Die Gilde der Erfinder meldet ihren exzentrischen Wissenschaftler Walther Seilinzki und dessen Frau Diara als vermisst. Ein Trupp der Wache rückt aus, um dem Spurlosen verschwinden auf den Grund zu gehen.
Laiza Harmonie
1. Offel, Jahr der KnolleEin schlichtes Haus aus rotem Backstein drückte sich zwischen einigen Fachwerkhäusern ins Bild der Kolossalstraße, unweit der Verlierende Straße. Eine schmucklose Tür und drei Fenster zierten die Front. Eine große geschwungene, mit Grünspan überzogene, 801 zierte den schmalen Mauerstreifen zwischen der Tür und dem Flurfenster. Über der Zahl hing eine Öllampe, die des Nachts den Eingangsbereich beleuchtete.
Ein Karren stand halb auf dem Gehweg, halb auf der Straße so das der übrige Verkehr leicht ins stocken geriet. Das schwarze dünne Pferd, das vor dem Fuhrwerk gespannt war, war an einen Hüfthohen Pfahl gebunden und steckte mit dem Maul in einer Futtertasche, auf dem der Name
Fredericke stand. Das Wappen der Stadtwache prangte an den Seitenwänden des Fuhrwerks.
Eine Frau, ein Zwerg und ein Mann näherten sich dem Haus Nummer 801 zu Fuß.
"Das ist es", antwortete die junge Frau.
"Die Susen sind auch schon da", bemerkte der Zwerg.
Der Dritte brummte und stellte sich auf die Zehenspitzen, um durch das Fenster neben der Tür zu schauen.
"Das hier ist ein Gildenproblem, Harmonie soll gefälligst ihr junges Näschen aus dem Fall lassen", der Mann konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Sie soll mir ja nicht mit irgendwelchem Okkulten Quatsch um die Ecke kommen."
Ein Karren löste sich aus dem Verkehr der frühen Vormittagsstunde und kam hinter dem Ersten zum stehen.
"Humph", meinte der Mann, der neben dem schlecht dreinblickenden Karrenlenker saß und lächelte.
"Bregs, du hier?" Humph MeckDwarf wandte sich vom Fenster ab und salutierte, wie seine Beiden Begleiter.
Araghast Breguyar sprang elegant vom Fuhrwerk und erwiderte den Salut: ''Natürlich, ein Mann ist immerhin Spurlos verschwunden, Hauptmann"
"Genau, es ist eine Gildeangelegenheit um genau zu sein, Bregs."
"Gildeangelegenheiten hin oder her, wenn es um eine Entführung geht ist F.R.O.G. steht's zur Stelle."
Der Abteilungsleiter der Dienststelle zur Observierung von Gildeangelegenheiten grinste: "Es ist überhaupt nicht sicher, ob eine Entführung vorliegt", der untersetzte Mann sah an seinem neuen Kommandeur vorbei zum Wagen. "Scheinst aber schon ein wenig Verstärkung mitgebracht zu haben."
Araghast nickte.
"Ist der da nicht von R.U.M.?" Humph nickte in Richtung eines krank wirkenden jungen Mannes, der mit einem weiteren Wächter auf der Ladefläche des Karrens saß.
"Gefeiter Laufen? Joah ... vielleicht sollten wir Mal rein gehen und schauen was S.U.S.I. da drinnen treibt, oder?", Araghast drehte sich zum Karren um, "Bergig, Wurzelbach, Laufen, los runter vom Wagen."
Humph nutzte die Gelegenheit und klopfte an die Haustür.
Der schlecht gelaunt wirkende Karrenlenker, namens Ettark Bergig band das Zugtier an eine Metallschlaufe des S.U.S.I. Karrens fest.
Es dauerte fast eine Minute, bis Licht im den Flur des Hauses erschien und die Tür geöffnet wurde.
Humph blickte in das Gesicht seiner ehemaligen Rekrutin.
"Harmonie in Hose, wie selten, dürfen wir hinein kommen?"
Die Okkultismusexpertin ließ die Laterne sinken, die sie in der Hand hielt und sah sich erstaunt auf der Straße um.
"Was ist denn hier los?" fragte sie und salutierte geistesabwesend.
"Hallo Laiza", grüßte Araghast, "Seit ihr schon fertig mit dem Tatort?"
"Im Grunde schon ..." wich der Feldwebel aus.
"Gut, dann können wir ja herein kommen", entgegnete Breguyar und trat an Humph und Laiza vorbei in den düster wirkenden Flur des Hauses.
Der Flur war eng und bis auf eine Gardarobe leer. Links ging eine Tür ab in eine Art Wohnzimmer, dessen Fenster mit schweren Vorhängen verdeckt waren. Laizas Laterne warf schummrige Schatten auf voluminöse Sessel, große voll bepackte Bücherregale, Kisten in jeglicher Größe und undefinierbare Apparaturen, mit Federn und Zahnrädern.
