesicht?"
"Gut m?glich", meinte Metzelfein nachdenklich. "Es war zwar dunkel, aber sein Gesicht hatte irgendwie zerfranste Umrisse."
"Dann ist er der Kriecher aus der anonymen Nachricht, die wir in Skirmers Geheimgang gefunden haben."
"Dann hat er den Priester vielleicht wirklich umgebracht, so wie es in der Nachricht stand", vermutete Galdos. "Zutrauen w?rde ich es ihm."
"Das k?nnen wir nicht wissen. Die Nachricht ist zu verd?chtig. Skirmer wusste wohl kaum, wer ihn umbringen w?rde. Und wenn er es wusste, h?tte er sich sicher vorher abgesetzt, und keine omin?sen Zettel geschrieben", erkl?rte Claudette ?berzeugt.
"H?rt mal", begann Eisenstirn. "Wenn diese Krals-Anh?nger wirklich dieses Ritual der Realit?t durchf?hren wollen, um so zu einem Revisor zu werden..."
"Ja?"
"Was ist ein Revisor? Wenn man zu so etwas werden kann, d?rfte es sicher kein Gott sein. Wir sollten herausfinden, womit wir es da zu tun haben."
Gnomen kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Vielleicht wissen die Priester etwas davon. Ich k?nnte im Tempel fragen."
"Ich komme mit", bot sich Galdos an. "Dann k?nnen wir gleich nachfragen, was Leutnant Knurblich da herausgefunden hat."
"M?glicherweise wissen die Zauberer auch etwas", schlug Metzelfein vor. "In der Bibliothek m?sste sich da was finden lassen."
"Na sch?n, dann teilen wir uns auf", bestimmte Atera. "Metzelfein, Eisenstirn und Claudette gehen in die Unsichtbare Universit?t und fragen die Zauberer nach den Revisoren. Lasst euch nicht abwimmeln. Gnomen, Galdos und ich sehen uns im Tempel um. Ich m?chte mich noch mal mit Ridcully unterhalten. Wir treffen uns in drei Stunden wieder hier."

***Irgendwo***
An irgendeinem Punkt zwischen Raum und Zeit schwebten mehrere Gestalten in grauen Kutten. Sie waren unf?hig irgendwelche Emotionen auszudr?cken, aber ein zuf?lliger Beobachter h?tte, sofern er durch die kosmischen Kr?fte nicht zu einem ?ber sechs Dimensionen verteilten Matschfleck geworden w?re, eine gewisse Erregung wahrnehmen k?nnen.
"Wir gehen ein gro?es Risiko ein", teilte einer den anderen mit.
"Es war notwendig", erwiderte einer.
"Man k?nnte unsere Einflussnahme bemerken."
"Es waren nur Kleinigkeiten. Niemandem wird etwas auffallen", sagte einer.
"Sie werden unruhig. Die Ver?nderungen widersprechen ihrer Art von Logik."
"Darum m?ssen wir es so schnell wie m?glich beenden", bestimmte einer, und die anderen Kutten signalisierten ihre Zustimmung.

***Am Tor der Unsichtbaren Universit?t***
"Wir kommen in einer wichtigen Angelegenheit", versuchte Eisenstirn es noch mal. "Wir m?ssen wirklich dringend in die Bibliothek."
"Es tut mir leid", log der Torw?chter nicht sehr ?berzeugend. "Ich darf niemanden hereinlassen. Befehl ist Befehl."
Entmutigt gingen die Rekruten einige Schritte zur?ck und steckten die K?pfe zusammen.
"Was machen wir jetzt?"
"Sollen wir grob werden?"
"Bevor der kapiert, dass wir ihm drohen wollen, m?ssen wir ihm den Sch?del einschlagen."
"Wir m?ssen da rein."
"Leute, ich hab eine Idee."
Claudette winkte ihre Begleiter hinter sich her und n?herte sich ein zweites mal dem Torw?chter. Mit einem kurzen Blick vergewisserte sie sich, dass der orangefarbene Pelz hinter seinem R?cken tats?chlich zum Bibliothekar geh?rte, dann l?chelte sie ihren Gegen?ber entwaffnend an.
"Ich kann euch nicht reinlassen, versteht ihr das nicht?", fragte er entnervt.
"Findest du? Also mit einem orangefarbenen Sack w?rde ich ihn nicht vergleichen", erwiderte sie mit erhobener Stimme.
"H??"
"Bananenfresser? So ein h?ssliches Wort. Ich dachte, hier drin habt ihr keine Vorurteile."
"Bist du verr?ckt?"
"He, wenn du was gegen Affen hast, h?ttest du hier nicht anfangen d?rfen, die halbe Stadt wei? schlie?lich ?ber ihn Bescheid."
"Ugh?"
Dem T?rsteher stand der Schwei? auf der Stirn.
"L?sst du uns rein, oder soll ich das T-Wort sagen?", fl?sterte ihm die W?chterin ins Ohr.
"?h, ?h... Willkommen in der Unsichtbaren Universit?t", brachte der Mann hervor.
"Danke."
Die W?chter betraten den riesigen Geb?udekomplex.
"Wo geht es jetzt zur Bibliothek?", erkundigte sich Eisenstirn.
"Fragen wir ihn", schlug Metzelfein vor, und deutete auf den Bibliothekar.
"Gute Idee. He, warte mal..."

11.05.2002 13:38

Galdos

***Tempel der Geringen G?tter***


Galdos und Gnomen est Omen eilten ziellos durch den Tempel...
"Ich fasse es einfach nicht!" schimpfte Galdos. "Hier sind so viele Priester und keiner wei? etwas"
"Das stimmt nicht ganz." berichtigte GeN, der auf Galdos Schulter sa? und bei jedem Schritt mitwippte.
"Ja, du hast Recht. Jeder wei? etwas. Revisoren k?mmern sich um die Einnahmen und Ausgaben. Opfertiere, Weihrauch, Kr?uter, ?le, Einnahmen durch die Kollekte... Es sind Kassenpr?fer, das ist alles!"
Gnomen zuckte mit seinen kleinen Schultern.
"Zumindest zeigt uns das, dass echte Religion nichts mit diesem Fall zu tun hat."

"Seid ihr W?chter?" fragte ein Mann in Arbeitssachen. Galdos blieb ?berrascht stehen und sah sich um. Sie hatten den Bereich der Werkst?tten betreten. Der allgemeine Arbeitsl?rm f?llte die Luft.
"Ja, sind wir. Warum?"
"Ich dachte, es sei sinnlos den Tatort zu noch zu ?berpr?fen." wunderte sich der Mann.
"Tatort?"
"Es tut mir wirklich leid, aber unsere Regeln lie?en es nicht anders zu. Wir mussten es tun."
"?h...wovon reden Sie?"
"Von dem toten Tischler." erklang Venezia?s Stimme hinter Galdos. Der drehte sich um und salutierte. GeN tat es ihm sitzend nach.
"Guten Morgen, M??m."
"Jaja. Morgen." gr??te sie zur?ck und richtete sich an den Mann. "Wir ermitteln hier trotz eures drastischen Fehlverhaltens." Stellte sie fest. "Und es w?re nett, wenn du uns bei unserer Arbeit nicht weiter st?ren w?rdest. Es sei denn, du m?chtest weiter eventuelle Spuren vernichten und dich somit verd?chtig machen."
Der letzte Satz wurde zu einem gef?hrlichen Fauchen. Der Mann verstand die subtile Drohung und verschwand im arbeitsamen Get?mmel seiner Kollegen.
"Worum geht es hier?" fragte Gnomen verwirrt.
"Diese verdammten Priester und ihre Anh?nger." fluchte Venezia. "Sie haben die Leiche des Tischlers gefunden."
"Und?"
"Sie waren der Meinung, es bestehe sofortiger Handlungsbedarf. HA! Sie haben die Leiche gewaschen...GEWASCHEN!"
"Ich verstehe nicht..."
"Sie sagen, nach ihren g?ttlichen Vorschriften m?sse die Leiche gleich nach ihrem Tod vom Schmutz des gelebten Lebens befreit werden um ihrer Seele eine problemlose Reise zu gew?hren."
"Oh..."
"Und sie haben den Tatort aufger?umt...DEN TATORT!" Venezia griff sich an die Stirn.
"Wie soll man denn verdammt noch mal ermitteln, wenn die Leute bem?ht sind, m?glichst alle verd?chtigen Spuren zu verwischen?"
Venezia?s Tonfall machte deutlich, dass es nicht gerade ein guter Tag f?r sie zu sein schien.
GeN dachte daran, dass eine Verwischung von Spuren durchaus dem T?ter zugute kam, wagte es aber nicht Venezia in diesem Zustand darauf hinzuweisen.
"Wenn alle Spuren weg sind...warum bist du dann hier?"
"Wo soll ich denn sonst sein? Ich arbeite an diesem Fall und niemand glaubt, mich auf dem Laufenden halten zu m?ssen. Ich war im Wachhaus und ihr wart nicht da. Also bin ich hierher zur?ck in der Hoffnung irgendetwas zu finden. Aber hier ist verdammt noch einmal nicht das Geringste!"
Venezia machte eine ausladenden Geste auf den Arbeitsbereich des Tischlers.
Galdos und Gnomen sahen sich den Arbeitsplatz des Toten an. Der Boden war gefegt. Die Arbeitsplatte gewischt, die Werkzeuge ordentlich sortiert und die Arbeitskittel neben dem der Platte an zwei Kleiderhaken aufgehangen. Und Venezia stand w?tend und leise fluchend dort, wo eigentlich die Spurensicherung arbeiten sollte.
"Also? Wie stehen die Ermittlungen?" versuchte Leutnant Knurblich das Thema zu wechseln.
"Wir versuchen derzeit herauszufinden, wieso jemand ein Ritual durchf?hren will, um zu einem Revisor zu werden." fasste sich Galdos kurz. GeN sah sich weiter um und dachte nach.
"Aha."
"Aber wir kommen nicht weiter. Claudette, Metzelfein und Eisenstirn versuchen in der Bibliothek etwas zu finden."
GeN r?usperte sich lautstark. "Ein Philosoph hat einmal gesagt, Hinterfragt das Unscheinbare."
"Wie bitte?"
Der Gnom zeigte auf die Arbeitskittel.
"Wieso h?ngen dort ZWEI Kittel?"
"Wahrscheinlich ein Ersatzkittel." spekulierte Venezia m?rrisch.
"Und warum ist der eine eindeutig ein paar Nummern kleiner?"



