In Ankh-Morpork ist der Rassismus ausgebrochen. Nun verlangt die Mehrheit der Bürger,
dass nur noch Menschen in der Wache arbeiten und somit für ihren Schutz vor "widerwertigen Kreaturen" sorgen.
Wie soll das bloß enden?
Ptracy
Hauptmann Rascaal und Ptracy schlenderten gerade zusammen die Winkelgasse entlang und unterhielten sich angeregt. Allein diese Tatsache h?tte bis vor kurzem den aufmerksamen Beobachter misstrauisch werden lassen, da die beiden W?chter normalerweise bei ihren "Unterhaltungen" einen gewissen L?rmpegel nie unterschritten. Doch seit der Umstrukturierung der Wache war ihr unterschwelliger Konkurrenzkampf weitgehend verschwunden und so sah man sie immer ?fter zusammen auf Streife. F?r heute hatten sie ihren abendlichen Rundgang so gut wie beendet, als Ptracy bemerkte:
"Puh, das war mal wieder genug Aufregung f?r einen Tag! Lass uns eine Pause bei diesem Cafe einlegen. Ich k?nnte einen Kapudschino vertragen."
"Meinetwegen", willigte Rascaal wenig begeistert ein.
"Soweit ich wei? gibt es dort auch sehr guten Roten-Beete-Saft.", bemerkte Hauptmann Ptracy, woraufhin sich die Miene Rascaals sofort aufhellte.
Die beiden Hauptm?nner suchten sich gerade einen Platz am Rande des Cafes, als ein Kellner auf sie zugeeilt kam und sie am Hinsetzen hinderte, indem er sich ihnen direkt in den Weg stellte und die Arme vor sich verschr?nkte.
"Tut mir leid, aber sie sind hier nicht erw?nscht".
"Wie bitte?", wollte Ptracy wissen, wobei ihre rechte Augenbraue gef?hrlich zuckte und Rascaal vorsichtshalber einen Schritt zur?ck weichen lie?.
"Wollen sie etwa andeuten, dass sie etwas gegen meinen Hund haben? Dios hat noch nie jemanden der es nicht verdient hat etwas getan und au?erdem..."
"Nein, nat?rlich habe ich nichts gegen den Hund!", erwiderte der Kellner hastig und nahm Ptracy, die gerade in Fahrt kam, die Luft aus den Segeln.
"Nicht?", fragte diese misstrauisch.
Inzwischen hatten sich einige der G?ste dem Geschehen zugewandt und funkelten die kleine Gruppe finster an.
"Trotzdem sollten sie jetzt besser gehen, meine G?ste w?nschen keine dieser widerw?rtigen Kreaturen hier."
"Aber eben haben sie doch noch gesagt...", begann Ptracy irritiert, als pl?tzlich mit Blick auf Rascaal eine Erkenntnis in ihr reifte "Sie meinen doch nicht etwa meinen Kollegen?"
"Nun ich.....?hhh...w?rde es nie wagen so etwas...?hh...", stammelte der kleine Mann, der sich zwei bewaffneten W?chtern mit einem knurrenden Hund gegen?ber sah.
"Lass gut sein, wir gehen!", mischte sich Rascaal sichtlich ersch?ttert ein uns stapfte davon. Auf dem Weg zur Wache erkl?rte er der perplexen W?chterin, dass er solche Reaktionen in den letzten Tagen schon ?fter erlebt h?tte. Ein Schrei riss beide aus ihrem Gespr?ch und sie eilten auf eine Frau zu, die offenbar gerade schwer gest?rzt war.
"Brauchen sie Hilfe?", bot Hauptmann Rascaal ihr an und reichte ihr eine Hand, um ihr aufzuhelfen.
"Nein danke! Von ihnen nicht!", keifte sie und streckte ihre Hand der W?chterin entgegen, um sich an ihr hochzuziehen.
"OK, das ist entschieden genug!", erboste Hauptmann Rascaal sich, drehte sich auf dem Absatz um und machte sich aus dem Staub. Ptracy konnte kaum mit ihm Schritt halten und verlor den Anschluss. Auf der Wache angekommen, konnte sie nur noch eine T?r knallen h?ren und Rascaal war in seinem B?ro verschwunden. Die anwesenden W?chter starrten Ptracy vorwurfsvoll an.
"Schaut nicht so, ich habe ihm nichts getan!", verteidigte sie sich. "Aber es geht etwas sehr seltsames in Ankh-Morpork vor. Scheinbar hetzt irgendjemand die Bewohner der Stadt gegen Untote auf."
"Nicht nur gegen uns", warf die Obergefreite Charlotta ein. "Die Zwerge und Gnome bekommen das auch schon zu sp?ren, ebenso die Trolle."
"Ich denke wir sollten uns der Sache annehmen!", sagte Oberfeldwebel Pismire entschlossen.
"Gute Idee!", stimmte der Hauptmann ihm zu. "Such dir eine Truppe zusammen und geh der Sache nach. Nimm am Besten keinen der Betroffenen mit, das k?nnte die Ermittlungen erschweren. Aber Valeriaa und Charlotta sollten trotzdem dabei sein, sie fallen nicht gleich als Untote auf. Ich g?nne mir jetzt erst mal meinen wohlverdienten Feierabend. ", damit ?berlie? der Hauptmann seinem Stellvertreter diese schwierige Situation und verlie? das Wachgeb?ude.
22.11.2001 18:07Valeriaa
Man konnte freilich nicht sagen, das die Stadt ein Hauch von Rassenfeindlichkeit besa?. Es war normal, das sich Zwerge und Trolle wie Hund und Katz auff?hrten, wenn sie sich zuf?llig auf die Stra?en begegneten. Jeder hatte seine pers?nliche Meinung zu die verschiedensten V?lkern gehabt und bis heute hatte sich noch keiner dar?ber beklagt.
Der Vorfall mit Hauptmann Rascaal Ohnedurst, lie? die Atmosph?re in der Wache deutlich in eine dunkle Regenwolke verschwinden, da? sp?rte Pismire sehr deutlich. Als sie mit Valeriaa und Charlotta die Syrupinenstra?e entlang marschierte rannte ein Zwerg direkt auf ihr zu. Seine Stiefel mit extra geschwei?ter Stahlkappen an die Schuhspitzen lie?en auf dem Pflastersteinen funken schlagen.
"Hilfe ... Ich brauche Hilfe ...", rief der Zwerg. Tr?nen rannen durch sein verfilzten Bart.
"Was ist denn los?"
Der kleine schniefte. "Die haben mein Gesch?ft auseinander genommen."
"Wer hat dein Laden auseinander genommen?", harkte Charlotta nach.
"Menschen! Keine Trolle wie ?blich ..." Der aufgel?ste Zwerg holte ein Taschentuch hervor und schneuzte.
"Menschen?", fragte Valeriaa ungl?ubig.
"Viele Menschen sogar ... Ohne Vorahnung schmissen die Leute Steine durch mein Schaufenster. Ich konnte mich noch rechtzeitig durch ein klein Geheimgang retten, bevor die mich packen konnten."
Pismire seufzte innerlich. Sie wu?te das ein Zwerg sich gut verteidigen konnte, wenn es um sein Leben ginge: Aber was n?tzt eine gute Axt und viel Kampfgeschrei, wenn man eine w?tende Meute vor sich hat und ganz alleine auf sich gestellt war. Der Zwerg h?tte bestimmt keine guten Chancen gehabt, jemals heil aus dem Gesch?ft zu kommen. Es sei denn, er konnte mit gebrochenen Beinen laufen.
"Diese Sache gehen wir auf dem Grund!", knurrte Pismire schlie?lich.
22.11.2001 22:49Irina Lanfear
Rina trottete leise vor sich hinschimpfend durch die Strassen Ankh Morporks. Sie hatte vor kurzem von Pismire den Auftrag erhalten, mal ein bisschen durch die Stadt zu streifen und nach Auff?lligkeiten Ausschau zu halten, was ihr ganz und gar nicht gefiel. In ihrem B?ro stapelten sich die Aktenberge und Myra, die junge Ermittlerin, die das R.U.M Team von jetzt an verst?rkte, konnte noch nicht alleine alles aufarbeiten. Rina seufzte und lie? ihren Blick durch die Gegend streifen. Bis jetzt hatte sie noch nichts entdeckt, dass ihr anders als sonst erschien. Verw?nschungen vor sich hinmurmelnd schlug Rina den Weg Richtung Bahre ein. Wenn sie schon arbeiten musste, dann w?rde sie das sicherlich nicht mit trockener Kehle tun!
Schon von weitem sah Rina, dass mit der Bahre irgendetwas nicht stimmte. Fr?her war das Lokal der Treffpunkt vieler zwielichtiger Gestalten gewesen, aber jetzt prangte in Grossbuchstaben ?ber dem Eingang: Nur f?r Menschen . Die W?chterin runzelte die Stirn und betrat dann das Lokal. Im Inneren schlug Rina derselbe neblige Qualm entgegen, der schon seit Jahrzehnten die Leute am kr?ftigen Durchatmen hinderte. Sie ging schnurstracks zur Theke, sah den Barkeeper an und fragte: "Was ist hier eigentlich los?"
Der Mann z?gerte kurz, holte dann aus seiner Hosentasche etwas silbern blinkendes hervor und schmiss es der W?chterin ins Gesicht.
Rina war zu ?berrascht, um rechtzeitig reagieren zu k?nnen. Die Silberkette traf ihre Nase, prallte wirkungslos ab und fiel zu Boden. Der Barkeeper seufzte erleichtert auf und meinte in verschw?rerischem Tonfall: "Gut, du bist keine von ihnen. Was willst du wissen?"
Die W?chterin glaubte nicht richtig zu h?ren und sah den Mann verwirrt an. Der wiederholte nochmals: "Was willst du wissen? Du kannst hier frei reden. Niemand von ihnen hat hier Zutritt."
Rina seufzte innerlich und fragte: "Warum h?ngt drau?en ein Schild, auf dem Nur f?r Menschen steht und warum schmei?t du mir eine Silberkette ins Gesicht?"
Der Barkeeper grinste sie an und erkl?rte: "Ich musste mir sicher sein, dass du kein Werwolf bist. Du kommst aus dem Tageslicht und hast die Weihwasser/Knoblauchschwelle ohne Probleme hinter dich gebracht, also kannst du kein Vampir sein. Au?erdem ?hnelst du weder einem Zwerg noch einem Troll. Wir legen hier sehr gro?en Wert auf die Reinheit unserer G?ste. Nur echte Menschen werden hier bedient."
Der W?chterin wurde es langsam zuviel und sie herrschte den Mann an: "Vor ein paar Tagen wurden hier noch alle bedient. Ich habe sogar einen schwarzen Mann gesehen, der immer wieder mal hier herkam. WAS IST HIER LOS?"
Das Gesicht des Barkeepers verdunkelte sich und er meinte gef?hrlich leise: "Ach, du bist also eine von Ihnen. Jungs, kommt mal her und zeigt der Dame, wo sich der Ausgang befindet."
Zwei muskelbepackte H?nen traten zu Rina, packten sie an den Armen und schoben sie Richtung T?r. Die W?chterin konnte gar nicht so schnell schauen, da stand sie auch schon wieder auf der Strasse. Hinter ihr deutete ein leises Klicken darauf hin, dass die T?re der Bahre soeben abgeschlossen worden war. Rina sch?ttelte den Kopf und machte sich auf die Suche nach Pismire. Sie hatte auf einmal das dringende Verlangen, umgehend Bericht zu erstatten.
23.11.2001 0:13Valeriaa
Eine Menschentraube stand vor einem Eisenwaren Gesch?ft und warfen Pflastersteine durch die traurigen ?berreste des Schaufensters. Sie bemerkten nicht, das ein Pfeil auf Sie zu flog und neben einen sehr dicken Mann sich tief in dem Boden bohrte.
"AH. Vorsicht", schrie der dicke und weicht schnell zur?ck.
"Was ist hier los?", br?llte Pismire.
"Wir haben nur das getan, was wir schon l?ngst h?tten tun sollen, Bulle!"
"HA. Dann nennt mir ein sehr guten Grund, warum ich euch nicht wegen Zerst?rung ?ffentliches Geb?ude verhaften sollte!" Der w?tende Oberfeldwebel legte ein weiteren Pfeil in dem Schaft der Armbrust ein und lie? die Menge nicht f?r eine Sekundenlang aus den Augen.
"In diesem Laden arbeitet ein Zwerg.", sagte eine Frau kummervoll. Ihr Gesicht ?hnelt eine Pute, das gem?stet wurde.
"Na und?", fragte Valeriaa. "Es arbeiten doch viele Zwerge hier und die Leisten eine gute Arbeit in Sache R?stungen und so ..."
"Zu viele, nach meine Meinung."
"Deine Meinung ist hier nicht gefragt!", zischte Charlotta. Sie verschr?nkte die Arme unter ihre Brust.
"Ihr wert doch auch bestimmt froh, wenn es weniger von diesem Kreaturen gebe, oder?"
Die Bezeichnung Kreatur hatte Valeriaa noch mal ?berh?rt. Sie fand es einfach l?cherlich, wie die einzelnen Rassen als Kreaturen abgestuft und in eine Tonne der Feindlichkeit geschmissen wurde So dachte auch Charlotta. Feldwebel sah zu ihre Kollegin r?ber und bemerkte an ihre Gesichtsz?ge, das die Betroffenheit an ihre Seele nagte.
23.11.2001 9:23Pismire
In diesem Augenblick bahnte sich ein feister Mann einen Weg durch die Menge.
"Ruhe, Leute, Ruhe bewahren. Das sind W?chter. Und es sind Menschen. Wir sollten uns als Menschen doch nicht wegen diesem Gesindel entzweien."
"Wenn du w?sstest..." fuhr es Pismire durch den Kopf.
Die Leute murrten noch ein wenig nach, aber sie schienen sich langsam zu beruhigen. Au?erdem war an dem Eisenwarenladen ja auch nichts mehr zum verw?sten ?brig.
Der Mann bewegte seine Massen auf die drei W?chter zu.
"Ihr solltet das nicht ?berbewerten, ?h", er schaute kurz auf Pismires Rangabzeichen, "Oberfeldwebel. Es ist ja nicht viel passiert und von einem ?ffentlichen Geb?ude kann man ja bei dem schmierigen Laden von so einem verdammten Rasenschmuck auch nicht reden."
Pismire merkte, dass Charlotta und Valeriaa kurz davor waren zu explodieren und versuchte sie durch unauff?llige Handzeichen zu beruhigen.
Er senkte die Armbrust leicht, entsicherte sie aber nicht.
"Rasenschmuck hin oder her", meinte er mit unbewegter Miene, "der Patrizier sch?tzt es nicht sonderlich, wenn steuerzahlende Wesen gepl?ndert werden. Und er mag es auch nicht besonders, wenn am hellichten Tag Aufruhr betrieben und die ?ffentliche Sicherheit gef?hrdet wird", f?gte er k?hl an.
"Wer seid Ihr ?berhaupt und was habt Ihr mit der Angelegenheit zu tun?" hakte er nach.
"Nun, ich bin ein Mitb?rger dieser Stadt wir ihr, in der hart arbeitende Menschen von diesem Pack ausgebeutet und unterdr?ckt werden. Es geht nur noch um diese Kreaturen: Trolle, Zwerge, Untote, Werw?lfe und schlimmeres. Seit Jahren werden sie in die Stadt gelockt und vermehren sich immer mehr, so dass f?r uns echte Menschen, denen diese Stadt eigentlich geh?rt kein Raum mehr bleibt. Aber es gibt zum Gl?ck immer mehr aufrechte Menschen, die diese Schmach nicht l?nger dulden wollen."
Sein Tonfall kippte langsam vom jovialen Plaudeton in das hysterische Raunen, dass derartige Erg?sse in der Regel zu begleiten pflegt.
"Das hier ist vielleicht nur ein Anfang, aber es werden sich mehr und mehr Menschen zu unserer Sache bekehren und dann werden wir ein f?r alle mal mit diesem widernat?rlichen Spuk ein Ende machen. Und dann wird Ankh-Morpork wieder unser sein." Die letzten Worte waren fast gebr?llt und die Menge lauschte ihm atemlos.
Die W?chter beobachteten ihn mit Ekel.
"Aber ich sehe, dass ihr daf?r noch nicht reif seid. Noch steckt die Propaganda des Feindes in euren K?pfen. Unsinnige Parolen wie sie hier zu lange verbreitet wurden. Das ganze Geschwafel von friedlichem Miteinander der Rassen und so. Ihr solltet euch vor Augen rufen, dass ihr Menschen seid. Und zusammen mit den Menschen dieser Stadt daf?r sorgen, dass hier wieder die echten Werte der Humanit?t und Menschlichkeit herrschen."
Die Menge lauschte gebannt und Pismire fragte sich, wie sie wieder heil aus dem Schlamassel rauskommen sollten. Er hob die Hand um den Fettsack zu unterbrechen.
"Einer der Werte von Menschen sollte es doch auch sein, sich zivilisiert zu verhalten. Und ?ffentlicher Aufruhr geh?rt nun einmal nicht dazu. Wer also heute nicht unbedingt noch vor Lord Ventinarii sein heutiger Verhalten erkl?ren m?chte, der sollte sich jetzt lieber wieder an seine Arbeit machen." Dieser Hinweis gen?gte f?r die meisten, sich betont unauff?llig von der Stra?e zu entfernen.
Auch der Dicke wollte sich davon machen, aber Pismire hielt ihn am Arm fest.
"Aber nein, mein redegewandter Freund und Mitmensch" sagte er mit einem strahlenden L?cheln, "Ihr werdet doch sicher noch ein wenig Zeit f?r die Wache haben!"
"Ihr wollt mich verhaften?" br?llte der Fettwanst. "Das k?nnt ihr nicht machen, ich kenne meine Rechte..."
"Aber nein," unterbrach ihn Pismire mit einem breiten Grinsen, "Ihr werdet uns im Namen der Humanit?t zu einem echt menschlichen Gespr?ch auf die Wache begleiten und dort werden wir noch ein wenig ?ber eure h?chst interessanten Ansichten und die Leute, die diese h?chst interessanten Ansichten teilen und verbreiten plaudern."
Mit der Rechten hiet er noch immer die entsicherte Armbrust, w?hrend er mit der linken Hand ein unsichtbares St?ubchen von seiner Uniform wischte.
"Und das, was auf die h?chst delikate Stelle unter eurem echt m?nnlichen Bauch zielt, ist eine echt zwergische Burlich-und-Starkimarm. Ich m?chte euch also dringend bitten, jedes Aufsehen zu vermeiden."
23.11.2001 11:40Cim B?rstenkinn
Cim sa? am Ende des Unteren Breiten Weg am Ankh-Ufer, und starrte auf die schmierige, z?he Masse unter ihm.
Jeder denkbare und undenkbare Hausrat trieb vorbei, ein Potpourri der Abf?lle einer stinkenden, riesigen Stadt.
Es war recht laut heute auf der G?tterinsel. Rundherum ert?nten verzweifelte Schreie, w?hrend er dar?ber sinnierte welche Geschichte wohl an diesem Nachttopf h?ngen mochte, welches entt?uschte M?dchen diesen Blumenstrau? reingeworfen hatte, und wer den Gnom gefesselt und dem sicheren Tod ?berlassen hatte. Alles in allem ein normaler Tag. ?hh. Er stockte in seinen philosophischen Gedanken, und entging mit knapper M?he selbst einem Besuch in der Substanz die mit Wasser wenig gemein hatte, als er j?h aufsprang um besser zu sehen.
In der Tat trieb etwa in der Mitte des Flusses eine ca. 30 cm gro?e humanoide Gestalt. Seine H?nde waren auf den R?cken gebunden, und ein Stofffetzen steckte in seinem Mund festgehalten durch irgendeine Schnur. Seine Kleidung bestand aus einer schreiend gelben Jacke, und einer roten Hose, die sich nach und nach verf?rbten. Das war auch der einzige Grund, warum die kleine Gestalt dem W?chter ?berhaupt aufgefallen war. Allerdings war guter Rat immer noch teuer. Best?ndig trieb der Strom sein Opfer Richtung Meer, und ein beherzter Sprung in die "Fluten" der anderswo sicher angebracht gewesen w?re, h?tte hier nur die Zahl der Vermissten erh?ht.
Cim lief am Ufer entlang und hielt Ausschau nach irgendetwas das lang genug war, um den kleinen K?rper herauszuholen. Sein Seil hatte er zwar im Rucksack, aber der Gnom konnte weder zubeissen, geschweige denn greifen. Bei der Scheibe gab es einen kleinen Bootssteg, und im Vorbeilaufen riss der W?chter einen langen Stab mit einem Haken am Ende von der Wand. Die Leute sahen ihn kurz verbl?fft an als er vorbeihetzte, waren aber gleich wieder von einer konkurrierenden Rauferei aufgesaugt.
Vor sich sah er die Neue Br?cke, einer der Hauptwege auf die G?tterinsel, die breit genug war, dass H?ndler dort in mobilen St?nden ihre Waren feil boten.
Es gab genau eine Chance, den der Gnom zappelte jetzt um sein Leben, und hatte sich damit auf den Bauch gedreht. Der Erstickungstod war im so gut wie sicher, sollte nicht in den n?chsten Sekunden Hilfe kommen.
Cim dr?ngte die H?ndler beiseite und versuchte sich m?glichst genau dort auf der Br?cke zu plazieren, wo der Erstickende vorbeitreiben w?rde.
Recht zufrieden mit seinem Einsatz, hielt er den Haken nach unten, und fand heraus, da? er zu kurz war. In Windeseile band er sein Seil fest und schwang sich ?ber das steinerne Br?ckengel?nder.
Sich mit einer Hand festhaltend, mit den Beinen abgest?tzt an den unteren Br?ckentr?gern und den Haken in der anderen Hand hing er ein paar Sekunden, und versuchte sich zu konzentrieren.
Er erwischte den Gnom, und vermied knapp, sich den Stab durch die Str?mung aus der Hand rei?en zu lassen. Langsam zog er sich h?her und den Gefesselten damit aus dem Wasser.
Er war bereits ?ber das Gel?nder zur?ck auf die Br?cke gestiegen, als einer der H?ndler bemerkte, was er tat.
" Bist Du v?llig wahnsinnig Mann? Wieso holst Du dieses Gez?cht wieder aus dem Ankh? Wirf es sofort wieder zur?ck, oder Du f?llst runter." Dabei erhob er drohend einen Streitkolben den er unter seinem behelfsm??igen Tresen aufbewahrt hatte, und schlug damit nach dem W?chter. Cim war so verbl?fft , dass er sich beinahe zu sp?t geduckt h?tte, aber die mit N?geln verst?rkte Waffe verfehlte ihn knapp. Dabei riss er aber instinktiv den Hakstab nach oben, der pl?tzlich etwa 2 Kilo leichter wurde.
Von unten ert?nte ein schmatzendes "SCHLLP".
Cim sah nach unten. Nichts. Er sprang ?ber den Tresen und rannte zur anderen Seite. Nichts. Was der Ankh einmal hatte gab er nicht mehr her.
Er sp?rte den aufsteigenden Groll, die Folgen der Ungerechtigkeit, und Bosheit, k?mpfte das Gef?hl aber zur?ck. Ruhig ging er auf den Mann zu, und sagte: "Jetzt h?r gut zu Du bescheuerter Rassist! Im Namen der Stadt Ankh-Morpork, der hier geltenden Gesetze und ?berhaupt, nehme ich dich wegen fahrl?ssiger T?tung eines B?rgers von Ankh-Morpork fest.
"B?rger?", der H?ndler fuchtelte immer noch mit seiner Waffe herum, "Das war ein stinkender Gnom, und DU geh?rst verhaftet, weil Du ihn retten wolltest. "
Cim redete unbeirrt weiter. " ?berdies wirst Du angeklagt wegen, Bedrohung eines W?chters der Stadt Ankh-Morpork, und Behinderung eines W?chters im Dienst."
Er n?herte sich dem etwa einen Kopf gr??eren Mann bis seine lange Nase, von dem unrasierten Kinn nur noch Millimeter entfernt war. "Und", er fl?sterte jetzt fast sah dem H?ndler aber starr in die Augen, "wenn Du das Ding nicht wegnimmst, k?nnte es sein, dass ich es Dich schlucken lasse."
Der H?ndler schien gerade nachzudenken, wie viel sein gr?sseres Gewicht ihm helfen w?rde, wenn er mit einem ausgebildeten W?chter k?mpfte. Als er die einzelne blutige Tr?ne aus Cims linken Auge rollen sah, lie? er den Streitkolben fallen.
"Ich werde mich auf jeden Fall ?ber Dich beschweren Freundchen! Ich bin ein unbescholtener B?rger, das wird Dir jeder best?tigen!"
Cim l?ste angewidert sein Seil vom Br?ckengel?nder und fesselte die Arme des H?ndlers auf seinen R?cken. Ein Gnom hatte sterben m?ssen, weil dieser Narr ein ewig Gestriger war. Mit gezogenen Schwert f?hrte er ihn Richtung Pseudopolisplatz.
23.11.2001 13:28Larius de Garde
Larius hatte heute Au?endienst und wollte gerade einen der toten Briefkasten kontrollieren, als ein w?tendender Mob vor ihm stehen blieb. Er wusste noch nicht, was passiert war und fragte deshalb die Menge, warum sie denn pl?tzlich so aufgebracht war. Daraufhin schleuderten ihm die Leute Silberketten ins Gesicht, sch?tteten Weihwasser ?ber ihn und traktierten ihn mit Knoblauch. Doch als sie sahen, dass er vor nichts zur?ckwich, waren sie sichtlich erleichtert.
"D?rfte ich jetzt fragen, was hier los ist? Sie schmei?en mir Silber ins Gesicht, ?bersch?tten mich mit Weihwasser und halten mir Knoblauch vor mein Gesicht!"
"Na gut. Du bist keine andere Rasse. Du hattest Gl?ck."
"Wie meinen sie, keine andere Rasse? Sie meinen doch nicht, dass sie etwas Vampire, Untote, Zwerge und Trolle haben, oder?"
"Zwerge und Trolle sind unsere erkl?rten Feinde! Wer diese Ansicht nicht mit uns teilt, der hat sich mit den Feinden verb?ndet. AUF IHN!"
Larius nahm die Beine in die Hand, denn er hatte doch ein wenig Angst vor dieser Menge. Er ahnte, was passieren w?rde, wenn ihn der Mob erwischen w?rde. Deshalb lief er lieber zur?ck zur Wache, denn dort konnten ihn die Gruppe nicht gleich mit Mistgabeln aufspie?en. Larius rannte zu Rascaal Ohnedursts B?ro, um zu erfahren, weshalb die Leute so aufgebracht waren. Doch als er den Abteilungsleiter von F.R.O.G sah, seufzte er laut auf. Es schien so, als h?tte sich Ras mit Rote Beete Saft, gemischt mit Alkohol, betrunken. Larius kam zu dem Entschluss, den Betrunkenen lieber nicht aufwecken zu wollen und ging aus dem B?ro hinaus. Doch der W?chter wollte nicht so schnell aufgeben und marschierte zu Trillian ins B?ro hinein, um sich zu erkundigen, was er verpasst hatte.
"Guten Tag, M?m! Ich wollte mich eigentlich nur erkundigen, weshalb mich beinahe ein W?tender Mob get?tet h?tte."
"Es ist irgendwie Rassismus ausgebrochen. Die Berichte h?ufen sich, dass ?berall L?den von Zwerge, Stammlokale von Trollen und sogar der Lieblingsplatz eines jeden Vampires gesch?ndet wurde, der Friedhof."
"Deshalb haben sie geschaut, ob ich eine andere Rasse bin, als ein Mensch. Da wird mir einiges klar."
"Von FW Lanfear haben wir den Bericht bekommen, dass die Bahre jetzt ein Schild mit der Aufschrift Nur f?r Menschen tr?gt. Schauen sie sich bitte das Stammlokal Kaverne an, dass angeblich niedergebrannt wurde."
Larius machte sich sofort auf den Weg, denn er ahnte, das die Sache bald in einem handfesten Streit eskalieren w?rde. Bei der dem Lokal angelangt, sah der W?chter schon von weitem die niedergebrannte Ruine, die von dem Lokal ?bergeblieben war. Er seufzte laut auf, z?ckte seinen Notizblock und marschierte auf die Trolle zu. Normalerweise gingen die meisten Anzeigen gingen von Zwergen aus, die behaupteten, dass angeblich ein Troll in ihren L?den eingebrochen war. Diese Situation war neu f?r ihn!.
"Tag. Ahnung, das wer war?"
"Tag. Ahnung nur nicht, haben gesehen sogar. Menschen Lokal angez?ndet."
"Aha. Etwas euch gerufen zu?"
"Trolle Ankh- Morpork raus. Troll gebrauchen nichts zu."
"Und Troll macht was jetzt?"
"Lokal bauen neu. Aus Steinen. Arbeiten muss. Kann reden nicht."
Larius sch?ttelte den Kopf und trabte retour ins Wachhaus, um die anderen zu treffen.
23.11.2001 14:22Valeriaa
Der Mann, der vor Pismires Schreibtisch sa?, trug teure Schuhe, teure Hosen, eine teure Wildlederjacke. Der Pullover unter der Jacke war aus weicher, edler Wolle. Sein Rasierwasser stank erb?rmlich. Aber Pismire vermutete, das auch der Geruch von vergammelten Blumen seinen Preis hatte. Selbst die Aknenarben in seinem Gesicht sahen aus, als ob er sie gekauft h?tte.
"Ich bin jetzt hier. Zu frieden?", brummte der Mann. Er legte eine Hand auf die Armlehne. Die Fingern?gel waren an den R?ndern schwarz. Schmutz vermutlich. Nach dem, was die drei W?chter gerade erlebt hatten, klebte wahrscheinlich noch entschieden mehr Dreck an seinen H?nden.
"Wie lautet dein Name?.", leitete Valeriaa die Vernehmung ein.
"Ernst Enorm."
"Hei?t du Enorm wegen deinem .. ?h ... K?rperlichen Umfang?" , fragte Pismire vorsichtig.
"Wie bitte?"
"Och nichts. Wie den auch sei - Es geht einfach nur darum, das es nicht Recht ist Leute anzup?beln, nur weil sie keine Menschen sind."
"HA. Soll das ein Witz sein.", sagte Enorm zynisch. Sein Gesicht, das fast keine Konturen besa? wechselte die Hautfarbe wie eine Wetterkarte vor dem Sturm. Sein Kopf war nun rot angelaufen. "Im Ankh-Morpork gibt es so gut wie gar kein Recht! Das weis jeder, der auf zwei Beinen laufen kann."
Und auf allen vieren, dachte Valeriaa Gedanken versunken.
"Wenn du nun so freundlich w?rst und uns sagen w?rdest, warum pl?tzlich alle so Rassenfeindlich verhalten. Hast du eine Erkl?rung daf?r? Hm.?"
Enorm ballte die Finger auf die Armlehnen zur eine Faust.
"Wollen Sie mir was anh?ngen?"
"Wir wollen dir nichts Anh?ngen. Noch nicht.", erwiderte Valeriaa.
"Wie ich schon sagte. Die verdammten Zwerge, Trolle, Zombies ... Und was weis ich noch, nehmen uns den Platz zum Leben weg.", Er sah uns herausfordernd an.
"Und sonst noch was?", fragte Pismire. Nicht besonders originell, die vier W?rtchen. Wie eine Gebetsm?hle wiederholt, verfehlten sie selten ihre Wirkung. Der Oberfeldwebel hatte schon mehr als einen hartgesottenen Kunden damit m?rbe gekocht.
23.11.2001 15:21Pismire
Als sonderlich hartgesotten stellte der Mann sich dann doch nicht heraus. Mit einem ver?chtlichen Knurren holte er aus einer Innentasche seiner Jacke eine Brosch?re heraus. Sie war nicht sehr dick, sogar eher d?nn, machte aber den Eindruck, h?ufig gelesen geworden zu sein. Ob das an dem spannenden Inhalt lag oder mit den Lesef?higkeiten des Besitzers zusammen hing, mochte Pismire in diesem Augenblick nicht entscheiden.