Vom Wohnzimmer gelangte die Wächterschar in ein Esszimmer und dann in die Küche. Dort lehnte Korporal Magane an einer schmalen Treppe, mit abgewetztem Teppichboden auf den Stufen, und diskutierte mit ihrem Ikonographen, während Olga-Mario Inös ihren Tatortwächterkoffer packte.
"...demnächst gehorchst du mir gefälligst ..." der Korporal verstummte, als sie die Neuankömmlinge bemerkte und salutierte.
Olga ließ fast ihre Lupe fallen, als sie ebenfalls salutierend wollte.
Die Wächter sahen sich um. Auch hier standen überall Gerätschaften, von denen sie sich nicht vorstellen konnten wofür sie gut waren. An einem freien Stück Wand hing eine große mechanische katzenförmige Uhr, die mit irgendetwas auf dem Herd verbunden zu sein schien.
"Ihr beiden könnt zurück zum Wachhaus fahren und die Sachen zum Labor weiterleiten", wandte sich Laiza an die Tatortwächter.
"Ja, Laiza", antwortete Olga und packte den Rest zusammen.
"Ziemlich Chaotisch", kommentierte der Kommandeur und ließ seinen Blick zur Treppe schweifen, "Was ist dort oben?"
"Oben befindet sich sein Arbeitszimmer", antwortete Laiza, "Dort hat er wohl geschlafen und geforscht und ... alles deutet darauf hin, dass ein Kampf stattgefunden hat."
"Oh schön, schauen wir uns das doch Mal an", meinte der Püschologe und stieg die Treppe hinauf.
"Das sieht ja hier aus wie in einer Rumpelkammer", kommentierte Humph.
"Von einem Erfinder kann man auch nicht viel erwarten", meinte Ettark Bergig.
Der Dachboden war zu einem großen Raum ausgebaut, den Walther Seilinzki sowohl als Werkstatt, als auch als Schlafzimmer benutzte. Unter einem kleinen Fenster stand ein schmales Feldbett, auf dem eine graue Katze lag und klagende Geräusche von sich gab, als die acht Wächter den Dachboden betraten. Die Katze erhob sich und sprang vom Bett auf den überfüllten Schreibtisch, der direkt daneben stand.
"Nichts anfassen", befahl Araghast prophylaktisch.
"Vorsicht die Katze kratzt und beißt", warnte Laiza.
"Also ich kann jetzt nicht erkenn ob hier ein Kampf stattgefunden hat", meinte Helmi Bernstein und stemmte die Hände in die Hüften.
Schlumpi Wurzelbach hatte sich der Katze genähert: "Sie sieht doch ganz lieb aus, finde ich."
Die Katze fauchte böse.
Amok Laufen stand wenige Schritte neben Schlumpi und betrachtete einen großen Apparat mit vielen Federn, Zahnrädern, Rohren und vor allem sehr vielen Spiegeln.
"Hört ihr das?" Der Anwerber beugte sich zur Maschinerie vor und horchte.
"Nein?", entgegneten Ettark Bergig und Breda Krulock und kamen einen Schritt näher.
"Irgendetwas kratzt da drin", erklärte der Gefreite.
"Ich vermute, dass er dort Dämonen eingesperrt hat", mutmaßte Laiza und kam ebenfalls näher.
Humph grinste: "Bist du etwa deshalb hier, Harmonie? Wegen ein paar Dämonen?"
"Aua", entfuhr es Schlumpi, "Dieses Mistvieh hat mich gebissen!"
Mit einem Satz war die Graue Katze auf die seltsame Apparatur gesprungen.
Ein Vibrieren breitete sich durch Laizas Knochen aus und in ihr Ohr drang ein monotones Summen.
"Ich sagte doch
nichts anfassen", hörte sie den Kommandeur sprechen, als ein greller Blitz das Zimmer erhellte und ein Geräusch wie
Ttzzzzzääääääääääääpffffffffuuuuusssshh erklang.
Lange Zeit schien die Scheibe still zu stehen.
Vorsichtig öffnete Laiza ihre Augen. Ihr Kopf brummte und das Erste was sie registrierte war, das die Decke viel höher zu sein schien, als sie sie in Erinnerung hatte.
"Alles okay?" hörte sie von irgendwoher Humph Stimme.
"Ja", kam es aus mehreren Ecken.
"Hat schon jemand die Augen aufgemacht? Ist das Licht weg?" fragte Breda.
"Das Licht ist Weg", antwortete Laiza.
Ein Dumpfes Pochen erklang, als irgendetwas auf dem Boden landete, ein Schnurren erklang.
"War das die Katze?", fragte Amok, "Die hörte sich aber Laut an."