***In der Bibliothek der UU***


Die drei W?chter standen in der Bibliothek zwischen riesigen Regalen, in denen B?cher ruhten. Einige von ihnen schienen leise zu schnarchen. Auf einem kleinen Tisch lagen aufgeschlagene B?cher. Offenbar war der Bibliothekar gerade bei der Arbeit.
"Ugh." sagte der Bibliothekar ruhig und sah die Gruppe fragen an.
"?h Hallo." versuchte es Claudette.
"Ugh."
"?h Wir suchen Informationen ?ber einen Revisor."
"Ugh?"
"Wir wollen herausfinden was ein Revisor ist."
"Ugh Ugh." Erwiderte der Bibliothekar, deutete den W?chtern zu warten und verschwand suchend hinter den Regalen.
"Versteht ihn einer von euch?" fragte Eisenstirn neugierig.
"Ich h?r immer nur Ugh." gab Metzelfein zu.
"Vielleicht sollten wir uns einen ?bersetzer suchen?" schlug Eisenstirn vor. Claudette riss die Augen auf.
"Du willst einen Zauberer dazuziehen?" fragte Metzelfein ungl?ubig.
"Warum nicht?"
"Die Zauberer sind schrecklich. Sie diskutieren st?ndig ?ber alles. Selbst ?ber das Offensichtlichste." behauptete Metzi.
"Sind sich in absolut keiner Sache einig." best?tigte Claudette
"Haben immer etwas zu meckern." f?gte Metzelfein hinzu
"Glauben immer, dass sie im Recht sind."
"K?nnen sich nicht ?ber die Farbe des Himmels einigen!"
"Und dann fangen sie an zu streiten."
"Dann?" warf Eisi verwirrt ein.
"Ja. Und wenn wir nur einem Zauberer Bescheid sagen, kommen mindestens f?nf weitere dazu, weil sie meinen, sie seien viel n?tzlicher als der erste."
"Und einer davon ist immer der Erzkanzler!"
"Ah...der Chef der Zauberer. Jemand, der das Sagen hat." freute sich Eisenstirn
Die beiden sahen Eisi entgeistert an.
"Du bist noch nicht lange in der Stadt, oder?"
"Nein, nicht sehr lange. Wieso?"
"Nun, du hast doch den Hohepriester kennen gelernt."
Eisenstirn dachte an die Ereignisse des letzten Tages zur?ck und nickte langsam.
"Er ist der Bruder des Erzkanzlers..."
"Und ER ist der vertr?glichere."
Der Zwerg malte sich, inspiriert durch diesen Hinweis, gedanklich den Erzkanzler der UU aus.
...
"Nein, die Zauberer brauchen wir nicht." stellte er kurz fest.
Der Bibliothekar unterbrach Stille, indem er mit einem riesigen Buch zur?ckkam und es Claudette in die H?nde dr?ckte.
"Ugh." Sagte er kurz und wand sich wieder seiner Arbeit zu.
Claudette drehte das Buch umst?ndlich um einen Blick auf den Titel zu werfen. Das Buch war so gro?, dass Metzelfein ihr dabei helfen musste.
"W?hrter d?r Schaibe unt deren Bedoitunk" las Claudette vor. "Klingt ganz nach dem, was wir suchen."
Claudette schlug es m?hsam auf. Metzelfein und Eisenstirn halfen das Buch zu halten. Metzi hielt die eine Seite locker in den H?nden, w?hrend Eisi angestrengt die Arme in die H?he streckte um die andere Seite zu fassen zu kriegen.
Claudette bl?tterte eine Weile und sah dann Metzelfein an.
"?h...wei? jemand wie man Revisor schreibt?"
"Ugh." warf der Bibliothekar hilfreich ein.
"Rehwiesor?" schlug Eisi zaghaft vor. Der Bibliothekar sch?ttelte traurig den Kopf.
Nach ein paar Versuchen fanden sie den gesuchten Begriff und lasen neugierig.

"Ein Mann, welchiger sich besch?ftigt vornehmlich mit Pr?figung von Rechnungen, Kassen und Gesch?ftsb?chern. S.a. Kontrolleur, Examinator"

"Hmmmm."
"Nur so was wie ein Buchhalter?" fragte Eisenstirn entt?uscht. "Das hat nicht viel mit Religion zu tun."
"Buchhalter kann so ziemlich jeder werden. Wenn er nur halbwegs richtig rechnen und schreiben kann. Daf?r braucht man kein Ritual durchzuf?hren." Wunderte sich Claudette.
Der Bibliothekar wandte sich von seiner Arbeit ab und sah neugierig zu den W?chtern.
"Vielleicht handelt es sich dabei um eine Aufnahmepr?fung oder so?"
"Warum hei?t sie dann so komisch? Ich meine das Ritual der Realit?t ...klingt nicht sehr nach einem Einstellungstest."
"IIIIIEEK!!!" Der Bibliothekar sprang schreiend auf und rannte, soweit dieser Ausdruck angebracht ist in Richtung Regale, hinter denen er weiterschreiend verschwand.
Die W?chter sahen sich verwundert an.
"Hab ich was falsches gesagt?" fragte Eisenstirn
"Ich glaube nicht. Vielleicht hat jemand vergessen ein Buch zur?ckzugeben."
"Trotzdem ein ziemlich seltsames Benehmen."
"Immerhin WAR er ein Zauberer..."
Dieser Hinweis gen?gte um alles zu erkl?ren.
"Also, was jetzt? Diese Definition bringt uns nicht wirklich weiter."
"Vielleicht hatten Gnomen und Galdos mehr Gl?ck." Claudette schlug das Buch zu. "Vielleicht sollten wir zu ihnen gehen und..."
"IIIIIIEEK!" Der Bibliothekar kam zur?ck. Immer noch rennend und schreiend. Jedoch diesmal etwas, das einst Teil eines Buches gewesen sein k?nnte ?ber dem Kopf schwenkend.
"Jetzt bin ich aber gespannt."