"Da steht alles drin, was ihr als Menschen wissen solltet - falls ihr lesen k?nnt." Mit einer gewissen Ehrfurcht legte er das schmierige Pamphlet auf den Schreibtisch.
"Du meine G?te, was ist das denn f?r ein Dreck", knurrte Valeriaa angewidert, als sie den Titel "Menschen wehrt euch - nieder mit der Diktatur der Kraeturen" las.
Mit spitzen Fingern zog Pismire die Brosch?re an sich. Die Schrift auf dem Titelblatt war schreiend rot, ein schlecht gezeichnetes Bild lie? einen gesch?nten Menschen mit dem R?cken an der Wand erkennen, der von einem karikierten Mob aus Vampiren, Trollen, Zwergen, Gnomen, Zombies, Werw?lfen und Schwarzen M?nnern angegriffen wurde. Entschlossen umklammerte er einen Schild, der aber schon morsch aussah.
"Oh, das ist also das, ?h, Buch, aus dem ihr eure Weisheiten bezieht?" fragte Charlotta mit leichtem Kichern.
"Da steht alles wichtige drin", wiederholte sich der Mann und nickte wichtig. "Ich hab das ja fr?her auch anders gesehen. Aber dann wurden mir die Augen ge?ffnet." Sein Tonfall bekam etwas verschw?rerisches.
"Wenn ihr das gelesen habt, dann werdet ihr die Dinge verstehen."
"?h, tja, davon gehe ich aus", bemerkte Pismire trocken. "Ich nehme an, dass du mir jetzt auch sicher sagen kannst, woher du dieses Elaborat hast? Ich h?tte gern selbst ein Exemplar."
"Ich schenke dir meins, Herr", bemerkte Enorm eifrig.
"?h, nein," Pismire schaute immer noch angeekelt auf das Papier. "Ich h?tte gerne ein eigenes Exemplar. Au?erdem scheinst du sehr daran zu kle.., zu h?ngen."
"In der Schmei?fliegengasse ist ein kleiner Buchladen. Sag dem Besitzer, dass ich dich geschickt habe, dann gibt er dir auch eins."
"Nun, dann danke ich dir erst einmal. Du kannst gehen."
Der Mann raffte sich auf und verlies das B?ro.
"Wieso hast Du den Idioten laufen lassen?" fragte Valeriaa ungl?ubig.
"?h, einen Moment", sagte Pismire und griff zum Rohrpostsystem. Er stopfte einen Zettel hinein.
"Weil ich die Informationen habe, die ich brauche."
In diesem Augenblick klopfte es an der T?r und Korporal Zupfgut kam herein.
"Ein Mann hat gerade die Wache verlassen: gro?, fett und teuer gekleidet. Ich will, dass du ihn beschattest. Und mir regelm??ig Bericht erstattest. Es geht um diese Rassismus-Sache. Ich will wissen, was der Mann so macht."
"Geht in Ordnung", salutierte Zupfgut. "Ich bin schon unterwegs".
"He, das h?tten doch Valeriaa und ich machen k?nnen", meinte Charlotta.
"Lieber nicht. Der Idiot hier hat zwar ?berhaupt nicht erkannt, worum es sich bei euch beiden handelt, aber ich will nicht, dass ihr euch unn?tig der Gefahr aussetzt. Ich m?chte, dass ihr hier die Berichte der ?brigen W?chter abwartet, mit Zupfgut Kontakt haltet und schon mal im Archiv der Wache nachgrabt, was wir denn so ?ber Herrn Enorm wissen."
"Und was machst du, Sir?" fragte Valeriaa.
"Oh, ich bin ein harmloser, ?lterer Mann, der unbedingt eine wichtige Brosch?re haben m?chte. Ich werd' mir also mal den Buchladen vornehmen. Und zwar nicht in Uniform."
23.11.2001 16:49Cim B?rstenkinn
"Oberfeldwebel?" Cim B?rstenkinn stand vor der offenen T?r von Pismires B?ro, und sah hinein, hinter sich her schleppte er einen leicht verbeulten, recht grossen Mann. Er selbst blutete leicht aus einer Wunde ?ber dem Auge. "Oder soll ich sagen harmloser ?lterer Mann?"
Pismire sah ihn absch?tzend an "Was ist Dir passiert? Du siehst leicht derangiert aus, OG! Unterh?ltst Du Dich eigentlich nur mit Leuten die gefesselt werden? Hab da ja schon einiges geh?rt..."
" Nein, Sir! Dieser Mann ist , Elmar Reitbrunn, ein Tandverk?ufer von der Neuen Br?cke. Er hat den Tod eines gnomischen B?rgers verschuldet. Der kleine Kerl ist seinetwegen im Ankh versunken!"
Pismire r?mpfte angewidert die Nase. "Gibt nettere Methoden zu sterben. Hat er sich der Verhaftung widersetzt, und Du hast ihn ?berredet? Ich will nicht wieder was von Gewalt?tigkeiten bei Festnahmen h?ren!"
"Sir, er hat sich nicht widersetzt. Allerdings hat er anfangs Parolen geschrien. AM den Menschen! Raus mit all der h?llischen Brut, rief er, und hat so eine Menschenmenge angelockt. Ich fand es w?re eine gute Idee den Leuten zu erz?hlen, da? er selber ein Werwolf ist. Wollte seinen ..?hh.. seinen Horizont zu erweitern, leider wollte ihn die Menge sofort lynchen. Wir sind dann knapp davon gekommen!"
Auf Pismires Stirn bildeten sich ein paar ?ble Falten. Was war nur mit dieser Stadt los? Er richtete seine Aufmersamkeit auf den blaugr?n angelaufenen H?ndler.
"Herr Reitbrunn! Warum sind sie so gegen andere Rassen eingenommen?"
Die Augen des H?ndlers strotzten vor Hass. "Sie vergiften unsere Luft, sie essen unm?gliche Sachen, und sind auf unsere Frauen scharf. Sie arbeiten wenn ordentliche Leute schlafen, und nehmen uns so die Arbeitspl?tze weg. Aber in zwei Tagen wird alles anders werden! Zuerst werden die verdammten Werw?lfe beseitigt, dann die Vampire, und dann werden Zwerge und Trolle von der Scheibenwelt gefegt. Die "Kraft der Ruinen " ist nicht mehr aufzuhalten!"
Valeriaas H?nde verkrampften sich bei diesen Worten. Sie widerstand aber dem Drang dem Mann die Kehle zu zerfetzen.
"Wovon redet ihr da, Herr Reitbrunn?", fragte Pismire ruhig.
Doch dieser hatte offenbar entschieden bereits zu viel gesagt zu haben, lie? die Schultern h?ngen und starrte auf den Boden.
"Was wird in zwei Tagen passieren?"
Erneut hob er den Kopf, und sagte "Ihr werdet es erleben."
"OG B?rstenkinn! Bring ihn runter, und lass ihn einsperren, wie verh?ren ihn sp?ter weiter. Komm dann wieder in mein B?ro!"
"Sehr wohl, harmloser, ?lterer Mann, ?h Sir!" Er f?hrte den Gefangenen die Stufen hinunter.
Pismire nahm relativ abgetragene Sachen aus dem Schrank, und begann die Uniform anzuziehen.
"Es w?re nett wenn Ihr die T?r schliessen k?nntet und Euch umdreht meine Damen!"
Als Cim in das B?ro zur?ckkam, sah Pismire wirklich wie der alte nette Herr aus, der Tauben im Hide-Park f?tterte.
"Ah gut! Cim, ich darf doch Cim sagen, Du hast ja vorhin geh?rt wohin ich gehe. Du wirst Dich gemeinsam mit Charlie auf der Ankh-Seite unter die Leute mischen, und zum eingeschworenen Rassisten werden. Findet heraus, wer hinter der ganzen Sache steckt, und kommt am Abend wieder hier her. H?r ein wenig auf Charlie, sie kennt sich mit verdeckter Ermittlung aus! Nehmt eine Taube mit, damit ihr uns informieren k?nnt wenn es Probleme gibt. Vergesst nicht: Ihr seid jetzt zwei W?chter die mit Untoten und Zwergen als Vorgesetzen nicht einverstanden sind. Wenn es keine Fragen mehr gibt, w?rde ich sagen wegtreten. Gebt acht, da? niemand hinter Charlies Geheimnis kommt!"
Nach kurzen Gru? waren die beiden weg, und Pismire alleine mit Valeriaa.
Cim gab noch rasch beim Wachhabenden Bescheid, da? er seine normale Streife heute nicht erledigen konnte.
Charlotta holte einstweilen die Taube, und sie begaben sich auf den Weg auf die Ankh-Seite.
Kurze Zeit sp?ter gingen sie die K?nigsstrasse entlang, und stiessen auf einen Mann der auf einem Sessel stand und offenbar eine Rede hielt. Er war hochgewachsen, d?nn und trug schwarze Lederhandschuhe, obwohl es nicht gerade kalt war. Ein langes Cape bedeckte seinen R?cken, und mit seinem auff?lligen Schnurrbart sah er ein wenig aus wie ein Gaukler.
"..denn Zwerge haben meine Mutter get?tet, Trolle unser Haus in den Spitzhornbergen ?berfallen. Meine Geschwister sind nach ?berwald ausgewandert, und dienten dort den Vampiren als Fr?hst?ck .
Wollt Ihr, da? sich das hier wiederholt, Leute? Wir m?ssen aufstehen, und t?tig werden, bevor es die Bestien werden, die sich tagt?glich unter uns mischen, um unsere Gewohnheiten besser kennen zu lernen.
Irgendwann entscheiden sie sich dann wieder f?r ihre alte Lebensart, und Ankh-Morpork ist nichts anderes als ein blutiger Sack voller Leichen, der..." Er stockte als sein Blick auf die W?chter fiel.
"Ich tue nichts verbotetenes W?chter!" rief er ihnen entgegen, und die Menge begann gef?hrlich zu raunen, und Waffen , die heimlich gezogen wurden, blitzten auf.
"Habt keine Bedenken werter Herr! Ich bin Obergefreiter B?rstenkinn. Ich denke wie Ihr! Mein Vorgesetzter ist ein Zwerg, und nimmt sich Frechheiten heraus die dieser minderwertigen Rasse einfach nicht zusteht. Weg mit Ihnen sage ich.
Einmal sind sie soweit gegangen mich in Kohle einzugraben, und dem sicheren Tode zu ?berlassen. Nur ein Wunder hat mich mit dem blossen Leben davonkommen lassen." Nun das war sogar fast die Wahrheit.
"Ich bin Obergefreite Charlotta!" stimmte Charlie in das M?rchen ein. "Ein Werwolf hat sich bei mir eingeschmeichelt, und wenn ich nicht hinter seine wahren Absichten gekommen w?re, h?tte er mich get?tet und zu einem von ihnen gemacht" Nun , sogar das war nicht gelogen. Immerhin war sie nicht dahinter gekommen. Das es sie eigentlich nicht st?rte Werwolf zu sein, geh?rte hier nicht her. "Es wird Zeit sich zu wehren!"
Die Menge brummte zustimmend, und der Redner grinste breit.
"Ich wusste, da? die Wache irgendwann auch zu Vernunft kommen musste!" er holte weit mit den Armen aus, und sprach weiter "Dies ist unsere Stadt. Wenn ihr etwas f?r Eure Familien, Euer Leben und Eure Zukunft machen wollt, dann kommt heute Abend zu den Ruinen am Haufen. Bis dahin lebt wohl, und nehmt Euch in acht!"
Damit stieg er von seinem "Podest" herunter, und verschwand im Wohnhaus dahinter.
"Entschuldigt,Herr!", Cim hielt einen der Zuh?rer auf " Dieser Mann hat sehr bewegend gesprochen. Wisst Ihr wie er heisst?"
Der Mann sah ihn kurz misstrauisch an, erinnerte sich dann aber an den Monolog des W?chters. "Macher. Sein Name ist Ernst Macher!" er nickte Cim zu " Ich nehme an wir sehen uns heute abend.
Cim und Charlie sahen sich an , und hatten beide das Gef?hl, da? ihre Worte wie Schleim an ihnen hang.
24.11.2001 19:32Valeriaa
Der Buchladen in der Schmei?fliegengasse, war zur zeit, das meist besuchte Gesch?ft in der Stadt. Viele unwissende und ratlose Menschen st?rmten in das kleine Geb?ude und verlangten ein Exemplar von die Brosch?re "Menschen wehrt euch - nieder mit der Diktatur der Kreaturen".
Aus einer sicheren Entfernung ? weit weg von das Zentrum des Unheils, beobachteten zwei Vampire das Spektakel. Sie versteckten sich unter langen dunklen M?nteln. Der Stehkragen wurde weit nach oben geklappt, um ihre Gesichter vor neugierige Blicken zu sch?tzen.
"Traurig nicht war?", sagte sein Kollege nach eine Weile.
"Du sagst es. Wenn keiner in das Geschehen eingreift k?nnte alles au?er Kontrolle geraten. Nicht auszudenken was dann alles passieren w?rde."
Der Vampir mit einem verschnitt eines r?uberischen Wiesels, wankte nerv?s hin und her. Viele Gedanken gingen durch seinen Kopf. Mal gute, mal schlechte. Aber schnell wurde die guten durch die hilflosen, ?rgerlichen und zutiefst w?tenden Gedanken aus dem Kopf verdr?ngt.
"Meinst du, das ein bl?der Ger?cht, dies verursacht hat?"
"Weis nicht. W?rde es aber auch nicht ausschlie?en, denn die Menschen leben ja von Ger?chten andere Leute. Besonders die weiblichen unter ihnen." Sein Nachbar nickte zustimmend. Man wu?te das ein Ger?cht schnell wie ein unkontrollierbares Feuer durch die Stadt schweifte, ohne das dabei Lippen bewegt wurden.
Pismire war nun im Zivil unterwegs. Seine "zivile" Kleidung bestand aus jener Sorte Aufmachung, die jeder schon mal gesehen hatte. Es dauerte nicht lange, bis er das Ende eine nicht aufh?rende Warteschlange vor dem Buchladen erblickte."OH ne, das kann ja heiter werden.", brummte Pismire.
Nach eine geschlagene Stunde, ?berquerte er erleichtert die T?rschwelle des Gesch?ftes und schaute sich.
Eine Hand tippte auf Pismires Schulter. Der W?chter drehte sich um und sah auf einen alten Mann herab, der ein Paket Flugbl?tter in beiden H?nden trug.
"Darf ich ihn behilflich sein? Sie wollen bestimmt auch ein Flugblatt, richtig?"
"Ja genau. Ich m?chte gerne ein Blatt."
"Das dachte ich mir." Der Verk?ufer l?chelte ihn an. Nun, Pismire glaubte, das er versuchte zu l?cheln. Der Mann besa? so viele Falten im Gesicht, das es schier unm?glich war eine Mimik bei ihm festzustellen.
25.11.2001 9:37Irina Lanfear
Rina st?rmte ins Innere des Wachhauses und rannte fast Valeriaa ?ber den Haufen, die mit einem Arm voller Akten aus dem Archiv im Keller kam.
"Oh...pass doch auf!" Ein Haufen Berichte kippte vom Arm der Werw?lfin und verteilte sich gleichm??ig am Boden.
"Sorry, Val. Ich wollte dringend Pismire Bericht erstatten. Ist er hier irgendwo?" Rina schaute schuldbewusst auf die Bescherung, die sie angerichtet hatte und b?ckte sich, um ihrer Kollegin beim Einsammeln zu helfen.
"Nein, Pismire ist nicht da. Er ist ein Buch kaufen gegangen."
"Verdammt. Ich wollte ihm mitteilen, dass die Bahre jetzt ein St?tzpunkt der Bewegung gegen Fremde Lebewesen geworden ist."
Val seufzte, hob die letzten Bl?tter auf und fragte: "Warum drehen hier eigentlich alle auf einmal durch? Es war doch so lange friedlich."
"Ich weiss es auch nicht, Val. Gerade eben war alles noch normal und jetzt...."
Beide W?chterinnen fuhren herum, als pl?tzlich ein Ziegelstein eines der Fenster des Wachhausgeb?udes zerschlug. Rina reagierte instinktiv und sprang zur Seite, w?hrend um sie herum tausend kleine Glassplitter durch die Luft zischten. Erst als alles wieder ruhig war, sah die W?chterin hinter dem Sessel, den sie als Deckung benutzt hatte, hervor. Valeriaa, die auf der anderen Seite des Raumes Deckung gesucht hatte, stand langsam auf und ging zu dem Ziegelstein hin?ber. Unter ihren Schuhsohlen knirschte zerbrochenes Glas. Die W?chterin beugte sich hinunter und zog vorsichtig mit spitzen fingern einen Zettel hervor, der mit einer Schnur an dem Stein befestigt worden war.
Rina, die sich inzwischen das zerst?rte Fenster angesehen hatte, murmelte leise vor sich hin: "Das wird Rince garantiert nicht gefallen". Ein w?tendes Schnauben riss sie aus ihren ?berlegungen. Sie drehte sich langsam zu Val um, die mit zornrotem Kopf und einem unheilvollen Blitzen in den Augen erkl?rte: "Ich denke, DAS hier wird ihm erst recht nicht gefallen."
Sie hielt Rina einen kleinen Papierfetzen hin, auf dem gut leserlich stand:
Raus mit dem Abschaum aus der Stadtwache!
25.11.2001 18:22Charlotta
"Wohin sollen wir heute Abend kommen?" fragte Charlotta.
"In die Bahre nat?rlich. Seit diesen widerw?rtigen Kreaturen weg sind
kann ein normaler B?rger dort ja wieder was trinken gehen und damit diesen Untoten gleich klar ist, dass sie hier jetzt keinen Rechte mehr haben, haben wir jetzt dort unser Hauptquartier. Heute Abend ist dort die Sitzung wegen ... ." Das letzte Wort sprach er so leise das weder Cim noch Charlotta es verstanden.
"Nat?rlich kommen wir. Nieder mit den Nichtmenschen! Nieder mit den
Nichtmenschen!" w?hrend er die letzten 2 S?tze rief, hielt Cim Charlotta unauff?llig an der Jacke fest, damit sie sich nicht auf ihn
st?rzte.
* 2 Stunden sp?ter vor der Bahre *
Cim und Charlotta hatten sich, bevor sie zur Bahre zur?ckkamen noch schnell eine dieser scheinbar so beliebten Brosch?ren gekauft und diese schnell ?berflogen, um nicht total unvorbereitet zu sein. "Sollen wir reingehen?" bei diesen Worten konnte man ein leichtes Zittern in Charlottas Stimme h?ren.
"Ja. Lass uns gehen."; Er trat durch die T?r in Die Bahre und w?re fast gegen einen gro?en st?mmigen Mann geprallt, der hier scheinbar den T?rsteher machte: "Tag. Wollt ihr rein?"
"Ja."
"Dann wartet kurz."er fing an in seiner Tasche zu kramen und holte eine kleine mit Silber ?berzogene Zwiebel raus: "Schw?rt auf dieses heilige Afte..., ?h Artfe,... ach verdammt. Schw?rt auf diesen heiligen Gegenstand das ihr zur reinen Rasse geh?rt."
Beim Anblick des Silbers weiteten sich Charlottas Augen vor Schreck. Jetzt
sa? sie in der Falle, sie sah keine M?glichkeit hier ungeschoren rauszukommen: "?hh, also, ?hm."
"Schw?re!" er hielt Charlotta den Stein so dicht vors Gesicht, dass er ihre Nase ber?hrte und sie einen Aufschrei nicht unterdr?cken konnte. Mit einer Schnelligkeit die man ihm gar nicht zugetraut h?tte, st?rzte sich der Mann auf Charlotta und presste ihr die Zwiebel auf die Haut: "Alarm! Alarm! Helft mir! Ein Werwolf!" Sofort kamen mehrere bewaffnete Leute angerannt und umzingelten die W?chterin. Einige von ihnen bewarfen Cim mit Silbernem Schmuck als dieser aber keine Reaktion zeigte lie?en sie ihn in Ruhe. Ernst Macher, der offensichtlich der Anf?hrer war, ging mit einem Silbernen Messer in der Hand drohend auf Charlotta zu:
"Ein Werwolf also. Wahrscheinlich ein Spion, aber du kommst genau
rechtzeitig zu unser kleinen Feier. Was h?lt`s du davon, wenn wir aus dir den H?hepunkt des Abends machen?" Charlotta wimmerte ob dies
allerdings am Silber auf ihrer Haut oder an den Worten des Mannes lag war nicht zu erkennen.
Jetzt richtete er seine Worte an die versammelte Menge:"Ich gr??e
euch Freunde.! Die Zeit ist reif die Stadt von diesen widerw?rtigen
Kreaturen zu s?ubern! Das neue Zeitalter der Menschen ist gekommen! Es ist Zeit unser Volk zu vereinen und dieses Geschw?r, das AM vergiftet, auszumerzen! Und wie der Zufall so spielt haben wir heute Abend einen Ehrengast, einen spion, der sich bei uns einschleichen wollte! Es ist Zeit ein Exempel zu statuieren! Bringt sie zur Wanne!" die Menschen bildeten einen Gasse und Cim konnte einen Blick auf den Gegenstand werfen der wohl mit "Wanne" gemeint war. Es war ein riesiger K?bel unter dem ein Ofen stand. ?ber dem K?bel hing ein Flaschenzug. Und zu diesem Gebilde schleiften die Leute Charlotta. Cim war der Verzweiflung nah. Er konnte nichts tun um Charlie zu helfen, er hatte ja nicht mal eine Waffe dabei.
Jetzt hatten zwei M?nner Charlotta an das Seil des Flaschenzugs gebunden und lie?en sie in den K?bel herunter und in dem K?bel... war fl?ssiges Silber.
Bei diesem Anblick begann Charlotta zu schreien wie eine Wahnsinnige: "Hilfe! Hilfe! Nein, bitte nicht! Nein!" aber die M?nner lie?en sie immer weiter runter. Als ihr Fu? in das Silber tauchte verlor sie das Bewusstsein...
25.11.2001 19:40Irina Lanfear
Valeriaa zitterte noch immer am ganzen K?rper vor Wut und kn?llte den Zettel, den sie eben in der Hand gehalten hatte, langsam zusammen. Rina trat ganz vorsichtig ein paar Schritte von ihrer Kollegin zur?ck und erwartete schon fast, dass sich diese in den n?chsten Sekunden in einen ?u?erst w?tenden Wolf verwandelte. Doch Valeriaa beherrschte sich und knirschte nur leise mit den Z?hnen. Inzwischen hatten sich ein paar W?chter in dem Raum eingefunden und starrten die zwei Frauen gro? an. Ein leises Fl?stern wies darauf hin, dass gerade Wetten abgeschlossen wurden, wer Kommandeur Rince die "gute" Nachricht von der zerbrochenen Fensterscheibe wohl ?berbringen w?rde.
Pl?tzlich ert?nte eine laute Stimme: "Was steht ihr hier alle rum? Habt ihr keine Arbeit? Los, los, los, das Verbrechen schl?ft nicht." Die W?chter fl?chteten, denn sie kannten diese Stimme und die damit verbundenen, gef?rchteten Wutanf?lle nur zu gut: Ptracy war im Anmarsch! Sekunden sp?ter war der Raum, mit Ausnahme der beiden Feldwebel und dem Hauptmann, leer.
Rina und Valeriaa sahen zu ihrer Vorgesetzten hin?ber, die es tats?chlich geschafft hatte, alle anderen W?chter aus dem Raum zu vertreiben und nun fragend eine Augenbraue hob. Rina fasste sich als erstes ein Herz und erkl?rte: "Man hat uns soeben eine Nachricht zukommen lassen, M?m." Vorsichtig nahm sie der noch immer vor Wut steifen Val den zerkn?llten Zettel aus der Hand, gl?ttete ihn notd?rftig und reichte ihn an Ptracy weiter.
"WAS DENKEN SICH SOLCHE LEUTE EIGENTLICH?" Ptracy war nahe an einem Wutanfall. Dass sich der Hass auf die sogenannten Minderheiten, die teilweise schon l?ngst keine mehr waren, in Ankh Morpork ausbreitete, war schon schlimm genug, aber ein Angriff auf die Wache ging eindeutig zu weit. Betont kalt erkl?rte sie: "Feldwebel Lanfear? Sieh zu, dass du herausfindest, wer diesen Stein geworfen hat. Schlie?lich bist du die Ermittlerin hier."
Rina schnappte sich Papier und Stein, salutierte vorsichtig (so gut das eben mit zwei vollen H?nden und einem Haufen Glassplittern ging) und rief: "Jawohl, M?m!" Dann rannte sie, so schnell es ging, zur T?re hinaus. Sie wollte nicht mehr im Raum sein, wenn Ptracys Wut ein Ventil gefunden hatte.
**Zwei Minuten sp?ter**
Lady Rattenklein sah von ihren Unterlagen auf und blickte Rina an, die mit hochrotem Kopf vor ihr stand und stotterte: "Ich hab hier Ziegelstein und Papier, brauche eine Analyse, m?glichst sofort." Die Laborantin zog die Stirn kraus und meinte: "Na, ein bisschen Zeit werde ich schon brauchen. In, sagen wir, einer Stunde sind die ersten Ergebnisse zu erwarten. Reicht das?"
Rina nickte mit dem Kopf und war auch schon wieder zu T?re hinaus verschwunden. Die Gnomin blickte auf das Beweismaterial und ?berlegte, was den Feldwebel wohl so aus dem Konzept gebracht hatte. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Rina war derzeit Ptracy zugeteilt! Seufzend machte sich die Laborantin an die Arbeit und bedauerte die Kollegin zutiefst.
25.11.2001 21:02Larius de Garde
Larius, der gerade auf dem Weg ins Wachgeb?ude war, stutze kurz, als er einem ?lteren Mann begegnete, der ihm seltsam bekannt vorkam. Doch da er nicht genau wusste, wo er ihn schon einmal gesehen hatte und der Mann ihn auch nicht gr??te, ignorierte ihn der W?chter und betrat das Wachgeb?ude. Im Inneren der Wache rannten einige W?chter wie aufgeschreckte H?hner durch die Gegend und suchten scheinbar krampfhaft nach irgendeiner Besch?ftigung. Larius sah Valeriaa, die etwas abseits stand, ging zu ihr hin?ber und fragte: "Was ist hier los?"
Val l?chelte und erkl?rte: "Ptracy war kurz hier herunten. Ich w?rde dir raten, such dir eine Besch?ftigung, wenn sie wiederkommt."
Der W?chter sah entsetzt drein, selbst er hatte schon von den legend?ren Wutanf?llen geh?rt, und st?hnte: "Was soll ich denn tun? Halb Ankh Morpork spielt verr?ckt und ich wei? nicht, wie ich?s verhindern kann."
Val sah ihn mitleidig an und erkl?rte dann: "Rina hat mir erz?hlt, dass in der Bahre einiges schief l?uft. Schau dorthin und versuch, genaueres rauszubekommen."
Larius nickte dankbar und meinte: "Ich bin schon unterwegs, M?m."
"?h, Larius! Du solltest dort nicht in deiner Dienstuniform auftauchen!"
"Danke, M?m."
***Wenig sp?ter vor der Bahre***
Der T?rsteher der Bahre schaute den neuen gast skeptisch an. Vor ihm stand ein gro?er, dunkel gekleideter junger Mann, dessen weiter Umhang seinen K?rper fast vollst?ndig verbarg.
"Was ist? Darf ich nicht hinein?"
Der T?rsteher stierte die Erscheinung noch immer an, besann sich dann aber eines besseren und f?hrte s?mtliche Tests durch, die zum Eintritt n?tig waren. Als er merkte, dass vor ihm, trotz dieses Auftretens, ein Mensch stand, ?ffnete er die T?re.
Larius trat durch die T?re und schaute in die Menge. Pl?tzlich entdeckte er Charlie, die wie ein nasser Sack an einem Seil hing. Jemand hielt Cim fest, der w?tend irgendetwas br?llte. Larius ?berlegte rasch und rief dann: "Da drau?en stehen f?nf Zwerge. Hat noch jemand heute keinen guten Kampf gehabt?" Alle K?pfe fuhren zu dem W?chter herum. Er h?rte ein leises Getuschel, als alle ?berlegte, wer denn eigentlich ER sei. Jemand fragte: "Hab ich dich nicht schon einmal irgendwo gesehen?" Larius zog seine Armbrust, die er unter dem weiten Umhang versteckt hatte und schrie: "H?nde hoch, das ist ein ?berfall." So ziemlich alle Mitglieder dieser illustren Gesellschaft sahen ihn fassungslos an.
25.11.2001 21:50Valeriaa
Valeriaa seufzte innerlich. Was w?rde als n?chstes passieren, dachte sie. Erst die Aufruhr auf die Stra?en. Dann die Brosch?ren, die nur Hiobs Botschaften enthalten und nicht nur das, denn die waren auch noch dreist genug gewesen, ein Stein durch das Fenster zu werfen. "Es kann einfach so nicht mehr weiter gehen.", brummte Valeriaa und sp?hte aus dem Fenster. Der Rahmen enthielt nur noch ein trauriges ?berbleibsel von Dummheit und Ha?. Tief in ihrem Innern lodert das Feuer, der Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zusammen. Sie verabscheute einfach die Sorte Mensch, die wie Kopflose H?hner umher laufen und ohne ein gescheiten Grund Kriege anzettelten. Valeriaa mu?te was unternehmen.
"Ich werde jetzt die Bare besuchen. Und es mir jetzt auch schei? egal ob ich dort als Mensch oder im Wolf Gestalt auftauche ....", knurrte der Feldwebel.
Sie schnappte ihren Helm und betrat die T?rschwelle. Hinter ihrem R?cken fl?sterte jemand.
"Pass auf dich auf."
Valeriaa sah ?ber ihre Schulter und nickte.
*** In der Ulmenstra?e***
Die Kneipe >Bahre< war ein beliebter Treffpunkt f?r Untote gewesen. Dort konnte man Einklang mit sich selbst sein und das sch?nste war; fernab von die Menschlichen Zivilisation. Valeriaa wu?te zu der Zeit nicht, was genau sie dort erwartete. Sie dr?ckte die T?r auf und die Welt vor ihr explodierte.
Valeriaa nahm sofort ein dominanter bei?ender Geruch auf, das wie ein fester Faustschlag mitten ins Gesicht zu sp?ren war. Denn so ein stark schmerzlicher Geruch erkannte der Feldwebel sofort. Silber!
"Was machst du den hier?", fragte Larius erstaunt. Sein Finger hielt immer noch feste am Abzug.
"?hm. .. Ich wollte mir was hinter die Binse kippen aber ich glaube, das hat sich nun von alleine erledigt." Sie schaute sich verwirrt um und entdeckte ihre Kollegin, die immer noch verzweifelt versuchte sich aus die Fesseln zu befreien. "Was ist denn hier ?berhaupt los?", fragte Valeriaa nerv?s.
26.11.2001 1:04Johann Zupfgut
** in der Bahre **
"Na wen haben wir denn da?" erklang eine dunkle Stimme. Larius und Valeriaa schauten sich nerv?s um, konnten aber nicht genau orten woher die tiefe Stimme erklang. Nach einem immerlauterem Getuschel kristallisierte sich ein :"Aber da sind keine 5 Zwerge! Wir se..." heraus...die Stimme wurde von einem lauten"Ach halts Maul Schorsch!" unterbrochen. Dann erblickte Larius eine sich an die Wand lehnende Gestalt, immernoch hielt sein Finger fest am Abzug. "La?t Charlotta frei ! Sofort!" zischte er. Larius mu?te h?llisch aufpassen das sich niemand unbemerkt in seine N?he schlich.