"Irgendetwas ...
schnüffelt an mir." Die Stimme des SEALS Informantenkontakte erklang nicht weit von Laiza entfernt.
"Vielleicht die Katze...", meinte Araghast.
"Es schein größer zu sein..."
Laiza setzte sich auf, sie schrie, bevor ihr Gehirn überhaupt richtig verstehen konnte, was sie sah.
Alles um sie herum war so groß ... und die graue Katze beugte sich gerade interessiert über Ettark, der nun endlich die Augen aufmachte.
14.01.2008 20: 24Schlumpi Wurzelbach
Sekundenlang blickten sich Ettark und die Katze tief in die Augen. Die Zeit schien still zu stehen. Dann öffnete Ettark den Mund, doch statt einem panischen Schrei entrang sich seiner Kehle nur ein gurgelndes Krächzen. Interessiert schnüffelte die Katze nocheinmal an ihm, dann fuhr sie langsam ihre Krallen aus.
"Weg da Bergig!" brüllte Araghast Breyugar und rappelte sich auf.
Ettark stierte die Katze weiter an.
"Bergig! Verdammt, beweg dich!" gellte auch Humphs Schrei.
Endlich reagierte der Obergefreite und rollte sich zur Seite.
Mit einem Ratschen fuhren die Krallen der Katze an der Stelle über den Boden wo Ettark eben noch gelegen hatte.
Panisch richteten sich auch die anderen Wächter auf und blickten sich um.
Zuerst fiel ihnen ihre eigene, doch recht geringe Körpergröße auf. Sie waren auf knappe Gnomengröße geschrumpft worden. Doch dieses Problem war momentan zweitrangig, da die Katze damit begann Jagd auf sie zu machen.
"Lauft!" brüllte Amok und schon waren alle Wächter damit beschäftigt vor der Katze Deckung zu suchen. Schlumpi und Bregs verschanzten sich hinter einem Bücherstapel und beobachteten wie ihre Mitwächter in Wasserkrüge sprangen, sich hinter Stuhlbeinen versteckten oder einfach nur zitternd in eine Ecke rannten.
Die Katze schien sich auf Ettark fixiert zu haben, der von ihr in eine Zimmerecke gescheucht wurde.
"Wir müssen was tun Wurzelbach! Was für Waffen hast du dabei?" fragte der FROG-Abteilungsleiter seinen Untergebenen und zog selbst ein Entermesser von der Größe eines Zahnstochers unter seinem Mantel hervor.
"Meine Armbrust." Traurig blickte Schlumpi auf seine Winzlingsarmbrust, deren Bolzen vielleicht noch einen Floh, aber ganz sicher keine Katze verwunden konnten.
"Dann los!"
Brüllend rannten die beiden Frösche aus ihrer Deckung auf die Katze zu. Fauchend wandte sich das Ungetüm um als ein Bolzen Schlumpis sie ins Hinterteil traf. Ein Prankenhieb zischte knapp über dem Kopf des Gefreiten hinweg und er warf sich auf den Boden. Bregs holte aus und stach sein Entermesser tief in den Fuß der Katze. Bevor er seine Waffe herausziehen konnte traf ihn jedoch eine andere Pfote an der Brust und er wurde weggeschleudert.
Mühsam rappelte er sich auf und sah noch wie sich Ettark und Schlumpi vor der Katze in Sicherheit brachten indem sie zu Humph hinter eine Konstruktion aus Zahnrädern und Metallstangen sprangen.
Die Katze legte sich leise Fauchend auf den Boden und leckte die verletzte Pfote, in der immernoch das Entermesser steckte.
"Das hole ich mir schon wieder du Mistvieh." grummelte der Kommandeur und winkte seine Truppe zu einer Besprechung zusammen.
Geduckt rannten die überigen zu ihm, darauf bedacht nicht von der Katze entdeckt zu werden, doch diese schien eher mit ihrer Wunde beschäftigt zu sein.
15.01.2008 14: 48Humph MeckDwarf
"Harry wird das lieben", Humph blickte an sich herunter und schätzte seine Größe im Vergleich zu seiner Umgebung, "Ich bin jetzt definitiv kleiner als er." Er klang mürrisch. "Nicht gut..."
"Das ist dein einziges Problem?", Laiza stupste ihn hart in die Seite, "Wir sind geschrumpft und du beschwerst dich, dass der Oberstabsspieß dich auslachen könnte?"
"Was ist mit der Katze", fragte Schlumpi, bevor Humph noch antworten konnte.
"Sie wird nicht lange genug durch diese Wunde abgelenkt sein", Araghast sah sich um und zeigte auf eine weitere Maschine, "Da drin wären wir erstmal sicher."
"Die Frage ist, kommen wir danach auch wieder heraus?", Humph beäugte die Apparatur skeptisch und kratzte sich am Kinn. Bregs zeigte nur etwas höher, wo ein Schlauch in die Wand eingelassen war.