22.05.2002 11:44

Claudette Minze

Eisenstirn ?ffnete betrachtete die vergilbten Bl?tter die an den traurigen ?berresten eines Einbandes und einem ledernen, mit seltsamen Symbolen geschm?ckten Buchdeckel klebten.
"Um die Ordnung zu wahren in diesigem Universum wurden erschaffen die Revisoren, Wesen von gro?er Macht", las er vor. "Sie sind wie die Zeit unsterblich und ewig wie der Raum. Zu sch?tzen die Gesetze der kosmischen Existenz, zu bewahren die Welt vor der Anarchie des Individuums und zu wehren den unkontrollierten Manifestationen der Gedanken und W?nsche, sind sie beschenkt worden mit der Gewalt ?ber die Realit?t. Nicht zeitlich noch r?umlich noch sonst wie geartet sind ihre Grenzen..." Der Zwerg sah auf. "Das klingt nicht schlecht."
"Und wie geht?s weiter?", fragte Claudette.
Eisi bl?tterte weiter. "Auf den n?chsten zwanzig Seiten steht ungef?hr das gleiche wie im ersten Abschnitt", erkl?rte er. "Den Rest hat jemand rausgerissen."
"Vielleicht wird da das Ritual der Realit?t beschrieben", vermutete Metzelfein. "Wir m?ssten ein zweites Exemplar des Buches haben."
Claudette drehte sich zum Bibliothekar um. "Gibt es hier noch so ein Buch?", fragte sie.
Der Orang-Utan sch?ttelte den Kopf. "Ugh", meinte er bedauernd.
"Wer hat es ?berhaupt geschrieben?", fragte Eisenstirn. "Auf dem Einband steht kein Name."
"Was? Ein Zauberer der sich nicht mit seinem Wissen br?stet?" Metzelfein war schockiert. "Das ist seltsam."
"Wie lange ist das Buch schon hier?", wollte Claudette wissen.
"Ugh." Der Bibliothekar sah so nachdenklich aus, wie es das Gesicht eines Orang-Utans zulie?. "Ugh Ugh."
"?h, was hei?t das in Zahlen?", fragte Eisenstirn vorsichtig.
"Ugh?"
"Tut mir leid, aber mit deiner Aussprache kommen wir nicht klar."
"Gibt es hier einen Kalender?", erkundigte sich Metzelfein. "Er k?nnte aufs Datum zeigen..."
"Ugh Ieeek Ugh", unterbrach ihn der Bibliothekar, gestikulierte vage und zuckte mehrmals mit den Schultern.
"Du wei?t nicht, wann ihr das Buch gekriegt haben?", vermutete der Zwerg.
"Ugh."
"Und das ist, ?h, ungew?hnlich?", fragte Metzelfein.
"Ugh!"
"Wer hat denn die fehlenden Seiten rausgerissen?"
"Ugh", machte er, und zuckte wieder mit den Schultern.
"Das wei?t du auch nicht?"
Der Bibliothekar nickte ungl?cklich. Claudette klopfte ihm tr?stend auf den R?cken. "Das wird sich bestimmt aufkl?ren. Sicher stecken da irgendwelche Gauner hinter."
"Ugh." Kopfsch?ttelnd wankte der Orang-Utan von den W?chtern weg und verschwand zwischen den Regalen. Mitleidig sahen die Rekruten ihm nach.
"Mit diesem Buch stimmt etwas nicht, soviel d?rfte fest stehen", erkl?rte Metzelfein. "Wenn selbst der Bibliothekar nichts dar?ber wei?..."
"Habt ihr gesehen, wie sauber es geschrieben wurde?", fragte Eisenstirn. "Kein Tintenfleck, nichts. Und die Buchstaben sind unglaublich gleichm??ig."
"Genau wie in diesem Brief, den Gnomen im Geheimgang gefunden hat", warf Claudette ein. "Da war auch nichts verwischt."
"Warum ist uns das nicht gleich aufgefallen?"
"Naja, auf einer halben Seite ist das nicht so ungew?hnlich. Besonders wenn jemand das Ding gef?lscht hat. Aber keiner h?lt das ein ganzes Buch lang durch."
"Hat es jemand hergezaubert? Da w?ren wir hier doch richtig", vermutete Metzelfein.
"Nein, dazu ist es schon zu lange hier", widersprach Claudette. "Die Zauberer k?nnen nichts f?r lange Zeit ver?ndern. Es kam immer wieder vor, dass sie in den H?usern K?uflicher Zuneigung mit verwandelten N?ssen und ?hnlichem Zeug bezahlen wollten, aber am n?chsten Morgen hatte sich der Kram zur?ckverwandelt."
"?h, sind solche, ?h, Aktivit?ten f?r Zauberer nicht verboten?", erkundigte sich Eisenstirn verlegen.
"Dort werden auch Tanzvorf?hrungen angeboten."
"Also muss es woanders herkommen", wechselte Metzelfein rasch das Thema. "Au?erdem sollten wir den Rest des Buches finden, damit wir wissen, worauf wir uns bei diesem Ritual vorbereiten m?ssen."
"Ob wir uns doch an die Zauberer wenden sollten?"

***Tempel der Geringen G?tter***
Galdos griff nach dem kleineren Kittel. "Ein Lehrling?", vermutete er.
Venezia starrte den Restaurierer an der Nebenwerkbank finster an. "Hatte das Opfer einen Lehrling?", fragte sie.
"Nein, der Kittel geh?rt einem Novizen, der ihm die Baupl?ne gezeichnet hat", erkl?rte der Angesprochene. "Der Junge hat einen Arbeitsraum am Ende dieses Ganges. Der Kittel h?ngt nur hier, weil er keine Lust hatte, ihn st?ndig mit sich rumzuschleppen."
"Das ist doch was", rief Gnomen aus. "Vielleicht kann dieser Novize uns weiterhelfen."
"Versuchen k?nnen wir es", nickte Venezia. "Hier finden wir ohnehin nichts mehr."

***Arbeitszimmer des Novizen***
Die W?chter ?ffneten die T?r und betraten ein kleines Zimmer, das vollst?ndig mit Zeichnungen, Baupl?nen und beschmierten Zetteln vollgestopft war. Ein junger Mann mit einem blonden Wuschelkopf war ?ber einen Schreibtisch gebeugt, der f?r den gro?z?gigen Plan, an dem der Junge arbeitete, viel zu klein war.
"Entschuldigung", begann Galdos h?flich, woraufhin sein Gegen?ber den Kopf hob.
"Ja?"
"Wir sind von der Stadtwache und ermitteln wegen dem Mord an Skirmer", erkl?rte Venezia kurz. "Kanntest du ihn?"
"Nein", erwiderte der Junge nachdenklich. "Aber ich habe vor drei Wochen die Pl?ne f?r die Neugestaltung von Krals Altar gezeichnet."
"Ach, Skirmer hat die Pl?ne nicht selbst gemacht?", vergewisserte sich Gnomen.
"Die grobe Planung war nat?rlich von ihm, aber man kann da nicht einfach so drauflosbauen", erkl?rte der Novize, w?hrend er in einem Papierstapel w?hlte. "Ich muss das zuerst ins Reine Zeichnen, ein paar Kleinigkeiten verbessern... Wo hab ich nur... Ah, hier!" Triumphierend winkte er mit einem vergilbten Blatt Papier. "Das hier sind Skirmers Originalentw?rfe."
Galdos griff nach der Seite und hielt es so, dass die beiden Gnome auch hineinsehen konnten.
"Das soll Skirmers Entwurf sein?", fragte Gnomen est Nomen ?berrascht. "Das sieht aus, wie aus einem Buch herausgerissen."
Venezia zuckte mit dem Schultern. "Wer immer das gemacht hat, er war sehr ordentlich", stellte sie fest. "Da ist nicht eine Linie verschmiert..."