** in der Wache **
Die Laborantin Lady Rattenklein hatte mal wieder ganze Arbeit geleistet. Schnell lief sie zu Rina Lanfear um ihr alles zu sagen. Die Gnomin salutierte zackig. "Ohne Meldung, sag schon Gefreite!" zischte Rina ungeduldig die Gnomin an. Die Gnomin hatte etwas Anerkennung erwartet, stattdessen wurde sie auch noch angezischt. "Also Rina, ich habe.." doch sie wurde von einem lauten Gepolter unterbrochen. Hinter Rina und Rattenklein stand eine Trollin mit einer schicken Schleife am Helm. "Hallo Rattenklein! Du fertig sein ? F?r ein Kaffeelein?" reimte sich die Trollin lustig zurecht. "Nein Lady Steinschlag ! Hab im Moment keine Zeit mu? Rina meine Ergebnisse mitteilen!" Feldwebel Rina rollte mit den AUgen und wurde langsam sauer :" Ihr k?nnt eure lustigen Kaffeepausen einanderes Mal planen !! K?nnt ich jetzt langsam den Bericht haben Lady Rattenklein!??!!" Daraufhin machte sich die Trollin "leise" aus dem Staub.
Dann fing Lady Rattenklein endlich mit dem Bericht an :"Auf dem Stein und dem Zettel habe ich Spuren von schwarzen Handschuhen enddecken k?nnen , au?erdem... " die Laborantin f?hrte die aufmerksame Zuh?rerin Rina ins Labor.
** in irgendeiner Gasse **
Immerwieder schaute sich der fette Mann um. Johann, der eigentlich nicht gerade viel Erfahrung als "geheimer Beschatter" hatte, verfolgte ihn auf Schritt und Tritt. Mit seine (durch Kaffeeflecken) Fleck-Tarn-Uniform hatte einen guten "Cham?leon-?ffeckt" in den gr?n-braunen Gassen von Ankh Morpork. Dann blieb der fette Mann kurz vor einem Laden stehen, schaute sich nocheinmal genau um, und holte ein Stift heraus und schrieb an das Schaufenster mit deutlicher Schrift :" Kaufet nicht in diesem Laden ein ! Denn dieser Laden ist nicht f?r MENSCH gedacht und..." er unterbrach sein Gekritzel als er einige Stimmen h?rte. Johann sah wie 3 Trolle um die Ecke biegten und in den Laden reinspazierten wollten, doch sie blieben vor dem Laden stehen, schauten sich das Gekritzel an und hoben erbost ihre steinharten F?uste. Nat?rlich fl?chtete das fette und feige Kritzelmonster unauff?llig (die Trolle hatten allein ?ber 20 Sekunden gebraucht die Schrift zu lesen) , Zupfgut war auf den Versen des Mannes, er blickte kurz auf das Ladenschild :"Troll und Roll Liefers?rviss" . Der fette Mann hielt nach ca 20 Sekunden "Dauerlauf" an. Setzte sich und schuaute sich nerv?s um, dann holte er eine Karte heraus. Anscheinend hatte er sich verlaufen. Zupfgut ?berlegte ob er ihn verhaften sollte.. aber das h?tte wohl keinen Sinn... Beschatten war seine Aufgabe....
26.11.2001 13:06Cim B?rstenkinn
Ernst Macher bemerkte, da? die W?chter nun offenbar leicht die Oberhand gewannen. Vor allem waren seine Sympathisanten zwar latente Rassisten, aber sicher nicht bereit gegen eine Horde ausgebildeter W?chter zu k?mpfen, die es ernst meinten. Langsam dr?ckte er sich in den Hintergrund.
"Bleib stehen wo Du bist, Mann!", rief Larius der mit seiner Armbrust nun in seine Richtung zielte.
Macher sprang und verschwand hinter der Theke, knapp verfehlt vom Bolzen des jungen W?chters.
Val zog Ihr Schwert, und trat durch die etwas zur?ckhaltend gewordene Menge.
Das Schwert voran gehalten, sah sie hinter den Tresen, und fand - nichts.
" Der Bastard ist weg!", rief sie.
Larius hatte vorsichtshalber einstweilen nachgeladen. "Holt sie jetzt endlich runter da! Und wehe sie f?llt Euch unabsichtlich in das Silber!"
Cim befreite sich indem er die lasch gewordenen H?nde absch?ttelte, und half dabei Charlie runter zu lassen. Auf ihrer Stirn prangte ein zorniger, roter Fleck von der silbernen Zwiebel.
Als sie frei war, kramte er zornig in seinem Rucksack und holte Schwert und Scheide hervor, genauso wie sein G?rtelmesser. "Ich werde nie wieder so bl?d sein, und unbewaffnet auf ein konspiratives Treffen mit Rassisten gehen!" fluchte er, f?hlte sich aber in der Begleitung seines Schwertes schon wieder viel wohler.
Er packte unsanft einen der nun verlegen herumstehenden M?nner beim Kragen, und zog ihn nahe an sich heran. "Also: Was ist f?r heute Nacht bei den Ruinen geplant?"
Der Mann sah ?ngstlich nach links und rechts, aber derzeit gab es niemanden der f?r ihn Held spielen wollte. Zuviele Schwerter und Armbr?ste waren gezogen worden.
Val trat zu den beiden, und sagte: "Unter dem Tresen ist eine Fallt?r. Macher ist gefl?chtet, f?rchte ich."
Larius lie? keine Zweifel daran, dass er beim n?chsten Fluchtversuch schneller sein w?rde, und nahm den verbleibenden Sympathisanten von Macher so die Lust daran.
"Ihr, ihr seid W?chter!", stammelte der Befragte. "Ihr d?rft mir nichts tun!".
Charlie hatte sich wieder halbwegs gefangen, und trat dem Mann demonstrativ gegen das Schienbein. "Sorry, bin ausgerutscht! Du bist ein Tatverd?chtiger beteiligt an einem Mordversuch. Dar?ber hinaus hast Du einen W?chter wissentlich attackiert. Und mir gef?llt Deine Nase nicht! ALSO REDE JETZT, SOLANGE DU NOCH GELEGENHEIT DAZU HAST, UND DICH JEMAND ANDERER FESTH?LT ALS ICH!"
Der Mann wimmerte, als die Werw?lfin ihn kochend vor Wut fixierte. "Ich weiss doch auch nichts. Heute abend h?tten die Details ver?ffentlicht werden sollen. Irgendwie hat es mit den Ruinen zu tun. Eine Gottheit die nur f?r Menschen da ist hatte dort ihren Tempel. Macher ist ihr oberster Priester. Irgendwas wird morgen passieren, und alle Werw?lfe in der Stadt werden sterben."
"Wir wissen wirklich nicht mehr!" rief eine Frau die hinter dem Mann stand. "Wir haben doch nur die B?chlein gelesen, und wollten wissen was dahinter steckt. "
Cim reichte die Dummheit der B?rger dieser Stadt und stie? den Mann von sich. "Ihr alle", er zeichnete mit seinem Schwert einen umfassenden Kreis "habt Jahrelang zufrieden mit Vampiren und Werw?lfen zusammengelebt. Habt Zwerge und Trolle als Kunden und Lieferanten gehabt, und pl?tzlich lasst Ihr Euch von ein wenig gedrucktem Dreck zu rassistischem Abschaum machen? Wer von Euch hat je unter Nicht-Menschen Schaden gelitten?"
Es blieb ruhig in der Schenke. Nach einer Minute, brach ein Mann das Schweigen. " Aber sie K?NNTEN uns t?ten, immerhin leben die von Blut!"
"K?nnten?", Val war jetzt ebenfalls auf einem gef?hrlichen Adrenalin ? Niveau angelangt.
"In den letzten Jahren, haben wir Euch vor allem Gez?cht, und den widerw?rtigsten Ausw?chsen dieser Stadt besch?tzt. Ist das der Dank daf?r, dass wir tagt?glich unsere Haut riskieren? "
Die Verlegenheit im Raum wurde sp?rbar, ja fast sichtbar.
"Es tut mir leid." stammelte eine junge Frau. " Hauptmann Rascal hat mir einmal das Leben gerettet, und ich habe eigentlich keinen Grund daran, an ihm und der Wache allgemein zu zweifeln."
Generell hatte eine kleine Nachdenkphase begonnen.
"Ich w?rde vorschlagen", begann Val etwas m?de klingend, " Ihr geht jetzt nach Hause, und ?berlegt, ob Ihr Euch in Zukunft auch wieder zum Werkzeug von Leuten machen lassen wollt, die nichts Gutes im Sinn haben k?nnen. Geht jetzt!"
Die Leute schlichen vorsichtig am immer noch gef?hrlich wirkenden Larius und seiner Armbrust vorbei, und waren sichtlich froh noch einmal mit dem Schrecken davongekommen zu sein. Zur?ck blieben eine Menge von kleinen Heftchen, die den Rassenpurismus in Ankh-Morpork vertraten.
"Ich schlage vor, wir besprechen uns jetzt mal mit Ptracy und Pismire. Die Aktion in den Ruinen muss gut vorbereitet sein.", sagte sie zu ihren Kollegen.
Nach allgemeinem brummelnden Zustimmen, zogen die W?chter aus dem Lokal.
26.11.2001 15:51Pismire
***Im Buchladen***
Pismire nahm das Flugblatt entgegen, dass der Mann ihm reichte und ?berflog kurz die fettgedruckten Zwischen?berschriften.
"Danke, aber eigentlich wollte ich auch eine dieser Brosch?ren kaufen, die ?ber die "Diktatur der Kraturen". Ein Bekannter, Herr Enorm, hat sie mir empfohlen. Und mir gesagt, dass ich sie hier erwerben k?nnte."
"Das stimmt - sie geht normalerweise weg wie warme Semmeln, aber f?r einen Bekannten von Ernst haben wir sicher noch was auf Lager."
Er legte den Stapel Flugbl?tter auf einem Regal neben der T?r ab und f?hrte Pismire in ein Hinterzimmer des Buchladens. Mit einem kurzen Blick versuchte Pismire sich einen ?berblick ?ber den Bestand der Buchhandlung zu verschaffen, aber die meisten Titel sagten ihm gar nichts. Ein nicht geringer Bestand auf einem Regal hinter dem Tresen schien jedoch von einem Herrn Macher zu stammen. Pismire sagte auch dieser Name nichts, aber die Aufmachung der B?cher erinnerte ihn stark an die Brosch?re, die er bei Enorm gesehen hatte.
"Ihr interessiert euch also f?r unsere Schriften?" fragte der Alte und lie? sich auf einem l?dierten Stuhl nieder, w?hrend er gleichzeitig vom Tisch ein Exemplar der Brosch?re gezogen hatte und es Pismire hin hielt.
"Ja, ich hatte ein, zwei mal das Vergn?gen, mit Herrn Enorm ?ber diese Sache zu reden und ich muss sagen", er machte eine bedeutungsvolle Pause, "mich hat die Sicht der Dinge erst erstaunt, aber je mehr ich dar?ber nachgedacht habe, desto mehr habe ich den Eindruck gewonnen, dass er Recht hat. Wir haben diesem Gesindel wirklich zu viel Platz einger?umt. Man erkennt seine eigene Stadt nicht mehr wieder. Sie m?ssen n?mlich wissen, dass ich viele Jahre nicht mehr in Ankh-Morpork war und erst vor kurzem zur?ckgekehrt bin." Er seufzte.
Der andere Mann nickte. "Ich kann Euch gut verstehen, Herr, ?h?"
"Pis-, Pistazie, Frede Pistazie. Und wie hei?t ihr?"
"Forland Bontus. Mir geh?rt der Buchladen."
"Ich habe mich h?ufig gefragt, was man wohl gegen diese widerw?rtigen Kreaturen machen kann", tastete sich Pismire vor. "Ich meine, sie scheinen ja die ganze Stadt im W?rgegriff zu haben. Mein Elternhaus, zum Beispiel. Es geh?rt mittlerweile einem Zwergenrudel. Zwerge, stellt Euch das vor. Ich habe nicht einmal mehr die Stufen meines Elternhauses wiedererkannt. Sie haben alles f?r ihre 'Gr??e' eingerichtet. Ich war regelrecht ersch?ttert. Und im Nachbarhaus soll an Vampire vermietet worden sein", er schauderte. "Dabei wohnten da fr?her so nette, anst?ndige Leute. Ich hab mir dann eine ordentliche Wohnung gesucht, aber es ist so schwierig, etwas zu bekommen."
Sein Gegen?ber musterte ihn aufmerksam. "Aber es passiert schon etwas. Zugegeben, spontane Aufst?nde sind nat?rlich keine L?sung. Aber sie zeigen uns schon einmal, dass die Leute - instinktiv nat?rlich - auf unserer Seite stehen. Aber mit solchem Kleinkram werden wir uns nicht mehr lange aufhalten."
"Aber was kann man denn machen?" fragte Pismire im Jammerton. "Brosch?ren sind ja sch?n und gut, aber es gibt einfach auch eine Stunde, wo ein Mann aufstehen muss und handeln."
"Sehr richtig. Und ich kann Euch sagen: Unsere Stunde ist nicht mehr fern. Und vielleicht..", Bontus schien zu z?gern, aber dann fuhr er fort: "Ich glaube, Ihr seid der richtige Mann f?r uns. Und ich bin mir sicher, dass ich hier vertrauen kann. Heute Abend gibt es ein Treffen an den Ruinen beim Haufen. Ich denke, ihr solltet kommen. Aber nicht auf das allgemeine Treffen f?r den P?bel - die wichtigen Leute treffen sich eine halbe Stunde vorher. Und zwar hier." Er reichte Pismire eine Karte. "Wenn Ihr wirklich etwas f?r diese Stadt tun wollt, dann schlie?t euch uns an."
"Ich danke f?r Euer Vertrauen." Pismire erhob sich und nahm die Karte an sich. "Ich werde dort sein. Wann?"
"Um zehn ist das offizielle Treffen, seid also bitte um halb zehn bei der angegebenen Adresse." Bontus reichte ihm die Hand und Pismire griff mit gespielter Begeisterung zu.
Vorsichtig machte er sich auf den Weg zur Wache, er wollte verhindern, dass ihm jemand folgte.
Mit dem Satz: "Wir haben einen ersten Anhaltspunkt", enterte er sein B?ro und die W?chter begannen, ihr Vorgehen zu planen.
26.11.2001 17:23Charlotta
Als der erste Adrenalin-Sto? abebbte taumelte Charlie und musste sich an Vals Schulter festhalten um nicht umzukippen. Der nahe Tot als Silberstatue hatte sie doch etwas mehr mitgenommen als es zuerst den Anschein gehabt hatte. Vor ihren Augen drehte sich alles und der Fu? der das Silber gestreift hatte knickte unter ihr weg. Mit einem "Uff" sank sie zu Boden: "Charlie? Ist was?" Val klang ernsthaft besorgt.
"Nein, nein. Geht schon. Bin gleich wieder so weit." Sie zog sich an Val hoch... und verlor endg?ltig das Bewusstsein: "Oh Mist." Sagte Larius und legte sich die bewusstlose Charlie ?ber die Schulter.
*vor der Wache*
"Wohin sollen wir eigentlich gehen? Ich glaube Pis ist noch immer unterwegs."
"Wir k?nnen es ja mal bei Hmpf probieren, vielleicht ist der da."
Er war da: "Kannst du bitte anklopfen" ?chzte Larius, Charlotta war doch ein bisschen zu schwer f?r ihn.
Cim klopfte an und trat ein. Hmpf sa? hinter seinem Schreibtisch und schaute die hereinkommenden W?chter erwartungsvoll an, dann fiel sein Blick auf die bewusstlose Charlie: "Hattet ihr ?rger?"
"Ja. Den Typen in der Bahre ist aufgefallen das Charlie ein Werwolf ist und sie wollten sie in einen Bottich mit fl?ssigem Silber werfen. Wir haben sie gerettet, aber auf dem R?ckweg ist sie zusammengeklappt."
"Legt sie hier auf dir Liege ich seh sie mir mal an." Mit einem Aufst?hnen lies Larius Charlia auf die Liege fallen: "Puh, ist die schwer."
Hmpf beugte sich ?ber Charlie und musterte sie eindringlich: "Mh. Es ist nicht weiter schlimm sie hat wohl nur einen Schock erlitten und sich den einen Fu? ein bisschen verbrannt. Gib mir bitte die kleine Flasche rechts von dir, das Verbandszeug und eine Schere, Val." Val reichte ihm die gew?nschten Gegenst?nde und Hmpf begann Charlies Fu? zu verbinden. Als er fertig war hielt er Charlie die Flasche unter die Nase und diese begann sich zuschreien: "Lasst die Finger von mir! Ich will nicht! Hilfe! Helft mir doch! Nein! Nein!"
"Charlie es ist alle in Ordnung niemand will dir was tun. Du bist in der Wache nicht in der Bahre" beruhigte sie Val, darauf brach Charlie schluchzend zusammen: "Es war so so so furchtbar. Das Silber brannte und und i..i.. ich konnte mich nicht wehren, keiner ha..half m..mi..mir!"
"Aber jetzt bist du doch in Sicherheit. Alles ist Gut." Langsam wurde Charlie etwas ruhiger. Sie zitterte zwar noch aber sie hatte aufgeh?rt zu schluchzen. Hmpf verschwand kurz im hinteren Teil des Raumes und kehrte dann mit einem Becher, der mit irgendetwas alkoholischem gef?llt war, zur?ck: "Trink das!" Gehorsam trank Charlie: "Danke. Das hab ich jetzt gebraucht. Tut mir leid, dass ich so ausgerastet bin, aber es war einfach so gr?ssliches." Sie drohte sich schon wieder in Tr?nen aufzul?sen, aber in diesem Moment kam Rina hereingest?rmt: "Gut das ihr da seid, Pis ist grade zur?ckgekommen und meint er hat etwas wichtiges herausgefunden. Wir sollen uns sofort in seinem B?ro zur Lagebesprechung treffen." Sie hielt inne als sie Charlie sah: "Charlie ist dir was passiert?"
"Nein, nein. Bin schon wieder Ok. Lasst uns gehen."
*einige Minuten sp?ter in Pis B?ro*
"Ah. Wenn jetzt alle da sind k?nnen wir ja anfangen. K?nnten bitte mal alle erz?hlen was sie bisher herausgefunden haben." Nachdem alle mir ihren Erz?hlungen fertig waren r?ckte endlich auch Pis mit seinen Neuigkeiten heraus: "Ich habe erfahren das heute Abend ein Treffen der Anf?hrer stattfindet, bei dem wohl das morgige Geschehen besprochen werden soll. Ich habe daf?r eine Einladung bekommen. Wir sollten uns also ?berlegen wie wir die Leute am Besten unsch?dlich machen k?nnen."
"Also Pis kommt auf jeden Fall offiziell dahin. Rina d?rfte auch kein Problem sein die kennt dort ja niemand, aber was ist mit charlie, larius, cim und mir? Besonders Charlie d?rfte ein Problem sein da sie wohl noch nicht richtig laufen kann." Diese ?berlegung stammt von Val darauf trat erst einmal ratloses Schweigen ein bis Rina schlie?lich sagte: "Larius, Cim und Du, ihr k?nnt euch ja in den Ruinen verstecken, aber ich f?rchte Charlie muss hier bleiben. Sie ist Momentan wohl einfach nicht in d er richtigen Verfassung um mit diesen Typen fertig zu werden."
"Aber je nachdem wie viele von diesen Typen da sind k?nnt ihr alleinen auch nicht mit ihnen fertig werden ihr braucht auf jeden Fall Verst?rkung."
"Damit hat Charlie nicht ganz unrecht" sagte Larius "aber es w?re einfach zu auff?llig wenn dort lauter Leute rumst?nden. So gro? sind die Ruinen auch nicht. Ich glaube er reicht wenn nur wir das machen ich habe n?mlich auch schon einen Plan..."
26.11.2001 19:32Valeriaa
Die Abendd?mmerung brach herein und vermischte sich mit das blaue des Himmels. Es dauerte auch nicht lange, bis die ersten Sternen am Horizont aufblitzten und ein neugierig Blick auf die Ruinen warfen.
Bontus traf als erster am Treffpunkt ein. Er suchte eine dunkle Ecke und lehnte sich an eine mit Flechten bewachsenem Mauerwerk. Vor hier aus konnte er gut alles beobachten. Leicht nerv?s schaute er auf die Uhr. Kurz vor halb Zehn. Es begann allm?hlich zu fr?steln und Bonuts vergrub seine H?nde in seine Jackentasche. Viele Sachen gingen durch seinem Kopf als er wartete. Wie viele w?rden gleich erscheinen oder was sollte er tun, wenn die Wache davon spitz bekommt. Er befeuchtete seine Lippen ? hustete und kickte ein herum liegenden Stein aus dem Weg. Seine Ohren vernahmen auf einmal schwere Schritte war. Bontus glaubte sogar, die Schritte unter seine Schuhsohlen zu sp?ren. So ein Ph?nomen konnten nur die Leute erzeugen, die unter einer Fettleibigkeit litten und den Boden unter ihrem F??en zum beben brachten.
"Gut das du da bist, Enorm. Es ist fast halb!"
"Kommt sonst noch jemand?", vergewisserte er sich.
"Ein neuer. Er hei?t...", Bontus ?berlegte kurz "Frede Pistazie oder so ?hnlich - m??te auch in jeden Moment hier sein."
"Gut"
"Ja"
Es folgten einige Schweigeminuten.
"Meinst du, das bei dem Treff einige Spitzeln dabei sind. Eventuell von der Wache oder so?", fing Enorm an und wippte mit die Zehen auf und ab.
"Wie kommst du denn jetzt da drauf?"
"Man kann ja nie Wissen.", antwortete der Dicke behaglich.
"Bl?dsinn!"
26.11.2001 21:13Irina Lanfear
*** Eine Stunde vorher in Pismires B?ro***
Rina sa? still und gedankenversunken in einer Ecke, w?hrend die anderen W?chter eifrigst Pl?ne f?r die Observation der Ruinen schmiedeten. Dieser dumme Ziegelstein von vorhin ging ihr nicht aus dem Kopf. Lady Rattenklein hatte zwar einige Spuren gefunden, aber nichts deutete direkt auf den T?ter hin. Solche Ermittlungen waren immer sehr frustrierend f?r Rina. Die W?chterin wusste einfach nicht, wo sie anfangen sollte. Schwarze Handschuhe waren in Ankh Morpork leider keine Seltenheit und auch das Hundehaar, dass sich in der Schnur, die den Zettel am Stein fixierte, verfangen hatte und das die Laborantin eher nur durch Zufall entdeckte, war ihr keine gro?e Hilfe. Rina h?rte mit einem Ohr den lebhaften Pl?nen der andere W?chter zu und ?berlegte w?hrenddessen, wo sie noch einen Ansatzpunkt finden konnte. Sie w?rde sicher nicht Ptracy vor die Augen treten und erkl?ren, dass sie keine Ahnung h?tte, wer der T?ter war. Das w?re ja noch sch?ner gewesen! Seufzend rutschte die W?chterin noch weiter in den Sessel und achtete erst wieder richtig auf ihre Kollegen, als Larius rief: "Ich habe einen Plan!"
Rina horchte auf und h?rte, wie Larius erkl?rte: "Rina dort einzuschleusen, d?rfte kein allzu gro?es Problem sein. Pismire nimmt sie einfach mit und stellt sie als Freundin aus adeligem Hause vor, die auch ihre ganz eigenen Ansichten zu dem Thema hat. Val, Cim und ich verstecken uns m?glichst unauff?llig und sehen mal zu, was passiert. Charlie wartet hier, h?lt Kontakt zu den anderen und informiert Johann, wenn er zur?ck kommt. Notfalls k?nnte sie uns Verst?rkung schicken, wenn wir wirklich welche brauchen sollten." Der W?chter sah zu seinem Vorgesetzten hin?ber und fragte sch?chtern: "Ist das so in Ordnung, Sir?"
Pismire l?chelte und meinte: "Bis jetzt ist es gar keine so schlechte Idee. Rina, was denkst du, kriegst du die Rolle hin?"
Rina grinste und antwortete in nasalem Tonfall: "Wissen Sie, meine Familie bestand schon immer auf die Reinheit des Blutes. Jeder, der bei uns einheiratete, wurde zuerst auf Herz und Nieren gepr?ft, bevor er in unsere gro?e und gl?ckliche Familie aufgenommen wurde. Sie k?nnen sicherlich verstehen, warum wir zu diesen Ma?nahmen greifen mussten."
Die im Raum anwesenden W?chter brachen in Gel?chter aus. Ihre Kollegin hatte gerade t?uschend echte eine jener feinen Damen imitiert, die kaum jemand wirklich leiden konnte. Sie war f?r die Rolle einfach perfekt! Pismire, der ein L?cheln kaum unterdr?cken konnte, fragte seine neue Bekannte: "Wieviel Zeit brauchst du zum Umziehen und Schminken?"
Rina sah auf ihren Zeitd?monen und sch?tze kurz die verbleibende Zeit ab. Dann meinte sie: "In einer Stunde bin ich fertig. Wo treffen wir uns?"
"Komm nachher wieder in mein B?ro. Wir besprechen inzwischen weitere Einzelheiten."
"In Ordnung, Sir."
Rina verschwand blitzschnell aus dem B?ro und fiel, als sie das Wachgeb?ude hinter sich gelassen hatte, in einen leichten Trabschritt. W?hrend ihr F??e fast automatisch den Weg zu ihrem Lieblingsschneider fanden, ?berlegte die W?chterin bereits, was sie heute Abend tragen w?rde. Die Aufmachung sollte voll und ganz ihrem dort zur Schau getragenen Wesen entsprechen, aber gleichzeitig auch f?r einen Kampf, sofern einer stattfand, geeignet sein. Roxy w?rde es wieder einmal nicht allzu leicht haben!
Roxy, der Besitzer von Roxys Kleiderladen (Coop 19- "Der entbl??te Guru"), war ganz begeistert, wieder einmal seine Lieblingskundschaft zu sehen. Er umarmte Rina, k?sste sie auf die Wange und meinte: "Also Sch?tzchen, wenn du so weiter machst, bekommst du noch irgendwann einmal Mengenrabatt. Was darf es diesmal sein?" Rina seufzte (sie wusste ziemlich genau, wie viel Geld sie bereits bei dem Schneider gelassen hatte und konnte sich die Gesichter ihrer Eltern nur allzu gut vorstellen, wenn wieder einmal eine neue Rechnung ins Haus flatterte) und meinte: "Ich br?uchte ein Ensemble, dass relativ stabil ist, meinem Stil entspricht und nicht allzu luftig ist. Ich habe heute Abend wieder einmal einen Einsatz."
Roxy grinste verschmitzt und erwiderte: "Soso, du bist also auf der Suche nach einer neuen Dienstkleidung? Wart einmal kurz. CAS! Bring mal das Neue nach vorne!"
Der junge Geselle, den Rina nur allzu gut kannte, kam mit einem Hosenanzug nach vorne, der Rina die Sprache verschlug. Oben am Kragen waren funkelnde Diamantsplitter angebracht (die sich erst auf den dritten oder vierten Blick als Glasimitationen herausstellten) und verliehen dem schwarzen, seidigen Stoff eine Eleganz, die sie sich nicht einmal in ihren k?hnsten Tr?umen vorgestellt hatte. Der Schneider betrachtete zufriedenen das fassungslose Gesicht der W?chterin und meinte: "Den hat Cas ganz alleine entworfen. Der Bursche hat ein Talent f?r so etwas." Cas sah verlegen weg, w?hrend Rina freudestrahlend rief: "Genau das habe ich gesucht." Dann sah sie sich den Stoff an und setzte besorgt hinzu: "Aber ist es nicht ein wenig k?hl f?r so etwas?" Roxys Grinsen wuchs in die Breite, als er in eines seiner Regale griff und einen wundersch?nen Pelzumhang herausholte. Er meinte: "Ist zwar nur ein Kunstfell, aber wunderbar weich und w?rmend. Du kannst ihn gerne dazuhaben. Bis jetzt hat sich kein K?ufer gefunden."
Rina brauchte ein oder zwei Sekunden, dann fiel sie dem Schneider um den Hals und bedankte sich ?berschw?nglich: "Roxy, was w?rde ich nur ohne dich machen. Sei so lieb und schick die Rechnung meinen Eltern. Ich muss jetzt leider los, aber ich verspreche dir, ich mache das irgendwie wieder gut."
Roxy l?chelte und erwiderte so leise, dass es Rina nicht mehr h?rte : "Das gr??te Geschenk hast du mir gemacht, als du Cas in meinen Laden geschickt hast."
***Wenig sp?ter, wieder einmal in Pismires B?ro***
Die W?chter warteten bereits ungeduldig auf Rina, die leicht au?er Atem den Raum betrat. Pismire musterte sie einmal kurz von oben bis unten und meinte dann: "Also, die reiche Tochter kauft man dir jetzt auf jeden Fall ab. Wir sollten gehen."
Rina nickte nur kurz, h?ngte sich dann im Arm ihres "Bekannten" ein und verlie? mit ihm das B?ro.
27.11.2001 15:26Cim B?rstenkinn
Punkt 9:30 abends, kamen "Pistazie" und die Tochter aus gutem Hause bei den Ruinen an.
Sie hatten keine Ahnung, was hier mal gestanden war, aber es sah aus wie beim H?uptling unterm Bett.
Valeriaa, Larius und Cim warteten etwa 200 Meter entfernt in Deckung.
"Die Einladung galt Euch Herr Pistazie, und niemanden sonst!". Pismire erkannte die Stimme als die von Bontus genauso wie den drohenden Unterton. "Sucht ihr Schwierigkeiten?"
Der verkleidete W?chter hob beschwichtigend die H?nde "Aber nein, aber nein! Dies ist Lena Ranfiar, und trotz ihrer jungen Jahre hat sie das Herz auf dem "rechten" Fleck, wenn ihr versteht was ich meine. Sie ha?t diese Ausgeburten der Kerkerdimensionen ebenso wie ich, und ist sicher eine Bereicherung f?r unsere Sache!"
Bontus hielt eine Fackel in der Hand und kam vorsichtig n?her. "Ich hoffe f?r Euch ihr sprecht die Wahrheit!" und mit einem letzten zweifelnden Blick auf Rina drehte er sich um uns sagte "Kommt mit, ich muss Euch etwas zeigen!"
Er ging in Richtung einiger recht gut erhaltener S?ulen, und sie sahen die Treppen die in den Boden f?hrten.
Erich Enorm war ebenfalls einer der Versteckten auf dem Ruinenfeld. Er war gerne etwas vorsichtig, wenn es um neue Gesichter ging, die IHM vorgestellt wurden.
Er konnte sich noch gut erinnern, wie Macher ihn vor einigen Wochen in die Katakomben des alten Tempels gef?hrt hatte; an das Gef?hl wie wenn gl?hende Nadeln in seinen Gehirnwindungen nach einem m?glichst schmerzhaften Ausweg suchen w?rden, als ER ihn ber?hrte. Seither war alles anders geworden. Die Augen waren ihm ge?ffnet worden, und er konnte sich nicht mehr vorstellen, jemals freundschaftlich mit den anderen Rassen umgegangen zu sein.
Offenbar waren der Neue und seine Begleiterin vertrauensw?rdig, denn Forland hatte das Zeichen der Gefahr nicht gegeben. Als aber die Fackel das Gesicht von Pistazie beleuchtete, wurde Enorm klar, woher er den Mann kannte. Das war Oberfeldwebel Pismire, aus der Stadtwache, und heute Nachmittag war er noch in seinem B?ro gesessen.
Er streifte den Riemen der Armbrust von der Schulter, und spannte sie so leise wie m?glich.
Er konnte sich das Lachen nicht verkneifen, dass es ebenfalls eine Burlich-und-Starkimarm war, die nun das Leben des W?chters beenden w?rde. F?r seine Kollegin, denn sicher war das M?dchen auch eine W?chterin, w?rden sich Einsatzgebiete finden lassen.
Er legte den Bolzen in die F?hrungsschiene der Waffe legte an, und verlor unvermittelt das Bewusstsein.
Zupfgut war nur kurz aus seiner Deckung vorgesprungen, und war nun wieder so gut wie unsichtbar. Wenn er jemand beschattete, dann tat er es ernsthaft, und nicht so wie die anderen drei, die sich hinter einem Stein nur halb verborgen hielten.
Er zerriss die Tunika von Enorm, und knebelte ihn mit einem Stoffetzen. Dann verschn?rte er ihn, und schlich hinter Pismire und Rina her.
