Von Tauben und Drachen

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vollendet am 08.01.2013
Zeitmönche haben die Geschichte auf den 21.10.2012 datiert

Im Taubenschlag der Wache herrscht gähnende Leere. Viele der gefiederten Ratten sind von ihren Einsätzen nicht mehr zurückgekehrt.
Im Zuge der Untersuchungen kommt es zu einer Reihe von eigenartigen Explosionen. Kann es da einen Zusammenhang geben? Sicher nicht. Also wird getrennt ermittelt!

Cim Bürstenkinn

Dritter Stock, Pseudopolisplatz, Taubenschlag
Hauptmann Pismire und Fähnrich Dubiata standen keuchend im Dritten Stock des Wachhauses am Pseudopolisplatz. Beide sahen den vor ihnen im Taubendreck stehenden Zwerg sehr ungehalten an, und versuchten weder Fassung noch Bewusstsein zu verlieren.
»Seht ihr es?«, fragte der Gefreite Agroth Hopsgenomm'n aufgeregt und deutete auf die leeren Sitzstangen im Taubenschlag.
Der Hauptmann schloss die Augen und fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand durch die schweißfeuchten Augenbrauen. »Wie lange bist du bei der Wache? Heute ausgenommen?«
Rea räusperte sich: »Gefreiter, ich bin sicher, du hast uns nicht hier hochkommen lassen um uns den zugegeben bedenklichen Zustand der Hygiene hier oben zu zeigen. Bitte sag mir warum wir hier sind; sag es schnell!«
»Sie sind weg!!«, rief der Zwerg ungläubig, dass seine Vorgesetzten das Offensichtliche nicht erkannten. Tatsächlich gurrten acht Tauben Tauben – eine davon sah etwas zerrupft aus und war definitiv Blinder Io Knallfrosch, Nyvanias persönliche Taube, die sich regelmäßig dagegen wehren musste zum Opfer ihrer Besitzerin zu werden.
Eine weitere Selma, war sogar schon zu alt um in der Kröselstraße mit den Rekruten zu spielen, und flog überhaupt nicht mehr. Die restlichen sechs waren normale Brieftauben, die im täglichen Wachdienst eingesetzt wurden.
»Ach wirklich? Ich werde natürlich sofort den Patrizier benachrichtigen! Wir müssen den Ausnahmezustand ausrufen, weil die Ordnung in der Stadt in Gefahr ist!«, ätzte Pismire der seine leicht blutunterlaufenen Augen nun erbarmungslos auf den Gefreiten richtete. Rea seufzte, aber Agroth ließ sich nicht beirren.
»An einem normalen Tag, sind um diese Uhrzeit etwa achtundzwanzig Tauben hier. An schwachen Tagen nie weniger als fünfzehn. In der letzten Woche sind immer weniger Tauben von Einsätzen zurückgekommen, und auch in der Kröselstraße finden sich im Dachgeschoß hauptsächlich flügellahme Tiere deren primäre Aufgabe in der Verdauung besteht. ich behaupte, jemand stiehlt unsere Tauben!«
»Du bist Kommunikationsexperte!«, antwortete Rea, die nervös an Ihr Treffen beim Kommandanten dachte, zu dem sie nun wohl nicht mehr rechtzeitig, aber ganz sicher verschwitzt , erscheinen würde.
»Ich erkläre dich hiermit zum Leiter der Sonderermittlungseinheit Fliegende Ratte. Finde heraus wohin unsere Tauben verschwunden sind, und melde dich bitte erst wieder, wenn der Fall gelöst ist!«
»Wahrscheinlich hatte einfach nur Nyvania Hunger. Rede mit ihr, und achte darauf ob sie Federn hustet!«, lachte Pismire.
»Hab ich schon!«, sagte der Kommex schroff. Seine Scheffin und der Ausbildungsleiter nahmen die Sache viel zu sehr auf die leichte Schulter. »Sie war die letzten Tage nicht in der Stadt. Hat also ein Alibi!«
»Sehr tüchtig!«, sagte die Hexe und ging bereits zurück zur Wendeltreppe, wo sie das verklebte Profil ihrer Stiefel am Geländer reinigte. »Wie gesagt: melde dich, wenn du den Übeltäter erwischt hast! Viel Erfolg, Gefreiter! Vielleicht hast du auch ein Auge auf die verlorenen Nachrichten. Ich nehme an, die Tauben sind nicht ohne ihre Botschaften verschwunden.«
Beim letzten Wort war sie bereits in der Wendeltreppe verschwunden.
Schnaufend und leise fluchend, folgte ihr Pismire, und Agroth stand alleine mit den leise gurrenden Tieren im Taubenschlag.
»Genau das werde ich auch machen!«, sagte er trotzig und packte die Liste der fehlenden Tauben aus, die er bereits vorbereitet hatte.

Zwei Tage später
Es war mitten in einer unangenehm feuchten Nacht, doch in den Mobilien war es niemals ganz dunkel. Ständig entluden sich kleine Blitze in oktarinem Glühen und veränderten ein Stück Realität nach keinem erkennbaren Muster oder Plan. Hier im Thaumatologischen Park gab es immerhin Wege, die von den Magiern der Universität gesäubert worden waren und die einzelnen magischen Betriebe miteinander verbanden . Agroth zündete ein Streichholz an, und studierte die Objektbezeichnung an einer Hausmauer.
Es konnte nicht mehr weit sein. Sein Plan führte genau zu dem Gebäude vor ihm. Vorsichtig näherte er sich und ignorierte den hochspringenden Clown-Kopf der grinsend plötzlich neben ihm entstand und gleich darauf wieder enttäuscht verschwand. Da sah er ein Licht im oberen Stockwerk des fraglichen Hauses. Vorsichtig versuchte er die Tür zu öffnen, doch sie war verschlossen. Prüfend sah er sich um, und zog seine Axt aus dem Gürtel. Mit einem entschlossenen Ruck, drückte er die Tür aus ihren Angeln und legte sie vorisichtig auf den Boden. Dann betrat er die Produktionshalle. Stufen führten im beinahe leeren Gebäude nach oben, und schwaches Licht drang durch ein unverglastes Fenster. Agroth sah Spuren von Explosionen – völlig zerfetzte Kutschen und Strohpuppen, mit abgerissenen Köpfen. Da hörte er das Gurren. Durch ein offenes Fenster der Halle war eine Taube herein geflogen und saß nun suchend auf einem Dachbalken. Kurz, denn sofort flog sie durch das offene Fenster im oberen Stockwerk und verschwand aus seinem Sichtfeld.
»Aahhh!«, hörte der Zwerg und ein schmatzendes Geräusch sagte ihm, dass eine weitere Taube ihr Ende gefunden hatte.
»Kann ich dir helfen?«, fragte eine freundliche Stimme. Agroth fuhr herum und starrte in die grauen Augen eines kleinen Mannes mit Schnauzbärtchen, der eine Kerze in der Hand hielt.
Etwas eigenartiges war an diesem scheinbar netten Blick. Als lägen aller Schmerz, aller Hass und alles Leid hinter den kindlichen Augen, eingerahmt in diesem freundlichen Gesicht. Doch viel bewusster noch wurde ihm, dass er eigentlich widerrechtlich eingebrochen war, dass niemand wusste, dass er hier war, dass ihn wohl auch so schnell niemand vermissen würde.
Der Zwerg entschied seinen Instinkten zu vertrauen und rannte. Das Licht erlosch als er flüchtete und kurz war es völlig dunkel. Deshalb verfehlte ihn wohl auch der Blitz, der hinter ihm herjagte und in die Wand neben der Ausgangstür schlug.
Er stürzte durch den immer noch offenen Türrahmen und atmete erleichtert die frische Luft, des magisch verseuchten Geländes rund um ihn und rannte weiter.
Der Mann mit dem Bärtchen zündete die Kerze mit einer Geste wieder an und ging die Stufen nach oben. Ohne zu klopfe öffnete er die Tür und sagte: »Neom, wir haben ein Problem!«

Agroth wusste, dass er so schnell wie möglich zur Wache und Bericht erstatten musste. Er würde sicher Probleme bekommen, weil er eingebrochen war. Wahrscheinlich würde sogar dieser Zwerg ein Verfahren gegen ihn beginnen, aber das änderte nichts daran. Immerhin hatte er den Fall gelöst. Erst am Hier-gibts-Alles-Platz gestattete er sich langsamer zu werden und blieb an einer der zahlreichen Laternenpfähle stehen, um sich eine Zigarette zu drehen. Er wusste nun, wo die Tauben verschwanden, er wusste wer dafür verantwortlich war, aber warum … in diesem Moment fiel ihm der unsicher fliegende Sumpfdrache auf, der auf dem Platz wie eine fette Hummel herumschwirrte.
Seltsame Zeit, für dich mein Freund, dachte er, als das Tier plötzlich innehielt um gleich darauf auf ihn zuzusteuern.
Verwirrt stolperte er zwei Schritte rückwärts, bis ihm klar wurde, dass der Vulgaris-Drache definitiv ihn jagte. Er drehte um und suchte nach einer Deckung, doch da war es bereits zu spät. Das Tier klammerte sich an seinen Kopf und explodierte mit einem ohrenbetäubenden Knall – was für Agroth mangels Ohren im nächsten Moment kein großes Problem mehr darstellte.
Jargon Schneidgut, der Rechtsgelehrte von SEALS, war mit der Rekrutin Adela Ambros gerade auf der gelben Route auf Streife, als er den Lärm der Explosion hörte. Mit einem bedauernden Seufzen verließ er seine vorgegebene Strecke und fand kurz darauf den kopflosen Körper eines Zwerges unter einer ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen Laterne liegen.
Er drehte sich um und sah die kreidebleiche Rekrutin an. »Lauf zur Wache und sag der Bereitschaft, dass die Offiziere geweckt werden müssen. Wir haben einen Mord hier!«
Da erst sah er das blutverschmierte Stück Metall, das verbogen am Boden lag, und fügte hinzu: »An einem Wächter!«

Büro von Fähnrich Rea Dubiata, zwei Stunden später
»DU WILLST WAS?«, Cim schrie zwar noch nicht, aber er sprach so laut, dass sogar der Rekrut Natan Steinschleifer am Tresen kurz aus seinem verdienten Dienstschlaf auf schreckte.
»Beruhig dich erst Mal!«, sagte die Hexe versöhnlich und hielt ihm eine Tasse Kaffee hin. Cim sah schrecklich aus. Er war unrasiert, roch als hätte er sich eine Woche nicht gewaschen und hatte tiefe Augenringe.
»Ich wusste gar nicht, dass du gerade verdeckt ermittelst?«, sagte sie und setzte sich in sicherer Entfernung hinter ihren Schreibtisch.
»Tu ich nicht, ich war in der Trommel! Sag mir jetzt warum ich Tauben suchen muss!«
Rea zog eine Augenbraue hoch, begann aber zu erklären. »Vor ein paar Tagen hat Agroth Hauptmann Pismire und mich in den Taubenschlag geholt. Ihm war aufgefallen, dass ein paar Tauben fehlen. Du kannst dir denken, dass wir beide das Thema nicht sonderlich ernst genommen haben. Um ihn los zu werden, hab ich ihm den Auftrag gegeben in der Sache zu ermitteln.«
»Sehr vorbildlich«, sagte der Vektor und schlürfte den lauwarmen Kaffee.
»Jedenfalls haben sich seither zwei Dinge ergeben. Zum einen sind weitere Tauben verschwunden. Von den persönlich gehaltenen abgesehen, verfügen wir nur noch über fünf von den Tieren. Von den Nachrichten, Meldungen und nicht angekommenen Anforderungen von Verstärkung, ganz abgesehen.«
Cim musste eingestehen, dass ein normaler Wachebetrieb damit kaum möglich war, bemühte sich aber unbeeindruckt dreinzuschauen.
»Zum anderen: Agroth ist tot.«
Nun war der Omnier doch überrascht. »Ich nehme an, die Tauben haben alle ein Alibi?«, versuchte er einen Scherz, den die Hexe nur ignorierte.
»Jargon hat ihn während seiner Streife gefunden. Ein Sumpfdrache ist direkt auf seinem Kopf explodiert. Breda Krulock hat die Ermittlungen übernommen. Mina, Ikari und Glum sind in ihrem Team. Wir wollen nichts ausschließen.«
»Und mir gehören die Tauben! Welch großes Zeichen deiner Wertschätzung!«, sagte er halbherzig. Auch er spürte, dass etwas mächtig faul war.
»Schnapp dir Jargon und folge der Spur von Agroth. Möglichst unabhängig von der SUSI-Ermittlung, damit du herausfindest, was unser Kommex herausgefunden hat. Rabbe und Remedios haben beide in den letzten Tagen Nachrichten, also Tauben, verloren und werden dich unterstützen. Klär die Sache auf und bring den Killer von Agroth zur Strecke!«
Rea wusste auf welche Worte Cim am Besten reagierte und letztendlich das tat, was sie wollte. Rache, Gerechtigkeit und Genugtuung, waren nur drei davon.
»Na gut. Ich treff mich mal mit den drei Kollegen und dann sehen wir weiter!« Er stand auf um zu gehen.
»Cim?«, er sah sie fragend an. »Geh dich vielleicht zuerst waschen! Gründlich!«
Brummelnd verließ er ihr Büro.
Kaum schloss sich die Tür, als Sebulon, der IA-Agent hinter einem Vorhang hervortrat.
»Ich kann es nicht leiden, wenn du meinen Leuten hinterher spionierst, Seb!«, sagte Rea und sah ihn angewidert an. »Wenn du seine Ermittlungen behinderst wird das Konsequenzen haben!«
Sebulon sah sie ungerührt an. »Danke für die Kooperation, Fähnrich!«, und folgte Bürstenkinn.


21.10.2012 8: 03

Rabbe Schraubenndrehr

Genervt schob Rabbe einen Stapel Unterlagen in eine Schublade. Tauben! Nicht mal darauf konnte man sich noch verlassen. Man solllte eigentlich meinen können das derart dumme Viecher in der lage wären ihrer Aufgabe stur nachzukommen, aber neeee... Man musste ja verschwinden. Oder sich verschwinden lassen. Oder gefressen werden. Oder... was auch immer.
Sie massierte sich einen Moment die Nasenwurzel als es an der Tür klopfte, ohne abzuwarten trat kurz darauf ein ranghöherer SEAL ein. Er sah dreckig aus. "Hallo Rabbe." Sie nickte und ignorierte den umherwandernden Geruch geflissentlich. Es gab wahrhaft schlimmeres in ihrer olfaktorischen Vorstellungskraft.
"Cim. Ich nehme an du bist wegen dieser gottverdammten Taubensache hier, oder?"
"Hast es erfasst.", er grummelte. "Du, Remedios und Jargon sollen mir bei den Ermittlungen helfen."
"Haben ja auch gar nichts besseres zu tun nicht?", sie lächelte schief. "Naja, es lässt sich wohl kaum ändern. Hätte schließlich auch gern dass meine Tauben in Zukunft wieder ankommen."
Während dieses Dialogs hatte der Chief-Korporal sich die ganze Zeit eher lässig nahe der Tür aufgehalten, nun trat er geringfügig näher und nickte erneut, offensichtlich mindestens ebenso begeistert von dieser Aufgabe wie die Dienstjüngere. "Weißt du ob Remedios im Haus ist? Sie hat doch das Büro gleich dahinten, nicht?"
Rabbe knirschte. "Ja." Mit unverhohlener Missstimmung fügte sie hinzu "Müssen wir die eigentlich auch unbedingt dabei haben? Ich weiß ja von wegen mit Befehl von oben und so, aber..." Der Blick des augenberingten Gegenübers ersparte jede weitere Fragestellung.
Sie grunzte. "Also schön." Damit schnallte sie sich den Gürtel um und verließ mit dem Dienstälteren das Büro.



21.10.2012 12: 28

Mina von Nachtschatten

"Ein Sumpfdrache hat ihm den Kopf abgerissen?"
Korporal Mina von Nachtschatten las zum zweiten Mal die kurze Notiz, welche ein schlechtgelaunter Aaps gerade per Rohrpost ins Büro zugestellt hatte. Zugegeben, während ihrer Zeit bei der Wache hatte sie schon Erfahrungen sowohl mit kopflosen Leichen, als auch mit explodierenden Sumpfdrachen gemacht. Aber beides auf einmal? Bestimmt kein schöner Anblick.
"Ja, was weiß denn ich?", motzte der Rohpostdämon, der die Frage anscheinend auf sich bezogen hatte. Er lungerte noch immer in der Wandöffnung des Rohrpostsystems herum und trat unwillig nach Staubflusen. "Haste eigentlich eine Vorstellung davon, was wir momentan für 'nen Stress haben, jetzt da die blöden Federviecher reihenweise ausfallen? Da kannste keine Extrainfos verlangen."
"Hmm." Mina beachtete das Gemecker nicht weiter, sondern langte nach Schreibzeug, Schlüsselbund und Dienstmarke. Der Mitteilung war eindeutig zu entnehmen gewesen, dass sich die Ermittlungsgruppe am Tatort einfinden sollte. Wer genau dazugehörte, davon musste sie sich wohl überraschen lassen, lediglich die Teamleitung war eindeutig, da die Nachricht von Breda Krulock stammte. Gut, daran war nichts auszusetzen, mit Breda konnte man vernünftig zusammenarbeiten. Auch wenn sich die verdeckte Ermittlerin des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass die andere Vampirin ihr gegenüber in letzter Zeit ein wenig… komisch war. Aber für eine ordentliche Einschätzung diesbezüglich lief man sich auch einfach zu selten über den Weg.
"Da rennt man hin und her und beachtet das jemand? Nein!" Aaps hatte heute anscheinend seinen gesprächigen Tag und auch wenn ihm niemand antwortete - es schien ihm zu reichen, sich bei der Welt im Allgemeinen beschweren zu können. "Wie wär's denn zur Abwechslung mal mit einem "Dankeschön"? Ne, dazu sind sich die Herren und Damen Wächter zu fein."
"Hmm."
Agroth Hopsgenomm'n... Mina musste sich eingestehen, zu diesem Kollegen nicht mehr als ein ungenaues Gesicht zu haben. Es war jemand, den man bestimmt schon einmal in der Kantine oder anderswo gesehen hatte, ein Name unter einer Fallakte, eine Erwähnung im Gespräch mit anderen Kollegen. Aber genau das war der Punkt: Er war ein Kollege gewesen. Und er war offensichtlich ermordet worden. Das ließ die Ermittlung wohl für jeden Wächter irgendwie persönlicher werden als das sonst der Fall war.
"Wir sollten einfach mal wieder streiken, so ungefähr 'ne Woche, vielleicht erinnert ihr euch dann daran, wer den Laden hier eigentlich am Laufen hält."
"Hmm."
Mina verstaute ihre Utensilien in ihrer Umhängetasche und durchschritt das Büro in Richtung Tür, um sich auf den Weg zum Hier-gibts-Alles-Platz zu machen. Der Rohrpostdämon legte den Kopf schief und folgte ihr mit dem Blick.
"Bist nicht sehr mitteilsam heute, was? Gar kein Widerspruch vom Blutsauger?"
Die Bürotür fiel mit einem leisen Klacken ins Schloss.
"Aber gut, mal drüber geredet zu haben."

23.10.2012 12: 57

Jargon Schneidgut

Mit geschlossenen Augen und weit zurückgelehnt saß Jargon auf seinem Stuhl. Ikari war soeben von einem Rohrpostdämon zu Breda gejagt worden (nun, mehr oder weniger. Als Zombie lässt man sich natürlich schlecht jagen), und der immer noch leicht schockierte Obergefreite nutzte den Moment der Stille um das vor nicht allzu langer Zeit Gesehene zu verdauen. Eine kopflose Leiche - an sich kein Problem. Ein toter Wächter - noch erträglich. Eine Wächterleiche mit explodiertem Kopf - schwer verdaulich.
Dass Ikaris Leichengeruch trotz dauergeöffneten Fenstern noch immer im Raum schwebte half nicht sonderlich. Gerade hatte der kleine Mann durchgeschnauft und sich wieder nach vorne fallen lassen, als es klopfte.
Er holte noch einmal kurz Luft.
"Herein."
Remedios streckte ihren dichtbehaarten Kopf zur Tür herein.
"Du bist der Obergefreite Schneidgut, nicht wahr? Chief-Korporal Bürstenkinn schickt mich... er will, dass wir in meinem Büro eine neue Einsatztruppe besprechen."
"Oh... in deinem Büro? Woher kommst du grade?"
Ihre Augenbrauen senkten sich.
"Von dort." Sie ging.
Hab ich was falsch gemacht?, fragte sich der Wächter während er sich beeilte ihr zu folgen.

Während die Werwölfin sich aufmachte um den Vierten im Bunde zu holen setzte sich Cim in ihren Schreibtischstuhl und lehnte sich zurück.
Rabbe ließ sich ihrerseits auf dem Tisch selbst nieder und verschränkte die Arme. Bevor sie etwas sagen konnte um eine peinliche Stille zu verhindern ergriff er das Wort.
"Was ist dein Problem mit Remedios?" Der Chief-Korporal blickte müde zu ihr auf.
Rabbe zögerte kurz, dann sagte sie: "Sie ist ein Werwolf."
Stille folgte.
"...und?"
Die Obergefreite machte ein Geräusch, das wie "Hrm" klang und antwortete: "Ich glaube, dass Werwölfe nie über ihre innere Natur hinauskommen, so sehr sie das auch versuchen." Sie schüttelte den Kopf, um ihre Aussage zu unterstreichen. "Irgendwo in ihnen steckt immer noch die blutrünstige Bestie, die sich danach sehnt dir deine Kehle zu zerbeißen."
"So", antwortete der Ranghöhere, der keine Lust hatte sich auf eine Diskussion mit ihr einzulassen. "Ich schätze ich muss dir das nicht sagen, aber ich hoffe einfach mal dass das unsere Ermittlungsgruppe nicht beeinflussen wird."
"Nein, musst du nicht."
Schritte näherten sich.

Als Jargon das Büro betrat, dachte er zweierlei Dinge: Zum einen Oh, Rabbe ist auch dabei... das kann ja heiter werden, zum anderen Remedios hat dieses ganze Büro für sich allein?
Dann salutierte er in Richtung Cim, weil er sich nicht so recht sicher war wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte. Abgesehen von einem Abend im Eimer und manchmal einem kurzen Hallo auf dem Gang hatte er bisher kaum etwas mit ihm zu tun gehabt. Sein Herz bestätigte dies und pumpte etwas schneller, nur für den Fall.
Der immer noch schmutzige Chief-Korporal erwiderte die Geste eher lässig.
Dann räusperte er sich und stand auf.
"So, dann fange ich am besten mal an."
Remedios schloss die Tür, weil Schneidgut selbiges versäumt hatte und setzte sich kurzerhand auf den Boden. Nach kurzem, verwirrten hin-und-hergeschaue entschied sich Jargon dafür, stehen zu bleiben. Rabbe veränderte einzig ihre Kopfhaltung in Richtung Cim.
"Rea hat mit erzählt, dass Argoth Hopsgenomm'n-" Er sah in die Runde, sah seine Vermutung bestägtigt und ergänzte: "ein eher unscheinbarer Gefreiter der SEALS - vor einer Weile feststellte, dass immer mehr von unseren Tauben verschwinden. Sie hat ihn zuerst nicht ernst genommen und ihn auf die Ermittlungen dazu angesetzt." Er sah kurz in die Runde und lehnte sich dann auf den Schreibtisch. "Kurze Zeit später wird er tot wieder aufgefunden - höchstwahrscheinlich durch eine Sumpfdrachenexplosion getötet."
Jargon nickte für sich selbst. Es war also Argoth gewesen.
"Unsere Aufgabe ist es jetzt, herauszukriegen, was die Ermittlungen zu den Tauben mit seinem Tod zu tun haben. Alles was wir dazu haben ist das hier." Er legte eine Karte auf den Tisch. Von seiner stehenden Position aus konnte Jargon erkennen, dass es offenbar ein Stadtplan war, auf den jemand rote und grüne Linien gezeichnet hatte.
Rabbe blickte auf das Papier und nickte, während Remedios sich erhob und näher kam, um es ebenfalls zu begutachten. Der rechte Nasenflügel Schraubenndrehrs zuckte kurz.
"So wie ich das sehe ist das ein Plan der zeigt welche Tauben ankommen und welche nicht", erleichterte Cim die Denkarbeit der beiden Frauen.
Jargon kam nun ebenfalls näher und sah auf die Markierungen.

Offenbar gingen alle Linien - teils grüne, teils rote - von den Wachhäusern aus.
"Wie man nach kurzer Betrachtung feststellt, enden alle roten Linien innerhalb dieses blauen Kreises." Besagter Kreis zog sich um den nördlichsten Teil der Stadt und schloss den westlichen Teil der tollen Schwestern, den östlichen Teil des Schlummerhügels und alles dazwischen ein, bis zum nördlichsten Teil der Götterinsel.
"Hm", meinte Remedios und kam den anderen mit einer Wortmeldung zuvor. "Also ist unser Täter höchstwahrscheinlich in diesem blauen Kreis zu finden?"

23.10.2012 19: 53

Sebulon, Sohn des Samax

Außen am Haus in einer zugigen Position, seilte ein grimmiger Zwerg einen Ikonographenkasten vom Dach ab.
"Halt das Seil gefälligst still, Bartgesicht!", keifte der Diktierdämon aus der Tiefe des ersten Stocks. "So kann niemand arbeiten, Pest und Cholera nochmal!"
Der Agent war ungehalten. Er war sich dessen bewusst, dass er alle Informationen gebrauchen konnte, die er kriegen konnte, wenn er aufdecken wollte, was sich abzuzeichnen begonnen hatte. So viel verstand er schon: Jemand fing vertrauliche Informationen der Wache ab und ausgerechnet Bürstenkinn, der über Jahre als verschollen galt, sollte unter großem Aufgebot den Übeltäter zur Strecke bringen. Und auf welche Weise kann man sich unbemerkt in der Stadt bewegen und illegalen Geschäften nachgehen, wie beispielsweise dem Verkauf rein zufällig an herrenlosen Tauben aufgefundenen sensiblen Informationen? Wenn die Aufmerksamkeit der Wache geteilt und abgelenkt ...
"So, ich bin hier unten fertig! Zieh mich hoch, Bartgesicht! Aber nicht so ruckeln, gefäligst, sonst schmeiß ich deine bekloppten Zeichnungen runter!"
Aus seinen Gedanken gerissen, begann Sebulon das Seil samt Ikonographenkasten wieder einzuholen. Er fand es durchaus beeindruckend, wie überaus redeeifrig der sonst so stille Diktierdämon war, sobald er ein wenig von der Welt zu sehen bekam. Ob seine gut leserliche Handschrift wohl auch für saubere Zeichnungen garantieren könnte? Wenn nicht, dann würde er auf seine anderen Informanten zurückgreifen müssen. Glücklicherweise befand sich jemand unter den zu Cim einberufenen Auserwählten, von dem der Agent präzise Informationen einholen konnte.
Seine Bedenken verflüchtigten sich, als der Kasten in seinen Händen war und sich die Klappe öffnete. Der Dämon grinste ihn an, verströmte eine Mischung aus Zigarettenqualm und Sulfurdämpfen und fuchtelte mit drei Blättern vor Sebulons Nase herum. Auf einem war Cim zu sehen, der misstrauisch seinen Schreibtisch oder vielmehr die Akten darauf anstarrte. Auf dem zweiten miteinander diskutierende Wächter, mit denen der Agent bereits einiges erlebt hatte. Das dritte jedoch ...
"Ich hoff, du weißt, was das bedeuten soll, Bartgesicht", schimpfte der Dämon und kletterte aus dem Ikonographen. "Keinesfalls mach ich noch eine Tour nach da unten."
Der Zwerg kniff die Augen zusammen. Das war ein Stadtplan. Diese Linien waren zu gerade, also keine Straßen ... Flugrouten?
Dann riss er die Augen auf, als er Sinn im Muster zu finden begann.

23.10.2012 22: 36

Cim Bürstenkinn

Arin Peluga sah nachdenklich auf die Enten die im Hide Park See schwammen und von einem Schwarm neugieriger Fische verfolgt wurden.
Die verdammte Taubensucht von Neom hätte beinahe alles verdorben, und lockte unnötig Aufmerksamkeit auf seine Unternehmung. Sie mussten hier weg und das so schnell wie möglich. Bis dahin durfte es auch keine weiteren Zeugen mehr geben.
"Herr Peluga?", ein Mann in einem schwarzem Umhang mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze war an ihn herangetreten und sah ihn fragend an.
Arin lächelte und streckte seine Hand freundlich aus: "Dann bist du sicher Severin! Du hast etwas für mich, nicht wahr?"
Vorsichtig sah sich Severin nach links und rechts um - was in seinem Fall eine 90-Grad - Ganzkörperwendung in beide Richtungen notwendig machte - und zog ein Paket aus seinem Umhang, das in altes Zeitungspapier eingewickelt und mit Bindfaden umwickelt war.
"Der Stoff?", fragte der Vermummte ohne das Buch aus der Hand zu geben. Arin nickte nur beruhigend und zog seinerseits einen kleinen Lederbeutel aus der Tasche;
"Etwas für etwas!" und hielt ihn vor sein Gesicht.
Plötzlich schnappte Severin den Beutel und rannte - mit dem Buch - Richtung Parkweg.
"Tut mir leid, aber ich muss das Buch zurückbringen. Der Bibliothekar killt mich sonst!", schrie Severin ohne sich umzudrehen.
Arin sah ihm lächelnd aber kopfschüttelnd hinterher, und sagte leise "Wie ärgerlich! Neom, erledige das bitte. Aber beschädige das Buch nicht"
Langsam folgte er dem Mann, sah den Sumpfdrachen unsicher auf ihn zufliegen unter hinter seinem Rücken explodieren . Der plötzliche Luftdruck katapultierte Severin gegen einen Baum, und er blieb besinnungslos liegen.
Gemächlich hatte Arin zu ihm aufgeschlossen, ihm Buch und Beutel aus der Hand genommen und an der Kapuze zum See geschleift.
"Das wird dir jetzt mehr weh tun als mir, glaub mir!", sagte er freundlich und drückte seinen Kopf so lange unter Wasser bis keine Blasen mehr aufstiegen.
"Wir gehen Neom!", sagte er schließlich und schlenderte pfeifend den Parkweg entlang.

25.10.2012 6: 03

Mina von Nachtschatten

Zuerst war es Neugier gewesen, welche ihn veranlasst hatte, zu verfolgen was da unten am Teich passierte. Endlich einmal Abwechslung, ansonsten war der Platz auf dem Dach direkt am Parkrand eher ein Schnarchposten. Immer nur Enten... Einmal war ihm eines von den Tieren ins Maul geflogen und er hatte reflexartig zugeschnappt - ein wahrhaft denkwürdiges Geschmackserlebnis, welches er um nichts auf der Welt zu wiederholen gedachte. Nun, an diesem Tag schien sich da unten etwas wirklich Interessantes anzubahnen und auch wenn grünes Blattwerk ihm die Sicht teilweise versperrte, so konnte er doch noch erkennen, wie der größere Mann plötzlich... Seine Neugier wandelte sich in Bestürzung über die weiteren Vorgänge. Unfähig sich zu rühren sah er die Explosion mit an. Mit großen Augen beobachtete er, wie der kleine Mann den dicken einfach... Aber das allerschlimmste war wohl die Beteiligung des dritten Wesens an der ganzen Angelegenheit. Also wenn sich diese Menschen schon gegenseitig meucheln mussten, bitte, aber das ging nun wirklich zu weit! Hastig löste sich der Wasserspeier von seinem Platz und tauchte kurz darauf neben seinem Kollegen auf der anderen Seite des Daches wieder auf. Der faule Kerl schlief noch und reagierte erst nach mehreren Knuffen seitens seines Artgenossen. Ob er sich das vorstellen könnte, direkt vor ihrer Nase! Das müsse er sofort weitergeben. Der andere Wasserspeier starrte mit offenem Mund - zugegebenermaßen keine Besonderheit bei dieser Spezies - und machte sich dann seinerseits auf den Weg. Und so ging es von Dach zu Dach, von steinernem Mund zu granitener Schnauze, von Wasserspeier zu Wasserspeier, und wenn in der Eile ein paar Details verloren gingen, was tat das schon zur Sache? Was denn, ein Mensch hatte einen der ihren in die Luft gejagt? Nein, einer der Männer war von seinem eigenen Schoßtier geröstet worden! Ein Wasserspeier in Not! Von wilden Drachen gejagt! Ein Hund war auch vorgekommen! Explosion! Skandal! Irgendwann kraxelte ein besonders kleines Exemplar der urbanen Trolle an der Mauer des Wachhauses hinab, lugte in ein offenes Fenster und plapperte wild drauflos. Dem Gefreiten von Omnien fiel der Stift aus der Hand. "Wie, der Hide Park ist in die Luft geflogen?"


Die Leiche war bereits entfernt worden, als zwei von drei angeforderten Wächter am Hier-gibt's-alles-Platz eingetroffen waren. Lediglich ein Kreideumriss erinnerte noch an die Geschehnisse der vergangenen Nacht... sowie ein schwefeliger Geruch, welcher über dem Tatort schwebte, vermischt mit einem penetranten Brandgestank, der nun schon beinahe eine organische Qualität besaß. Obwohl... diese eigentümliche Eigenschaft des Letzteren konnte durchaus auch mit dem jetzt anwesenden Zombie zusammenhängen. Mina und Ikari saßen mittlerweile auf den Kisten eines noch leeren Marktstandes und betrachteten die Ikonografien, welche das SUSI-Tatortteam zuvor gemacht hatte; die Bilder dessen, was noch vor kurzer Zeit auf dem Platz vorgefunden worden war. Feldwebel Krulock hingegen stand mit verschränkten Armen ein paar Schritte daneben und hatte den Blick auf jene Straße gerichtet aus der, theoretisch, jemand auftauchen musste, der sich aus Richtung des Boucherie näherte. Die Vampirin tappte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Ihre Ermittlungsgruppe war noch nicht vollzählig. Wo blieb der Zwerg? Sie hatte es sich eigentlich sparen wollen, alles zweimal zu erzählen.
"Ein Unfall?", schlug Ikari in diesem Moment vor, doch es klang eher halbherzig. Er betrachtete die Aufnahme einer arg verbeulten Laterne, an welcher angekohlte Schuppenreste auszumachen waren und legt sie dann vor sich ab. "Vielleicht eine unglückliche Verkettung noch unglücklicherer Umstände?"
"Vielleicht...", erwiderte der Feldwebel gedehnt. "Genau das wollen wir ja herausfinden." Sie seufzte, wandte den Blick aber nicht von der Straße. "Auch wenn ich das für eher unwahrscheinlich halte - es wäre zu einfach."

25.10.2012 20: 12

Ikari Gernetod

Im Licht der durch den Nebel gedämpften Sonne, wurden Schritte laut, welche nur von einem Zwerg stammen konnten. Was klingt schon wie ein Hammer der Steine zerschlägt und schnell näherkommt? Ein laufender Zwerg auf Kopfsteinpflaster. Glum Steinstiefel näherte sich, und die drei untoten Wächter sahen dem einzig lebenden Mitglied der Gruppe entgegen.
"Hallo! Tut mir leid, es ging nicht schneller!"
"Soweit kein Problem." sagte Mina "Wir überlegen noch. Ikari, erzähl ihm warum wir hier sind."
Während der Zombie dem Zwerg die Einzelheiten schilderte trat Mina an ihre Kollegin heran.
"Du kannst dich doch in ein Schwarm Fledermäue verwandeln. Denkst du du könntest einfach mal hochfliegen und in alle Richtungen sehen?"
"Sehen werde ich wohl nicht gerade viel" erwiderte Breda "aber ich könnte etwas wahrnehmen."
Glum und Ikari merkten erst was los war als ihnen Fledermäuse um die Ohren (gut, schlechtes Beispiel. Der Zombie besaß im Moment keine Ohren, und Glums Lauscher waren unter Helm und Haaren kaum zu erkennen) flogen, welche sich schnell in die Höhe und über den Abendhimmel bewegten.

"Denkst du sie sieht was?" fragte Ikari die Vampirin.
"Sie nimmt vielleicht etwas wahr!" antwortete Mina, und reichte Glum die Bilder vom Tatort. Der besah diese aufmerksam, blicke jedoch auch immer wieder aufmerksam nach oben. Eine Fledermaus schien sich vom Schwarm abzusetzen, flog wilde zick-zack Kurse, und flitzte plötzlich schnurgerade zum Thaumatologischen Park. Ikaris Blick folgte ihr. Die Fledermaus war kaum mehr sichtbar als der ehemalige Zauberer ein oktarines Blitzen wahrnahm. Soweit nichts ungewöhnliches, aber die Fledermaus kehrte plötzlich und äußerst schnell zum Schwarm zurück, welcher anschließend im Sturzflug auf die Erde zuraste und sich in Sekundenbruchteilen wieder zu Breda manifestierte.
"Hast du etwas gefunden?" fragten ihre drei Kollegen wie aus einem Mund.
"Ich weiß nicht genau WAS Nummer 42 gefunden hat! Aber ich weiß das es im Thaumatologischen Park ist. Hat jemand von euch eine Brieftaube dabei?"
Ikari riss seinen Brustkorb auf und holte eine etwas schmutzige und äußerst übel duftende Taube aus deren schmutzigen und äußerst übel duftenden Gefängnis.
"Sehr gut!" sagte Breda "Glum und Ikari, ihr bleibt hier. "Mina und ich sehen uns im Park um! Wenn wir in einer halben Stunde nicht zurück sind, dann schickt die Taube mit einer Nachricht los, das wir Verstärkung brauchen und kommt ebenfalls in den Park. Wenn ihr etwas ungewöhnliches bemerkt, dann folgt ihr uns ebenfalls! Soweit verstanden?"
Die beiden angesprochenen Wächter nickten ernst und salutierten zackig.
"Gut, dann mal los, Mina. Wollen wir das doch mal näher untersuchen."

Die beiden Vampirinnen zogen los. Glum und Ikari blieben zurück. Die Taube erleichterte sich auf Ikaris Schulter.
"Die wollte ich ohnehin mal wieder austauschen!" sagte der Zombie lächelnd und blickte in das versteinerte Gesicht des Zwergs.
"Ich habe kein gutes Gefühl. Vampire sind zäh. Aber wenn ihre Köpfe explodieren sind sie dennoch tot."
"Das stimmt!" erwiderte der Zombie "Man kann zweimal sterben. Aber auch zweimal wieder zurück kommen. Und die zwei sind erfahrene Wächter!"
"Ich weiß! Aber trotzdem. Ich habe kein gutes Gefühl!"

26.10.2012 17: 25

Rabbe Schraubenndrehr

Zurück im Büro 214

"Brilliante Deduktion, Schwarzfell.", kommentierte die Schwarzhaarige eben gestellte Frage beissend. "So wie ich das sehe haben wir hier mehr oder weniger gleichgroße Teile von Ankh und Morpork innerhalb dieses Gebietes, je ein Teil Tolle Schwestern und Schlummerhügel sowie ein kleines Stück Götterinsel. Wir sollten in diesem Umfeld erstmal versuchen den Kreis unser Verdächtigen einzuengen. Wohnt derjenige vielleicht dort? Gut möglich wenn man bedenkt wie viele Tauben in welchem Abstand verschwunden sind, zumal die Zeitpunkte zu denen unsere Tauben gesendet werden schließlich nur bedingter Regelmäßigkeit unterliegen. Weiterhin sollten wir versuchen herauszufinden ob nur unsere Tauben verschwunden sind oder ob wir vielleicht auch weniger städtische Tauben vorhanden sind, bzw ob auch andere Vögel in auffälliger Menge vermisst werden."
Rabbe ließ den Blick schweifen von offenbar grübelnden Gefreiten zum eifrig schreibenden Jargon hin zu Cim, der sie skeptisch ansah.
"Und... wie kriegen wir das raus?", fragte die Ermittlerin in Ausbildung und blickte leicht genervt in Richtung der Schwarzhaarigen. Die schien sich ja für richtig clever zu halten.
"Wir fragen." erwiderte diese grinsend, und insgeheim hoffte sie, dass die jüngere ein paar richtig stumpfsinige Leute zur Befragung abbekam, damit sie mal lernte was es hieß, Ermittlerin zu sein.
Cim wechselte einen Blick mit Rabbe drehte sich nachdenklich eine Zigarette. "Also gut...Ich verstehe worauf du hinaus willst... auch wenn wir in Anbetracht unseres ermordeten Kollegen eigentlich eher von einer gezielten Aktion ausgehen können." Er grummelte. "Aber gut. Du kannst von mir aus mit dem Obergefreiten Schneidgut deine Befragung durchführen, aber ich gehe solange schon mal mit Remedios zu den Mobilien, wir treffen uns dann später dort" . Missmutig stand der Vektor auf und blickte einen Moment aus dem Fenster.
"Äh... Sör?"
"Hm?", er drehte sich mit fragendem Gesichtsausdruck nochmal um. Sah das fragende Gesicht der Gefreiten, bemerkte das Desinteresse der anderen.
"Warum gehen wir zu den Mobilien?"
"Weil das unser Wirkungsbereich ist."
"Unser was?"
Cim rollte mit den Augen.
"Also nochmal...", er seufzte. "Alle Roten Linien zeigen die Flugrouten unserer verlorenen Tauben. Wir haben zwei Zielpunkte, nämlich die Kröselstrasse und den Pseudopolisplatz. Wenn wir annehmen, dass die äußersten Flugrouten die Tangenten eines Kreises - des Wirkungskreises unsere Übeltäters - darstellen, ergibt sich ein Schnittpunkt von vier Normalen auf die Tangenten des gleichen Kreises nur im Mittelpunkt dieses Kreises. Zumindest hat Agroth das so in seinen Unterlagen stehen. An dem Punkt wo sich also diese Linien", er zeigte mit dem Finger auf einen rot markierten Punkt, "muss der Ursprung unseres Wirkungsbereiches sein, darum müssen wir da auch mit unseren Ermittlungen fortsetzen. Im Grunde jetzt gleich. Schnapp dir deine Sachen, Remedios, wir treffen uns in einer Viertelstunde am Haupteingang."
Damit nickte der Vektor Rabbe und Jargon noch einmal zu. "Braucht besser nicht zu lang für eure Umfrage, wir sehen uns in zwei Stunden bei den Mobilen." Mit diesen Worten verließ er den Raum.
"Na dann.", Rabbe stopfte ihr Notizbuch ein. "Lass uns gehen, Schneidgut."



26.10.2012 23: 15

Glum Steinstiefel

In den letzten Tagen hatte der Gefreite Spitzschuh mehrfach das Fehlen der einen oder anderen Posteingänge bemerkt, sofern sie über die Götterinsel hinaus gingen; nicht jedoch wenn sie vom Wachhaus in der Kröselstraße aus empfangen oder ausgetauscht wurden. Dass es eine jährliche Rate verschwindender Tauben, oder unter den TK-Mitarbeitern auch gelegentlich U.F.O.s (Urbane Flugojekte) genannt, gab, war bekannt und so hatte es die Abteilungsleitung DOG auch in diesen ersten Fällen zunächst nicht sonderlich verwundert. Als der Priester des Seramis jedoch einen Schwund von nicht weniger (aber auch nicht mehr als) fünf gefiederten Viechern bekundete, wuchs die Beunruhigung dennoch. Der gesamte jährliche Schwund in nur zwei Tagen? Da der Oberfeldwebel Baum nicht eben ein bestes Beispiel für Kommunikation war, hatte der stellvertretend, aber gefühlt hauptsächlich leitende, Glum es sich zur Aufgabe gemacht auch dieser Angelegenheit auf den Zahn zu fühlen. Vorausschauend hatte die Dienststelle in den folgenden zwei Tagen auf den Einsatz ihrer Tauben verzichtet und mithilfe der Klackereinheit ihrer modernen TK 2.0-Anlage ihre Nachrichten in chiffriertem Code versendet. Diese schienen auch weiterhin die gesamte Zwillingsstadt erreichen zu können. Da ein Wächter allerdings selten dazu in der Lage war im Falle einer dringend benötigten Benachrichtigung Klackerbotschaften zu empfangen, ließ sich die Situation am fünften Tag seit dem ersten Taubenschwund nicht länger hinauszögern und erneut musste auf die befiederte Kommunikation gesetzt werden. Sie verschwand umgehend, woraufhin Thomas und Glum vor einem Rätsel standen. Just in dem Moment, in dem Glum eine entsprechende Nachricht an das Hauptwachhaus verfassen wollte, traf der Ermittlungsbefehl im Boucherie Rouge ein. Mehr als seine schriftliche Mitteilung beendend zu notieren und sie dem Gefreiten zwecks Übersendung ans Hauptkwartier zu übergeben, war in diesem engen Zeitrahmen nicht mehr machbar gewesen, was schlussendlich zu seiner verspäteten Ankunft im allgemeinen Einsatzgeschehen geführt hatte. Aber - bei den Göttern - er hatte immerhin eine Abteilung zu bekümmern.