31.05.2002 22:45

Atera

***In der Bibliothek der UU***


"Die Zauberer befragen? Bewahren wir uns das als letzte M?glichkeit.", entgegnete Claudette.
"Also, was haben wir: das halbe Buch und die Notiz, die wir in Skirmers Gang fanden, scheinen von ein und demselben geschrieben worden zu sein.", fasste Metzelfein zusammen. "Dann wurde der Altar gestohlen, der Tischler ermordert, der dar?ber bescheid wu?te, das Gift bei Korden Lampe ist verschwunden, vermutlich gestohlen, dieser Kriecher ist uns entwischt und hat anscheinend einen neuen Auftrag. Morgen ist Neumond und das Ritual findet statt. So wie es aussieht verschwinden Zeugen und Beweise und es tauchen Zettel und Notizen auf, die uns in die Irre f?hren."
"Zudem l?uft uns die Zeit davon.", f?gte Eisenstirn hinzu.
"Hmm." In diesem Moment fiel Claudette etwas ein und sie wandte sich wieder an den Bibliothekar. "Hat sich in letzter Zeit schon mal jemand f?r das Buch interessiert?"
"Ugh.", best?tigte der Orang-Utan und nickte.
"Wann war das?", hakte die Rekrutin nach. Der Bibliothekar kratzte sich nachdenklich am Kopf.
"Ugh Ugh." Er hielt eine Hand in die H?he.
"Vor f?nf Tagen?", riet Eisenstirn. Ein Kopfsch?tteln folgte dem. "Vor f?nf Wochen?" Ein Nicken.
"Und wer war das?"
"Ugh.", antwortete der Bibliothekar. "Ugh." Er machte einige Zeichen, aber f?r die W?chter ergaben sie auch nach viel R?tselraten keinen Sinn.
"Ein Mann? Hatte der Mann vielleicht ein entstelltes Gesicht?" Wieder ein Kopfsch?tteln.
"Hatte er eine Robe an?", versuchte es Claudette. Der Affe nickte heftig. "Hmm, das k?nnte jeder des Ordens gewesen sein, aber immerhin ein Anfang. Lieh er das Buch aus? War es da noch unbesch?digt?"
"Ugh ugh." Kopfsch?tteln. Schulterzucken.
"Du wei?t es nicht mehr?"
"Ugh.", stimmte der Bibliothekar zu.
"Hmm, interessant. Vielleicht hat dieser jemand sich das Buch hier angesehen und unbemerkt die andere H?lfte, die der Orden f?r das Ritual ben?tigt, mitgehen lassen.", vermutete Metzelfein. Die anderen nickten. "Ich glaube, das war es erstmal an Fragen. Wir sollten zur?ck in den Tempel gehen und Bericht erstatten.", schlug der W?chter vor. Wieder ein Nicken.

***Tempel der Geringen G?tter***

Die drei Rekruten trafen auf die anderen im Hauptsaal des Tempels und wurden sofort von einer ?beraus freundlichen Venezia begr??t.
"Was macht ihr denn hier? Atera sagte, in drei Stunden treffen wir uns erst."
"Wo ist die eigentlich?", fragte Eisenstirn zur?ck.
"Sie redet mit Ridcully.", erwiderte Venezia knapp und starrte nachdenklich auf ein Blatt Papier. "Was habt ihr denn herausgefunden?"
Claudette berichtete eilig, als ihr pl?tzlich etwas auffiel.
"Woher ist dieses Blatt, M?'?m?", fragte sie.
"Das ist die Originalzeichnung von Skirmer, f?r den Altar. Er hat sie anscheinend aus einem Buch herausgerissen.", erkl?rte die Wergnomin.
"Das Buch aus der Unsichtbaren Universit?t!", erkannte jetzt auch Eisenstirn. Aufgeregt deutete er auf die Zeicnung. "Es ist unverkennbar die gleiche Handschrift."
"Und wie bringt uns das weiter?", fragte Venezia Knurblich nach.

20.06.2002 16:20

Claudette Minze

"Der Bibliothekar hat uns erz?hlt..." Eisenstirn z?gerte. "?h, eher mitgeteilt, dass ein Mann in einer grauen Kutte dieses Buch gesucht hat. Er hat wohl die H?lfte rausgerissen und gestohlen. Jetzt wissen wir, wer es ist."
"Vielleicht finden wir in seinem Zimmer den Rest, mit genaueren Angaben ?ber dieses Ritual", vermutete Claudette.
"Wenn dieser Kult es nicht in seinem Tempel versteckt hat", schr?nkte Venezia ein. "Das halte ich f?r wahrscheinlicher, immerhin haben wir Skirmers Zimmer samt Geheimgang schon mehrmals gr?ndlich durchsucht."
"Also zum Krals-Tempel?"
"Ja."
Metzelfein sah sich um. "Wo stecken eigentlich Galdos und Gnomen?"
"Was die Revisoren angeht sind wir hier nicht weitergekommen, also befragen sie die Handwerker, ob jemand gesehen hat, wie der Altar fortgeschafft wurde. Vielleicht hat doch jemand etwas gesehen. In diesem Ameisenhaufen bleibt ja fast nichts unbemerkt." Der Leutnant setzte sich zum n?chsten Ausgang in Bewegung. "Kommt ihr jetzt?"
Mit gemurmelten Best?tigungen folgten ihr die Rekruten.

***Tempel der Geringen G?tter, Ridcullys B?ro***
"Es tut mir leid, Eminenz, aber wenn wir Ergebnisse liefern sollen, brauchen wir schon etwas mehr an Informationen als das was im Touristenf?hrer steht."
Atera lehnte sich zur?ck und seufzte, w?hrend Ridcully zum wiederholten Male die vertraute Leier vom Religi?sen Haus das einen gewissen Standard an Heiligkeit wahren muss abspulte. Als sie nach einigen Minuten noch immer unbeeindruckt ins Leere starrte verstummte er.
"Also..?", ermutigte ihn der Spie?.
Der Hohepriester z?gerte noch einige Augenblicke, doch dann schien er sich einen Ruck zu geben. "Es bleibt unter uns?"
"Was immer Ihr mir erz?hlt wird auf den notwendigen Personenkreis beschr?nkt bleiben", antwortete Atera unverbindlich, aber Ridcully hatte nicht jahrelang religi?se Dispute und konfessionelle Fl?gelk?mpfe ?berstanden um sich mit nichtssagenden Floskeln abspeisen zu lassen.
"Ich meine unter uns", betonte er. "Es wird nicht in den offiziellen Berichten auftauchen, damit es eure Rekruten n?chste Woche von den D?chern pfeifen. Es wird wirklich auf den notwendigen Personenkreis beschr?nkt bleiben, den ich hiermit auf h?chstens f?nf Personen festsetze. Kann ich mich darauf verlassen?"
"Ich denke schon", erwiderte die W?chterin verwirrt. Was um alles in der Welt wollte der Hohepriester ihr erz?hlen?

***Tempel des Krals***
Die W?chter sahen sich im nun leeren Hinterzimmer um.
"Ausgeflogen", stellte Metzelfein fest. "Verdammt."
"Das Buch k?nnen wir wohl vergessen", seufzte Claudette entmutigt. "Wenn sie ihr Ritual woanders durchf?hren wollen haben sie die Gebrauchsanweisung sicher mitgenommen."
"Sehen wir uns trotzdem um", schlug Venezia vor. "Jetzt sind wir schon mal hier. Vielleicht haben sie irgendetwas anderes hier liegen lassen, das uns weiterhilft."
Wortlos verteilten sich die Rekruten in dem improvisierten Tempel um auch die Nischen und Schr?nke unter die Lupe zu nehmen. W?hrend die anderen verschiedene T?ren und Schubladen ?ffneten untersuchte Eisenstirn mit einer gemurmelten Bemerkung ?ber verdammten Papierkram ein kleines Schreibpult, neben dem sich ein Berg mit zerkn?llten Zetteln stapelte. Auf der Tischplatte fanden sich nur leere B?gen Schreibpapier und einige Tintenkleckse, also griff er nach irgendeinem der weggeworfenen Zettel und faltete ihn auseinander. Halblaut begann er zu murmeln: "Denn siehe, er ist der ewige Kelch, der alles enthalten kann. Sei es der Wein des Gl?cks, sei es der bittere Saft der Trauer, alles entspringt leer wird und so alles in sich..." Er stutzte.
"Was gefunden, Eisi?", erkundigte sich Metzelfein.
"Nur irgendeine heilige Schrift", antwortete der Zwerg. "Der Schreiber ist beim Kopieren wohl in der Zeile verrutscht oder so." Geistesabwesend nahm er noch eins der zerkn?llten Papiere auf und las: "Zu erlangen jene Macht, es muss flie?en die Macht des Lebens und des Todes, eingefangen in ihrer reinen Form... He!" Aufgeregt winkte er mit der Seite. "Schaut mal, ich glaube hier hat jemand die Anweisungen f?r ihr Ritual kopiert. Wahrscheinlich haben sie es ihrer Heiligen Schrift hinzugef?gt."
Zwei Sekunden sp?ter war er von den anderen umringt, die ihm neugierig ?ber die Schulter blickten, in Leutnant Knurblichs Fall direkt von besagter Schulter aus.
"Worauf wartest du, lies weiter", dr?ngte Claudette.
"Also..." Eisenstirn suchte kurz nach der richtigen Stelle. "...eingefangen in ihrer reinen Form. Dann gebet es in das alles enthaltende Element, welches zuallererst einen Kelch ber?hrte. So verd?nnt verteilet es unter die Sterblichen, auf dass..." Er sah auf. "Das war?s, Leute. Nichts mehr au?er einem fetten Tintenklecks."
"Mist, gerade als es spannend wurde", rief Metzelfein aus.
"Keine Panik, es gibt noch einen ganzen Haufen weiterer Zettel", meinte Venezia grinsend. "Also, Rekruten, auf zum fr?hlichen Abfallsortieren..."