Rina, Pismire und Forland stiegen die Treppe nach unten, und der Buchh?ndler ?bernahm die Rolle des Fremdenf?hrers.
"Vor etwa 500 Jahren, wurde der Tempel von Asmodar zerst?rt. Haupts?chlich durch die anderen G?tter, aber auch die Trolle spielten eine erhebliche Rolle dabei, und einige F?sser Pulver #1. Nichtsdestotrotz ist es IHM bis zum heutigen Tage gelungen hier zu ?berleben. Obwohl er 5 Jahrhunderte ohne Gl?ubigen durchstehen musste, glaubten doch immer Leute an das wof?r er stand: die Reinheit, Superiorit?t und ?berlegenheit der menschlichen Rasse,
neben deren F?higkeiten alle anderen zu Dienern degradiert sind. Asmodar verlang von uns, dass wir Ankh-Morpork s?ubern, und s?ubern , ja wei? waschen werden wir es.
Pismire k?mpfte mit sich ebenso wie Rina. Sie durften jetzt noch kein Outing wagen. Sie mussten erfahren, wer die Hinterm?nner waren, und was gegen sie unternommen werden konnte.
Unvermittelt blieb ihr F?hrer stehen und zeigte auf einen 3 Meter grossen Kopf aus Stein. In den Augen der B?ste brannten seltsame Lichter, und sein Gesicht zeigte ein sch?nes, aber dich kaltes und grausames L?cheln.. "Hier ist das Allerheiligste", begann Forland wieder zu erkl?ren, rundherum seht ihr die Waffe f?r den morgigen Tag."
IN Bottichen, F?ssern, verschieden gro?en Becken und sogar in einigen Kocht?pfen stand Silberstaub herum.
Pismire wurde nun etwas klarer, was hier passierte.
Der Silberstaub w?rde in der ganzen Stadt in die ?ffentlichen Quellen gesch?ttet, und wenn die Werw?lfe davon tranken, waren sie erledigt,
"Herr Forland", Pismire zog sein Kurzschwert, " Ich muss Euch leider wegen konspirativer T?tigkeit gegen das Wohl der Stadt Ankh-Morpork festnehmen, und ihr habt das Recht die Antwort zu verweigern. "
"Das sehe ich ein wenig anders" Macher stand mit einem kleinen M?dchen vor einem anderen Eingang zu dieser H?hle, und hielt ihr ein gekr?mmtes Messer an die Kehle. "Darf ich vorstellen? Das ist Lili!
Und nun werft sch?n nett die Waffen weg. Nur keine Hektik, oder unbedachte Bewegungen dabei! Die Kleine hat noch viel vor!"
02.12.2001 2:26Charlotta
"Lili!" schrie Forland entsetzt.
"Papa! Was machst du hier und wieso hat mich der b?se Mann hier her gebracht?"
"Macher, sie haben versprochen, dass Lili nichts passieren w?rde, wenn ich ihnen helfe."
Rina schaute zu Pis, um zu sehen was sie jetzt tun sollte. Dieser zeigte allerdings keine Regung und machte auch keine Anstalten das Schwert fallen zu lassen. Macher schien dies auch nicht zu bemerken, er wand sich stattdessen Herrn Forland zu: "Ihr passiert auch nichts Herr Forland, es sei denn unsere beiden G?ste machen eine falsche Bewegung. Allerdings bin ich sehr entt?uscht von dir. Das war wirklich sehr dumm von dir Herr Forland. Man ?berpr?ft Leute bevor man sie her f?hrt." Bei diesen Worten klang er wie ein Lehrer der einen Sch?ler tadelt weil er seine Hausaufgaben vergessen hat. Dieser eigent?mliche Tonfall best?rkte Rina in ihrer Ansicht, Macher h?tte nicht mehr alle Tassen im Schrank.
"So ein Verhalten muss bestraft werden! Knie dich vor unseren Meister und sprich mir nach: Ich habe Schuld auf mich geladen, Meister. Ich bin deiner unw?rdig. Ich habe dich verraten. Bestrafe mich nach deinem Willen." Wiederstrebend, aber wie von einem inneren Zwang getrieben, ging Forland auf die Statue zu und kniete sich vor ihr hin. Stockend sprach er die Worte Machers nach. Sobald er geendet hatte, schoss ein blendend heller Blitz von der Decke herab und h?llte Forland ein. Dieser begann lauter und immer lauter zu schreien und verstummte dann pl?tzlich.
Als sie wieder klar sehen konnten, sahen die beiden W?chter, dass von Forland nur noch ein kleines H?uflein Asche ?brig war. Asmodar schien ein recht rachs?chtiger Gott zu sein. Die kleine Lili fing laut an zu weinen: "Papa! Papa, wo bist du? Wo ist mein Vater? Was hast du mit ihm gemacht?" schrie sie Macher an.
"Dein Vater hat sich mir wiedersetzt. Wenn ihr drei nicht wollt das es euch nicht genauso ergeht macht was ich sage!"
Nun doch etwas eingesch?chtert lies Pismire seine Waffe fallen: "Und was jetzt?"
"Jetzt werdet ihr beiden die F?sser mit dem silberstaub in die Stadt schaffen. Bald sind Werw?lfe in Ankh-Morpork nur noch Geschichte! Ahahaha hahahaha!" bei diesen Wort fing Macher an hysterisch zu lachen.
*eine halbe Stunde sp?ter im Wachhaus*
Charlotta sa? hinter dem Schreibtisch im Bereitschaftsraum und langweilte sich entsetzlich. So ein Mist, dass alle anderen diese Schurken festnehmen durften und sie hier am Schreibtisch hocken musste. Dabei hatte sie noch ein H?hnchen mit Macher zu rupfen. Sie w?rde liebend gern an ihm ausprobieren, wie Menschen auf kochendes Silber reagierten. Das war ja so ungerecht. W?hrend sie weiter ihren Gedanken von silbernen Macherstatuen nachhing, kam auf einmal zum Fenster hereingeflogen auf dem Zettel den sie umhatte stand: Charlie, komm schnell zum Haufen. Sie haben Rina und Pis geschnappt. Du musst schnell mitkommen und uns helfen.
Schnell schrieb Charlie einen Zettel falls jemand sie suchen sollte und machte sich auf dem Weg zum Haufen.
*am Haufen*
"Val, was ist passiert? Wieso haben sie Pis und Rina geschnappt? Woher wisst ihr das ?berhaupt?"
"Sie sind schon seit einer ganzen Stunde nicht mehr rausgekommen. Jetzt ist Johann auch noch verschwunden, er wollte nachschauen wo sie bleiben."
"Oh, verdammt."
02.12.2001 18:25Irina Lanfear
"Nein!" Rinas ruhige Stimme lie? das Gel?chter von Ernst Macher schlagartig verstummen. Der Mann dr?ckte sein Messer ein wenig st?rker an Lilis Hals und fragte drohend: "Was hei?t hier Nein? Du wirst tun, was ich dir gesagt habe! Sonst stirbt die Kleine."
Rina wedelte betont l?ssig mit der Hand und erkl?rte: "Ich werde hier sicher keine F?sser durch die Gegend rollen. Vergiss es! Wozu gibt es schlie?lich Dienstboten? Ich habe nirgends unterschreiben m?ssen, dass ich mich zum F?sser schleppen verpflichte. Hol dir einen anderen Dummen!"
Macher und Pismire starrten Rina an. Die kleine Lilli hatte zu weinen aufgeh?rt und schaute mit ihren gro?en, angsterf?llten Augen die junge Frau an, die betont l?ssig mit ihrer Hand herumwedelte und gerade erkl?rte: "...breche mir hier sicherlich einen Fingernagel ab und dann k?nnt ihr was erleben. Wisst ihr, wie lang diese Manik?re gedauert hat? Nein? Na kein Wunder, wenn ich mir eure H?nde so anschaue. Hol dir doch einen von deinen ach so geliebten Werw?lfen, der den Job f?r dich erledigt. Den kannst du dann auch gleich umbringen, wenn dir der Sinn danach steht, aber bel?stige mich nicht mit solchen Kleinkram. Ich bin schlie?lich fast adelig!"
"Halt endlich die Klappe du dumme Gans und mach dich an die Arbeit. Sonst passiert der Kleinen etwas!" Eine Ader auf Machers Stirn schwoll gef?hrlich dick an und passte so perfekt zu dem bereits dunkelroten Gesicht des Mannes. Pismire wandte sich zu seiner Kollegin und erkl?rte leise: "Du solltest ihn wirklich nicht weiter reizen, Rina. Geh jetzt zu den F?ssern."
"Nein!" Die W?chterin stemmte beide Beine in den Boden und sch?ttelte kategorisch den Kopf. "Hast du eine Ahnung, wie viel mein heutiges Outfit gekostet hat? Ich bin doch nicht verr?ckt und ruiniere es mir, indem ich ?u?erst schmutzige F?sser ber?hre. Wie soll ich denn den ganzen Silberstaub hinausbekommen, der sich darin festsetzt? Hast du dir das schon mal ?berlegt?"
Pismire glaubte, seinen Ohren nicht mehr trauen zu d?rfen. Er hatte zwar schon einige Male mit der W?chterin Lanfear zusammengearbeitet, aber so.... herzlos, ja herzlos war hier wohl das richtige Wort, war sie noch nie gewesen. Er knirschte leise mit den Z?hnen, als er sah, wie ein kleiner Blutstropfen von Lilis hals herunterlief und erkl?rte in einem ?u?erst bestimmten Tonfall: "Feldwebel Lanfear, ich befehle ihnen hiermit, sich zu den F?ssern hin?berzubegeben. Wollen sie das Leben der Kleinen leichtfertig aus Spiel setzen?"
"Nein, Sir. Ich werde mich hier nicht herumkommandieren lassen. Das ist erstens nur ein Kind und zweitens ist ihr Vater bereits tot. Was soll sie also noch vom Leben erwarten?"
"Bist du wahnsinnig geworden?" Der Satz kam von Macher, der es einfach nicht fassen konnte, dass sich niemand mehr f?r ihn und die kleine Lili interessierte. Die beiden W?chter funkelten sich w?tend an und ignorierten ihre Umgebung vollkommen. Macher sah sich hektisch um und schrie dann, auf Pismire zeigend: "Du da, h?r sofort mit dem Unsinn auf und geh zu den F?ssern r?ber. Deine Kollegin soll dir gef?lligst helfen. Aber ein bisschen pl?tzlich!"
"Ich denke ja nicht im Traum daran! Such dir, wie gesagt, einen anderen Dummen f?r diesen Job." Rina blickte unauff?llig zu dem Schatten, der sich bereits ziemlich nahe an Macher und das M?dchen herangeschlichen hatte. Ihre, von den n?chtlichen Einbr?chen gesch?rften Sinne, hatten Johann Zupfgut schon vor einiger Zeit erkannt. Seitdem versuchte sie verzweifelt, Zeit zu schinden. Doch langsam wurde es wirklich eng. Lange w?rde das Spiel nicht mehr weitergehen, denn Macher schien mit seinen Nerven ziemlich am Ende zu sein und Pismire w?rde, wenn das Gepl?nkel wohl noch lange so weiterging, bestimmt nie wieder mit ihr auch nur ein Wort reden.
Johann, der inzwischen gef?hrlich nahe an Macher herangekommen war, sch?tzte die Entfernung noch ein letztes Mal ab und sprang dann los. Wie im Zeitlupentempo flog der W?chter auf den Mann zu, der noch immer mit dem Geschehen vor sich besch?ftigt war. Das Messer befand ein winziges St?ck vom Hals des M?dchens entfernt, was hoffentlich ausreichen w?rde, die beiden zu trennen, ohne ihr irgendwelchen Schaden zuzuf?gen. Johann prallte gegen Macher, der Lili loslie? und zu Boden ging. Rina, die alles aus den Augenwinkeln beobachtet hatte, wollte zu ihrem Kollegen hasten, um ihm zu helfen. Doch das kleine M?dchen ging wie eine Furie auf sie los, kratze, biss und schrie: "Du bist schuld! Wenn du nicht w?rst, w?rde Papa noch leben!"
Rina trat instinktiv ein paar Schritte zur?ck, um sich vor dem tobenden Kind zu sch?tzen und stie? dabei gegen irgendetwas Hartes. Die W?chterin hatte gerade noch genug Zeit, sich umzudrehen und zu der Fratze der Statue aufzusehen, gegen die sie gerade geprallt war, bevor tausend kleine Nadelstiche ihren Kopf durchzuckten. Vor ihren Augen wurde es schwarz und eine donnerndes Lachen ert?nte.
Das ist einmal etwas Neues. So eine Seele hab ich noch nie gesehen. Was mach ich blo? mit dir?"
"Verzieh dich aus meinem Kopf. Du hast hier herinnen nichts verloren."
"Och, hab ich das nicht? Was willst du denn dagegen machen, du kleines M?dchen?"
"Ich werde dich...."
"Was wirst du? Ich bin ein Gott. Gar nichts wirst du!"
"Glaub ja nicht, dass du unsterblich bist. Jeder Gott hat eine Schwachstelle. Man muss sie nur finden."
"Ich bin allm?chtig. Aber f?r deine anma?enden Worte wirst du bestraft. Akzeptiere meine Macht und die Strafe f?llt weniger schlimm aus."
"Niemals!"
"Nun, was w?rde dich am meisten verletzten? Ich sehe es schon. Du liebst die Kontrolle. Nun, da f?llt mir schon was passendes ein."
"Untersteh dich.."
"Rina?"
Die W?chterin schlug die Augen auf und fragte: "Ja?". Eigentlich war das so nicht ganz richtig. Etwas schlug die Augen auf und fragte. Rina sa? in ihrem eigenen Kopf und sah hilflos zu.
03.12.2001 0:12Pismire
Pismire raffte sich auf und eilte Zupfgut zu Hilfe, gegen den sich mittlerweile der Zorn des kleinen M?dchens richtete. Er griff sich die Kleine, hob sie vor sein Gesicht und schaute ihr tief in die Augen, w?hrend er etwas beruhigendes zu sagen schien.
Aus den Augenwinkeln registriete er, wie Rina, die gegen die Statue geprallt war, sich zwar kr?mmte, sich aber nicht von ihr l?sen konnte.
Lily hatte sich mittlerweile beruhigt und Pismire setzte sie vorsichtig auf den Boden, wo sie leise weinend sitzen blieb.
Die Augen der Statue sandten Strahlen aus, die Rina und das Gesicht in eine dunkle und bedrohliche Aura h?llten. Gleichzeitig schien es ihm, als werde der Raum in eine bittere K?lte geh?llt. Mit einem mal erlosch das Gl?hen und Rina st?rzte zu Boden.
Pismire, der mittlerweile den Sinn ihres Man?vers durchschaut hatte und im Stillen ihre Kaltbl?tigkeit und schnelles Reagiern bewunderte, beugte sich ?ber sie.
"Rina?"
Die W?chterin schlug die Augen auf und fragte: "Ja?"
Zupfgut, der mittlerweile Macher in ein ebenso verschn?rtes B?ndel wie aus Enorm verwandelt hatte, trat an seine Seite.
"Geht's wieder", fragte er besorgt.
"Danke der Nachfrage, junger Mann", antwortete Rina.
Zupfgut und Pismire wechselten einen besorgten Blick. Das klang nicht wie Rina.
"Sie scheint noch schlimmer was abbekommen zu haben, als ich dachte", meinte Zupfgut. "Vermutlich ist sie mit dem Kopf ziemlich hart an die Statue gebumst."
Pismire, dem dazu ganz andere Gedanken durch dsen Kopf gingen, nickte scheinbar zustimmend.
****
Valeria hatte Charlotta mittlerweile auf den aktuellen Stand gebracht.
"Ich finde, wir sollten st?rmen", meinte Charlotta, der nach allem anderen nur nicht tatenlos im Geb?sch hocken zumute war. "Wahrscheinlich brauchen sie da drinnen dringend unserer Hilfe und der hier", sie stie? ver?chtlich mit dem Fu? nach Enorm, den die W?chter mittlerweile 'sichergestellt' hatten, "ist ja sicher verpackt."
Larius und Cim nickten zustimmend.
"O.K., kein Problem", grinste Valeriaa zustimmend. "Dann mal nicht wie rein da, aber leise. Und vorsichtig."
Sie schlichen sich in den dunklen Eingang.
****
"Ah, gut dass ihr da seid", begr??te Pismire sie, w?hrend die W?chter sich umsahen. "Wir haben hier mittlerweile alles unter Kontrolle. Herr Macher wird sicher die Freundlichkeit haben, uns zur Wache zu begleiten. Und jemand sollte sich um das kleine M?dchen k?mmern. Und - hier muss dringend aufger?umt werden."
Er wies auf die F?sser mit dem Silberstaub. Valeriaa und Charlotta sch?ttelten sich, als sie das Zeug sahen.
"Das sollte zur Beseitigung der Werw?lfe verwendet werden - stimmts? Oberfeldwebel? K?nnten Val und ich uns um die beiden Festgenommenen k?mmern?" fragte Charlotte mit einem schwer zu deutenden L?cheln im Gesicht, das nur oberfl?chlich eine schwer zu ?berbietende Unschuld ausstrahlte.
"?h. Obergefreite, lieber nicht. Hauptmann Ptracy will sicher gerne noch mit den beiden ein wenig, ?h, reden. Und au?erdem sollten wir uns in der Wache gr?ndlich beraten. Und nat?rlich muss das Zeug hier beseitigt werden. Au?erdem geht eine Probe ans Labor, vielleicht erfahren wir dann mehr ?ber die Herkunft des Silberstaubes.
Larius und Zupfgut, ihr bewacht den Ort hier, Charlotte und Valeriaa begleiten mich mit den beiden Dreckskerlen auf die Wache und Cim k?mmert sich um die Kleine. Bring sie sicher nach Hause."
"Sollen wir den Mist etwa beseitigen?" st?hnte Zupfgut und blickte auf die nicht unerhebliche Anzahl sicherlich schwerer F?sser.
"Nein, nein, von der Wache aus schicke ich einen Trupp Rekruten. Dann k?nnen sie gleich lernen, wie man einen Tatort aufr?umt. Ich will nur sicher gehen, dass die auch nachher was zum Aufr?umen haben. Sobald jeder seine Aufgabe erledigt hat, treffen wir uns in der Wache. Au?er dir, Feldwebel Rina. Du solltest dich schnellstm?glich nach Hause begeben und ein wenig ausruhen."
"?h, nicht n?tig, Sir, ich k?nnte doch hier mit die Wache ?bernehmen, dann k?nnte Zupfgut beim Gefangenentransport helfen", kam als Antwort.
Pismire musterte sie mit scheinbarer Freundlichkeit.
"Nein, Rina, ich muss darauf bestehen. Du gehst nach Haus und das ist ein Befehl." f?gte er noch hinzu.
Scheinbar gehorsam verlie? Rina das Gew?lbe.
Pismire machte Zupfgut ein Zeichen. "Wir schicken die erste Verst?rkung, die wir auftreiben k?nnen. Cim bleibt als Verst?rkung hier und das M?dchen nehmen wir besser mit zur Wache. Ich bef?rchte, dass ihr hier keine ungef?hrliche Wache haben werdet. Haltet die Augen auf."
05.12.2001 16:44Valeriaa
*** In einem Park***
Rina sa? ?berm?det auf einer Bank, von der aus sie; halb Ankh-Morpork ?berblicken konnte.
Aus ihrem Blickwinkel wirkte die Stadt friedlich und klein. Sogar der Ank flo? in einem entspannten Rhythmus. F?r einen Moment verga? sie alles um sich herum und schlo? wie im Trance die Augen.
Ich werde erst ein bi?chen frische Luft schnappen und dann gehe ich nach Hause, dachte Rina.
"Nein, das wirst du nicht!", antwortete eine Stimme.
"Was um Himmels Willen... ?", fuhr Rina erschrocken auf. Sie versuchte die Augen zu ?ffnen aber irgend etwas hinderte ihr daran, diese Aufgabe zu gew?hrleisten.
Ein Bild formte sich in ihrem Kopf. Rina konnte nicht genau erkennen was es war, daf?r war die Erscheinung viel zu verzerrt und grell gewesen.
"Ich wollte mich nur bei dir bedanken."
"Och ne, nicht du schon wieder..", beklagte sich Rina "... Und wof?r willst du dich bei mir bedanken, wenn ich fragen darf?"
"Das du die Statur ber?hrt hast."
"OH. OK. Nichts zu danken und w?hrst du nun so freundlich endlich aus meinem K?rper zu verschwinden?"
"HEY, nicht so eilig M?dchen! Da ich dank deine Hilfe in deinem K?rper gelandet bin habe ich noch einiges mit dir vor!", grollte die Stimme. Rina glaubte in eine gro?e Kathedrale zu sein. Denn die Stimme in ihren Kopf schallte wie ein lautes Gewitter durch ihre Gedanken hinweg.
"OH nein! Daraus wird nix! Nicht mit mir."
"HAR HAR, was willst du dagegen Unternehmen? Ein Vodoo T?nzchen auff?hren? Nein M?del du wirst ab Heute damit leben m?ssen, das ich nun dein K?rper beherrsche ob es dir nun gef?llt oder nicht.", lachte die verzerrte Gestalt.
"Nur ?ber meine Leiche!" Rina ging jetzt aufs ganze.
"Willst du mich verarschen? Ich weis, welche Rasse du angeh?rst. Du bist praktisch gegen jegliche Waffen Immun! Wunden und Krankheiten verheilen bei dir in k?rzeste zeit!"
"Nun, in dem Punkt magst du ja Recht haben ..."
"Ich habe immer Recht!"
"Aber ich kann an Silber sterben." Sie bi? sich feste auf die Lippen. "Wenn es sein mu? werde ich freiwillig in den Tod gehen nur damit du keine Macht mehr ?ber mich hast."
"Ich verbiete es dir ein Kr?mel Silber zu schlucken!"
"Wer soll mich denn daran hindern?", f?gte der Feldwebel leise hinzu.
05.12.2001 20:22Pismire
Schweissgebadet und nach Atem ringend erwachte Hauptmann Ptracy. Der Albtraum hatte sie total erschreckt, auch dann, wenn ihr klar war, dass nat?rlich ein ganzer Haufen an Bruchst?cken irreal war - Feldwebel Lanfear war keine Werw?lfin und Silber konnte ihr nicht im Geringsten etwas anhaben. Aber dennoch: Sie hatte Feldwebel Rina so lebensecht vor sich gesehen, dass sie ganz verwundert war, jetzt in ihrem eigenen Schlafzimmer statt in diesem Park in Ankh-Morpork, an den sie sich gar nicht erinnern konnte, zu erwachen.
Neben ihr h?rte sie die Atemz?ge von Lavelous. Er hatte nichts mitbekommen. Nahezu lautlos schl?pfte Ptracy aus ihrem Bett und kleidete sich hastig an. Sie hatte den dringenden Eindruck, dass sie in der Wache gebraucht wurde.
Pismire, Charlotta und Valeriaa waren mittlerweile im Wachhaus angekommen. Ihre beiden Verd?chtigen hatten sie in unterschiedliche Zellen gesperrt, der Silberstaub war an das Labor gegangen, die Rekruten auf dem Weg zu Ruine und die Mitglieder zweier Streifen waren unterwegs bereits als Verst?rkung auf den Weg geschickt worden. Lily schlief auf einem Feldbett in der Pathologie, wo zur Zeit nichts gef?hrliches zu sehen war. Dennoch war Pismire nerv?s.
Er sa? auf seinem Schreibtisch und redete mit den beiden Werw?lfinnen.
"Sobald die anderen hier sind, werde ich Bericht erstatten. Ich will nur nicht alles mehrfach erz?hlen," sagte er und starrte d?ster auf den Boden vor ihm.
In diesem Augenblick ri? seine Vorgesetzte die T?r auf.
"Hauptfeldwebel, ich will wissen, was in den letzen Stunden passiert ist. Und ich muss dringend mit jemandem reden."
Zumindests der letze Satz war nichts, dass Pismire sich jemals in den k?hnsten Tr?umen vorgestellt h?tte. Er begann seinen Bericht....
05.12.2001 22:17Charlotta
"...und deswegen sind wir jetzt wieder hier und warten darauf, dass Cim, Larius und Zupfgut zur?ckkommen. Hoffentlich ist ihnen nichts passiert." Mit diesen Worten schloss Pis seinen Bericht.
"Ich w?rde sagen, Valeriaa und Charlotta sollten am besten wieder zum Haufen gehen und sehen wo die drei bleiben. Auf dem Weg k?nnt ihr gleich bei Rina vorbeischauen und nachsehen wie es ihr geht."
Da sie sich niemals Ptracy wiedersetzen w?rden* machten sie sich auf den Weg ohne sich dar?ber zu beschweren, dass sie auch gern mal schlafen w?rden.
*am Haus von Rina*
Da sie schlecht um 3 Uhr morgens bei Rinas Eltern klingeln konnten und Charlie wusste wo Rinas Zimmer lag schmissen sie kleine Steine gegen das Fenstern. Allerdings machte Rina auch nach mehreren W?rfen noch nicht auf, so dass sich Charlie hinrei?en lies und sich auf gut Gl?ck einen Stein griff und diesen mit voller Wucht gegen die Scheibe warf. Ungl?cklicherweise war dieser Stein ungef?hr faustgro? und die Scheibe nicht sonderlich stabil, als sie mit lautem Klirren zerbrach suchten Val und Charlie so schnell wie m?glich das Weite.
*1/2 Stunde fr?her*
Rina oder besser das etwas das zur Zeit in ihrem K?rper war, schlich sich leise in die H?hle. Allerdings sind auch seltsame "Wesenseinheiten" nicht vor losen Steinen sich, jedenfalls rollten auf einmal mehrere Steine unter Rinas F??en weg und kollerten unter lautem Get?se den Gang herunter.
*im Allerheiligsten*
"Cim, Johann wacht auf! Da kommt jemand! Oder etwas." setzte Larius fl?sternd hinzu. Die beiden anderen setzten sich auf und Johann spannte so leise wie m?glich seine Armbrust: "Ich f?rchte das ist Rina." Zischte er seinen beiden Kollegen zu."Also versucht m?glichst sie nicht zu t?ten, nur au?er Gefecht zu setzen." Cim und Larius nickten stumm und stellten sich dann auf beide Seiten der H?hleneingangs.
*im Gang*
Vorsichtig bewegte sich das Wesen auf die H?hle zu. Es vermutetes das die beiden Mensch, die der andere Mann beauftragt hatte hierzu bleiben, sein kommen schon bemerkt hatten und sich in der N?he des Eingangs versteckten. Jetzt war der Eingang nur noch wenige Meter entfernt. Es ging weite rund stie? dabei absichtlich mehrere Steine vor sich her dann sprang ES auf einmal blitzschnell nach vorne...
*in der H?hle*
Cim und Larius h?rten wie sich jemand dem Eingang n?herte und hielten sich bereit. In wenigen Augenblicken musste das Wesen da sein. Cim hob sein Schwert. "Womm" Pl?tzlich lag Cim am Boden und sein Schwert war irgendwo im Dunkeln verschwunden. Neben ihm st?rzte jetzt auch Larius zu Boden, scheinbar war er genauso von diesem Wesen ?berrascht worden wie Cim.
"Wusch" dicht ?ber Cim flog jetzt ein Bolzen vorbei und traf den Schemen im Bein, dieser ging st?hnend zu Boden.
*es sei denn, sie wollten unbedingt einen sehr schmerzvollen Tod sterben
06.12.2001 20:56Pismire
Zupfgut h?rte, dass sein Bolzen getroffen hatte und hoffte inst?ndig, dass das seinen Gegner ein wenig au?er Gefecht setzen w?rde. Er hatte aus den Ger?uschen am Eingang gefolgert, dass er auf die Unterst?tzung von Cim und Larius nicht mehr zu rechnen brauchte und betet inst?ndig zu dem ihm bekannten - und unbekannten - G?ttern, dass Pismire und die anderen rechtzeitig genug W?chter zur Verst?rkung geschickt hatten.
So leise es ging schlich er in weitem Bogen Richtung Eingang, da er vermutete, dass das Wesen versuchen w?rde auch seiner habhaft zu werden. Er versuchte nicht nur, sich lautlos zu bewegen, er versuchte sogar, m?glichst wenig zu atmen.
*****
Venezia hatte mittlerweile einen Trupp aus f?nf Rekruten zusammengestellt und befand sich auf dem Weg zu den Ruinen. Angesichts der Aufgabe hatte sie ausschlie?lich Trolle mitgenommen und befand sich sozusagen hoch ?ber einem kleinen Gebirges, dessen Gipfel Quarzig, Klippenspringer, Mamortis, Hindel Marons und Mugbutz hie?en.
Von hier oben genoss sie die Sicht auf die n?chtlichen Stra?en und z?hlte noch einmal eifrig ihren Mundvorrat aus W?rstchen - die Nacht - oder vielmehr ihr Rest - konnte noch lang werden.
*****
"Nachdem die beiden Werw?lfinnen gegangen waren, wobei Charlottas Fu? mittlerweile fast wieder in Ordnung war, blieben Pismire und Ptracy in seinem B?ro zur?ck.
"Nun, Sir, Ihr seid etwas, ?h, derangiert hier aufgetaucht. Und ich vermute, das hat etwas mit dem Fall zu tun?" versuchte Pismire vorsichtig einen einleitenden Satz.
"Nun, ich bin aus einem Alptraum aufgewacht - aber er war so real, dass ich den Eindruck hatte, ich m?sse sofort in die Wache kommen. Ich wollte nicht vor allen W?chtern dar?ber reden, nachher gelte ich auch noch als .. naja, auch egal."
"Ihr meint, dass der Traum was mit dem Fall zu tun hat?"
"Ich weiss nicht. Ich hatte wohl einfach von Anfang an den Eindruck, dass die ganze Sache einen unnormalen Hintergrund hat - was sich ja jetzt auch best?tigt hat." Ptracy seufzte, dann stand sie auf.
"Ich denke zwar, dass zwei Streifen und eine Gruppe von Trollen zusammen mit Veni ausreichen sollten, die halte Ruinenanlage in Schutt und Asche zu legen, aber mir ist einfach wohler, wenn ich selbst bei der Aktion dabei bin. Wir sollten uns beeilen."
Bereits im Laufen fragte Ptracy: "Was ist eigentlich mit dem Laborbericht?"
"Lady Steinschlag und Lady Rattenklein habe bereits ihre Arbeit aufgenommen. Ich sch?tze, dass der Bericht am fr?hen Morgen vorliegen k?nnte."
"Gut", nickte Ptracy, der es im Gegensatz zu ihrem 'Mitl?ufer' nicht schwer zu fallen schien, beim Rennen auch noch zu reden. "Was ist eigentlich mit dem Treffen, das am gestrigen Abend in den Ruinen stattfinden sollte?"
Pismire stutze verbl?fft. Inmitten der turbulenten Ereignisse in der H?hle hatte er die Sache - wie vermutlich auch die anderen W?chter -aus den Augen verloren.
"Eigenartig", keuchte er, "wenn ich Bontus richtig verstanden habe, dann h?tte da eigentlich eine gr??ere Menge von Anh?ngern erscheinen m?ssen. Was hei?t..."
"Was hei?t, wir haben noch l?ngst nicht alle Hinterm?nner," unterbrach ihn Ptracy. "Es muss weitere Beteiligte geben, die das ganze entweder abgeblasen oder verlegt haben. Ich hoffe nur, dass das ihr einziges Reservoir f?r Silberstaub war - sonst sehen wir verdammt alt aus", fauchte sie w?tend.
Im Stillen gab ihr Pismire recht und verfluchte seine Vergesslichkeit, w?hrend er hinter einer langsam vom Gem?tszustand "w?tend" in der Gem?tszustand "zornig" wechselnden Ptracy durch die Stra?en keuchte.
*****
Wieder in der H?hle:
Milimeter f?r Milimeter arbeitet Zupfgut sich in Richtung Ausgang. Er sch?tzte, dass er nur noch drei oder vier Meter vor sich hatte, als er auf Metall stie?. Ein Schwert, vermutlich das von Cim, schob sich mit einem unverkennbaren Ger?usch ?ber den Boden.