Glum betrachtete Ikari mit Widerwillen. Nicht, weil er eine Abneigung gegen Zombies oder Mundgeruch hatte - diesbezüglich hatte er in seinen 230 stolzen Jahren weitaus Schlimmeres erlebt - vielmehr war es der etwas ungewöhnliche Anblick eines aufgerissenen Brustkorbes, dem eine Taube entnommen worden war, die der Zwerg als Ersatz für die ihm abhanden gekommenen nicht einmal inklusive Geldgeschenk haben wollte. Geld hatte er bei weitem genug. Vielleicht mit etwas Gold. Gold war immer in Ordnung!
"Sag mal...Ikari... " Glum besah die Brust des erst vor kurzem wieder aufgetauchten Wächters mit arg gerunzelter Stirn. "Was hast du noch alles in dir?"
"Ein Herz für Tiere!"
"Ja, ich nehme an, dass das eine Erklärung für die Taube ist..."
"Hm? Nein, das ist immer so! Ich habe hier wirklich ein Tierherz! Willst du es-?"
"Danke, nein!"
Sie schwiegen ein wenig.
Irgendwo schuhute es.
"Eine Eule...", stellte der Zombie nickend fest. Es roch atemberaubend. "Das erkennt man am Stimmlaut!"
"Wäre es sonst tiefer?"
"Ja. Es wäre dann ein Uhu."
"Bist du dir sicher?"
"Ganz sicher! Wenn du ein Uhu wärst-"
"Danke, Ikari, ich habe bereits eine tiefe Stimme."
"Und deshalb könntest du auch keine Eule sein!"
"Wegen der Stimme?"
"Ja, sie ist viel zu hell. Außerdem essen Eulen Mäuse..."
Mäuse. Da war sie wieder diese fürchterliche Vorahnung. Glums Magen grummelte griesgrämig.
"Ich esse wenn dann Ratten!"
"Eben!"
"Das macht mich zum Uhu!" Glums Augenbrauen hoben sich und er biss sich auf die rechte Unterlippe. "Moment!"
Wieder schuhute es und Ikari kontrollierte die Zeit.
"Fast zwanzig Minuten durch, Lance-Korporal. Sehen wir uns noch einmal den Tatort an?"
Die Taube auf seiner Schulter pickte nun am Ohr des Zombies herum. Weder dem Besitzer noch ihr schien dies etwas auszumachen. Der Zwerg neben beiden rollte mit den Augen und versuchte seine Müdigkeit abzuschütteln.
"Wohl denn, Obergefreiter - von mir aus."


27.10.2012 14: 41

Ikari Gernetod

Es schuhute erneut, und gleich darauf schuhute ein etwas weiter entferntes und deutlich tieferes Schuhu.
"Das war der Uhu!" rief Ikari fröhlich "Der Uhu ist ganz in der Nähe und kommuniziert nun mit der Eule.
Glum, der sich im Licht einer Laterne noch einmal den Tatort angesehen hatte, fuhr plötzlich herum und starrte den Zombie an.
"WAS hast du gerade gesagt?" fragte er den Zombie mit helles und plötzlich sehr wachen Wächteraugen.
"Sie kommunizieren!" sagte der Zombie "Bestimmt ist der Uhu in die Eule verliebt, hi hi! Und bestimmt weisst er sie auf das oktarine Feuerwerk hin welches gerade über dem Park blitzt. Vielleicht können Eulen und Uhus das auch seh..."
"Feuerwerk, über den Park? Und warum sagst du das nicht gleich?"
"Es blitzt dort ständig!" antwortete der Zombie. Die Eule schuhute aber mals, der Uhu schuhute zweimal zurück.
"Jedenfalls kommunizieren sie wieder. Haben sich wohl viel zu berichten!"
"Das sie etwas berichten glaub ich auch. Ikari, wir benutzten Tauben zur Kommunikation, und die... Gauner benutzen vielleicht Uhus und Eulen!"
"Du meinst die haben die Vögel dressiert damit sie Nachrichten weitergeben? So eine Art Alarm?"
"Sehr wahrscheinlich. Schick die Taube los, wir brauchen Verstärkung im Park!"
Ikari kritzelte hastig die Nachricht, band selbige der Taube ans Bein und ließ sie fliegen.
"Dann sollten wir auch zum Park, Lance-Korporal! Wenn die wissen das Breda und Mina dort sind, dann..."
"Ja!" Glum packte seine Axt etwas fester "Hast du eine Waffe?"
"Natürlich!" rief der Zombie fröhlich, stieß seine Hand durch das vermoderte Fleisch in er Magengegend und holte mehrere kleine Steine heraus.
"Bleisteine!" lächelte der Zombie "Lassen sich wunderbar als Wurfgeschoss einsetzen. Willst du auch ein paar?"
Glum schüttelte sich und lehnte dankend an. Er hatte gerade gesehen wo die Steine herkommen.
"Nein danke! Auf zum Park!"
Der Zwerg und der Zombie bewegten sich vorwärts in Richtung Park. Die Eule beobachte sie aufmerksam und schuhute mehrmals. Sie warnte wohl den Uhu.
"Hol das Ding runter, Obergefreiter!"
"Ja, Sör!" antwortet der Zombie und lief auf dem Baum zu. Glum öffnete den Mund und ah zu wie der Zombie ungelenk den Baum hochkletterte. Die Eule griff sofort an. Im Sturzflug und mit weit aufgerissenem Schnabel packte sie Ikari mit ihren Klauen an der Schulter. Beide stürzten zu Boden, wälzten sich im Gras. Während die Eule dem Wächter die Nase abbiss lies dieser nicht locker, packte sie an den Flügeln, drückte sie auf den Rücken, hauchte ihr ins Gesicht. Die Eule versteifte sich, verdrehte die Augen, erschlaffte. Glum eilte herbei und sah Ikari nachdenklich an.
"Was sollte das jetzt?"
"Nun, du hast befohlen die Eule herunter zu holen. Und das hab ich gemacht."
"Mit einem Stein! Du solltest doch nur so einen Bleistein nach ihr werfen!"
"Unmöglich" sagte der Zombie während er sich seine zerfetzte Nase wieder annähte "dabei ich das Tier womöglich verletzt!"
Glum blickte den Zombie eine Weile an, schüttelte den Kopf, drehte sich um und ging weiter in Richtung Park.
Der Uhu war nicht mehr zu sehen. Er hatte sich dazu entschlossen der Taube zu folgen.


27.10.2012 17: 25

Remedios von Schwarzfell

Auf dem Weg zu den Mobilien schlug der Chief-Korporal ein rasches Tempo an. Er schien in Gedanken versunken zu sein, also trabte Remedios schweigsam neben ihm her. Sie hatte noch nicht sonderlich viel mit dem Vektoren zu tun gehabt, zog die Gesellschaft des glatzköpfigen Mannes mit seinen Tätowierungen und Narben aber auf jeden Fall der Rabbe Schraubenndrehrs vor, der, auch wenn sie sich bemühte, es nicht zu zeigen, jedes Mal das Gesicht entgleiste, wenn sie mit der Werwölfin zu tun hatte. "Blöder Speziesismus", schnaufte die Gefreite bei sich, "Und das im Jahrhundert des Flughundes!".
Die beiden Wächter ließen die engen Gassen um die Pfirsichblütenstraße hinter sich und bogen auf den Hier-gibt’s-Alles-Platz ein. Von hier aus war es nur noch ein Katzensprung zu den Mobilien. Die Werwölfin spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufrichteten. Die magiegeladene Umgebung der Unsichtbaren Universität war ihr nicht ganz geheuer. Hier schien sich ständig etwas zusammenzubrauen, ein Knistern lag in der Luft. Über den Anlagen der Mobilien türmten sich dicke Wolken auf, ein scharfer Wind blies den Wächtern ins Gesicht.
"Wonach sollen wir denn Ausschau halten, Sör? Hier kann ja alles Mögliche im Spiel sein."
Der Chief-Korporal warf ihr einen flüchtigen Blick zu. "Wir halten einfach die Augen offen. Irgendwas wird uns schon auffallen."
Sie waren fast am Wirkungskreis angekommen und der Wind hatte inzwischen die Kraft eines mittleren Sturms angenommen. Die Gefreite hob abwehrend die Hand, um ihre Augen zu schützen. Plötzlich grollte es, der Boden bebte.
"Was zumÂ…!"
Über dem Thaumatologischen Park ragte eine dunkle, sich drehende Wolkensäule weit in den Himmel hinauf. Es schien, als würde sie ihren Ursprung direkt in einem der flachen Gebäude haben. Der Wind nahm stetig an Intensität zu, peitschte den Wächtern ins Gesicht und wirbelte alles auf, was nicht niet- und nagelfest war.
"Scheint so, als hätten wir tatsächlich was gefunden….Das schaut zumindest nicht aus, als würde es zum alltäglichen Repertoire der Zauberer gehören."
Etwas Feuchtes klatschte der Werwölfin ins Gesicht. Mit spitzen Fingern zog sie das Etwas von ihrer Wange. Es war ein Stück Papier, der verkohlte Rest eines Zettelchens. Sie entfaltete es und keuchte überrascht auf.
"Schau dir das an, Sör! Das ist doch eine von unseren Nachrichten!"
Cim Bürstenkinn nahm ihr das kleine, bebende Fragment aus der Hand.

Ãœberf. i.d. SchÂ…

..Karren und TaÂ…

.Gez. GefrÂ…


Ein weiterer Fetzen Papier segelte ihnen vor die Füße. Und noch einer. Und noch einer.


28.10.2012 11: 13

Mina von Nachtschatten

Arin Peluga blickte durch einen Spalt in dem zugenagelten Fenster nach draußen und ein zufriedenes Lächeln spielte um seine Lippen. Zugegeben, nach dem Vorfall mit dem Zwerg und der Sache im Hide Park heute morgen war er mit dem Vorsatz hierher gekommen, zusammenzupacken und sich einen neuen, einen sichereren Unterschlupf zu suchen. Dort, wo nicht jeder reinplatzen konnte, wie es ihm gerade passte. Aber dann hatte er einen Blick auf seine Konstruktion geworfen und es war einfach zu verführerisch gewesen, sie nicht auszuprobieren. Es wäre die Bestätigung all seiner Bemühungen und würde ihn im Falle eines Misserfolges davor bewahren, an anderer Stelle erneut mit einem Aufbau zu beginnen, welcher irgendwo einen Fehler hatte. Abgesehen davon: Er hatte es einfach sehen wollen. Die Entfaltung dieser unglaublichen Energie... und vielleicht ein paar Menschen, welche schreiend das Weite suchten. Das wäre Balsam für seine Seele. Und nun lief es beinahe besser als geplant: Der graue Wirbel hatte in den letzten Minuten noch beträchtlich im Durchmesser zugenommen und gleichzeitig zuckten rote Blitze um seine Außenseite. Sehr eindrucksvoll. Wie würde es erst sein, wenn er richtig Ernst machte?
Arin drehte sich halb um und sah zu Neom hinüber. Auf den ersten Blick schien es so, als würde dieser gar nichts tun. Der Wasserspeier lag entspannt unter dem Holz-Metall-Gerüst, dessen Spitze nur wenige Zentimeter durch das Dach ragte, gut getarnt durch einen schlanken Schornstein. Er schien die Aufmerksamkeit zu spüren, die ihm zuteil wurde, hob den Kopf ein wenig von seinen steinernen Klauen und warf ihm einen erwartungsvollen Blick zu. Ein wenig wie ein Hund, der ein Lob seines Herrchens erwartete. So naiv... Aber wie ein solcher gehorchte er auf's Wort und darauf kam es schließlich an. Mit seiner Hilfe würde Arin Peluga endlich die Größe erreichen, welche ihm zustand. Natürlich spielte auch das Buch, welches er Severin Kriegstmichnicht abgenommen hatte, eine nicht unwichtige Rolle. Die darin beschriebenen Kanalisierungsmethoden hatten der Sache erst ihren letzten Schliff gegeben und ihn überhaupt in die Lage versetzt, jetzt schon ein erstes Experiment wagen zu können. Niemand würde auf die Idee kommen, dass sich die Ursache für das ausgelöste Chaos hier in diesem alten Gebäude befand - schließlich tobte der Wirbel in bequemer Entfernung ein paar Straßen weiter und das Schöne war, dass niemand die Quelle der Energie zurückverfolgen konnte, wenn er bestimmte Parameter nicht kannte. Auf der anderen Seite waren sie noch zu nah dran, als das ihr Versteck als sicherer Posten für den Verursacher all dessen gelten konnte, aber das war nichts, was Arin Sorgen bereitet hätte. Es schien etwas in Neoms Natur zu geben, dass sie hier vor dem Sturm schützte - zumindest hatte sich seit dessen Losbrechen noch keine Schindel auf dem Dach über ihnen bewegt. Einmal abgesehen von dem nestartigen Aufbau, den sich der Wasserspeier als Schlafplatz und Aussichtspunkt eingerichtet hatte und der vor einiger Zeit wie ein wildgewordener Steppenläufer die Straße hinabgerollt war. Er hatte ihm einen neuen versprochen. Das hatte ausgereicht.
Arin Peluga strich über den ledernen Einband des Buches in seiner Hand und es schien ihm, als würde etwas von der Macht des thaumaturgischen Fachbuches in seinen Fingerspitzen kribbeln. Er würde unbesiegbar sein! Nun musste er sich eigentlich nur noch entschließen, wie lange er diese erste Demonstration auszudehnen gedachte. Jaja, Entscheidungen, Entscheidungen...

28.10.2012 18: 39

Jargon Schneidgut

Bereits nach kurzer Zeit bemerkte Schneidgut, dass Rabbe offenbar nicht sehr erpicht darauf war mit ihm Smalltalk zu führen. Sie beantwortete alle Fragen so knapp wie möglich und auch nur dann, wenn es erforderlich war.
Auf "Das Wetter heute ist ziemlich merkwürdig, oder?" erwiederte sie schon gar nichts mehr. Dabei war das nicht mal ein Versuch gewesen ein Gespräch in Gang zu setzen - Wolken türmten sich auf und wurden durcheinandergewirbelt, der Wind hob an und flaute in Zeitabständen ab, die nicht mehr normal waren. Man kam fast in Versuchung anzunehmen, dass alle Tauben schlicht fortgewirbelt waren worden. So sah es dann auch aus, als die zwei nach ein paar kurzen, nicht sehr aufschlussreichen Gesprächen an zufällig ausgewählten Haustüren am Hiergibtsalles-Platz ankamen.
Für gewöhnlich war man an den Anblick von Tauben so sehr gewhönt, dass man sie nur noch am Rande wahrnahm - um so stärker klingelte jetzt Jargons Gewohnheitssinn, als er auf den ersten Blick keine Einzige erkennen konnte.
Die Fischstände waren nicht von flatternden Schwärmen umkämpft, keine Katze jagte einem Federvieh hinterher und die fallengelassenen Nahrungsmittel blieben lange genug auf dem Boden, damit sie von hungernden Bettlern und Gnollen aufgehoben werden konnten. Es war ein... sehr beunruhigendes, irgendwie falsches Bild.
"Also... das erklärt deine Frage, oder?", meinte Jargon. Rabbe antwortete, wie erwartet, gar nicht und sah sich nur um. Schließlich sagte sie doch etwas:
"Es sind nicht alle weg. Sieh mal da." Sie zeigte auf den Markisenbau eines Gemischtwarenhändlers, der unter anderem auch Tauben in Käfigen anbot. Die Geflügeltiere saßen noch fast alle in ihren Käfigen, sahen aber merkwürdig verstört aus. Eine versuchte dauernd, sich zwischen den Stäben hindurchzuzwängen, wurde von ihrem Besitzer aber immer wieder zurückgeschoben.
"Was ist nur mit diesen Biestern los?", ließ er sich vernehmen als die beiden Wächter näherkamen. Ohne Umschweife fragte Schraubenndrehr nach dem Preis für diese spezielle Taube.
"Nun ja", gab der dickliche Verkäufer zu Wort und strich sich über seine dreckige Bauchschürze, "für dieses besonders, ähm, aktive Exemplar genügt ein Preis von sechs Ankh-Morpork Dollar."
Die Ermittlerin sah den Mann mit einer hochgezogenen Braue an, dann kurz zu Jargon. Er verstand und nickte.
"Wir sind von der Stadtwache", tat Rabbe kund und zog, gleich ihrem Kollegen, ihre Marke hervor und sagte:
"Wir müssen diese Taube beschlagnahmen."
Der kleine Wächter an ihrer Seite nickte und fügte hinzu:
"Nach Paragraph 16, Absatz zwölf des dritten Tierschutzgesetzbuches (überarbeitete Version 1.4.2) ist bei auffälligem Verhalten eines potentiellen Diensttieres ein Test auf gefährliche Substanzen notwendig, wenn ein Verteter des Gesetzes explizit auf sie aufmerksam wird."
Der Verkäufer strich sich über seine spärliche Haarpracht, die er auf die Seite gekämmt hatte und sah etwas verdutzt drein.
"Und mal ehrlich", fügte die Kollegin des Rechtsexperten hinzu, "für dieses Tier hätte ich höchsten zwei Dollar gezahlt."

Kurze Zeit später liefen die beiden, Jargon mit dem Käfig in den Armen, über den Platz.
"Theoretisch liegt unser Zielpunkt da, wo das Vieh seinen Kopf hinstreckt", meinte Rabbe.
"Was glaubst du, wie das funktioniert?", meinte der Kleinere und drehte sich, um der Richtung des Taubenkopfes angepasst zu sein. "Gift, oder so eine Dressurflöte, oder-"
"Vermutlich Magie."
"Hm. Macht Sinn."
Eine Weile liefen Beide schweigend nebeneinander her, ab und zu die Richtung wechselnd. Sie verließen den Hiergibtsalles-Platz in nördlicher Richtung - genau auf die Mobilien zu.
"Scheint so, als füge sich alles zusammen", meinte Jargon. "Jetzte müssen wir nur noch rauskriegen, welches das richtige Gebäude ist, und-"
"Halt", sagte Rabbe plötzlich.
Sie sah sich die Gebäude an, die noch ein Stück entfernt lagen. Dann hastete sie in die nächste Seitengasse, ihn am Oberarm mit sich ziehend.
"Wenn da vorne das Gebäude ist, das Agroth gefunden hat und er dann mit explodiertem Kopf gefunden wird, sollten wir versuchen NICHT gesehen zu werden."
Schneidgut nickte. "Du hast recht... wir sollten wohl einfach die Taube-"
Er sah zum Käfig. Das Federtier lag auf dem Boden des Käfigs und rührte sich nicht mehr.
"Oh."
Die Obergefreite betrachtete die tote Taube kurz, dann meinte sie: "So wie es aussieht hat jemand gemerkt was los ist... mit der kommen wir nicht mehr weiter."
Mit einem leicht entsetztem Gesichtsausdruck hörte Jargon plötzlich eine Stimme in seinem Schädel. Bleibt weg!
Dann verstummte sie.

29.10.2012 11: 01

Cim Bürstenkinn

Cim deutete auf ein Geflecht aus Ästen und Sträuchern, dass vom Sturm hin und her geworfen wurde und Nachrichten, die scheinbar als Auflage verwendet wurden, in der Gegend verteilte.
»Das Ding war irgendwo auf Stehern befestigt. Man sieht die Bruchstellen. Siehst Du irgendwo ein Dach das dazupassen könnte?«
Plötzlich bekamen die blauen Augen der Gefreiten einen leeren Blick. »Er spricht mit mir!«, sagte sie monoton.
Sie packte Cim fest bei den Schultern, mit einem Griff der erahnen ließ, welche Kräfte in ihr steckten. Cim ertappte sich dabei ihr fremdartig schönes Gesicht zu studieren, während sie ihn schüttelte, und ermahnte sich, dass dies wohl der falsche Zeitpunkt war.
»Gefreite! Was soll das?«, ächzte er in ihrem Griff. Widerstrebend löste sie den Griff, sah sich verwirrt um und sagte,
»Ich…wir müssen weg hier! Er befiehlt es! Sonst werden wir sterben!«
»Hier befehle derzeit nur ich!«, schrie Cim und massierte seine Schultern, » Also reiß dich zusammen und benimm dich nicht wie ein kleines Kind!«
Remedios schüttelte den Kopf sah Cim zuerst fragend, dann zornig an. »Er war in meinem Kopf. Hat mir befohlen wegzugehen.« Ihre Augen waren nur noch Schlitze, ihre Lippen so fest zusammengepresst, dass sie weiß und verkrampft aussahen.
»Den schnapp ich mir. Niemand hat etwas in meinem Geist verloren!«
Der Vektor rieb sich erneut die schmerzenden Schultern, und gratulierte demjenigen schon im vorhinein, wenn die Werwölfin ihn erwischen würde.
Da kamen Jargon und Rabbe auf sie zu. »Wir müssen gehen!«, sagte Jargon und Rabbe versuchte vergeblich ihn zurück zu halten. Cim verdrehte die Augen. Noch einer.
Er schleppte einen Taubenkäfig hinter sich her, und das Tier darin schien gerade wieder wach zu werden.
»Jargon! Stillgestanden!« Der Rechtsgelehrte erstarrte sah zuerst Cim, dann seine Kollegin an und sagte schließlich: »Aber, müssen wir nicht gehen?«
Rabbe verdrehte die Augen. »Oh, Mann. Krieg dich wieder ein! Ich glaube wir haben das richtige Haus gefunden, Cim! Als wir darauf zugehen wollten, ist die Taube ohnmächtig geworden.«
»Die Frage ist, warum Jargon darauf reagiert hat und ich nicht. Remedios hat ihn ebenfalls gehört!«
Der RUM-Ermittlerin war es sichtlich unangenehm vor Rabbe darüber zu reden. Stumm nickte sie.
»Vielleicht ist es Jargons sechster Sinn«, mutmaßte Cim. »Er scheint empfänglicher für derlei Signale zu sein,als wir. «
»Na dann«, Rabbe klatschte in die Hände. »Gehen wir zurück und erledigen den Kerl?«
»Da bin ich ausnahmsweise deiner Meinung!«, grollte Remedios, »Ich muss mich noch für einen Besuch in meinem Kopf bedanken!«
Sie befreiten die Taube die ohne Zögern zurück zum Thaumatologischen Park flog, und ein leerer Käfig blieb in den Mobilien stehen [1].
»Jargon, wenn du irgendetwas eigenartiges hörst, denk daran, dass es eventuell von unserem Täter kommt! Du auch Remedios«
»Jawohl, Sör!«, sagte die Gefreite steif und sah dem Haus unsicher entgegen.
»Wir schnappen uns den Kerl! Und hör auf mich Sör zu nennen!«

»Dort vorne ist es«, sagte Breda und zeigte auf ein unscheinbares Gebäude. Ich schlage vor, wir gehen mal nachsehen!
»Sollten wir nicht die anderen holen?«, fragte Mina, der einfiel, dass Glum und Ikari wohl noch immer bei den Tauben standen.
Breda sah sie an, und sagte: »Ich glaube nicht, dass sie uns eine große Hilfe sein werden. Fliegen wir?«
Mina sah sie betroffen an. Erst jetzt fiel Feldwebelin ein, dass Mina das nicht konnte.
»Na gut, dann fliege ich nochmal alleine. Treffen wir uns in dem Haus?«
Die Verdeckte Ermittlerin sah etwas neidisch zu, als sich ihre Kollegin in einen Schwarm Fledermäuse verwandelte und versuchte das durch schnelles Laufen wett zu machen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Sturm aufgehört hatte. Nicht nachgelassen, sondern aufgehört. Als hätte ihn jemand abgeschalten. Das war eigenartig.
Aber das Schauspiel, das Breda bot, lenkte sie sofort wieder ab, in einem weiten Kreis flog sie rund um das Haus. Plötzlich sammelten sich alle Fledermäuse und verwandelten sich noch in der Luft in die Menschengestalt zurück.
Wie ein Stein stürzte sie nach unten.

»Schau dort fliegen sie!«, rief Ikari, der gemeinsam mit Glum Eule und Taube verfolgt hatten.
»Hat Breda nicht irgendwas angeordnet?«, fragte der Zwerg niemand bestimmten, beschloss aber später darüber nachzudenken, wenn sie die Taube wieder gefangen hatten.
»Wusste gar nicht, dass Eulen so schnell sind!«, entgegnete Ikari und lief weiter.

Thaumatologischen Park

»War nicht nett die Tauben einschlafen zu lassen! Neom hat Hunger!«, sagte ein schmollender Wasserspeier und zeigte Arin die kalten Schultern und Flügel.
»Ich weiß, mein Lieber, aber das Problem ist, dass deine Tauben lauter Leute herlocken. Wir haben nur noch fünf Sumpfdrachen und vielleicht brauchen wir die noch wenn wir beim Wyrmberg sind!«
Der Magier hatte Neoms Potential mehrfach auf die Probe gestellt. Er war wie ein Katalysator für magische Grundstrahlung. Gepaart mit einem leicht beeinflussbaren Willen, war er das ideale Werkzeug.
»Ich hab den bösen Sturm wieder abgedreht, der dein Bett kaputt gemacht hat, Neom! Sowas macht der nie wieder!«
Glücklich drehte sich der Wasserspeier um und sagte »Danke, Arin! Gibt es beim Wyrmberg auch Tauben?«
Der Mensch lächelte. »Oh ja, ganz große. Sie werden dir gefallen, Neom!«
Damit zeichnete er den letzten Teil des Zaubers aus dem Buch mit Kreide auf den Boden und sprach mit Hilfe von Neoms Kraft den »Portare«-Spruch.
Der Kreis füllte sich mit blauem Licht, sah beinahe aus wie Wasser und Arin war versucht sofort hineinzusteigen um herauszufinden ob er funktionierte.
Da spürte er eine Präsenz über sich, verteilt auf viele kleine Erscheinungen. Eine Vampirin! Schnell lenkte er einen Teil von Neoms Energie auf sie um und zwang sie, ihre echte Form anzunehmen.
Sekunden später krachte sie durch das Dach und fiel in das Portal vor ihm.
Sie war einfach weg.
»Ich deute das als Zeichen, dass es funktioniert!«, sagte er zu Neom. »Gehen wir?«
»Jaa! Große Tauben!«, jubelte der Wasserspeier und sprang Breda hinterher.



29.10.2012 21: 23

Rabbe Schraubenndrehr

Zwerg und Zombie hetzten weiter hinter dem Vogel her. Der Sturm hatte vor einer Weile aufgehört, aber nun begann es heftig zu regnen. "Hast du irgendetwas in dir was dir eine Idee liefert warum diese Eule so fliegt? Und wohin?", rief Glum durch den stärker werdenden Regen.
"Naja, Tauben sind dafür bekannt dass sie das Magnetfeld der Scheibe zur Orientierung nutzen, und das gemeine Geziefertier,-"
"Bei mir sind Tauben nur dafür bekannt sich regelmäßig auf meinem Schreibtisch zu erleichtern!"
Glum hielt schlitternd an, als die Eule gegen ein Fenster flog und zu Boden glitt. "Verdammt!" Während neben ihm auch Ikari zum stehen kam betrachtete der Zwerg das Haus nachdenklich. Die Eule war direkt darauf zugeflogen und,-
Und plötzlich spürte er diesen Druck in seinem Kopf. Es war nichts direktes, kein greifbarer Gedanke,- nur der plötzliche Impuls, sich wieder zu entfernen. "So nicht.", entfuhr es dem Zwerg leise, während der Obergefreite scheinbar unbehelligt die nächstgelegene Hintertür inspizierte. "Ikari, wir gehen da jetzt rein!", bestimmte der Lanzierte Korporal.


Ein grimmig dreinblickener Stammagent linste um eine Ecke. Er war Chief-Korporal Bürstenkinn und seiner Gruppe seit deren zusammentreffen an den Mobilien gefolgt, und versuchte sich nun am Lippenlesen auf Entfernung. Mina war eben angerannt gekommen und teilte den anderen offenbar etwas überaus wichtiges mit, doch durch den Regen und seine ohnehin eher ungeschulten Kenntnisse auf dem Gebiet der Lippenleserei war kaum etwas herauszubekommen.
Für einen Moment senkte er das Fernglas und rieb sich die Augen. Bis jetzt konnte er aus der Situation einfach nicht recht schlau werden. Was hatte Bürstenkinn vor? Die ganze Situation schien ihn überaus wenig zu interessieren, trotz der offensichtlichen Kommunikationssabotage die an der Wache geübt wurde. Zumindest wirkte der Vektor so, als sei diese Ganze Sache für ihn nur ein großes Spiel.
Einen Moment lang massierte sich der Agent die Nasenwurzel, dann hob er das Glas wieder vor die Augen und sah eben noch, wie die Gruppe als ganzes weiter rannte. "Na dann hinterher..."


Ikari Gernetod und Glum Steinstiefel schlichen leise in das Haus hinein. Es handelte sich um ein älteres Gebäude, und so wie das Innere aussah wohnte hier schon lange niemand mehr. Irritiert sah Glum sich um. Der Druck den er zuvor in seinem Kopf verspürt hatte war inzwischen verschwunden, er dachte wieder völlig normal. was zurückgeblieben war, war lediglich der Wunsch mit dem Kerl abzurechnen der da versucht hatte in seinen Kopf einzudringen.
"Da vorne geht's hoch." Ikari zeigte auf eine kaputt aussehende Steintreppe und die die beiden begaben sich auf den wackeligen Weg nach oben. Hier waren die Fenster teils vernagelt, das Dach zum Teil nicht vorhanden und auf dem Boden lagen Metall und Holzsplitter, was die meiste Aufmerksamkeit der Zwei Wächter jedoch in Anspruch nahm waren nicht die Splitter auf dem Boden oder das Bredaförmige Loch in der Decke, sondern das strudelartige, blau leuchtende etwas im Boden. "Was ist das?"
"Sieht einer wo's hier hochgeht?", hörten sie von unten Mina's Stimme rufen und nun drang auch das Gerumpel vieler Schritte zu den Wächtern hinauf. "Hier! Da ist eine Steintreppe!", rief der Zombie nach unten, während der Zwerg fasziniert in das leuchtende etwas starrte.
Sekunden später trampelte der Rest der Wächterherde hinauf, wonach alle im Kreis in das noch immer offene Portal starrten.
"Also... Breda ist da reingestürzt, sehe ich das richtig?", fragte Mina nochmal unsicher und starrte leicht geschockt von dem Loch in der Decke auf das Portal vor ihnen.
"So sehe ich das auch. Da hier dieses Portal ist, und wir alle hierher geführt wurden können wir außerdem davon ausgehen, dass die Mörder unseres Mitwächters und offenbar überzeugten Taubenfresser wohl ebenfalls hindurch gegangen sind. Das heißt... Das auch wir dort nun hindurchgehen werden!", schloss Cim, und sah bestimmt in die Runde.

30.10.2012 0: 01

Jargon Schneidgut

Der Chief-Korporal sah in ernste Mienen. Ohne eine weitere Antwort abzuwarten ging er mit gutem Beispiel voran und ließ sich in das wibblig-wobblig magisch-wabernde Zeug hineinfallen. Direkt darauf folgte Rabbe, dann Remedios, Ikari und Mina. Glum und Jargon blieben als Letzte zurück und sahen sich an.
"Ich schätze, wir sind durch Erfahrung vorsichtiger geworden", meinte der Zwerg. Dann zuckte er mit den den Schultern. "Trotzdem - Auf gehts!"
Und so verschwanden auch die letzten beiden Wächter in dem Portal.

Die Ankunft erfolgte auf eine sehr merkwürdige Weise - kurze Zeit lang spürte Jargon eine wesentliche gravitätische Desoritierung, als würde sich die ganze Welt in einem Schwung um ihn herumdrehen. Dann wurde er ausgespieen und fiel mit dem Kopf voran nach oben aus dem Boden heraus, als hätte sich die Fallgeschwindigkeit von oben nach unten verschoben. Dann prallte er mit dem Gesicht voran auf dem Boden auf, dicht hinter Glum, der offenbar über einen besseren Gleichgewichtssinn verfügte als er und noch stand.
"Dann sind wir alle da, glaube ich", meinte Mina und sah sich um. "Abgesehen von Breda."
"Da... ja, wo eigentlich?", fragte Glum die Welt im allgemeinen. So wie es aussah befanden sie sich in einem steinigen Höhlengang, der in der Richtung von der sie gekommen waren an einer Wand endete.
"Das ist eine gute Frage", antwortete Cim für die Allgemeinheit und ging zwei Schritte weiter den Gang entlang, der eine Biegung machte.
"Sieht bisher jedenfalls nicht übel aus", fügte Steinstiefel hinzu. "Irgendwie heimelig."
"Wo kommt das Licht her?", fragte sich Remedios. Sie folgte Cim.
Rabbe und Ikari gingen den beiden nach. Jargon klopfte sich noch schnell Steinstaub und Kiesel von den Kleidern, dann ging er zusammen mit Glum ebenfalls in Richtung Lichtquelle, nämlich zum Höhlenausgang. Der für sich gesehen in einer weiteren Höhle mündete, die aber um einiges größer war. Außerdem war es zugig.
"Meine Güte", äußerte sich Ikari. "Wir müssen in einem Berg sein."
Er ging ein wenig näher auf das große Loch in der Höhlenwand zu, durch das man entfernt Ländereien und Wolken erkennen konnte. "In einem gewaltigen Berg."
Die anderen stimmten zu und hielten sich vorerst von der Öffnung fern. Ikari ging lieber auch wieder ein wenig zurück, als der Luftzug stärker wurde.
"Wir sollten Breda suchen", beschloss Rabbe und ging auf eine Auswahl an Gängen in variierenden Größen zu, die sich auf der dem Loch gegenüberliegenden Seite der Höhlenwand befanden.
Den Anderen hinterherhetztend murmelte Jargon "Diese Kaverne ist wirklich groß. Warum wollte dieser... der Verdächtige hierher?"
"Das wüsste ich auch gern", meinte Cim. "Wir sollten ihn finden bevor er hat was er suchte."
"Eventuell sollten wir uns aufteilen?", schlug Mina vor.
"Hm", brummte Cim. "Ich bin mir fast sicher dass Breda am gleichen Ort wie unser Gesuchter zu finden sein wird."
"Trotzdem. Eventuell können wir ihm beim Finden seines Ziels zuvorkommen."
Der Chief-Korporal blieb vor den Höhleneingängen stehen und überlegte kurz.
"Na schön. Wer kommt mit mir?"

Leise erklomm Sebulon die steinerne Treppe. Bisher war ihm noch niemand begegnet, und aus irgendeinem Grund konnte er außer einem beharrlichen Brummen auch sonst nichts wahrnehmen, was auf einen anderen Menschen hindeutete. Was merkwürdig war, weil er die versammelte Wächterschaft das Gebäude betreten sehen hatte.
"Hmhm", brummte der IA-Zwerg als er das obere Stockwerk des Turmes erreichte. Er fand nichts außer einigen Gerätschaften, Trümmern und einem wirbelnden Portal.

30.10.2012 14: 29

Sebulon, Sohn des Samax

Sebulon sperrte sich gegen den Instinkt, beim Anblick des wobbelnden und blubbelnden Portals mit dem Kopf wiederholt gegen die nächste Wand zu schlagen. Mittlerweile hatte er mehr Mögliches und Unmögliches gesehen, als ihm lieb war. Ein meanderndes, waagrecht liegendes und hauchdünnes Schlammbad reihte sich eher mühelos ein - zumal es nicht nur in seinem Kopf war, wie es schien. Mehrere Fußabdrücke führten genau auf das Portal zu.
Der Zwerg kniete sich hin und fuhr mit dem Finger über die Dreckreste, die die Stiefel zurückgelassen hatten. Waren seine Kollegen etwa in dieses irgendwie-magische Etwas hineinspaziert?
Unmöglich. Man musste sie gezwungen haben.
Er legte die Hand auf den Boden. Die Steine waren warm und vibrierten. Ungewöhnlich für einen kühlen Tag im Herbst.
Missmutig richtete er sich auf und sah sich um, welche Schritte Priorität hatten, um den Kollegen zu Hilfe zu kommen. Sein Blick streifte durch den Raum auf der Suche nach etwas hilfreichem.
Dinge lagen herum. Ihm hatte es nur selten an Worten gemangelt, doch diese Gerätschaften sahen beinahe unbeschreiblich aus. Das war nie ein gutes Zeichen. Es bedeutete Ärger. In diesem Fall magischen Ärger. Verschwundene Wächter machten die Sache auch nicht besser. Und dass nur ein viel zu offensichtlich magisches Ding ...
Plötzlich bemerkte er, dass ein alter Bekannter vor ihm stand. Nur wenige Zentimeter groß blickte ihn ein kleines blaues Gesicht an. Rote Zotteln hingen ihm ins Gesicht.
"Lange nich' geseh'n, Samaxsohn", stellte der Kleine Freie Mann fest. Er sah mitgenommen aus; gerade so, als hätte er die letzten zwei Jahre vergeblich versucht, aus einer Kneipe zu entkommen. [2].
Ãœberrascht und verwirrt blickte Sebulon auf einen verloren geglaubten Teil seiner Selbst. Alles, was ihm zu sagen einfiel, war: "Oh"
"Freust dich nich', mich zu seh'n, wa? Macht nüscht, uns're Wege trenn' sich hier wieder." Ein Schwert wurde gezogen. Grimmigen Blicks kam der Kobold auf den Zwerg zu. "Du gehst da jetz' rein, oder ich werd' ungemütlich", knurrte er.
"Aber ... warum?", fragte Sebulon und schluckte, um seinen auf einmal massiv trockenen Hals gnädig zu stimmen.
"Ich hab mein' Auftrag, du hast dein', Samaxsohn." Der Zwerg spürte, wie sein Fuß die wabernde Masse berührte. Ein kalter Schauer ließ ihn frösteln. Das letzte, was er hörte, bevor ihn das Portal schluckte, waren die Worte: "Und je mehr dich vom Kreideland trennt ..."

Als der Agent nach oben hin ausgespuckt wurde und äußerst unangenehm landete, war er bereits allein in der Höhle. Von seinen Kollegen war keine Spur. Bevor er sortieren konnte, was passiert war, holte sein Kopf nach, was sein Körper bereits durchgemacht hatte. Er keuchte, kämpfte kurz, dann übergab er sich. Schwer atmend krauchte er wenige Meter weit und ließ sich rückwärts auf den kühlen Boden fallen.
Dann bemerkte er, dass ein Geräusch fehlte. Ein Brummen und Summen, über das er sich keine Gedanken gemacht hatte.
Als er es wagte, ein Auge zu öffnen, bestätigte sich seine Befürchtung. Das Portal war verschwunden.
Er sperrte sich gegen den Instinkt, die eigene Unvorsicht zu bestrafend mit dem Kopf wiederholt gegen die nächste Wand zu schlagen. Dazu hatte er ohnehin keine Kraft.
"Hallo?", hauchte er.
Dann meldete sich sein Magen noch einmal.

02.11.2012 0: 13

Mina von Nachtschatten

Irgendwo mitten im Berg...

"Ich denke ja immer noch, dass wir dort hinten links hätten abbiegen sollen."
Ikari Gernetod trat mit dem Fuß ein wenig Geröll beiseite, nicht allzu fest natürlich, damit er im Fall, dass das Gestein unerwartet Widerstand leisten sollte/leistete, keinen Zeh einbüßte. "Der andere Gang sah irgendwie... stabiler aus."
Glum zog die buschigen Augenbrauen zusammen.
"Und das sagst du erst jetzt, weil...?"
"Weil ich davon ausgegangen war, dass sich Zwerge mit Gangsystemen doch am besten zurechtfinden sollten."
"Tja, das mag schon sein, aber es war eine rein demokratische Entscheidung, hier entlang zu gehen und im Übrigen habe ich auch nie behauptet, mich speziell an diesem Ort auszukennen. Wir befinden uns schließlich nicht in einer wohlgeplanten und technisch perfekt ausgeführten Zwergenmine."
Der Zombie murmelte etwas Unverständliches und kickte erneut einen Stein zur Seite. Dieser sprang einmal quer durch den Gang, bevor er an der Wand abprallte und dort einen kleinen Schauer aus Gesteinssplittern auslöste. Der Stollen, durch welchen sich die drei Wächter bewegten, war in der Tat in keinem guten Zustand: Schon mehrfach hatten sie größere Felsbrocken umgehen müssen, welche aus der Decke gebrochen waren. Andere hatten sich quer im Gang verkeilt, sodass man darunter hindurch oder darüber hinweg klettern musste und bisweilen taten sich sogar Löcher im Boden auf, schwarze Schlunde von etwa einem Fuß Durchmesser. Immerhin half es, dass man diese Hindernisse rechtzeitig sah: Ab und an stachen schmale Finger aus Tageslicht durch kleine Spalten im Fels zu ihrer Rechten, was wohl bedeutete, dass ihr Weg sie an der äußeren Bergwand entlangführte. Doch selbst dieser Umstand - und die damit verbundene Frischluftzufuhr - änderte nichts an der angespannten Stimmung. Denn sie wussten noch immer nicht sicher, nach was genau es eigentlich Ausschau zu halten galt und wie sollte man sich auch zur Gänze auf die eine Aufgabe konzentrieren können, wenn man befürchten musste, dass einem demnächst die Decke auf den Kopf fiel? Zumindest Jargon schien dieser Gedanke zu schaffen zu machen; er spähte aller Nase lang nach oben und rechnete hinter jeder Kurve mit dem Ende des Ganges in Form eines eingestürzten Tunnels. Wenigstens konnten sich in einer derart maroden Umgebung keine großen, gefährlichen Tiere aufhalten... oder?
"Denkt ihr, dass hier jemand ist, also außer uns?", fragte er, an diesem Punkt seiner Überlegungen angekommen.
"Fledermäuse." Ikari wies auf eine in Augenhöhe befindliche Aushöhlung in der Wand, in welcher sich tatsächlich kleine Schatten regten. Ein drohendes Fiepen erklang, als der Zombie noch ein Stück näher trat.
"Nein, ich meine... irgendwelche Erbauer oder so."
Glum schnaubte,
"Nun, die könnten sich dann aber auf etwas gefasst machen; denen gehören ordentlich die Leviten gelesen", sprach der Lance-Korporal, " Eine derart schlampige Stollung, dass ist ja lebensgefährlich." Er tat es dem SEALS-Informantenkontakter Gernetod gleich und trat nach einem Stein, welcher in einem der Löcher im Boden verschwand. Das Geräusch, welches durch ein Aufschlagen irgendwo in der Tiefe entstanden wäre, blieb aus.
"Also sind diese Tunnel künstlich?", wagte Jargon nachzuhaken, ein nervöses Kieksen in der Stimme.
"Teils teils, würde ich sagen. Aber vielleicht sind die Konstrukteure auch einfach nur dem Prinzip "zurück zur Natur" gefolgt, was weiß ich." Glum zuckte mit den Schultern." Lass es mich einfach so ausdrücken: Die Wahrscheinlichkeit, dass uns irgendeinen ungeheuerliche Monstrosität aus diesen Stollen entgegenkommt ist geringer, als die Begegnung mit bewaffneten und potentiell feindlich gesinnten Bewohnern. Aber keine Sorge, Junge, ich bin ja bei dir."


An einer ganz anderen Stelle...