***Tempel der Geringen G?tter, Ridcullys B?ro***
"Nat?rlich haben wir immer wieder mal Probleme mit Atheismus, aber das ist meistens nichts Ernstes", meinte Ridcully, w?hrend er eine rechteckige Flasche aus einem versteckten Fach im B?cherregal nahm. "Normalerweise halten sie uns f?r weltfremde Spinner und lassen uns in Ruhe. Aber in letzter Zeit gab es immer wieder... Vorf?lle."
"Welcher Art?", erkundigte Atera sich gespannt.
"Einige Priester begingen Selbstmord. Ich meine richtigen Selbstmord, ohne alle Zweifel. In ihren Abschiedsbriefen schrieben sie Dinge wie nichts macht mehr Sinn, mir wurden die Augen ge?ffnet oder es ist alles so leer. Das konnten wir nat?rlich nicht publik machen..."
Der Spie? sagte nichts.
"Immerhin ist es unsere Aufgabe, den Bewohnern der Stadt den Sinn des Lebens zu zeigen und ihr Leben mit g?ttlichem Schein zu erf?llen... Solche Sachen. Da sind Geschichten ?ber deprimierte Priester so ziemlich das Letzte was wir brauchen k?nnen."
"Und was hat das mit unserem Fall zu tun?", fragte sie.
Ridcully trank einen Schluck. "In dem meisten F?llen wurde vorher ein Unbekannter in ihrer N?he gesehen, mit dem sie sich lange unterhalten haben."
"Hat er ihnen die Augen ge?ffnet?"
"M?glich. Ich halte es sogar f?r wahrscheinlich. Und was noch wichtiger ist, auch Skirmer wurde in letzter Zeit oft mit einem Fremden gesehen. Allerdings war er zun?chst besonders fr?hlich. Erst ein paar Tage vor seinem Tod wurde er nerv?s und niedergeschlagen. Ich glaube aber nicht, dass er sich umbringen wollte."
"Hat er etwas von einem Ritual erz?hlt?", hakte Atera nach.
"Nicht direkt, er hat ein paar Andeutungen gemacht, er w?rde bald eine viel engere Bindung zu seinem Gott haben."
"Hat er auch Revisoren erw?hnt?"
"Nein", erwiderte Ridcully. "Tut mir leid, aber mit Buchhaltung haben wir hier nicht allzu viel am Hut."

***Tempel des Krals***
"Hier ist noch etwas", meinte Claudette. "Denn siehe, die Macht wird durch dem Glauben geb?ndelt. So muss das geheiligte Wasser an die gl?ubigsten der Gl?ubigen verteilt werden, um genug Macht zu erlangen. F?r das hehre Ziel werden sie geopfert und ihr Glaube buddelt... Hm, b?ser Rechtschreibfehler."
"Gut, fassen wir mal zusammen", schlug Venezia vor. "Wir wissen, diese Krals-Anh?nger wollen Leben und Tod vereinen, wobei der Tod wohl dieses Gift sein soll und das Leben vielleicht destilliertes Blut, wenn man sich die Pl?ne f?r ihren Schrein so anguckt. Dann mischen sie es mit dem ersten Element..."
"Ich denke, sie meinen Wasser", erg?nzte Eisenstirn.
"...sie mischen es also mit Wasser, gut. Und dann verteilen sie das Zeug an diejenigen mit dem st?rksten Glauben..." Sie brach ab und riss entsetzt die Augen au. "Diese Irren planen einen Giftanschlag auf den Tempel!"

06.07.2002 22:21

Atera

***Auf dem Berg***

Einzelne Sonnenstrahlen fielen auf verwitterte alte Mauern, zerbrochene T?rme und umgest?rzte Statuen. Die alte Ruine schwieg. Von hier, der einzigen Erhebung in der gro?en einzigartigen Stadt auf der Scheibenwelt, hatte man einen weiten Blick ?ber ganz Ankh-Morpork. Doch niemand machte sich die M?he auch nur einen Fu? an den Rande des H?gels zu setzen oder ihn gar ganz zu besteigen, nur um auf eine stinkende, l?rmende Stadt zu sehen.
Zum Gl?ck brauchten sich die Revisoren nicht auf diese sterbliche Weise fortbewegen. Dieses Mal waren es zwei und die grauen Kutten standen in Richtung des Tempels der Geringen G?tter.
"Bald ist es soweit." Bei normalen Wesen h?tte man eine gewisse Ungeduldigkeit in den Worten sp?ren k?nnen, doch die Stimme blieb emotionslos.
Sie hatten schon zu lange gewartet. Die andere Kutte sagte etwas, doch der Wind entf?hrte ihr die gewisperten Worte noch ehe sie irgendjemand anders vernehmen konnte.
"Bald.", bekr?ftigte der erste noch einmal. Ihr Blick streifte den Tempel, der mit seinen Rundb?gen und Kuppeln gut zu erkennen war. Sie schwiegen und selbst die Sonne fl?chtete rasch hinter eine mit Efeu umh?llte Mauer.
Es wurde kalt.

16.08.2002 0:24

Claudette Minze

***Tempel der Geringen G?tter, Ridcullys B?ro***
Mit ein wenig ?berredungskunst hatte Atera Ridcully dazu gebracht, ihr Einsicht in die Akten der toten Priester zu geben. Allerdings hatte der Hohepriester darauf bestanden, dass sie ihre Nachforschungen in seinem B?ro durchf?hrte. Wahrscheinlich hat er Angst, ich k?nnte kleine Bilder an den Rand kritzeln, dachte sie sarkastisch und ?ffnete die n?chste Seite des Lebenslaufs eines Priesters des Gottes Kithomi, Besch?tzer kleiner Kinder vor Monstern, die unter Betten hausen. Obwohl er vermutlich Tausende von Gebeten pro Nacht empfing war er ein eher unbekannter Gott; seine Anh?ngerschaft bestand aus sechzehn Priestern, die sich ?ber die gesamte Sto Ebene verteilten.
Das war auch schon die einzige Gemeinsamkeit, die sich bisher ergeben hatte. Anscheinend hatte der Fremde nur Kontakt zu Gl?ubigen besonders geringer G?tter aufgenommen. Sie sprach Ridcully darauf an, doch der zuckte nur mit den Schultern.
"Er wollte sicher keine Aufmerksamkeit bei den m?chtigen G?ttern erregen", meinte er. "Die meisten von ihnen warten nur auf die Gelegenheit, ein paar Blitze zu schleudern. Ich meine, ich k?nnte da Geschichten erz?hlen..."
"Moment", unterbrach der Spie? den Redeschwall. "Ich dachte, wir reden hier von einem Atheisten?"
Der Hohepriester stutzte, aber er bekam keine Gelegenheit, sich zu diesem Widerspruch zu ?u?ern, denn in diesem Moment ?ffnete sich die T?r und Venezia Knurblich huschte in den Raum. Ohne Ridcully zu beachten, sprang sie Atera auf die Schulter und fl?sterte ihr einige S?tze ins Ohr.
Der Spie? riss die Augen auf und schluckte. "Oh", brachte sie hervor. "Meine G?te." Sie hob den Kopf und blickte Ridcully unheilverk?ndend an. "Eminenz, wir haben nicht ganz so gute Nachrichten, wie wir gehofft haben..."