"Verdammte Schei?e", dachte Zupfgut. I
n diesem Augenblick schlossen sich von hinten zwei H?nde mit einer Kraft, der er nichts entgegenzusetztn hatte, um seine Kehle und er h?rte eine Stimme, die nur noch ganz entfernt an Rina erinnerte in sein Ohr fl?stern: "Das war's dann wohl, W?chter. Du hast da noch eine Verabredung mit der letzten Entit?t...."
In diesem Augenblick flammte eine Salamderlampe am Eingang auf, hinter der sich ein hochgewachsener Schemen mehr erahnen als erkennen lie?. Zupfgut schloss geblendet die Augen, der Griff um seine Kehle lockerte sich allerdings keinen Millimeter. Drau?en h?rte mann eine Art Donnern, das immer n?her r?ckte.
"Ich weiss ja nicht, was hier vorgeht", lie? sich die Stimme von Zaddam Boschnigg erkennen, "aber von hier aus habe ich ex-cel-len-tes Schusslicht und als ehemaliger Triffinsziel weiss ich, dass gut gezielte Pfeile leicht ins Auge gehen k?nnen. Ich schlage vor, dass ihr die kleine Rangelei unterbrecht und euch beide mit sch?n sichtbar erhobenen H?nden nebeneinander aufstellt. Ach ?brigens, der riesige Schatten hinter mir ist Malachit. Und - er ist bewaffnet."
Rina heulte auf: "Widerliche Kreatur. Du kannst mich nicht aufhalten."
"Dich - wer immer du sein magst, vielleicht nicht, aber es k?nnte sein, dass du dir danach einen anderen K?rper zum Handeln suchen musst."
"Ich jetzt schie?en, ja, Sir?" grollte hinter ihm Malachit. "Dann wir nur m?ssen aufr?umen Tatort und k?nnen Feierabend machen, ja?"
"Noch nicht. Und du siehst besser zu, dass du Zupfgut losl??t - sonst ist gleich weder etwas da, dass festgehalten werden kann, noch etwas, das festh?lt." Man konnte das Grinsen von Zaddam f?rmlich h?ren.
In diesem Augenblick passierte zweierlei: die Gruppe von Trollen unter Leitung von Veni erreicht die H?hle und Quarzig erkannte Malachit und hieb ihm freundschaftlich auf die Schulter: "He, Malachit, wo du gewesen heute in Trollkneipe? Wir dich vermisst!"
Malachit zuckte nur leicht zusammen, aber dennoch l?ste sich ein Schuss aus seiner Waffe. Ein oberschenkeldickes Geschoss durchraste die H?hle und hinterlie? eine
a) atomisierte Figur von Asmodeus
b) eine riesige Wolke Steinstaub und
c) hustende W?chter
08.12.2001 15:04Cim B?rstenkinn
"Blasphemie!!" schrie der Gott Asmodeus durch den Mund der W?chterin, als sich das Abbild seiner wahren Form in Kr?mel verwandelte, und Rina, Gefangene in ihrem eigenen Geist riss erfolgreich an ihren mentalen Ketten.
Da sp?rte sie wie ihr Ich in ihren K?rper zur?ckflo? wie fl?ssiges Metall in seine Form aus Ton. Sp?rte das Kleid auf der Haut, ihr Herz Pochen, und den Schmerz der von einem Bolzen in ihrem Oberschenkel ausging. Ihr rechter Arm war noch seltsam taub, aber dar?ber machte sie sich jetzt mal keine Gedanken.
Sie sackte in sich zusammen, und fiel neben den verbl?fften Zupfgut.
Malachit der nun langsam mitbekam, da? er beinahe zwei seiner Kollegen mit einem meterlangen Bolzen durchbohrt h?tte, lief besorgt n?her.
"Rina! Mir leid tut sehh..:", er hatte versucht ihr aufzuhelfen. Doch als er sie ber?hrte, sp?rte Rina wie etwas von ihr wich, und das taube Gef?hl aus dem Arm wich. Mala hatte ein seltsames Glitzern in den Augen als er sagte, "Ahhhhh, der K?rper taugt ein wenig mehr! Auch wenn er von einer minderwertigen Kreatur ist! Irgendwie gerecht, nachdem er eine meiner Statuen zerst?rt hat! HAHAHA".
Veni schaute den riesigen Troll verwirrt an, irgendwie sprach er seltsamer als sonst. So eigenartig .... zusammenh?ngend.
"Trolle, kommt zu mir!", rief Mala nun mit einem sonderbar fordernden Unterton, und breitete seine H?nde weit aus, die ihnen wie die ?ste einer gewaltigen Eiche entgegenragten.
Z?gernd, kamen seine Artgenossen n?her. "Du nicht sagen Trolle. Das ethnisch! Wir nicht ethnische Trolle sondern W?chter sind.", sagte Quarzig, der als einziger zur?ckblieb, und sein steinernes Gesicht in der Trollvariante von Misstrauen verzog (x), w?hrend er damit rang dem Befehl Folge zu leisten.
Doch die Rekruten, allen voran Klippenspringer, waren schon in Malas Reichweite, und einen nach dem anderen fasste er sie an ihren steinernen H?nden und sah ihnen tief in die Augen.
"Was soll der Bl?dsinn, Mann!" durchbrach Veni das Schweigen. "Wie haben jetzt andere Sorgen!"
In diesem Moment kamen ein benommener Cim und ein humpelnder Larius aus ihrer Deckung.
"Hat jemand mein Schwert ...", begann der Obergefreite B?rstenkinn, brach aber gleich wieder ab. Es war eine seltsame Stimmung in der H?hle, als h?tte jemand eine entscheidende Frage gestellt, und die Antwort st?nde gerade bevor.
Die Antwort kam. Und w?rend Mala seine Ballista nachlud, sagte er wie beil?ufig. "T?tet die W?chter,Trolle. Alle!"
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(x) was wiederum nur durch die platentektonischen Vorg?nge in seinem Siliziumk?rper m?glich war. Ein Gelehrter, der beim Versuch seine Theorie praktisch nachzuweisen verstorben war, war ?berzeugt, da? das innere eines Trolls, aus fl?ssigen Magma bestand. Immerhin kam es in der Pubert?t dieser Rasse zu kleinen Eruptionen in der Form von Vulkanausbr?chen und Geysiren im Gesicht, was sehr f?r diese Theorie spricht.
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09.12.2001 1:24Valeriaa
"Nun macht schon! T?tet die W?chter!", grollte der Troll. Seine Ballista war bedrohlich auf die W?chter gerichtet. Jetzt hei?t es Ruhe bewahren und Veni war die Ruhe im Person. Auch wenn diese Person eine geringe K?rpergr??e besa? wu?te der Wergnom, wie man mit einem Troll umzugehen hatte. Sie stemmte ihre Arme an die H?fte und holte Luft. "Ich h?re wohl nicht richtig?"
Klippenspringer starrte Mala verwirrt an. In solche Situation w?rde ein Troll die Gelegenheit f?r gut befinden diese Forderung mit Freude nach zu gehen aber was sollte ein Troll tun, wenn er zuf?lligerweise ein W?chter war.
Von dem Treueschwur ganz zu Schweigen. Klippenspringer st?tzte sich auf seine steinigen Fingerkn?chel ab.
"Warum wir sollen Sie t?ten? Es seien W?chter!", erwiderte der Troll unsicher.
"Au?erdem wird der Kommandeur b?se auf uns sein, wenn wir W?chter t?ten. Er uns immer darauf hingewiesen hat.", sagte Quarzig loyal.
Asmodeus seufzte in der Mala Gestalt. Er hatte so viele Kriege begonnen und gewonnen. S?mtliche Plagen auf der Scheibe verbreitet aber dennoch; f?r ihn war der Umgang mit Trollen immer ein heikles Thema gewesen.
"Welches Wort habt ihr nicht Verstanden? Ich sagte; t?tet Sie alle!", br?llte Mala. Sein Zorn war buchst?blich ins Gesicht geschrieben.
Larius humpelte zu Veni. Er beugte sich nach vorn und fl?sterte in die Richtung, wo er bei ihr das Ohr vermutete.
"Ich Ahne was schreckliches. Glaubst du auch das ..."
"Ich glaube nicht; Ich weis, das der Gott Amodeus nun im K?rper von Malachit befindet.", sagte Veni mit fester Stimme.
09.12.2001 21:18Irina Lanfear
Etwas feiner Sand rieselte von der Decke der H?hle, als der Troll Malachit seine Stimme nochmals hob und br?llte: "Warum dauert das so lange?"
Rina blinzelte mit den Augen. Sie war irgendwie geistig kurz abwesend gewesen und hatte von einer netten kleinen Insel irgendwo im Meer getr?umt, auf der sie sich in Ruhe ausrasten konnte und nicht mit einem ?u?erst w?tenden Gott konfrontiert wurde. Nun holte sie die Realit?t mit einem wuchtigen Hammerschlag wieder ein. Nein, sie war nicht jene Rina, die im Bikini in einer H?ngematte lag und sich sonnen lie?, sondern sie war die W?chterin-Rina, die hier mitten in einer H?hle lag und von einem M.U.T.-Sch?tzen bedroht wurde. Warum hatte sie eigentlich einen Bolzen in ihrem Oberschenkel? Ach ja, sie erinnerte sich, da war dieser Schuss gewesen. Wenn diese geistige Verwirrtheit noch weiter zunahm, w?rde sie wohl irgendwann mit Veni ?ber diesen Punkt reden m?ssen. Rina versuchte, sich zu konzentrieren. Dort stand ein Troll, sie lag mehr oder weniger noch immer am Boden und da war noch dieser Gott...dieser Gott...
Wut flammte im inneren der W?chterin auf. Ob nun verwirrt oder nicht, Rina konnte sich noch ziemlich genau daran erinnern, was dieser verfluchte Gott mit ihr angestellt hatte. Er hatte ihr ihren freien Willen genommen und sie zu einer Gefangenen in ihrem eigenen K?rper gemacht. Das durfte keiner ungestraft mit ihr machen. Nicht mit ihr! Sie war schlie?lich Irina Lanfear, Tochter aus reichem Hause, W?chterin und noch dazu eine verdammt gute Einbrecherin. Was bildete sich dieser Gott eigentlich ein? Dass er jeden herumkommandieren konnte, wie es ihm gerade in den Sinn kam? Dass jeder nach seiner Pfeife tanzte? Rina f?hlte, wie neue Kraft durch ihre Adern str?mte. Sie biss die Z?hne zusammen betrachtete kurz ihren Oberschenkel. Der Bolzen ragte noch immer teilweise heraus und hatte scheinbar erst durch ihren Knochen gestoppt werden k?nnen. Rina zog mit einem kr?ftigen Ruck an dem Geschoss und warf es dann weg. Blut sprudelte aus der Wunde, doch das war ihr derzeit relativ egal. Sie w?rde sich schon sp?ter darum k?mmern. Jetzt kam einmal dieser komische Gott dran. Sie war w?tend, sehr w?tend!
Die Trollrekruten beratschlagten noch immer, was sie tun sollten. Einerseits war Malachit eindeutig ein Vorgesetzter, dessen Befehl absolut Folge zu leisten war. Andererseits stand dort dr?ben auch noch eine vor Wut bebende Venezia. Auch wenn einige der Rekruten nicht besonders schnell im Denken waren, sie kannten bereits Geschichten von Leuten, die es gewagt hatten, sich gegen die kleine Wergnomin zu stellen. Seltsamerweise war den betreffenden Personen immer etwas ?u?erst unangenehmes widerfahren. In dieser Notsituation taten die Trolle etwas eigentlich ?u?erst Verst?ndliches. Sie dachten ?ber den Befehl einmal gr?ndlich und in Ruhe nach.
Asmodeus, der sich noch immer im K?rper von Malachit befand, lud z?hneknirschend weiter seine Waffe. Wenn diese Dummk?pfe von Trollen nicht dazu in der Lage waren, einen einfachen Befehl zu befolgen, dann w?rde eben er die verhassten W?chter t?ten. In diesem K?rper steckte genug Kraft, um alle mit blo?en H?nden zu erw?rgen und die Pers?nlichkeit seines "Wirten" war nicht dazu in der Lage, ihn wieder zu vertreiben. Dazu mangelte es dem dummen Troll schlicht und einfach an Intelligenz. Ein b?sartiges Grinsen glitt ?ber Malachits Gesicht, als der Ladevorgang endlich abgeschlossen war. Der Gott/Troll hob seine Waffe an die Schulter und legte auf die W?chter an, die hektisch in Deckung sprangen.
Einsam und vor Wut kochend stand Rina, die es inzwischen geschafft hatte, wieder auf die Beine zu kommen, leicht schwankend vor dem Troll, der nun seinerseits einen kleinen Schwenk machte und auf die W?chterin zielte.
"Willst du mich jetzt leicht erschie?en? F?llt dir nichts besseres mehr ein? Du bist schwach und sicher nicht w?rdig, dich einen Gott zu nennen. Von einem Gott w?rde ich erwarten, dass er Blitze schleudert, um seine Feinde zu bestrafen. Oder ewiges Feuer, das klingt auch nicht schlecht. Zumindest einen kleinen Schneesturm, in dem wir alle langsam erfrieren, das w?re doch was. Aber nein, du h?ngst hier in Trollgestalt herum und bist darauf angewiesen, eine geladene Waffe oder ein paar Dumme zu haben, die die Drecksarbeit f?r dich machen! MALACHIT, du schmei?t jetzt auf der Stelle diesen Aufschneider aus deinem Kopf. Es reicht schon, wenn du alleine dort drinnen bist! Das ist ein BEFEHL! Habe ich mich da klar und verst?ndlich ausgedr?ckt?"
Asmodeus, oder um genau zu sein, Malachits Gesicht, blickte ungl?ubig drein. Lernte diese dumme Frau eigentlich nie etwas? Sie hatte schon einmal gegen ihn verloren. Gut, dass sie ihn losgeworden war, musste auf einen kleinen Defekt in seinem Kontrollsystem zur?ckzuf?hren sein (die Zerst?rung seiner Statue hatte ihn einfach ?berrascht), aber er war JETZT eindeutig der St?rkere. Doch diese ... diese ... W?CHTERIN ... benahm sich so, als .. als ... ja, als was eigentlich? .... w?re sie verr?ckt traf es wohl am ehesten.
Irgendwo im hintersten Winkel von Malachits Gehirn, r?hrte sich ein kleiner Funke, den mancher den Selbsterhaltungstrieb nennt. Dieser Funke lief langsam, von dem ach so allm?chtigen Gott unbemerkt, durch die Siliziumnervenbahnen und stimulierte Malachits Denken. Der Troll hatte schon oft mit w?tenden Vorgesetzten zu tun gehabt (Venezia war schlie?lich f?r ihr Temperament bekannt) und die Schutzmechanismen in seinem Gehirn liefen so vollautomatisch ab.
09.12.2001 23:52Ptracy
In dieser Sekunde kamen Ptracy und Pismire in die H?hle gefegt. Der Oberfeldwebel rang keuchend nach Atem, einzig Ptracys eiserner Selbstkontrolle war es zu verdanken, dass sie kein ?hnliches Bild bot. Der Hauptmann hatte zwar nicht alles mitbekommen was in den letzten ereignisreichen Minuten geschehen war, aber eines war ihr sofort klar: Ein W?chter zielte mit einer ziemlich gro?en und gef?hrlichen Waffe auf eine Mitw?chterin, die in einer Lache aus ihrem Blut zu stehen schien.
"MALACHIT!", br?llte sie den Troll an, dass die W?nde der H?lle erbebten und ein Regen aus Staub nieder fiel und die W?chter bedeckte. "Was glaubst du eigentlich was du da tust? La? sofort die Waffe fallen!"
Asmodeus war verwirrt. Wer war diese Furie ?berhaupt. Und wie konnte sie es wagen ausgerechnet ihm befehlen zu wollen! Diese Sekunde der Verwirrung nutzte Malachits Geist und b?umte sich auf, um seinen rechtm??igen Platz zu beanspruchen. Er salutierte unsicher und lie? krachend die Armbrust fallen. "Ich schon legen weg!" Mit diesen Worten wurde er stocksteif und kippte nach vorne um, wobei er fast den Hauptmann unter sich begrub. Ptracy die dank eines beherzten Sprunges nur leicht gestreift wurde, erlebte ein seltsames Gef?hl und pl?tzlich war sie nicht mehr allein hinter ihrer Stirn.
"Wer bist du?"
"Du wirst mir dienen, du wirst meine Sklavin sein, du wirst...
"Verdammt, hier ist nicht genug Platz f?r uns beide! Raus!"
Zu ihrem Gl?ck dauerte das alles nur wenige Sekunden an, dann war sie wieder allein und ging kraftlos in die Knie.
"Was zum...?", japste sie entsetzt. Irina versuchte ihr alles zu erkl?ren, war aber mit ihrer Kraft v?llig am Ende. Sie blutete jetzt ziemlich stark, auch wenn Pismire versucht hatte ihre Wunde notd?rftig zu versorgen. Nachdem der Haupmann Zupfgut mit Irina fort geschickt hatte, versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen und atmete tief durch. Was sie hatten war mehr als ein blo?es Aufkeimen rassistischen Gedankengutes, sie hatten einen wahnsinnigen Gott, der mit aller Gewalt an die Macht wollte. Und aller Wahrscheinlichkeit nach hatte er mehr Anh?nger als sie bisher dachten.
"Wo ist Armedeus jetzt?", wollte Pismire wissen. Die W?chter blickten sich mi?trauisch an und griffen langsam zu den Waffen. Doch es bleib still, wo war dieser Irre nur?
Dios, der Hund des Hauptmannes, schw?nzelte unterdessen aufgeregt in der H?lle herum, keiner der W?chter bemerkte das b?se und wahnsinnige Gl?hen in seinen Augen.
11.12.2001 15:50Charlotta
"Verdammt! Verdammt! Verdammt! Jetzt steckte er doch tats?chlich in diesem bescheuerten Hund fest und er sah keine M?glichkeit zu entkommen. Diese letzte W?chterin war aber auch verteufelt w?tend und selbstbeherrscht gewesen." Mit diesen Worten versuchte sich Asmodeus zu tr?sten, allerdings wurmte es ihn trotzdem, dass es diese einfache Menschen-Frau geschafft hatte sich ihm zu widersetzen.
"Was ist hier eigentlich los gewesen?" fragte die immer noch leicht geschockte Ptracy.
"Also" fing Cim seine Erkl?rung an "Johann, Larius Cim und ich sollten hier aufpassen, nachdem die Rekruten das Silber weggeschafft hatten. Allerdings hat der Gott, der hier verehrt wird, vorhin Rina ?berw?ltigt und sich in ihrem K?rper eingenistet. Pis ist da schon aufgefallen das sie sich komisch benimmt und hat Rina deswegen nach Hause gschickt und ihr gesagt nur Cim und Larius w?rden hier bleiben. Nachdem sie gegangen war hat er mir aber gesagt ich solle auch bleiben. Die anderen sind dann zur Wache gegangen. Irgendwann in der Nacht tauchte dann Rina hier auf und wollte uns umbringen. Als dann aber Zad, Veni und die Rekruten kamen konnten wir sie ?berw?ltigen. Nur leider gelangte Asmodeus in Malachits K?rper und wollte uns mal wieder umbringen. Den Rest kennen sie ja, Sir. Allerdings scheint er jetzt spurlos verschwunden zu sein."
"Weit kann er ja nicht sein. Er scheint sich ja nur in Personen versetzen zu k?nnen die in seiner N?he sind. Wahrscheinlich muss er sie sogar ber?hren." Bei diesen Worten musterten sich alle gegenseitig, um zu sehen ob der Gott nicht in einem von ihnen steckte. Allerdings schien niemand so auszusehen, als ob ein Gott sie beherrsche. Die meisten sahen nur m?de und zum Teil auch blutbedeckt aus, da Rina eine ganze Menge davon verloren hatte.
"Ich schlage vor wir gehen jetzt alle zur?ck zur Wache und besprechen dort unsere weitere Schtrategie. Hier k?nnen wir im Moment eh nichts tun, Asmodeus scheint jeden Falls verschwunden zu sein." Mit diesen Worten wand sich Ptracy zum gehen und die anderen W?chter folgten ihr. Doch keiner bemerkte, dass Dios, kaum das sie die H?hle verlassen hatten, im Schatten neben dem Weg verschwand.
11.12.2001 18:59Pismire
In diesem Augenblick hasteten Charlotta und Valeriaa auf die Ruine zu.
"Sir" salutierte Valeriaa sichtlich au?er Atem als sie zum Stehen kam."
"Ah, sch?n, dass ihr auch schon da seid", bemerkte Ptracy mit eisiger Stimme. "Ihr habt euch ja ganz sch?n Zeit gelassen."
"Wir haben versucht, bei Rina einen Stein ans Fenster zu werfen, dabei ist aber leider eine Scheibe zu Bruch gegangen und wir mu?ten unauff?llig verschwinden. Dabei sind wir ziemlich rumgekommen in der Stadt und haben das gefunden. Diese Flugbl?tter liegen auf allen Pl?tzen aus." Sie holte ein zerknittertes Flugblatt aus ihrem Umhang hervor.
Ptracy schnappte sich den Zettel und begann zu lesen:
Menschen, wehrt euch, kauft nicht bei Unmenschen.
Der Tag der Rache ist gekommen. Nicht meer lange werden wir die schendliche und Sckandal?se Unterdr?ckigung unserer Rache dulden...
Angewidert brach sie ab.
"Das ist nichts neues. Und daf?r habt ihr so lange gebraucht?" schnaubte sie ?rgerlich.
"Nein, es ist schon neu" entgegnete Charlotta mit fester Stimme. "Schau mal da unten, Sir, das Kleingedruckte: V.i.S.d.P. das hei?t: Verantwortlicher im Sinne des Patriziers. Das soll nach einer neuen Verordnung auf allen Druckschriften stehen, die in der Stadt verteilt werden. Und da steht diesmal ein Name: Renatus Pempelford, Schmerbauchgasse 11, 2. Stock und dreimal klingeln"
"Und?" fragte Ptracy gespannt.
"Wir waren da. Die Adresse gibt es wirklich und der Name stimmt auch. Und wir sind ziemlich sicher, dass jemand zu Hause ist. Wir haben eine Streife der Wache gebeten zu verhindern, dass irgend jemand das Geb?ude verl?sst." Valeriaa schaute erwartungsvoll zu Ptracy.
Auf Ptracys Gesicht erschien ein breites Grinsen.
"Hm, dreimal klingeln? Tja, wenn er schon darum bittet... wer w?ren wir, ihm diesen kleinen Wunsch abzuschlagen. Charlotta, Valeriaa, ihr kommt mit mir. Pismire, du bringst die anderen zur Wache. Wir treffen uns alle dort."
Sie pfiff nach Dios, aber kein Hund erschien.
Erstaunt runzelte sie die Stirn. "Dios, hierher!" br?llte sie. Dann zuckte sie mit den Schultern. "Naja, er wird schon kommen, vielleicht hat er ja eine interessante Spur aufgenommen. Er findet mich schon."
Auf welche Weise sich ihre Worte bewahrheiten sollten, konnte zu diesem Zeitpunkt keiner ahnen.
Die Wege der W?chter trennten sich erneut.
13.12.2001 20:34Valeriaa
***Kamera schwenkt auf die Schmerbauchgasse***
Die Schmerbauchgasse geh?rte zu die vornehmeren Stra?en der Stadt. Wie Dominosteine waren die H?user nebeneinander gereiht. Hier und dort brannten noch einige Kerzen und beleuchten die Stra?e nur minimal.
Ptracys Sehverm?gen jedoch, hatte sich nach Jahrelange Berufserfahrung an die Dunkelheit gew?hnt und marschierte direkt auf einen Haus zu, das die Hausnummer Elf trug.
Sie stieg die Stufen hoch und wollte den T?rknauf drehen als Valeriaa sie daran hinderte.
"Was ist denn?"
"Warte mal kurz, Ptracy ...", fl?sterte der Feldwebel z?gerlich. Sie schaute sich um und beugte sich dann zu ihren Vorgesetzten r?ber.
"Was sollen wir tun, wenn es wieder eskaliert wie in der Taverne oder bei den Ruinen? Ich meine; Charlie Gesundheitszustand ist zwar wieder OK aber ... Ach, du weist doch was ich meine." Diesen Satz bereute Valeriaa sofort.
"Wie bitte? Feldwebel Valeriaa!..", fuhr Ptracy sie an.
"Ja, M?m?" Der nerv?se Feldwebel salutierte zackig. Dabei schwoll ihre Brust so an, das sie kurz davor war vom Boden abzuheben.
"Sei doch nicht immer gleich so pessimistisch!"
"OH. Nein nat?rlich nicht, M?m."
"Dann ist es ja gut und nenne mich nicht M?m, Val!"
Ptracy kehrte die beiden W?chter den R?cken zu und griff nach dem T?rknauf. Es drehte sich und die T?r sprang mit einem quietschen auf.
"Kommt!"
Die W?chter betraten den dunklen Flur. Offenbar hatte man die Beleuchtung f?r diesen Bereich gespart und so konnte man nur die groben Schemenhafte Umrisse einer Wendeltreppe erkennen.
"Hat jemand ein Feuerzeug oder ein Streichholz dabei?"
"Ja, ich!" Charlie ?bergab Ptracy ein klein Feuerzeug.
Mit einem kurzen Daumendreh wurde der Flur etwas erhellt. Charlotta stieg die ersten Stufen hoch. Dabei knackte und Quietschte es unter ihre F??en. Sie schlo? die Augen und schnupperte die Luft.
"Was machst du da?"
"Ich rieche!", antworte der Werwolf loyal.
"Und was riechst du?"
Die Obergefreite ?berlegte kurz. "Das ?bliche halt. Staub, Schmutz, Schuhe und so was alles."
"OK. Aber jetzt schleunigst nach oben mit euch beiden und denkt dran; Zweite Etage und dreimal Klingeln!", sagte der Hauptmann in einem Monotonen Klang.
Charlie ging die Treppe hoch als Valeriaa pl?tzlich auf ihre Schulter tippte.
"Du hast bestimmt nach Silber gesucht, stimms?"
Ihre Artgenossin nickte.
"Charlie, das ist f?r uns nun mal das Berufsrisiko.
"Das aber nicht sein mu?!", erwiderte Charlie verdrie?lich " Und au?erdem f?ngt mein Fu? wieder an zu Schmerzen, wenn ich mich an das Geschehen zur?ck erinnere."
"Das vergeht schon ..."
"Ruhe jetzt!", fl?sterte Ptracy und ging an die besagte T?r. Neben der T?r hing eine kleine Plakette aus Messing an der Wand. Bestimmt billiges Metall mit einen d?nnen ?berzug, das so aussehen sollte wie echter Messing. In der Mitte von der Plakette, befand sich ein schwarzen Knopf und direkt dar?ber war eine Gravur zu sehen.
Renatus Pempelford
Hauptmann Ptracy klingelte drei mal. Nach einigen Minuten h?rten Sie langsame Schritte und die T?r ?ffnete sich.
20.12.2001 2:26Irina Lanfear
Feldwebel Humph MeckDwarf sa? mit einer hei?en Tasse Kaffee in seinem B?ro und las gen?sslich in einem Buch. Er hatte schon lange vorgehabt, wieder einmal etwas auszuspannen, doch in letzter zeit, durch den ganzen Stress mit den Rekruten, war er irgendwie nie wirklich dazu gekommen. Doch heute, dass hatte er sich vorgenommen, sollte keiner seine Ruhe st?ren. Wenn jemand kam und sich bei ihm beschweren wollte, dann w?rde er ihn einfach woanders hinschicken und...RUMS!
Was der Feldwebel dann machen w?rde, sollte nie jemand erfahren. Seine B?rot?r wurde mit einem kr?ftigen Tritt aufgesto?en und Johann Zupfgut st?rmte in den Raum. Im Arm hielt er die inzwischen bewusstlose Rina, die durch den enormen Blutverlust wohl doch "etwas" geschw?cht worden war.
"Was zum...?" Humph starrte den blutverschmierten W?chter fassungslos an.
"Keine Zeit, Sir, sie hat einen Bolzen abbekommen und ist vorhin zusammengeklappt. Wo soll ich sie hinlegen?"
Mit einer Armbewegung wischte der Feldwebel seine Akten, Notizen und sonstiges vom Schreibtisch und meinte: "Auf den Tisch am besten. Wie lang ist sie schon bewusstlos?"
"Ein paar Minuten, Sir."
"Ist das alles ihr Blut?"
Zupfgut starrte an sich herunter, schluckte kurz und meinte: "Ja, Sir!"
Humph seufzte und legte seine Hand auf die Oberschenkelwunde seiner Kollegin. Das sah gar nicht gut aus. Ein bl?ulicher Schimmer umh?llte seine Hand, als er versuchte, die Wunde zu heilen. Johann stand daneben und beobachtete, wie der Sanit?ter nach ein paar Minuten mit einem erleichterten Seufzen die Hand von der Wunde nahm und sich erst einmal hinsetzte.
"Wird sie wieder?"
"Ja, allerdings hat sie viel Blut verloren. Es k?nnte dauern, bis sie wieder einsatzf?hig ist. Wie ist das denn eigentlich ?berhaupt passiert?"
"Nun Sir, das ist eine lange Geschichte..."
Humph warf einen Blick auf sein Buch, dann auf die noch immer auf seinem Schreibtisch liegende W?chterin, st?hnte und erkl?rte dann: "Ich hatte heute eh nichts wichtiges vor..."
"..."
Rina h?rte leise Stimmen, die sie nicht n?her identifizieren konnte. Was war denn eigentlich passiert? Sie konnte sich noch an Ptracy erinnern und an den Schmerz in ihrem Bein... verdammt! Sie konnte hier doch nicht so unt?tig rumliegen, w?hrend irgendwo dieser wahnsinnige Gott herumstolzierte und sich f?r unbesiegbar hielt. Hei?e Wut stieg in ihr hoch, als sie sich an dieses kurze Zwischenspiel mit dem Gott in ihrem Kopf erinnerte. Wenn sie den in die Finger bekommen w?rde, dann.... nun, Rina wusste noch nicht ganz genau, was sie mit diesem Gott alles anstellen w?rde, wenn sie die M?glichkeit dazu hatte, aber es w?rden ihr sicherlich ein paar sch?ne Sachen einfallen.
Fluchend schlug die W?chterin die Augen auf und setzte sich ruckartig auf.
Humph und Johann starrten auf ihre Kollegin. Humph, weil er absolut nicht damit gerechnet hatte, dass Rina sich in den n?chsten paar Stunden auch nur soweit erholen w?rde, um das Bewusstsein wiederzuerlangen und Johann, weil er den Fluch seiner Kollegin verstanden hatte. Sie hatte "Asmodeus" gesagt, eindeutig!
Humph fand als erstes seine Stimme wieder und fuhr seine Patientin grob an: "Rina, bleib gef?lligst liegen. Du solltest dich ausruhen, denn mit einem starken Blutverlust ist nicht zu spa?en."
"Ich denk ja gar nicht dran. Es braucht schon mehr, um mich au?er Gefecht zu setzten. Ich werde..." Rina war aufgesprungen und hielt sich kurz an Humphs Schreibtischkante fest. Alles drehte sich in ihrem Kopf und sie hatte das Gef?hl, gleich umzufallen. "Nicht mit mir. Seit wann lasse ich mich von so etwas unterkriegen?" dachte sie bei sich selbst und konzentrierte sich kurz. Das Schwindelgef?hl verschwand und es blieb nur ein leichter Kopfschmerz zur?ck.
"Du solltest dich echt wieder hinlegen. Schau dich doch an.."
Rina richtete sich auf und erkl?rte mit fester Stimme: "Es geht mir gut und ich gehe jetzt einen Gott jagen. Johann, wo ist der Rest der Truppe?"
"?h..."
"Du wirst dich gef?lligst wieder hinlegen. Du bist meine Patientin und ich als dein behandelnder Sanit?ter verbiete dir irgendwelche Jagden!" Humphs Gesicht war stark ger?tet und er schrie fast.