Im Grunde war Rabbe stolz auf ihr gutes Nachtsichtvermögen: Sie erkannte noch Schemen, wenn andere sich schon blind voran tasteten; sie konnte im Dunkeln Hindernissen ausweichen, gegen welche andere stießen. Das war oft nützlich, doch in der aktuellen Situation musste sich Rabbe widerwillig eingestehen, dass sie an ihre Grenzen stieß. Es war stockdunkel; sie hätte sich genauso gut mit geschlossenen Augen fortbewegen können. Die große Wächterin verfluchte sich, ihren Brustgurt mit der Laterne nicht dabeizuhaben, aber wie hätte sie auch annehmen können, diesen zu benötigen? Immerhin hatte dieser verdammte Einsatz, mit nichts als ein paar Tauben angefangen... Glücklicherweise schien der Gang relativ eben und gerade, denn sich an der Wand entlangzutasten - diese Blöße wollte sich die Ermittlerin nun wirklich nicht geben. Erst recht nicht vor ihrer Kollegin, welche sie im Dunkeln mehr erahnen als wirklich hören konnte. Ein gelegentliches Kleiderrascheln, ein Knacken, wenn sie auf etwas trat - mehr Geräusche verursachte die Vampirin nicht und da es bis jetzt ein eher schweigsamer Marsch gewesen war, fühlte sich Rabbe bisweilen vollkommen allein im Tunnel. Die Dunkelheit um sie herum schien sich mehr und mehr zu verdichten, gaukelte ihr die seltsamsten Schemen vor, welche sich vor den Augen der Wächterin kringelten, streckten und dann ins Nichts verschwanden; Rabbe hatte das Gefühl, dass sie ihr in die Ohren krochen und das dumpfe Pochen ihres eigenen Herzschlages verstärkten, bis es schien, als würde der Gang selbst vibrieren... Rabbe Schraubenndrehr versetzte sich mental eine Ohrfeige und rief sich selbst energisch zur Ordnung. Was war denn schon dabei? Abwesenheit andere Geräusche bedeutete mit einiger Sicherheit auch die Abwesenheit feindlich gesinnter Individuen und wenn sie einfach einen Schritt vor den anderen setzen, dann würde sie schon irgendwann heil an irgendeinem Ziel herauskommen. Dieser Gang würde sie nicht kleinkriegen, das waren nur die Nerven! Rabbe atmete tief durch und schritt demonstrativ schneller aus, Seltsamerweise hatte sie noch immer das Gefühl, als würde der Boden unter ihren Füßen zittern... Sie spürte eine Hand an ihrem Ellenbogen und zuckte gegen ihren Willen heftig zusammen.
"Keine Panik, ich bin's nur", erklang Minas Stimme neben ihr.
Rabbe räusperte sich verärgert. "Natürlich, wer denn sonst?", grummelte sie. "Was ist denn?"
"Irgendetwas stimmt nicht..." Der Korporal klang ein wenig unsicher und da Rabbe noch nicht genau abschätzen konnte, worauf die verdeckte Ermittlerin hinauswollte, beließ sie es bei einem einfachen: "Aha." Wenn sie sich nur einbildete, dass der Gang wackelte, würde sie das nicht auch noch zugeben!
Mina gab einen kleinen überraschten Laut von sich.
"Merkst du das denn nicht? Der Boden..."
Zu dem leichten Zittern gesellte sich in diesem Moment ein unterschwelliges Grollen, als würde in weiter Ferne ein Troll mit Steinen gurgeln.
"Jetzt wo du es sagst..."

02.11.2012 21: 34

Cim Bürstenkinn

Irgendwo ganz wo anders in einer dunklen Höhle
»Ich halte es trotzdem für eine blöde Idee, dass wir uns drei Gruppen aufgeteilt haben!«, beschwerte sich Remedios die schnuppernd in der absoluten Dunkelheit voran gegangen war.
Cim kratzte nervös an seinem Bart. Beinahe 40 Jahre seines Lebens war ihm keiner gewachsen, und er hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt. Mittlerweile bereute er es, dass er nicht doch duschen gegangen war [3].
»Frag mich mal«, antwortete er und setze vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Es behagte ihm nicht, dass sich Remedios immer mehr entfernte. »Bevor wir den Vorschlag noch zu Ende durchdenken konnten, sind schon alle davon gelaufen! Keine Glanzstunde der Disziplin!«
Er stolperte über einen aus dem Boden ragenden Stein und knallte mit den Knien auf den harten Boden.
Da berührte seine rechte Hand etwas Rundes. Es fühlte sich kühl an, aus Metall und ringförmig geformt. Konnte es sein, dass er durch bloßes Glück einen jener sagenhaften…
»Wenn du genug an meinem Kettenhemd herumgefingert hast, könntest du wieder damit aufhören, Bürstenkinn«, sagte Sebulon, Sohn des Samax.
Der Agent hatte in einer Nische gewartet, um zu sehen wer ihm hier folgte und ärgerlicher Weise, war es sein Hauptverdächtiger in der Nachrichtensache.
»Sebulon? Was bei Offler tust du hier?«, fragte der Vektor verblüfft.
»Du ermittelst schon wieder gegen mich«, entrüstet richtete er sich auf. »Wir gehen durch ein magisches Portal, verfolgen einen Übeltäter quer über die Scheibe und IA hat nichts besseres zu tun, als uns hinterher zu schnüffeln. Ich hoffe du erzählst jetzt wenigstens keine Rätsel!«
»Ist ja gut, Bürstenkinn. Sag mir lieber wo wir hier sind«, antwortete Sebulon.
Da wurde es schlagartig hell. Remedios hatte eine Lucke aufgetreten die seitlich am Gang angebracht war. Helles Sonnenlicht strömte herein und blendete die Wächter.
»Wir sind im Wyrmberg«, sagte sie betroffen und sah auf das weit unter ihr liegende Land und den schwebenden, spitz zulaufenden Unterteil des Berges hinab.
Kurz waren die beiden Männer sprachlos. Schließlich war es der Agent der sagte. »Da hast du uns ja wieder was schönes eingebrockt, Bürstenkinn!«

Plateau des Wyrmberges
Es war ein sonniger Tag, und Arin und Neom saßen an einem kleinen Tisch vor der gemütlichen Hütte die sie selbst erschaffen hatten, und tranken Tee und aßen Tauben [4].
Breda hatte es weniger gemütlich, den sie war in der prallen Sonne in einem Gitterkäfig gefangen, der so niedrig war, dass sie gerade einmal liegen konnte ohne mit der Nase oben zu streifen, und dessen Stäbe so eng beisammen waren, dass nicht einmal eine Fledermaus durchschlüpfen hätte können. Davon abgesehen, dass Arin demonstriert hatte, dass es keine gute Idee war, Tierform in seiner Gegenwart anzunehmen.
Ihr war übel von der Sonne und sie fühlte sich schwach. Zu lange war es her, dass sie Sonnencreme aufgetragen hatte.
Arin wusste über das steigende Unbehagen seines Gastes, und ignorierte es.
»Neom! Siehst du da drüben den Drachen? So einen musst Du dir vorstellen nur größer! Mit Feueratem und riesigen Krallen und einem tödlich zuckenden Schwanz!«
Eine neue Taube entstand vor dem Wasserspeier und freute sich über ihre unerwartete Existenz – 3 Sekunden, bevor sie im Maul von Neom landete.
Der Magier seufzte. Wenn er nur eine Idee hätte, wie er seinen Begleiter für Drachen interessieren könnte.


03.11.2012 10: 43

Rabbe Schraubenndrehr

*In einem dunklen Gang*

Vorsichtig tastete sich die Ermittlerin noch ein Stück vor. Das Zittern wurde immer stärker, je weiter sie voran kamen. Schließlich traten die zwei Rumler langsam um eine Ecke und sahen sich plötzlich in fahlen Licht am Rande einer riesigen Kaverne. "Zur Hölle...", entfuhr es Rabbe leise, während Mina stumm auf das sich ihr bietende Bild starrte. Nun war klar woher das Zittern kam; Die Kaverne war erfüllt von soeben landenden Drachen, bei jedem Aufprall der großen Ungetüme zitterte der Boden... Oder die Decke? Mina und Rabbe blickten verblüfft an selbige, denn obwohl es sich anfühlte als hätten sie mehr oder weniger festen Boden unter den Füßen landeten all diese Kreaturen an der Decke. Wären nicht (neben den Drachen) winzig aussehende Menschen neben selbigen Geschöpfen an der Decke herumspaziert hätten die Ermittler angenommen dass die Drachen fledermausartiges Verhalten zeigten, dennoch war die Kaverne größtenteils offensichtlich umgedreht! "Ähm...", Rabbe ordnete ihre Gedanken. "Vielleicht sollten wir das hier den anderen berichten... Die Leute hier sind im allgemeinen nämlich nicht sehr Touristenfreundlich."


*In einem anderen Teil des Stollensystems*

Die Zwomsch[5]-Gruppe stiefelte weiter durch die Finsternis. Nach längerem Marsch durch einen regulären, mehr oder weniger geraden Stollen schien derzeit alles immer nur nach unten zu gehen, der Weg(sofern man hier von einem Weg sprechen konnte) verlief in nahezu 45° Winkel nach unten und so langsam hatte besonders der Rechtsexperte den Eindruck nurnoch über eine art Kies zu laufen; Jeder Schritt knirschte. "Was glaubt ihr,-" ein Fledermausschwarm kam der Gruppe entgegen, flatterte einen Moment um sie herum und flog weiter. Irritiert blickten 2/3 den Tieren nach, der dritte schlotterte einen Moment. "Also...", setzte Jargon noch einmal an. "Was glaubt ihr, wo wir hier eigentlich sein könnten? Es muss doch irgendeinen Grund haben, warum dieser... Taubenkerl ausgerechnet hierher wollte, oder?"
"Tja."
"hm."
Die Kollegen schienen als würden sie darüber gerade ersmals nachdenken, dann antwortete der Zombie in übertrieben kultivierten Tonfall. "Nun, wie du vielleicht weißt, haben manche Gegenden der Scheibenwelt stärkere und schwächere Magische Felder. Da unser Taubenfreund in der Lage war ein Transportportal zu beschwören, oder zumindest über einen Komplizen verfügt der dazu in der Lage war, müssen wir davon ausgehen dass wenigstens einer von ihnen über Okkultes Potenziall verfügt, wir es also wohl unter anderem mit einem Zauberer, einer Hexe, einem Medium oder sonst einer magisch begabten Gestalt zu tun haben, das würde auch den vorigen Standort bei den Mobilien erklären. Also hat er wohl diesen Ort gewählt weil er eine sehr hohe magische Hintergrundstrahlung aufweißt. Warum genau ist zwar nicht genau herauszubekommen, zumindest nicht von unserer derzeitigen Position aus, aber ich befürchte fast dass er einen stärkeren Zauberer plant, was für uns... verhängsnisvoll sein könnte."
Nachdem Gernetod eine Weile so daher geredet hatte war die Gruppe irgendwann angehalten, nun tauschten Glum und Jargon, so gut es in der Dunkelheit möglich war, leicht besorgte bis irritierte Blicke. "Äh... woher weißt du das? Das mit der hohen Magischen Hintergrundstrahlung mein ich..."
"Hm?", Der Zombie hatte eben ins Dunkle gespäht. "Oh, als ehemaliger Zauberer habe ich einen Rest okkulte Fähigkeiten zurück behalten... ich kann zumindest spüren wenn wir stärkere Hintergundstrahlung haben und solche Dinge, und hier ist sie noch um einiges höher als in den Mobilien."
"O,-Okay..."
Zögernd schritt die ungleiche Gruppe weiter voran, als Mensch und Zwerg gleichzeitig an etwas nicht sichtbaren abglitten und erschreckt ein ganzes Stück hinunter rutschten. Während der Mensch panisch aufschrie versuchte der Zombie noch, den Zwerg festzuhalten, aber statt sich von dem Arm heraufziehen zu lassen riss der Zwerg selbigen mit seinem Gewicht versehntlich ab und zog ihm mit sich in die Tiefe. Wenige Sekunden später starrte der nun einarmige Zombie ins Dunkel. Von seinen Kollegen war nichts mehr zu sehen, doch das Schreien entfernte sich weiter.

03.11.2012 15: 57

Jargon Schneidgut

Mit einem sachten Seufzer stellte Arin fest, dass er drei neue Lebenszeichen in der Nähe spüren konnte. Die ursprünglichen Bewohner des Wyrmbergs hielten sich von ihm fern, deshalb wusste er dass es sich um weitere Verfolger handeln musste. Er sah zu der Vampirin im Käfig und überlegte kurz.
"Na schön werte Dame", sagte er dann und erhob sich. Bis Neom das Beschwören von Drachen gemeistert hatte würde so oder so noch Zeit vergehen, deshalb musste er sich Zeit verschaffen.
"Es wird Zeit dass du einem Nutzen zugeführt wirst." Mit federnden Schritten ging er zu ihr herüber und wehrte, wie schon lange geübt, einen Gedankenleseversuch ihrerseits ab.
"Was ich plane oder wer ich bin muss dich nicht interessieren", sagte er im Gegenzug und holte eine Schriftrolle hervor.
"Das bereitet dir jetzt vielleicht Kopfschmerzen", murmelte er dann und sprach einige Silben.

"Habt ihr das gehört?", entfuhr es Remedios plötzlich. Sie sah in die weiterführende Gangrichtung, die Ohren (metaphorisch) gespitzt.
Cim und Sebulon sahen verständnislos in ihre Richtung.
"Das klang wie... ich weiß nicht." Ihr Nackenhaar hatte sich aufgestellt. "Etwas... magisches." Sie schnupperte. Sie schnupperte etwas mehr. "Ja, es... es riecht nach frischer Magie. Verbranntem Blech."
"Und das wundert dich?", fragte Cim. "Hier?"
"Es ist keine immanente Magie", erwiderte sie. "Hier hat jemand frisch gezaubert." Keiner der beiden anderen hatte große Lust sich auf eine Diskussion einzulassen, also blieben sie still. Sebulon meinte, nachdem sie etwas hastiger in die Richtung gegangen waren, die die Wölfin bedeutet hatte: "Ich würde eigentlich fast sagen, wir sollte von der Magie weg als zu ihr hin."
In diesem Moment hörten sie das Schlagen vieler kleiner Flügel und ein gelegentliches Fiepen.
"Ducken!", rief Cim und er und die Werwölfin warfen sich zu Boden. Der Zwerg blieb einfach stehen, während der Schwarm über ihn hinwegflog. Doch damit nicht genug - die Fledertiere wandten sich wie auf Kommando um, verdichteten sich und - Breda stand hinter ihnen.
"Oh", kommentierte der männliche Feldwebel.
Remedios schnupperte, während sie und der Chief-Korporal sich aufrappelten.
"Hallo, ihr drei", kam es von Krulock. Sie wirkte ein wenig neben der Spur.
"Sie riecht nach Magie", flüsterte die feinnasige Frau ihrem höherrangigen Kollegen zu.
"Ja, das tue ich", erklärte die Vampirin. "Ich war gerade in Gesellschaft eines Zauberers." Sie grinste plötzlich das bei Vampiren so gefürchtete, beunruhigende Lächeln. "Er ist sehr nett."
"Ist er?", fragte Sebulon beunruhigt. "Vielleicht sollten wir ihm einen Besuch abstatten."
"Ich glaube, das möchte ich lieber vermeiden", meinte Breda. Sie kam einen Schritt näher, und eine Sekunde lang schien ihr Gesicht gegen das grässliche Grinsen anzukämpfen. In Remedios rebellierten alle Werwolfssinne - ein tiefes Grollen entfuhr ihrer Kehle, was Cim und den Agenten gleichermaßen erschreckte.
"Du knurrst", stellte die schwarzhaarige Frau scheinbar verwundert fest. "Was ist denn los?"
"Du bist falsch!", grollte Remedios beinahe gegen ihen Willen. Ihre Zähne schienen selbstständig länger zu werden, und mit einem Mal verspürte sie den Drang, in Sprunghaltung zu gehen.

Laut schreiend rutschte Jargon einem scheinbar bodenlosen Abgrund entgegen, der Magen glühend, die Arme und Beine kribbelnd, strömender Wind im Gesicht. Steine rissen seine Hose und seine Beine auf, ebenso seine Hände, mit denen er nach Halt suchte.
Ich will so nicht sterben!!, brüllte alles in ihm. Ihm wurde schwarz vor Augen, leuchtende Punkte schwammen vor seinen Pupillen und er glaubte schon, Gevatter Tod neben sich herschweben zu sehen. Plötzlich befand er sich im freien Fall - und landete hart auf seinen Knien und dem Bauch. Alle Luft wurde ihm aus den Lungen gepresst, die Zähne schlugen hart aufeinander,. Er blieb kurz liegen, war aber bei Bewusstsein. Er hörte plötzlich Schritte, und ein Klirren wie von Waffen. Als er aufsah stand ihm Gegenüber ein Mann, gewaltig, muskulös, bewaffnet. Und nur allzu leicht bekleidet.
Er konnte Glums Stimme hören: "Kommt mir nicht zu nahe! Ich habe diesen Arm!"
Steinstiefel befand sich in einem kaum besseren Zustand als sein geringfügig größerer Kollege - er war umzingelt von bedrohlich aussehenden, ebenso leicht bekleideten Männern und Frauen, die ihm mit Speeren und Schwerten drohten.
"Ergib dich!", sagte eine von ihnen. Er dachte kurz nach, dann ließ er Ikaris Arm fallen und hob die Hände. "Jetzt wo du es sagst - es ist vermutlich die bessere Idee."

03.11.2012 22: 22

Mina von Nachtschatten

Immer noch an der Tunnelmündung in die Kaverne

"Ich habe schon von diesem Ort gehört." Rabbe folgte der Flugbahn eines rötlich-geschuppten Exemplars mit den Augen, bis der Drache sich einen Platz unter seinen Artgenossen an der Decke gesucht hatte und dort die Flügel faltete. Auf diese Entfernung wirkten die Kreaturen wenig furchteinflößend, doch betrachtete man sie zusammen mit den zwischen ihnen herumstolzierenden Menschen, dann konnte man sich eine ungefähre Vorstellung ihrer wahren Größe machen. "Wir sollten uns hier wirklich nicht entdecken lassen und lieber den anderen Bescheid sagen", wiederholte die RUM-Ermittlerin ihren Vorschlag von eben, diesmal mit etwas mehr Nachdruck.
"Und was schlägst du vor?" Mina blickte misstrauisch in die Kaverne hinab, deren Boden nicht einmal zu erahnen war. Auch von dort stiegen ab und an Drachen auf, aber der Großteil schien durch einen Eingang irgendwo auf der anderen Seite in die Höhle zu gelangen. In was hatten sie sich da nur hineinmanövriert? "Wir haben nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo sich die anderen gerade befinden und auf einen glücklichen Zufall sollten wir uns besser nicht verlassen..."
Ein Schrei erklang; zunächst wie von Ferne wurde er schnell lauter, hallte von den Wänden zurück und die gewaltige Kaverne verstärkte das Echo bis es klang, als würde eine ganze Horde Barbaren einfallen. Unruhe entstand unter den Drachen, hier und da spie einer einen Feuerstrahl ins Nichts und auch unter den Menschen brach hektischere Aktivität aus. Einige von ihnen strömten einem Punkt schräg vor und über den beiden Wächterinnen zu, wo sich in diesem Augenblick etwas aus dem Fels löste und mir rudernden Armen zu Boden fiel. Glücklicherweise befand sich dieser nur knapp einen Meter unterhalb auf einer Art kleinem Plateau, welches sich so unauffällig in den Stein gefügt hatte, dass man es ohne das Wissen um seine Existenz nur sehr schwer hätte entdecken können. Der Schrei brach in dem Moment ab, als die Gestalt erschien und kurz darauf folgte ihr eine zweite, welche allerdings ein Stück kleiner zu sein schien. So oder so: Wirklich zu erkennen war auf diese Distanz keiner von beiden. Allerdings verhielt es sich mit der Stimme schon anders. Rabbe und Mina sahen sich an.
"Wenn ich es nicht besser wüsste... "
"... klang das nach Schneidgut."
"Bist du dir da ganz sicher?"
"Nein ..."
Von ihrer Position aus war nicht wirklich zu erkennen, was auf der Fläche da oben vor sich ging, aber die ersten Menschen hatten sie nun über die Decke erreicht und begannen sich, diesmal richtig herum[6], nach unten zu lassen.
"Verdammt", zischte Rabbe. "Wenn der Kerl es wirklich geschafft hat, sich dermaßen plump in Lebensgefahr zu bringen, dann... " Ihr fiel auf die Schnelle nichts Passendes ein, was sie ihm antun könnte, daher atmete die Obergefreite nur einmal tief durch und wandte sich wieder an ihre Kollegin. "Wie war das mit den Zufällen?"
"Tja, Ausnahmen bestätigen die Regel oder so", murmelte Mina und schob sich vorsichtig noch ein Stück näher an den Tunnelausgang, wohl in der Hoffnung, einen besseren Blickwinkel zu bekommen.
"Und wie sollen wir jetzt herausfinden, ob es sich wirklich um unsere Kollegen handelt? Ich riskier mein Leben doch nicht für ein paar ungeschickte Bergbewohner, die einfach nur zu dämlich sind, sich in ihren eigenen Gängen zurechtzufinden", schimpfte Rabbe weiter, vielleicht ein wenig zu laut, denn die Vampirin wedelte unwirsch mit der Hand, um die Kollegin zum Schweigen zu bringen. Allerdings ließ sich diese davon nicht sonderlich beeindrucken. "Kannst du nicht einfach dieses Fledermausding machen und hochfliegen?", motzte sie weiter, "Wäre vielleicht das Einfachste, nicht wahr?"
Einen Moment herrschte Schweigen. Mina zog sich wieder ein Stück weit von der Kante zurück.
"Nein, kann ich nicht", meinte sie dann knapp.
Rabbe runzelte sie Stirn.
"Kannst du nicht oder willst du nicht?", wollte sie wissen.
"Ich kann das nicht, in Ordnung?"
"Aber ..."
"Rabbe Schraubenndrehr, das hier ist weder der richtige Ort noch der passende Zeitpunkt um über ein gewisses... Unvermögen meinerseits zu diskutieren, ja?" Die Stimme der Vampirin klang angespannt und Rabbe lies es dabei bewenden - was juckten sie schon die speziesbezogenen Probleme anderer Leute? Abgesehen davon wäre ein weiterer Kommentar auch schwerlich möglich gewesen, da in diesem Moment ein Drache so dicht an ihrem Unterschlupf vorbei nach oben zog, dass der dadurch entstehende Luftstrom ohnehin jedes weitere Wort sofort vom Mund weggerissen hätte.
"Mistviecher", grummelte Rabbe und wischte sich den aufgewirbelten Staub von der Kleidung. Angeblich sollte man an diesem Ort einen Drachen nur durch bloße Vorstellungskraft entstehen lassen können... Eine Unternehmung, bei welcher der Durchführende durchaus als Drachenfutter enden konnte. Die Ermittlerin schüttelte verständnislos den Kopf. Ernsthaft, wer war denn so dämlich und beschwor freiwillig eine überdimensionale feuerspeiende Eidechse? Leute mit Todessehnsucht?
"Irgendeine Idee, wie wir sonst da hoch kommen können, ohne gegrillt zu werden?", knurrte Rabbe.
"Naja... wir könnten die Treppe nehmen...", begann Mina langsam.
"Die Treppe???"
Die Vampirin nickte und deutete auf den Punkt, bis zu welchem sie sich vorhin vorgetastet hatte. Rabbe reckte den Hals, um zu erkennen, was die verdeckte Ermittlerin meinte: Einen guten Meter neben der Tunnelmündung begann sich eine Abfolge von mehr oder weniger gleichmäßigen Einbuchtungen die Felswand empor zu winden; etwas was in Ermangelung einer akkuraten Bezeichnung hier einfach einmal als "Stufen" bezeichnet werden musste. Es gab sogar etwas wie einen niedrigen Handlauf in Form einer schmalen, bröckeligen Steinmauer.
"Na, von mir aus ..."

04.11.2012 14: 12

Sebulon, Sohn des Samax

Alle etwa drei Sekunden spürte Breda Krulock einen stechenden Schmerz zwischen ihren Ohren. Sie war nun schon eine Minute lang regelmäßig in die Knie gegangen und hatte sich dann entschieden, dass es sinnfrei war, zu stehen, wenn sie ohnehin nicht klar denken konnte.
Sie hatte während der kurzen Beschwörung aus seinen Gedanken eine Ahnung gewinnen können, was dieser schleimige Möchtegernmagier vorhatte, und sie hoffte, dass ihre Kollegen die magische Tarnung durchschauen würden. Wenn nicht.
Schmerz flammte durch ihren Kopf.
Sie war mit dem schmatzenden Taubenschlinger allein. Das war eine Gelegenheit, die sie nutzen musste.
Breda zog sich an den Käfigstangen hoch. "Du bist ziemlich", sie biss die Zähne zusammen, als der nächste Schmerz durch sie hinwegflutete, "gut im Taubenzaubern."
Neom unterbrach seine kulinarischen Übungen und sah zur Gefangenen hinüber. "Oh, danke. Auch eine?"
Sie schüttelte den Kopf und versuchte eine Schmerzwelle so zu vertreiben. Es half nicht. Sie entschied sich, dass es das beste wäre, ruhig zu sprechen: "Nein, ich bin einfach überrascht, dass du so", ein ruhiger Atemzug gegen den Schmerz, "erstaunlich gut bist und dich dennoch herumkommandieren lässt", atmen, "von diesem halben Magier. Hat er jemals", atmen, "selbst eine Taube erschaffen?"
Der Wasserspeier nickte eifrig und Putz bröckelte von seinem Schädel. "Hat er. Mit Hut und großem Abra-Kadaver. Arin ist großer Magier."
Die gefangene Vampirin zeigte grinsend ihre Zähne. "Mit einem Hut? Brauchst du etwa", atmen, "einen Hut, um eine Taube zu zaubern?" Atmen. "Wenn man einen Hut braucht, ist es", atmen, "geschummelt und nichts als ein Trick."
Der Wasserspeier bekam große Augen. Sie konnte sehen, wie es in ihm arbeitete. Neom rang jedoch nur kurz mit sich. "Du lügst", stellte er genüsslich fest. "Lügst, lügst, lügst. Bist gefangen und willst fliehen."
Innerlich stimmte Breda zu: Sie würde lügen, um aus diesem Käfig entkommen zu können. Dennoch spürte sie, dass der ausgenutzte Wasserspeier bei ihr Mitleid hervorrief.
"Du kannst ihn ja ..."
"Kann ihn -?"
Ãœberrascht atmete sie durch. Der Schmerz war ausgeblieben. War etwa sein Plan aufgegangen und er brauchte die Tarnung nicht mehr? Ãœble Ahnungen stiegen in ihr auf.
"Fragen. Du kannst ihn fragen, ob er dir nochmal eine Taube herzaubert, aber ohne Hut. Wo wir gerade darüber reden: Ich hätte auch Hunger auf eine Taube. Könntest du mir bitte eine Große machen? Am liebsten so groß wie der Käfig oder größer?"
Das Misstrauen wich aus dem Gesicht des Wasserspeiers und er nickte zutraulich. "Taube. Lecker lecker Taube. Groooooße Taube."
Magische Felder verschoben sich. Eine Taube flappte in die Realität, drei Meter groß und mächtig schwer. Sie landete auf Bredas Gefängnis und entleerte sich knapp neben den begeisterten Wasserspeier. Unter dem enormen Taubengewicht begannen die Stangen zu biegen.
Zufrieden lächelte die Vampirin. Noch ein bisschen und dieser Käfig würde keine Fledermaus mehr halten können.

Hoch oben erspähte ein Drache eine ungewohnt große Zwischenmahlzeit.

07.11.2012 9: 03

Remedios von Schwarzfell

Neom betrachtete die überdimensional große Taube mit verzücktem Gesicht und hopste aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. Die Taube blinzelte ihm ausdruckslos entgegen, gurrte leise und putzte sich unter den Flügeln. Neom näherte sich ihr vorsichtig. Das war mal eine ganz andere Größenordnung! Kleine Tauben konnte jeder verspeisen - aber ein solches Exemplar? Wieso war ihm diese Idee nicht schon früher gekommen?
Die Stimme der Vampirin holte ihn in aus seinen Gedanken. "Nicht schlecht. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass man von dieser Taube allein satt wird. Die würde sich höchstens für eine kurze Zwischenmahlzeit eignen, wenn man jedoch richtig hungrig ist...."
Breda bemühte sich, gelassen zu klingen. Die Schmerzen in ihrem Kopf hatten wieder eingesetzt und waren unerträglich. Noch reichte der Abstand zwischen den Gitterstäben nicht aus, um sich befreien zu können. Wenn sich der kleine Wasserspeier aber tatsächlich erneut auf ihr Spiel einlassen würde, hätte sie vielleicht eine Chance, sich befreien zu können.
Neom warf ihr einen argwöhnischen Blick zu. Sollte diese dünne Person so viel essen können? Sicher nicht mehr, als er selbst! Er blinzelte kurz und eine zweite Taube landete flügelschlagend neben der ersten. Die Stäbe des Käfigs bogen sich weiter. Hinter Bredas Stirn pochte es heftig. Sie musste hier raus.
Der kleine Wasserspeier konnte indessen sein Glück kaum fassen. Zwei Tauben dieser Größe! Ob er beide auf einmal fressen würde, oder doch eine nach der anderen?
Weiter kam Neom bei der Planung seiner nächsten Mahlzeit nicht. Ein riesiger Schatten glitt über das Plateau, streifte den Käfig, die Tauben, den kleinen Wasserspeier und lenkte dessen Aufmerksamkeit nach oben.
Der grüngeschuppte, schlanke Drache, der die Taube zuvor als sein Mittagessen auserkoren hatte, zog enger werdende Kreise über dem Plateau. Und nun hatte sich seine Mahlzeit soeben verdoppelt! Er zog eine kleine Schleife, um Schwung zu holen, entblößte sein schimmerndes Gebiss und schoss auf die ungleiche Gruppe zu.

In einem dunklen Gang im Inneren des Wyrmbergs
Mit einer Mischung aus Faszination und Schrecken verfolgten Cim, Sebulon und Remedios das Mienenspiel Breda Krulocks. Die Vampirin bleckte die Zähne und fauchte, verzog ihr Gesicht im nächsten Moment zu einem irren Grinsen, nur um im nächsten Moment den Kopf zur Seite zu reißen und aufzuschreien. Das Gesicht der Vampirin verlor seine Konturen, schien zu schmelzen.
"Was zum...", entfuhr es Cim.
Bredas Kopf ruckte zurück, ihr Körper schien sich zu strecken, ihr Gesicht wurde wieder klar.
"Ich habe mich lange genug mit euch herumgeschlagen." Ihre Stimme klang merkwürdig verzerrt. "Ihr werdet langsam lästig."
Breda richtete ihre Hände auf die Wächter, die sie geschockt anstarrten, und murmelte ein Wort. Ein oktarines Wabern umgab ihre Fingerspitzen.

08.11.2012 10: 47

Cim Bürstenkinn

Remedios riss sich die Uniform vom Körper, während sie sich in ihre schneeweiße Wolfsgestalt verwandelte. Über ihr entstand plötzlich ein schwarzer Zylinder, mit einer schmalen aufgedrehten Krempe. Der Hut drehte sich langsam um die eigene Achse, und schien zuerst sanft zu pulsieren, wurde dann von Kontraktionen erschüttert die wie Geburtswehen wirkten. Während die Werwölfin noch verblüfft nach oben sah, fielen hunderte handgroßer Spinnen aus der Kopfbedeckung auf sie und begannen sie einzuspinnen.
Cim und Sebulon nickten sich zu und umrundeten die Wächterin, die versuchte die Netze so schnell zu zerreißen wie neue gesponnen wurden. Der Hut pumpte immer noch neue Spinnen in die Höhle, und blitzartig krochen sie nun auch auf die beiden Männer zu.
"Ich wünsche euch viel Spaß mit den Tierchen, allerdings würde ich mich nicht von ihnen beißen lassen!", sagte Breda und verwandelte sich endgültig in einen Mann, dem Bredas Uniform und Stiefeln nur herzlich schlecht passte. Seine haarigen Beine sahen in der kurzen Hose und den langen Stiefeln wirklich fehl am Platz aus.
"Was findet diese Frau nur an dem Mieder?", fragte er und winkte ihnen zum Abschied, während er langsam durchsichtig wurde. Endlich versiegte auch der Strom an Spinnen und der Hut verschwand mit einem "Plopp".
"Ich kann Spinnen nicht leiden", knirschte Cim und während er vor den näher kommenden Tieren zurückwich, zog er seinen Flachmann aus dem Umhang.
"Das ist genau was ich von dir erwarte Bürstenkinn", schimpfte Sebulon. "Kaum wird es gefährlich, beginnst du zu saufen!"
Der Vektor nahm seinen Umhang ab und schüttete den hochprozentigen Rum darüber.
"Stimmt. Und jetzt rauch ich auch noch!", er entzündete ein Streichholz an der Wand hinter ihm und gleich darauf brannte der Umhang lichterloh. Wie mit einer Flammenpeitsche schlug er auf den "Spinnenschwarm" ein, deren Interesse näher zu kommen plötzlich viel geringer wurde. Endlich erwachten sie aus dem Bann des Magiers, stellten fest, dass Menschen üblicher Weise nicht auf ihrer Speisekarte standen und verkrochen sich im Höhlensystem des Wyrmberges.
Schnell rannte er zu der bereits hoffnungslos eingesponnenen Remedios und schlug mit dem brennenden Umhang auf Netze und Spinnen ein. Doch er hatte nicht daran gedacht, dass die Werwölfin wesentlich mehr Angst vor Feuer als vor Spinnen hatte. Als der brennende Umhang sie berührte, schlug sie panisch um sich.
Cim wurde gegen die Höhlenwand geschleudert und blieb bewußtlos liegen. Die brennenden Netze ließen sie panisch und instinktiv reagieren und sie sprang aus der Öffnung die ins Freie führte. Der kleine Schönheitsfehler, dass es hunderte Meter nach unten ging wurde ihr erst bewusst, als sie sich im Fall in ihre menschliche Form zurückverwandelte.
Endlich verloren auch die Spinnen um Sebulon ihr Interesse an dem Agenten und verkrochen sich wie ihre schnelleren Artgenossen.
Er sah die Uniform der Wächterin am Boden und den SEALS regungslos und verkrümmt an der Wand liegen.
"Das läuft ja prima heute!", sagte er sarkastisch und ging zu dem Vektor um ihn wach-zu-ohrfeigen.

Seastro, war vor rund zweihundert Jahren erschaffen worden und versuchte sich aus den Themen der Menschen möglichst heraus zu halten. Wenn immer einer der kleinen Kreaturen zu ihm hochgeklettert kam, zog er es vor seine Position zu wechseln. Für ihn wäre es sehr demütigend gewesen als Reittier zu enden, deshalb hatte er es auch vorgezogen seinen Erschaffer gleich zu fressen, bevor er auf solche Ideen kam.
Natürlich war Futter ein Thema – er musste es durch seine Unabhängigkeit selbst suchen, und war darauf angewiesen, dass er den domestizierten Drachen etwas abjagte oder selbst fündig wurde. Die beiden Tauben unter ihm, waren genau seine Kragenweite, wie er fand. Er würde eine Woche satt sein, wenn er sie erst in seinem Bauch hatte und konnte endlich diese dumme Höhle verlassen.
Wie ein Adler stürzte er hinunter, schnappte sich die Tiere mit den Krallen und landete ein Stück von dem eigenartigen Käfig entfernt auf dem sie gesessen waren. Während er ein Tier auf den Boden drückte, biß er dem zweiten den Kopf ab und genoss den Schwall warmen Blutes der sich in sein Maul ergoss.
"He, das war mein Frühstück!", rief der Wasserspeier und verschränkte beleidigt die Hände vor der Brust.
Seastro sah kurz in seine Richtung, sah ihn aber weder als Gefahr noch als Futter und fraß weiter.
Auch die dünne Frau die nun aus dem zerbrochenen Käfig kletterte interessierte ihn nicht solange er die fetten Tauben hatte.
Breda, versuchte immer noch vergeblich den Schmerz in ihrer Stirn loszuwerden. Jeder Versuch sich in einen Fledermaus-Schwarm zu verwandeln führte nur zu einem intensiven Schmerz zwischen ihren Augen.
"Wie sieht es hier den aus?", sagte ein bequem an der Wand lehnender Arin und sah Neom kritisch an.
"Der … der grüne Drache hat meine schönen Tauben aufgefressen. Die Frau hat jetzt auch nichts gekriegt!", jammerte der Wasserspeier und zeigte auf Seastro der Arin misstrauisch ansah.
Breda hatte versucht die Ablenkung auszunutzen und war auf dem Weg zum nächsten Gebüsch. Mit einem erleichterten Seufzer schnitt sich Arin endlich das Mieder vom Leib.
"Bei Offler, das Ding würde mich umbringen. Aber wenn Du auf sowas stehst, kann ich Dir helfen."
Ãœber Breda erschien der Zylinder und ohne Vorwarnung fiel ein Hanfseil aus dem Hut, das sich sofort um ihre Beine schlang und von dort nach oben kroch, bis sie bis zum Hals eingewickelt umfiel und es sich selbst verknotete.
Der Magier ignorierte sie und bemühte sich mit den Stiefeln der Wächterin zu Neom zu gehen, ohne sich einen Knöchel zu brechen.
"Neom, mein Freund! Dieser grüne Drache dort hat dir einfach dein Essen weg genommen. Macht dich das nicht schrecklich traurig?"
Der Wasserspeier nickte.
"Das wollen wir aber nicht durchgehen lassen, oder?"
"Aber er ist ziemlich groß!", merkte Neom an.
Arin hob die Hände wie ein Prophet. "Und weißt du was da als einziges Mittel hilft?"
Stumm schüttelte Neom den Kopf.
"Ein noch viel größerer Drache!"


10.11.2012 8: 01

Rabbe Schraubenndrehr

*Ein dunkler, stickiger Gang*

Ein Zombie hetzte durch einen Gang. In Momenten wie diesen war er immer froh, keinen Atem zu brauchen, dennoch fühlte er sich langsam ein wenig erschöpft. Nachdem seine Kollegen mit seinem Arm in die Tiefe gestürzt waren hatte er zunächst nach einem Weg gesucht, ihnen gefahrlos nachzukommen, musste aber schnell aufgeben. Der einzige direkte Weg schien eine steinige Rutschpartie zu sei, doch das könnte für einen Zombie seiner Art leicht zur völligen Zerstücklung führen.
Unwillkürlich musste sich der Obergefreite der Vorstellung stellen, dass seine Kollegen vielleicht schon an einer Stelle abgerutscht und in schier bodenloses Nichts gefallen sein könnten, oder von einem ungünstig aus einer Wand ragenden Stalagmit aufgespießt... In beiden Fällen dürften sie eher schwer zu finden sein, unabhängig davon ob sie einen Zustand wie den seinen anstrebten, oder nicht.
Er versuchte sich am Kopf zu kratzen und erinnterte sich erst Sekunden später, dass er ja nurnoch einen Arm hatte. Zielstrebig kratzen die Finger am vorhanden Arm an einer Naht, dann lief er weiter.
Er musste wenigstens die anderen informieren, alleine würde er die Vermissten wahrscheinlich nie finden.


*In der Kaverne*

Fieberhaft suchte das Gehirn der sich im freien Fall befindlichen (und oben drein nackten) Frau nach einer Lösung, wie man dem drohenden zermatschtwerden entgehen konnte. Der Sprung mit dem sie sich vor wenigen Sekunden aus versehen in die Weite des offenen Raums katapultierte hatte sie nur wenige Meter von der Felswand weggebracht, doch schien ihr von dieser Seite her kaum Hilfe ersichtlich; Die ganze Wand war rau und teils mit spitzen Steinen übersäht, zu mal sie in keinerlei Reichweite zu selbiger stand. Weiterhin gab es nicht viele Möglichkeiten. Remedios hatte nicht mal mehr ihre Rüstung an, die sie vielleicht wenigstens ein bisschen gschützt hatte, aber im grunde war das bei dieser Höhe wahrscheinlich ohnehin egal.
Natürlich war sie als Werwolf untot, und sollte eigentlich nur durch Feuer oder Silber auslöschbar sein, aber... bei einem solchen Sturz war sich selbst unsicher ob sie so nicht doch als breiige Einlage in einem Sargsandwich enden würde.
"Zumindest sofern es überhaupt jemand hinkriegt meine Überreste für eine Beerdigung zusammen zu kratzen*, dachte sie bitter als der gefürchtete Aufprall plötzlich sehr viel schneller und... weicher kam, als gedacht.
"Nanu?!", entfuhr es dem überaschten Drachenreiter, in dessen Armen Remedios zu ihrem eigenen Erstaunen gelandet war. Er blickte erstaunt nach oben und dann wieder auf den Körper der Wächterin. "Von wo bist du denn runter gefallen?", fragte er, und musterte sie interessiert.


*In einem anderen Höhlenbereich*

Rabbe und Mina hatten die Stein"treppe" inzwischen erklommen und tasten sich weiter durch einen Gang. Sie hörten das Geräusch mehrerer Leute die irgendewas zu reden schienen, und die Obergefreite war sich dabei fast sicher das nervenaufreibende Gejammer des Schneidguts vernehmen zu können. Eben lugten die RUMler hinter einer Felswand hervor, als sie auch schon Glum und den Rechtsexperten sahen, welche offenbar soeben abgeführt werden sollten. "Ja toll, ihr habt uns gefangen.", sprach der Zwerg soeben. "Und nun? Werdet ihr uns qualvoll foltern damit wir euch alles sagen was wir wissen? Wollt ihr mit uns um unsere Freiheit kämpfen? Uns zu eurem Anführer bringen?" Der Moloss schien irgendwie aufgebracht. "Nun... ich weiß das quirmianischer Spritzkuchen manchmal eklig aussieht aber oft hervorragend schmeckt, dass man Leute gut ohrfeigen kann wenn man gerade einen extra Zombiearm zur Hand hat und wenn ihr uns zu eurem Anführer bringt können wir dem wenigstens direkt erklären in was für riesige Schwierigkeiten er kommt wenn ihr uns nicht sofort frei lasst!"
Die umgebenden Gestalten betrachteten sie, ohne eine Miene zu verziehen. "Ihr werdet nun mit uns kommen.", sagte schließlich einer von ihnen bestimmt, und sofort wurden die Wächter mit leichten Stößen in den Rücken aufgefordert, sich auf den Weg zu machen.

10.11.2012 12: 15

Mina von Nachtschatten

Auf dem Rücken eines Drachen, in luftiger Höhe...

Es war eine rein instinktive Reaktion und wenn Remedios sich die Zeit genommen hätte, sie einmal zu überdenken, wären ihr sicher einige Punkte eingefallen, warum es besser wäre eben das nicht zu tun. Doch der Umstand, gerade so einem Schicksal als matschiger Klumpen auf dem Felsboden entronnen zu sein, die damit verbundene Aufregung, sowie die Tatsache vor einem vollkommen fremden männlichen Wesen keinen einzigen Fetzen Stoff am Körper zu tragen, ließen solche Dinge wie Besonnenheit vorerst in den Hintergrund treten. Ihr Ellenbogen schoss nach oben mit dem klaren Ziel, sich in das zunehmend süffisant werdende Grinsen des Kerls zu bohren und hätte der Drachenreiter nicht über exzellente Reflexe verfügt, wäre dies ganz sicher auch gelungen. So aber traf Remedios nur die Stelle zwischen Auge und Schläfe, welche durch die Wangenklappe seines Helms nicht mehr abgedeckt war, was aber in etwa das gleiche Ergebnis hatte: Die Miene des Mannes verwandelte sich für einen kurzen Moment in ungläubiges Staunen, bevor er die Augen verdrehte und schlaff in sich zusammensackte. Im gleichen Moment wurde der Flug unruhiger; das Tier unter dem Sattel ruckte unwillig, als spürte es, dass soeben eine entscheidende Veränderung vorgegangen war - und da wurde auch der Werwölfin zum ersten Mal so richtig bewusst, dass sie nun auf sich allein gestellt auf einem tonnenschweren Problem saß. Eilig suchte sie mit den Augen ihre unmittelbare Umgebung ab, doch ihre Optionen hielten sich in Grenzen: Sie waren immer noch sehr weit oben und wenn sie verhindern wollte, ihren Fall von vorhin fortzusetzen, musste sie etwas tun bevor der Drache auf die Idee kam seine momentan nutzlose Besatzung an der nächsten Felswand abzustreifen. Remedios klammerte sich mit beiden Händen am Sattelhorn fest und zog ein Bein auf die andere Seite, um sich in eine aufrecht sitzende Position zu bringen. Der Bewusstlose hinter ihr gab ein leises Geräusch von sich. Lange würde er nicht mehr im Reich der Träume weilen und die Wächterin hoffte, zum Zeitpunkt seines Erwachens schon weit genug weg zu sein, um nicht die Konsequenzen für die sich mittlerweile abzeichnende, bläuliche Schwellung in seinem Gesicht tragen zu müssen. Vielleicht würde der Drache ja von selbst irgendwo landen, wenn sie ihm weiterhin die Präsenz eines Reiters vermitteln konnte... Remedios griff nach den lose im Flugwind baumelnden Zügeln... und hoffte das Beste.


Auf dem Plateau...

Neom dachte angestrengt nach.
"Und wenn ich das mache... dann nimmt mir niemand mehr meine Tauben weg?", vergewisserte er sich.
Arin lächelte breit. "Wer würde das dann noch wagen, mein Bester?"
Die Nüstern des Wasserspeiers zuckten nervös, als er zu dem großen grünen Drachen hinüber spähte. Dann verdichtete sich die Luft um sie herum, sie lud sich auf, knisterte und wurde so zusammengepresst, dass es schien, als würde die Welt sprichwörtlich die Luft anhalten. Und dann atmete sie mit einem Mal aus, der Druck entwich schlagartig nach allen Seiten und an der Stelle des zerstörten Käfigs zeichnete sich nun eine kolossale Erscheinung ab. Wobei es eben nicht mehr als eine Erscheinung war: Die Umrisse waren nicht klar definiert; wie durch ein Hitzeflirren hindurch konnte man die Umgebung hinter dem Drachen noch verschwommen erkennen und als er nun das Maul zu einem Brüllen aufriss, erklang dieses wie ein fernes Echo.
Peluga runzelte sie Stirn.
"Denkst du nicht, die Situation erfordert etwas... Substanzielleres?", meinte er, um einen freundlichen Tonfall bemüht. In Wahrheit strapazierten die Sache langsam aber sicher seine Geduld.
Neom blinzelte hektisch und warf dem Magier einen verzeihungsheischenden Blick zu.
"Aber, aber... wenn er zu wirklich wird... dann könnte er noch viel mehr meiner Tauben fressen als der andere."
Der Drache schlug mit den durchsichtigen Flügeln und drehte in einer eleganten Bewegung den ebenso wenig stofflichen Kopf in Richtung seines Beschwörers.