Humph nickte: "Das dürfte gut genug sein, rein mit uns."
Kurz darauf saßen die Wächter in der Maschinerie. Ettark blickte aus den engen Schlitzen hinaus, wo die Katze nun leicht humpelnd auf und ab ging.
"Was für ein stures Vieh", sagte er und blickte dann zu seinen Vorgesetzten.
"Was nun", fragte Laiza, während sie das Innere des Apparats fast bewundernd betrachtete.
"Gute Frage", erwiderte Humph und sah zum Kommandeur, "Was auch immer wir tun, in unserer derzeitigen Verfassung dürfte es unmöglich sein, diesen Tatort weiterhin zu begutachten. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es uns möglich ist, so ordentlich zu ermitteln."
Araghast verzog kaum merklich den Mund: "Wir müssen den Erfinder finden, das ist unsere Aufgabe."
Humph hob eine Augenbraue und schien zu überlegen. Laiza drehte sich zu ihnen um: "Außerdem ist er wahrscheinlich der Einzige, der weiß, wie man
das wieder rückgängig machen kann."
"Guter Punkt...", erwiderte Humph mit kurzem Zögern, dann wandte er sich wieder Bregs zu, "Trotzdem würde ich vorschlagen, zur Wache zurück zu kehren. Wenn ich mich recht erinnere haben da unten ein paar SUSIs den Tatort durchsucht und hier oben wohl auch". Er sah kurz zu Laiza. "Wenn sie nicht vergessen haben, wie man ihre Arbeit macht, seit ich nicht mehr ihr Chef bin. Nach mir kam ja nichts mehr Ordentliches.", fügte er leicht spöttelnd hinzu
Laiza hob an etwas zu sagen, brach aber ab, als Araghast beschwichtigend die Hand hob: "Der Laborbericht würde auf jeden Fall helfen. Insofern hat der Hauptmann Recht. Und ohne Hilfe werden wir die Katze sowieso jetzt nicht los, also klettern wir über das Rohr raus und gehen zurück."
Die anderen nickten und sie begannen sich langsam zum Loch, dass in ein paar Zentimetern Höhe gebohrt worden war, hochzuklettern. Humph wartete absichtlich darauf mit Bregs kurz allein zu sein und nahm den Kommandeur am Arm, als sich Ettark hoch hangelte.
"Kaum bist du der Kommandeur, geht etwas schief", meinte er grinsend und fuhr fort, bevor Bregs etwas antworten konnte, "Nun gut, Bregs, wo liegt das Problem? Du und ich wissen bestens, dass FROG nicht für einfache Entführungen zuständig ist - wenn es denn eine ist -, besonders, wenn es Gildenangelegenheit ist. Noch dazu", er nickte zu dem SEALS-Wächter hoch, der sich nun ins Loch zog, "hast du einen Anwerber und einen Informantenkontakter dabei. Leute, die genau wissen, wen sie fragen müssen, wenns ums Ganze geht. Also entweder, du langweilst dich mit deinem neuen Status bereits oder... du hast Befehle von ganz oben. Und mir fällt nur einer ein, der so über die Wache verfügen kann. Um was geht es hier?"
15.01.2008 16: 47Araghast Breguyar
Araghast riss sich los.
"Du hast recht, ich habe meine Befehle." sagte er kurz angebunden. "Vetinari war ganz und gar nicht glücklich über Szeilinzkis Verschwinden und will den Fall mit allen Mitteln so schnell wie möglich gelöst wissen. Und wenn man bedenkt, was eine Maschine wie dieses Ding, das für unser momentanes Größenproblem verantwortlich, in den falschen Fingern anrichten kann, bin ich sehr geneigt, ihm zuzustimmen."
Er tastete nach der Stelle, wo die Katze ihn erwischt hatte und besah den langen blutigen Schnitt über seinen Rippen durch einen Riss in seinem Hemd. Ein blauer Fleck hatte bereits begonnen, sich um die Wunde herum auszubreiten. "Verdammtes Mistvieh!" fluchte er und funkelte die Katze mit seinem verbliebenen Auge wütend an. "Entweder ist es eine Riesenkatze oder wir sind sogar noch ein gutes Stück kleiner als Harry!"
"Zehn Zentimeter." antwortete ihm Humph und kroch in das Rohr. "Mehr wahrscheinlich nicht. Hat es dich schlimm erwischt?"
Der Kommandeur verzog das Gesicht. "Es tut höllisch weh, aber es wird mich schon nicht umbringen. Viel mehr ärgert mich, dass ich meine Klinge verloren habe. Bleibt nur zu hoffen, dass wir keiner weiteren Katze begegnen. Bis zum Wachhaus haben wir noch eine halbe Scheibenreise vor uns."