***Vor der T?r***
Die Rekruten standen vor der B?rot?r und diskutierten aufgeregt die Ergebnisse ihrer Ermittlungen.
"Das ist Wahnsinn", ereiferte sich Gnomen est Nomen gerade. Auf der Suche nach Zeugen des Altarraubes waren er und Galdos auf die anderen W?chter gesto?en, die v?llig au?er Atem aus dem Krals-Tempel zur?ckgekehrt waren. "Kein Priester w?rde so etwas tun. Die Krals-Anh?nger machen das bestimmt nicht freiwillig."
"Glaubst du? Und warum enden dann die meisten religi?sen Konflikte mit einem Blutbad oder Glaubenskrieg oder so?", fragte Metzelfein.
"Weil es den Namen des Gottes ehrt", erwiderte Gnomen. "Und darum w?rden die Krals-Anh?nger nie mit Gift morden, solche hinterlistigen Anschl?ge sind nicht heroisch genug."
"Aber sie sehen es als Ritual", wandte Claudette ein. "Sie wollen tats?chlich ihren Gott damit ehren."
Galdos sch?ttelte ungl?ubig den Kopf. "Niemand hier hat uns davon etwas erz?hlt. So ein Ritual ist doch sehr ungew?hnlich, das h?tten wir bestimmt geh?rt."
"Der Text, den wir gefunden haben, war die Anleitung f?r das Ritual. Wer wei?, wie das in ihre Religion geraten ist", meinte Eisenstirn.
"Ein Zufall war es nicht", stellte Metzelfein fest. "Immerhin wurde gezielt dieses Buch aus der Bibliothek gestohlen."
"Und jemand hat die Beschreibung der Revisoren rausgerissen", murmelte Claudette.
"Das ist der Beweis", rief Gnomen aus. "Die Krals-Priester wurden reingelegt."
"Aber von wem?"
W?hrenddessen hatte sich die B?rot?r ge?ffnet und Atera und Venezia kamen heraus, den etwas blassen Ridcully im Schlepptau. "Diese Frage k?nnen wir sp?ter kl?ren", erkl?rte der Spie?, woraufhin die Rekruten sich zu ihnen umdrehten. "Zuerst m?ssen wir f?r die Sicherheit der Priester sorgen."
"Seine Eminenz hier meint, der einzige Weg um alle Priester auf einmal zu erwischen sei, das Gift in die Wasserversorgung zu sch?tten", erg?nzte Leutnant Knurblich. "Zum Gl?ck gibt es nur eine Leitung, das erleichtert uns die Arbeit um Einiges. Wir werden alle Zug?nge absperren und ?berwachen, von hier bis zum Berg."
W?hrend die Rekruten nickten, wandte Atera sich noch einmal an Ridcully: "W?hrend wir uns um die Attent?ter k?mmern, darf kein Priester hier Wasser aus den Brunnen trinken. Aus Sicherheitsgr?nden."
Der Hohepriester z?gerte. "Ich werde nat?rlich auf die Gefahr hinweisen, aber es w?re sicher besser, wenn ihr den Anschlag von vorneherein verhindern k?nntet. Ihr kennt ja unsere Vorschriften, au?erdem k?nnten einige an g?ttlichen Willen glauben, also..."
"Eminenz, wir sind hier um ein Verbrechen zu verhindern", zischte Atera gef?hrlich leise. "Wir sind nicht, ich wiederhole, nicht hier um die Aufpasser f?r eine Horde irrer Priester zu spielen, die anscheinend keine Gelegenheit auslassen, sich versehentlich selbst umzubringen." Langsam wurde ihre Stimme lauter. "Wenn sich also einer der hier t?tigen Gl?ubigen trotz der Warnung berufen f?hlt, aus den Brunnen zu trinken, dann werden wir ihn nicht davon abhalten."
Das letzte Wort hallte leise von den W?nden wieder. Die ?brigen W?chter beeilten sich, hinter ihr das Geb?ude zu verlassen, w?hrend sie etwas wie irgendwann reichts ja mal murmelte.
"Sie hat uns doch neulich was von Fingerspi-mmh", begann Eisenstirn halblaut, verstummte aber, als Galdos ihm hastig den Mund zuhielt und schrill zu pfeifen begann.


***Eingang zur Wasserleitung***
"Urgh."
"Ich dachte, wir reden hier von Trinkwasser."
"Hat sich da hinten was bewegt?"
"He, pass auf."
"Das ist verdammt glitschig hier."
Unter m?rrischen Kommentaren stiegen die W?chter durch den Eingang ins Tunnelsystem unter der Stadt. Der unterirdische Kanal zwischen dem Brunnen auf dem Berg und dem Tempel war einer der wenigen die noch in Betrieb war. Durch schmale Ritzen an der Decke fiel schwaches Licht, das die von feuchten Algen an en W?nden und dem Fluss in der Mitte des Ganges beleuchtete.
"Hier wird das Wasser in die verschiedenen Brunnen im Tempel geleitet", erkl?rte Venezia. "Dieser Kanal ist also die einzige M?glichkeit, alle Priester auf einmal zu erwischen. Wir gehen jetzt auf beiden Seiten des Kanals entlang und achten auf alles Verd?chtige. Und ich m?chte etwas Fr?hlichkeit sehen."
"Nicht noch so ein F-Wort."


***Auf dem Berg***
Am sp?ten Nachmittag trafen die Krals-Anh?nger einzeln oder in kleinen Gruppen auf dem Berg ein. Aus mitgebrachten Beuteln und S?cken zogen sie ihre Kutten und verschiedene Zeremoniengegenst?nde, die sie sorgf?ltig um einen Brunnen drapierten. Zwei der Anwesenden schoben ein mit Moos bewachsenes Tr?mmerst?ck beiseite, unter dem der sorgf?ltig verpackte Altar versteckt war. Alle waren angespannt vor freudiger Erwartung und keiner von ihnen bemerkte die zusammengekauerte Gestalt, die am Grund des Brunnens kauerte und mit glasigem Blick aufs Wasser starrte.
Kriecher lauschte dem fr?hlichen Treiben ?ber ihm, w?hrend er seinen eigenen d?steren Gedanken nachhing. Dass der Wartungsschacht an dieser Stelle auch als Brunnen genutzt werden konnte erleichterte ihm seine Aufgabe, die Priester zu ?berwachen, nicht nur erheblich, es war auch unerl?sslich f?r die Durchf?hrung des Rituals. Nur durch ihn konnte das Gift im Tempel verteilt werden, so dass sein Meister endlich sein Ziel erreichen w?rde. Das w?rde f?r ihn zwar das Ende bedeuten, aber... Er z?gerte. Aber was? Wollte er das, was er im Begriff war zu bewirken, wirklich?
Seine Gedankeng?nge wurden j?h unterbrochen, als aus dem Tunnel vor ihm verzerrte Stimmen hallten. Seine Zweifel wurden weggewischt wie Staubflusen und machten einer Gewissheit Platz, die tief in seinem Geist verankert war.

"Ist es noch weit?"
"Das hast du schon vor zehn Minuten gefragt, Claude."
"Du hast mir aber nicht geantwortet."
"Weil ich es eben nicht wei?."
"Warum hast du das nicht gleich gesagt?"
Eisenstirn wollte gerade antworten, als Galdos das Gespr?ch mit einem "Guckt mal" unterbrach und nach vorne deutete. Etwa hundert Schritte voraus wurde der Gang von einem Lichtstrahl erhellt, in dessen Schein eine sitzende Gestalt zu erkennen war.
"Ein Wachposten?", fl?sterte Gnomen.
"M?glich", raunte Venezia. "Wir gehen weiter, aber m?glichst leise. Nicht dass er abhaut."

Kriecher griff nach seiner Armbrust, entschied sich dann aber f?r die Messer. Es war besser, ?berraschend anzugreifen. M?glicherweise konnte er genug ausschalten, dass die Priester mit dem Rest fertig wurden.
Die Stimmen verstummten und die leisen Schritte wurden noch leiser. Anscheinend hatten sie ihn gesehen und waren nun auf der Hut. Nun ja, man konnte sie auch auf andere Art ?berraschen...
"Seid ihr W?chter?", rief er ihnen entgegen und stand auf. "Ich ergebe mich."