11.11.2012 13: 11

Jargon Schneidgut

"...verschulden am höchstwahrscheinlichen Tod ein...", hallte es durch den Gang, den Ikari gerade verfolgte und sofort beschleunigte sich sein Humpeln auf Höchstgeschwindigkeit. Er erkannte zwar die Stimme des Wächters nicht, aber es klang auf jeden Fall nach einem seiner Kollegen.
"Hallo?", rief er mit seiner am wenigsten röchelnden Stimme und konnte einen Lichtschimmer hinter einer weiteren Biegung ausmachen. Die Geräusche seiner vermuteten Kollegen verstummten. Er glaubte, das Knirschen von Stiefeln und das Klirren eines Kettenhemdes zu hören. Er wurde unsicher und ging etwas langsamer auf die Biegung zu.
"Ich bin es, Ika-"
"T'dr'duzk b'hazg t't!"
Ein scharfes Sirren ertönte, und Ikari sah sich plötzlich stark desorientiert.
"Oh", folgte daraufhin ein überraschter Ausruf Sebulons. Etwas schlug mit einem ziemlich wiederlichen Geräusch auf dem kiesigen Höhlenboden auf.
Kurz war es still. "Toll gemacht", brummte der Zombie, während sein Körper in sich zusammenfiel.
"Das war ganz klar ein Unfall", rechtfertigte sich der Zwerg und sah suchend den Höhlenboden ab.
"Hier drüben, neben- He ist das Cim? Wieso ist er ohnmächtig?"
"Das ist kompliziert."
"Oh."
Die Stiefeltritte Sebulons knirschten heran und rückten in Ikaris Sichtfeld, dann wurde der Zombiekopf emporgehoben. Kurze Zeit lang herrschte Stille.
"Kennen wir uns?", brummte er dann und zog eine Braue hoch.
"Ich schätze, wir haben uns ein, zwei mal auf dem Flur gesehen. Deshalb habe ich dich auch nicht gleich erkannt", erwiederte der Stammagentenzwerg. Er sah fasziniert den zombiefizierten Kopf an.
"Ikari Gernetod, wenn ich mich nicht irre."
"Richtig." Der Gernetote leckte sich kurz über die Lippen und stellte fest, das das überhaupt keinen Eeffekt hatte. "...ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mich zu meinem Körper bringen würdest." Seine Pupillen machten eine Bedeutung nach unten. "Ich tropfe."

Jargon fühlte sich immer unwohler, während er und Glum von den leichtbekleideten Bewaffneten durch einen recht breiten Gang geschubst wurden.
"Sieht offiziell aus", brummte Steinstiefel und warf immer wieder missbilligende Blicke in Richtung ihrer Bewacher.
"Wieso das?", wunderte sich sein Kollege und sah umher.
"Die Fackeln."
Schneidgut nickte. Das klang irgendwo richtig.
"Ruhe jetzt!", keifte eine der Frauen und stieß den kleinen Mann feste in den Rücken. Es blitzte kurz vor seinen Augen, und eine Sekunde lang fühlte er seine Beine zittern. Er schüttelte sich.
"Oha", murmelte dann der Zwerg neben ihm. Jargon sah nach vorne und schluckte.
Sie hatten offenbar eine Art Thronsaal erreicht - bezeichnend stand am Kopfende der Höhle ein solches Möbelstück, gewaltig, steinern und mit Schädeln aller erdenklicher Formen verziert. Eine Frau saß darauf, noch knapper bekleidet als die anderen Bewohner des Bergs. Sie schien überrascht.
"Wen bringt ihr mir da?"
"Einige Eindringlinge, Gebieterin", sprach die vorher keifende Frau, Jargons Meinung nach um einiges lauter als nötig. "Wir haben sie am Ausgang der Rutsche gefunden."
Die Gebieterin erhob sich und machte sich daran, vom Thron abzusteigen.
"Interessant... noch mehr Zauberer aus Ankh-Morpork?" Sie beäugte die beiden im Vergleich sehr kleinen Wächter, und ihr Mund wurde schmaler. "Nein, keine Zauberer. Aber sie sehen nach Stadtmenschen aus."
Glum tauschte einen Blick mit Jargon.
"Wir sind... Diplomaten", log Glum. "Aus Ankh-Morpork."
"Diplomaten?" Die Gebieterin durchbohrte ihn mit ihrem Blick. "Warum zur Hölle sollte mir jemand einen Diplomaten schicken?"
Glum, der verweifelt versuchte den Blick auf die Augen der nur mit einem Ledergeschirr bekleideten Frau gerichtet zu lassen, schluckte und sagte: "Wir... haben erfahren dass sich ein von unserer Staatsgewalt gesuchter Verbrecher in euren Gefilden aufhält."
"Und weiter?"
"Wir... wollen die Herausgabe dieses Verbechers aushandeln."
Sie zeigte keine Regung.
"Wer soll dieser Verbecher sein?"
Glum schielte verzweifelt zu Jargon.
"Äh... ein... Zauberer." Kurze Stille. "Hut und... Robe und so. Zaubert. Hat vermutlich viele Tauben bei sich."
Sein Kollege kam ihm zu Hilfe. "Er wird angeklagt, Regierungsgeheimnisse abgefangen und für sich genutzt zu haben", sagte Schneidgut mit immer schwächer werdender Stimme. Der eiserne Blick Liessas ließ ihn nicht nur im Inneren zusammenschrumpfen, und so langsam kam ihm der Verdacht, dass die Gebieterin nichts von Politik hielt.
"Ich habe zwei Möglichkeiten für euch", sagte sie nach kurzer Bedenkzeit und ging auf eine Wand zu, in die offenbar eine gewaltige Holzklappe eingelassen war. Mit einem Ruck stieß sie die Klappe auf und gab den Blick auf die Außenwelt und, für Jargon und Glum um einiges relevanter, den Weg nach unten frei.
"Erstens könnt ihr um euer Anliegen und um euer Leben kämpfen." Sie wies mit einer Hand auf das klaffende Loch. "Oder ihr könnt... gehen." Sie lächelte sachte.
Glums Blick trübte sich, als er sich die Möglichkeiten und ihre Folgen ausmalte. "...können wir das kurz überdenken?"

12.11.2012 19: 02

Rabbe Schraubenndrehr

Rabbe Schraubenndrehr linste angestrengt durch ein sehr kleines Loch in einer Felsplatte, und rieb sich dabei selber Steinstaub in die Augen. "Was reden die da nur?", überlegte sie genervt und (geringfügig) besorgt zugleich. Sie hatte so einige Geschichten über den Wyrmberg und seine Bewohner gehört, und selbst die Teile die ihr als glaubhaft erschienen gefielen ihr nicht sonderlich. Unangenehm erinnerte sie sich in diesem Zusammenhang an einen Bericht, nachdem den Opfern der Bewohner gerne die Augen aus dem Kopf gegessen wurden. Es schauderte sie.
"Wie siehts aus, kannst du irgendwas erkennen?", schreckte Mina sie von diesem Gedanken weg, während sie wohl nahezu ebenso angespannt neben ihr verharrte. "Nicht wirklich..." Rabbe rieb sich noch mehr Steinstaub in die Augen. "Glum und Schniedgut stehen noch immer von Wächtern umzingelt da, aber da ist eine Frau die hier wohl das sagen zu haben scheint... und die offenbar keine gute Erziehung genoß.", fügte sie mies gelaunt hinzu, was ihr einen mehr als überaschten Blick von Mina einbrachte. "Keine Gute Erziehung? Und das von einer Frau die mit jedem zweiten Satz jemanden anmotzt.", wunderte sie sich.
"Jedenfalls macht Glum sich offenbar wieder mal wichtig und Schneidgut zittert wie Espenlaub... außerdem hat man ihnen Ikaris Arm abgenommen.", Rabbe wandte sich mit verschmiertem Gesicht von der Wand ab. "Kannst du vielleicht irgendetwas davon verstehen was sie sagen? Ihr Vampire habt doch angeblich so ein gutes Gehör, es wäre also nützlich wenn du,-"
"Hey! Was macht ihr hier?", rief in dem Moment ein knapp bekleideter Bewohner der offenbar aus einer anderen Richtung gekommen war.
Die Wächterinnen sahen sich in kaum einer Sekunde kurz an, dann den bedrohenden. Dann rannten sie.

Jargon und Glum sahen sich in der großen Halle derweil betreten an. Es war beiden klar, dass sie im Grunde keine Wahl hatten... Aber wer wollte das im Angesicht von fast sicherem und eher wahrscheinlichen Tod schon eingestehen?
"Also? Wie sieht eure Antwort aus, was darf es sein? Wollt ihr kämpfen oder... gehen?", ein süffisantes Grinsen umspielte Liessas Gesicht. Nachdem Glum sich selbst gegenüber zugab dass es derzeit wohl keine andere Chance gab (zumindest nicht ohne dass mindestens einer ihrer Kollegen auf eigene Faust eingriff), räusperte er sich und trat einen (selbst für Zwerge) kleinen Schritt vor. "Also schön, wir nehmen deine Herausforderung an, und sobald wir gewonnen haben werdet ihr uns freien Zugang zu allen Bereichen des Berges gewähren, klar?"
Liessa lächelte böse. "Aber sicher, Herr Zwerg... Falls ihr gewinnt werden wir das Selbstverständlich tun." Sie gab ihren Leuten einen Wink und die Stadtwächter wurden von einigen Bergwächtern aus dem Saal geschubst. "Wir bringen euch jetzt zur Waffenkammer. Ihr bekommt Waffen und Rüstung von uns zur Verfügung gestellt, in zwei Stunden dürft ihr für eure Sache kämpfen und sterben."


*Zurück bei Arin, Neom und Breda*

Beunruhigt lauschte die Vampirin den Bestrebungen Arins, Neom dazu zu bringen einen so großen Drachen zu beschwören. Er redete schon seit gut einer Viertelstunde auf den Wasserspeier ein, damit dieser den Drachen real werden ließ, bisher jedoch ohne Erfolg. Bisher. Während dem hin und her der beiden hatte Breda anstalten gemacht sich Richtung eines anderen Tunnels zu begeben, was sich in anbetracht ihres gefesselten Zustands jedoch als weniger einfach darstellte: Sie robbte in langsamen Bewegungen über den felsigen Boden, eine Disziplin die ihrem ohnehin noch schmerzendem Kopf nicht gefiel ebenso wenig wie dem Rest des Körpers, dem das Seil schmerzhaft fest über die Haut rieb. "Verstehst du das nun, Neom? Der neue Drache wird unter unserer Kontrolle stehen, deshalb wird er deine Tauben mit Sicherheit nicht fressen, im Gegenteil! Er wird uns beide und all deine Tauben beschützen, egal wie groß sie seien mögen."
"Also... kann mich dann niemand mehr an mein Essen?", rekapituliert Neom noch einmal, und Arin nickte bestätigend. "Ganu Neom, Ein großer Drache wird für dich nur etwas gutes sein."
Damit begann Neom sich zu konzentrieren um den Drachen real werden zu lassen, als er noch einmal inne hielt. "Aber... muss ich den Drachen dann nicht auch füttern, und für ihn extra Tauben machen?"
Breda grinste unwillkürlich. Dieser Neom war wirklich ein simples Gemüt. Während Arin sich dem Geräusch nach zu urteilen gerade die flache Hand vor den Kopf geschlagen hatte, war die Vampirin endlich zu einem anderen Tunnel gelangt. Er ging ein wenig steil nach unten, aber so wie sie ihre Situation derzeit sah war die Möglichkeit des herunter rollens vielleicht durchaus sinnvoll, immerhin käme sie so schneller ein Stück weiter von Arin weg. Mit diesem Gedanken robbte sie die letzten zwei Meter bis zur Kante weiter und ließ sich dann über den Rand gleiten, während Arin wieterhin darauf konzentriert war seinen okkult begabten Wasserspeier über die Feinheiten der Drachenkontrolle aufzuklären.


*In der Waffenkammer*

"Das soll eine Rüstung sein?!", entfuhr es Glum wütend, während Jargon einfach nur fassungslos auf die sehr knappen Kleidungsstücke starrte die man ihnen als Schutz vor Angriffen angeboten hatte. Wenn er die Bewohner dieses Berges ein wenig betrachtete wurde ihm klar, dass er natürlich mit derartigem hätte rechnen müssen; knappe Lederhosen- und -gürtel, eine art miniaturweste und diverse Lederbänder,- das war für diese Leute eine Rüstung. Glums Zwergenherz schmerzte bei diesem Anblick. "Also schön... Wir müssen eure Rüstungen schließlich ja wohl nciht anziehen oder? Wir bevorzugen unsere eigenen Sachen."
"Liessa würde es gerne sehen, wenn ihr unsere traditionellen Rüstungen verwenden würdet."
"Ja darauf wette ich bei mir als Gegner, dennoch könnte ihr den Kram gern behalten, wir behalten unsere Kleider an. Zeigt mal lieber, was ihr so an Waffen zu bieten habt." Der Zwerg packte seinen Mitwächter, der noch immer in einer Mischung aus Faszination und Grauen auf die Lederwaren gestarrt hatte, am Arm und zog ihn zum Waffenbereich, der in einem andern Raumteil lag, und auf den die Bewohner sie schon zuvor hingewiesen hatten.
Jargon und Glum näherten sich, und blickten als gleich auf eine weite Anordnung von allen möglichen Lanzen, Speeren, Schleudern, Kurz- Lang- und Krummschwertern sowie Keulen, Hämmern, Äxten, Peitschen und allerlei anderen Waffen die größtenteils so aussahen, als wären sie von anderen Besuchern zurückgelassen worden. "hmpf... naja... das ist wenigstens nicht ganz so schlimm wie die Rüstungen.", gab der Glum wiederwillig zu, und begann, sich näher umzuschauen indem er nach einem Krähenschnabel griff.

13.11.2012 21: 48

Sebulon, Sohn des Samax

"Gut, dass ich stets Nadel und Faden bei mir habe", stellte Ikari fest und tastete sich ab.
"Das war widerlich", sagte Sebulon knapp und wünschte sich an einen Ort, wo man den zwergischen Körper einmal duschen und ausreichend desinfizieren konnte.[7]
"Hab dich nicht so", sagte Cim und steckte sich eine Zigarette an. "In der guten alten Zeit gab es durchaus regelmäßig mal einen Kollegen zu flicken."
Ikari lächelte schief. "Man merkt, dass du aus der Übung bist. Ich werde weiträumig nachbessern müssen."
Der Zwerg war indes froh, dass er seit der letzten Magenentleerung noch nichts gegessen hatte. "Ich will nicht wissen, wo du Nadel und Faden hergezogen hast."
"Dann werde ich es dir auch nicht sagen", grinste Bürstenkinn. Genüsslich sog er Rauch in seine Lungen. "Denn was der Agent nicht weiß ..."
"Oh, ich kann es dir sagen", sagte Gernetod mit einem hilfsbereiten Gesichtsausdruck und klopfte auf die entsprechende Stelle. "Ich habe hier ..."
"Ich kann euch nicht hööööören! Lalalalala!", rief der Sohn des Samax, die Finger in den Ohren und den Verstand verzweifelt auf angenehme Dinge gerichtet. Wie beispielsweise den Fluss Ankh.

Nach etwa einer Minute zog er die Finger aus den Ohren. Seine Kollegen hatten schon etwas länger das Interesse an ihm verloren.
"... und dann ist sie fort und ich bin kurz ausgeknockt gewesen", beendete Cim seine Geschichte.
"Und wo sind sie jetzt?", fragte der Zombie.
"Ich habe nicht die geringste Ahnung", brummte der Mensch und drückte seine Zigarette aus. "Allerdings würde ich es für das Beste halten, wenn wir nach ihnen suchen anstatt hier auf sie zu warten. Was auch immer der Zauberer mit Breda angestellt hat, er bleibt eine Gefahr für uns. Für uns alle."
"Ich finde, er benimmt sich gar nicht wie ein Zauberer", meinte Ikari. "Ist zu wenig mit seinen Mahlzeiten beschäftigt und zu viel mit Magie - oh, der Agent hört wieder mit."
"Stets zu Diensten", meinte Sebulon, salutierte und streckte sich. "Also, Chief-Korporal: Du hast uns hier reingeritten, du hast das Kommando. Auf geht's."


~Derweil in einer Rüstungskammer~

"Wir werden sterben, wir werden sterben, wir werden sterbeeeeen", schluchzte Jargon. Alle Selbstbeherrschung hatte ihn verlassen. Die Logik war einfach: Wenn man ihnen Waffen gab, bevor man sie kämpfen ließ, und trotzdem keinen Moment lang an ihren Sieg glaubte, dann war man wirklich todgeweiht. In sich zusammengekauert hockte er an einer Wand mit Spitzhacken verschiedenster Größe.
"Ich habe Philosophie immer für eine Sache gehalten, die andere Leute betrifft", meinte Glum. "Ob ich sterben werde oder nicht, spielt keine Rolle, solange ich noch lebe."
"Aber du b-b-bist wenigstens alt", brachte Jargon hervor, bevor er sich bewusst wurde, was er gesagt hatte.
Glum ließ den Fakt an sich abprallen. "Raff dich zusammen, Junge. Als ich in deinem Alter war, hab ich noch immer einen Ausweg gefunden. Und die Aussichten waren stets besser als jetzt. Wir werden uns hiervon nicht unterkriegen lassen."
Der Rechtsexperte presste die Lippen aufeinander. "Vielleicht ... vielleicht können wir ja ..."
Glum wirbelte herum und strahlte Jargon mit seinen mürrischen Augen für seine Verhältnisse regelrecht an. "Ja? Du hast einen Ausweg gefunden?"
"Deligemus armae", begann er erneut und stand auf, "wir könnten einen alten Rechtssatz anwenden, der in Ankh-Morpork noch auf der Tagesordnung stand, als man sich gegenseitig in Duellen die Ehre erwies."
Glum winkte ab. "Bist du sicher, dass die Gesetze und Verordnungen der Stadt hier gelten?"
"Nein, darum geht es nicht!" Jargon gestikulierte aufgeregt; die vorherige Verzweiflung völlig vergessen. "Wir sollen uns ausrüsten, damit legen wir doch eigentlich die Disziplin fest, in der gekämpft wird. Warum schlagen wir nicht etwas vor wie ... wie ... Dichtkunst? Wer-den-längsten-Satz-bildet? Rückwärts-mit-einem-Ei-im-Mund-laufen? Verstecken? Ohne die Strafprügel, versteht sich.[7a]"


~Währenddessen draußen in der Luft, auf einem Drachen~

"Brrrrr!", machte Remedios - teils der Kälte wegen, und teils um den Drachen zu einem gemäßigteren Sturzflug zu bewegen. Der Boden kam viel zu schnell näher. "Ruhig, Großer! Verflixt, wie lenkt man Drachen?"
Das schuppige Tier drehte sich majestätisch. Mit dem Wechsel der Flugrichtung von abwärts nach aufwärts änderte sich der Druck der Luft, die gegen Remedios' Körper presste.
"Besser", keuchte sie. "Und wenn du jetzt ..."
Hinter ihr hustete der Drachenreiter. Es war Zeit für sie zu verschwinden.
Der Drache schraubte sich in die Höhe und landete schwerfällig auf einem Bergvorsprung, der in eine Höhle mündete.
Das ging besser als befürchtet, dachte sich Remedios und ließ sich aus dem Sattel gleiten. Ihre nackten Füße verursachten kaum Geräusche, als sie geduckt in den Berg eilte.

15.11.2012 13: 13

Glum Steinstiefel

~Ein Blick in die Rüstkammer...~

"Die Fakten: Wir befinden uns versprengt im Wyrmberg, einem Drachenhort, kontrolliert von Menschen, die mithilfe von Haken an der Decke entlang laufen, angeführt von einer kampfsüchtigen Leichtbekleideten, die zwar wenig trägt, dafür aber auch nicht viel mehr tragen muss, deren bevorzugtes Sitzmöbel ein Thron aus Schädeln ist. Und ich lasse den dienstgradniedrigeren Jargon Schneidgut die Waffen wählen!"
"Vertrau mir! Und stell besser den Krähenschnabel wieder weg, sonst benutzen sie ihn als Gegenargument."
"Ich finde, dass Kriegshämmer grundsätzlich gute Argumentationshilfen sind, Obergefreiter!"
Jargon spitze seinen Bleistift mithilfe eines Kurzschwertes an.
"Sag, Glum, kannst du buchstabieren?"

~Ein anderer in Tunnel x...~

Staub und Haare wirbelten auf, als Breda jenseits der Höchstgeschwindigkeitsbeschränkung für städtische Sportkarren unter Stöhnen den Tunnel herunter...stieß. Die zahllosen scharfen Kanten, spitzen Steine, Wandvorsprünge und Ecken die ihr teilweise so nah kamen, wie noch kein Mann zuvor, erschwerten ihre Bemühungen Schreie und Schmerzen zu unterdrücken. Ihre eigene schwarze Haarpracht peitschte bei jedem Wirbel in einen jeweils anderen Teil des bereits verschrammten Gesichts und ließen in dieser Regelmäßigkeit gerade genug Zeit, dass sie ein "Scheiß-Stadtwache" keifen konnte. Dann brach sie durch groben Stoff, prellte vom Schwung des abwärts führenden Ganges hinter ihr noch einige Meter weit, blieb atemlos und gepeinigt liegen. Nichtsdestotrotz - in ihrem Wunsch sich winden zu wollen konnte sie nicht umhin zweierlei festzustellen.
Zum einen spürte sie eine Lockerung der magischen Fesseln, auch wenn es vielleicht noch etwas Scheueraufwand an rauem Gestein benötigen würde um etwas am Gesamtzustand zu ändern. Zum anderen unterbrach sie sich noch ein letztes Mal mit letzter Kraft im Schmerzen empfinden, als sie feststellte, dass der Vorsprung auf dem sie nun lag ein schier atemberaubendes Panorama mit einer Art First Class-Blick in das Hauptgewölbe des mächtigen Berges bot...

~Ein anderer in Tunnel x...~

Mina preschte in den nächsten Gang; bereits jetzt war Orientierung ein Fremdwort für sie geworden, unabhängig davon, dass diese Tatsache seit dem Durchschreiten des Portals ohnehin inzwischen eine Ansichtssache war. Lautes Gebrüll sowie die Sinneswahrnehmung dreier schlagender Herzen hinter ihr, verrieten der nicht gerade formvollendeten Vampirin ihren leichten Vorsprung. Rabbe stürzte soeben hinter ihr her.
Sie hatten soeben wieder die innere Außenwand des Berges erreicht; hier fiel konfuses Licht in dünnen Strahlen hinein, betonte dabei in ungewöhnlicher Weise die Dunkelheit in ihren Zwischenräumen.
"So eine verdammte-"
"Hier entlang!"
Mina stürmte weiter.
Erst als sie einen gehören Anteil des einsehbaren Fluchtweges bestritten hatte, bemerkte sie etwas.
"Rabbe?"
"Ich stecke hier fest! Eines von diesen Löchern! Was für eine beschiss-"
"Da sind sie!"
Ihre Augen weiteten sich, als Minas Blick den langen Gang hinunter sah; sie an der einen Seite, die Wyrmianer an der anderen, eine Obergefreite die derzeit gerne eine Oberbefreite wäre, inmitten.
Eine Sekunde verging.
Dann löste sie sich aus ihrer spontanen Habachtstellung und traf eine Entscheidung.


16.11.2012 18: 00

Cim Bürstenkinn

Höhle am Rand der Kaverne
Endlich schaffte Breda es die verdammten Seile abzustreifen. Probeweise versuchte sie die Verwandlung in einen Schwarm durchzuführen, wurde aber sofort mit einem scharfen Stich zwischen den Augen dafür bestraft. Sie hasste Magier! Vorsichtig rutschte sie auf allen Vieren näher zum Abgrund der in die Drachenkaverne führte. Das Spektakel der landenden und startenden Drachen war unbeschreiblich, aber da zog ein kleiner Kreis von Wyrmianern am Boden der Höhle ihre Aufmerksamkeit auf sich.
Vor einem hell leuchtenden Thron, auf dem eine Frau saß, hatten sie einen Kreis gebildet und zwei Personen wurden hineingestoßen.
"Sie haben ziemlich rüde Methoden, nicht wahr?", sagte Arin, der plötzlich hinter ihr stand.
Breda fuhr herum und fletschte die Zähne, sie würde dem Kerl die Kehle aus dem Hals reißen und zusehen, wie er in einer Blutlache….
Der Magier hatte die Hand gehoben und etwas gemurmelt. Langsam fühlte Breda wie sich eine noch größere Kälte als sonst über ihren Körper legte, was nichts mit ihrer fehlenden Bekleidung zu tun hatte Sie wollte ihn anspringen, doch ihre Bewegungen fielen im Millimeterbereich aus, bis sie endlich völlig erstarrte.
Arin sah die versteinerte Vampirin an und lächelte freundlich.
"Deine Freunde sind auch gut aufgehoben, soviel ich sehen kann! Du bist eine nette Dekoration für den Wyrmberg!"
Damit ging er pfeifend zurück zu Neom und hoffte, dass ihn endlich sein Drache erwartete.

Am Plateau
Seastro hatte sich mittlerweile müde hingelegt und verdaute seine Tauben. Er war sicher, dass bei den Versuchen des Wasserspeiers noch mehr für ihn abfallen würde, und war auch nicht von den zwischenzeitlich auftauchenden Drachenschemen beunruhigt. Endlich nickte er ein wenig ein und verpasste damit Neoms Lösung für das Problem – und seine Chance zu entkommen.
Der Wasserspeier rang mit sich selbst. Natürlich wollte er Arin den Gefallen tun, aber was war mit seinen Tauben. Es sei denn…
Im nächsten Moment formte sich eine Gestalt aus der oktarinen Hintergrundstrahlung des Wyrmberges. Neom verbrauchte soviel davon, dass der gesamte Berg kurz zu vibrieren begann, als der Grund für seine besondere Position kurz abhanden kam .
Über Neom tauchte eine Taube auf, fünf mal so groß wie Seastro mit Schwingen, die quer über die Lichtung reichten, einem Schnabel in den ein Pferdekarren gepasst hätte und Krallen unter denen Bäume wie Grashalme zerbröselten. Verwirrt blickte sie herum und sah den Drachen am Boden schlafen. Neom hatte es offenbar geschafft der Taube eine Erinnerung mitzugeben, den sofort nachdem sie einen riesigen Haufen gemacht hatte, flatterte sie zornig hoch und schoss zornig gurrend auf den Drachen zu.
Seastro hob müde ein Augenlid, um zu sehen, was der Wasserspeier diesesmal hervorgebracht hatte und sah gerade noch den riesigen Schatten der die Sonne verdeckte. Entsetzt sah er nach oben, und hechtete mit am Boden scharrenden Beinen zur Seite. Der Schnabel der Taube traf den Steinboden und schlug eine riesige Delle.
Das konnte es doch gar nicht geben, dachte der Drache , rannte bis er über den Rand des Plateaus und ließ sich ins Bodenlose fallen. Er breitete die Schwingen aus und segelte in einem sanften Bogen weiter. Wahrscheinlich war es besser den Wyrmberg in den nächsten Tagen eher zu meiden. Die Bauern im Süden hatte er schon lange nicht mehr ….
In diesem Moment wurde er von riesigen Krallen gepackt, die seine Schwingen regelrecht zerfetzten und ihre aerodynamischen Eigenschaften etwas veränderte.
Wie ein Stein fiel Seastro nach unten, und schwor sich künftig keine Tauben mehr zu fressen.
Die Riesentaube, segelte weiter und landete bei einem Bach am Fuß des Wyrmberges.

Höhle in der Flanke des Wyrmberges
Remedios starrte angestrengt in die dunkle Höhle, doch den Mann roch sie bevor sie ihn sah.
"Ah, wen haben wir denn d..", begann er Wyrmianer mit breiten Grinsen zu sprechen, und verstand nicht, dass gerade ein wütender Werwolf auf ihn zulief.
Er grinste sogar noch als er besinnungslos am Boden lag und Remedios ihm die Rüstung abnahm.
Sie war nur kaum als Kleidung zu bezeichnen, kneifte und scheuerte, aber war besser als gar nichts. Üblicher Weise würde sie das Ding ohnedies bald wieder abwerfen und zum Werwolf werden.
Von ferne hörte sie ein gröllende Menge "Ho Ho ho ho" rufen. Scheinbar wurde jemand angefeuert.
Aber wo war jetzt Cim?


Irgendwo im Wyrmberg
Erneut stand Cim an einem toten Ende eines Ganges, und zündete sich genervt seine letzte Zigarette an.
"Ich hoffe du nimmst es nicht persönlich, dass ich bisher von deinen Qualitäten als Führer nicht sehr beeindruckt bin!", sagte Sebulon und bewunderte beiläufig die Flechten die an der Wand wuchsen.
"Danke, das ist sehr hilfreich Sebulon!", sagte der Omnier und unterdrückte seinen Raucherhusten. "Wie wäre es mit konstruktiven Vorschlägen?"
Ikari hatte sich mittlerweile auf den Boden gesetzt und nähte seinen Kopf richtig an. Es lenkte ziemlich ab, wenn ständig ein Spalt zwischen Hals und Kehlkopf aufklaffte. Da sah er neben sich eine kleine quadratische Erhebung im Stein, kaum sichtbar im düsteren Zwielicht des Ganges.
"Was ist das hier?", fragte er und drückte darauf. Bevor sich das "NICHT" von den Lippen des Vektors und des Agenten lösen konnte, klappte bereits der Boden weg und sie fielen nach unten.
Der Zombie steckte die Nadel in seinen Oberarm um sie später leichter zu finden und fing nervös zu summen an. "Wieso passiert mir sowas immer".
Vorsichtig lugte er nach unten, und sah die Schemen der beiden Wächter etwa drei Meter unter sich liegen.
"Gut gemacht, Ikari! Ist das eine Langzeit-Strategie aus uns allen Zombies zu machen?"
"ICH HATTE LANGE KEINE GÄSTE!", dröhnte eine Stimme durch das Gewölbe und alle drei Wächter erstarrten.
Cim sah die rot leuchtenden Augen durch die Dunkelheit blitzen, und erkannte gleichzeitig, dass es keinen Fluchtweg gab. Von oben streckte ihm Ikari die verbliebene Hand entgegen - er ignorierte den Versuch ihnen zu helfen, denn er wusste wie es enden würde.
"Wir wollten hier nicht reinplatzen", begann Sebulon, mit einer Verbeugung. "Da oben ist eine Falltür. Wenn Du nichts dagegen hast..."
Der Drache war riesig und blies seitlich eine kleine Flamme in Richtung eines Kastens der sofort zu brennen begann.
"VIELLEICHT FÃœHLT IHR EUCH MIT ETWAS LICHT WOHLER?"
Erst jetzt sahen sie die vollen Ausmaße des schwarzen Ungetüms. Um den Hals trug er ein seltsames Halsband, das dort seit Ewigkeiten gewesen sein musste, weil es mittlerweile eingewachsen und aufs Äußerste gespannt war.
"Wir sind Wächter aus Ankh-Morpork und auf der Suche nach einem üblen Magier. Darf ich fragen, warum du hier bist?", fragte Cim und suchte unbewusst nach seiner Zigarette, die ihm beim Sturz aus dem Mund gefallen war.
Der Drache grunzte.
"ZAUBERER! SO EINER HAT MICH IN DIESE LAGE GEBRACHT. VOR EINEM KNAPPEN JAHRHUNDERT HATTEN WIR EINE KLEINE AUSEINANDERSETZUNG MIT DEN MENSCHEN AM WYRMBERG. WIR WAREN KNAPP DRAN, SIE VÖLLIG RUNTERZUFEGEN. DANN HAT MIR DIESE KRÖTE VON EINEM MAGIER DIESES HALSBAND GESCHENKT, DASS MICH ALLES TUN LÄSST WAS ER WILL"
Cim stieß einen hellen Pfiff aus.
"DAS BEDEUTET, WENN IHR DURCH DIESEN DURCHGANG HINTER MIR GEHT, MUSS ICH EUCH LEIDER GRILLEN"
Sebulon sah den SEALS an und die beiden nickten sich zu.
"Was hältst du von einem Geschäft, Drache?", fragte der Zwerg mit offen ausgestreckten Händen.


Am Plateau
Arin zog den Wasserspeier aus dem riesigen Haufen Taubendreck und wischte sich angewidert die Hände an seinem Umhang ab.
"Neom, mein Freund. Ich glaube ich will gar nicht wissen, was du schon wieder gemacht hast, während ich weg war.
Verlegen sah Neom zu Boden, während Taubenexkremente von ihm heruntertropften.
"Ich geb dir noch eine Chance! Mach jetzt den doofen Drachen, sonst habe ich dich nicht mehr lieb!"
Erschrocken sah Neom seinen Herrn an, eine kristallene Träne wusch ein Stück Wasserspeier frei.
Er schloß die Augen und langsam aber sicher entstand ein die Form eines riesigen, gold glänzenden Drachen.
"Was glaubt ihr hier zu tun?", fragte Liessa. Neben ihr standen zwanzig mit Armbrust bewaffnete Wyrmianer und zielten auf die beiden.

Kaverne - im Kreis der Wyrmianer
"Ich bin nicht überzeugt, dass es eine gute Idee ist!", sagte Glum zum wiederholten Male.
Doch Jargon war von der Rechtmäßigkeit seines Planes überzeugt.
Er räusperte sich und sagte laut. "Lieber Zuschauer, nachdem uns die Wahl der Waffen überlassen wurde, möchten wir euch nicht länger auf die Folter spannen: wir haben uns für einen Buchstabier-Wettbewerb entschieden".
Der Rechtsgelehrte blickte suchend um sich, doch der Thron war leer - Liessa verschwunden.
Ein Wispern ging durch den Kreis. Schließlich traten zwei hochgewachsene Kämpfer zu Glum und Jargon. Sie trugen gewaltige Bihänder auf dem Rücken und sagten im Chor: "Wir nehmen die Herausforderung an, wählen aber zweihändige Schwerter!"
Damit zogen sie ihre Waffen und kamen langsam auf die beiden Wächter zu.
"D-A-S G-I-L-T N-I-C-H-T", versuchte Jargon es während er zurückwich und von den hinter ihm stehenden wieder Richtung Kampf gestoßen wurde.
"Ich sage Dir dann später, was ich von deinen Ideen halte!", fluchte Glum und zog ein Stück Zwergenbrot aus seiner Uniformjacke, das er für Notfälle aufbewahrt hatte.


17.11.2012 8: 51

Rabbe Schraubenndrehr

*In einem dunklen Gang*

Mina hatte eben noch einen Moment inne gehalten, wie um sich selbst zu versichern dass das, was sie nun tat sinnvoll wäre, dann wandte sie sich um und rannte zurück um Rabbe zu helfen. Während sie zurück hetzte veränderte sich die Akustische Kulisse. Die Schreie klangen nun teils schmerzhafter, und eher nach Kampfschreien als nach den Rufen verärgerter Verfolger. Eben bog die Vampierin um die Ecke, als eines der Drei Herzen stoppte. Ein schmerzerfülltes Japsen ertönte, dann stieß Mina zur Kampfszenerie.
Rabbe stecke mit einem Bein offensichtlich in einem Loch fest, und rang gerade mit dem Zweiten Wächter, der sie soeben in die Rippen trat. Sie japste erneut, und trieb ihm ein Messer in den Oberschenkel. Bevor Mina etwas Weiteres tun konnte zog Rabbe ihren Gegner am Bein zu Boden, hieb das Messer erst in seine Leiste und versuchte es dann in seine Brust zu stoßen, doch der Mann war offenbar widerstandsfähiger als er aussah. Er schlug Rabbe ins Gesicht,- und wurde bewusstlos. Mina hatte ihn mit einer herunter gefallenen Waffe nieder geschlagen.
"Den hätte ich auch noch allen geschafft.", murrte die Obergefreite und versuchte erneut, ihr Bein aus dem Loch zu ziehen. Sie verdrehte einen Moment die Augen. "Aber... wahrscheinlich hätte es noch etwas gedauert... also... danke." Damit fuhr sie fort leise vor sich hin zu fluchen und an ihrem Bein zu rütteln, während Mina nur stumm den Kopf schüttelte und versuchte den aufsteigenden Blutgeruch zu ignorieren.


*Auf dem Plateau*

"Ich weiß nicht wer ihr seid, oder was ihr hier wollt...", begann die Drachenlady und schritt langsam näher auf Arin zu. "Aber ich weiß, dass ihr hier in meinem Reich seid, und dass ohne meine Erlaubnis... Irgendeine Gute Ausrede parat?" Ein gemeines Lächeln umschlich ihre Züge, Arin dagegen blickte eher unbeeindruckt drein. Er blickte einen Moment zu Neom, der noch immer zum großen Teil mit Taubenkot bedeckt war, und dann zurück zu Liessa. "Neom. Ich will dass du jetzt sofort den Drachen beschwörst, ansonsten werde ich dich nicht nur nicht mehr lieb haben, sondern auch noch sehr, sehr sauer auf ich sein.", sagte er kühl, während er weiterhin die Herrscherin des Wyrmbergs fokussierte.
"Ha! Ihr wollt also einen Drachen beschwören... Du und dein komisches Ding.", höhnte Liessa. Dann wies sie mit einer Handbewegung ihre Wachen an, die beiden Unruhestifter festzunehmen, als ihnen ein starker Wind entgegen wehte. Arin hatte beide Hände weit erhoben und konzentrierte sich auf den Mini-Orkan den er in der Höhle entfesselt hatte, sein Hut schwebte mit weit geöffneter Krempe über ihm und schien Quelle des Wetterwechsels zu sein. "Neom!" Er packte so viel strenge wie er nur konnte in den Anruf, und der sich ohnehin schon stark konzentrierende Wasserspeier zuckte noch einmal mehr zusammen, sagte aber nichts, denn seine Konzentration war inzwischen so stark dass sein Kopf schmerzte. Doch es wirkte. Über ihm wurde ein große Kreatur langsam immer wirklicher.


*In der Kaverne*

Glum versuchte möglichst bedrohlich auszusehen. Das (mit den Bihändern ihrer Gegner) vergleichsweiße sehr kleine Zwergenbrot, half ihm dabei nicht viel. "Einen tollen Job hast du da gemacht, Obergefreiter.", grummelte er. "Die Wahl der Waffen dir zu überlassen war... eine sehr kluge Entscheidung meinerseits." Grimmig blickte er seinen Gegner ins Gesicht. Es wäre doch gelacht wenn er mit diesen beiden Hinterwäldlern nicht fertig würde!
Jargon hatte derweil zittrig sein Kurzschwert gezogen und hielt in der anderen Hand ein kleines Buch. "Aber das ist nicht fair, ihr,- äh,- habt uns die Wahl der Waffen überlassen, das heißt wir wählen die Waffen für beide Seiten, nicht nur für unsere.", erklärte er verzweifelt, doch sein Gegenüber zuckte nur mit der Schulter.
"Hier nicht." sprach der tumbe Mann trocken.
"ähh...", Der Rechtsexperte zog einen anderen Zettel aus der Tasche. "Rägäln für den Wordgeführtän Kampfe", stand zerkrakelt an oberster Stelle. Der Obergefreite starrte noch einem Moment auf die Folgende Schrift, Als eines der riesigen Schwerter nur knapp an seinem Kopf vorbeisauste. Er hatte eben noch ausweichen können, und verdankte damit nur seinen Reflexen dass er überhaupt noch seinen Schädel auf dem dürren Hals mit sich herumtrug. "Äh... Du kämpfst wie ein Kohlbauer!", rief Jargon panisch auf den Rat "Schüchtere deinigen Gegna mit Beleidigungen ein" hin.
Der andere sah ihn eine Sekunde lang perplex an, lachte dann dröhnen und ließ sein Schwert erneut hernieder sausen. "Höhö.. Und du kämpfst wie ein Kohl!", erwiderte er hohl.
Jargon wich weiter aus und sah nur mit halbem Auge dass Glum ebenfalls eine Art Hüpf-renn-tanz aufführte um von den großen Waffen nicht in Zwergenhäppchen zerteilt zu werden. Gelegentlich schien es, als versuchte der Moloss seinem Gegner wirklich eins mit dem Zwergenbrot über zu ziehen, nur schien es ei Versuchen zu bleiben.
"Neinneinneinneinnein...", jammerte Jargon in seinem Kopf. "Warum habe ich nicht auf Glum gehört? Hätten wir andere Waffen genommen hätten wir nun vielleicht wenigstens den Hauch einer Chance." Der Rechtsverdreher sprang, wich aus, stach gelegentlich (erfolglos) nach einem Gegner und versuchte allgemein zu überleben, bis plötzlich ein lautes Hornsignal über das Gebrülle der begeisterten Menge hinweg erklang, und alle Leute plötzlich inne hielten. Das Signal wiederholte sich, und plötzlich schienen die Zwei Eindringlinge offenbar allen Leuten egal zu sein. Jeder hetzte in Richtung des Signals, das soeben ein drittes Mal erschallte.
Jargon wechselte einen Blick mit Glum, der nur mit den Schultern zuckte. "Wahrscheinlich gibt es irgendwo Schuhe oder Kuchen zum halben Preis, oder sowas... Meine Frau läuft bei diesen "Säils" auch immer ganz schnell zu den Läden."
Unfähig voll zu verarbeiten dass sie für den Moment offenbar sicher waren, nickte Jargon stumm vor sich hin. Der Anblick eines auf ihn herabsausenden Bihänders hatte tiefen Eindruck auf ihn gehabt, was vermutlich der Grund warum er im Augenblick durch alles hindurch sah.
Während dessen sah Glum sich einen Moment beim Thron um. Ein bisschen Gold mehr oder weniger würde doch sicher niemand bemerken, oder?
"Hey!" Glum erstarrte. Das würde doch nicht,-
"Da seid ihr ja." Remedios trat ins Licht und nun wieder bewegungsfähige Männer blickte erst sie, und dann ihren Aufzug ein wenig irritiert an. "Äh... hallo Remedios..." Jargon schluckte. "Wirdäh.. dir so nicht kalt?"


*Zurück auf dem Plateau*

Nachdem Neoms Drache Form angenommen hatte war Liessa nicht umhin gekommen zumindest ein wenig beeindruckt zu sein. Riesige, Grünsilbrige Schwingen trugen einen gigantischen blau-grünen Körper, die Nüstern blähten sich und als er Feuer gespuckt hatte waren große, Glasartige Zähne sichtbar gewesen.
Die Drachlady gestand sich innerlich langsam, wenn auch widerwillig ein, das sie noch nie einen so großem Drachen gesehen hatte. Nachdem der Wind vor einigen Minuten aufgehört hatte war eben dieses Viech erschienen und die mächtigen Flügel hatten ihren ganz eigenen Sturm erzeugt. Just dies hatte sie veranlasst, das Notsignal zu geben. Wenn alles nach Plan lief sollten alle ihre Krieger in der Kaverne inzwischen ihre Geschirre angelegt haben und auf dem direkten Weg hierher sein.
Liessa biss sich auf die Lippe. Sie sah soeben einen der Fremdlinge auf den Rücken der Kreatur klettern, und so wie es aussah gab er bereits Anweisungen wie der Wasserspeier ihm folgen sollte. "Ihr entkommt mit nicht!", murmelte sie wütend. Sie hatte sich hinter einem Stein vor dem Wind geschützt, aber derzeit stand der Drache wieder still. Wenn sie nah genug an den Rand des Plateaus kam würde sie ihren Drachen beschwören können, und dann würde sich schon zeigen dass zwischen der Beschwörung und der Beherrschung eines Drachens immer noch ein Unterschied lag.
So unauffällig sie konnte, begab sie sich gen Rand.