"Stimmt." erklang Humphs Stimme dumpf aus dem Rohr. "Das kann noch wirklich heiter wer..." Seine Stimme endete in einem langgezogenen Ton.
Araghast zog sich ebenfalls in den Schlauch und begann, auf allen Vieren vorwärtszukrabbeln. Schon nach kurzer zeit bemerkte er, dass sich der Boden langsam aber stetig zu neigen begann. Steiler und steiler wurde er, bis der Kommandeur schließlich den Halt verlor und abwärts rutschte.
Schneller und schneller ging die wilde Rutschpartie im Stockdunklen, bis sie schließlich beinahe in einen freien Fall überging. Nach kurzer Zeit nahm das Gefälle jedoch wieder ab und es wurde schlagartig taghell. Araghast spürte, wie er durch die Luft flog. Unter ihm glitzerte die Oberfläche eines Gartenteiches in der Sonne und vorsichtshalber hielt er die Luft an.
Das Wasser war so kalt, dass es ihm beinahe den Atem nahm. Mit mehreren Schwimmzügen kämpfte er sich zurück an die Oberfläche und stellte fest, dass er nicht weit vom Ufer entfernt gelandet war. Gerade half der Obergefreite Bergig einer sichtlich mitgenommen aussehenden Laiza aus dem Wasser, während sich ein Schwarm winziger Fledermäuse in Breda Krulock zurückverwandelte. Zwei Spannen vor Araghast schwamm Humph unbeholfen und die restlichen Wächter waren damit beschäftigt, die steinerne Umfassung des Teiches zu erklettern. Mit kräftigen Schwimmzügen kam der Kommandeur an die Seite des Hauptmannes und musterte dabei die Umgebung gründlich. Eine angriffslustige Ente war das Letzte, was sie im Moment gebrauchen konnten.
15.01.2008 17: 35Helmi Bernstein
Glücklicherweise war jedoch, nicht nur zur großen Erleichterung des Kommandeurs, kein Tier in der Nähe - es war überhaupt niemand sonst anwesend.
Die Gruppe befand sich in einem winzigen Garten, der trotzdem genug Platz für besagten Teich, einen Steingarten, ein Blumen- und Gemüsebeet sowie mehrere scheinbar zufällig angeordnete geschmacklose Gartenzwerge bot. Die meisten dieser Figuren entsprachen nun genau der Größe der Wächter, nur Helmi war ein ganzes Stück kleiner, wie Zwerge das wohl so an sich haben.
Begrenzt wurde das kleine Stückchen Grün von einem klischeehaften Jägerzaun. In die Barriere war ein kleines Tor eingelassen, hinter dem der Verlauf eines außergewöhnlich sauberen Weges deutlich wurde, der zu beiden Seiten von hohen Häusern begrenzt war. Die ganze Szenerie bildete einen krassen Gegensatz zum heillosen Durcheinander des Arbeitszimmers.
Die Wächter wateten durchs hüfthohe Gras aufeinander zu und verständigten sich einstimmig, den Weg zum Wachhaus zu finden, und zwar a)ohne viel Aufsehen zu erregen, b)ohne unterwegs in Gefahr zu geraten und c)auf dem sichersten Wege, was die Einhaltung der Punkte a und b gewährleisten sollte.
Der Weg, der vom Gartentor wegführte, stellte offenbar keinerlei Herausforderungen an die Wächter, doch je weiter sie vorstießen, desto wärmer und bewegter wurde die Luft, desto lauter und geschäftiger die Atmosphäre.
Just als der Hauptmann um eine Ecke bog, erreichte der Geräuschpegel die typische Ankh-Morpork-Lautstärke; hinzu kam ein süßliches Odeuvre, wie von älteren Obstschalen.
Der Hauptmann kam wieder um die Ecke, und zwar ziemlich schnell.
"Verflucht nochmal, wir sind am Nilpferd!", stieß er erschrocken hervor.
In diesem Moment senkte sich ein Schatten auf die Wächter, und als sie ihre Köpfe hoben, erkannten sie einen riesenhaften Fuß, der
langsam in ihr Blickfeld rückte...
15.01.2008 18: 06Schlumpi Wurzelbach
"Oh ihr Götter! Wie hält Harry das nur aus?" fluchte Humph und sprang zurück. Der bläuliche Fuß mit den grünlichen Korrisionserscheinungen senkte sich auf den Boden und wirbelte eine kleine Schmutzwolke auf.
Die Wächter blickten hoch und erblickten einen vertrauten Anblick - den Brustpanzer der Wache
[1].
"Kennt wer den Troll?" erkundigte sich Araghast bei den umstehenden Wächtern.
Kritisch musterte Schlumpi Wurzelbach die Handtasche die am Handgelenk des Trolls baumelte und murmelte:
"Lapis Lazuli nehme ich an. Eine von Lance-Korporal Kleinaxts Rekrutinnen."