"Ich komm wieder, wenn dieser Gott irgendwo platziert wurde, wo er keinen Schaden mehr anrichtet. Bis dahin, Humph...." ein stahlharter Blick traf den Feldwebel, der zusammenzuckte; so hatte er seine fr?here Mitrekrutin noch nie gesehen..."tue ich, was ICH f?r richtig halte."
"Aber..."
"Nein, Humph, kein aber. Also Johann, wo ist der Rest der Truppe?"
"?hh..." Johann schien sich in seiner Haut absolut unwohl zu f?hlen.
** Irgendwo in Ankh Morpork**
Asmodeus rannte als Dios noch immer durch die Strassen der Stadt und ?berlegte. Als Hund konnte er nicht wirklich viel Schaden anrichten, soviel stand fest. Aber welchen neuen K?rper sollte er w?hlen? Seit dem Erlebnis mit dieser seltsamen W?chterin (die andern hatten sie Ptracy genannt), die es doch tats?chlich gewagt hatten, ihn hinauszuwerfen, war er hinsichtlich der Wahl seiner Wirte erheblich vorsichtiger geworden.
20.12.2001 14:40Cim B?rstenkinn
Sein Problem war, da? er sich zu schnell zu erkennen gegeben hatte. Man kam einfach aus der ?bung, wenn man Jahrhunderte lang in einem unterirdischen Tempel verbrachte, und niemanden au?er Ratten und Kakerlaken zum Reden hatte. Sein Gl?ck war gewesen, da? er weniger die Anbetung seiner Gl?ubigen brauchte, als den Rassenhass, der in dieser Stadt praktischer Weise nie ganz versiegt war. Dabei war es ihm relativ egal, welche Art gerade das Sagen hatte, oder wer wen unterdr?ckte.
Allerdings brauchte er IHN um seine Macht in dieser Welt zu fokussieren.
Was er jetzt suchte war ein leicht lenkbarer, und doch einflussreicher Avatar, mit Ansehen und Einflu? in dieser Stadt. Dann stand seinen Pl?nen nichts mehr im Wege.
"Dios! Komm her!"
-Verdammt, einer der W?chter von vorhin.- dachte der Gott im Windhund. Das schien nicht sein Tag zu sein. Wahllos sprang er ?ber den n?chsten Zaun und landete in einem recht ordentlich gepflegten Garten.
Er h?rte nach wie vor die Lockrufe, und suchte panisch nach einem Versteck, das ihm endlich auch seine Nase verriet.
Die T?r zur K?che stand offen, und er h?rte eine K?chin pfeifend darin arbeiten.
Mit einem Sprung war er im Haus.
"Komm aus diesem Haus raus, Dios!", der W?chter blieb offenbar hartn?ckig.
Seine Hundesinne, lie?en die K?che mit ihrer Vielzahl an Ger?chen so bunt wie eine Drogenphantasie erscheinen. Die f?llige K?chin, deren einzige sauberen Stellen offenbar mittlerweile bei den H?nden zu suchen waren, stank derma?en, da? sie sich rot vom Rest des Raumes abhob.
Es war ein ungeeigneter Moment, aber Asmodeus fand diese Frau un?sthetisch, und lief weiter, in den Flur hinter der K?che, die Treppen nach oben und eine ?ltere Dame mit einem Spitzenbesetzten Kleid kam ihr entgegen.
"Was tust Du denn hier Hundchen? Bist Du weggelaufen?", sagte die Frau g?tig zu dem Windhund, und Asmodeus erlaubte sich ein leises Winseln.
Die Frau kam n?her und kraulte ihm hinter den Ohren. Er unterdr?ckte, das Jubelgef?hl, und ganz vorsichtig glitt er vom Hund in den Arm der alten Frau, und endlich in den Kopf, wo er sich ruhig und beobachtend zur?ckhielt.
Fordernd pochte es an der T?r. Der Hund war nun wieder er selbst, und roch den vertrauten W?chter. Mit zwei S?tzen stand er bei der T?r und jaulte.
Der alte Butler der alten Lady ( sie hie? Selchii wie Asmodeus jetzt unschwer feststellte) kam den Versuchen des Obergefreiten Cim B?rstenkinn, die massive Eichent?r gewaltsam zu ?ffnen nur knapp zuvor, und w?re beinahe vom Schwert des in die Vorhalle fallenden W?chters get?tet worden.
"Sie w?nschen, mein Herr?", fragte der Butler Jason in einem k?nstlich nasal gehaltenen Ton, der wohl fein wirken sollte.
Doch der Hund schleckte bereits an Cims Fingern.
"Hat irgendjemand in diesem Haus den Hund ber?hrt?", fragte er, zwischen Freude den Hund seiner Vorgesetzten wieder zu haben und Misstrauen ihm gegen?ber hin und hergerissen.
Nun, Lady Selchii war eine ertr?gliche Arbeitgeberin, wie Jason fand, und neigte nur selten zu Wutausbr?chen, oder unerkl?rlichen Meinungswechsel. Doch jetzt explodierte sie.
"Was bildet Ihr Euch eigentlich ein, W?chter? Ihr dringt mit gezogener Waffe und Gewalt in mein Haus ein, nachdem Euer Tiiier hier bereits alles verw?stet hat. Ich werde mich bei Havelock und Eurem Kommandeur beschweren. Verlasst jetzt sofort mein Haus, und nehmt Euren K?ter mit."
Einige Entschuldigungen stammelnd, verzog er sich wirklich sofort.
Das hatte wesentlich besser geklappt, als zu erwarten war, fand Asmodeus, und lehnte sich im unruhigen Geist der alten Dame gem?tlich zur?ck, und wartete auf seine Chance.
*
"Geht?s Dir auch wirklich gut, Dios? ", fragte Cim Ptracys Hund, der erstaunlicherweise mehr an den Geruchsmarkierungen am Stra?enrand interessiert war ( und ihnen seine pers?nliche Note hinzuf?gte) als an seinen besorgten Worten.
Auf dem Weg zur?ck in das Wachlokal, zog ein Blatt, da? an den Masten einer Laterne geleimt worden war, seine Aufmerksamkeit auf sich.
Vorerst dachte er, es handle sich hier um ein weiteres Machwerk, der kranken Hard-Core Menschen.
"Nicht-Menschen! Die Rasse der Homo Sapiens hat uns den Krieg erkl?rt, und viele von uns enteignet, unbestraft ?berfallen etc.
Haben wir das wirklich notwendig? Haben wir nicht ebenso, diese Stadt augebaut, und auch in schwierigen Zeiten am Funktionieren gehalten.
Doch die Menschen versuchen uns zu t?ten, als sage ich: Lasst uns ihnen zuvorkommen.
Cim schlug sich auf die Stirn, als er an den bevorstehenden Bruderkrieg dachte.
22.12.2001 2:34Charlotta
Ptracy, Valeriaa und Charlie warteten mit bis zum zerrei?en gespannten Nerven darauf, dass sich die T?r ?ffnen w?rde. Als sie schlie?lich aufging stand vor ihnen eine kleine Frau mit schwarzem Kleid und einem stahlhart aussehendem Knoten auf dem Kopf: "Guten Tag. Sie m?chten?"
Ptracy ergriff das Wort: "Wir w?rden gern mit Herrn Renatus Pempelford sprechen."
"Kommen sie doch bitte rein und setzten sie sich." Bei diesen Worten wies sie auf mehrere mit grauem Pl?sch ?berzogene Sessel, die ihre besten Tage wohl schon hinter sich hatten. Die drei W?chterinnen setzten sich, sie wollten schon wieder fragen ob sie denn mit Herrn Renatus Pempelford sprechen k?nnten, aber die alte Frau unterbrach sie: "Und nun zu ihrem Anliegen, weswegen wollen sie denn mit Herrn Pempelford reden?"
"Warum sollten wir ihnen das sagen?" diese Worte brachten Charlie einen tadelnden Blick von Ptracy ein. Die alte Frau schien das aber gar nicht zu bemerken: "Sie m?ssen wissen er ist ein vielbesch?ftigter Mann. Ich kann nicht einfach jeden x-beliebigen Bittsteller zu ihm schicken. Wo k?men wir denn da hin?"
"Wir interessiern uns f?r die Flugbl?tter, die vermutlich von ihm stammen. Wir wollten ihm vorschlagen, dass ihn die Wache bei seinen Bem?hungen, gegen diesen Abschaum vorzugehen, helfen k?nnte. Wir k?nnten z.B. mithelfen die Flugbl?tter zu verteilen oder verhindern das normale Menschen die Gesch?fte dieser widerw?rtigen Kreaturen betreten."
"Aber in der Wache sind doch auch noch Angeh?rige dieser Nicht-Menschen?"
"Nicht mehr lange. Ihnen allen ist heute gek?ndigt worden."
"Das ist gut... . Ja, sehr gut sogar. Nun da sie scheinbar auf unsere Seite stehen..."
"Ja? K?nnen wir mit Herrn Pempelford sprechen?" Valeriaa konnte es vor lauter Ungeduld schon nicht mehr aushalten.
"Das tun sie bereits. Ich bin Pempelford."
"WAS???? Aber sie sind doch eine Frau."
"Ich bin Frau Pempelford. Frau Renatus Pempelford. Die Annahme ich sei ein Mann stammt von ihnen. Und sie m?chten also mithelfen gegen diesen Abschaum vorzugehen. Das ist sehr erfreulich. Es ist die erste Pflicht eines jeden B?rgers in Ankh-Morpork gegen dieses Pestgeschw?r vorzugehen! Sie haben kein Recht auf ihr verfluchtes Leben!" bei diesen Worten trat ein irres Glitzern in ihre Augen und ihr Gesicht begann rot anzulaufen: "Sie werden alle daf?r bezahlen! Alle werden sie bezahlen!! Keiner wird entkommen!!! KEINER!!!! Ahahaha, ahahahaha! Endlich ! Endlich werde ich meine Rache bekommen!" Nach diesen Worten herrschte erst einmal eine Weile geschocktes Schweigen. Dann ergriff Charlie das Wort: "F?r was wollen sie sich denn r?chen Frau Pempelford?"
"Das m?chtest du wohl gerne wissen kleiner Werwolf? Schau nicht so unschuldig! Ich wei? genau was du bist! Was ihr beide seid!"dabei deutete sie auf Valeriaa und Charlie: "Aber auch ihr werdet nicht entkommen. Ihr werdet daf?r b??en das dieses Flittchen Margolotta* mir meinem Mann gestohlen hat. Wenn sie nicht gewesen w?re w?re ich jetzt Frau Vetinari. Aber sie wird daf?r bezahlen!! Auch der Patrizier wird nicht entkommen. Er ist eine Schande f?r alle anst?ndigen Menschen!!"
Frau Pempelford leistete keinen Wiederstand als die 3 W?chterinnen ihr Handschellen anlegten und sie ins Wachhaus f?hrten. Aber bei Ptracy, Valeriaa und Charlotta herrschte keine Freude dar?ber, dass sie es geschafft hatten eine dieser Rassisten gefangen zunehmen. Sie waren alle noch geschockt von dem, was sie da grade geh?rt hatten. Wie konnten Leute nur so denken und tausende von Untoten t?ten wollen, nur wegen ihres kleinlichen Grolls?
*der F?nfte Elefant
22.12.2001 20:26Cim B?rstenkinn
Pismire war zur?ck in seinem B?ro, und lauschte dem Bericht von Lady Rattenklein.
"Sir, bei dem staubigen Zeug handelt es sich gr??tenteils nicht um Silber. Die F?sser waren allesamt mit einer hauchd?nnen Schicht bedeckt, sonst aber mit Eisensp?nen und Zinnstaub gef?llt. Ein fl?chendeckendes Vergiften der Trinkwasservorkommen von AM w?re damit nie m?glich gewesen. "
"Danke Gefreite!", sagte der verwirrte Oberfeldwebel. Er musste dringend diesen Macher befragen, was das ganze sollte, und st?rmte aus seinem B?ro zu den Zellen.
Vor dem Zellentrakt, standen nun Zupfgut und Larius, die salutierten als Pismire auf sie zugeschossen kam. "
"Keine Vorkomnisse, Sir!", sagte Larius. "Genau!", kam von Zupfgut, der auch Meldung machen wollte.
"Habt ihr was von B?rstenkinn geh?rt?", fragte Pismire abwesend.
"Nein, Sir!", Zupfi war diesesmal schneller, und sah Larius schadenfroh an. "Allerdings hat er irgendwas gerufen, als wir von den Ruinen aufgebrochen sind; ich habe nur nicht verstanden was."
Pismire zuckte mit den Schultern, und betrat den Zellentrakt. "Waa..." stammelte er, als er zu Machers Zelle kam, und diese bis auf einen Wolfshund, der am Boden lag und ihn traurig anseh, leer fand.
Er versicherte sich noch mal, dass er bei der richtigen Zelle war, doch ausser Enorm war zur Zeit niemand eingesperrt.
Er ging zur?ck, und sperrte auf, w?hrend der Hund leise winselte. Da sah er unter der Pritsche einen kleinen Haufen mit Kleidern liegen. Schwarze Handschuhe lagen obenauf.
"Was zum.." begann er zu fluchen, doch der Wolfshund war schon gesprungen, warf ihn mit dem Kopf gegen einen aus der Wand ragenden Haken, und war verschwunden.
"Ein verdammter...", wollte Pismire seine Erkenntnis zum Ausdruck bringen, als er die Besinnung verlor und auf den harten Steinboden sackte.
Lady Selchii-Asmodeus ging mit beschwerlichen, geriatrischen Schritten die Treppen nach oben in ihr Zimmer . Vom medizinischen Standpunkt aus gesehen, war der Hund wohl zu bevorzugen gewesen. Von den M?glichkeiten die er bot, war er un?bertrefflich. Diesmal w?rde er detailliert planen, und keine dummen Fehler mehr machen.
Er zog an der breit geflochtenen Kordel, und im Erdgeschoss ert?nte eine Glocke.
Kurze Zeit sp?ter kam das junge Dienstm?dchen durch die T?r.
"Irmgard! Geh zum Hier-gibt?s-alles-Platz, und besorg mir ein paar stramme K?mpfer. Versprich jedem 20 AM$ pro Tag, und sag, dass es um eine gute Sache geht! Geh jetzt mein Kind."
Wieder allein, sandte er seinen Blick aus, um seinen Priester zu finden. Auch ihn w?rde er f?r sein Verhalten bestrafen m?ssen, doch er war mit seiner Macht eng verbunden, und er brauchte ihn, f?r die weiteren Schritte. Als er ihn fand, zog ein breites Grinsen ?ber den faltigen Mund. Es lief alles bestens, und bald schon war er wieder der m?chtigste Gott dieser Stadt.
*
Als Cim mit Dios am Pseudopolisplatz ankam, wurde er misstrauisch be?ugt.
"Was ist denn hier los?", fragte er den beim Tresen stehenden Aragorn, der seinem Blick auswich, und anstelle seinen Kaffee niederstarrte.
"Geh lieber mal zu Hauptmann Ptracy! Du findest sie bei den Zellen.", bekam er als Antwort, und ging zur Hofeinfahrt.
Vor dem Eingang zum Zellentrakt, standen Valeriaa und Charlie, im Gang dahinter sah er Rina, Larius und Zupfgut. Von innen h?rte man das laute Kreischen einer Frau.
"Wasn hier los?", fragte der ahnungslose Obergefreite, und die Kollegen machten ihm bereitwillig Platz, als er den Windhund zu den Zellen f?hrte. Dann sah er Pismire der bewusstlos oder tot, am Boden lag und aus einer Wunde am Kopf blutete, die bereits provisorisch verbunden war.
Hauptmann Ptracy kniete neben dem Mann, und fuhr auf, als sie Cims Stimme h?rte.
Ein pr?fender Blick traf ihn, und er durchforstete kurz sein Gewissen, ob sie von irgendeiner Verfehlung wissen konnte, die ihm entfallen war.
"Obergefreiter! Ihr hattet die Anordnung, mit Pismire zur Wache zu gehen, seid aber alleine weggegangen. Welche Erkl?rung habt Ihr daf?r?" Ihre Stimme klang eiskalt, n?chtern und ohne jede Gef?hlsregung.
Cim blickte verlegen, von ihrem Gesicht, zu der sehr blassen Rina, und wieder zur?ck.
"Madame, ich war als letzter in dem Tempel, und habe noch hinterhergerufen, dass ich nur kurz zu Hause vorbeigehe, um meiner Verlobten Bescheid zu geben. Es liegt eigentlich auf dem Weg, und w?re mir nicht Euer Hund ?ber den Weg gelaufen, w?re ich zeitgleich mit den anderen hier gewesen. Ich dachte allerdings, es w?re die Versp?tung wert, wenn ich Euch Dios wieder br?chte. Was ist eigentlich mit Pismire los?"
Noch immer sahen ihn alle wortlos an, und selbst die alte Renatus hatte jetzt mit ihrem Gekreische aufgeh?rt, und sah gebannt zu.
"Nun", begann Ptracy pl?tzlich gel?st im Plauderton zu sprechen, und auf die Frage nicht eingehend " Dann ist ja alles in Ordnung. Du hast nicht zuf?llig diesen Macher irgendwo gesehen? Wir haben hier leider nichts, au?er seiner Kleidung und dem verletzten Pismire angetroffen. Sieh mal in der Zelle nach " sie machte ein einladende Handbewegung " ob Dir etwas besonderes auff?llt.".
Cim fand es etwas seltsam, dass ihn die Abteilungsleiterin von SUSI einen Tatort untersuchen lie?, wollte aber in der derzeitigen Stimmung keinen Befehl in Frage stellen, dr?ckte ihr das Seil das ihm als Hundeleine diente ihn die Hand und trat in die Zelle - deren T?r pl?tzlich hinter ihm zufiel, und abgeschlossen wurde.
"Du glaubst wohl, Du kannst uns f?r dumm verkaufen, Asmodeus, was?", h?rte er von Ptracy.
"Jooo, geschafft!" jubelte Larius, und "Haben wir das Schwein", presste Rina aus vor Schmerz zusammengekniffenen Z?hnen hervor.
Cim verstand nun endlich nichts mehr. Da kam Humph durch die T?r, "Wo ist der Verwundete?" und sah vom Boden zu dem frisch Inhaftierten "Ich h?tte ihn ja schon bei seinem Eintritt in die Wache verhaften wollen!". Cim war beinahe sicher, dass zumindest das ein Scherz war.
Macher sa? in seinem Versteck in den Schatten und hatte sich neu eingekleidet. Er verfluchte den Umstand, dass er als Werwolf immer alle Kleidung zur?cklassen musste, hatte sich aber schon seit Jahren auf solche Situationen vorbereitet. Er musste jetzt vorsichtig sein, den die Wache w?rde beim n?chsten Treffen zuerst schie?en und dann fragen, nachdem er einen ihrer Kapos erledigt hatte.
Der angebliche Plan, das Trinkwasser mit Silberstaub zu versetzen hatte sich schnell herumgesprochen, und einige der Z?gerlicheren unter den Untoten von der Notwendigkeit zum Handeln ?berzeugt.
Er eilte durch die engen Stra?en, und betrat unbehelligt von Dieben endlich ein altes Lagerhaus bei den Schlachth?usern.
Ein brummeliger Haufen von Zombies, Vampiren und Werw?lfen hatte sich hier schon eingefunden, gemeinsam mit einigen der W?rdentr?ger unter den Trollen und Zwergen.
"Wir dachten schon, ihr kommt nicht mehr!", sagte ein stattlicher Zwerg von dem unter seiner gl?nzenden R?stung nicht viel mehr zu sehen war, als die Augen.
"Dachten, Du doch mehr Mensch als Werwolf", kam vom gewaltigsten Troll den Ankh-Morpork je gesehen hatte.
"Nur die Ruhe, Freunde! Die W?chter hatten mich gefangen. Das Pack dient ja Vetinari, einem Menschen, und was ist da anderes zu erwarten als der Ha? auf Nichtmenschen, frage ich Euch!". Macher lachte sich ins F?ustchen, als er die zustimmenden Rufe in der Menge h?rte.
"Sind halt zu viele dumme Steine in der Wache!", lie? der gl?nzende Zwerg verlauten, was mit einem knurrenden "und vorlaute Gartenzwerge!" beantwortet wurde.
Macher sp?rte beinahe wie sein Herr st?rker wurde bei dem Zwist, der selbst diese Selbsthilfegruppe entzweite.
"Aber meine Herren! Die verblendeten W?chter aus Euren V?lkern werden reuig zu uns ?berlaufen, wenn sie erkennen, dass sie an dem Ast s?gen, auf dem sie sitzen!", begann er wieder und ignorierte dumme Zwischenrufe wie: "Wir nicht sitzen auf Ast, immer bricht!" ? oder ? "F?r einen Zwerg von Rang ist es unw?rdig auf B?ume zu klettern!" ?und- "Harry sitzt eigentlich meistens auf einer W?chterin und nicht auf ?sten! Kann man an der auch s?gen?"
Dennoch leicht genervt fuhr er fort "Kein Grund jetzt unter uns zu streiten. Blinder Gehorsam ist das Problem, um das wir uns erst in Folge k?mmern m?ssen!
Doch zuerst m?ssen jene bestraft werden, die uns verfolgen, t?ten und versklaven wollen. Wir m?ssen aufr?umen mit diesen Menschen, die uns die Luft zum Atmen, und den Platz zum Leben nehmen wollen und von Vetinari legitimiert werden!. H?rt jetzt gut zu..."
26.12.2001 3:25Larius de Garde
Ptracy und die anderen hatten sich kurz noch vergewissert, dass Cim keine Gegenst?nde bei sich trug, die ihm zu einer Flucht verhelfen konnten, bevor sie aus dem Gef?ngnis gingen.
Inzwischen wurde Cim bereits unruhig und r?ttelte an den Gitterst?ben seiner Zelle. Larius machte es sich auf einen der St?hle gem?tlich, denn er hatte von Pis die "ehrenvolle" Aufgabe bekommen, Cim zu bewachen, bis beschlossen worden war, was nun passieren sollte. Gr?belnd sa? er auf einen Stuhl und murmelte vor sich hin. Asmodeus war aus der Ruine entkommen, Ptracys Hund war weggelaufen und Cim hatte ihn wiedergefunden. Allerdings passte etwas nicht, denn Cim hatte bis jetzt noch nichts davon gesagt, dass irgendwer irgendjemand umbringen sollte. Auch war von dem W?chterkollegen bis jetzt noch kein: "Sterbt, Unw?rdige!" oder ?hnliches zu h?ren gewesen. Larius ignorierte einige Zeit lang die Zwischenrufe von Cim (die sich haupts?chlich um das Thema Seid ihr komplett wahnsinnig? drehten), doch pl?tzlich horchte er auf. Cim rief gerade etwas von wegen, dass wenn man einem Hund aus einem Haus holte, doch nichts illegales tun w?rde. Larius, der sich fast schon in den Schlaf sich gegr?belt hatte, schreckte hoch, z?ckte den Zellenschl?ssel und schloss die Zelle von Cim auf. Doch bevor dieser sich noch aus seiner Verwunderung retten konnte, hatte er schon die Handschellen an. Larius hatte nicht vor, un?berlegt zu handeln, denn es w?rde wohl nichts Gutes dabei herauskommen. Der W?chter wollte erst den Befehl eines Vorgesetzten in der Tasche haben, bevor er Cim laufen lie? und sich wom?glich den Zorn Ptracys zuzog. Larius plante eigentlich, Cim zu schultern, doch da der zu viel rumzappelte, w?hlte der W?chter lieber die Variante: Zieh ihn doch einfach hinter dir her. Cim verfluchte den Tag, als er sich bei der Wache gemeldet hatte und schimpfte noch bis vor Ptracys B?rot?re lautstark vor sich hin. Larius klopfte an, schritt in das B?ro und zog Cim hinter sich her, wof?r er von Ptracy einen vorwurfsvollen Blick erntete.
"M?m! Ich glaube, das Cim unschuldig ist!"
"Weshalb schleifen sie den Verd?chtigen durch die ganze Wache? Sie h?tten doch mich holen k?nnen und dann wieder zur?ck zum Gef?ngnis gehen k?nnen?"
"Ich wollte vermeiden, dass Cim sich befreit und einen Fluchtversuch unternimmt. Deshalb nahm ich ihn gleich zu ihnen mit, um sie von seiner Unschuld zu ?berzeugen!"
"Sie reden davon, dass Cim B?rstenkinn unschuldig ist, aber gleichzeitig meinen sie auch, das er fliehen h?tte k?nnen?"
"Ja, M?m."
Ptracy seufzte. "Na gut. Weshalb glauben sie, dass Cim nicht von Asmodeus besessen ist?"
"Nun ja, da Asmodeus aus der Ruine verschwunden ist und kein W?chter besessen war, als wir die Ruine verlassen haben, musste er sich wohl oder ?bel Dios geschnappt haben, um auf einem halbwegs sicheren Weg verschwinden zu k?nnen. Allerdings, da Cim Dios folgte, suchte Asmodeus wohl einen anderen Wirten. Ansonsten w?re Cim ja jetzt der Besessene, was er nicht ist, denn er hat bis jetzt noch kein einziges Mal etwas von wegen "Sterbt!" oder so gesagt. Asmodeus kann nicht alleine aus den Ruinen verschwunden sein, denn er braucht immer einen Wirten, oder??"
Ptracy rauchte der Kopf von Larius etwas umst?ndlichen Ausf?hrungen, doch sie hatte zumindest die Hauptaussage dieser Ein-Mann-Debatte verstanden: Larius vermutete, das Cim unschuldig und Asmodeus frei war! Die W?chterin seufzte laut auf und fragte: "Aber wo w?rde sich dann Asmodeus befinden?"
Cim, der bisher die Unterhaltung still verfolgt hatte, sah nun seine gro?e Stunde gekommen. Er erkl?rte freudestrahlend: "M?m, ich habe Dios im Haus der Familie Selachii gefunden. Die alte Dame hat sich etwas seltsam benommen." Ptracy zog die Stirn kraus, ?berlegte kurz, ob sie in einem Wutanfall ausbrechen sollte, entschied sich dann anders und schloss, ohne weitere Worte zu verlieren, die Handschellen auf. Dann eilte sie mit gro?en Schritten aus ihrem B?ro hinaus. Larius und Cim hatten M?he, ihr zu folgen.
Rina fanden die drei W?chter in der Kantine, wo sie sich gerade ein M?sli geholt hatte. Ptracy scheuchte sie aus ihrem Stuhl, in dem sie es sich gerade gem?tlich gemacht hatte und deutete ihr, sich den Kollegen anzuschlie?en. Murrend trabte Rina hinter Cim und Lqarius her und l?ffelte ihr M?sli weiterhin ohne zu unterbrechen. Zupfi sa? in dem Bereitschaftsraum direkt neben Val und Charlie, die "Werwolf"-Gespr?che f?hrten, die die Beseitigung Machers zum Hauptthema hatten. Als sie jedoch Ptracy sahen, die mit Rina, Cim und Larius im Schlepptau kam, h?rten die beiden sofort auf zu diskutieren und weckten Zupfi, der w?hrend ihres Gespr?ches eingenickt war. Kurze Zeit sp?ter kam auch Pis in den Bereitschaftsraum. Das Team war wieder einmal vollz?hlig versammelt und eine eifrige Beratung begann.
28.12.2001 22:29Valeriaa
"Gut. Da jetzt alle W?chter anwesend sind, sollten wir schnell eine L?sung finden wie wir gegen Asmodeus vorgehen k?nnen. Hat jemand zuf?llig eine Idee?", begann Ptracy mit fester Stimmte.
Der Stuhl auf dem sie sa?, hatte schon bessere Zeiten erlebt. Ein Sitzkissen, das aus eine Nahtseite die F?llung raus kuckte zierte die Sitzfl?che. Auch der Vordere linke Stuhlbein nahm es mit dem L?ngenverh?ltnis nicht mehr so genau und das Resultat war nun dies, das der Hauptmann anfing zu wippen.
Obergefreiter Cim salutierte schneidig. Diese Geste war eins von vielen seiner verborgenen Talente, die er gut beherrschte. "Wenn du mein Rat h?ren willst, Ptracy?"
"Immer raus damit, Cim!"
"Jeder von uns weis. Das sein Geist schnell in ein K?rper zu ein anderen K?rper schl?pfen kann sobald man ihn ber?hrt. Und deshalb bin ich daf?r, das wir Fakten sammeln sollten bevor wir zuschlagen."
"Gute Idee.", stimmte Rina zu. "Dann wissen wir schon mal im groben Z?gen, welche St?rken und Schw?chen er hat."
Cim hatte es schon geahnt, die Arbeit eines Schreibers zu fungieren und holte automatisch ein Notizblock samt Fedelkiel aus seinem Harnisch hervor. Er bl?tterte die erste Seite um und zog mit der Feder ein langen Querstrich auf das Papier. Dann kritzelt er in der linke Spalte ein Plus und in der rechten ein Minus Zeichen hin.
"Also, was wissen wir ?ber Asmodeus, Hm?"
01.01.2002 16:54Pismire
"Nun, ich habe an Steingesicht vor ein paar Stunden ein Memo geschickt, er soll mal im versuchen rauszukriegen, was die Wache ?ber Asmodeus weiss", meinte Pismire und zog einen Zettel aus einer Tasche seines Umhangs.
"Im Archiv der Wache hat Steingesicht zwar nichts gefunden, aber bei Filedust, dem Archivar des Patriziers, ist er scheints f?ndig geworden." Er ?berflog den Zettel kurz.
"Demnach ist Asmodeus weniger ein Gott als eher eine Art d?monischer Hochstapler. Er ist sozusagen ein Beinahe-Gott. Eigentlich ein D?mon, der aber versucht, durch eine entsprechende Menge an Gl?ubigkeit zu einem Gott zu werden. Das erkl?rt unter anderem, warum er bei seinen Handlungen gewissen Einschr?nkungen unterworfen ist. Nach dem, was Filedust unserem Wachegeist mitgeteilt hat, soll es immer wieder in der Vergangenheit mit Asmodeus zu ?rger gekommen sein, er ern?hrt sich n?mlich von Hass und mit Rasseunruhen aller Art hat er sich sozusagen eine eintr?gliche Nahrungsquelle erschlossen. Dabei gibt er sich seinen Gl?ubigen mal als Gott der Menschen, mal als Gottheit f?r Werw?lfe aus, was auch erkl?rt, wieso er sich zwar in erster Linie menschliche Anh?nger gesucht hat, aber einen Werwolf als Oberpriester. Vor 500 Jahren wurde ein von den Zwergen f?r ihn erbauter Tempel von Trollen zerst?rt. Allerdings haben sie - aus Gr?nden, ?ber die hier nichts steht - die Statue von Asmodeus nicht zerst?rt."
"Pismire, nichts gegen einen Ausflug in die Geschichte der Scheibenwelt, aber was hilft uns das in der gegenw?rtigen Lage?" fragte Ptracy ungeduldig.
"Nun, wir wissen damit zumindest, dass wir es nicht mit etwas allm?chtigem zu tun haben und wir wissen, worauf sein Handeln zielt: er braucht den angesammelten Hass, um weiter an Macht zuzunehmen", meinte Pismire. "Allerdings k?nnten wir mit der Vernichtung ein Problem haben. Nach einem Gutachten der Unsichtbaren Universit?t ?ber Asmodeus, das sich im Archiv befindet, kann er mit den g?ngigen Ritualen zur D?monenbannung nicht vertrieben werden. Die damaligen Magier vermuteten, dass man seine Statue zurst?ren muss."
"Aber die ist schon hin?ber", warf Rina ein. "Und der Dreckskerl ist immer noch da - das k?nnt ihr mir ruhig glauben."
"Vielleicht deswegen, weil er schon vorher sich in deinem K?rper eingenistet hatte?" spekulierte Cim.
"Ich denke, das ist der springende Punkt", meinte Ptracy. "Gibt es irgendeinen Hinweis, was man tun kann, wenn die Statue zerst?rt ist, aber Asmodeus zu dem Zeitpunkt nicht drin war?"
"Tja, ?h," entgegnete Pismire, "nein, leider nicht."