*Zurück bei Mina und Rabbe*

Nachdem die Obergefreite sich nach längerem hin und her schließlich doch noch befreit hatte, stapften die beiden Wächterinnen nun zurück, in dem Versuch den Weg zur Kaverne wieder zu finden. Unglücklicherweise waren sie bei ihrer Flucht vor den Zwei Wächtern so oft abgebogen dass keine der beiden sich noch recht erinnern konnte, wo sie eigentlich lang mussten, also irrten sie wieder einmal orientierungslos durchs dunkel, wobei jede ihren eigenen Gedanken nachhing. Rabbe fragte sich, wie man von der einfachen suche nach fehlenden Tauben mitten in den Wyrmberg gelangen konnte, während Mina der Frage nachhing, was wohl mit Breda geschehen sein mochte.
Gerade tasteten sich die schweigenden Wächter wieder um eine Ecke, als sie sich plötzlich in einem geringfügig hellerem Gang wieder fanden. "Von da vorne kommt licht.", stellten sie gleichzeitig fest, und Rabbe warf der Vampirin einen bösen Blick zu. Sie liefen dem Licht entgegen bis sie auf eine kleinere, nach vorne geöffnete Höhle stießen. Während die Ermittlerin im leicht helleren Licht kurz blinzelte, rauschte Mina an ihr vorbei auf eine Statue zu, die offenbar eine Person in einer Art erstarrten Bewegung zwischen kauern und Stehen eingefroren sein, darstellen sollte. Ein erstickter Ruf war dabei von ihren Lippen gewichen, doch Rabbe hatte selbigen nicht verstanden, und im Grunde war es ihr auch egal, was die Untoten z sagen hatten. Mina klopfe den Stein mit verstörtem Gesichtsausdruck ab, während Rabbe an den Rand der Höhle trat und in der Ferne ihre Drei Mitwächter erspähte, die sich noch immer um den Thron herum aufhielten. "Da unten sind Glum, Schneidgut und der Werwolf.", sage Rabbe gleichgültig im umdrehen, bevor sie sich entschloss die Statue auch mal näher zu begutachten die ihre Kollegin offenbar so fesselte. "Was ist denn damit, es ist doch nur eine Statue.", stellte sie gelangweilt fest, und ließ den Blick desinteressiert über die Kurven der Frau streichen. "Und nicht mal eine besonders gute, wenn ich mir das so ansehe." Mina wand sich wutentbrannt zu ihr um. "Sag mal bist du noch zu retten? Schau dir ihr Gesicht an, Rabbe! Es ist Breda!"
Erst jetzt betrachtet die Ermittlerin das Bild dass sich ihr bot genauer. Das Gesicht war in dieser Farbe und bei diesem Licht natürlich schwerer zu erkennen, aber dennoch... wenn sie nun genauer hinsah erkannte sie das Gesicht der ehemaligen DOG-Abteilungsleiterin.
"hehe...hehehehehe.", brach die Obergefreite daraufhin in leises Gelächter aus. "Grandios. Die blöde Trulla ist Stein. Wahnsinn!", breit grinsend klopfte sie gegen den steinernen Schädel, während Mina sich nun offensichtlich zurück halten musste ihrer Kollegin nicht den Schädel einzuschlagen. "Du... Wie... Wie kannst du nur so wenig Respekt vor ihr haben? Wie kannst du dich über ihr Schicksal auch noch freuen, Rabbe?", tief schockiert blickte sie ihre Kollegin an, deren Gesichtsausdruck nun auch wieder ernster wurde. "Hey, Respekt hatte die vor mir auch nie, und Leid tun wird es mir sicher auch nicht um eine die mich immer behandelt hat als würde ich alles absichtlich falsch machen und meine Fähigkeiten nie anerkannt hat, die kann mir echt gestohlen bleiben!", mit diesem Worten wandte sie sich um und stapfte in einen der Gänge zurück. "Ich versuche jetzt, zu Glum und den andere da runter zu kommen... Du solltest mir besser folgen, ich glaube nicht dass du für Breda im Augenblick irgendetwas tun kannst" Mit diesen Worten verschwand sie im Dunkeln.


17.11.2012 14: 26

Mina von Nachtschatten

"Verdammt nochmal, Rabbe! Imi sare mustarul! Bodrozwachski zahltziet!"[9] Schweigen schlug der Vampirin entgegen, natürlich, was hatte sie auch erwartet? Wütend starrte sie ihrer soeben entschwundenen Kollegin hinterher. Du solltest mir besser folgen... Ernsthaft? Wer sagte denn, dass dieser Tunnel sie auch nur in die Nähe der anderen bringen würde? Diese starrsinnige, selbstgerechte... am Ende würde sie wieder in irgendeinem Loch stecken bleiben. Und ob eine erneute Begegnung mit den Bewohnern des Berges wieder derart glimpflich ablaufen würde, war mehr als fragwürdig. Mina atmete kurz tief durch, um sich wieder abzuregen und gleichzeitig ihre Gedanken zu sortieren. Fest stand, dass Jargon, Glum und Remedios viel zu weit entfernt waren, als dass sie irgendwie hätten hilfreich sein können - und quer durch die Kaverne zu brüllen war der Vampirin dann doch zu riskant. Immerhin schienen die drei momentan außer Gefahr zu sein. Mit einem Seufzen wandte sich die verdeckte Ermittlerin erneut ihrer versteinerten Kollegin zu. Auch wenn es ihr nicht gefiel, Rabbe hatte wohl Recht - im Augenblick konnte sie nichts für die andere tun. Versuchsweise stemmte sie sich gegen die Statue um sie vielleicht wenigstens ein Stück vom viel zu nahen Rand des Vorsprungs in die relative Sicherheit des Tunnels zu schieben, doch Breda bewegte sich keinen Zentimeter. Was auch immer mit ihr geschehen war - es hatte sie offenbar fest mit dem steinernen Untergrund verankert. Aber so musste man sich zumindest um Breda Krulocks Aufenthaltsort keine Sorgen mehr machen und weglaufen würde diese ganz bestimmt nicht. Mina warf noch einen kurzen Blick in die gigantische Höhle unter sich, um sich ihre aktuelle Position im Hinblick auf den Thron einzuprägen, damit sie später auch wieder hierher zurück finden würde. Sie klopfte Breda ein wenig unbeholfen auf die Schulter.
"Wir... holen dich später ab, ja?", murmelte sie, auch wenn sie aller Wahrscheinlichkeit nach mit nichts anderem als - hoffentlich nur untoten - Stein sprach. Dann wandte sie sich zum Gehen, um wenigstens noch den Hauch einer Chance zu haben, Rabbe wiederzufinden - und stockte nach wenigen Schritten erneut. Ein leichter Windhauch fuhr ihr durchs Gesicht und auch wenn der Geruchssinn der Vampire nicht so fein wie der eines Werwolfes ist, so war sich Mina doch ziemlich sicher, dass es sich hierbei nicht um abgestandene Höhlenluft handelte. Sie hob den Blick: Schräg über ihr bewegte sich sacht eine zerrissene Stoffbahn vor einem dunklen, steil nach oben führenden Stollen und wenn man die Augen zusammenkniff und ganz genau hinsah... war das ein Pünktchen Tageslicht am anderen Ende? Zu zweit wäre man bestimmt problemlos an den zerklüfteten Rand dieses Tunnels gekommen und vielleicht wäre der Schacht sogar zu durchklettern gewesen, zumindest hätte Mina die Sache eines Versuchs wert befunden. Aber das alles blieb vorerst reine Spekulation, da eine bestimmt Person ja leider beschlossen hatte, auf eigene Faust weiterzuziehen, ohne auch nur einen Gedanken an Alternativen zu verschwenden...
"Rabbe? Könntest du es eventuell in Erwägung ziehen, noch einmal zurückzukommen?"
Erneut Stille - die Ermittlerin war wohl schon zu weit weg oder wollte schlicht und ergreifend nicht zuhören. Mina schüttelte resigniert den Kopf und setzte sich wieder in Bewegung, um vielleicht doch noch zu ihr aufzuschließen. Warum nur hatte sie jemals vorgeschlagen, dass sich die Gruppe trennen sollte?


In der Höhle des Drachen...

Der Drache legte den Kopf schief.
"ICH WÜSSTE NICHT, WAS IHR ZWEIBEINER MIR ANZUBIETEN HÄTTET. SOWEIT ICH DAS EINSCHÄTZEN KANN, FEHLT EUCH JEGLICHE MAGISCHE BEGABUNG UND DAS WÄRE WOHL AUCH DAS EINZIGE, WAS MIR AUS MEINER MOMENTANEN SITUATION HELFEN KÖNNTE."
Cim gab die Suche nach seiner Zigarre auf.
"Wer sagt denn, dass dieser Magier", er wies auf das Halsband des Drachen, "überhaupt noch lebt?"
Vielleicht war der Drache viel weniger gebunden, als er selbst ahnte. Es würde eine Chance bedeuten... aber auch eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Das erklärte vielleicht auch den entsetzten Seitenblick, den Sebulon ihm nach dieser letzten Bemerkung zuwarf.
Das Monstrum stöhnte gequält.
"KEINER SAGT DAS. ES IST IM ENDEFFEKT AUCH EGAL; SOLANGE DAS ARTEFAKT DIESES MAGISCHEN MISTKERLS WIRKSAM IST, SPIELT ES KEINE ROLLE OB ER NOCH LEBT ODER NICHT. SOLANGE BEFOLGE ICH DIE LETZTEN GEGEBENEN ANWEISUNGEN. UND GLAUBT MIR, DASS IST NICHT IMMER LUSTIG. ICH HABE SCHON LEUTE FRESSEN MÜSSEN, DIE ICH LIEBER AM LEBEN GELASSEN HÄTTE, AUS REIN EGOISTISCHEN MOTIVEN."
Er kratzte mit einer Klaue an dem schwarzen Ding um seinen Hals. Es machte auf den ersten Blick einen recht unscheinbaren Eindruck, doch je länger man hinsah, desto mehr Farben schien es zu besitzen, die beim nächsten Blinzeln schon wieder verschwunden waren.
"Was ist denn da unten los?", hörte man gedämpft Ikaris Stimme aus dem Gang über ihren Köpfen, aber weder Cim noch der Agent beachteten den Zombie.
Besonders der Zwerg hatte die Stirn in Falten gelegt und schien einen bestimmten Gedanken intensiv zu verfolgen. "Vielleicht könnten wir trotzdem versuchen... es dir abzunehmen?", meinte Sebulon dann langsam.
Der Drache lachte dröhnend.
"DER WAR GUT, KLEINER ZWERG, DER WAR GUT. ABNEHMEN, KLAR. DU UND WELCHER ZAUBERSTAB?"
Sebulon lächelte wissend und löste dann einen Schraubenschlüssel aus seinem Werkzeuggürtel.
Cim neben ihm gab ein Geräusch von sich, das irgendwo auf halber Strecke zwischen Prusten und Husten lag.
"Ich will ja weder dich noch deine handwerklichen Fähigkeiten als Zwerg in Frage stellen", sagte der Chief-Korporal, "Aber hältst du das Ding nicht doch für ein wenig, naja, ungeeignet?"
"Gemach, gemach." Der Zwerg machte eine abwehrende Handbewegung. "Dieser Schraubenschlüsssel war immerhin schon einmal an der Bekämpfung einer thaumaturgischen Wesenheit beteiligt", dozierte er, "lag in den Überresten eines tentakeligen Ungeheuers und hat seiner Zeit durchaus dazu beigetragen, es in eben diesen Zustand zu versetzen. Ergo: Es war längerer Zeit einer nicht zu unterschätzenden magischen Strahlung ausgesetzt[10]. Er ist das geeignetste Werkzeug, welches ich zu diesem Zweck anzubieten habe, Herr Bürstenkinn und außerdem", er senkte die Stimme, "ist irgendein Ansatz immer noch besser als sich widerstandslos grillen zu lassen." Damit wandte sich der Sebulon erneut an den Drachen. "Also, wie wär's?"


Wieder auf dem Plateau...

Es war in der Tat ein erhebender Anblick, welcher sich den Augen eines unbeteiligten Beobachters geboten hätte: Von allen Seiten näherten sich nun Drachen mit ihren Reitern; die Luft war erfüllt vom Schlagen der Flügel, von den Kampfrufen der Krieger und vom Fauchen der Echsen, deren vielfarbige Schuppen das Sonnenlicht metallisch widerspiegelten.
Für Liessa war es eine Bestätigung, dass ihr streng durchorganisierter Notfallplan reibungslos funktionierte.
Für Arin war es gerade mal das Heben einer Augenbraue wert.
Den von Neom beschworenen Drachen schien es allerdings nervös zu machen, so wie auch Schmeißfliegen die Abwehrreaktion eines viel größeren Tieres provozieren können. Er wandte den Kopf unruhig hin und her und schnappte nach vereinzelten Reitern, welchen es aber stets gelang auszuweichen. Es war wohl doch an der Zeit, endgültig zu verschwinden.
"Neom, komm zu mir!", befahl der Zauberer mit fester Stimme.
Doch der Wasserspeier reagierte nicht: Mit fest zugekniffenen Augen konzentrierte er sich weiter auf den gigantischen Drachen, der wohl immer noch nicht zur Gänze der Wirklichkeit zugehörig war. Wenn man ganz genau hinsah, konnte man tatsächlich noch einige verschwommene Stellen an den klauenbewehrten Pranken, sowie der Schwanzspitze entdecken, welche sich nur langsam fertig ausprägten. Es war dieser Moment, in welchem sich die ersten, leisen Zweifel in Arin Peluga regten: Was, wenn er Neoms Fähigkeiten überschätzt hatte? Was, wenn die Kreatur nicht fertig würde, sondern einfach wieder in sich zusammenfiel? Was, wenn... Er blinzelte und sah noch einmal genauer hin. Was, wenn diese Reiter mit den Netzen den Wasserspeier überwältigen würden, bevor das Werk vollbracht war? Arin biss die Zähne zusammen. Nein, er machte keine Fehler. Das hier würde funktionieren. Alles, was er brauchte war ein wenig mehr Zeit. Der Magier schloss die Augen, murmelte ein paar Worte und sogleich erschienen die ersten Funken an seinen Fingerspitzen.

17.11.2012 17: 53

Jargon Schneidgut

"Ich glaube nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist um über die Kleiderordnung an diesem Ort zu reden", stellte Remedios fest und versuchte erst gar nicht, ihre Gereiztheit zu überspielen. "Wir sollten versuchen, Cim und die Anderen ausfindig zu machen bevor hier wieder jemand vorbeikommt."
Glum sah sich um und nickte. "Auch wenn ich miene Vermutung bereits losgeworden bin würde mich doch schon interessieren wo sie so plötzlich alle hin sind."
Ein Drache flatterte mit rasender Geschwindigkeit an der offenen Klappe verüber, was ein lautes Wiutsch! erzeugte.
"Klingt fast so als würde-"
Von oben ertönte kehliges Brüllen aus vielerlei Stimmen, darunter auch die einiger Drachen. Die Decke erzitterte. Einige Steinchen fielen herab.
"Ja, in der Tat", vervollständigte Remedios den angefangenen Satz. "Es klingt nach Kampf."
Jargons Nacken kribbelte plötzlich, und er fühlte sich als solle er schleunigst verschwinden.
"Wir- sollten weg!", entfuhr es ihm. "Weg hier!"
Er sprintete zum nächstbesten Höhleneingang, Remedios und Glum folgten ohne Nachzudenken.
"Woher-"
Ein großer, roter Drache preschte durch die offene Klappe in den Thronsaal, drehte sich dabei halb um die eigene vertikale Achse und streifte über den Boden. Das Ungetüm fauchte und brüllte, während es sich offenbar hin und her wand. Die drei Wächter sahen kurz zurück, dann liefen sie weiter.
"Ich schätze, unser Magier ist mächtiger als wir dachten!", ächzte Glum. Der Gang den Jargon aufs Geratewohl gewählt hatte führte in Windungen nach oben. Das Licht des Thronsaals schwand langsam, und nach kurzer Zeit befand sich das Trio in einem finsteren Gang, weswegen sich ihre Geschwindigkeit wieder verringerte.
Immer wieder ertönten dumpfe Prall- und Schleifgeräusche von der Decke.
Remedios schnaufte kurz durch und meinte:
"Oder diese Menschen hier haben ihre ganz eigene Art, Spaß zu haben."
"Haben wir ja schon gemerkt", stimmte Glum zu. Eine Weile liefen sie schweigend, bis sie plötzlich aus der Gegenrichtung einen Lichtschimmer sahen, der um eine Kurve leuchtete. Die Drei blieben stehen, sahen sich an und entschieden sich stumm dagegen, blindlings davonzulaufen. Im nächsten Moment kam, schwach beleuchtet durch eine kleine Fackel, Rabbe um die Ecke, erstarrte kurz als sie die anderen Drei sah, entspannte sich dann aber wieder einigermaßen. Sie musterte ihre Kollegen kurz, machte bei Remedios ein missbilligendes Geräusch betreffend ihrer Kleidung und sagte dann:
"Ah. Habt ihr Cim gesehen? Wir haben Breda gefunden."
Ihren Stolz nur für den Moment runterschluckend fragte Remedios: "Wo? Und wo ist Mina?"
"Also, Breda steht versteinert weiter oben", Schraubenndrehr zeigte in die Richtung aus der sie kam, "und Mina kommt hoffentlich bald nach, wenn sie nicht auch versteinert ist."

Es klickte und klackte, als Sebulon an dem Halsband herumwerkelte. Cim, der inzwischen Ikari leise über ihren Stand der Dinge aufgeklärt hatte (was dieser zuerst mit "Immer bringen sich Leute durchs Fallen in Schwierigkeiten - nehmt euch ein Beispiel an mir" kommentierte), sah beunruhigt zwischen dem Gesichtsausdruck des Drachen und Sebulons Händen hin und her. Er hatte keine Ahnung ob er auf Misserfolg oder Erfolg hoffen sollte.
"Oha", kam es plötzlich vom Zwerg. Eine Schraube fiel klimpernd zu Boden, und ein kleines Blitzen zuckte zwischen Drachenschuppen und Höhlenboden hin und her.
"Das war eine. Die nächste sollte eigentlich genauso rausgehen-"
Es quietschte. Es blitze. Das Halsband fiel.

17.11.2012 20: 57

Cim Bürstenkinn

Ein Tunnel im Berg

Kurz darauf gab Mina die Suche auf. Wahrscheinlich konnte sie tagelang in den Tunnels herumirren und der Geruch nach Drachendung der den gesamten Wyrmberg durchzog war keine große Hilfe dabei irgendetwas oder jemand zu riechen.
Sie hakte die störrische Rabbe ab und ging zurück zu Höhle, die steil nach oben führte und analysierte die Wände.
Kurzentschlossen nahm sie Anlauf, rannte die Wand nach oben und noch bevor die Schwerkraft sie nach unten ziehen konnte stieß sie sich ab,sprang zum Stollen hoch und krallte sich fest.
Langsam, aber erfolgreich zog sie sich hoch und verspreizte die Beine gegen beide Seiten des Stollen.
"Ha! Obergefreite! Sieh zu wo du bleibst!". Mit verbissenem Gesicht, kletterte sie weiter nach oben.

Eine Höhle im Berg
Cim sah den Agenten genauso verblüfft an wie der Drache. Genaugenommen sah sogar Sebulon sich verblüfft an. Er hatte es tatsächlich geschafft.
"WÃœRDEST DU BITTE KURZ VON MEINEM RÃœCKEN RUNTER GEHEN?", fragte der Drache vorsichtig.
Der Zwerg nickte und sprang nach unten, wo er beiläufig die Schraube aufhob.
Das Ungetüm richtete sich auf und ging zu der Höhlenöffnung. Vor einer Ewigkeit wurde er hierher gebannt. Jeder Versuch diesen Ort zu verlassen hatte in Schmerzen geendet. Doch nun war das verfluchte Halsband ab. Er spürte wie die Wunde an seinem Hals an der Luft bereits langsam verkrustete. Endlich steckte er den Kopf durch die Öffnung und nichts passierte.
"JUHU. ICH BIN FREI" Er blies seinen Feuerodem in den Gang und Cim war froh, dass er sich für diese Richtung entschieden hatte.
Dann kam er zurück. "IHR HABT DEFINITIV WAS GUT! UND DAMIT MEINE ICH NICHT , ICH TÖTE EUCH AUSNAHMSWEISE NICHT. MEIN NAME IST RHOATHAN DAYPHUNT BLUGHDEL NUKELNY THRUISTVER GISAMOM BIELMGHA. WENN IHR EIN PROBLEM HABT, DANN RUFT EINFACH MEINEN NAMEN UND ICH KOMME ZU HILFE. ABER JETZT MUSS ICH LOS. ICH HABE 100 JAHRE AUFZUHOLEN!"
Er stürmte aus der Höhle bevor einer der Wächter etwas sagen konnte und war verschwunden.
"Das ist ja dann hervorragend", sagte Cim und sah Sebulon zu wie er das Halsband verstaute. "Hat sich zufällig jemand gemerkt wie der Name war?"
Schweigen. Doch da meldete sich Ikari zu Wort. "Ich. Die Ausbildung zum Zauberer beinhaltet unter anderem, dass du dir völlige absurde Wortkombinationen über lange Zeit merkst. Allerdings wäre ein Blatt Papier wohl angemessen!"
"Wohin gehen wir jetzt?", fragte Sebulon und half dem Zombie herunter.
"Ich schlage vor wir versuchen uns zur Oberfläche durchzuschlagen. Sonst irren wir auf ewig in diesem Berg herum. Die anderen könnten in der Höhle neben uns sein, und wir würden es nicht merken!"

In der Höhle neben ihnen
"Kannst du nicht hinter uns gehen?", fragt Rabbe und sah die Werwölfin immer noch angewidert an.
"Deine Rüstung ist eher eine Aufforderung als eine dezente Bekleidung".
Remedios platzte der Kragen und sie packte Rabbe an ihrem. "Vielleicht sollte ich mir deine dezente Uniform nehmen und dich so rumlaufen lassen, Obergefreite! Jetzt halt die Klappe und sieh einfach wo anders hin!".
Rabbe versetzte ihr einen Stoß der sie gegen die Wand der Höhle taumeln ließ.
»Mach das nie wieder, Werwölfin!«, knurrte Rabbe. Kampfbereit funkelten sich die beiden an. Schließlich zuckte Remedios mit den Schultern und ging weiter.
Glum und Jargon bedeuteten einander ruhig zu sein – sie wollten ganz sicher nicht in den Streit der beiden Wächterinnen verwickelt werden. Der Zwerg legte Ikaris Arm auf die andere Schulter und ging weiter.
Der Lärm den sie gehört hatten wurde immer lauter.

Auf den Plateau
Liessa jubelte innerlich. Fünfzig Drachen schwebten rund um sie, und ihre Reiter schwangen Netze und Speere über ihren Köpfen.
"Laolith, mein treuer Freund, flieg nach oben. Ich will den Kampf beobachten!"
Der goldene Drache schoss augenblicklich nach oben und die Herrscherin gab das Zeichen zum Angriff.
Doch auch Arin war nicht untätig. Erleichtert sah er wie Neom erschöpft und mit einem Nicken auf den Boden sackte. Der Drache glänzte in einem metallischen Grün und sah die vielen Angreifer unbeeindruckt an.
Doch der Magier wollte sich jetzt nicht mit einer Auseinandersetzung aufhalten. Erneut zapfte er Neom, der die Hintergrundstrahlung in verwendbare oktarine Energie verwandelte, an und verstärkte damit seine Fähigkeit.
"Fliegt weg ihr Drachen", er schaffte es den Wirkungskegel seines Spruches von SEINEM Drachen fern zu halten. "Sammelt Euch bei dieser Bergspitze und kommt erst bei Sonnenuntergang zurück!"
Liessa lachte als sie hörte, was der fremde Magier rief. Was sollte ihre Drachenreiter veranlassen dieser Aufforderung … da sah sie wie die ersten die Formation verließen und zum nächsten Berggipfel flogen.
"Das gibt es doch nicht!", kreischte sie hysterisch. "Kommt zurück, ihr Verräter! Ich werde euch.."
Da folgte auch Laolith dem Befehl des Magiers und alles Schreien und auf seinen Rücken einschlagen half nichts – er flog weg vom Wyrmberg.
Kurze Zeit später war der Himmel wieder leer.
Keine Sekunde zu früh wie Arin sah, den Neom war nach der erneuten Anstrengung bewusstlos geworden.
"Wach auf Neom!", ich errichte jetzt das Portal! Doch er rührte sich nicht. Sein Körper war definitiv überhitzt.
Arin zuckte mit den Schultern. Es war nicht notwendig, dass er wach war. Bald würde er ihn nicht mehr brauchen. Einmal mehr saugte er die Energie der kleinen Gestalt ab und öffnete ein Portal nach Ankh-Morpork, die er künftig wohl auf Arin-Morpork umbenennen würde.
Arin kletterte auf den Rücken des Drachen und auf seinen Befehl erschien die kreisrunde, blau wabbernde Oberfläche mitten in der Luft, etwa 20 Meter über der Oberfläche des Wyrmberges.
"Ich werde dich Gurke nennen!", sagte er zu seinem Drachen . "Nun flieg durch dieses Portal, Gurke. Wir müssen eine Stadt erobern!"
Der Drache zeigte keine Regung ob seines neuen Namens, bewegte seine gewaltigen Schwingen und flog einen Kreis über dem Plateau. Dann schoss er wie ein Projektil auf das Portal zu, legte die Schwingen an, und war durch.
Gleich danach verschwand die Verbindung nach Ankh-Morpork wieder. Zurück blieb ein kleiner glühender Wasserspeier.


18.11.2012 8: 46

Rabbe Schraubenndrehr

*In einem dunklen Tunnel*

Schweigend kletterte das Trio durch die Dunkelheit, in diesem Moment hingen alle ihren eigenen Gedanken nach. Sebulon dachte über seine kürzlich erbrachte handwerkliche Meistertat nach, Cim überlegte wie genau sie weiter vorgehen sollten wenn sie die anderen wieder gefunden hatten, und Ikari grübelte nach ob er genug Nähzeug dabei hatte um seinen Arm,- Den die anderen hoffentlich noch hatten,- wieder anzunähen.
"Sagt mal...", durchbrach der Zombie nach einer ganzen Weile die Stille. "Dieser Kerl der sich als Breda verkleidet hatte, und uns die Spinnen auf den Hals gehetzt hat, meint ihr... meint ihr er hat ihre Kleidung kopiert?", fragte er in völlig neutralem Tonfall.
Beharrliches Schweigen zeichnete sich über Sekunden als Antwort ab.
"Naja... Er ist offenbar eine Art Zauberer, also könnte er sie eventuell auch einfach kopiert haben.", äußerte der Stammagent eine Vermutung. Ikari schien wenig überzeugt, und stellte einen schwer deutbaren Gesichtsausdruck zur Schau (obgleich dies natürlich niemand sehen konnte). "Ja aber... Es ist wahrscheinlicher dass er es nicht getan hat. Ich erinnere mich dass die meisten Zauberer, vor allem zu meiner Zeit, sich eigentlich selten eine Chance entgehen ließen eine Frau mal,-"
"Da vorne ist Licht!", entfuhr es Cim bevor der Zombie fortfahren konnte, und die Drei beschleunigten ihren Schritt.


*Ein Eingang zum Plateau*

Rabbe (die sich nach der kurzen Auseinandersetzung mit Remedios schließlich einfach an die Spitze der kleinen Gruppe geordnet hatte), trat ins Sonnenlicht und ließ den Blick über das Plateau schweifen. Während hinter ihr Glum, Jargon und Remedios ebenfalls aus dem Loch kletterten ging sie ein Stück über das Plateau. "Wo sind alle? Vor wenigen Minuten hörte man noch Kampofgeschrei, und ich bin ziemlich sicher dass es von hier kam...", grübelte die Ermittlerin und trat bis zum Rand des Plateaus, wo sie in die Ferne spähte. Waren das Drachen an der Bergspitze? Rabbe schüttelte unwillkürlich den Kopf und musterte weiterhin die Umgebung.

"Da seid ihr ja!", rief Ikari erfreut aus, als er aus dem Höhlenausgang kletterte und als erstes Glum erblickte, der seinen Arm über der Schulter trug. Ohne ein weiteres Wort des Grußes zupfte er ihm auch gleich die vermisste Extremität aus den Händen und begann, selbige wieder an seine Schulter anzunähen. Derweil traten auch die restlichen Teile der Gruppierung ans Tageslicht. Als an letzter Stelle der Stammagent nach außen trat, entfuhren sowohl Glum als auch dem Rechtsexperten ein überraschter Ausruf. "Sebulon! Was machst du denn hier?", fragte der Moloss seinen Zwergischen Kollegen alsgleich, während Cim sich noch einmal auf dem Plateau umsah. Wie Rabbe schon zuvor, fragte auch er sich wo all die Drachen wohl hin waren. Er griff aus Gewohnheit nach seinen Zigaretten und stellte fest, dass er nach wie vor keine mehr hatte. Grummelnd wanderte er zu seiner Kollegin hinüber. "Na Rabbe? Habt ihr Breda irgendwo entdecken können?", fragte er bevor sie ihn gesehen hatte, und für einen Moment schien sie sehr erschreckt und drehte sich nur allzu hastig um. "Cim! Da bist du... ja, Mina und ich haben Breda gesehen, aber ich fürchte sie wurde zu Stein verwandelt.", sprach sie ohne eine Spur echten Bedauerns. Cim wollte etwas erwidern, als Rabbes Blick auf den mit eingetroffenen IA-Agenten viel. "IA! Cim, wie zur Hölle kommt der Zwerg hierher?!"
Der Vektor zuckte mit den Schultern und dachte unbewusst darüber nach, wer von den anderen Tabak haben könnte. "Ich würde sagen, auf dem selben Weg wie wir. Er hat mir offenbar nachspioniert und war dann ungeschickt genug um in das Portal zu fallen." er grinste einen Moment, war dann aber gleich wieder ernst. "Aber das mit Breda... Rabbe woher weißt du dass sie aus Stein ist? Und wo ist Mina, ihr habt sie doch zusammen gefunden, oder nicht?"
Rabbe nickte. "Sie hat sich nicht bewegt und sah exakt so aus wie Breda, nur aus Stein, also halt auch... steinfarben, wenn du verstehst was ich meine." Sie gähnte. "Und Mina, tja... Ich bin dann los und sie sollte mir dann gleich nachkommen, aber irgendwie... kam sie halt nicht." Rabbe zuckte nun ihrerseits mit den Schultern. "Ich bin noch mal ein Stück zurück gegangen, aber ich hab sie nicht mehr gefunden und dachte dann, sie wäre vielleicht auf eigene Faust in eine andere Richtung gegangen, wir hatten da nämlich schon Glum und die anderen in einer höhle gesehen, darum hielt ich es auch für sinnvoll direkt wieder zu machen statt ewig bei einer toten Statue zu verharren."
Während all diesem Reden hatte Cim sie in einem mürrisch-kritischem Gesichtsausdruck gemustert und sah sie nun leicht fragend an. "Sie sollte dir folgen? Lass das mal nur Ia nicht mitkriegen, der Zwerg überhört so was nicht so wie ich, und so wirklich "tot" will ich Breda dann auch nicht hoffen." Der Vektor seufzte. "Nun gut... Ich schätze wir sollten versuchen, Mina zu finden."


20.11.2012 21: 18

Sebulon, Sohn des Samax

Der Patrizier hatte gerade die Times zur Hand genommen, um sich etwas Zerstreuung mit dem Rätsel zu gönnen, als Drumknott sein Büro betrat und in der Nähe der Tür stehen blieb.
"Herr", machte er und wartete, dass Vetinari ihm seine Aufmerksamkeit schenkte. Es dauerte drei gelöste Worte lang.
"Ha! Unverzagt. Ein schönes Wort, das muss man ihr lassen, wenn auch viel zu einfach. Nun sprich, was gibt es, Drumknott?" Der ruhige Blick des Patriziers senkte sich auf seinen Sekretär.
"Die Mitglieder der Gilden erbitten eine außerordentliche und sofortige Sitzung mit dir, Herr. Es geht um ..."
"... den Zauberer und seine Forderungen, nehme ich an.", beendete der Patrizier den Satz. "Sicher, sicher. Es ist keine zehn Jahre her, dass ein hoher Drache die Stadt durch seine Beschwörung in eine Panik versetzt hat. Hast du schon einen Blick auf den Drachen werfen können, Drumknott?"
"Nein, Herr. Er ist erst vor einer Viertelstunde vor dem schlurfenden Tor gesichtet worden. Man sagt jedoch, dass er außergewöhnlich groß sei."
"Und er versteht sich hervorragend auf das Speien von Feuer?", erkundigte sich Vetinari mit der vornehmen Neugier eines Duellanten, der die Waffen seines Gegners behutsam zu würdigen weiß.
"In der Tat, Herr. Es wird wohl ein Jahrzehnt dauern, bis das kleine Wäldchen vor der Mauer wieder eine passable Größe erreicht."
Der Patrizier legte die Fingerspitzen aneinander. Der Zauberer Arin mit einem extravagant großen Drachen vor den Mauern der Stadt, das waren Folgen aus Ereignissen, die schon eine ganze Weile in Bewegung waren. Er hatte keine geringe Rolle darin gespielt.
"Das war ja zu erwarten gewesen. Ich möchte nicht in Mustrum Ridcullys Haut stecken, wenn er nachher über sich ergehen lassen muss, dass sich ausgerechnet ein Zauberer für das über der Stadt schwebende Unheil verantwortlich zeichnet. Hast du die Forderungen zur Hand?" Der Diener trat endlich an seinen Herren heran, reichte ihm ein Blatt mit erstaunlich wenig Stichpunkten, und nahm anschließend wieder einen gebührenden Abstand ein. Vetinari las schweigend, dann sah er Drumknott wieder an. "Wann endet sein Ultimatum? Ich nehme an, dass er sich an die für Forderungen dieser Größenordnung üblichen zwei bis drei Stunden hält."
Drumknott hielt seine Überraschung über die Informiertheit seines Arbeitgebers stets zurück, soweit es ging. "Ausgezeichnet, Herr. Drei Stunden sind in der Tat von ihm benannt worden."
"Das sollte für eine mittellange Sitzung mit den Gildenoberhäuptern und ein kurzes Gespräch mit dem Zauberer reichen. Lass den Gilden ausrichten, dass ich sie nicht länger warten lassen werde. Und wenn du so gut wärst, diese beiden Nachrichten weiterzuleiten ..." Er griff in die Tasche und holte gesiegelte Dokumente hervor, die er seinem Diener reichte. Sie waren an die Freiwilligen Retter der Stadtwache und an das Schmiedeunternehmen Burlich und Starkimarm adressiert.
"Herr?"
"Nur für den Fall, dass sich keine simple Lösung des Dilemmas innerhalb des Ultimatumszeitraums anbietet. Man sollte stets vorbereitet sein."
"Das bist du, Herr", gab der Sekretär von sich, doch das geschmeichelte Lächeln des Tyrannen blieb aus.
Vetinari erhob sich. "Es wird sich zeigen, mein treuer Drumknott."

21.11.2012 14: 10

Mina von Nachtschatten

Zurück im Wyrmberg, in einem steil nach oben führenden Tunnel...

Steinchen bröckelten, scharfe Kanten schnitten ihr in die Hände und ab und an brach sogar eine ganze Felsnase weg, was Mina schon zweimal einen guten Meter zurück in die Tiefe befördert hatte. Was sie sich zu Anfang als durchaus machbar vorgestellt hatte, entpuppte sich nun als ziemlich kräftezehrendes Unterfangen mit mehr als ungewissen Konsequenzen. Denn bis vor wenigen Minuten noch hatte der Tunnel wiedergehallt von einem Rumoren, von menschlichen wie tierischen Schreien, Lärm und Getöse, welche offenbar von jenseits des Ausgangs über ihr kamen, allerdings so miteinander vermischt und sich gegenseitig überlagernd, das rein gar nichts Verständliches zu vernehmen gewesen war. Und dann hatte es mit einem Mal aufgehört, der Berg schwieg wie zuvor und die Vampirin war sich nicht sicher, was sie davon zu halten hatte. Denn gesetzt den Fall, der Kampfeslärm hätte etwas mit den anderen Wächtern zu tun gehabt, dann wäre die plötzliche Ruhe mehr als besorgniserregend. Andererseits hatte die Unruhe an der Oberfläche sie schon mehrfach während der Kletterpartie innehalten und überlegen lassen, ob ein weiterer Aufstieg wirklich so eine gute Idee war. Doch ein Zurück? Damit wäre sie schlussendlich auch nicht weiter gekommen...
"Ich hasse diesen Einsatz", knurrte die verdeckte Ermittlerin, während sie nach der nächsten Kante in ihrer Reichweite griff. Wenigstens hielt diese der Belastung stand. Die Vampirin blickte nach oben: Das Pünktchen aus Tageslicht war schon um ein beträchtliches größer geworden, der Großteil des Weges somit geschafft. Das würde sie den Rest auch noch hinter sich bringen.
Schließlich ergriff ihre Hand ein Büschel trockenen Gestrüpps, Mina stemmte die Beine gegen die Felswand und zog sich das letzte Stück nach oben und aus dem Tunnel hinaus - zerkratzt, zerzaust und schlecht gelaunt. Das warme, helle Sonnenlicht, welches ihr wie zur Begrüßung direkt ins Gesicht schien, machte es nicht viel besser. Wirklich fantastisch! Da hatten die düsteren Gänge des Berges in gewisser Hinsicht doch etwas für sich gehabt. Die Vampirin blinzelte und blieb bewegungslos am Höhleneingang hocken, bis sie ihre Umgebung wieder deutlich erkennen konnte. Der Anblick, welcher sich ihr dann bot, zeichnete sich vor allem durch eine gewisse unerwartete Leere aus - die Abwesenheit jedweder Menschen oder anderer Wesen. Wer auch immer sich hier bekriegt hatte, von keinem war mehr eine Spur zu entdecken. Obwohl, das stimmte nicht so ganz: Ein Stück weiter vorn war das spärliche Gras plattgetrampelt und der Erdboden an ein paar Stellen aufgewühlt. Einige der umstehenden Bäume waren abgeknickt; daneben konnte man die Reste von etwas erkennen, das wohl einmal eine Hütte gewesen war. Soweit, so gut - dies waren alles noch Dinge, die man sich noch irgendwie als Auswirkungen des vorangegangenen Kampfgeschehens hätte erklären können, immerhin hatte man es hier mit Drachen zu tun. Was aber schon nicht mehr gänzlich in diese Kategorie passen wollte, war das Vorhandensein einiger aus dem Boden ragender, stark verbeulter Metallstangen, neben denen sich ein ziemlich großer und übelriechender Haufen befand - im Vergleich zu diesem Gestank erschien der Mief im Taubenschlag der Wache wie Parfüm. Und daneben wiederum... von Minas Position wirkte es wie ein kleiner unregelmäßig geformter Felsbrocken, nur das dieses Exemplar die für normalen Stein unübliche Eigenschaft hatte, Hitze an seine unmittelbare Umgebung abzugeben, welche die Luft um ihn herum verschwommen wirken ließ. Das Ding glühte rötlich... und irgendwie rhythmisch. Vorsichtig schob sich die Wächterin Stücken für Stückchen näher heran, bereit jeden Moment in Deckung zu gehen.

21.11.2012 19: 40

Jargon Schneidgut

"Herrgott nochmal, wo ist denn das Problem - schickt einfach einen - Sumpfdrachen oder so, das hat letztes mal ja auch funktioniert", äußerte sich Herr Boggis verärgert. Er war sehr überhastet zur Gildenversammlung erschienen - die obersten Knöpfe seines Hemds waren verkehrt herum geknöpft, und aus einem seiner Schuhe lugt etwas das aussah wie der Griff eines Mini-Knüppels.
"So wie es aussieht scheint das keine Alternative zu sein", erwiederte Lord Vetinari und seufzte gekünstelt. "Es scheint, als müssten wir diesmal wirklich etwas tun."
Er blickte zwischen den einzelnen Gildenvertretern hin und her und ließ auch einmal einen kurzen Augenkontakt mit dem Kommandeur der Wache zu.
"Bis jetzt haben wir keine sichtbare Schwachstelle gefunden", brummte Araghast, der in dauerhaftem Brieftaubenkontakt mit dem Einsatztrupp der FROGs war. "Die Art von Magie, die von dem Drachen ausgeht ist unseren Experten unbekannt."
"Experten", schnaufte Lord Witwenmacher ohne zu versuchen nicht herablassend zu klingen.
"Es scheint jedenfalls, dass wir es mit kreativer Magie zu tun haben", meldete sich Erzkanzler Ridcully zu Wort und steuerte somit zum ersten Mal einen Beitrag zur Sitzung bei der zum einen ernsthaft nützlich und zum anderen unverständlich für die meisten anderen Sitzungsmitglieder war. Er sah in leere Gesichter. Ponder, der an seiner Seite saß, räusperte sich.
"An manchen Orten der Scheibenwelt ist noch ein Teil von... ursprünglicher Magie vorhanden. Magie, die noch Materie aus Nichts erschaffen kann, was nach den Regeln der" - der junge Zauberer gestiukulierte - "Zauberer-Magie eigentlich nicht möglich ist." Er wechselte einen Blick mit dem Erzkanzler.
"Soweit uns bekannt, sollte sich aber keine Spur davon in Ankh-Morprok befinden."
Ridcully nickte. "Sehr gefährlich, das Ganze. Man sollte es verbieten."

*Zurück auf dem Wyrmberg-Plateau*


Nachdem alle ersten Informationen ausgetauscht waren, herrschte kurz betretene Stille.
"Wo ist unser Verdächtiger eigentlich?" Glum sah sich um. "Und wo wir grade dabei sind - wo ist der ganze Rest der leichtbekleideten Drachenreiter?"
Cim nickte. "Eine sehr gute Frage", brummte er. "Wir sollten uns weiter auf diesem Plateau umschauen."
"Ich kann Mina riechen!", entfuhr es Remedios plötzlich. "Oder- zumindest mal Vampirgeruch!" Sie zeigte in die Richtung von etwas was wirkte wie eine Hütte vor der einige verbogene Stahlstangen lagen. Und tatsächlich konnten die Wächter beim Näherkommen erkennen, dass die gesuchte vampirische Kollegin neben etwas hockte was aussah wie ein rotglühendes Stück Stein. Es wirkte irgendwie auch wie ein Wasserspeier - nur eben rot glühend. Mina redete mit dem Ding.
"...ist Arin jetzt?", konnten Remedios' gute Ohren aufschnappen als sie näher kamen.
Mina sah auf und wirkte gleichzeitig erfreut und besorgt als ihre Kollegen zu ihr stießen. Sie winkte sie überflüssigerweise heran. Sebulon schob es auf Nervosität.
"Er... ist... zurück in der Stadt", knirschte der sich tatsächlich als Wasserspeier herausstellende (glühende) Stein.
"In Ankh-Morpork?", vergewisserte sich Mina und sah dann wieder zu ihren Kollegen. Sie murmelte: "Scheint der Begleiter unseres Gesuchten zu sein."
"Ja", gab selbiger von sich. Er zischte.
"Begleiter?", fragten Cim und Rabbe gleichzeitig.
"Wie meinst du das?", fragte Remedios.
"Er sagt, er heiße Neom und wäre der Freund von Arin. Offenbar ein großer Magier."
"Ein Magier?", brummte Glum. "Hätte ich mir nie gedacht."
"Was hat-", begann Rabbe ihre Frage, die von Mina zuende geführt wurde. "-Arin gemacht, bevor er gegangen ist?" Schraubenndreher zog eine Braue hoch, schwieg aber.
"Er... hat die anderen... weggeschickt." "Wen?" "Drachen... und... Männer..."
Die Truppe wechselte bedeutungsvolle Blicke. "Und dann?"
"Ich..." Eines der steinernen Augen öffnete sich, rot glühend. "Hab ihm... einen Drachen... gemacht."
"Was für ein-"
"Einen großen", platzte es dann aus Neom heraus. "Ein großer Drache." Er zischte noch einmal.
"Klingt ja toll", äußerte sich Glum.