"Sehrgut." Mit erhobener Stimme fuhr der Kommandeur fort :
"Rekrutin Lazuli! Haltung annehmen!"
Verwirrt blickte sich die Rekrutin um.
"Hier unten!" schrie Breda.
Langsam wandte sich der Kopf nach unten. Der Troll ging in die Knie und musterte die kleinen Wächter.
"Was ihr sein?" grollte sie.
"Nimm gefälligst Haltung an wenn du mit einem Vorgesetzten sprichst!" knirschte Araghast, dessen Laune langsam aber sicher den Tiefpunkt erreichte.
"Sör!" knirschte Lapis und ihre Hand schwang an ihren Kopf und traf mit einem
Klonk auf ihren Helm.
"So ist`s fein Rekrut. Ich habe neue Befehle für dich. Bring uns zum Wachhaus."
"Hmmm-mmm-mmm."
Lapis streckte eine Hand auf den Boden und die Wächter begannen hinaufzuklettern. Nur einer stand noch wie angewurzelt an seinem Platz.
"Komm schon Helmi. Du willst doch jetzt nicht mit dieser Zwerg-Troll-Geschichte anfangen, oder?" erkundigte sich Schlumpi.
"Wenn es der ...ähm...Dame recht ist dann klettere ich natürlich gerne mit drauf. Aber nur wenn das in Ordnung geht."
Zur Antwort packte Lapis ihn mit der anderen Hand, hob ihn vor ein Auge und musterte ihn.
"Du der kleinste Zwerg ich jemals gesehen."
Einige Sekunden herrschte Schweigen. Die Wächter begannen sich alamiert anzublicken.
Dann setze Lapis wieder zum Sprechen an.
"Du so klein, du kannst seien kein Zwerg."
Helmi landete auf ihrer Schulter und hielt sich krampfhaft an einem Riemen des Harnischs fest während die anderen erleichtert Luft holten.
"Also Rekrut Lazuli, zum Wachhaus am Pseudopolisplatz bitte." befahl der Kommandeur und der Troll setzte sich schwanken in Bewegung.
16.01.2008 14: 22Amok Laufen
Die Schultern waren breit genug um ein paar von ihnen tragen zu können. Breda fühlte sich wie einer unter mehrere Spatzen, von denen man gewohnt war, dass sie zusammengedrückt auf dünnen Bändchen hockten und hektisch nach links, rechts oder unten blickten.
Die Vampirin jedoch glotzte. Es gefiel ihr nicht besonders, dass ihr jemand links den Arm in den Bauch drückte und rechts jemand anders ständig an ihre Hüfte stieß, jedoch hatte sie es aufgegeben dagegen anzukämpfen, geschweige denn die beiden Gefreite neben sich darauf hinzuweisen, dass sie existierte.
Der Koloss unter ihr trug den Trupp (die anderen Teile desselben befanden sich auf den Händen) und machte dabei wippende Bewegungen, die irritierender Weise stockend wirkten. Viel mehr jedoch störte Breda das Würgen neben ihr, welches plötzlich anschwoll.
"Alles in Ordnung?", fragte sie, vielmehr aufgrund von Pflichtbewusstsein, als vor Sorge und blickte nach rechts.
"Ähm...", würgte Helmi wiederholt.
"Er hätte etwas sagen müssen.", warf Schlumpi von links ein.
Breda hob eine Augenbraue.
"Dann hätten wir ihn auf eine Hand setzen können, da ist mehr Platz."
"Ich habe weder Höhenangst, noch bin ich Seekrank.", quengelte der Gefreite und hielt sich den Bauch.
"Ich weiß nicht, was es ist. Es fühlt sich an, als ob...", weiter kam er nicht.
Eine unbekannte Angst machte sich in Bredas Magengegend breit, sie hoffte jedenfalls, das es Angst war und nichts anderes, das sie sich vielleicht von rechts eingefangen hatte. Sie hatte schon viel gesehen, sowohl als Mensch, als auch als Vampir, an den Anblick von halbverdauter Nahrung hatte sie sich jedoch nie gewöhnen können.
Auf der linken Handfläche ging es anders zu. Humph und Araghast hatten sich nach vorn verzogen, wo sie eine Diskussion führten oder irgendeine Art von Heimlichkeit besprachen, während Ettark und Amok auf dem Handteller saßen und sich die Zeit mit anregendem Schweigen vertrieben. Es war nicht leicht für den Anwerber zu sitzen, denn aufgrund seines auch im normalen Zustand geringen Körpergewichts und des heftigen Luftzuges, der erheblich stärker zu sein schien, wenn man kleiner war, hatte er Mühe nicht herunter zufallen.
Ettark räuspere sich und rieb über seine Glatze.
Weiter vorn konnte der Trupp nach einiger Zeit schon das Ziel ausmachen.