Die kleine Gruppe war ?berrascht stehen geblieben.
"Und jetzt?", zischte Galdos.
"Jetzt sehen wir erst mal nach, wer das ist, und weswegen er sich ergeben will", bestimmte Atera. "Aber vorsichtig."
Misstrauisch n?herten sich die W?chter dem Mann, bis Metzelfein pl?tzlich stehen blieb. "Das ist der Attent?ter", stie? er hervor. "Der wollte uns umbringen."
"Man hat mich gezwungen", meinte Kriecher, der sich mit gehobenen Armen n?herte. "Diese verr?ckten Priester haben meine arme kleine Tochter und..." Er schluchzte theatralisch.
Inzwischen hatte er die Gruppe erreicht und trat mit einigen geschickten Schritten neben sie an die Steinmauer. W?hrend die W?chter ihn umringten und mehr oder weniger ?berzeugt musterten lie? er die H?nde sinken. "Ich bitte euch...", fuhr er in seiner Litanei fort, w?hrend die Messer in seinen ?rmeln langsam zu seinen H?nden rutschten. Als er das raue Holz der Griffe an seinen Handgelenken sp?rte, griff er zu und stie? sie den ihm am n?chsten stehenden W?chtern ? Atera und Metzelfein - ins Fleisch.
Sie reagierten recht unterschiedlich. W?hrend Atera ver?rgert das Loch in ihrer Uniform ? und ihrem Brustkorb ? betrachtete, griff Metzelfein nach seiner Schulter und schrie. Was als Schmerzensschrei begann wurde ?bergangslos zu einem w?tenden Br?llen, das furchterregend von den Tunnelw?nden wiederhallte. Mit einer Hand schlug er Kriecher ein Messer aus der Hand, die andere lie? er ungebremst auf seine gesunde Gesichtsh?lfte krachen. Aufheulend stolperte der Angreifer zur?ck und nun erwachten auch die ?brigen W?chter aus ihrer Erstarrung. Galdos und Eisenstirn packten die Arme des Attent?ters um ihn zu b?ndigen und der Rest bem?hte sich, Metzelfein davon abzuhalten, ihren einzigen Zeugen zu Brei zu schlagen.
Als sein Anfall vorbei war lehnte er sich keuchend an die Tunnelwand. W?hrend Claudette seine Schulter mit einem improvisierten Verband versorgte, betrachteten die anderen ihren Gefangenen, der noch immer an beiden Armen festgehalten wurde. Seine unverbrannte Gesichtsh?lfte war inzwischen angeschwollen und f?rbte sich blau.
"Warum hast du uns angegriffen?", wollte Atera nach einer kurzen Stille wissen.
Kriecher antwortete nicht.
"Hat sich dein Auftrag schon wieder verlagert?", fragte Galdos herausfordernd.
"Oder haben wir dich beim Brunnenvergiften gest?rt?", erg?nzte Venezia.
"Ihr seid zu sp?t", meinte Kriecher widerwillig. Es ging ihm jetzt nur noch darum, die W?chter so lange hinzuhalten, bis diese Idioten ?ber ihren K?pfen ihre Arbeit getan hatten. "Das Gift ist im Wasser und die Priester im Tempel wahrscheinlich schon tot."
"Und was machst du dann noch hier?"
"Beten."
Zufrieden beobachtete er, wie die W?chter sich hilflos ansahen. In diesem Moment begannen die Ges?nge. W?hrend Kriecher die Krals-Priester innerlich mit w?sten Beschimpfungen bedachte, begann Eisenstirn zu grinsen.
"Netter Versuch", meinte er. "Wolltest uns hinhalten, wie?"
"Kein Grund, hier Wurzeln zu schlagen", mahnte Venezia. "Wir m?ssen das Ritual verhindern."
"Also los, wir m?ssen den Brunnenschacht hochklettern", bestimmte Atera. An den verletzten Metzelfein und Claudette gewandt, fuhr sie fort: "Ihr bleibt hier und bewacht den Attent?ter."
Im darauf folgenden Gerangel raunte Gnomen den beiden Zur?ckbleibenden zu: "Passt auf, dass er sich nichts antut. Das tun religi?se Fanatiker oft, wenn ihre Mission gescheitert ist."
Claudette nickte, aber Kriecher starrte nur stumpf vor sich hin. Er sah keinen Sinn darin, sich selbst umzubringen. Das w?rden bald andere erledigen...

Unter den Ges?ngen der Priester wurde der Heizkessel im Altar angez?ndet. Das Gef?? mit dem Gift stand bereit und die Anh?nger erwarteten den H?hepunkt des Rituals, in dem das Gift und seine Zutaten in den Brunnen gesch?ttet werden sollten.
"Oh Krals, erleuchte uns. Segne unsere armseligen Geister mit deiner Gnade", sangen die Priester im Chor. "Oh Krals, erscheine..."
Es erschien tats?chlich jemand. Aus dem Brunnen tauchte ein Kopf auf, dem Augenblicke sp?ter zwei H?nde folgten.
"?h... Krals?", fragte einer der Gl?ubigen vorsichtig.
"Nicht ganz", ?chzte Atera, w?hrend sie v?llig aus dem Brunnen kletterte, Leutnant Knurblich auf der Schulter. Ihr folgte Eisenstirns b?rtiges Gesicht. "Stadtwache. Alle Anwesenden sind hiermit verhaftet, wegen geplantem Massenmord, Diebstahl, Verschw?rung..." Inzwischen waren auch Galdos und Gnomen auf den Zeremonienplatz gestiegen.
"Bitte unternehmt keinen..."
"Weg hier!"
"...Fluchtversuch."
Die in graue Kutten geh?llten Gestalten stoben auseinander. Die W?chter st?rmten hinterher. Drei Minuten sp?ter war alles vorbei.