23.11.2012 20: 14

Rabbe Schraubenndrehr

*Auf dem Plateau*

"Also.", begann Cim. Sie standen ein Stück von Neom entfernt im Kreis, um die Lage zu besprechen,- Der Wasserspeier sah nciht so aus, als würde er allzu bald einfach davon laufen. "So wie ich dass sehe haben wir folgende Situation; Breda ist versteinert irgendwo unten in den Höhlen, Der Magier ist mit einem gigantischen Drachen nach Annkh-Morpork gereist... und niemand hat irgendetwas zu rauchen dabei." Der Vektor grummelte leise, während die umstehenden mehr oder weniger einvernehmlich nickten. "Gut dann... hat irgendjemand einen Vorschlag, was wir jetzt tun sollten?"
"Den Wasserspeier auch so ein Dimensionsloch aufmachen lassen durch das wir nach Ankh-Morpork zurück kommen!", platzte es aus Rabbe heraus, die sich diesmal von niemandem unterbrechen lassen wollte.
"Bevor wir das tun sollten wir erstmal Breda aus der Höhle holen, wir können niemanden einfach so zurück lassen." fügte Feldwebel Samaxsohn hinzu, und blickte den Missionsleitenden Chief-Korporal bestimmt am. "Wir wissen nicht, ob wir später die Möglichkeit haben werden noch einmal hierher zurück zu kommen, darum können wir das Risiko nicht eingehen sie zurück zu lassen."
Rabbe biss sich auf die Lippe. Wenn sie erstmal wieder nach der versteinerten suchen mussten verloren sie dabei wertvolle Zeit, die sie in Ankh-Morpork damit verbringen könnten gegen diesen Zauberer anzugehen. "Und wer weiß was dieser Kerl dort anstellt während wir weg sind? Soll die Trulla doch hier verfaulen…., dachte sie grimmig, und hoffte einfach mal, dass den Pflanzen in ihrem Keller nichts passierte.
Cim dachte indes nach. Was wäre sinnvoll? Im Grunde könnten sie versuchen den Wasserspeier zur Statue mit zu nehmen, ihn dort das Portal erzeugen lassen und dann die Statue hinein werfen, aber... würde sie das überhaupt so richtig überstehen? Wenn die Statue auf der anderen Seite einfach aus dem Portal herausgeschleudert wurde, würde sie dann vielleicht zerbrechen? Und wenn ja... würde aus der Figur wieder Breda werden, wenn man sie wieder zusammen klebten? "Verdammt... wenn ich wenigstens was zu rauchen hätte." Er kratzte sich am Kinn und wollte eben etwas sagen, als Glum sich zu Wort meldete. "Also ich denke eigentlich dass die meisten von uns", er warf Rabbe einen kritischen Blick zu " Breda lieber direkt mitnehmen möchten, also sollten wir entweder Breda hierher, oder den Wasserspeier zu ihr bringen, einen anderen Weg wird es wohl nicht geben."
Der Vektor starrte einen Moment, dann nickte er. "Also schön... dann vorwärts nach unten."


*Ankh Morpork

Gurke saß auf dem Kunstturm und streckte sich. Das Klima in dieser Stadt bekam ihm nicht. So viel Lärm, Gestank, Unmengen an Kreaturen... Er blickte nach unten, wo eine Menschenmasse durch eine Straße drängte. "Wenigstens gibt es hier genug zu essen... theoretisch.", dachte er, und erinnerte sich sehnsüchtig daran dass er seit Schaffung seiner Existenz noch nichts zu essen bekommen hatte.
Arin saß derweil auf dem Rücken der Kreatur und genoss die Aussicht. Ankh-Morpork! Bald würde die Stadt unter seiner Kontrolle stehen, und niemand würde sich ihm wieder setzen... Einen Moment lang gab er sich einer Reihe von gedanklichen Versuchungen hin, die er sich schon lange als auf die Realität übertragbar wünschte, und nun könnte es bald soweit sein... bald...


*In der Rattenkammer*

Lord Havelock Vetinari blickte aus dem Fenster auf die Stadt hinab. Vor wenigen Minuten hatte er allen anwesenden gestattet, sich zurückzuziehen, wahrscheinlich waren sie alle jetzt gerade dabei, sich auf den 'Wechsel im Management' vorzubereiten... Es war typisch für sie. Wenn es so aussah, als würde der Wind drehen, als wäre es mehr oder weniger hoffnungslos hängten sie ihr Fähnchen nach dem Wind; Das war ihre art.
Ein Räuspern hätte ihn aus den Gedanken geschreckt, wäre er sich der andauernden Anwesenheit des Kommandeurs nicht die ganze Zeit bewusst gewesen. Schwungvoll drehte Vetinari sich um und blickte Araghast durchdringend an. Er hatte den Kommandeur der Stadtwache da behalten, weil es eine Sache gab, von der er gerne dessen Version hören wollte.
"Ahja... Kommandeur." der Herrsch setzte sich langsam, wobei aussah wie ein Flamingo der sich langsam, und sehr stilvoll zusammen faltet.
"Wie ich hörte ist vor einigen tag ein Wächter unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen."
Breguyar nickte wortlos.
"Und du hast eine Achtköpfige Ermittlungstruppe aus gesand um der Sache nachzugehen..."
Der Halbvampir wiederholte sich.
Veinari sah ihn durchdringen an, bevor er fortfuhr; "Und von dieser Truppe hat seit heute morgen niemand mehr etwas gehört. nicht einmal gesehen wurden sie, seit..." Er zog ein Blatt aus einem Ordner und schien darauf etwas zu lesen, bevor er fortfuhr. "...nicht seit sie alle in ein kleines Gebäude in der Nähe der Mobilien hinein liefen." Fragend blickte Vetinari sein Gegenüber an.
"Ja, Sör, genau so ist es.", bestätigte dieses nach kurzer Pause, und wie abwesend aus dem Fenster. Es war nebelig.
"Könnte das verschwinden deiner Leute dann irgendetwas mit dem auftauchen dieses Drachen zu tun haben?" Wer Vetinari gut kannte, hätte nun einen leicht gereizten Unterton in seiner Stimme vernehmen können. Breguyar hörte ihn trotzdem. "Mag sein."


25.11.2012 12: 45

Sebulon, Sohn des Samax

"Nein, Gurke! Nein! Pfui! Aus!", schrie der Zauberer aus voller Kehle.
Ungläubig sah er zu, wie der gigantische Drache kurz zu ihm aufsah, verächtlich Qualm aus seinem Rachen hervorstieß, und sich anschließend wieder über die wild muhende Kuhherde herzumachen begann.
Es lief nicht wie geplant. Dieser dumme egozentrische Drache machte ihm seine Verhandlungsbasis zunichte! Das war nun schon die dritte Herde und er schien gerade erst bei der Vorspeise angekommen zu sein.
Wenn man mitbekam, dass er keine Kontrolle über sein Druckmittel mehr hatte ... das konnte er nicht zulassen. Es gab nur einen Ausweg.
Er krempelte seine Ärmel hoch.
Das Gelage von Gurke musste gewollt wirken.

inzwischen weit, weit entfernt, am Wyrmberg
Ein Trupp von Wächtern mühte sich in kleinen Schritten mit der Statue von Breda Krulock ab.
"Wer hatte nochmal die grandiose Idee?", schnaufte Glum.
"Ich finde, man hätte uns wenigstens darauf aufmerksam machen können, dass sie so schwer ist", keuchte Remedios.
"Sieht man ihr gar nicht an", schnaufte Sebulon.
"Ist sicher nur ein Nebeneffekt der ... des ... was auch immer ihr passiert ist", spekulierte Ikari. "Vampire wiegen generell nicht viel."
Blicke richteten sich kurzfristig auf die andere Vampirische Wächterin im Kreis, doch niemand wagte das zu kommentieren.
"Schade, dass du nicht mit anpacken kannst, Gernetod", keuchte Jargon, der sich gerade ausruhte. "Obwohl ich das mit den der Reißfestigkeit deiner Arme gut verstehen kann ..."
Endlich kam der noch immer vor sich hinglühende Wasserspeier in Sicht.
Mina räusperte sich. "Ich bin dran."

30.11.2012 0: 28

Remedios von Schwarzfell

Nachdem die Wächter die versteinerte Breda vorsichtig abgesetzt hatten, richteten sich alle Blicke erwartungsvoll auf den glühenden Wasserspeier. Der Aufstieg mit Breda war kräftezehrender gewesen, als sie erwartet hatten. Zudem hatten sie viel Zeit verloren - Zeit, in der Arin in Ankh-Morpork schon wer weiß was alles angerichtet hatte. Mina kniete sich neben das kleine Geschöpf und lächelte freundlich.
"Findest du es denn nicht merkwürdig, dass dein Freund einfach ohne dich gegangen ist?"
Neom öffnete eines seiner Augen und sah die Vampirin mit einer Mischung von Argwohn und Verständnislosigkeit an.
"Er hat dich einfach zurückgelassen. Das ist nicht gerade nett, findest du nicht auch?"
Der kleine Wasserspeier zischelte leise.
"Du hast so viel für ihn gemacht und ihm immer geholfen. Und als Dank lässt er sich einfach zurück?"
Neom fauchte unwillig. Er hob zu einer Erklärung an, öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
Mina drehte sich halb um und deutete auf die steinerne Gestalt von Breda Krulock. "Schau, wir schleppen sogar unsere versteinerte Freundin mit. Das ist wirklich anstrengend, aber wir würden sie nie zurücklassen. Für Arin wäre es doch ein Klacks gewesen, dich mit nach Ankh-Morpork zu nehmen. Aber er hat einfach nicht daran gedacht, du warst ihm wohl nicht wichtig genug…"
Neoms Gesicht verfinsterte sich. Mina hielt inne. Ob sie zu weit gegangen war? Sie konnte nur hoffen, dass ihre Provokation in die richtige Richtung führte.
"Braaah!", rief der Wasserspeier aus und hieb wütend mit einer Pranke auf den Boden. Er war sichtlich empört.
"FrauÂ… hat recht!"
"Dann wäre es wohl am besten, wenn du ihm folgst und ihm ordentlich deine Meinung sagst. Wir sind zufällig auch auf dem Weg nach Ankh-Morpork - wenn du uns ein Portal machst können wir das doch zusammen erledigen." Mina deutete erneut auf Brerda, "Außerdem schuldet uns Arin noch einen kleinen Gefallen, was unsere Freundin hier angeht…"
Der Wasserspeier erhob sich wankend und schloss erneut die Augen. Wenige Meter vor ihm begann die Luft zu flimmern und zu wabern. Ein kleiner, blauer Punkt erschien, der sich rasch vergrößerte.
"Äh… wir sollten wirklich zusehen, dass wir von hier wegkommen." Jargon Schneidgut deutete auf eine Gruppe von kleinen, geflügelten Punkten am Himmel, die langsam größer wurde.

*Inzwischen, in Ankh-Morpork*

"Jaaaa, Gurke! Friss dich satt!"
Arin schwenkte enthusiastisch einen Arm und schien den Drachen scheinbar zu noch größerer Zerstörung anzutreiben. Die panische Kuhherde hatte sich zwischen den Straßen versprengt und der Drache war ohne Rücksicht auf Gebäude oder Mauern munter dabei, seiner Mahlzeit zu folgen.
Etliche Einwohner Ankh-Morporks waren inzwischen aus ihren Häusern gekommen und starrten fassungslos auf den riesigen Drachen und seinen Reiter. Was sie jedoch nicht sahen war, wie sehr sich Arin festklammern musste, um nicht vom Rücken Gurkes geworfen zu werden. Er hatte mittlerweile jegliche Kontrolle über den Drachen verloren und wenn ihm nicht schnell etwas einfiele, konnte er seinen Plan vergessen.


02.12.2012 23: 43

Cim Bürstenkinn

Ein weiteres Mal versuchte Arin seine Gabe der Tierherrschaft einzusetzen.
"Gehorche mir, Gurke! Bleib stehen und lass mich absteigen, dann flieg auf den Kunstturm und warte bis ich dich rufe!"
Tatsächlich hielt der Drache inne, drehte seinen Kopf nach hinten und schnappte den Magier am Umhang.
"Hör mir gut zu, Arin! Noch so ein dummer Versuch mich zu beeinflussen, und du wirst selbst Futter! Nenn mich nie wieder Gurke, und tu genau was ich dir jetzt sage…"

Am Plateau des Wyrmbergers
"Das ging ja fix!", stellte Glum fest und grinste Jargon breit an.
Cim sah besorgt auf die näher kommenden Drachenreiter. "Na dann, lasst uns hier verschwinden!"
Sie hoben die versteinerte Vampirin an, und schleppten sie zu der blau schimmernden Fläche.
"Wer geht zuerst?", fragte Rabbe scheinheilig als sie bei dem Portal angekommen waren und ließ die versteinerte Vampirin los, bevor jemand eine Antwort geben konnte. "Ups!", sagte sie wenig glaubwürdig, als die anderen das Gleichgewicht verloren und Breda mit dem Kopf voran in die wellige Oberfläche fiel - und liegen blieb.
"Sollte sie nicht Â…", begann Ikari unsicher. Doch der IA-Agent nickte. "Ja, sie sollte."
Mina ging zurück zu Neom und kniete sich zu dem immer noch rot glühenden Wasserspeier. "Neom, das Portal funktioniert nicht. Es bringt uns nicht zurück!"
Schwerfällig öffnete er die Augen und sah sie an. "Aber es sieht doch so aus, wie das was Arin gemacht hat!", lallte er.
"Lass es gut sein, Mina", sagte Cim. "Er versteht nicht, was er machen muss! Wahrscheinlich kann er alles erzeugen, aber nur wenn er versteht worum es geht."
"Aber er hat einen Drachen erzeugt!", widersprach sie. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er weiß wie die Dinger funktionieren!"
"Der Wyrmberg hat ihn erzeugt", sagte Ikari, "Das Muster ist diesem Ort aufgeprägt und drängt sich einem regelrecht auf."
"Und was tun wir jetzt?", fragte Remedios, als stürmische Windböen ihre Haare durcheinanderwirbelten.
"Jetzt sterbt ihr!", sagte die Anführerin der Drachenreiter. In einem sich schließenden Kreis wurden sie von Drachen eingekreist. Die Nüstern der Tiere rauchten vor Zorn und Anstrengung, nach dem langen, sinnlosen Flug.
Da hob Cim die Hände. "Wir ergeben uns!"
"Wir tun genau was?", fragte Rabbe und sah den SEALS-Wächter an, der sonst mit so Sprüchen wie Aufgeben tun wir maximal einen Brief, unterwegs war.
"Tut was ich sage!", befahlt Cim schroff. "Wir brauchen ihre Hilfe, oder wir kommen hier nie weg!"
Zögernd, hob einer nach dem anderen die Hände und wenig später waren sie allesamt fein säuberlich verschnürt und aneinandergebunden.
"Wo ist der Magier?", fragte Liessa niemand bestimmten, "Ich würde ihn wirklich gerne wiedersehen!"
"Ich auch!", sagte Neom traurig und hob die Hände weil es die anderen auch taten.



Ankh-Morpork
Arin ging zitternd die Stufen des Patrizierpalastes hinauf. Der Drache war mächtig, skrupellos, unbarmherzig und völlig seiner Kontrolle entzogen. Noch dazu schien er seine Gedanken zu lesen. Wenn er nur Neom bei sich hätte – mit seiner Kraft hätte er seine eigene weit genug verstärken können um die Bestie zu zähmen.
Aber er wusste auch, dass der Drache in dem Moment verpufft wäre, in dem Neom den Wyrmberg weit genug hinter sich gelassen hätte. Nach wie vor wurde er durch die im Wasserspeier kanalisierte Energie gestärkt,
Es dauerte noch mindestens 24 Stunden bis der Drache in der Realität aus Gewohnheit existierte. Danach war er durch gar nichts mehr zu stoppen.
Zwei Palastwächter kreuzten ihre Hellebarden und versperrten ihm den Weg.
"Halt! Wohin wollen sie?", fragte der Linke ohne ihn anzusehen.
"Mein Junge, ich bin hier um den Laden im Namen meines Herren Cucurbitales Sativus zu übernehmen. Und wenn du nicht ganz schnell zur Seite gehst, wirst du morgen als Drachenkot aufwachen!"
Zögernd sahen ihn die Beiden nun an, und zogen ihre Waffen zurück.
"Seht ihr? Das ist doch gleich viel besser!", und scheinbar unbekümmert ging er weiter zum Büro des Patriziers.


08.12.2012 22: 21

Mina von Nachtschatten

Der Patrizier sortierte einige der Papiere vor sich, legte sie zu exakten Stapeln aufeinander und dann in bereits vorbereitete Aktenmappen. Eben hatte er den Kommandeur aus dem Gespräch entlassen, mit sehr eindeutigen Anweisungen, wie Vetinari fand. Eigentlich unmissverständlich. Allerdings konnte es recht spannend werden zu verfolgen, wie die Kreativität des Oberhauptes der Stadtwache dem ganzen einen Interpretationsspielraum verlieh, welchen eine bloße Anweisung einfach nicht vermitteln konnte. Deswegen hatte es der Herrscher der Stadt auch gar nicht erst versucht - manchmal war es angebracht, den Dingen ihren Lauf zu lassen... natürlich unter gewissen Parametern, durch sorgfältige eigene Vorbereitungen vorgegeben. Vetinari erlaubte sich ein leises Lächeln.
"Du bist zufrieden, Herr?"
Der Sekretär seiner Lordschaft betrat den Raum und verharrte neben dem Schreibtisch.
"Den Umständen entsprechend könnte man es beinahe so ausdrücken." Vetinari überflog ein weiteres Dokument. "Gibt es Neuigkeiten, Drumknott?"
"Nun Herr, mittlerweile beginnt die Stadt auf die aktuelle Bedrohung zu reagieren." Das Schweigen des Patriziers bedeutete ihm fortzufahren. "Der Stadtwache ist es zwar gelungen, den Bewegungsradius der herrenlos umherziehenden Tierherden zum einen auf das Gebiet um das Mittwärtige Tor und zum anderen auf das nahe des Haufens zu begrenzen, allerdings arbeiten sie dabei nicht nur gegen die Natur, sondern auch gegen die Bevölkerung. Es wurden mehrere Bürger gesichtet, welche Nutzvieh in Richtung Stadtmitte zurücktrieben, speziell Kühe, denen man mit bunter Farbe geometrische Muster aufgemalt hat, Herr. Sie sollen wohl eine Art Opfer darstellen, um den Drachen gnädig zu stimmen."
"Tatsächlich?"
"Ja Herr, auch wenn Erzkanzler Ridcully versichert hat, dass das, ich zitiere "vollkommener Humbug" wäre und in einer "derart unqualifizierten Ausführung" rein gar nichts bewirken könne.
Ich soll dir außerdem das Missfallen des Erzkanzlers über die Entwicklung in ihrer Gesamtheit ausdrücken. Einzelne Rinder haben sich wohl auf die Rasenflächen der Universität verirrt und er findet, dass derlei Tiere auf den Teller und nicht auf den Campus gehören."
"Aha. Ich nehme nicht an, dass die Zauberer bemüht sind, den Leuten auf der Straße ihre Fehler aufzuzeigen?"
"Nein, Herr. Aber soweit ich informiert bin verkauft Herr Schnapper gerade sehr gewinnbringend eine Broschüre "Opferrunen für Jedermann" sowie eine Art Amulett aus Holzscheiben, welches den Opfergehalt des einzelnen Tieres erhöhen soll."
Der Patrizier nickte und machte sich einen Vermerk.
"Sonst noch etwas?"
"Nun ja, vor der Tür steht ein Herr, der dich gern sprechen würde. Er sagt, er käme im Auftrag des neuen Herrschers von Ankh-Morpork."
Zum ersten Mal seit Beginn des Gesprächs sah Vetinari auf.
"Ist das so?" In seinem Blick lag etwas wie gespannte Neugier. "Nun dann, teile doch den nebenan versammelten Stadtvertretern mit, dass sie sich noch ein wenig gedulden müssen, bis sie mich absetzten dürfen. Außerdem nehme ich vorerst keine weiteren Termine entgegen."
"Natürlich."
"Lass den Herrn ..."
"Arin Peluga, Magier, Herr."
"Herrn Peluga eintreten, danke Drumknott. Das wäre vorerst alles."


Zurück auf dem Wyrmberg...

Es stand zu befürchten, dass der Herrin des Wyrmberges die Antwort auf ihre Frage nicht sonderlich gefallen würde, aber welche andere Wahl hatten sie schon?
"Er befindet sich im Augenblick in Ankh-Morpork, wohin auch wir eben zurückkehren wollten", hob Cim an, "Wenn Ihr uns also gehen lasst, dann könnten wir vielleicht auch in Eurem Sinne ..."
Liessa schnitt ihm grob das Wort ab.
"Ihr habt die Stirn mir ins Gesicht zu sagen, er sei außer Reichweite? Der Magier hat grob meinen Autorität angegriffen, das soll ich einfach so dulden und euch dazu auch noch freilassen?" Schäumend vor Wut fuhr die Drachenlady auf dem Absatz herum und überließ sie für den Augenblick einigen Wachen aus ihrem Gefolge. Sie verschwand in der Menge ihrer restlichen Untergebenen und brüllte einige Befehle, woraufhin sich verschiedenen Drachen samt ihre Reiter erhoben. Langsam wurde es wieder ein wenig leerer auf dem Plateau. Für die gefangenen Stadtwächter bedeutete das einen Moment Ruhe. Relativ gesprochen.
"Ja, toll, lassen wir uns festnehmen und warten wir auf unsere Hinrichtung, als wenn das weiter nichts wäre!" Rabbe zerrte an den Fesseln ihrer auf dem Rücken zusammengebundenen Hände, musste aber enttäuscht feststellen, dass derjenige der sie alle verschnürt hatte, sein Handwerk ausgezeichnet verstand. "Und das nur, weil dieser Wasserspeier zu unfähig ist, ein Portal zu erzeugen!"
"Er ist eben kein eigenständiger Zauberer." Ikari nickte wissend. "Eine thaumaturgisch fähige Person kann ihn wohl nutzen, aber er allein, tja, das ist etwas anderes."
"Willst du damit sagen, er ist für uns zu nichts zu gebrauchen? Das glaub ich jetzt ja nicht!"
"Klappe halten!", schnarrte einer der lederbekleideten Wyrmbergbewohner und versetzte der Obergefreiten einen unsanften Stoß mit dem unteren Ende seines Speers.
"Geht's dir noch gut?", fuhr die Ermittlerin auf und warf ihrem Gegenüber in Ermangelung freier Fäuste einen giftigen Blick zu.
"Beherrsch dich, Rabbe!", knurrte Cim von der anderen Seite der Wächtergruppe, "Das bringt uns nicht weiter."
"Wir werden sterben! Wir werden alle sterben!", wimmerte Jargon und zumindest Glum fand, dass er sich damit wiederholte.
"Also ich zweifle wirklich immer mehr an deinen taktischen Fähigkeiten als Anführer, Bürstenkinn", murmelte Sebulon in seinen Bart. Man hatte ihm bei der Festnahme seinen Werkzeuggürtel abgenommen - das war mehr als ein bloßer Affront! Irgendjemand würde dafür geradestehen müssen! "Und wenn wir hier lebend herauskommen sollten, werde ich das wohl oder übel in Gegenwart deiner Vorgesetzten erwähnen müssen."
"Tu dir nur keinen Zwang an."
"Möchte jemand eine Taube?" Der Kommentar war ebenso unpassend wie überraschend und diejenigen Wächter, welchen es durch ihre momentane Position möglich war einen Blick auf Neom zu werfen, wandten den Kopf in Richtung des kleinen Wasserspeiers. Er wirkte wieder ein wenig munterer als noch vor ein paar Minuten; auch das rötliche Glühen seiner Haut wich langsam wieder einem normalen steingrau und nach dem misslungenen Portal schien er nun bemüht, die Sache irgendwie wieder gut zu machen. "Ich kann gute Tauben. Die Frau, die jetzt Stein ist, hat mich vorhin auch danach gefragt. Als Arin noch da war habe ich viele Tauben gemacht, auch eine gaaanz große!" Er seufzte sehnsuchtsvoll.
Einen Augenblick herrschte Stille, dann:
"Schieb dir deine Tauben ..."
"Rabbe!!!"
"Ja, wie man sieht hast du wirklich alles unter Kontrolle, Chief-Korporal."
"Wir werden steeerben!"
"Kann das vielleicht mal jemand abschalten?"
"Ruhe!
Liessa war erneut in den Kreis ihrer Drachenreiter getreten und maß die Stadtwächter mit zornigen Blicken. "Ich habe keine Ahnung, wie eure Anwesenheit hier mit der des Magiers wirklich zusammenhängt, aber da ich ihn nicht haben kann, muss ich mich eben mit euch begnügen! Ihr werdet für heute Nacht ins Verlies gebracht und dürft euch jetzt schon auf einen sehr interessanten Morgen freuen!" Sie nickte den Wachen zu. "Schafft sie mir aus den Augen!"
Starke Arme zerrten die gefesselten Wächter auf die Beine.
"Moment, eine Sache noch!", meldete sich da Ikari erneut zu Wort.
Liessa lache höhnisch.
"Willst du jetzt schon um Gnade flehen?"
Der Zombie antwortete nicht, sondern machte vielmehr ein konzentriertes Gesicht. Dann hub er mit beschwörender Stimme an zu deklamieren:
"Ich rufe dich, Rhoathan Dayphunt Bligh... Rhoathan Dayphunt Blughdel Ni.. Nuke ... ach verdammt, ich hab's gleich! Rhoathan Dayphunt Blughdel Nukelny Thru... äh ..."
"Wir sind erledigt", seufzte Sebulon.

09.12.2012 15: 07

Rabbe Schraubenndrehr

*Patrizierpalast, Ankh-Morpork*

"Interessant.", sagte Lord Vetinari, und faltete die Hände. Er hatte die letzten Fünfzehn Minuten damit verbracht sich einen Vortrag über die
Anforderungen 'Des neuen Herrschers von Ankh-Morporks', einem Drachen der sich selbst offenbar Cucurbitales Sativus nannte, anzuhören. "Und du willst dass ich nun zunächst veranlasse dass der Besitz der gesamten Stadt an deinen Herrn überschrieben wird, inklusive aller Tiere und einem Leibeigenenrecht aller Bürger, wonach ich dieses Büro zu räumen habe da ich sonst, und ich zitiere dich" er schob ein paar Blätter hin und her "'morgen als Drachenkot wieder aufwache', habe ich das so soweit richtig verstanden?", fasste der Patrizier die Lage zusammen.
"Du hast es erfasst.", bestätigte der Zauberer zufrieden.
"Tja." er seufzte gekünstelt. "Dann habe ich wohl keine andere Wahl als meinen Posten zu räumen. Was die Erfüllung deiner weiteren Forderungen angeht... wende dich bitte an meinen Nachfolger was die Formalitäten betrifft. Da ich aus dem Amt scheide sehe ich keinerlei Notwendigkeit mich mit der Bürokratie auseinander zu setzen."
Arin klatschte mit der flachen Hand verärgert auf den Tisch. "Du weißt genau dass ich der Nachfolger bin! Kümmere dich gefälligst um die Unterlagen!"
Vetinari lächelte ihn an. "Ich bin sicher das bist du. Wenn du dies aber behauptest, habe ich ja gar nicht mehr die Befugnis die entsprechenden Unterlagen auch nur anzusehen, daher kann ich dir leider nicht helfen." Er lächelte sachte, und ehe Arin etwas weiteres sagen konnte war der Hagere Herrscher aufgestanden und griff nach einer kleinen Tasche die zuvor scheinbar unter dem Schreibtisch gestanden hatte, und warf Arin einen verabschiedenen Blick zu. "Ich bin sicher, mein Nachfolger wird ebenso kompetent sein wie du es dir nur wünschen kannst." Sein Gesicht zeigte einen dünnen Strich, dann ging er zielstrebig, aber stilvoll, gen Ausgang während Arin es sich hinter seinem Schreibtisch bequem machte. Herr Quengler tappste Vetinari langsam hinterher.


*Zurück im Wyrmberg...*

"Rhoathan Dayphunt Blughdel Nukelny Thruistver Gisamon Bielmgha, ich rufe dich!", fiel es Ikari endlich wieder ein, und für einen Moment waren ihre Gegner von der Überzeugung ihres Gefangenen so überrascht, dass sie alle kurz nach oben sahen. Als aber auch nach Dreissig Sekunden nichts und niemand zu sehen war, und die Wächter begannen sich untereinander unsicher anzusehen, setzten sie ihre wegschlepp-Aktion ungehindert fort. "Bist du sicher dass du es diesmal richtig gesagt hast, Ikari?" fragte Sebulon, der mit dem Rücken an seinen zwergischen Kollegen festgebunden worden war.
"Ja doch, ich hab alle Kombinationen durchprobiert, das ist die einzige die zu der Version in meinem Kopf passt."
"Der Version in deinem,-" Sebulon unterbrach sich selbst, schüttelte leicht den Kopf und beschloss, nicht zu genau darüber nach zu denken. Sie hatten keine Möglichkeit herauszufinden ob es der richtige Name gewesen war und der Drache sie einfach nicht gehört hatte, oder ob es der falsche Name gewesen war. So oder so musste sie sich nun abführen lassen, was, zusammengebunden wie sie ja alle waren, nicht besonders schnell ging. Insbesondere Rabbe, die mit Jargon zusammen gebunden worden war, musste sich permanent zusammen reissen um diesen nicht absichtlich in die Kniekehlen zu treten. "Klasse Situation, wie genau sollen wir hier nur rauskommen?", überlegte Rabbe fieberhaft. Auch ihr Werkzeuggürtel befand sich nicht mehr in ihrem Besitz; Tatsächlich konnte sie just in diesem Moment Zwei Leute sehen die den Inhalt begutachteten, und ihr Blut kochte. "Diese Dilletanten wissen eine solche Auswahl doch gar nicht zu schätzen!".
Gerade als die Gruppe den Eingang des nächsten Tunnels erreichten ertönte ein lautes Surren (sprachbildlich ließe sich von einem "Wusch!" sprechen). Die Drachleute und Wächter hoben gleichermaßen den Kopf und sahen in diesem Moment einen gewaltigen schwarzen Schemen auf sie zufliegen und keine Zehn Sekunden später landete Rhoathan Dayphunt Blughdel Nukelny Thruistver Gisamon Bielmgha donnernd auf dem Steinboden. "IHR HABT GERUFEN?", fragte er, und beugte sich zu den Wächtern herunter, die Drachenleute völlig ignorierend. Um seinen Hals hing eine Blumenkette. Ananasreste waren zwischen seinen Zähnen sichtbar.
Cim erkannte die Chance und hob die Stimme. "Ja! Wir brauchen deine Hilfe!" er wandte sich in Richtung der Drachenlady. "Das ist Rhoathan Dayphunt Blughdel... und so weiter! Er hat große Macht und wenn du uns nicht sofort frei lässt und uns weiter hilfst, wird er dich und deine Leute gnadenlos venichten!", rief Cim.
"WERDE ICH?", fragte der gewaltige Drache, und blickte Sebulon fragend an. "Ja, wirst du!", bestätigte dieser, und hoffte gleichzeitig dass der Chief-Korporal das nicht ernst meinte. Wenn doch war das ganz eindeutige Anstiftung zum Mord.
Liessa war indessen beim auftauchen des Drachen käsebleich geworden und starrte ihn noch immer ungläubig an. "Rhoathan..." flüsterte sie mit leiser, rauer Stimme. Wie ihr Vater ihr erzählt hatte, war der gewaltige Drache von ihrem Großvater in einer der tiefsten Höhlen dieses Berges postioniert worden um irgendetwas lang vergessenes zu beschützen, was es war wusste sie nicht.
Und bisher hatte sie ihn auch nur für eine alte Familienlegende gehalten.
Rhoathan war groß. Größer als jeder Drache den sie je hatte beschwören können, und wenn das, was sie gehört hatte stimmte, war er auch um ein Vielfaches mächtiger.
Sie schluckte. Im Grunde blieb ihr gar keine Wahl, als nach zu geben.
"Lasst sie frei!", rief sie resigniert, und ein Aufschrei der Verwunderung ging durch die Menge.
"Aber Meine Herrin,-", setzte einer an, doch die Drachenlady winkte ab.
"Nein. Sie haben den legendären Drachen auf ihrer Seite... Es gibt nichts was wir tun können."

12.12.2012 18: 40

Sebulon, Sohn des Samax

In Ankh-Morpork
Arin saß am Schreibtisch des Patriziers. Er hatte seinen Kopf in beide Hände gestützt und fühlte sich elend. Was hatte er nur getan? Das letzte, was er wollte, war ein Ende als Drachenfutter. Der vormalige Herrscher der Zwillingsstadt war erst wenige Minuten aus dem Zimmer und schon fühlte sich der Magier völlig verloren.
Wie bei allen Niederhöllen brachte man einer ganzen Stadt bei, dass sie sich nunmehr nicht mehr frei sondern als Leibeigene eines Drachen zu fühlen hatte? Ein formaler Brief würde wohl kaum ausreichen. Wo war ein Bürohengst, wenn man mal einen brauchte? Weshalb war Rufus Drumknott zusammen mit Vetinari verschwunden?
Alle waren gegen ihn - nun mehr denn je, da er einen Drachen zur Stadt gebracht hatte, der das Potential in sich trug, aus zwei Stadtteilen eine flammende Verdammnis und später eine kokelnde Einöde zu machen. Warum?, dachte er verzweifelt.
Die Götter hatten es noch nie sonderlich gut mit ihm gemeint. Die Ausbildung als Zauberer war mit Abstand das beste und solideste, was ihm in seinem Leben passiert war. Er hatte geglaubt, mit dem Einfaltsbrocken Neom einen großen Coup gelandet zu haben. Wie hatte er sich getäuscht!
Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe, aus diesem ganzen Schlamassel aufrechten Blickes herauszukommen!
Sein Blick streifte über das wenige, was von seinem Vorgänger auf dem Schreibtisch verblieben war. 'Rechnungen! Wie kann ein kompetenter Herrscher seine Rechnungen unbezahlt lassen?!' Wütend fegte er die Mahnungen vom Tisch. 'Und was ist das hier', dachte er, als sein Blick auf drei Schreiben fielen, die versiegelt und an den "Tyrannen der Zwillingsstadt" adressiert waren.
Da er sich angesprochen fühlte, öffnete er das erste Siegel und las den Bericht des Waffenlieferanten Burlich und Starkimarm.
Er las ihn noch einmal.
Langsam richtete er sich auf und las ihn ein drittes Mal.
Das hatte Potential, fand er. Ein Plan begann sich in seinem Kopf zu bilden. Er nahm das zweite Dokument zur Hand, unwissend dass Havelock Vetinari es sorgsam dort platziert hatte, und brach das Siegel.
Er las es. Und las es ein zweites Mal.
Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen.

Derweilen im Wyrmberg
Rabbe rieb sich das Blut in die Gelenke zurück, nachdem sie durch nunmehr recht eifrige Untertanen der Drachenreiterkönigin entfesselt worden waren. Glum war ihr mit dem Befehl zuvor gekommen, große Platten mit Obst, gebratenem Fleisch und einem reichhaltigen Brot-und-Käse-Sortiment herbeizuschaffen. Manchmal bewunderte sie den griesgrämigen Zwerg für seine Weitsicht - die letzte Mahlzeit lag für die Wächter tatsächlich schon eine Weile zurück - und seine Unverschämtheit.[11]
Der Drache hatte sich niedergelegt und verfolgte mit einem Auge die Geschehnisse.
"... wenn ihr weiter keine Wünsche habt?", beendete die Drachenlady ihre Unterredung mit Cim Bürstenkinn.
Der schüttelte den Kopf und dankte noch einmal in aller gebotenen Höflichkeit für die plötzliche und zuvorkommende Befreiung.
"Dann werde ich mit eurer Erlaubnis das Gespräch mit Rhoathan Dayphunt Blughdel Nukelny Thruistver Gisamon Bielmgha suchen. Ich habe da einige Fragen, die meinen Vater betreffen."
Cim zuckte gleichgültig mit den Schultern, nickte dann und rollte sich eine Zigarette mit dem just erhaltenen neuen Tabak.
Sebulon stand etwas abseits und hielt die Arme verschränkt.
"Was geht dir durch den Kopf?", fragte Ikari und gesellte sich zum IA-Agenten.
"Vieles", brummte der Angesprochene. "Das ging zu schnell und zu leicht. Ich will nicht hoffen, dass jemand auf die Idee kommt, uns zu vergiften." Er nickte in Richtung von Glum und Remedios, die sich an dem gerade heran gebrachten Essenssortiment gütlich taten. "Oder Schlimmeres."
"Aber könnte es nicht einfach, ich weiß nicht, kein Hinterhalt sein?", hakte Ikari nach.
Sebulon zuckte mit den Schultern. Was wusste er schon über dieses Drachenreitervolk? Kaum mehr als über seinen untoten Kollegen Gernetod ... sie rochen besser, das war recht eindeutig.
Sein Blick fiel auf Mina, die mit geschlossenen Augen an der Wand lehnte und auf eine sehr untote Weise zu warten schien. War das ihre Form der Entspannung? Oder brütete sie über einen Plan, wie man Neom beibringen konnte, wie ein magisches Portal beschaffen sein müsste ...?
Der Klang von Cims Stimme unterbrach Sebulons Gedankengang. "Stadtwächter: Herkommen! Beratung, jetzt!"
"Er hätte ruhig bitte sagen können", sagte Ikari und zwinkerte Sebulon zu.

16.12.2012 17: 58

Jargon Schneidgut

"Na schön, was wir jetzt brauchen, ist zum einen eine Möglichkeit, wie wir zur Stadt zurück kommen", Cim nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und lies den grauen Rauch langsam entweichen, "und ein Plan mit dem wir dann den machtgierigen Zauberer mit dem riesigen Drachen besiegen können." Er sah sich die Gesichter seiner Kollegen an. "Irgendwelche Ideen?"
Niemand sagte etwas, jedenfalls im ersten Moment.
"Eventuell kann uns der große Schwarzgeschuppte da drüben helfen", vermutete Ikari. "So wie es aussieht scheint er ja gewillt, unseren Bitten nachzukommen."
Nachdenklich blickten die Stadtwächter zu Rhoathan und Liessa, die sich leise unterhielten. Sie schienen sich recht gut zu verstehen.
"Eventuell will uns der Schwarzgeschuppte auch in Kürze den Kopf abbeißen", brummte Rabbe misstrauisch. "Woher kommt der überhaupt?"
"Oh, wir haben ihn in einer Höhle gefunden, durch ein mächtiges magisches Halsband dazu gewzungen, einen Durchgang zu bewachen", erklärte Ikari.
"Nachdem ich ihm das Ding abgenommen habe, schien er ziemlich dankbar zu sein", fügte Sebulon hinzu. Mit einer umständlichen Bewegung holte er das Halsband aus seiner Tasche, die von den Wyrmbergbewohnern zum Glück unangetastet geblieben worden war. "Hier ist es. Falls jemand herausfinden könnte, wie man es benutzt, wäre es vermutlich ziemlich nützlich."
"Stimmt... dieses Ding hatte ich ziemlich vergessen." Cim strich sich übers nackte Kinn. "Was meinst du dazu, Ikari?"
Der Zombie nahm das aus schwarzem Metall geschmiedete Band von Sebulon entgegen und betrachtete es eindringlich.
"Ich müsste es mal in Ruhe mit den richtigen Utensilien betrachten..."
"Dafür müssten wir wohl nach Ankh-Morpork zurück", meinte Mina. "Was wir ja sowieso müssen." Sie blickte zu Neom, der sehr neugierig versuchte, eine Melone zu essen. "Meint ihr, wenn man ihm erklärt dass man durch das Portal an einen anderen Ort fällt, kommt er besser zurcht?"
"Ich bezweifle es", sagte Ikari bedauernd. "Ein Portal ist eine sehr schwierige magische Angelegenheit."
"Kannst du es ihm erklären?"
Der Zombie schüttelte den Kopf. "Nicht in der Zeit, die wir haben."
Lachen schallte von der Herrscherin des Wyrmbergs und ihrem neuen Gersprächspartner herüber. Jargon meinte, einige Gesprächsfetzen aufschnappen zu können.
"...wirklich lächerlich...alter, seniler Mann..."
Da es ihm so schien als könnte er zur Diskussion über das Amulett und das Portal nicht wirklich etwas beisteuern hörte er dort nur noch mit halbem Ohr zu und beäugte die zwei Redenden weiterhin. Es schien ihm erstaunlich, wie schnell Liessa ihre unterwürfige Haltung aufgegeben und einen mehr kumpelhaften Ton angeschlagen hatte. Er runzelte die Stirn. Ob sie den Drachen wohl nur etwas vorspielte, um ihn für sich zu gewinnen?
Seine Gedanken schweiften ab. Was befand sich denn hinter dem Durchgang, den der schwarze Drache bewacht hatte? Er machte sich Notizen. Dabei schrieb er auch gleich den komplizierten Namen auf, den Ikari gesagt hatte. Jedenfalls, so gut er sich erinnerte.
"Also ist das jetzt beschlossene Sache?", fragte Cim dann plötzlich etwas lauter und schreckte den kleinen Mann aus seinen Gedanken. Weil er nicht zugeben wollte, dass er nicht richtig zugehört hatte, nickte Jargon, wie er sah ebenso wie die anderen im Kreis. Er schluckte und hoffte, dass es nicht um ihn ging.

Arin legte einen weiteren fertiggestellen Brief auf den Stapel, der sich auf einer Schreibtischecke erhob. Er würde zuerst einmal alle Gildenmitglieder in Kenntnis vom Stand der Dinge setzen - dann verfügte er zumindest schon einmal über ein paar erste Helfer für seinen neuen Plan. Nach einiger Bedenkzeit schien es ihm dieser als die einzige Möglichkeit, aus dieser Sache wieder heil rauszukommen. Er musste nur versuchen, sich zu Beginn ein wenig bedeckt zu halten, und sich nach und nach dann als Retter der Stadt zu erkennen geben. Ja, das klang gut... Arin Peluga, Drachentöter und Retter von Ankh-Morpork.
Zufrieden setzte er seine Unterschrift.

21.12.2012 17: 40

Rabbe Schraubenndrehr

*Im Wyrmberg*

"Cim.", sprach Rabbe den Dienstälteren leise an, während die anderen sich nun damit beschäftigten (ihre Taschen mit Essen und allem was sie auf der wohl mehrere Stunden dauernden Reise gebrauchen konnten) vollzustopfen. "Was gibts?", er sog an seiner Zigarette.
"Ich glaube nicht, dass wir diesem Drachen trauen können."
Cim nickte. "Ich weiß was du meinst. Er scheint ein wenig zu gut mit Liessa klar zu kommen. Aber so wie es derzeit aussieht ist das unsere einzige Chance in kurzer Zeit nach Ankh-Morpork zu kommen... Oder denkst du, wir bekommen den Wasserspeier doch noch dazu, das Portal zu öffnen?"
Rabbe starrte einen Moment ins Leere. "Ich weiß es nicht."
Ohne ein weiteres Wort marschierte sie Neom, der alleine an einem Felsen am Höhlenrand lehnte. Er sah hundeelend aus. Sein Gesicht wirkte bleich (selbst für einen Wasserspeier) seine Klauen wirkten unangenehm verkrampft und seine Augen blickten ins Leere.
"Hallo Neom.", sagte Rabbe sanft, und setzte sich auf einen kleineren Stein.
"Wie geht es dir?
Neom blickte sie leer an. "Was...Frau...wollen?"
"Helfen." Sie versuchte ihm mitfühlend einen Arm auf die Schulter zu legen, doch bei einer solchen Kreatur wirkte die Geste verfehlt. "Ich weiß du fühlst dic verraten und alleine gelassen, aber... Vielleicht hat Arin dich nur vergessen."
"Ver...gessen?"
"Könnte doch sein, oder?"
Neom starrte sie an und langsam schien er wieder Hoffnung zu fassen. Er nickte. "Vielleicht...ja...Und...vielleicht...kommt er... wieder."
"Ich weiß nicht, Neom... er schien sehr erschöpft als er wegging. Ich glaube nicht dass er es schaffen könnte noch ein Portal zu machen, zumindest nicht in nächster Zeit, und das auch noch ohne dich... Denkst du nicht, dass es für euch beide einfacher wäre, wenn du eines erschaffen würdest? So wärst du schneller wieder da."
Neom nickte und begann schon wieder sich darauf zu konzentrieren als Rabbe ihn unterbrach. "Warte Neom, warte! Weißt du überhaupt, was genau ein Portal eigentlich macht?"
Der Wasserspeier dachte einen Moment nach. "Von...einem Platz... zum andern...schicken?"
"Ja, aber... weißt du, wie das funktioniert?"
Neom schien wieder eine Ewigkeit zum nachdenken zu brauchen und langsam spürte Rabbe wie diese Sache an ihrer Geduld nagte. "Ruhig Blut, Schraubenndrehr... wenn du das hier richtig machst könnte es sich richtig auszahlen..."
"Also pass auf... stell dir vor, du hast... Eine Taube..."