"Wir gleich da seien.", sagte Lapis zufrieden und ein jambisches
Uhhhhhaaaaaaa ertönte, als der Troll zu einem triumphierenden Klatschen ansetzte.
20.01.2008 19: 17Ettark Bergig
Er saß auf einer riesigen Hand und lehnte sich an eine besonders große Handfalte. Eigentlich eine ziemlich lustige Situation, wenn sie nicht so ernst gewesen währe. Ettark grinste und rieb sich über seine Glatze.
Warum er überhaupt hier war, wusste er immer noch nicht so ganz genau, aber eigentlich hatte er nichts gegen eine kleine Ablenkung. Gegen ihn lief schließlich ein verfahren und seit jetzt über einer Woche hatte er keinen Schluck Schmerzmittel mehr angekündigt. Außerdem hatte die Igorina sehr seltsam geguckt, als er gefragt hatte, ob die neue Behandlung schmerzhaft sei. Geantwortet hatte sie nicht.
Also hatte er heute eher erfreut reagiert, als auf seinem Schreibtisch ein Zettel mit dem Siegel des Kommandeurs gelegen hatte, dass er sich dringendst für einen Fall melden sollte.
Seit dem hatte er aber irgendwie kaum etwas machen können, was seinen Fähigkeiten entsprach.
Nun gut, er war fast von einer überdimensionalen Katze gefressen worden, aber das zählte nicht wirklich zu seinem normalen Job oder?
"Wir gleich da seien." hörte er die Stimme des neuerkorenen Transporttrolls, die ihm irgendwie sehr viel tiefer und auch langgezogener vorkam, als normalerweise.
Plötzlich kippte die Welt und er verlor den eigentlich recht gemütlichen halt in der Handfalte, während er ziemlich entsetzt eine riesige Trollhand auf sich zufliegen sah. Instinktiv hielt e sich fest und beobachtete ziemlich perplex, wie sich eine riesige graue Mauer auf ihn zu bewegte.
'Dieser ***** wird doch nicht?" dachte er entsetzt, als er ein schreien hörte und den eher kompakt gebauten Hauptmann an sich vorbei fliegen sah. Humph wedelte wie wild mit den Armen, als er aus Ettarks Augenfeld verschwand. Wenige Sekunden später hörte Ettark ein deutlich zu vernehmendes platschen.
Dann wurde das Sonnenlicht von einer riesigen Steinhand verdunkelt.
Der neue Kommandeur inzwischen hatte sich mit einem beherzten Sprung auf den Daumen des Trolls gerettet und stand so als einziger Passagier der Hand wieder auf senkrechtem Boden und schrie den Rekruten so laut er konnte. Als dieser jedoch merkte, was er gerade tat, stoppten die beiden Hände schlagartig, nur wenige Zentimeter von einander.
Dadurch verlor der Kommandeur den halt und folgte seinem Hauptmann in die Tiefe.
Rasend schnell sah er das grobkörnige Pflaster der Straße auf sich zu kommen, als mit einem mal ein Schwarm Fledermäuse unter ihm auftauchte.
Zwar konnten die Flugsäuger seinen Fall nicht vollends auffangen, doch soweit abbremsen, das Araghast zwar schmerzhaft, jedoch ohne tödliche Folgen auf dem Boden aufprallte.
"Danke Breda" knirschte er, während sich die Vampirin wieder zurückverwandelte.
"Weist du, was mit den anderen ist?"
"Humph ist da vorne in einem... Haufen gelandet, Sir, der Rest hat es mehr oder weniger gut geschafft, auf dem Troll zu bleiben."
Wutentbrannt richtete der Kommandeur sich nach oben und versuchte dem Transporttroll ins schuldbewusste Gesicht zu blicken, als Breda aufschrie.
"SIR!"
Araghasts Blick folgte dem Arm des Korporal und sah eine, selbst wenn man die veränderten Perspektiven beachtete, riesige Ratte, die einen zappelnden Humph aus einem Kothaufen zog und in einem Kellerfenster verschwandt.
23.01.2008 11: 11Araghast Breguyar
"Mist." war sein einziger Kommentar darauf.
"Hinterher?" fragte Breda, die bereits zum einen Spalt breit offen stehenden Kellerfenster gelaufen war und in die Dunkelheit starrte.
Araghast sah nach oben.
"Wurzelbach und Bergig, ihr kommt mit." schrie er. "Der Rest geht mit zum Wachhaus."
"In Ordnung!" schrie Laiza zurück. Insgeheim war sie erleichtert, dass ihr die Teilnahme an der Rettungsaktion erspart blieb. Seit der Begegnung mit dem magisch verstrahlten mutierten Krokodil in der Kanalisation hatte sie erst einmal genug von engen dunklen Gängen.