"Wo er wohl steckt?" fragte Valeriaa laut in die Runde.
"Vielleicht in dieser alten Dame bei der Cim Dios gefunden hat?" entgegnete Charlotta.
"Nun, in dem Fall wird er sich vermutlich bald nach was neuem Umsehen", meinte Zupfgut. "Es scheint ja so zu sein, dass er an die biologischen Gegebenheites seines 'Wirtes' gebunden ist. Und da erscheint mir eine alte Dame doch ein wenig, ?h, unvollkommen zu sein."
"Wieso, so wie sie mich zusammengestaucht hat, war sie ziemlich energisch. Und mit der gesellschaftlichen Stellung und dem Reichtum der Selachiis im Hintergrund stehen ihm einige M?glichkeiten offen," bemerkte Cim.
"Ja, abert er vermutet sicher auch, dass wir mittlerweile wissen, dass er in der Dame steckt. Also muss er erst mal seine Spuren verwischen. Er wird auf jeden Fall einen anderen K?rper w?hlen." Pismire sah in die Runde: "und ich vermute, dass er es schnell tun wird."
"Nun, dann m?ssen wir auf jeden Fall rauskriegen, welche Kontakte Lady Selachii seitdem gehabt hat", meinte Charlotte. "Und zwar genauer gesagt, wer mit der Dame K?rperkontakt hatte."
"Mit Sicherheit niemand freiwillig, es sei denn, gegen Bargeld", kicherte Larius leise.
"Wie bitte?" fuhr ihn Ptracy an. Hochrot wiederholte Larius seine eigentlich scherzhaft gemeinte Ungezogenheit.
"Das ist gar nicht so dumm," warf Rina in die Runde. "Wenn ich an seiner Stelle w?re, dann w?rde ich mir mit dem Geld der Lady einen richtig guten K?rper zulegen."
"Und wie w?rdest du das anstellen?" fragte Pismire interessiert.
"Naja, ich w?rde mir ein paar stramme K?mpfer auf dem "Hier-Gibt's-Alles-Platz" zulegen und zwar mehrere und dann schauen, welcher von denen am besten geeignet ist. Ich weiss, dass Asmodeus einen ziemlich starken Willen hat. Aber an Ptracy und Malachit haben wir gesehen, dass man ihn mit einer entsprechenden Willenst?rke verscheuchen kann und ein zu pr?gbarer Verstand die Gefahr birgt, dass jemand anderes per Befehl den eigentlichen Charakter wieder, naja, wie soll ich sagen, reaktivieren kann."
"Vielleicht sucht er deswegen auch eher Menschen aus", meinte Valeriaa. "Ich sch?tze mal, dass er Probleme h?tte, in den Verstand eines Vampirs oder Werwolfes so einfach reinzukommen."
"K?nnte sein", stimmte ihr Charlotta zu, "aber ich w?rde trotzdem nicht von ihm ber?hrt werden wollen."
"Wir wissen auf jeden Fall, dass wir ihn nicht ber?hren d?rfen. Und dass wir immer noch nicht wissen, wie wir ihn vernichtn k?nnen. Und das wir wenig Zeit haben", seufzte Ptracy. Dann sah sie in die Runde.
"Ich denke, wir sollten folgendes tun: Cim und ich gehen noch mal zu Lady Selachii. Du h?ltst dich im Hintergrund. Und wir fragen auch nicht direkt. Ich bin dort, weil ein ?bereifriger W?chter sich bei einer Dame im Beisein seiner Vorgestzten entschuldigen muss, verstanden?" Cim salutierte.
"Carlotta und Valeriaa versuchen die Spur von Ernst Macher aufzunehmen. Er ist Werwolf wie ihr, also solltet ihr ihn aufsp?ren k?nnen. Das er gef?hrlich ist, wisst ihr, also seht euch vor", ordnete sie an.
"Zupfgut, du nimmst dir zusammen mit Irina noch mal gr?ndlich Frau Pempelfort und Ernst Enorm vor. Ich will s?mtliche Namen, die was mit der Sache zu tun haben. Larius, du versuchst herauszubekommen, ob Lily etwas weiss - dich hat sie bei den Ruinen nicht gesehen, vielleicht bringt das etwas."
"Ich will aber lieber diesen dreckigen D?monen jagen", meinte Irina.
"Du bist immer noch verletzt. Und beim Verh?r kannst du sitzen. Und denk daran, wer dir das eingebrockt hat," entgegnete Ptracy streng.
"Und du Pismire, du gehst zur Unsichtbaren Universit?t. Keine Widerrede" warf sie ein, als sie Pismires Gesicht sah, dessen 'Vorliebe' f?r die Zauberer allgemein bekannt war und in der UU auch geteilt wurde. "Du verstehst wenigstens einigerma?en, was die Herren sich in den Bart murmeln. Ich will wissen, wie man diesen D?monen los wird. Und zwar endg?ltig. Und nimm Larius mit. Ich will nicht, dass irgendjemand allein unterwegs ist."
Ptracy erhob sich und die W?chter machten sich an die Arbeit.
04.01.2002 17:50Irina Lanfear
Zupfi und Rina sahen sich, nachdem die anderen an ihre verschiedenen Arbeiten gegangen waren, erst einmal kurz an. Beide waren nicht sonderlich von der Aussicht begeistert, zwei "Personen" zu verh?ren. Rina wollte lieber auf die Jagd nach einem wie auch immer gearteten Halbgott gehen und Zupfi spekulierte eigentlich auf eine Fortsetzung des kurzen und gar nicht so erholsamen Schl?fchens von vorhin. Beide W?chter seufzten fast gleichzeitig und fragten: "Pempelford oder Enorm zuerst?", bevor sie in Lachen ausbrachen. Zupfi, der als erstes wieder einigerma?en die Kontrolle ?ber seine Gesichtsz?ge wiedererlangt hatte, erkl?rte: "Lassen wir Enorm doch noch ein wenig schmoren und nehmen uns erst diese Pempelford vor. Vielleicht erz?hlt sie uns ja etwas, dass wir dann gegen Enorm verwenden k?nnen."
"Gute Idee. Lass uns beginnen. Je eher wir das hier hinter uns bringen, desto schneller k?nnen wir was anderes tun."
Die beiden W?chter trabten zu Frau Pempelfords Zelle. Rina sperrte die T?r auf und bedeutete ihrem Kollegen, die Dame in ein, derzeit zu einem Verh?rraum umfunktioniertes, B?ro zu bringen. Dort setzte sich die W?chterin hinter den Schreibtisch und wartete, bis auch Frau Pempelford misstrauisch Platz genommen hatte. Johann hatte sich zwischenzeitlich bei der T?r, dem einzigen Fluchtweg aus dem Raum, platziert und verschr?nkte die Arme vor der Brust. Sollte die Frau doch versuchen, an ihm vorbeizukommen!
Rina r?usperte sich leise, z?ckte Notizblock und stift, schaltete mit einem kurzen Befehl den Aufzeichnungsd?monen an und begann: "Sie hei?en?"
"Sind sie ein Mensch? Ich rede nur mit einem Menschen!" Frau Pempelford lehnte sich trotzig in ihrem Stuhl zur?ck und schloss den Mund.
Rina knirschte leise mit den Z?hnen. "Ja, ich bin ein Mensch. W?ren sie jetzt so freundlich, meine Fragen zu beantworten?"
"Beweisen sie es. Sie k?nnen ja auch ein getarnter Untoter sein!"
"Frau Pempelford..."
"Hah, da haben sie es. Warum muss ich noch meinen Namen sagen, wenn sie ihn eh schon wissen?" Die Frau grinste belustigt.
"M?m, ihren vollen Namen bitte?" Rina st?hnte innerlich auf. Warum hatte man ausgerechnet sie f?r so etwas eingeteilt. Sie war es gewohnt, mit alten, ?u?erst unterhaltsamen Damen ?ber diverse Morde zu plaudern oder vor einem gef?hrlichen M?rder zu stehen, der ihr Leben bedrohte. Doch diese Frau fiel eindeutig in eine andere Kategorie. Sie war...nun ja, geisteskrank traf es nicht so ganz, aber normal war sie auch nicht. Definitiv nicht! Die W?chterin grinste, blinzelte ihrem Kollegen kurz zu und lehnte sich l?ssig zur?ck.
"Was grinsen sie denn so dumm? Ich will freigelassen werden. Ich habe ja schlie?lich nichts verbrochen!"
"Sie haben nur Hetzschriften verbreitet, unrechtm??ig den Namen des Patriziers benutzt und so nebenbei vermutlich noch ein paar Aufst?nde angezettelt. Alles in allem wird der Patrizier sicherlich auch f?r ihre Vergehen eine nette Bestrafung finden, Frau Pempelford. Au?erdem..." Rina hatte gerade sch?n in Rage geredet, als sie die Frau unterbrach: "Der Patrizier? Hah, dass ich nicht lache. Er hat mich einst geliebt, dieser Narr. W?re alles so gekommen, wie ich es geplant habe, dann w?re heute nicht dieser schwache, unf?hige Mann an der Macht, sondern ich, eine starke, selbstbewusste, unabh?ngige und wundersch?ne Frau. Was lachen sie da hinten so komisch?"
Zupfi hatte die letzten Worte von Frau Pempelford nicht mehr verkraftet und war in haltloses Lachen ausgebrochen. Sch?n? Diese Frau war.... nun ja, alles, nur nicht sch?n. Rina sah ihren Kollegen einen Moment lang an und ?berlegte, ob sie mitlachen sollte. Sie entschied sich jedoch dagegen und stellte die n?chste Frage: "Wer hat sie dazu angestiftet, dieses Flugblatt zu verbreiten?"
"Niemand hat mich angestiftet. Was denken sie sich eigentlich, junge Frau?" Renatus Pempelford blickte Rina b?se an, doch die W?chterin wusste ganz genau, dass sie soeben eine L?ge geh?rt hatte. Die Verd?chtige war einfach nicht der Typ, der sich mitten in der Nacht ?berlegte, am n?chsten Morgen gef?lschte Flugbl?tter in ganz Ankh Morpork zu verteilen. Nein, da steckte mehr dahinter.
"Wie viel hat Macher ihnen geboten?" Rinas leise Stimme durchschnitt die pl?tzlich auftretende Stille. Selbst Zupfi hatte zu lachen aufgeh?rt und starrte auf einen imagin?ren Punkt hinter Rinas Kopf. Gespannt hielt die Welt den Atmen an und wartete auf Frau Pempelfords Antwort.
"Wer sagt, dass ich von Ernst Macher bezahlt wurde?"
Rina grinste heimt?ckisch und meinte: "Ah, wissen sie, eigentlich d?rfte ich ihnen das ja gar nicht erz?hlen, aber einer unserer anderen Gefangenen, ein gewisser Ernst Enorm hat uns in seinem umfangreichen Gest?ndnis dargelegt, dass sie ..." Weiter kam die W?chterin gar nicht.
"ERNST ENORM? Dieser widerliche Gigolo, der glaubt, bei den Frauen gut ankommen zu k?nnen, hat ihnen das erz?hlt? Haben sie ihn nicht auch gleich danach gefragt, was Macher ihm geboten hat, dass er zum "wahren Glauben" konvertiert?"
"Nein, dass muss ich verpasst haben. " Ein leises L?cheln huschte ?ber Rinas Gesicht und versteckte sich anschlie?end wieder.
"Na, das w?rd ich ihnen, aber raten, Fr?ulein. Er ist dabei wesentlich schlechter ausgestiegen als ich, denn... oh verflucht!" Renatus Pempelford schlug ihre H?nde vor den Mund und starrte verschreckt auf die W?chter. Doch diese grinsten nur. Sie hatten soeben zumindest ein Teilgest?ndnis bekommen und das reichte auch schon, um Frau Pempelford l?nger festzuhalten und Macher zumindest einmal wegen Anstiftung anzuklagen.
Rina nickte Zupfi zu, der einen vorbeikommenden W?chter abpasste, ihm die Schl?ssel zu Frau Pempelfords Zelle in die Hand dr?ckte und ihn bat, die Frau wieder einzuschlie?en. Anschlie?end setzte er sich zu Rina an den Tisch und meinte: "Also, sehr intelligent schien mir die Frau nicht gerade zu sein."
Rina erwiderte: "Das war von Anfang an klar. Wer ist schon so d?mlich und schreibt auf Flugzettel, auf denen er eine gef?lschte Vollmacht des Patriziers angibt, seinen eigenen Namen und seine eigene Adresse? Ich zumindest w?rde einen neutralen Treffpunkt ausw?hlen und jemand vorschicken, aber keinesfalls meine Kunden in der eigenen Wohnung empfangen."
"Deine Kunden?" Zupfi sah Rina misstrauisch an.
"Ach, du wei?t schon. Deine Verb?ndeten, deine Mitstreiter, deine ..was wei? ich. Reit nicht auf den W?rtern herum, sondern schaff mir lieber Enorm herein. Ich bef?rchte, dass dieses Verh?r etwas l?nger dauert. Er ist wesentlich intelligenter als die Pempelford."
"Wird gemacht, M?m!" Zupfi salutierte scherzhaft und verlie? den Raum, w?hrend Rina den Kopf in die H?nde st?tzte und kurz durchatmete. Sie war sich nicht sicher gewesen, ob der Trick funktionierte, aber es war ein letzter verzweifelter Versuch gewesen, Frau Pempelford aus der Reserve zu locken. Alles in allem hatte es ja auch ganz gut geklappt.
Wenig sp?ter betrat Zupfgut mit Ernst Ernorm das kleine B?ro. Rina wartete wieder, bis sich der Verd?chtige gesetzt hatte, bevor sie den Aufzeichnungsd?mon einschaltete und mit ihren Fragen begann: "Wie hei?en sie?"
"Och, bitte, das ist doch zu klischeehaft." Enorm sch?ttelte den Kopf und lachte leise vor sich hin.
"Ich brauche den Namen f?rs Protokoll. Wie hei?en sie?"
"Wenn es sie gl?cklich macht. Ich hei?e Ernst Enorm."
"Gut. Sie wurden festgenommen wegen eines versuchten Mordanschlages auf zwei verdeckt ermittelnde W?chter. Wollen sie sich dazu ?u?ern?"
"Muss ich das?"
Rina seufzte und erkl?rte: "Laut hier geltendem Recht haben sie die M?glichkeit, die Aussage zu verweigern, wenn sie sich selbst belasten w?rden."
"Schau, schau. " Macher grinste dreckig und erwiderte: "Sie sind so gar nicht wie die W?chter, die ich mir vorgestellt habe. Sie versuchen nicht, ein Gest?ndnis aus mir herauszupr?geln, sondern kl?ren mich ?ber meine Rechte auf? Wie nett! Haben sie vielleicht Angst vor dieser seltsamen Abteilung, wie hei?t sie doch gleich? Int?rnal Affairs, das wars."
"Nein, her Enorm, wir behandeln jeden unserer Verd?chtigen so. M?chten sie sich jetzt dazu ?u?ern oder nicht?" Rina knirschte erneut mit den Z?hnen. Zwei Verr?ckte an nur einem Tag. Womit hatte sie das verdient?
"Och, wenn sie schon so nett fragen, werde ich mich doch glatt zu diesem absolut ungl?cklichen Zufall ?u?ern. Sie wissen doch, dass es in letzter Zeit so viele ?berf?lle auf die diversen Selbsthilfegruppen gegeben hat. Nun, ich kann es nicht l?nger verbergen. Ich geh?re jener Gruppe an, die sich damals bei den Ruinen traf. Unsere Motive sind edel und rein, das m?ssen sie mir glauben. Nur Macher ist ein schwarzes Schaf, dass unsere Gutgl?ubigkeit schamlos ausgenutzt und uns f?r seine dunklen Pl?ne eingeteilt hat. Damals hatte ich gerade Wachdienst. Ich lag also hinter diesem Stein und zielte auf die Neuank?mmlinge, um die Gruppe vor unliebsamen ?berraschungen wie durchdrehenden Vampiren oder sonstigem Getier zu sch?tzen. Der Mann kam mir gleich so bekannt vor, doch noch bevor ich die Chance hatte, zu erkennen, wen ich da bedrohte, schlug mir jemand auf den Sch?del und ich wurde ohnm?chtig." Enorm schickte seiner langen Ansprache ein gewinnendes L?cheln hinterdrein.
Einige Sekunden lang herrschte fassungslose Stille im ganzen Raum. Rina konnte es nicht glauben. Enorm versuchte ihr gerade weiszumachen, dass er nur ein armes, bedrohtes Opfer w?re, dass von dem b?sen, b?sen Macher ausgenutzt worden war. Die W?chterin sch?ttelte leicht den Kopf, griff nach den zweiten Aufzeichnungsd?monen und lie? ihn eine ganz bestimmte Stelle aus Frau Pempelfords Verh?r wiederholen.
"ERNST ENORM? Dieser widerliche Gigolo, der glaubt, bei den Frauen gut ankommen zu k?nnen, hat ihnen das erz?hlt? Haben sie ihn nicht auch gleich danach gefragt, was Macher ihm geboten hat, dass er zum "wahren Glauben" konvertiert?"
Enorm verzog noch immer keine Miene und erkl?rte: "Diese Frau l?gt wie gedruckt. Sie will die ganze Gruppe in Verruf bringen, das ist ihr Ziel!"
Rina seufzte, stand auf, spazierte hin?ber zu Johann und fl?sterte ihm etwas ins Ohr. Dann setzte sie sich wieder und erkl?rte laut: "Johann, bitte sei so lieb und hol mir einen Kaffee. M?chten sie auch einen, Herr Enorm?"
"Nein danke. Kaffee schadet meinem Teint."
Johann nickte und verlie? das B?ro. Man h?rte ein leises Klicken, als die B?rot?r von au?en abgeschlossen wurde.
Ernst Enorm sah fassungslos mit an, wie Rina den Aufnahmed?mon abschaltete, sich zur?cklehnte und meinte: "So, Herr Enorm. Jetzt k?nnen wir in Ruhe reden. Kein l?stiger, kleiner Mith?rer, der unser Gespr?ch protokolliert."
"Ich wei? nicht, was sie meinen. Ich werde mich bei ihrem Vorgesetzten...:"
"Tricia McMillan, Abteilung RUM. Sie wird die Beschwerde sicherlich gerne entgegennehmen."
"Was bilden sie sich eigentlich ein, sie kleine...."
In diesem Moment ert?nte ein markersch?tterndes Ger?usch. Ernst Enorm fuhr schwitzend zusammen und stammelte: "Wa...wa...was war das?"
Rina grinste und erwiderte: "Ach, mein Kollege singt ganz gerne, wenn er Kaffee kocht. Erstaunlich, dass sie ihn in der Zelle noch nicht geh?rt haben. Er zieht es vor, normalerweise im Aufenthaltsraum zu singen, der zuf?lligerweise gleich neben den Zellentrakt liegt. Jeden Tag."
"Wollen sie mir etwas drohen?"
"Ich drohe ihnen doch nicht, Herr Enorm. Nennen wir es lieber einen guten Rat. Entweder, sie legen ein volles Gest?ndnis ab oder ich werde daf?r sorgen, dass Johan jeden Tag mindestens drei Stunden lang im Aufenthaltsraum singt. Und wenn ich ihn daf?r bezahlen m?sste, ist mir das auch egal."
Ernst Enorm h?rte mit grausen, wie die f?rchterliche Stimme um ein paar Oktaven h?her kletterte und gar unheimliche Ausma?e erreichte. Der Mann schrie: "Sagen sie ihm, er soll aufh?ren."
"Tut mir leid, Herr Enorm, aber dass ist derzeit nicht m?glich. Mein Kollege hat die T?r abgeschlossen und ich besitze daf?r keinen Schl?ssel." Als die W?chterin Enorms gehetzten blick bemerkte, der auf ihr ruhte, f?gte sie hinzu: "Sie brauchen gar nicht versuchen, mich anzugreifen. Denn dann kann ich sie wegen t?tlichen Angriffs auf einen W?chter verhaften und f?r den Rest ihres j?mmerlichen Lebens einsperren. Lehnen sie sich doch zur?ck und genie?en sie die Musik. Es wird h?chstens eine Viertelstunde dauern."
"Eine Viertelstunde?" Enorm sah entsetzt drein.
***Eine Viertelstunde sp?ter***
Johann nahm vorsichtig den hei?en Kaffee in die linke Hand und sperrte die B?rot?r wieder auf. Er hatte Rinas Anweisung zwar nicht ganz verstanden, aber sich daran gehalten und w?hrend des Wartens einige seiner Lieder ge?bt. Der W?chter betrat das Innere des Raumes und sah, wie Rina gerade wieder den Aufzeichnungsd?monen einschaltete, ihn Herrn Enorm hinhielt und erkl?rte: "Sie sind dran."
Der vorher so beherrschte Mann war kreidebleich im Gesicht und sprach mit zittriger Stimme: "Ich, Ernst Enorm, im Vollbesitz meiner geistigen Kr?fte, bekenne mich hiermit schuldig, einen Mordanschlag auf ein Mitglied der Wache geplant zu haben. Angestiftet hat mich Herr Ernst Macher, der mich damals mit viel Geld und Machtversprechen zu seinem Glauben bekehrt hat. Reicht das?"
Rina nickte, schaltete den D?mon aus und meinte l?chelnd: "Zupfi, du kannst den Herrn jetzt wieder in seine Zelle begleiten."
Nachdem Ernst Enorm wieder sicher in seiner Zelle verstaut worden war, setzte sich Johann zu Rina ins B?ro, sah die Kollegin kurz an und fragte dann: "Du willst mir nicht zuf?llig sagen, was hier herinnen genau vorgegangen ist, oder?"
"Nein, nicht wirklich. Aber wenn?s dich beruhigt. Ich hab ihm kein Haar gekr?mmt."
"Gut. Haben wir jetzt alles, was wir brauchen?" Zupfi runzelte kurz die Stirn.
"Ich denke schon. Gegen Renatus Pempelford liegt nun ein Haftbefehl wegen Aufhetzung und Unterschriftenf?lschung vor, w?hrend f?r Enorm gerade einer wegen Mordversuchs ausgestellt wurde. An beide ist dieser geheimnisvolle Ernst Macher herangetreten. Wenn ich wetten m?sste, w?rde ich sagen, dass er einfach ein paar Untergebene brauchte, die die Stimmung in der Stadt ein wenig anheizen und so Asmodeus Macht vermehren."
"Klingt vern?nftig."
"Ja, das denke ich auch. Aber irgendwie hab ich das dumme Gef?hl, dass ich irgendetwas vergessen hab.... der Stein!"
"Welcher Stein?" Zupfi war bei dem Gedankensprung der W?chterin nicht ganz mitgekommen.
"Na, der Stein, den man uns ins Fenster geworfen hat. Auf dem Spuren von schwarzen Handschuhen und Hundehaaren zu finden waren..."
"Ja, was ist damit?"
"Ich w?sste zu gerne, wer den geworfen hat."
"Das h?tten wir unsere beiden T?ter fragen sollen."
"Nein, irgendwie ...keiner von den beiden hatte schwarze Handschuhe an, au?er...vor Rinas geistigem Auge blitze eine Szene auf. Macher, wie er Lily bedrohte, wie er Forland t?tete. Die W?chterin konzentrierte sich und lie? den Blick schweifen, bis sie sah, was sie vorher ignoriert hatte: Macher trug schwarze Handschuhe."
"Sag mal, wie hoch ist denn die ?hnlichkeit von einem Hundehaar mit einem Wolfshaar?"
"Keine Ahnung. Das m?ssten wir Lady Rattenklein fragen. Ich wei? es nicht." Johann zuckte mit den Schultern.
"Gut, das machen wir. Ich hab da so einen Verdacht, dass Macher uns h?chstpers?nlich den Stein ins Fenster geworfen hat, um unseren Hass ein wenig anzuheizen."
13.01.2002 0:56Pismire
Unauff?llig zupfte Larius Pismire am ?rmel.
"Soll ich jetzt mit zur UU oder erst das kleine M?dchen befragen?" fragte er leise.
"Oh, erst zur Unsichtbaren Universit?t, denke ich. Au?erdem hab ich der Kleinen einen Schlaftrunk gegeben. Dass hei?t, vor morgen fr?h wirst du sie vermutlich auch nicht wach bekommen."
Die W?chter gingen durch Ankh-Morpork. Beide schwiegen und hingen ihren ?berlegungen zu dem Fall nach. Am Tor der Unsichtbaren Universit?t angelangt, lie?en sie sich von einem Br?ller zu Mustrum Ridcully f?hren. Larius beobachtete das Ritual fasziniert.
"Geht's bei denen immer so zu?" zischelte er leise.
"Hm? Ja, nat?rlich. Diese Rituale sind sehr wichtig. Sie sollen die Zauberer vermutlich daran erinnern, wie wichtig sie sind und welche Bedeutung sie haben."
Larius krauste die Stirn. "Das w?rden sie doch wohl kaum vergessen, oder?"
"Eben. Und deswegen h?ren sie es ja auch so gern. Es macht sie zu etwas besonderem. Naja, wie dem auch sei, da w?ren wir also." Pismire zwang sich zu einem L?cheln als er die m?chtige Gestalt von Mustrum Ridcully hinter seinem Schreibtisch tronen sah.
"Eure Spektabili?t", begr??te er den Erzkanzler und hoffte, diesmal die richtige Anrede erwischt zu haben.
"Ah, die Stadtwache. Und sogar zu zweit. Nun," Ridcully linste zu Pismires Uniform, "Hauptfeldwebel Pismire, worum geht's?"
Der n?chste Satz bereitete Pismire Bauchschmerzen.
"Nun, Sir, die Wache ben?tigt, ?h, die Unterst?tzung der Unsichtbaren Universit?t in einem Fall von erheblicher Bedeutung." Er hasste das zufriedene Grinsen, dass sich jetzt auf Ridcullys Gesicht breit machen w?rde. Und die Selbstzufriedenheit in der Stimme des Zauberers und die ?berheblichen Gesten und das ganze verdammte Getue. Er schloss die Augen und seufzte. "Bleib jetzt ganz ruhig, egal was kommt, bleib ganz ruhig, dachte er um sich zu beruhigen.
"Normalerweise mischen ...." "wir uns nicht in die Angelegenheiten der Wache und daf?r die Wache nicht in..." dachte Pismire gleichzeitig, w?hrend Ridcully schier berstend vor Selbstzufriedenheit seinen ?blichen Sermon abspulte.
"Herr, das weiss ich. Aber in diesem Fall geht es um das Wohl der ganzen Stadt und ich m?chte nur ungern daran erinnern, dass in einigen F?llen von - nun sagen wir mal - ungeschickter Anwendung von magischen Formeln durch unvorsichtige Zauberer die Wache nicht gez?gert hat, ihre Pflicht zu tun," entgegnete der Schamane k?hl.
"Nun, ihr k?nnt mir den Fall ja mal vortragen," sagte der Erzkanzler, w?hrend er mit einer einladenden Geste auf einen Stuhl zeigte.
"Danke, es ist dringend und ich ziehe es vor zu stehen." ("und auf dich runterzugucken",) erg?nzte er in Gedanken - au?erdem ?rgerte ihn die Unh?flichkeit Ridcullys, der offensichtlich Sitzpl?tze nach Rang zu verteilen schien.
Mit kurzen Worten schilderte Pismire Asmodeus diverse "Wirtswechsel" und das, was die Wache bereits ?ber ihn herausbekommen hatte. Als er dann die Vorg?nge in der H?hle unter den Ruinen und die Vernichtung der Statue schilderte, unterbrach ihn der Zauberer.
"Seht ihr, das kommt dabei raus, wenn unbefugte sich in die Aff?ren von Zauberern und ihre Belange mischen." Ridcully bl?hte sich vor Wichtigkeit auf und Pismire zwang sich, ihm beizupflichten.
"Ich w?rde nie etwas anderes behaupten, Herr, aber die Sachlage ist nun einmal nicht mehr zu ?ndern. Wir m?chten eignetlich nur wissen, wie wir Asmodeus endg?ltig stoppen k?nnen, bevor diese Stadt in Chaos versinkt. Wenn ihr allerdings nicht dazu in der Lage seid, mit dieser Kreatur fertig zu werden, dann k?nnen wir uns ja auch an die Gilde der Beschw?rer wenden, immerhin fallen ja D?monen eigentlich in deren Ressort," schloss Pismire mit einem listigen Grinsen
Bei der Erw?hnung der Gilde wurde das feiste Gesicht des Erzkanzlers purpurrot. Als er das L?cheln des W?chters sah, beherrschte er sich.
"Ich denke mal, dass das doch eher eine Aufgabe f?r Fachleute ist. Ihr m??t eine neue Statue von Asmodeus anfertigen, ihn in die Statue bannen, das ganze mit einem starken thaumaturgischen Feld der - ich sch?tze mal - f?nften Kategorie absichern und dann erst k?nnt ihr die Statue zerst?ren. Ich werde das Oberhaupt des Ordens der D?monologie unterrichten und zu euch in die Wache schicken. Ihr solltet euch in der Zwischezeit um eine Statue k?mmern." Als er die Gesichter der W?chter sah, Lie? er sich noch zu einer weiteren Erkl?rung herab. "Form, Gr??e und Aussehen ist eigentlich egal, nur das Material sollte dasselbe sein. Mit anderen Worten: sollte euer Troll das Ding nicht pulverisiert haben, dann reicht auch ein faustgro?er Splitter f?r eure Zwecke noch vollst?ndig aus." Mit einer scheuchenden Handbewegung waren die W?chter entlassen.
Als sie die Universit?t hinter sich gelassen hatten, seufzte Pismire.
"Den G?ttern sei Dank haben wir die ?berreste der Statue sicher gestellt. Unter den Tr?mmern m?ssten auch einige sein, die gro? genug sind, um Asmodeus darin unterzubringen."
******
Ptracy und Cim waren mittlerweile in Richtung des Hauses von Lady Selachii unterwegs und Ptracy hatte dar?ber hinaus daf?r gesorgt, dass s?mtliche W?chter in Bereitschaft und s?mtliche Streifen in der Umgebung ebenfalls dorthin auf dem Weg waren. Von einer anderen Seite n?herte sich die Dienerin mit einer Gruppe von 'frisch erworbenen' Helden dem Haus.
"Warum beorderst du eigentlich soviele W?chter dorthin?" fragte Cim. "Ich denke, wir wollten uns dort erst einmal umsehen?"
Mir ist etwas eingefallen - wenn Asmodeus wirklich noch im Haus ist, dann m?ssen wir wirksam verhindern, dass er sich einen neuen Wirt sucht. Und das geht nur, in dem wir verhindern, dass er eine weitere Person ber?hrt. Also werde ich das Geb?ude weitr?umig abriegeln lassen."
"Das d?rfte der Familie Selachii aber gar nicht gefallen," meinte Cim, "wenn wir eine alte Dame mit Gewalt in ihrem Haus festhalten und daf?r lediglich die Vermutung im Hintergrund haben, dass es sich um einen Fall von Besessenheit handeln k?nnte."
Ptracy schnaubte: "Wer sagt denn, dass es sich um Besessenheit handelt. Nach den Gesetzten der St?dte Ankh und Morpork ist die Wache verpflichtet, in F?llen von drohender Tollwut das gesamte Areal, in dem das Tier gesichtet worden ist, weitr?umig abzusperren um die Bewohner zu sch?tzen. Und wenn Dios sich heute nicht so merkw?rdig verhalten hat, dass ich als Laie vermuten muss, dass mein armer Hund von Tollwut befallen ist, dann hab ich als Hauptmann der Wache gar keine andere Wahl, als so zu handeln...."
Cim pfiff durch die Z?hne. "Doch, da h?rt sich nach einer guten Begr?ndung an. Hoffentlich kommen wir nicht zu sp?t."
13.01.2002 12:40Charlotta
"Und wo sollen wir anfangen nach Macher zu suchen?" Charlie schaute Val ratlos an.
"Am besten bei den Zellen, da haben wir ihn ja zuletzt gesehen."
"O.K." Die beiden gingen hinunter zu Machers Zelle und verwandelten sich dort. Nach einigen Minuten intensiven Suchens verwandelte sich zuerst Val und dann Charlie zur?ck: "Hast du was gefunden?"