*In Ankh-Morpork*

"Was soll das heißen 'eure Unterstützung bei der Bereitstellung'? Ich stelle gar nichts bereit, und unterstützen tue ich auch nicht!"
"Den Drachen tötend er grade erst Herrscher geworden ist, du hast ja 'n Rad ab, kerl! Das machen wir nich‘, is‘ doch unser Herr!"
"Wenn du glaubst, den Drachen mit einigen Kriegsmaschinen vernichten zu können bist du schief gewickelt! Das hatten wir schon mal, wir habens schon mal damit versucht und es hat nciht geklappt, und was war das Ergebnis? Ein riesen Ärger also hör auf uns mit deinem Blödsinn zu nerven, wahrscheinlich bleibst du eh keine Zwei Tage in diesem Büro!"
Solche und ähnliche Sprüche musste sich Arin anhören währen ein Gildengesandter nach dem nächsten eintraf und wörtlich die Reaktionen ihrer Herren auf Arins Gesuche wiedergegeben hatten. Seine eigene Reaktion hatte von rotem über bleichem Gesicht, von zornigen zu bittenden Erwiderungen hin und her geschwankt. Aber was sollte er tun? Sein Plan schien ihm gut, ausgereift, sicher; Aber von dem was ihm die Leute so an dem Kopf warfen musste er darauf schließen dass sie a) den Drachen als keine dauerhafte Bedrohung ansah b) Vetinari im Hintergrund wahrscheinlich immer noch alle Fäden zog, c)Am Ende da ganze wahrscheinlich ohnehin wieder durch eine kleine Gruppe verrückter gelöst wurde und vor allem d) das ganze doch ohnehin Sache der Stadtwache war, sie nun e)tens wieder an die arbeit mussten und er sich seine Pläne f)tens sonst wohin stecken konnte, weil er g)tens offenbar sowieso noch keine Ahnung davon hatte, wie die Welt eigentlich funktionierte.
Verzweifelt strich Arin sich durch die Haare. Was sollte er tun? Natürlich könnte er einfach befehlen dass diese und jene Maschinen her geschafft und bedient wurden aber... Wer würde gehorchen? Wer war denn überhaupt da, dem er befehlen könnte?


*In einer kleinen Werkstatt in Morpork, Kellergeschoss*

"Also, Leonard?"
"Nun... Wie du hier sehen kannst scheint der Bügel richtig gespannt zu sein, Nur habe ich die Aufschwubbsstutzten offenbar nicht richtig justiert." Es folgten einige Minuten lautstarkes, hingebungsvolles Gewerkel, und die Maschine explodierte sacht. Leonard, nun mit Ruß im Gesicht trat zurück und lächelte. "Ah. Jetzt ist es wieder in Ordnung." Dann nahm er zwei Tassen aus der Maschine und reichte Drumknott und Lord Vetinari je eine von beiden. "Danke sehr, Leonard, aber gut die 'Maschine-die-Kaffee-sehr-schnell-macht' war ja nicht unser eigentliches Thema."
"War sie nicht?"
"Nein."
Leonard dachte einen Moment nach, als ihm offensichtlich etwas einfiel. "Oh, ja, wir sind hierher gekommen um den Prototyp des 'sehr-großen-unglaublich-zerstörerischen-Gfährs" zu überprüfen, nicht?"
"In der Tat, Leonard." Lord Vetinari streichelte Herrn Quengler über den Kopf. "Wegen dem Drachen, erinnerst du dich?"
"Oh ja, sicher... darf ich fragen warum du nicht einfach die Stadtwache das Problem lösen lässt, so wie beim letzten Mal?"
Vetinaris Gesicht zeigte ein dünnes Lächeln. "Weil es immer lohnt sein Geld nicht nur auf einen Drachen zu setzten."


*Zurück im Wyrmberg*

"Nein es geht nicht darum sie zu essen!" Rabbe knurrte frustriert und ging ein paar mal vor dem Wasserspeier auf und ab. "Wie wärs damit... Erinnerst du dich an Ankh-Morpork?"
"...Ja."
"Erinnerst du dich an den Ort, wo du Arin das erste Mal getroffen hast?"
"...Ja!" Erinnerungen an die Befreiung durch den Magier glühten in seinem Bewusstsein auf, und er erinnerte sich zeitgleich an die Sorge dass dieser Mann, der ihn eigentlich gerettet hatte, nun wirklich verraten haben sollte.
Er konnte es nicht ertragen.
"Sehr gut... Und jetzt stell dir folgendes vor. Du baust mit deinen Gedanken einen Tunnel, von hier bis zu dem Ort wo du Arin getroffen hast. Kannst du dir das vorstellen?"
Neom machte die Augen zu und grübelte ein paar Minuten. nach einer Zeit die Rabbe wie ein halber Tag vorkam, nickte er.
"Sehr gut... und jetzt stell dir vor, dass du diesen Tunnel zusammen schiebst. Der Tunnel selber bleibt zusammen, aber du schiebst die ganze Scheibenwelt zusammen so dass der Tunnel nur noch eine Scheibe ist, die aber gleichzeitg ein Tunnel ist der von hier, bis zu dem Ort wo du Arin getroffen hast geht. Kannst du dir das vorstellen?"
Wieder verging eine Weile.
"...Ja." antwortete er wieder, und diesmal wurde aus seiner Stimme ersichtlich, wie schwer ihm diese Form des Denkens viel.
"Gut!", entfuhr es Rabbe. "Und genau das ist ein Portal, nun... versuche eins zu machen, und zwar genau sowas, was ich dir gerade erklärt habe, in Ordnung? Dann kannst du wieder zu Arin zurück."
Neom saß einen Moment unentschlossen da. Dann schloss er wieder die Augen, senkte den Kopf und konzentrierte sich. Hinter ihm bildete sich ein blauer Farbwirbel.


27.12.2012 23: 29

Mina von Nachtschatten

Wieder in Ankh-Morpork...

Cucurbitales Sativus verlor langsam die Geduld. Eine ganze Weile schon hatte er nichts mehr von diesem kleinen Menschlein gehört, welches sich anfangs angemaßt hatte, sein Reiter zu sein. Was trieb der Kerl? Ein vernünftiger Vertreter hätte es seinen Herrscher wohl wissen lassen sobald die Regierungsgewalt an ihn übergegangen war. Aber seit Arin Peluga im Patrizierpalast der Stadt verschwunden war... tja, war er in der Tat verschwunden geblieben. Der Drache schnaufte und eine schwarze Qualmwolke entstieg seinen Nüstern. Woher sollte er wissen, dass der Kleine die ganze Sache überhaupt in seinem Sinne regelte? Vielleicht war er ja schon dabei, den ersten Aufstand anzuzetteln, in der Sicherheit dicker Steinmauern. Eine in der Tat trügerische Sicherheit...
Cucurbitales Sativus hob den mächtigen Kopf und ließ den Blick schweifen. Die Leute hier schienen auch so ganz gut zu wissen, was von ihnen erwartet wurde; zumindest in punkto Verpflegung konnte er sich bisher nicht beklagen. Der nächste Schritt wäre dann wohl... ja, ein ordentlicher Drachenhort, das gehörte einfach dazu. In so einer großen Stadt gab es bestimmt einiges an Gold und anderen glitzernden Wertgegenständen, was sich zu diesem Zweck hervorragend eignen würde. Eine Höhle konnte er hier zwar nicht erwarten, doch ein angemessener Ersatz sollte sich finden lassen. Ob Peluga an diese Dinge gedacht hatte? Nun, er würde sicherstellen, dass dem so war. Das mächtige Tier stand auf, entfaltete die ledrigen Flügel und erhob sich in die Lüfte. Zufrieden nahm er einige entsetzte Schreie aus menschlichen Kehlen zur Kenntnis und drehte noch eine Runde über Ankh-Morpork bevor er seine Klauen in das Erdreich neben dem Patrizierpalast schlug. Durch eines der Fenster erkannte er seinen sogenannten Stadthalter, mit dem Kopf auf der Tischplatte, umgeben von einem Chaos aus Papier. Dieser Mensch wagte es doch nicht etwa, eine Pause zu machen? Er würde ihn Mores lehren! Die Scheibe leistete keinen nennenswerten Widerstand; sie explodierte regelrecht in einer Kaskade von Glassplittern als der Drache mit seiner Schnauze in den Raum vordrang.
"Peluga!!!"
Der Magier hatte sich ob der rabiaten Ankunft des neuen Herrschers von Ankh-Morpork unter den Schreibtisch geflüchtet und lugte nun ängstlich darunter hervor.
"Ja, äh, hier... Herr?"
"Was tust du da?"
"Ich... also, ich regele Eure Angelegenheiten, Herr." Die Stimme des Magiers bebte.
Der Drache besah sich noch einmal das Zimmer vor sich. Seiner Ansicht nach war die einzig nützliche Eigenschaft von Papier, dass es gut brannte. Damit Dinge zu steuern, zu herrschen... das taten nur Zweibeiner. Sein Blick blieb an der kleinen zitternden Gestalt unter dem Möbel hängen. Brauchte er überhaupt so etwas wie einen menschlichen Stadthalter? Cucurbitales Sativus fletschte die Zähne. Je länger er darüber nachdachte...


Derweil hinter den Mauern der Unsichtbaren Universität...

"Stibbons! Warum dauert das so lange!"
"Nur noch einen Moment, Erzkanzler. Hex hat die statistisch wahrscheinlichste Route bereits berechnet und sobald der thaumische Teilchenbeschleuniger seine volle Ladung erreicht hat können wir... es wagen."
Mustrum Ridcully sah nach draußen. Der Anblick war skandalös: Unschöne dunkle - und bestimmt äußerst übelriechende - Flecken zeigten sich auf dem, was einmal ein ordentlicher Rasen gewesen war - nun war das Gras rettungslos zertrampelt. Außerdem waren da immer noch ein paar von diesen Viechern; gerade in diesem Moment versuchte der Gärtner Modo, bewaffnet mit einer Gartenharke, eine weitere Kuh zu verscheuchen. Das Tier zeigte sich nur mäßig beeindruckt.
"Was heißt hier 'wagen'? Wenn so ein dahergelaufener Magier das hinbekommt, dann sollte es für die akademischen Gelehrten dieses Instituts ja wohl eine reine Fingerübung sein!"
"Nun ja, Erzkanzler, theoretisch ist es mit den uns hier zur Verfügung stehenden Mitteln sehr wohl möglich." Ponder kratzte sich am Kopf und betätigte dann einen weiteren Schalter. Ein Summen erhob sich. "Hypothetisch gesehen hinterlässt eine solch gewaltige Menge an Thaumaturgie Spuren, welche sich auch über eine weite Entfernung zurückverfolgen lassen. Trifft man die richtige Frequenz, kann eine derartig erschaffene Verbindung zum Ausgangsort reaktiviert werden, wenigstens für kurze Zeit. Ist dies erfolgreich geschehen, dann sollte uns ein Pling dies anzeigen."
Die anderen anwesenden Zauberer murmelten anerkennend. Der Erzkanzler hingegen wandte sich schwungvoll von dem Schauspiel unter ihm ab - mittlerweile bewegte sich der zwergische Gärtner in hohem Tempo wieder in die entgegengesetzte Richtung, offenbar auf der Fluch vor einem ziemlich wütenden Stier - und verschränkte die Arme.
"Es macht was?"
"Äh, Pling, Erzkanzler."
"Vernünftige Magie macht nicht Pling, Stibbons! Sie macht höchstens Kawumm, meistens dann, wenn sie schief gegangen ist."
Ridcully hatte denkbar schlechte Laune. Ein Magier war für das ganze Durcheinander verantwortlich. Nicht nur, dass er sich nicht erinnern konnte von dem Kerl jemals etwas gehört zu haben - er spielte mit großer Thaumaturgie und die Art, wie er es tat, war schlecht für's Imätsch der Zaubererzunft. Am Ende würde man noch von ihnen verlangen, die Sache in Ordnung zu bringen, nicht auszudenken - er hatte jetzt schon zwei Mahlzeiten verpasst. Er betrachtete den Aufbau vor sich, an welchem immer noch ein paar Studenten herumschraubten. Das hier sollte besser funktionieren...
"Wollen wir das hier wirklich riskieren?" Ponder Stibbons trat einen Schritt zurück und rieb sich nervös die Hände. "Unter kontrollierten Bedingungen ist noch nie versucht worden, ein Portal mit unbestimmtem Zielpunkt ...."
"Ich will wissen, woher dieser Irre mit seinem Schoßtierchen gekommen ist!", donnerte der Erzkanzler. "Ein verdammt großer Drache aus einem verdammt großen Portal erscheint nicht einfach so! Dazu braucht es eine Quelle und ich will, dass das abgestellt wird! Da könnte ja sonst jeder kommen!"
Ponder seufzte leise und betätigte einen letzten Hebel. Das Summen wurde zu einem schrillen Klirren. Das immer weiter anschwoll. Nahezu ohrenbetäubend wurde. Der Raum bebte und Putz rieselte von der Decke.
"Ich mache mir ein wenig Sorgen, dass das Portal keinen Ankerpunkt findet", schrie Ponder über den Lärm hinweg.
"Was?"
"Eine Art magischer Fingerabdruck, etwas, was der Magier hinterlassen hat... oder etwas, das etwas hinterlassen hat, was er hinterlassen hat. Sollte das nicht der Fall sein, könnte es zu einer fatalen Rückkoppelung kommen, welche schlimmstenfalls die gesamte Stadt..."
"Und damit kommst du erst jetzt?"
Unter das Klirren mischte sich ein Kreischen, als wäre ein überdimensionaler Schraubenschlüssel zwischen zwei noch größere Zahnräder geraten. Ein gleißendes Licht flammte auf... dann erstarb der Lärm abrupt und auch das Beben hörte auf. Irgendwo machte es Pling!.
Zauberer erschienen wieder aus ihren Verstecken, heruntergefallene Hüte wurden aufgesammelt, der panisch vor sich hinbrabbelnde Quästor aus dem Zimmer eskortiert. Ridcully wischte sich den Staub vom Umhang und blickte zufrieden auf die blau wabernde Masse, welche nun senkrecht vor ihnen in der Lust schwebte.
"Also dann: Gibt es Freiwillige?"

28.12.2012 12: 32

Sebulon, Sohn des Samax

Auf dem Wyrmberg, hinter dem konzentrierten Wasserspeier, vor den staunenden Augen Rabbe Schraubenndrehrs, erschien in Windstille unter Sturmesbrausen ein waberndes Portal, wie es nicht heimatversprechender wirken konnte. Und von irgendwoher kam ein leises 'Pling'.
Neugierig versammelten sich die Wächter um das am Boden liegende Portal.
"Meint ihr, wir sollten jemanden hineinschicken, um es auszuprobieren?", fragte Remedios.
Jargon nahm eine geduckte Haltung ein und hoffte, dass kein Finger auf ihn zeigen würde.
"Wir könnten ja Breda hineinwerfen", schlug Sebulon vor. Seine Stimme verriet keinerlei Gefühlsregung.
Cim spuckte auf den Boden. "Und wenn sie kaputt geht? Das kommt nicht in die Tüte. Testen müssen wir es, also Freiwillige und Untote vor ..."
Bevor Ikari Einwände vorbringenkonnte, hörten sie eine metallisch klingende Stimme, die eine ehrfurchtsvolle Stille zur Folge hatte: "Äh, ist das hier an?" Es pochte zweimal. "Na, man kann nur hoffen. Ähem. Falls jemand auf der anderen Seite dies hören sollte, werfe er bitte einen kleinen Stein in das Portal."
Weitere Stimmen kamen hinzu und mischten sich in ein Klanggewirr: "Warum nur ein kleiner Stein? Wer immer das hört, soll gefälligst hindurchtreten! - Aber die Thaumischen ... - Portale haben wir schon besser hingekriegt, da war ich noch selber Student ... - Ich habe Hunger, sind wir bald fertig?"
Rabbe blinzelte verblüfft, zuckte mit den Schultern, griff einen kleinen Stein vom Boden und schleuderte ihn in das Portal hinein.
"... Inteferenzkoeautsch! wer von euch hat nach mir geworfen? - Niemand, Stibbons, das kam durch das Portal - Oh, dann hat es also wirklich funktioniert?"
"Meint ihr auch, dass sie uns nicht hören können?", fragte Ikari.
Glum lächelte milde. "Das sind Zauberer. Wenn sie etwas verstehen, dann ihre eigenen Mägen."

Aus einiger Entfernung beobachtete die Drachenlady die Wächtergesellschaft misstrauisch, während sie mit dem Drachen über die guten alten Zeiten seiner Jugend plauderte. Er hatte von dem ganzen Trubel nichts mitbekommen und sie fand, dass das auch so bleiben konnte. Die Wächter hatten sich aufgeregt gesammelt und berieten nun in einem Kreis, vermutlich darüber, was zu tun sei.
Sie musste schleunigst herausfinden, wie sie aus dieser unangenehmen Lage einen Vorteil ziehen konnte. Nur wie, wie, wenn diese Fremdlinge einen so mächtigen Drachen befehligten? Ihre Männer hatten allesamt eine gesunde Portion Menschenverstand und entsprechende Ehrfurcht vor der Macht des Drachen. Und ihre eigene Drachenschar war diesem Prachtexemplar keinesfalls gewachsen ... aber vielleicht, ja vielleicht war der Drache zu einem kleinen Handel bereit ...?
"Ehrwürdiger Rhoathan Dayphunt Blughdel Nukelny Thruistver Gisamon Bielmgha", begann sie ihre Rede, "ich habe ein Angebot für dich."
Über den abrupten Gesprächswechsel verblüfft, hob der alte Drache den Kopf leicht an. "SO? HERAUS DAMIT!"
Die Drachenlady lächelte und deutete in die Richtung ihrer Gefolgschaft. "Hast du einmal an Nachwuchs gedacht?"

In diesem Moment hörte Neom auf sich zu konzentrieren. Er ließ die Schultern sinken und seufzte. Über ihm machte es 'plopp' und eine gurrende Taube erschien aus dem nichts.
"Kann ... nicht ... nachdenken."
Kurz darauf war die Taube bereits verspeist. Mit vollem Magen ließ es sich besser denken, fand Neom. Erneut begann er sich zu konzentrieren.
Hinter seinem Rücken begann die Oberfläche des Portals Wellen zu schlagen.

29.12.2012 14: 39

Rabbe Schraubenndrehr

*Im Wyrmberg*

Besorgt starrten die Wächter auf die wabernde Masse vor ihnen. Sie hatte begonnen, ein wenig stärker Wellen zu schlagen und unwillkürlich musste Rabbe sich fragen ob das hieß dass das Portal instabiler wurde. "Verdammt... ist doch egal jetzt, das Portal führt offensichtlich zur Unsichtbaren Universität, und es ist allemal sicherer als unser leben dieser Schuppentragenden Riesenechse anzuvertrauen!
"Freiwillige hin oder her, das Ding sieht aus als hielte es nicht mehr lange, also ab mit uns allen!", Rabbe zurrte ihren Gürtel fester und überprüfte noch einmal den sitz ihrer Kleidung, dann sprang sie geradewegs in die wabernde Masse, noch ehe irgendjemand etwas erwiedern konnte.
Cim blickte einen Moment lang abwartend auf das Portal und sog an seiner Zigarette, wobei er hoffte dass alles gut gegangen war. Er trat näher an das Portal und blickte auf das blaue etwas, als ein leises hicksen ertönte und die wabernde Fläche neue Wellen schlug.
Neom hatte Schluckauf.
Als der Chief-Korporal erkannte dass es bei jedem Hicksen des Wasserspeiers schlimmer wurde musste er schnell entscheiden. Rabbe war durchgegangen, hatte sich seitdem aber noch nicht gemeldet, wenn sie aber heil durch war war dies ihr bester und schnellster Weg nach Hause, wenn nicht war sie wahrscheinlich ohnehin schon in Atome zerfallen - immerhin bestand die Möglichkeit dass sie zwar abgeschickt worden war, aber nicht ankam, zumindest soweit er das mit seinem Halbwissen beurteilen konnte.
Plötzlich ertönte ein leicht würgendes Geräusch von der anderen Seite, sowie einige hektische Kommentare.
"Wo kommst du denn her?", hörte man einen der Zauberer irritiert fragen, woraufhin eine Antwort erschallte die sehr eindeutig zugeordnet werden konnte.
"Das heißt Obergefreite, klar? Und wo ich herkam ist ja wohl offensichtlich, von da!", auch wenn die Anderen dies wohl nicht sehen konnten zeigte Rabbe in diesem Moment auf das Portal.
"Ihr könnt durchkommen, es funktioniert... IA braucht ihr aber nicht unbedingt mitzubringen..." fügte sie etwas leiser hinzu.

All dies kam mehr oder weniger gedämpft und undeutlich auf der anderen Seite heraus, das wichtigste wurde aber klar: offensichtlich war es sicher. In diesem Moment hickste Neom erneut und das Portal zitterte noch mehr. Cim blickte noch kurz durch den Raum, alle schienen bereit und offenbar war klar was sie nun tun mussten. "Glum, Sebulon, helft mir mit Breda! Ihr anderen: Ab durchs Portal! Aber schnell bevor es zusammenbricht!" damit hetzte er zu der Statue und packte sie (leicht unsanft) am Kopf, während die Zwerge ihre Beine anhoben. Die Anderen sprangen währenddessen mehr oder minder entschlossen durch den Durchgang; Nur Jargon blieb noch einen Augenblick lang ängstlich davor stehen, bevor auch er hinein hüpfte.


*Unsichtbare Universität, Ankh-Morpork*

Ein Wächter nach dem anderen purzelte durch das Portal, und sie alle mussten erneut feststellen wie unangenehm die Reise durch ein derartiges Tor war; Übelkeit stieg in den meisten von ihnen auf und leichte Kopfschmerzen manifestierten sich an dem ein oder anderen Wächter. Am schlimmsten erwischte es offenbar die Statuetragenden; Glum wirkte ungewöhnlich bleich und Sebulon kämpfte offenbar mit seinem Magen. Cim war die Statue bei der Landung schmerzhaft auf den Fuß gefallen.
"Aber vielleicht sind Zwerge ja auch einfach nicht so widerstandsfähig.", dachte Rabbe leicht hämisch, während sie den Stammagenten musterte. Da sie als erste das Tor passiert hatte war sie soweit schon wieder völlig in Ordnung, außerdem schien es ihr ohnehin nicht so schlimm wie beim ersten Mal gewesen zu sein. Nachdenklich blickte sie zu dem Portal, das inzwischen von kleinen Blitzen durchzuckt wurde, es schien irgendwie durchsichtiger zu werden.
Während Rabbe näher an das Portal heran trat, um nachdenklich in das blaue Wirbeln zu stieren, schienen die Zauberer von den sich ergebenden Werten ganz begeistert zu sein. "Seht ihr wie die Okatarine Fluktuation zunimmt? Das Ausmaß an Energie dass von der anderen Seite in das Portal gespeißt wird muss enorm sein! Es muss sich um einen Ort mit hoher magischer Hintergrundstrahlung handeln.", erklärte Ponder, als Cim dazutrat und sich ins Gespräch einmischte. "Kein Wunder, die andere Seite befindet sich im Wyrmberg und wird außerdem von einem Wasserspeier gespeist. Darf ich fragen ob sich vor kurzem ein ähnliches Portal hier irgendwo gebildet hat und daraus ein Kerl auf einem riesigen Drachen heraus kam der nun die Stadt terrorisiert?"
Ponder blickte ihn verdutzt an als Ridcully sich einmischte. "Allerdings. Dürfen wir nun erfahren was ihr hinter unserem Portal gemacht habt?!"
Cim dachte einen Moment nach, bevor er antworte. Er wusste dass sie, bevor sie irgendetwas tun konnten, selbst Informationen brauchten, und wer wusste schon ob sie entsprechend Offziere im Wachhaus vorfinden würden?
"Wir hatten einen Zauberer verfolgt der ein Portal dort hin geöffnet hatte um sich dort einen Drachen zu machen, nebenbei bemerkt handelt es sich dabei um jenen Drachen der wohl gerade in dieser Stadt vor sich hinwütet.", sagte er trocken. "Aus eben diesem Grund werden wir nun erstmal zum Wachhaus zurück kehren und,-", sein Blick fiel auf die noch imemr versteinerte Breda. "Könnt ihr... Könntet ihr eigentlich unsere Kollegin wieder zum Leben erwecken? Sie wurde von diesem Zauberer, Arin heißt er, soweit wir wissen, zu Stein verwandelt; Könnt ihr das Rückgängig machen?"
Ponder und Ridcully betrachteten die Versteinerte kurz mit besonderem Interesse für bestimmte Regionen. Ponder tastete den massiven Körper ansatzweiße ab und nickte dann. "Ich denke schon, aber es wird einige zeit dauern."
"Gut!" Cim winkte die anderen zu sich her. "Dann lassen wir sie für den Moment hier, wehe wenn ihr was passiert!" er blickte einen Moment drohend drein, dann lief er auch schon los und winkte die anderen hinterher. Für den Augenblick war das wichtigste Wohl erstmal, sich über den Stand der Ding zu erkundigen.


*Im Wyrmberg*

Rhoathan Dayphunt Blughdel Nukelny Thruistver Gisamon Bielmgha starrte in einer Mischung aus Interesse und Misstrauen von der Drachenlady zu ihrem Gefolge. Die weiblichen Drachen die sich ein Stückchen entfernt von ihm räkelten schienen auf den ersten Blick nicht unattraktiv für einen Drachen seines Alters; Doch konnte er ihr vertrauen? Immerhin waren es einer ihrer direkten Vorfahren gewesen, der ihn zu Jahrelanger Knechtschaft verdammt hatte. "WAS WILLST DU DENN IM GEGENZUG FÜR DEINE... FORTPFLANZUNGSERLAUBNIS? ICH KÖNNTE JEDE DIESER DRACHINNEN HABEN OHNE DASS DU SIE DAVON ABHALTEN KÖNNTEST SICH MIR HINZUGEBEN, DAMIT HAST DU ALSO KEINEN ECHTEN WERT DER SICH FÜR MICH LOHNEN WÜRDE."
Liessa kniff die Lippen leicht verärgert zusammen und blickte zur Seite - wobei sie die Abwesenheit der Wächter bemerkte. "Sie sind weg.", brachte sie irritiert über die Lippen, und einen Moment kämpften verschiedene Emotionen in ihr um die Herrschaft. Einerseits war sie froh dass sie weg waren, immerhin konnten sie dem Drachen nun nicht mehr befehlen, sie auszurotten oder sonstigen Schaden anzurichten. Andererseits würde sie so nun auf ihre Rache verzichten müssen. Liessa biss verärgert die Zähne zusammen, während Rhoathan das warten auf eine Antwort offenbar satt hatte und sich den den weiblichen Drachen näherte. Er hatte schon lange nicht mehr mit so jungen Weibchen zu tun gehabt.

Einige Meter von dem portal entfeernt starrte derweil der im Steingebiet nur schwer zu erkennende Neom nachdenklich auf die Schimmernde Fläche die immer mehr zuckte. Sollte er auch hindurchgehen? Die anderen hatten gesagt, dass Arin auf der Anderen Seite war, und die Frau von vorher hatte auch gemeint dass Arin ihn vielleicht vermisste, ihn möglicherweiße nur aus versehen zurück gelassen hatte.
Neom starrte aufs Portal als er hinter sich Schritte hörte. Als er sich umdrehte kamen gerade ein paar Wächter auf ihn zu.

30.12.2012 16: 14

Cim Bürstenkinn

Unsichtbare Universität
Stibbons hatte dem unfangreichen Bericht der Wächter fasziniert zugehört, während Ridcully nach einer ausgiebigen Mahlzeit schon am Anfang in einen zufriedenen Schlaf gefallen war.
„Das erklärt natürlich alles!“, rief der junge Magier plötzlich! „Arin hat den magisch veränderten Wasserspeier als Verstärker verwendet. Am Wyrmberg erschuf er den Drachen, der nach wie vor von seiner Kraft genährt wird – andernfalls hätte er sich längst auflösen müssen - so weit entfernt vom Wyrmberg!“
Der Dozent für neue Runen schleppte keuchend ein riesiges Buch, mit aufwendig verziertem Ledereinband in das Zimmer und ließ es unter viel Staub und Krach auf den Tisch fallen.
„Nicht mehr lange“, sagte der alte Mann, und klopfte auf den Kupfer-Buchrücken auf dem ein Drachenkopf über der Schrift: „Abhandlung über den Wyrmberg, Segasto Hostenstall“ stand.
Alle sahen ihn erwartungsvoll an und entschieden sich zu Schweigen.
Der Dozent räusperte sich und fuhr zufrieden fort: „Laut Segasto, gewöhnt sich die Realität an die Drachen nach einiger Zeit. Das bedeutet, dass er nur lange genug existieren muss um eine dauerhafte Tatsache und unabhängig von seinem unmittelbaren Erschaffer zu werden.
„Wieviel Zeit haben wir also noch?“, fragte Cim mit einem besorgten Gesichtsausdruck.
Der Dozent hob unsicher die Schultern, und schien im Kopf etwas nachzurechnen.
„Das lässt sich nicht mit völliger Sicherheit sagen – es können zwölf Stunden sein, vielleicht auch 15 Minuten mehr oder weniger.“
„Das bedeutet?“, fragte Ridcully, der sich müde streckte und schmatzende Geräusche machte.
„Das bedeutet“, antwortete Rabbe ungefragt, „das wir Neom so schnell wie möglich hier her holen müssen!“
Stibbons nickte. „Wenn ich es richtig verstehe, könnte das aber unangenehm für ihn enden. Der Drache zieht seine Energie aus dem Wasserspeier. Der Wasserspeier bekommt gegenwärtig genug davon, weil er am Wyrmberg sitzt.
Wenn er ihn verlässt, wird der Drache ihn aussaugen bis es kein Quäntchen Energie mehr in ihm gibt. Erst wenn er gestorben ist, vergeht auch Gurke.“
„Also los!“, sagte Cim und stand auf um in das Labor zurück zu gehen.
„Aber das wird ihn töten!“, warf Rabbe ein. Sie hatte den Wasserspeier überredet das Portal zu öffnen, und fühlte sich verantwortlich für die Situation in der jetzt steckte. Neom war alleine und enttäuscht, verraten von dem einzigen Freund den er hatte. Und nun sollte er sterben?
„Wir haben keine Wahl!, sagte Sebulon und legte seine Hand auf ihre Schulter.
Wütend fuhr sie herum und sah auf ihn hinab, bis der Agent vorsichtig seine Hand zurückzog.
„Also gut, aber ich werde ihn holen! Das bin ich ihm schuldig!“, sagte sie mit zusammen gebissenen Zähnen.
„Nachdem wir das endlich geklärt hätten, könnten wir ja endlich die Stadt retten!“, sagte Ridcully und machte sich mit den anderen auf den Weg.

Wyrmberg
Neom sah die Drachenreiter näher kommen. Das war vielleicht seine letzte Chance hier wegzukommen und Arin wiederzusehen. Er richtete sich auf und ging auf das Portal zu.
Plötzlich sah er Rabbes Kopf durch das Portal schauen.
„Neom, wenn du hier durchgehst, ist es dein Tod! Beende das Portal , wenn ich wieder weg bin!“
„Aber Arin…“, sagte er zögernd - die Drachenreiter waren nur noch wenige Meter entfernt und er wusste nicht was er nun machen sollte.
„Du wirst ihn wiedersehen! Aber du darfst hier nicht durchgehen! Ich will nicht an deinem Tod schuld sein!“
Damit verschwand sie wieder. Neom stand am Rand des Portals. Er musste nur noch nach vorne in die blaue Fläche fallen und war weg von hier.
„Keine Bewegung“, riefen die aufgeregten Drachenreiter. „Du kommst jetzt sofort mit uns!“
Neom sah die wellige Oberfläche in letztes Mal an – dann drehte er sich um und hob die Hände.
Im gleichen Moment zog er alle Energie von dem Portal zurück und es verschwand.
„Wir gehen wollen?“

Verließ im Patrizierpalast
Vetinari sah mit hochgezogenen Augenbrauen auf die lange Röhre, an deren hinterem Ende eine Art Docht ragte. Ein Holzgestell mit zwei Kurbeln ermöglichte es den Winkel zum Untergrund einzustellen und auf eine grobe Art und Weise zu zielen.
„Das Problem ist die Kugel. Sie ist so schwer, dass es viel wahrscheinlicher sein wird, dass die ganze Kanone sich nach hinten bewegt und nicht die Kugel nach vorne“, sagte Leonardo und kratze sich am Kopf.
Vetinari nickt zufrieden. „So soll es auch sein! Wir wollen ja schließlich niemand verletzen!“
Er ging um das Gfähr herum und klopfte Leonardo auf die Schulter. „Ich hab einen Auftrag für dich. Du darfst die Stadt retten!“

Auf dem Patrizierpalast
Der Drache saß ungeduldig auf dem Patrizierpalast. Der Fortschritt in dieser Sache war ihm viel zu gering. Auch störten ihn die vielen Leute in der Stadt. Ein kleiner Haufen, der für seine Nahrung sorgte und Reichtümer für ihn einsammelte, würde reichen. Schließlich holte er Luft und schrie laut über die gesamte Stadt hinweg.
„Von nun an, bin ich Euer einziger Gott, dem ihr huldigen und Opfer bringen müsst!
In zwei Stunden verlautbare ich wie es mit der Stadt weitergeht! Sammelt Euch ALLE bei den Haufen. Wer nicht erscheint, verwirkt sein Recht auf Anwesenheit in dieser Stadt und sein Leben“
Damit sah er zum Platz der gebrochenen Monde und Feuerodem verließ sein Maul und verbrannte Stände, Passanten und Hausfassaden auf dem belebten Platz.
„Zwei Stunden!“, wiederholte er und flog hoch um wenig später auf den Ruinen in den Haufen zu landen.
Wie selbstverständlich pilgerten seine Gläubigen ihm hinterher und trieben ihre Rinderherden zu den Haufen.

In dem Patrizierpalast
Arin raufte sich die Haare. Er hatte es in den letzten Stunden immerhin geschafft ein paar Söldner zu kaufen. Die Stadtwache hatte direkte Aufträge von ihm erhalten, die sie zögernd aber doch erfüllte.
Doch nun hatte sich Cucurbitales Sativus selbst zum Gott erklärt. Es war beinahe egal was er machte, denn der Drache hatte längst seine eigenen Pläne mit dieser Stadt.
Er hatte nichts in der Hand um ihn zu beseitigen – geschweige denn zu steuern. Hätte er doch nur das Portal nicht zerstört, dann könnte er Neom herholen und dem Zauber ein Ende bereiten.
Ein Räuspern lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich und er fuhr aus seinem Stuhl hoch. In der Ecke stand ein hagerer Mann mit einem seltsamen Blick.
„Wie kommst du hier rein? Palast – und Stadtwache sollten eigentlich die Eingänge bewachen!“.
Leonardo verbeugte sich. „Deshalb habe ich sie auch nicht verwendet. Ich habe rein historisch andere Möglichkeiten.“
„Was willst du? Trachtest du mir nach dem Leben? Viel Spass damit!“, sagte Arin freudlos lachend.
„Ich glaube ihr habt ein Problem. Was gut ist: ich habe gerade eine Lösung. Wollt ihr sie haben?“
Er schlenderte zum Schreibtisch und legte eine Skizze darauf.
Verblüfft studierte sie Arin. Dann sah er den Erfinder an.
„Wie nennst du die Maschine?“
„Es ist ein Gfähr, ein großes!“
„Groß genug um einen Drachen zu töten?“
„Wenn Du ihn triffst!“
„Wo hast Du es?“

am Wyrmberg
Brummelnd rieb sich Roathon die Schnauze. Die Weibchen waren alles andere als entgegenkommen gewesen, und hatten keinerlei Ehrfurcht vor seinem Alter oder seiner grenzenlosen Macht.
Grinsend saß Liessa auf ihrem Thron und verfolgte das Schauspiel.
„Willst Du jetzt reden, großer Roathon?“, fragte sie .
Wie ein Blitz fuhr er auf sie zu, seine Schnauze verharrte nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht.
„Was willst du?“, fragte er knurrend. Säure tropfte aus seinen Lefzen auf den Boden und verformte sogar noch den Stein.
„Du hattest die Aufgabe auf ein gewisses Artefakt aufzupassen. Es ist die Quelle der Magie des Wyrmberges! Bring mich dorthin. Dann kannst du endlich an deiner Familienplanung arbeiten!“
Wissend verzog sich sein Maul zu einem Grinsen.
„Du willst die Magie für dich nutzen! Mächtig werden! Du weißt, dass der Wyrmberg damit fallen wird?“
Liessa sah ihn mit glänzenden Augen an. „Ja, aber dafür kann ich mir die ganze Welt nehmen!“
Roathon, zu dessen Verteidigung gesagt sei, dass er gerade mit den falschen Körperteilen dachte, nickte bedächtig.
„So soll es sein. Aber alle Weibchen gehören mir!“
Liessa sagte „Abgemacht! Lass uns gehen!“

Unsichtbare Universität wieder
Rabbe stand wieder im Labor neben der Portalmaschine.
„Und?“, fragte Cim nervös. „Red schon Rabbe. In einer Stunde gibt es eine Versammlung bei den Haufen! Der Drache will sich zum Gott machen!“
Die Wächterin hob die Hände. „Ich hab es ihm gesagt. Er wird wohl nicht kommen!“.
Misstrauisch sah der SEALS sie an. Von Rabbe würde er eher erwarten, dass sie hoch stürmt, den Wasserspeier durch das Portal prügelt und dann hinterher springt.
„Warum bin ich plötzlich besorgt?“, fragte Cim.
„Seht mal das Ding da an!“, sagte Mina und zeigte auf den komplexen Apparat. Die Zahnräder beschleunigten plötzlich, Ventile öffneten sich und der Lärm schwoll unerträglich an.
Hex begann hektisch zu schreiben.
++++Verbindung verloren++++thaumische Kettenreaktion in 3 Minuten++++Mäuse und Kinder zuerst++++Verbindung verloren++++ und so weiter.
Das Portal hatte seine Farbe in ein tiefes rot geändert und schien aus plötzlich aus brodelnder Lava zu bestehen.
„Jetzt ist es passiert! Die Gegenstelle ist weggebrochen. Der Thaumische Gegenpol ist abhandengekommen und das Portal sucht jetzt nach einer alternativen Gegenstelle.“
Die Maschine pfiff bei jeder Umdrehung jedes Zahnrades und strahlte nun eine gehörige Menge Wärme ab. Stibbons Versuche sie abzuschalten blieben erfolglos und er ging langsam rückwärts weg von dem Ding.
„Das bedeutet?“, fragte Ridcully und hielt sich die Ohren zu.
„Wir sollten schnell verschwinden, Sir!“, sagte Stibbons und sah wie ein Lager zuerst Funken schlug, dann endgültig blockierte und der aufgebaute Druck durch das Notventil nicht mehr entweichen konnte.
Mit einer gewaltigen Explosion und einem gebührlichen „Kawumm“ auf der Rückseite der Maschine löste sich dieser Teil des Experimentes auf. Rabbe schnappte sich geistesgegenwärtig einen Eichentisch, drehte ihn um und zog den neben ihr stehenden Cim und Sebulon dahinter in Deckung.
Dann brandete mit einem ohrenbetäubenden Knall der zweite Teil der Maschine auf sie ein, Zahnräder schossen wir Wurfsterne durch das Labor, Röhren steckten in der Wand und undefinierbare Flüssigkeiten bedeckten den Boden des Labors. Da gab auch das magische Feld auf, dass bisher das Lava in Schach gehalten hatte und die glühende Masse floss in das Labor und verbrannte alles was sich ihm in den Weg stellte.
„Raus hier!“, brüllte Cim und folgte den Magiern die ungewohnt flink schon lange vor ihnen den Raum verlassen hatten.
In buchstäblich letzter Sekunde schafften die Wächter es aus dem Raum und Ridcully sagte „Jetzt“ , während er versuchte seinen glühenden Bart zu löschen.
Die Tür hatte bereits zu rauchen begonnen, in wenigen Momenten würde sie in Flammen aufgehen und die gesamte Universität in Lava untergehen.
Da fuhr eine Steinmauer aus der Decke und verschloss das Labor endgültig.
„Sicherheitsmassnahme für experimentelle Thaumaturgie. Leider können wir diesen Raum wohl nicht mehr verwenden, bis die Lava erkaltet ist.“, erklärte Stibbons.
„Warum der Wasserspeier es sich wohl anders überlegt hat?“, fragte Ridcully und sah Rabbe streng an.
Cim zündete sich eine Zigarette an und klopfte Rabbe auf die Schulter.
"Das hast du prima hingekriegt, Rabbe! Sagst Du mir was das sollte, oder wolltest du uns einfach umbringen, bevor es der Drache tut?"
Rabbe verdrehte die Augen und klopfte auf Sebulons Tasche.
„Was gibt’s?“, fragte der Agent und versuchte dem Rauch zu entgehen.
„Plan B“, sagte sie knapp und Cim hob überrascht die Augenbrauen.,
„Das Halsband! Na gut. Wenn Dir der Wasserspeier den Aufwand wert ist."
"Und wie habt ihr euch das vorgestellt?",fragte der Zwerg.
„Da fällt uns sicher etwas ein!“, sagte Cim zuversichtlich und ging Richtung Ausgang wo der Rest der Truppe wartete.
„Hab ich Dir schon gesagt, was ich von deinen planerischen Fähigkeiten halte?“


03.01.2013 14: 51

Jargon Schneidgut

Als die Wächtertruppe nach draußen trat waren sie überrascht, einen nahezu leeren Hiergibtsalles-Platz aufzufinden.
"Was ist denn hier los? Der Drache wird doch nicht-"
"Nein, sieh mal da vorne!", unterbrach Jargon Cim's erschrockenen Ausruf und deutete auf eine sich entfernende Menschenmenge, die nach Westen davonwanderte.
"Oha", entfuhr es Glum. "Meint ihr, der Konditor im Henne-und-Küken-Feld hat seine Torten reduziert?"
"Das bezweifle ich", gab Mina ihre Meinung kund und sah sich nervös um. Der leere Platz hatte etwas unheimliches, unwirkliches.
"Stimmt", sagte der Zwerg. "Der Kerl ist ein Geizkragen sondergleichen."
"Hört mit dem Blödsinn auf", brummte Remedios. "Die Lage ist ernst." Sie war nun wirklich nicht in der Stimmung für Witzchen.
"Ich stimme der Gefreiten zu", sagte Cim und studierte den Himmel, der von der untergehenden Sonne rot gefärbt wurde. "Wir brauchen einen Plan. Wenn wir dem Drachen das Halsband umlegen sollen, müssen wir erstmal nah genug an ihn rankommen." Er setzte sich in Bewegung und folgte der sich entfernenden Menge, deren Lärm bis zu ihnen herüberschallte. Offenbar versuchten die Händler noch im Gehen, ihre Waren an den Mann zu bringen.
"Ich vermute, dass diese Leute auf dem Weg zu ihm sind."
Die Anderen folgten ihm.
"Es würde Sinn machen", pflichtete ihm Ikari bei. "So wie ich diese Stadt kenne, hat der Drache bereits eine Schar an Verehrern."
Während sie liefen warf Jargon einen Blick über die Schulter. Ein Schauer fuhr ihm über den Rücken, als er den leeren Platz sah. Vom Platz der gebrochenen Monde stieg Rauch auf.
"So wie es aussieht haben sie allen Grund dazu", murmelte er ängstlich.
"Na schön", sagte Rabbe, nachdem sie eine Weile schweigend gelaufen waren. "Wer hat eine Idee?"
Sie stellte sich vor, wie sich Sebulon todesmutig vom Kunstturm auf den Drachen stürzte und verfehlte.
Selbiger Zwerg hatte das Amulett bereits hervorgeholt und studierte das schwere, schwarze Metall und die Ketten.
"Nun, man könnte es zweifellos werfen", sagte er und wog es in der Hand. "Aber ich glaube, das Opfer muss es schon umgehängt bekommen."
Ikari betrachtete den magischen Gegenstand nachdenklich. "Das kommt drauf an."
"Was soll das heißen?", fragte Mina interessiert.
"Je nach magischer Natur könnte es eine eigene Art von Intelligenz verfügen, die dafür sorgt dass es sich von selbst an ein geeignetes Opfer hängt."
Reflexartig hielt Sebulon es auf Armeslänge von sich.
"Du bist wohl kaum geeignet", brummte Rabbe.
"Stimmt", sagte Cim. "Nicht persönlich gemeint, aber ich vermute mal, dass es auf Drachen zugeschnitten ist. Erinnert ihr euch, wie es sich in die Brust von Rhoathon gebrannt hatte?"
"Ja", antwortete Sebulon. "Bis ich die Schrauben gelöst hatte..." Er kramte die beiden Befestigungsteile aus seiner Hosentasche.
"Interessant", gab Ikari kund. "Wenn man die Schrauben in das Metall einfügt, könnte das Amulett seine Intelligenz zurückerhalten."
Die Truppe lief eine Weile schweigend. Sie hatten bereits die Wasserbrücke hinter sich und näherten sich dem Haufen. Der Menschenmasse vor ihnen strömten aus Seitengassen- und straßen immer mehr Menschen zu.
"Ich schätze, es hilft nichts, als es auszuprobieren", sagte Cim.