***Im Wachhaus***
Als Claudette und Eisenstirn aus ihrem Verh?rzimmer kamen, stolperten sie fast ?ber Gnomen, der auf dem Gang hin und her lief. An der T?r, hinter der Kriecher gerade von Spie? Atera und Leutnant Knurblich verh?rt wurde, lehnte Galdos und gab fl?sternd die Geschehnisse im Zimmer wieder. Als er die Neuank?mmlinge bemerkte, machte er hastig einen Schritt von der T?r weg.
"?h, hallo...", stotterte er erleichtert, nachdem er die anderen Rekruten erkannt hatte.
"Vielleicht sollte aufpassen, dass keiner pl?tzlich hier reinplatzt", meinte Eisenstirn und stellte sich ans Ende des Ganges.
"Gute Idee", nickte Claudette und wandte sich dann an Galdos. "Wie weit sind sie?"
"Er hat immer noch nichts gesagt", seufzte er. "Das ist ein ganz Sturer."
"Haben sie ihm schon mit der Assassinengilde gedroht?"
"Sie sind schon bei der Skorpiongrube. Anscheinend ist ihm alles egal."
"Typisch entt?uschter religi?ser Fanatiker", kommentierte Gnomen missmutig. "Den m?sste man bei seinem Seelenheil packen oder so. Aber das w?rde er uns nicht abnehmen."
"Zumindest waren die Krals-Priester vern?nftig", warf Eisen ein. "Unsere zumindest. Dieser... Achtung, da kommt jemand!"
Man h?rte Schritte, kurze Zeit sp?ter fiel ein Schatten in den Gang, dessen Besitzer im auf den Fu? folgte.
"Metzi, bist du wieder fit?"
"War nur eine Fleischwunde. Was hat der Attent?ter gesagt?"
"Noch gar nichts."
Die Unterhaltung der Rekruten wurde von Leutnant Knurblich unterbrochen, die auf den Gang heraustrat. "Was haben die Krals-Anh?nger gesagt?", fragte sie, nachdem sie die T?r hinter sich geschlossen hatte.
"Der Mann da drin ist pl?tzlich in ihrem Tempel aufgetaucht", berichtete Eisenstirn. "Skirmer hatte ihn mitgebracht. Er hat ihnen von den Revisoren erz?hlt, nat?rlich leicht abgewandelt. Er behauptete, sie w?rden ausgesuchten Gl?ubigen den direkten Kontakt mit ihren G?ttern erm?glichen. Sie m?ssten nur dieses Ritual durchf?hren."
"Und darum wollten sie so eben mal ein paar hundert Menschen umbringen?"
"Wir reden hier von Priestern", warf Metzelfein ein, was ihm einen b?sen Blick von Gnomen einbrachte.
"Sie sind davon ausgegangen, dass wahre Gl?ubige nicht verletzt werden, sondern ebenfalls erleuchtet", warf Galdos ein.
"Typisch."
"Jetzt kommt rein", unterbrach Venezia die Rekruten. "Vielleicht wird unser Attent?ter weich, wenn wir ihm die Aussagen der Krals-Leute unter die Nase reiben."
Im Verh?rzimmer sa? Kriecher zusammengesunken auf einem Stuhl, w?hrend Spie? Atera in der typischen B?ser-Bulle-Haltung vor ihm sa?. "Was hat er den Krals-Priestern erz?hlt?", fragte sie, ohne den Blick von ihm abzuwenden.
"Er wollte sie ?ber die Revisoren mit ihren G?ttern bekannt machen."
"Na, das klingt aber gar nicht nach alles ist so leer und sinnlos", meinte sie. "Hast du deine Methode ge?ndert?"
Kriecher schwieg.
"Wenn du vielleicht gar nichts mit den Selbstmorden der Priester zu tun hast, solltest du uns das sagen..."
"Ja, ich wei?, sonst Skorpiongrube", seufzte Kriecher. "Das habe ich begriffen."
"Dann rede doch einfach", schlug Galdos vor. "Vielleicht hat der Patrizier einen netten Tag und..." Er unterbrach sich, als die anderen ihn ungl?ubig bis besorgt ansahen. "Naja...", murmelte er, doch die ?brigen Rekruten wandten sich nun ebenfalls dem Attent?ter zu.
"Sag uns was los ist und..."
"Hast du die Nachrichten gef?lscht?"
"Du hast Korden Lampe umgebracht, nicht wahr?"
"Wei?t du, wir wollen alle nach Hause..."
"Schon gut", stie? Kriecher hervor. "Ich sage euch ja alles. Es ist sowieso egal, und bevor ihr hier zu siebent auf mich einredet..."
"Probleme mit den Verd?chtigen? Nervt sie mit euren Rekruten, bis sie zusammenbrechen", murmelte Venezia kopfsch?ttelnd. Laut sagte sie: "Was ist jetzt mit den Priestern?"
"Sie waren nicht bereit f?r die Wahrheit", erkl?rte er m?de. "Sie verzweifelten an der Erkenntnis, dass sie Fehler in der Ordnung des Universums anbeten. Kreaturen, entstanden aus den Abfallprodukten des Geistes..."
"Meinst du die G?tter?", erkundigte sich Gnomen sicherheitshalber.
"Sie sollten geschw?cht werden. Sie wuchern wie Unkraut unter einer Pflasterstra?e, bis sie eines Tages hervorbrechen... Die alten Narren sollten eliminiert werden, ihre Futtermeister", sagte er, wie etwas vor langer Zeit auswendig gelerntes.
"Wie kommst du auf solche Ideen?", fragte Metzelfein best?rzt.
"Es ist alles in meinem Kopf. Sie haben mir Anweisungen gegeben..." Er sch?ttelte den Kopf, wie um wieder einen klaren Gedanken zu fassen. "Die Priester verzweifelten an der Wahrheit", wiederholte er, "Also habe ich ihnen das M?rchen aufgetischt, dass sie ihre G?tter treffen k?nnen. Ich musste das Buch etwas um?ndern. Sie haben nicht mit der Sturheit der Priester gerechnet, es enthielt die Wahrheit..."
"Und Skirmer?", erkundigte sich Eisenstirn.
Kriecher verzog das Gesicht zu einem verzerrten L?cheln. "Er ist mir auf die Schliche gekommen. Als er seine heiligen Schriften kopierte, ist er auf eine der Seiten des Buches gesto?en, die er nicht h?tte finden d?rfen. Er hat sich gut verstellt... Aber konnte sie nicht t?uschen. Niemand kann das."
"Na sch?n, und um die Sache abzuschlie?en", begann Atera "Wer sind sie?"
Der Mann vor ihr reagierte nicht. Er hob den Kopf und starrte aus glasigen Augen ins Leere. "Sie kommen", fl?sterte er. Es geschah ganz beil?ufig. Aus dem Nichts materialisierte sich eine leere graue Kutte im Zimmer.
"Der Revisor", keuchte Galdos.
"Das ist unsere Bezeichnung."
"Seid Ihr f?r diesen Schlamassel verantwortlich?", wollte Spie? Atera wissen.
"Wir bem?hten uns, gewissen Entwicklungen entgegenzusteuern", teilte ihnen die Kutte mit. "Ungl?cklicherweise stellten sich die betreffenden Manifestationen als sehr hartn?ckig heraus."
"Aus den Abfallprodukten des Geistes entstanden gef?hrden sie die nat?rliche Ordnung, die wahre Ordnung, die einzige Ordnung...", murmelte Kriecher als spr?che er ein Gebet.
"Ja. Leider erwiesen sie sich als unempfindlich gegen einen... chirurgischen Eingriff. Um weitere Unordnung zu vermeiden, werden wir unser Experiment beenden und seine Spuren entfernen."
Die graue Kutte l?ste sich v?llig unspektakul?r auf. Die W?chter brauchten einige Zeit um zu bemerken, dass auch Kriecher verschwunden war.
"?h..."
"Ist er abgehauen?", fragte Claudette hoffnungsvoll.
"Ich f?rchte nicht", meinte Galdos schaudernd.
"Die k?nnen einen einfach so verschwinden lassen?"
"Das Buch, die Baupl?ne und einer der Briefe sind auch weg", stellte Venezia fest. "Also alles, was vorher auf r?tselhafte Weise aufgetaucht ist."
"Das hei?t, er ist auch..."
"...von ihnen erschaffen worden", beendete Metzelfein den Satz "Um die Schmutzarbeit zu erledigen."
"So wie das Buch, um die Krals-Anh?nger zu benutzen..."
"Und wie der Brief, um uns abzulenken."
"Er hatte noch nicht einmal einen Namen", murmelte Claudette.
Eine nachdenkliche Stille trat ein.
"Und jetzt?", fragte Gnomen nach einer Weile.
"Tja, der Fall d?rfte abgeschlossen sein", meinte Atera. "Unser Bericht wird zwar recht abenteuerlich aussehen..."
"Ich w?rde vorschlagen, wir gehen jetzt in den Eimer und betrinken uns sinnlos", schlug Eisen vor.
"Keine schlechte Idee, bevor ich heute mitten in der Nacht aufwache und n?her ?ber Kriechers Meinung ?ber G?tter und dergleichen nachdenke...", stimmte Claudette zu.
Die ?brigen W?chter nickten mit mehr oder weniger Begeisterung und verlie?en den Raum. Galdos ging als letzter, und zog die T?r hinter sich zu.


***Irgendwo***
"Wo bin ich?"
ST?NDIG FRAGEN DIE LEUTE WO SIE SIND, WAS PASSIERT IST ODER OB SIE ETWAS ?NDERN K?NNEN. ES W?RE ZUM BEISPIEL H?FLICH, SICH NACH MEINER GESUNDHEIT ZU ERKUNDIGEN, ODER...
"Bist du der Tod?"
Tod seufzte. Zusammen mit dem Leben schienen Menschen nicht nur einen Gro?teil ihrer Sorgen und ?ngste zu verlieren, sondern auch das Gesp?r f?r Winke mit dem Zaunpfahl.
JA, sagte er schlicht.
"Ich habe also eine Seele?"
DU BIST EIN UNGEW?HNLICHER FALL, erkl?rte Tod. IN DIR IST DIE SEELE EINES MENSCHEN, DOCH SIE IST MIT WISSEN ANGEF?LLT DAS NICHT F?R DICH BESTIMMT IST. DEIN BEWUSSTSEIN K?MPFT MIT DEINER SEELE UND DAS MACHT DIE WAHNSINNIG.
"Kannst du mir helfen?"
DAS WIRD N?TIG SEIN.
"Aha."
Eine Zeitlang geschah nichts.
"?h, was passiert jetzt?"
DU MUSST ZUR?CK INS LEBEN GEHEN.
"Wie, einfach so? Werde ich wiedergeboren?"
JA. BEFREIT VON DER LAST DER ERINNERUNGEN. HAST DU EINEN BESTIMMTEN WUNSCH?
Kriecher sah zu dem hellen Fleck, der am Horizont aufgetaucht war. Er schien ihn zu rufen... "Kaninchen finde ich niedlich", murmelte er, w?hrend er von einem Gef?hl der Schwerelosigkeit ergriffen wurde.
Tod sah ihm nach. ES IST DOCH IMMER DAS GLEICHE, brummte er. KEINER KOMMT AUF DIE IDEE, SICH ZU BEDANKEN...



17.08.2002 18:52

Wörter:

Gnomen est Nomen   1203
Venezia Knurblich   1982
Schädelknacker Eisenstirn   5998
Galdos   9056
Atera   12385
Claudette Minze   14833



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