"Ja er muss aus dem Wachhaus gelaufen sein, vermutlich sogar durch den Haupteingang."
"Das hab ich auch gerochen. Sonst noch was?"
"Ne, aber lass uns mal vor dem Wachhaus nachschauen gehen." Hier war es wesentlich schwerer seine Spur zu finden, da sie schon von vielen anderen Ger?chen ?berlagert wurde. Trotzdem gelangten die beiden nach einigem Hin und Her Laufen zu dem Lagerhaus in dem Macher immer noch mit den Untoten, den Zwergen und den Trollen sprach, er klang mittlerweile etwas genervt: "Also noch einmal: Ihr Trolle und Zwerge m?sst euch verb?nden und zusammen gegen die Menschen k?mpfen." Macher war mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, dass Uneinigkeit zwar seinen Herrn st?rken w?rde, ihn aber an den Rande des Wahnsinns trieb. "Warum nennst du zuerst die Trolle?? Die sind eh zu dumm um dich zu verstehen."
"Was du da haben gesagt, Rasenschmuck.?"
"Ich sags ja, ihr seid zu dumm um einen einfachen Satz zu verstehen."
"Vor der T?r verwandelte sich Valeriaa zur?ck: "Ich lauf zur?ck zur Wache und sag den anderen wo Macher ist, bleib du hier und pass auf ihn auf, wenn er weg geht verfolg ihn. Bis sp?ter." Mit diesen Worten verwandelte sie sich wieder in einen Wolf und rannte in Richtung Wachhaus.
13.01.2002 15:33Valeriaa
Wie von eine Tarantel gestochen, rannte Feldwebel Valeriaa ins Wachhaus zur?ck. Die Entfernung war nicht weit und nicht gef?hrlich. Aber dennoch; Das Gef?hl zu wissen, das alles nun von ihr abh?ngt, lie? ihr Adrenalinspiegel auf das Maximum ihrer Geschwindigkeit erh?hen und flog praktischer ?ber das Pflaster hinweg.
Vor dem Wachhaus stand eine Kutsche mit vergitterten Fenstern. Zwei Troll W?chter marschierten durch den Haupteingang. In ihrer Mitte f?hrten sie einen hageren Mann in Handschellen ab. Gef?hrt von den Kollegen stolperte er vorw?rts und stieg in die Kutsche. In dem Moment bog Valeriaa um die Ecke und rannte ohne auf das Umfeld zu achten ins Wachhaus. Die Trollen bemerkten nicht, wie der Feldwebel an ihnen vorbei huschte und in dem Bereitschaftsraum verschwand.
Der Raum bot den gleichen Anblick, wie die einer Taverne. Die W?nde waren von Ru? und Nikotin verf?rbt und der Teppich hatte schon mal bessere Zeiten erlebt. Momentan befand sich kein W?chter im Raum. Hastig sah sie sich um und ?berlegte fieberhaft was sie jetzt tun sollte.
13.01.2002 21:56Irina Lanfear
Lady Rattenklein schl?rfte gerade eine Tasse hei?en Kapputschino und blickte gequ?lt auf, als Johann und Rina ihr B?ro betraten.
"Och nein, ich wollte doch nur in Ruhe einen Kaffe trinken. Was gibt es denn schon wieder?"
"Also..." Rina wollte gerade etwas scharfes erwidern, wurde aber von Zupfgut unterbrochen, der l?chelte und erkl?rte: "Lady, sei doch nicht so. Wir sind auch gleich wieder weg, wenn du uns einen winzigen Gefallen tust."
Die Laborantin seufzte und meinte: "Na gut, macht aber schnell. Meine Pause ist fast um und ich wollte noch ein paar Minuten entspannen."
"Uns interessiert, inwieweit es ?hnlichkeiten zwischen einem Hunde- und einem Werwolfshaar gibt." Zupfgut setzte sein strahlendstes L?cheln auf. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass das meistens weiterhalf.
"Also, ich nehme an, euch interessiert jetzt kein stundenlanger Vortrag ?ber die Beschaffenheit von Haarproben und die M?glichkeit zum Vergleich, also wollen wir es kurz machen. Es gibt tats?chlich einige ?hnlichkeiten zwischen Hunde- und Werwolfshaaren, die erst bei genauerer Untersuchung festgestellt werden k?nnen. Es gibt da ein interessantes Dossier zu dem Thema. R.E. Mauten hat in einer zweij?hrigen Experimentalreihe eine Menge an ?hnlichkeiten feststellen k?nnen, indem..."
Rina unterbrach hastig die Laborantin und murmelte: "Danke, Lady. Du hast uns sehr weitergeholfen. Wir m?chten dich jetzt nicht weiter bei deinem Kaffeep?uschen st?ren. Bis bald." Fluchtartig verlie? die W?chterin das B?ro. Johann blinzelte der Laborantin nochmals kurz zu, deutete etwas, dass als Wir sehen uns sp?ter! interpretiert werden konnte und trabte dann Rina hinterher.
"Jetzt sind wir wieder einen Schritt weitergekommen, oder?" Johann hatte zu Rina aufgeschlossen und hielt mit ihr Schritt.
"Ja, jetzt k?nnen wir fast mit Sicherheit sagen, dass uns Macher diesen Stein ins Fenster geworfen hat. Ich w?rde zu gerne wissen, wo er denn gerade steckt. Ein nettes, kleines Gespr?ch mit ihm w?re jetzt genau das, was ich mir w?nsche." Diabolisch grinsend lenkte Rina unbewusste ihre Schritte in Richtung Bereitschaftsraum.
**In einem Lagerhaus bei den Schlachth?usern**
Charlie lehnte bequem an einer Lagerhauswand und h?rte am?siert den Streiterein im Inneren zu. Der Vorschlag Machers, dass sich Zwerge und Trolle verb?nden sollten, schien keine so gute Idee von dem selbsternannten Priester zu sein, denn seit fast einer Viertelstunde stritten die beteiligten Parteien und trieben Macher langsam an den Rand des Wahnsinns.
Grinsend h?rte Charlie, wie ein Troll erkl?rte: "Ich nicht arbeite mit Zwerg zusammen."
Ein Mitglied der Zwergengemeinschaft erwiderte erbost: "Und ich habe sicher besseres zu tun, als mich mit so einem dummen Felsblock zusammenzutun. Wir k?nnen auch alleine die Menschen aufmischen."
"Wen du nennen dummer Felsblock, Rasenschmuck?"
"Nenn mich noch einmal Rasenschmuck und ich beweise dir, dass auch Trolle nicht unsterblich sind."
"Du ruhig versuchen k?nnen. Ich dich schlagen kurz und klein."
Macher sah dem Chaos mehr oder weniger fassungslos zu und ?berlegte fieberhaft. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es bei seinem geplanten Ablenkungsman?ver, denn nichts anderes sollte diese Zwergen-&Trollarmee darstellen, so viele Probleme geben w?rde. Lange konnte er sich nicht mehr mit diesen Dummk?pfen hier herumstreiten, denn er wurde bereits woanders erwartet. Macher versuchte noch einmal sein Gl?ck: "Wenn ihr euch nicht gegen die Menschen verb?ndet, habt ihr keine Chancen. Zusammen werdet ihr stark sein und k?nnt endlich eure Anspr?che gegen?ber der Stadt geltend machen."
"Die Stadt schuldet den Zwergen viel mehr als den Trollen. Wir sollten die Ehre erhalten, die Menschen aus diesem Loch hier zu vertreiben." Wildes Axtgeschwenke unterst?tze die Worte eines Zwerges, der wohl allm?hlich die Geduld verlor.
"Trolle viel mehr getan f?r Stadt. Wir Menschen vertreiben wollen!" Die Trollfraktion hatte sich geeinigt und stand nun wie ein Fels der Zwergenfraktion gegen?ber. Macher sp?rte, wie sich die Atmosph?re immer mehr aufheizte und zu eskalieren drohte. Er beschloss, dass eine Pr?gelei zwischen Trollen und Zwergen genauso gut als Ablenkungsman?ver taugte und schlich leise aus der Lagerhalle. Es wurde Zeit, seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Charlotta sah, wie ihr Verd?chtiger auf Zehenspitzen aus der T?r trat und machte sich bereit, die Verfolgung aufzunehmen. "Mal sehen, wohin mich Macher nun f?hrt." dachte die Hauptgefreite und schlich vorsichtig hinterher.
Die Verfolgung f?hrte Charlie kreuz und quer durch die halbe Stadt. Die W?chterin ?berlegte schon, was Macher nun wieder vorhaben k?nnte, als sie die Gegend wiedererkannte. Sie war wieder bei den Ruinen angekommen. Jetzt musste sie nur mehr Val Bescheid geben...
Charlotta griff in ihre Umh?ngetasche und wollte eine Taube herausziehen, als sie sich wieder daran erinnerte, dass sie vergessen hatte, in der Wache eine mitzunehmen. Fluchend sah sich die W?chterin um und entdeckte einen kleinen Jungen, der hier herumlungerte und scheinbar nicht gerade viel zu tun hatte.
"Hey, komm doch mal hierher. Ich h?tte da einen Auftrag f?r dich."
Der Kleine kam neugierig n?her und betrachtete die W?chterin skeptisch. "Ich soll aber nicht mit Fremden reden. Hat meine Mama gesagt."
"Keine Angst, ich bin keine Fremde. Ich bin Mitglied der Stadtwache und du k?nntest mir helfen. Wei?t du, wo der Pseudopolisplatz ist?"
"Soll das ein Scherz sein, Lady. Jeder kennt den Pseudopolisplatz. Was soll ich tun und wie viel bekomm ich daf?r?"
Charlie seufzte. Die Jugend von heute war eindeutig nicht mehr so hilfsbereit, wie sie fr?her einmal gewesen war. Genervt kramte sie in ihrem Geldbeutel und warf dem Jungen ein paar Cent zu. Der Kleine betrachtete skeptisch die M?nzen und erkl?rte dann: "Also, wenn ich f?r sie zum Pseudopolisplatz rennen soll, muss schon mindestens das doppelte dabei rausspringen."
Charlotta seufzte erneut, f?rderte noch mehr M?nzen ans Tageslicht, dr?ckte sie dem Jungen in die Hand und erkl?rte: "So, du l?ufst zum Pseudopolisplatz und teilst dem W?chter, der am Tresen steht, mit, dass Hauptgefreite Charlotta, das bin ich, am Haufen dringend Verst?rkung braucht. Man soll die Nachricht an Valeriaa weiterleiten. Hast du das verstanden?"
"Charlotta braucht Hilfe am Haufen. Valeriaa sagen. Geht klar, ich bin schon weg." Flink lief der Junge davon. Die W?chterin sah ihm nach und hoffte, dass er auch wirklich zur Wache lief und sich nicht mit dem Geld aus dem Staub machte. Dann wandte sie sich wieder der Verfolgung Machers zu. Ihr Verd?chtiger war inzwischen in der H?hle verschwunden und sie interessierte brennend, was er dort unten tat.
***Im Aufenthaltsraum der Wache***
Valeriaa drehte sich auf dem Absatz suchend herum und ?berlegte noch immer. Sie brauchte dringend jemanden aus dem Team, um Bescheid zu geben. Von drau?en waren zwei Stimmen zu h?ren, die sich scheinbar langsam n?herten. Valeriaa spitzte die Ohren und h?rte genauer hin. Ja, das waren Zupfgut und Irina, die sich da unterhielten. Ein L?cheln hellte Vals Gesicht auf.
"Ich denke, ich werde Macher wohl die Rechnung f?r die Fensterscheibe pr?sentieren."
"Meinst du, er zahlt sie?"
"Nein, aber dann kann ich zumindest Ptracy sagen, dass ich es versucht habe."
Rina ?ffnete die T?r zum Bereitschaftsraum und sah ?berrascht Valeriaa, die auf sie zukam und erkl?rte: "Du willst Macher? Gut, ich wei? wo er ist."
"Hallo, Val. Ihr habt Macher gefunden?"
"Ja, als ich ihn zuletzt gesehen habe, hetzte er Trolle und Zwerge gegen die Menschen auf. Charlie passt derzeit darauf auf, dass er sich nicht aus dem Staub macht."
Johann nickte und meinte: "Das ist gut. Eigentlich m?ssten Larius und Pismire auch demn?chst da sein..." Viel weiter kam der W?chter nicht, denn in diesem Moment traten die beiden eben erw?hnten zur T?r herein. Pismire erkl?rte: "Wir sind schon da. Die Zauberer haben uns etwas l?nger aufgehalten. Was gibt es neues?"
Rina ?bernahm das Wort und berichtete knapp von den Gest?ndnissen, die sie und Zupfgut von Ernst Enorm und Renatus Pempelford erhalten hatten. Dabei verschwieg sie allerdings wohlweislich jene Stelle, an der sie Enorm mit Johanns Gesang gedroht hatte. Valeria erz?hlte in der Kurzfassung von der Verfolgung Machers und schloss mit den Worten: "Charlie ist zur?ckgeblieben,. Ich bin hierher gekommen, um Meldung zu erstatten."
Pismire nickte und sagte, an die vier W?chter gewandt: "Gut gemacht. Larius und ich haben inzwischen herausgefunden, wie wir Asmodeus zumindest einmal unsch?dlich machen k?nnen. Ich schlage vor...."
In diesem Moment wurde die T?r zum Bereitschaftsraum erneut aufgerissen. Ein kleiner Junge platze keuchend ins Zimmer und rief: "Man hat mir gesagt, ich finde hier Valeriaa?"
Val sah den Kleinen fragend an und erwiderte: "Ich bin Valeriaa. Was ist denn los?"
Der Kleine holte tief Luft und erkl?rte: "Charlotta wartet am Haufen auf Unterst?tzung. Sie hat mich hierher geschickt."
Die sechs W?chter sahen sich kurz an, bevor Pismire sagte: "Danke f?r die Information. Larius, du machst dich auf den Weg zu Ptracy und Cim. Sag ihnen, dass Macher in den Ruinen sein Unwesen treibt. Der Rest kommt mit mir. Wollen wir einmal sehen, ob wir Macher nicht verhaften k?nnen."
Ein "Ja, Sir!" erscholl aus vier M?ndern. Die W?chter trennten sich erneut.
***Bei den Ruinen am Haufen***
Charlie war Macher nachgeschlichen und hielt sich nun in einer dunklen Ecke der H?hle versteckt. Fassungslos betrachtete sie die Szene, die sich vor ihren Augen abspielte:
Macher war von ein paar Gestalten in Kutten bei seiner Ankunft begr??t worden. Nun trug er ebenfalls eine Kutte, die blutrot gef?rbt war und stellte ein paar Kerzen auf. W?hrenddessen trugen seine Helfer einen Tisch herein, auf dem ein kleiner Junge von vielleicht acht Jahren lag. Er war bewusstlos und an H?nden und F?ssen gefesselt. Charlotta ?berlegte kurz, ob sie eingreifen sollte, entschied sich aber dann schweren Herzens dagegen. Bei so einer ?bermacht hatte sie einfach keine Chance. Sie musste warten, bis die Verst?rkung eingetroffen war.
In der Zwischenzeit stellten die Helfer den Tisch in der Mitte des Kerzenkreises ab und nahmen am Rand des Kreises ihre Pl?tze ein. Macher nickte einem seiner Gehilfen zu, der langsam Kerze f?r Kerze entz?ndete.
Charlotta runzelte die Stirn und ?berlegte, was dieses Spektakel hier nun zu bedeuten hatte. Sie hoffte blo?, dass die Verst?rkung bald hier war. Lange konnte sie sich nicht mehr zur?ckhalten und tatenlos mitansehen, wie der Junge dort lag.
Nachdem alle Kerzen entz?ndet worden waren, stimmten die M?nner und Frauen in Kutten, die rund um den Kreis standen, einen seltsamen Singsang an. Macher, der sich im Inneren des Kreises befand, hob die Arme und begann, Worte in fremder Sprache zu intonieren. Charlie lehnte sich vor und blickte neugierig zu. Jetzt wurde es interessant!
***Vor dem Haus der Familie Selachii***
"Aufgrund der Gesundheitsverordnung des Patriziers stelle ich dieses Haus hiermit unter Quarant?ne. Bis festgestellt wurde, ob hier Ansteckungsgefahr herrscht, darf keine Privatperson das Haus betreten oder verlassen. Ist das hiermit klar?" Ptracys kleine Ansprache an die Mitglieder der Stadtwache war kurz, aber ?u?erst effektiv gewesen. ?berall sah sie nickende K?pfe und grimmige Gesichter.
"Gut. Obergefreiter B?rstenkinn? Du begleitest mich in das Haus. Alle anderen k?nnen wegtreten."
Cim nickte kurz und folgte Ptracy, die inzwischen bereits ins Innere des Hauses getreten war.
Lady Selachii stand am oberen Ende des Treppenabsatzes und herrschte die beiden W?chter an: "Was bildet ihr sich eigentlich ein? Ihr k?nnt doch nicht mein Haus unter Quarant?ne stellen. Was kann ich daf?r, wenn ihr verlauster Hund hier herein spaziert ist?"
Ptracy wurde knallrot im Gesicht und gab zur?ck: "Dios ist sicherlich nicht verlaust. Da er sich seltsam benommen hat, als ihn Obergefreiter B?rstenkinn zur Wache zur?ck gebracht hat, m?ssen wir ausschlie?en, dass sich in diesem Haus ein Tollwuterreger befindet."
"Trotzdem gibt ihnen das noch lange kein Recht, mein Haus einfach so abzuriegeln. Ich habe G?ste, die ich erwarte."
Cim seufzte und lehnte sich m?glichst unauff?llig gegen eine Wand. Das hier konnte wohl noch l?nger dauern.
Pismire hetzte mit Rina, Johann und Valeriaa im Schlepptau durch die Strassen der Stadt. Zu den Haufen war es ein nicht unbetr?chtlicher Weg und er hoffte, dass er rechtzeitig kommen w?rde. Wenn Charlotta Unterst?tzung anforderte, dann brauchte sie diese sicherlich.
Der dumpfe Singsang der M?nner und Frauen in der H?hle wurde langsam lauter und schneller. Charlie, die davon eingelullt und fast eingeschlafen war, schreckte auf und h?rte, wie Macher anscheinend den Abschluss seiner langatmigen Predigt intonierte: "Die Welt wird frei werden, von allem ?bel. Wir statuieren ein Exempel an allen unw?rdigen Rassen. Dieser K?rper wird Heimat f?r den einzigen und richtigen Gott. Er wird es sein, der Gerechtigkeit in diese Welt bringen wird. Oh einziger und wahrer. Asmodeus, wir bitten dich, erh?re uns und komme. Wir erwarten dich und schenken dir diesen K?rper."
Die W?chterin riss die Augen auf. Nein, das durfte doch nicht wahr sein. WAS genau versuchte Macher hier eigentlich?
Charlotta sah fassungslos mit an, wie ein schwarzer Nebel ?ber dem K?rper des Jungen aufzog. Irgendwie war ihr ganz und gar nicht wohl in ihrer Haut.
Ptracy und Lady Selachii stritten noch immer ?ber die Quarant?ne des Hauses. Cim langweilte sich inzwischen entsetzlich und ?berlegte gerade, ob er nicht mit einem der drau?en anwesenden W?chter eine Partie Leg-Herrn-Zwiebel-rein spielen sollte, als er ein lautes "ACHTUNG! Geht in Deckung!!" h?rte. Fast instinktiv wich der Obergefreite ein paar Schritte von der T?r zur?ck und suchte hinter einer gr??eren Topfpflanze Deckung. Ptracy und Lady Selachii sahen von ihrem Streitgespr?ch auf um zu sehen, was sie denn nun so abrupt unterbrochen hatte. Weit kamen sie mit ihren ?berlegungen allerdings nicht, denn in genau diesem Moment h?rte man ein paar entsetze Schrei. Die Eingangst?r gab mit einem gewaltigen Knacken nach und splitterte in tausend Teile, als Larius deGarde durch sie hindurchsprang.
"Gefreiter! Was tust du hier?" Ptracy hatte sich von dem Schock, den ein durch die T?re hechtender W?chter verursachte, relativ rasch erholt und stand nun kurz vor einem Wutanfall.
"Entschuldigung, Sir. Man wollte mich nicht hereinlassen und Hauptfeldwebel Pismire hat gesagt, dass ich unbedingt Meldung erstatten soll. Da dachte ich dann.."
"Larius, die T?r war offen! Was gibt es also so wichtiges?"
"Ups, also, Charlotta l?sst ausrichten, dass sie Ernst Macher bis zu den Ruinen zur?ckverfolgt hat und.. ?hm, Sir? Was hat die Dame denn?"
Ptracy drehte sich um und sah Lady Selachii, die sich an den Kopf griff und langsam zu Boden glitt. Ein schwarzer Schatten schien kurz ?ber ihrem Gesicht zu schweben, der sich aber dann langsam aufl?ste. Cim sprang hinter der Pflanze hervor, kniete neben der alten Dame nieder und bef?hlte vorsichtig ihren Puls.
"Sir, ihr Puls geht schwach, aber sie lebt noch. Der D?mon d?rfte sie verlassen haben."
Ptracy betrachtete den W?chter aus den Augenwinkeln, sah aber keine augenscheinliche Ver?nderung. Scheinbar war Asmodeus tats?chlich verschwunden. Fragte sich nur wohin. Der Hauptmann seufzte, wandte sich an Larius und erkl?rte: "So, ich will einen vollst?ndigen Bericht haben. Aber ein bisschen flott, wenn ich bitten darf."
Larius nickte und begann zu erkl?ren. Nachdem er die wichtigsten Fakten zusammengefasst hatte, beschloss Ptracy: "Wir begeben uns am besten zu den Ruinen und sehen mal nach dem Rechten. Ich habe das unbestimmte Gef?hl, dass Macher hieran schuld ist."
***Unterdessen in den Ruinen***
Ernst Macher grinste, als der kleine Junge zu zucken begann und sich m?hsam aufrichtete. Eine tiefe, hallende Stimme kam aus dem Mund des Kleinen und fragte: "Was ist hier los? Macher, was soll das? Wir hatten eine Abmachung!"
"Nun, ich habe mir das Recht herausgenommen, unsere Abmachung ein wenig abzu?ndern. Du wirst genau tun, was ich dir sage oder ich werde diesen K?rper hier, den du derzeit besitzt, langsam zu Tode qu?len."
"Wie kannst du es blo? wagen, einen Gott erpressen zu wollen? Ich habe dir alles geboten. Macht, Ruhm, Reichtum..."
"Du bist kein Gott. Das wissen wir beide. Und ich will jetzt reich sein. Nicht erst in zehn Jahren, wenn du genug Macht angesammelt hast, um zum Gott zu werden."
"Denkst du wirklich, ich h?tte nicht genug Macht, um dir deine W?nsche zu erf?llen? Wie engstirnig. Aber nun wirst du daf?r b??en, dass du mich betr?gen wolltest."
Mit einer raschen Handbewegung zerriss der kleine Junge seine Fesseln und richtete sich auf. Macher wich angsterf?llt ein paar Schritte zur?ck, als der Gott/D?mon langsam auf ihn zuging.
Pismire kam mit seiner kleinen Einsatztruppe keuchend bei den Ruinen an und sah Ptracy, die im Laufschritt angerannt kam. Ihr folgten in einigem Abstand Cim und Larius, die ziemlich au?er Atem waren.
"Wo ist Charlotta?" Ptracy hatte eine eiserne Selbstbeherrschung und war als einzige noch gut bei Atem.
"Vermutlich in der H?hle. Wir sollten vorsichtig sein. Wer wei?, was wir dort drinnen vorfinden."
"In Ordnung. Wir bleiben diesmal zusammen. Ich m?chte keine unangenehmen ?berraschungen erleben. Kann es losgehen?"
"Ja, Sir." Sechs W?chter nickten und betraten leise den H?hleneingang.
Charlotta verlie? ihren Aussichtspunkt und schlich langsam der W?chtergruppe entgegen, die gerade versuchte, sich m?glichst unauff?llig zu verbergen.
"Sir, Macher hat den D?mon wieder hierher beschworen und wollte ihn kontrollieren. Doch nun greift der D?mon Macher an."
Ptracy wandte sich an Pismire und fragte: "Haben die Zauberer etwas dar?ber gesagt, wie wir den Gott in den Splitter bekommen sollen?"
"Nein. Das haben sie leider vergessen. Sie meinten, das w?re unser Problem."
"Na wunderbar. Irgendwelche Vorschl?ge?"
Rina hatte aus den Augenwinkeln Machers panische Versuche beobachtet, sich vor dem w?tenden Kind/D?monen in Sicherheit zu bringen und meinte: "Was ist, wenn wir Macher benutzen? Er soll den Gott doch einfach in den Stein beschw?ren."
"Gute Idee. Nur, wie retten wir Macher und stellen den D?mon so lange ruhig, um das Ritual durchzuf?hren?" Pismire sah skeptisch mit an, wie Macher hinter einen seiner Helfer sprang und diesen als Schutzschild benutzte.
Charlotta mischte sich in das Gespr?ch ein: "Da hinten habe ich eine Decke liegen gesehen. Wenn wir es irgendwie schaffen, das Kind zu Fall zu bringen, k?nnen wir es durch die Decke hindurch festhalten, w?hrend Macher seine Predigt aufsagt."
"Ich hab eine bessere Idee. Sorgt ihr daf?r, dass Macher dieses Ritual durchf?hrt, ich k?mmere mich um den D?mon." Rina hatte dem ungleichen Duell lange genug zugesehen und beschloss, dass es an der Zeit war, einzugreifen. Sie hatte mit Asmodeus noch eine kleine Rechnung offen und jetzt war scheinbar der geeignete Zeitpunkt, sie zu begleichen.
"Hey, Asmodeus? Brauchst du jetzt schon ein Kind, um deine Macht aus?ben zu k?nnen?" Mit wenigen Schritten trat die W?chterin aus dem Schatten und hob einen Stein auf, der am Boden lag.
Der D?mon drehte langsam seinen Kopf und verlor f?r einen kurzen Augenblick das Interesse an Ernst Macher.
"Nein, wen haben wir denn hier? Die kleine W?chterin, deren Geist so leicht zu kontrollieren war. Was willst du denn hier?"
"Dir sagen, dass du dich wieder dorthin zur?ckscheren sollst, wo du hergekommen bist. Ich habe keine Angst vor dir. Du bist einfach nur l?cherlich."
W?hrend Rina den D?mon ablenkte, schlichen Valeriaa und Charlotta zu Macher hin?ber, hielten ihn, als er fl?chten wollte, fest und fl?sterten auf ihn ein. Der Oberpriester nickte widerstrebend und begab sich langsam wieder zur?ck ins Innere des Kerzenkreises.
Pismire und Ptracy platzierten den Splitter der Statue auf dem Tisch und zogen sich dann in den Schatten zur?ck.
"Ich werde dir beweisen, dass ich ganz und gar nicht l?cherlich bin. Meine Macht wird deinen Geist wie eine kleine Kerzenflamme zum erl?schen bringen. Du wirst unendliche..."
"Sch?ne Ansprache, Asmodeus. Geht es nicht auch ein wenig k?rzer? Ich hab heute noch einen Friseurtermin, den ich unbedingt wahrnehmen sollte.."
"Du wagst es, dich mir zu widersetzen? Mein Zorn wird...."
Ernst Macher schien bereit zu sein, denn er hob die H?nde und begann zu intonieren: "Die Welt wird frei werden, von allem ?bel. Wir statuieren ein Exempel, an allen unw?rdigen Rassen. Dieser K?rper wird Heimat f?r den einzig und richtigen Gott. Er wird es sein, der Gerechtigkeit in diese Welt bringen ..."
"NEIN!" mit einem Aufschrei drehte sich der Asmodeus um und st?rmte auf Macher zu, der zitterte, aber weiter seinen Text aufsagte.
".....wird. Der einzig und wahre. Amsodeus, wir bitten dich, erh?re uns und komme. Wir erwarten dich und schenken dir diesen K?rper."
Knapp bevor der Junge den Oberpriester erreichte, endete die Predigt. Ein schwarzer Schatten hob sich vom Gesicht des Kleinen und fuhr in den Stein. Das Kind stolperte Macher entgegen, der es mit einer geschickten Bewegung auffing und ein Messer aus seiner Kutte zog.
"Keine Bewegung, W?chter, oder dieses Kind wird sterben."
"Geben sie auf Macher. Sie k?nnen nicht mehr gewinnen!" Ptracy trat aus dem Schatten und deutete mit einer raschen Bewegung den W?chtern, ihre Waffen fallen zu lassen.
"Oh, ich denke schon, dass ich noch gewinnen kann. Asmodeus sitzt in diesem Splitter hier fest und ich habe eine Geisel, mit der ich aus dieser H?hle komme. Vielleicht kann ich hier in Ankh Morpork nicht mehr Fu? fassen, aber es gibt noch ein paar andere St?dte auf der Scheibenwelt, wo ich mein Gl?ck versuchen kann."
"Macher, mach' keinen Unsinn. Du verschlimmerst damit deine Strafe nur noch." Pismire war neben Ptracy getreten und versuchte zu retten, was noch zu retten war.
Rina wurde sich wieder des Steines bewusste, den sie noch immer in der Hand hielt und versuchte unauff?llig, hinter den Priester zu kommen. Wenn sie doch blo? seinen R?cken treffen konnte, dann w?re er vielleicht abgelenkt genug, um...
Weiter kam die W?chterin nicht, denn Macher drehte sich in ihre Richtung und schrie: "Keine Bewegung, oder ich werde.."
Dabei verlor er jedoch Valeriaa aus den Augen, die sich in einen Wolf verwandelt hatte und nun die Gelegenheit zum Sprung nutzte. Es ging alles blitzschnell: Macher stolperte, das Kind riss sich los, Johann, Larius und Cim st?rzten sich auf den Verbrecher und ?berw?ltigten ihn. Wenige Minuten sp?ter war alles vor?ber. Macher wurde wie ein Paket verschn?rt und zur?ck zur Wache gebracht.
Dann lie? Ptracy nach ein paar Zauberern schicken, die ein thaumaturgisches Feld um den Stein herum errichteten. Larius lie? es sich nicht nehmen, h?chstpers?nlich den Hammer zu schwingen, der den Stein anschlie?end zertr?mmerte. Der schwarze Nebel, der entwich, suchte verzweifelt einen Weg aus dem Feld, bevor er langsam verblasste und der Vergessenheit anheim fiel.
Ein paar Stunden sp?ter traf das ganze Ermittlungsteam in Ptracys B?ro zur Abschlussbesprechung zusammen. Ptracy begann: "Also, ich muss sagen, daf?r, dass ihr nicht auf einen Kampf gegen einen D?mon vorbereitet wart, habt ihr eure Sache ganz gut gemacht. Ich werde noch mit Rince reden, vielleicht l?sst sich die Sache mit Lady Selachiis T?re regeln. Es war ja ein dringender Notfall. Nicht wahr, Larius?"
Der angesprochene W?chter blickte betreten zu Boden und versuchte, sich m?glichst klein zu machen.
"Inzwischen hat sich die Lage in Ankh Morpork wieder normalisiert. Die Menschen fangen an, wieder bei Zwergen, Trollen, Werw?lfen, Vampiren und sonstigem einzukaufen und in der Bahre sind wieder normale Verh?ltnisse eingekehrt. Macher sitzt in seiner Zelle und sieht einer sehr langen Haftstrafe entgegen. Ich denke, damit k?nnen wir den Fall als abgeschlossen erkl?ren. Hat noch jemand etwas zu sagen? Nein? Dann sehe ich euch in einer halben Stunde im Eimer, bei der Abschlussfeier. Ihr k?nnt wegtreten!"
"Ja, Sir!" Sechs W?chter salutierten und verlie?en den Raum. Ptracy sah kurz auf und meinte dann: "Das haben wir gut hinbekommen, nicht wahr Pismire?"
Der W?chter grinste und meinte: "Ja, lass uns gehen. Auf uns wartet eine wohlverdiente Feier."
16.02.2002 0:02
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