Aufgeregt eilte Arin hinter dem merkwürdigen Mann her. Diese Waffe, die er beschrieben hatte, klang genau so, wie sich der Zauberer eine wirksame Anti-Drachen-Waffe vorgestellt hatte. Groß, stählern, feurig, unerbittlich. Und vor allem groß.
"Wie lange wird es dauern, dieses... Große Gfähr herzustellen?"
"Ich habe bereits einen Prototypen erstellt", sagte Leonard freudig. "Er ist mit Rädern ausgestattet, sehr mobil!"
"Wunderbar!", sagte Arin. "Ich werde dich zu einem sehr reichen Mann machen!"
Sie bogen um eine Ecke des Geheimganges, und da stand es. Bläulich schimmernd, bedrohlich.
"Sehr gut!" Arin ging auf das Objekt zu und inspizierte es genau, ohne wirklich eine Ahnung davon zu haben. Als Zauberer war ihm Mechanik zwar vertraut, aber eher auf... geistiger Ebene. Mit der komplexen Realität kannte er sich nicht besonders aus. Aber warum kümmerte ihn das? Er hatte die Waffe, einen Mann der wusste wie man damit umgeht und vor allem etwas, auf das er schießen konnte!
"Sehr gut", wiederholte er. "Jetzt müssen wir es nur noch nach draußen befördern."
Unschlüssig stand er davor.
"Wir müssen schieben, Herr."
Schieben also. Sehr interessant, die Mechanik, wenn auch nicht ganz sein Stil.

03.01.2013 16: 56

Rabbe Schraubenndrehr

*Am Haufen*

Als die Wächter am Haufen eintrafen stellten sie alsgleich fest dass sie mit den Bürgern nicht alleine waren; An mehreren Stellen in der Menge schienen Uniformen der Stadtwache durchzublitzen, doch schien die Menschenmasse zu groß als dass sie hätten Kontakt aufnehmen können. "Meine Güte... Man könnte meinen das wirklich die ganze Stadt hierher gekommen ist.", entfuhr es Cim, während er versuchte einen Überblick über den Platz zu bekommen. Menschen, Zwerge,- sogar Trolle waren hergekommen, nicht wenige begleitet von Schafen, Kühen oder anderen Opfergaben, unzweifelhaft in dem Versuch, sich dem Drachen als nützlich zu erweißen damit er sie verschonte. "Versammeln wir uns dort wo der Drache uns erwartet damit er entscheiden kann ob er uns frisst oder nicht. Wenn er uns fressen will haben wirs wenigstens gleich hinter uns.", dachte Rabbe sarkastisch. Sie hasste die Dummheit des gemeinen Volkes und fragte sich manchmal ernsthaft wie es sein konnte das die meisten Bürger zwar clever genug waren bei einem Feuer gerade unbewachte Geschäfte zu plündern, bei einem Aufruf zu einem Treffen mit einer Kreatur die sie mit hoher wahrscheinlichkeit fressen würde aber das Brecheisen fallen ließen um so schnell sie konnten zu ihrem Ende zu eilen.
"Opfergaben, Drachen-Parfüm, Drachenschilde, Glücksbringer, Alles was ihr braucht um nicht gefressen zu werden! Kauft Schnell, die Ware ist begehrt und sehr günstig, mit den Preisen treibe ich mich selbst in den Ruin!", rief T.M.S.I.D.R.- Schnapper fröhlich und drängte sich so gut er konnte durch die Menge. Bei dem Andrang machte er ein riesen Geschäft, und die aussicht bald geröstet zu werden schreckte ihn nicht besonders. Bisher hatte die Stadt imemr etwas gerettet und er war schließlich Geschäftsmann; Jeder brauchte gute Geschäftsmänner. Er rauschte an der Wächtergruppierung vorbei die ihm leicht verwundert nachsah, ihn ansonsten aber ignorierte. "Der macht echt aus allem ein geschäft.", murmelte Remedios während Cim und Rabbe begannen sich durch die Menge langsam vorzugraben; Sie wollten nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen falls der Drache auftauchte und sich entschied das Wächter am unbrauchbarsten überhaupt waren. "Verteilt euch ein bisschen... und versucht weniger... Wächterig auszusehen!", befahl Cim leise. Er glaubte irgendwo auf der anderen Seite Zwei FROGs gesehen zu haben und hoffte ein wenig dass ihre Kollegen einen Plan hatten. Aber er wusste auch dass sie sich nicht darauf verlassen konnten, und alles tun mussten um den Drachen zu erledigen.


*Chronotonthologesstraße*

Arin blieb stehen und lehnte sich einen Moment an die Wand, schwer atmend. Er war diese Form körperlicher Mechanik nicht gewohnt, doch die Möglichkeit in wenigen Minuten als Held dazustehen verschaffte ihm ungeahnte Kräfte. "Apropos...Wie lange es wohl noch dauert bis er da ist?", fragte er sich leicht geistesabwesend. Er zog eine Uhr aus der Tasche und überprüfte die Zeit. "Noch 5 Minuten bis zur angekündigten Zeit... ob er er pünktlich ist?" In diesem Moment flog Cucurbitales Sativus über sie hinweg. "Nun aber los, Leonard, wir müssen sofort zum Haufen! Je mehr Leute er röstet bevor wir da sind, desto mehr wird mein Ruhm geschmälert!" er überlegte kurz, ob er nicht heroischer wäre wenn ersmal ein paar Leute gestorben wären, entschied sich aber dagegen. "Wenn er erstmal in Spucklaune ist, ist es sicher auch viel schwieriger ihn zu treffen.", mit diesem Gedanken im Kopf setzte er das Riesengfähr zusammen mit seinem Erfinder langsam wieder in Bewegung.


*Zurück am Haufen*

Cucurbitales Sativus betrachtete zufrieden von oben die Menge die sich am Haufen eingefunden hatte und kreiste einige Male über dem weiten Gebiet, bevor er landete. Für einen kurzen Moment während, und nach der Landung des gewaltigen Reptils herrschte totenstille. Dann brach eine Flutwelle aus Bitten, Huldigungen und Preisungen aus der Menge hervor, und der Drache schob unwillig die Zähne übereinander. Nachdem auch nach rund Fünf Minuten nichts anderes ertönte als "Bitte erhöre unser flehen!", "Nimm unsere Gabe an!" oder auch "Heirate meine Tochter!", ließ der Drache einen wütenden Schrei aus dem gewaltigen Rachen. Für einen Moment war die Menge still, dann ging es erneut los. "RUHE!" Der Drache bließ Feuer über die tönende Menge und fuhr dann fort, ehe irgendwer etwas sagen konnte. "Wie ihr wisst seid ihr nun meine Untertanen, daher habt ihr gefälligst still zu sein wenn ich rede! Jeden der etwas sagte ohne dass er gefragt wird, wird gefressen, habt ihr das kapiert?" Vereinzelte "Ja"s ertönten, und Sativus leckte sich zufrieden die Lippen. "Gut. Dann beginnen wir, Wer hier hat die dicksten und fettesten,-"
"Nicht so hastig!" Arin Peluga hatte sich mir dem Riesengfähr durch die Menge gearbeitet und hatte bis eben hinter dem Drachen gestanden, der sich nun langsam umdrehte. "Wer wagt es mich zu unterbrechen?", grollte er und streckte seinen Kopf tiefer, wo er die Nüstern bedrohlich blähte. "Leonard, jetzt!", rief Arin, und hielt den Lauf noch besser fest. Als sie mit dem Riesen-Gfähr am Rand der Menge angekommen waren hatten sich eine Menge Leute gefunden die schieben geholfen hatten[12], und nun schickte Leonard sich an die Zündschnur zu zünden, während Arin sich bemühte, möglichst genau zu zielen. Er wollte den Schuss möglichst direkt selbst abgeben, damit er als alleiniger Retter der Stadt dastehen konnte.

In einem anderen Teil der Menge drängte sich eine Handvoll Wächter so schnell sie konnten in Richtung Drache. Sie hatten das Geschehen um Arin nur mühsam verfolgen können, aber was derartige Manöver anging waren sie einer Sache sicher; Derartige Versuche von Zivilisten hatten niemals Erfolg. "Darf ich mal?", "Zur Seite, Stadtwache!", "Weg da!" und ähnliche Kommentare kamen den Wächtern über die Lippen während sie sich, so schnell sie konnten durch die Menge bahnten, doch es schien hoffnunslos. Aus der Entfernung sahen sie wie eine Kugel aus der seltsame Röhre vor Arin fiel und die Röhre selbst nach hinten kippte und Arin selbst ein wenig nach hinten warf. Der Drache lachte ein bösartiges Lachen und schickte sich offenbar an, den Zauberer zu fressen. Eine bessere Ablenkung um ihm das Halsband um zu legen, würden die Stadtwächter wohl nicht bekommen. Sie waren kaum mehr Zehn Meter von dem Ungetüm entfernt.

03.01.2013 19: 06

Mina von Nachtschatten

Im Wyrmberg...

"Herrin?"
Liessa hatte sich soeben von ihrem Thron erhoben und sah nun einer Gruppe ihrer Drachenreiter entgegen. Sie schubsten das seltsame graue Wesen vor sich her, welches sich zuletzt bei der Wächtergruppe befunden hatte. Einer ihrer Untergebenen trat mit wenigen schnellen Schritten vor die anderen und tat eine tiefe Verbeugung.
"Es ist uns gelungen, diese Gestalt festzunehmen, bevor sie den anderen folgen konnte. Was wünscht ihr, dass wir mit ihm tun, oh Herrin?"
Liessa überlegte einen Augenblick. Das erste Mal hatte sie dieses Ding in Begleitung dieses verfluchten Magiers gesehen und später hatte es den Wächtern augenscheinlich zur Flucht verholfen. Vielleicht konnte man wirklich etwas damit anfangen...
"Er kommt mit", bestimmte sie schließlich, "Er hat diese blaue Masse erschaffen, ich denke, er kann noch mehr. Außerdem", sie fixierte Neom mit stechendem Blick, "widerstrebt es mir, den letzten verbliebenen Fremdling aus den Augen zu lassen."
Sie gab Rhoathan ein Zeichen und begleitet von dem Wasserspeier sowie zwei ihrer Leute, folgte sie dem Drachen in die Eingeweiden des Berges.


Ankh-Morpork...

Wenn es sich bei den Bürgern der Zwillingsstadt ausschließlich um rechtschaffene, der Ordnung und ihrer Aufrechterhaltung zugetane Leute gehandelt hätte, so wären die letzten Meter bis zum Drachen wohl kein größeres Problem gewesen. So aber murrte die Menge und besonders jene, die einen besonders guten Blick auf die Geschehnisse hatten, bewegten sich freiwillig um keinen Zentimeter und mussten grob aus dem Weg gestoßen werden. Cim keuchte. Das hier war schlimmer als jeder Hindernislauf - und es ging auch gleich noch um viel mehr! Aus dem Augenwinkel realisierte er Sebulon, der sich nur eine Armeslänge entfernt durch das Gedränge schob, während er hektisch die Schrauben an ihren Platz am Halsband zu friemeln versuchte. Der Chief-Korporal fragte sich, wie nah sie eigentlich heran müssten, damit ihr Plan auch nur minimale Aussichten auf Erfolg hatte. Und ob das Konstrukt einen Wurf überhaupt an einem Stück überstehen würde? Denn die Schrauben auch anzuziehen, darauf würden sie definitiv verzichten müssen. Es sei den natürlich, irgendjemand war verrückt genug, sich auf eine Runde Drachen-Rodeo einzulassen...
Er stieß die letzten Schaulustigen zur Seite und tat im nächsten Moment noch einen weiteren unfreiwilligen Schritt, als Rabbe und Remedios von hinten direkt in ihn hineinliefen. Cim ruderte kurz mit den Armen, fand aber sein Gleichgewicht rechtzeitig genug wieder, um eine Bauchlandung zu vermeiden. Da ein entsprechender Kommentar seinerseits an die Wächterinnen im Moment einfach fehl am Platz gewesen wäre, nutzte er die nun bessere Sicht, um sich nach den anderen Kollegen umzusehen. Die Sache mit dem Verteilen in der Menge war durch die allerjüngsten Vorgänge faktisch hinfällig geworden; Unauffälligkeit war nicht mehr das, was in erster Linie gefragt war - jetzt ging es um Zeit! Ein Stück zur Linken war die Menge in Bewegung, kurz blitzte ein Helm auf - einer der zwergischen Wächter machte dort wohl großzügig Gebrauch von seinen Ellenbogen. Auf der anderen Seite hatten es auch Mina und Jargon fast geschafft; lediglich Ikari war nicht zu entdecken... Viel Zeit zum Überlegen blieb nicht mehr, denn in diesem Moment schnappte der Drache nach seinem Opfer, welches es gerade noch schaffte, sich unter der Metallröhre in Sicherheit zu bringen. Es versetzte Cim einen kurzen Stich, seine Leute wegen dieses Kerls einem viel höheren Risiko auszusetzen, als es geplant gewesen war, aber er würde ich hinterher nicht sagen lassen, nicht alles versucht zu haben. Außerdem war da noch der zweite Mann, dieser hagere Kerl, welcher allerdings viel mehr fasziniert als ängstlich die große Echse betrachtete.
"Sebulon, Mina und Remedios: Ihr versucht es mit dem Halsband. Rabbe und ich: Zivilisten retten. Der Rest: Seht zu, dass der Drache möglichst Gruppe eins nicht zuerst zermalmt. Wir beide stoßen dann zu euch. Und jetzt Tempo!" Sie würden nur diesen einen Versuch haben!


Zur gleichen Zeit, wieder im Wyrmberg...

"Das soll es sein?", Liessa hob skeptisch die Augenbrauen. Der Weg hierher war kürzer gewesen als angenommen: Zugegeben, das Versteck lag tief im Berg, aber geradezu peinlich nahe neben einigen Haupttunneln in diesem Bereich. Wieso hatte noch nie jemand gemerkt, welche ein Schatz hier lagerte? So viel Macht, zum Greifen nahe. Dass bis vor kurzem eine feuerspeiende Bestie einen Zutritt unmöglich gemacht hatte, blendete sie großzügig aus. Allerdings war das, was sie da vor sich hatte, doch ein wenig enttäuschend - ein mächtiges Artefakt hatte sie sich irgendwie... spektakulärer vorgestellt. "Für diesen Quarzklumpen sind wie hierher gekommen?", hakte sie nach.
Gedämpft hörte man ein ungnädiges Grollen und in einiger Entfernung schabten Klauen über Stein. Rhoathan befand sich vor dem eigentlichen Eingang zu seinem ehemaligen Gefängnis und war somit aus der Kammer, in welcher sie sich momentan befanden, lediglich als grollende Stimme zu vernehmen.
"ES IST NICHT IMMER ALLES DAS, WAS ES AUF DEN ERSTEN BLICK SCHEINT. ICH HATTE NICHT VIEL ANDERES, WAS ICH IN ALL DER ZEIT HIER UNTEN BETRACHTEN KONNTE UND WÃœRDE DIESEN "QUARZKLUMPEN", WIE IHR IHN NENNT, UNTER HUNDERTEN ERKENNEN. DARF ICH DANN WIEDER GEHEN?" Die Umgebung schien ihm Unbehagen zu bereiten.
"Nicht, bis ich nicht sicher sein kann, dass du mich nicht reingelegt hast", murmelte die Drachenlady und trat einen Schritt auf den Stein zu. Er war ungefähr so groß wie ein Kopf und ruhte auf einem kunstvoll verzierten steinernen Sockel. Natürlich kannte sie die Geschichten um das Artefakt nur zu gut, aber nie hatte eine davon eine genaue Beschreibung, geschweige denn eine Anleitung zur Benutzung dessen enthalten. Ob man es einfach so anfassen konnte? Und wenn ja, was würde dann passieren?
"Oh, das ist aber schön!", hauchte jemand bewundernd. Der kleine Graue war neben sie getappt und starrte verzückt die Kraftquelle an. Er schien vollkommen vergessen zu haben, in welcher Situation er sich befand. Warum hatten ihn ihre Wachen überhaupt losgelassen?
"Wie kannst du es wagen, dich derart aufzudrängen? Deine Meinung ist nicht von Bedeutung!", fauchte sie und wollte ihn an der Schulter zurückstoßen. Kleine Blitze zuckten auf; ein stechender Schmerz zuckte durch ihren Arm und lies sie zurückfahren. Was ging hier vor? Ein Blick zurück zeigte Liessa, dass die beiden anderen Drachenreiter ein Stück weiter hinten an der Wand lehnten, ihre Mienen verdattert und schmerzverzerrt zugleich. Der Kleine bemerkte all das nicht sondern setzte wie hypnotisiert weiter einen Fuß vor den anderen. Ein schwaches Licht glomm in dem Stein auf und wurde mit jedem Schritt des Wesens heller. Von irgendwoher erklang ein gleichmäßiges, sich steigerndes Pochen.
"Hübsches Licht", sagte Neom und streckte seine Klaue nach dem Artefakt aus.

04.01.2013 18: 35

Sebulon, Sohn des Samax

Allmacht ist ein großes Wort. Es bedeutet, dass nichts unmöglich ist. Jedes Ereignis kann durch Allmacht in Gang gesetzt oder auch beendet werden. Wahrscheinlichkeiten können gebogen und neu gesetzt werden.
Neom hatte keine Ahnung, was genau Allmacht war. Der Nimbus, der ihn umgab, seit er das Artefakt in den Händen hielt, war für ihn kaum mehr als ein anderes Lichtverhältnis. Dass er schwebte, merkte er nicht. Verzückt bestaunte er das Artefakt.
"Schönes Licht", wiederholte er verklärt.
Liessas Blick wanderte erneut zu ihren Männern. Sie zuckten noch immer, wer konnte schon wissen, wie lange noch? Aber wenn sie vielleicht Verstärkung holte? Andererseits, wie viele Untertanen brauchte es wohl, bis dieser Wasserspeier komplett entladen sein mochte? Sie kniff die Augen zusammen und richtete sich zu ihrer ganzen ehrfurchtgebietenden Größe auf. Neom taxierend rief sie mit ihrer majestätischen Stimme: "Gib mir den Stein, Gefangener!"
Ihre Hofnungen, dass unterbewusste Handlungsmuster aktiviert würden, war vergebens. Der Wasserspeier schüttelte den Kopf, den Blick unverwandt auf dem Artefakt. "Zu schön, bleibt bei mir."
Liessa hörte den Drachen Rhoathan kichern und räusperte sich. Es ging hier um Selbstbehauptung, um Autorität. "Ich, Liessa, Herrin der Reiter vom Wyrmberg, letzte aus der Senkflügeldynastie, Herrin der Winde und Mutter der Drachen, befehle dir: Gib mir den Stein!" Ihre Stimme hallte in der Höhle hin und her. Die Wirkung war gut, fand sie. Angespannt versuchte sie, einen imperialen Gestus in ihre Körperhaltung zu bekommen.
Neom blinzelte nur. "Du bist zu laut. Schweig."
Licht löste sich vom Artefakt. Ein langsamer grüner Blitz schlängelte sich Zentimeter für Zentimeter auf Liessa zu. Sie wich zurück, doch nicht schnell genug. Als er sie berührte, spürte sie, wie ihre Stimme versagte. Sie keuchte, dann schwieg sie.
Entgegen ihrer Vermutung blieb auch Rhoathan stumm. Sein langes Leben hatte ihn Einsicht gelehrt. Er hatte verstanden, dass es hier nichts mehr zu tun gab und beobachtete nun mit respektvoller Geduld die Szenerie.
Wie bringt man einen Wasserspeier um, fragte sich die Herrin der Reiter vom Wyrmberg.
Neom sagte: "Will Arin sehen. Ihm das hier zeigen."
Dann wurde es sehr, sehr hell.
Dann sah Neom Arin.
Arin war durchsichtig.
Kurz darauf verstand Neom, dass die ihm zur Verfügung stehende Macht bisherige Schranken sprengte. Und dass er seine Wünsche genauer durchdenken musste, um nicht nur ein Abbild seines Freundes in der Höhle heraufzuprojezieren.


In Ankh-Morpork
Schob sich durch die Menschenmasse, auf den Drachen zu. Sie sah, wenn sie ihre Augen schloss, nur wenige Farben: Braun vom Ankh, einige Rot-, Violett- und Fuchsiatöne von den sich fürchtenden Bürgern, ein sehr penetrantes Rot von TMSIDR-Schnapper, Einige ockerfarbenen Farbtöne von Berufskriminellen, ...
Sie öffnete die Augen wieder. "Er hat keinen Geruch. Wie merkwürdig."
Mina, die sich hinter Remedios hielt, erwiederte: "Wundert mich nicht. Der Drache existiert auch noch nicht allzulange."
"Hat er nicht heute schon Kühe und dergleichen gefressen?", hakte Remedios nach. "Er müsste wenigstens nach Blut und etwas Angekokeltem riechen, finde ich."
"Konzentrier dich auf unsere Aufgabe", machte es neben ihr. Sebulon schlängelte sich durch lange Beine und in Bürgergruppenritzen, sodass er beinahe schneller voran kam als die beiden anderen.
Er roch muffig-maronenbraun und kadmiumgelblich nach alten Akten, fand Remedios. "Selbstverständlich, Sör." Ironisch fügte sie an: "Noch weitere hilfreiche Ratschläge, Sör?"
Jemand schrie: "Ducken!"
Bürger und Wächter warfen sich zu Boden. Eine Kralle erwischte nur leer Luft.
"Ich gebe euch Rückendeckung!", rief Ikari.
Und dann begann für Remedios die ganze Welt grünlich auszusehen.

05.01.2013 1: 30

Cim Bürstenkinn

Haufen
Gurke war außer sich vor Zorn. Vor seinen Gläubigen erlaubte sich dieses Menschlein ein Attentat auf ihn durchzuführen. Noch dazu ein schlecht vorbereitetes.
"IHR HABT MEINE BEISPIELLOSE GUTMÜTIGKEIT LANGE GENUG AUF DIE PROBE GESTELLT. JETZT WILL ICH BLUT SEHEN!", brüllte er über die Haufen hinweg.
Arin hatte sich nach wie vor unter dem Gfähr verkrochen. Vergeblich versuchte er eine Translokation durchzuführen, aber ohne Neom war das alles nicht möglich. Er musste ihn vom Wyrmberg wegbringen, noch war Zeit die Existenz von Curbitales zu beenden. War er erst voll real, konnte sich ihm nichts mehr in den Weg stellen und die Stadt war verloren.
Arins Ãœberlegungen wurden von der simplen Tatsache unterbrochen, dass es heller wurde.
Vorsichtig hob er den Kopf – die Menge war schlagartig leise geworden, als blicke sie gebannt, gemeinsam auf einen Punkt. Vor ihm stand, auf ein paar unglücklichen Gläubigen, die wohl der Meinung waren jetzt in das Drachenparadies aufgenommen zu werden, Gurke. Er hatte das Gefähr hoch gehoben und hielt es wie eine Keule.
"DU WIRST DAS ABSCHRECKENDE BEISPIEL DAFÃœR SEIN, WAS ES BEDEUTET SEINEN GOTT ZU VERRATEN.", grollte er.
Damit holt er aus und schlug das Gfähr direkt - auf die Stelle an der Arin Peluga gerade noch gehockt war – unmittelbar neben Leonardo da Quirm, der grübelnd über einer technischen Skizze brütete.
Doch Arin war verschwunden. Dem tödlichen Streich entgangen. Der kleine Magier hatte ihn erneut betrogen.
"MIR REICHT DIESE STADT! IHR SEID ALLE NICHT QUALIFIZIERT UND ZUM TODE VERURTEILT"
Erneut hob er das Gfähr hoch über seinen Kopf,als die Metallröhre sich mit einem leisen Klick plötzlich zweiteilte und ein feinmaschiges, metallenes Netz auf ihn herab fiel.
"Eigentlich hätte sich das Ding schon vor dem ersten Schlag öffnen sollen", sagte Leonardo zu niemand bestimmten.
"Kommen Sie weg von hier!", sagte Cim , "Das ist noch nicht vorbei!" Er führte den zerstreuten Erfinder vom unmittelbaren Ort des Geschehens fort und sah , dass Rabbe gerade das gleiche mit dem Patrizier versuchte, der auffallend selbstzufrieden in der Menge stand.
Der Drache stellte erschrocken fest, dass ihn das Netz völlig eingehüllt hatte . Er wollte es zerreißen, doch es gab nach, er wollte es von sich streifen, doch es verhakte sich in seinen Schuppen.
Völlig entnervt holte er tief Luft um seinen Kopf frei zu brennen. Mit ihm konnte nicht so umgesprungen werden. Jeder einzelne hier würde dafür bezahlen!
Er stieß einen langen Odemstrahl in die Luft und das Netz verwandelte sich in Metalldampf der in kleinen Wolken in die Luft stieg.
"GLAUBT IHR SO ETWAS KÖNNTE MICH AUFHALTEN?"

Im Wyrmberg
Und es wurde wieder dunkel um Arin. Nur ein eigenartiges Licht vor ihm leuchtete schwach und schien ihn anzuziehen. Es schwebte und hatte die Form von – Neom! Der Wasserspeier winkte ihm und lächelte.
Langsam richtete er sich auf, und schloss aus der Höhle und der unweit stehenden und etwas verstört wirkenden Liessa, dass er wieder im Wyrmberg war.
"Neom, du hast mich gerettet! Der Drache du musst hier weg, damit er aufhört zu existieren!"
"Komm zu mir Arin! Du hast mir sehr gefehlt!"
Der Wasserspeier sprach flüssige Sätze ohne die üblichen Beeinträchtigungen seiner Art.
Verwirrt ging der Magier auf ihn zu. "Du mir auch, Neom! Aber was tust du hier eigentlich?"
"Wir befreien die Quelle der Magie des Wyrmberges! Aber zuerst müssen wir noch etwas tun! Gib mir deine Hand!
Arin war vom Glanz seines Freundes überwältigt und streckte langsam die Hand aus. Neom nahm sie und mit einem grell leuchtenden Blitz verschmolzen die beiden in eine Form.
Als Liessa wieder sehen konnte stand eine einzelne Gestalt mit dem Quarz in der Hand. Sie trug sowohl die Züge des Wasserspeiers als auch des Magiers, stand aufrecht mit weißen Schwingen auf dem Rücken und einem zufriedenen Gesichtsausdruck.
In seltsam wiederhallender Stimme, sagte er:"Liessa, du wolltest stehlen was dem Wyrmberg gehört. Ich überlasse es deinen Untertanen dich zu bestrafen. Solltest du noch einmal hierher zurückkehren, wird dein Schicksal ein schlimmes sein!
Rhoatan: Du hast lange über die Quelle gewacht. Sei bedankt, aber du solltest nicht am Wyrmberg bleiben. Du wirst freudig überrascht sein!
Wir, werden jetzt ebenfalls gehen! Doch zuvorÂ…."
Arin/Neom , vielleicht Nerom, hielt die Quelle vor sich und sie löste sich in tausend kleine Funken auf, die in die Wände der Höhle schossen und Teil des Berges wurden.
Am Ende leuchtete die ganze Kammer.
"Herr?", fragte ein Drachenreiter, der auf die Knie gefallen war.
"Wer soll nun über diesen Ort wachen?"
Nerom lachte. "Das Thema ist schneller gelöst als du glaubst. Geht unbesorgt nach oben. Es wird bald ein Wächter kommen und nie wieder gehen!"
Damit löste er sich auf und ließ ein paar verwirrte Drachenreiter und eine immer noch auffallend schweigsame Liessa zurück.



Zurück auf den Haufen
Weit öffnete er sein Maul um Luft für einen erneuten Feuerstrahl zu holen, und sah aus dem Augenwinkel, wie ein Zwerg und eine muskulöse Frau eine kleine, zarte Gestalt in die Höhe warfen.
Mina flog zum ersten Mal in ihrem Leben und Unleben wirklich. Nicht als Fledermaus, sondern als Frau mit einem streng riechenden Halsband in der rechten Hand, und landete direkt auf der nach Schwefel und Kuhinnereien riechenden Zunge von Gurke.
"Doofe Idee", stellte sie einmal knapp fest, und die Kiefer schlossen sich über ihr.
"Mina!", rief Sebulon. Warum war die Vampirin nicht gleich wieder rausgesprungen? Sie sollte doch nur das Halsband in seinen Rachen werfen.
Breit grinsend kaute Curbitales, als er sich plötzlich irritiert räusperte, würgte und schließlich Mina ausspuckte. Mit einer verzweifelten Bewegung seines Kopfes zerriss er endlich das Netz, und griff sich an die Kehle. Es sah aus, als würge ihn eine unsichtbare Hand – nur ein paar Wächter wussten was gerade mit ihm passierte - der Rest der Zuschauer sah gebannt auf ihren Gott.
Durch Schuppen und Haut am Hals hindurch strahlten die Steine des Halsbandes und der Drache hob plötzlich den Kopf. Er sah in Richtung des Wyrmberges, nickte und erhob sich in die Luft.
Ohne inne zu halten, flog er davon und wurde kleiner, bis er mit dem freien Auge nicht mehr zu sehen war.


05.01.2013 20: 47

Sebulon, Sohn des Samax

TMSIDR-Schnapper bewahrte Ruhe, während der Drache mit schweren Flügelschlägen abhob und Bürger panisch in jene Richtungen davonstieben, die ihnen einige Wächter unter unfreiwilligen Leitung eines schlechtgelaunten alten Zwergs wiesen. Er wusste, dass es in diesem Moment nur wenige auserlesene Kunden gab, denen er etwas aufschwatzen konnte - oder das Nächstbeste in seiner inneren Rangfolge.
Lächelnd stellte er sich mit seinem Bauchladen neben die dreier-Wächtergruppe. Die eine Frau, mit der er bisher eher wenig zu tun gehabt hatte, schnupperte kurz in seine Richtung, widmete sich dann jedoch der anderen Frau, die schwer atmend aber wohlauf auf dem Boden lag, über und über bedeckt mit Drachenspeichel. Sie stank. Schnapper fand, dass es keinen Grund gab, ausgerechnet in seine Richtung zu schnuppern. Die Vermarktungsidee für die Duftnote 'Schnapper N°1' kreuzte seine Gedanken, wurde jedoch vorerst in einer Ecke seines Gehirns für andere Zeiten vorgemerkt. Sein Blick richtete sich erneut nach außen und auf die am Boden liegende Wächterin. Er kannte sie als "Nein, danke"-Mina. Sie war schon eine Weile in der Stadt und viel auf Achse, bisher hatte sie jedoch bei ihm nicht viel gekauft. Er hatte sie im Verdacht ein Vampir zu sein, doch man konnte das heutzutage nicht so genau sagen, da es eine Unmenge von kosmetischen Mittelchen dem modernen Vampir erlaubte, nahezu-lebendig-bis-gut-gebräunt auszusehen. Ihm war die Spezies seine Kunden im Grunde gleich. Wenn sie nicht anders behandelt werden wollten, als der Rest, dann gab es keinen Besseren Mann für den Job als Schnapper. Doch hier war eine Dame in Not. Feingefühl war gefragt. Spezifisches Feingefühl.
Er kramte in den Untiefen seines Bauchladens.
"Schnapper, wenn du deine Kunden suchst: Sie sind in diese Richtung geflohen", sagte der Zwerg mit einem irgendwie ... besorgten Blick. Fürsorglich. Beschützend? Auf empfindliche Weise aus der Ruhe gebracht.
Beruhigend hob TMSIDR die eine Hand und lächelte sein schönstes gewinnendes Lächeln. Mit der anderen zog er ein Handtuch hervor. Mit aller Ruhe reichte er es zu "Nein, danke"-Mina hinab, die ungläubig schaute. Als sich ihre Lippen für eine Bemerkung öffneten, kam er ihr zuvor: "Geht auf mich. Es sieht aus, als wäre die Gefahr abgewendet und die Stadt schuldet dir etwas, Verehrteste." Waren das spitze Zähne? Unwichtig. "Du scheinst eine gründliche Trocknung außerdem nötig zu haben, wenn du meine bescheidene Meinung wissen möchtest. Und wie ginge das besser als mit einem samtig weichen ..." Die Pause war unbemerkbar, in der er sich selbst bremste. Kein Verkaufsgespräch. "... Handtuch? Nun nimm schon, bevor ich mich selbst in den Ruin treibe."
Der Zwerg sah weiterhin skeptisch drein, doch Mina nahm das Handtuch, nickte zum Dank und begann sich zu entschleimen.
"Nun, ich werde mich mal an die Abrechnungen machen gehen", sagte Schnapper und deutete einen Salut an.
Die andere Frau erhob sich und salutierte ebenfalls. Sie hatte noch keinen hohen Dienstgrad und war auch sonst zu locker, als dass sie bereits zum alten Eisen der Wache zählen konnte. "Die Wache wünscht noch einen schönen Tag."
Der Zwerg sah sich mit düsterer Miene um. Sein Blick blieb an mehreren qualmenden Gebäude einige Parallelstraßen entfernt hängen. "Sieht aus, als hätte der Drache für einige Bürger diesen Tag zu einem äußerst unangenehmen gemacht. Nicht nur für uns. Ich will in nächster Zeit keinen Drachen mehr sehen, wenn ihr mich fragt. Oder hören." Leise aber hörbar fügte er hinzu: "Hoffentlich steht Frau Schnabels Haus noch ..."
Gedanken an Absatzmöglichkeiten in Baumaterialien, Konstruktionsplänen und neuen Briefkästen faszinierten Schnapper für einen Moment, bevor er sich abwandte und in seinen durch die Gassen hallenden Arbeits-Singsang verfiel: "Würstchen! Heiße Würstchen! Nur einen Dollar das Stück und damit treibe ..."

06.01.2013 12: 02

Cim Bürstenkinn

Im Wyrmberg
Liessa stand mit einem letzten getreuen Drachenreiter in der Kammer der Quelle.
"Man muss das Zeug doch wieder irgendwie da runter bekommen!", sagte sie laut, und ließ damit keinen Zweifel, dass sie kaum als geläutert gelten konnte. Vorsichtig kratzte sie an den Wänden und betrachtete den Glanz auf ihren Fingern.
Schließlich drehte sie sich zu ihrem Begleiter und sagte: "Hol handwerker mit Kübel und Spachteln! Wir werden das Zeug runterkratzen!"
Mit einer Verbeugung und einem eindeutigen Gesichtsausdruck verschwand der Mann und Liessa malte sich weiter aus, was sie mit diesem Potential alles anfangen konnte.
Ein Rauschen zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Es schien aus einem der Gänge zu kommen und schwoll stetig an. Da erreichte sie auch der Wind, fegte Staub durch die Gänge und schließlich krachte Gurke durch den viel zu schmalen Gang und schüttelte Steinbrocken und Staub ab.
"DU HAST GENAU DREI ATEMZÃœGE ZEIT AUS DER KAMMER ZU VERSCHWINDEN!", grollte er.
"EINS"
"Wir können doch darüber reden! Was kann ich für dich tun?", versuchte sie panisch einen Ausweg zu finden.
"ZWEI"
"Gib mir noch 10 Minuten! Dann kannst Du mit der Kammer machen was du willst!"
"DREI!"
Mit dem letzten Atemzug [13] , spuckte er Feuer, füllte die Kammer mit seinem Odem und Liessa schaffte es im letzten Augenblick herauszuspringen.
"MEINE AUFGABE IST ES ÃœBER DIESEN ORT ZU WACHEN! JEDER VERSUCH IHN ZU BETRETEN WIRD BESTRAFT!"
"Ich lass dich hier rausprügeln! Roathun!", rief Liessa, "Roathun, schaff Deinen Hintern hier her!"
Gurke sah sie unberührt an, und legte sich endlich vor dem Eingang hin.
Als nach einer Stunde keine Spur von dem mächtigen Drachen zu sehen war, stampfte Liessa zornig auf, und schrie. "Na gut! Dann behalte deine dumme Kammer eben", und marschierte davon.
Wenig später hörte man: "Kann mir jemand sagen wo es hier raus geht?"


Ankh-Morpork
"Es hat natürlich keine halbe Stunde gedauert, bis es eine offizielle Kultusgemeinde rund um den Drachen gegeben hat. Gurke hat sich doch noch zum Gott gemausert", berichtete Cim in Reas Büro.
Sie war eben erst als Abteilungsleiterin bestätigt worden, und freute sich, dass es noch eine Stadt gab in der sie diese Funktion ausüben konnte.
"Wie geht es Breda? Haben die Magier ihren Job gemacht", fragte die Hexe ohne von dem Bericht aufzusehen.
"Nun, ich fürchte die Tatsache, dass sie nackt ist, führt zu einigen Verzögerungen in der Universität. Vielleicht sollten wir nächste Woche mal offizielle Beschwerde einreichen."
Rea schüttelte den Kopf.
"Vielleicht sollten wir sie abholen und darauf warten, dass der Effekt des Zaubers von selbst abklingt! Der Patrizier schickt auf jeden Fall seinen Dank für die Mitarbeit an der Behebung der Krise! Die Reparatur-Arbeiten im Palast sind so gut wie abgeschlossen."
"Mitarbeit ist gut!", lachte Cim. "Aber ich hab nichts anderes erwartet. Allerdings können wir nicht mit letzter Sicherheit sagen was mit dem Mörder passiert ist."
"Der Fall ist gelöst", stellte Rea fest.
"Bleibt nur noch eins!", er stand auf und grinste.
"Und das wäre?" , fragte Rea und legte den Bericht weg.
"Ab in den Eimer!"

Ãœber den Wolken
Roathun flog Richtung Cori Celesti. Am Ende war er doch ganz zufrieden mit seinem Schicksal. Er war frei, ungebunden und konnte machen was er will.
Kein Vergleich mit seiner bisherigen Situation also. Er musste beinahe lachen, wenn er an seinen Wunsch, ein Weibchen zu bekommen, dachte. Das hätte wieder nur Ärger gegeben. "Friss nicht soviel Weidevieh, du bekommst Blähungen davon. Hast du wieder geraucht? Leg die Füße nicht auf den Berg!"
Nein, er konnte alles machen, was ihm gefiel undÂ…
"Da bist du ja!"
Angesichts der Tatsache, dass Roathun etwa 500 Meter über dem Boden flog, hatte er nicht mit Gesellschaft gerechnet. Er sah verwirrt zwischen seinen Vorderbeinen nach hinten und erkannte die Drachin, die ihm zuvor am Wyrmberg recht deutlich gemacht hatte, dass sie keine Lust auf nähere Bekanntschaft hatte.
"Hast du dich verflogen? Der Wyrmberg liegt etwa 1000 Meilen in der anderen Richtung", sagte er erstaunt.
"Ich weiß, wo der Wyrmberg ist, Ro!"
Er hasste Spitznamen. Allen voran hasste er es "Ro" genannt zu werden.
"Ich hab über dein Angebot nachgedacht!", sagte sie plötzlich. "Willst du nochmal drüber reden?"
Der Name Ro wurde ihm mit einem Mal viel sympathischer.
"Ja gerne! Willst Du irgendwo was Essen gehen? Ich kenne eine gute Herde!"
"Na gut. Aber ich hoffe du isst nicht nur Weidetiere?"
Roathun seufzte und setze zur Landung an.


07.01.2013 0: 38

[1] Wochen später hatte er sich mit einem magisch verseuchten Stuhl gepaart und kleine sinnlose Möbelstücke gezeugt

[2] Das mochte in der Tat der Fall gewesen sein. Kleinen Freien Männern fiel es leichter, in schwer zugängliche Orte hineinzukommen als sie wieder zu verlassen. Vor allem, wenn es dort Alkohol, fettige Speisen und Gelegenheit zu einer Prügelei gab.

[3]  ganz davon abzusehen, wie sehr es die Werwölfin bereute, die wohl schon aus diesem Grund ein gehöriges Stück voran ging, um ihren Begleiter nicht riechen zu müssen

[4]  einer von ihnen

[5] Zwerg-Zombie-Mensch

[6] Oder eben für die seltsamen Verhältnisse der Höhle falsch herum, das war wohl wie so oft eine Frage der Perspektive.

[7] Wer weiß, wie traditionell eingestellte Zwerge und Körperhygiene zueinander stehen, kann die Tragweite dieser Aussage erahnen.

[7a] Jargons Kenntnis von Spielen hatte er überwiegend aus seiner Zeit als Straßenjunge. Selbst "Reise Nach Ankh-Morpork" endete traditionell in einer Schlägerei.

[9] Insbesondere die letzte Äußerung soll an dieser Stelle unübersetzt bleiben. Wirklich, es ist besser so. Das Fluchen in einer Sprache wie dem Altüberwaldischen ist eine wenig elegante, wenn auch sehr fantasievolle Angelegenheit, die hier einfach zu weit führen würde.

[10] nachzulesen in der Coop "Buch ohne Siegel"

[11] Was nicht bedeutete, dass Rabbe ihn mochte. In einer idealen Welt gab es für Rabbe einfach nur sehr wenige Leute, mit denen sie zu tun haben musste. Das hinderte sie nicht an gelegentlichen Anfällen von Hochachtung. Im Fall von Glum Steinstiefel waren bereits aus Gründen der Spezieszugehörigkeit die Momente ... kurz.

[12]  Natürlich nur weil sie, bei Erfolg, sagen konnten, dass sie geholfen hatten den Drachen zu besiegen

[13] er holte wegen diverser Erfahrungen nun immer durch die Nase Luft


Wörter:

Ikari Gernetod   1061
Glum Steinstiefel   1185
Remedios von Schwarzfell   1444
Sebulon, Sohn des Samax   5744
Jargon Schneidgut   6360
Mina von Nachtschatten   9986
Cim Bürstenkinn   12042
Rabbe Schraubenndrehr   12190



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Feedback:

Von Sebulon, Sohn des Samax

15.02.2013 21:25

Schlussstein sagt: "Muss ich?"
IA sagt: "Musst nicht, aber die freuen sich." *setzt den IA-Blick auf*
Schlussstein sagt: "AAaaaalso ... die Geschichte hat einen sehr runden Eindruck bei mir hinterlassen. Der Anfang wirkte stolpernd ... wie, wenn Charaktere eben stolpern. Sie lief dann aber so rund, dass sie bei mir einen runden Eindruck hinterlassen hat. Ich hatte das Gefühl, dass jeder von den vielen Charakteren separat geblieben ist, auch wenn sie gemeinsam den Gang entlanggestriffen sind. Hmm ... Der Wyrmberg ist groß gedacht und für mein Lesegefühl zu klein umgesetzt. Wie schnell Wächter sich von gegenüberliegenden Saalenden treffen können! Auch das Verlaufen in den Gängen war für die Größe des Wyrmbergs zu schnell vorbei. Zu kurz. ... Hmm ... Anspielungen auf zwei nackte Frauenkörper, warum kein nackter Mann / Wasserspeier? Es wäre doch naheliegend gewesen, die eine oder andere Pointe auf leicht bekleidete Drachenreiterkörper zu setzen. ... Die Charaktere ... es gab ein paar Charaktere, bei denen ich das Gefühl hatte, dass sie nicht von allen gleich gezeichnet werden. Insbesondere den IA-Zwerg fand ich - vage. Der Rabbe-Charakter wird in einer torpedierenden Menge unsympathisch (gegenüber einer gemächlichen Charakterentwicklung) ... und die Wendung am Ende fand ich unrealistisch, dass die auf einmal Sympathien für den Wasserspeier aufbauen, bei Rabbe wirkte das schizophren. Öhm ... Insgesamt war die Geschichte aber sehr lustig, auch das ständige Auseinandernehmen von Ikari war großartig und das Zusammenspiel Glum-Jargon. Bester Moment: Die übergroße Taube." *versinkt in apathischem Grinsen mit schief gelegtem Kopf*
IA räuspert sich.
Schlussstein sagt: "Ja. Wo war ich? Durch die ganze Geschichte waren Visualisierung und Verbindung von Tauben und Drachen bemerkenswert. [... Auslassung von vielen, vielen Beispielen über Tauben und Drachen ...] Ich glaube, ich habe eine große Schwäche für Drachen. Und Tauben. Tiere. Sphinxen. [... Auslassung weiterer Beispiele ...] Tiere, aber nicht alle. ... Und die Szenenwechsel fand ich gut, nicht nur zwischen den Schreibern, sondern auch wie die Szenen aneinandergesetzt waren. ... Wie immer ein bisschen komisch: Vetinari. Er ist zu menschlich. ..." *denkt nach* "Das Ende fand ich nicht gut. Mir hat etwas gefehlt, dass z.B. zwischen den Wächtern noch etwas passiert. Zwischen ihnen ist viel auf dem Berg ausgebrochen, was in der Stadt plötzlich keine Rolle mehr gespielt hat - das sind aber alles eher Schönheitsfehlersachen. Auf einer Skala von 1 bis 15 wäre es für mich eine saubere zweiplus ... äh ... 12. Würde gedruckt in einer Bibliothek auf einem Buch und nicht nur auf einer Microfiche landen. - Du musst das nicht alles mitschreiben! ... Ich hoffe, dass die interpersönlichen Stränge, die angefangen wurden, weitergeführt werden. Da ist zu viel spannendes passiert, was nicht beendet wurde! (Ich habe aber auch in der letzten Zeit nicht alle Geschichten gelesen.) Mein Gott, wie viel ist das jetzt? Du musst nicht alles tippen, was ich sage! Ogottogott ..."