Während die Trollin ihre Kollegen absetzte, hob Araghast einen weggeworfenen Zahnstocher vom Boden auf und wog ihn in der Hand. Zwar würde er sein Entermesser nicht ersetzen, doch es tat gut, wieder eine Waffe mit brauchbarer Reichweite in der Hand zu haben.
"Breda?" fragte er.
"Ich habe gesehen, wohin sie verschwunden ist." sagte die Vampirin.
"Dann los!" rief der Kommandeur und der kleine Trupp von Miniaturwächtern sprang durch den Spalt, um sich kurz darauf auf einer staubigen Fensterbank wiederzufinden. Die Fußspuren der Ratte waren deutlich zu sehen.
Der Keller erweckte den Anschein, schon seit längerer Zeit nicht mehr betreten worden zu sein. Unzähliges Gerümpel stand herum und ermöglichte es den Wächtern, nach einigen waghalsigen Kletterpartien den Boden zu erreichen. Eine Rolle Paketschnur, die sie in einer Kiste fanden, wurde gleichmäßig aufgeteilt, ebenso wurden mehrere Kerzenstummel mitgenommen.
In meiner ganzen Zeit bei FROG habe ich schon einiges erlebt, ging Araghast durch den Kopf, als sie immer noch nass vom Sturz in den Teich, staubbedeckt und mit gezückten Waffen unter eine wurmstichige Kommode schlichen, zu der die Rattenspuren sie geführt hatten. Aber diese ist mit Abstand die verrückteste.
Schließlich sahen sie vor sich das Rattenloch liegen. Mit Feuerstein und Stahl gelang es Schlumpi, den Kerzenrest zu entzünden.
"Bereit?" fragte der Kommandeur.
"Ja." antwortete Breda.
"Jawohl, Sör!" kam es enthusiastisch von Schlumpi.
"Jarr!" rief Ettark und schwenkte etwas, das verdächtig nach einem winzigen Mühlsteinhebel aussah.
Araghast nickte und in der Reihenfolge Breda, Schlumpi, Bregs und Ettark betraten sie leicht gebückt den muffig riechenden Rattenbau.
24.01.2008 18: 17Schlumpi Wurzelbach
Im Licht des Kerzenstummels konnten sie schemenhaft das Innere des Rattenlochs erkennen. In der gegenüberliegenden Ecke hatten die Ratten sich aus Lumpen und Papierabfällen ein Nest gebaut, in dem einige Rattenbabys herumkrochen und neugierig an Humph schnupperten, der sich käsebleich gegen die Wand presste.
Als er die Wächter bemerkte sprang er auf und brüllte: "Deckung Bregs!" Dabei deutete er panisch mit seinem Kinn auf einen Punkt knapp über den "Rettern".
Ettark blickte nach oben und sah eine Ratte in einem Gang über ihnen kauern.
Die Augen der Ratte huschten von ihren Kleinen zu den Wächtern und wieder zurück.
"Das Drecksvieh macht gleich einen auf fürsorgliche Mami." brummte er und hob seinen Mühlsteinhebel.
"Was?" verwirrt blickte auch Schlumpi nach oben und riss seine Armbrust aus dem Holster.
"Achtung!"
Die Ratte ließ sich fallen und alle stürmten auseinander.
Breda eilte zu Humph hinüber, während Bregs, Ettark und Schlumpi sich der Ratte gegenüberstellten.
"Soll nur herkommen das Mistvieh." grummelte Schlumpi und spannte seine Miniaturarmbrust.
Bregs blickte nervös auf den Zahnstocher und wünschte sich er wäre viel größer und viel spitzer.
"Nimm dir die Augen vor Wurzelbach." wies er seinen jüngsten FROG an und wirbelte den Zahnstocher probehaöber durch die Luft um ein Gefühl dafür zu bekommen.
"Aye Sör."
Die Ratte kam langsam näher und fletschte die Zähne.
"Wenn ich hier rauskomme gibt`s ne Spende für die Gilde der Rattenfänger."
Mit beherzten Tritten wehrte Breda die Babyratten ab und packte Humph am Arm.
"Raus hier Hauptmann!"
"Geht nicht."
"Wie, geht nicht?"
Humph ruckte mit seinem Kopf in Richtung seines Rückens.
Die Vampierin ging um ihn herum und entdeckte die Fesseln auf seinem Rücken.
"Wer war das den? Wohl kaum die Ratten..."
"So ein Gnom. Völlig irre der Kerl. Als die Ratten mich hier runter geschleift hatten kam der plötzlich aus einer Ecke und fesselte mich. Wenn ich den in die Finger kriege!"
Breda zerrte an den Fesseln und sie gaben nach.
"Wo ist der Gnom hin Hauptmann?"
"Da rein."
Humph deutete auf ein Rattenloch in der Wand.
"Wir beeilen uns lieber das wir hier wegkommen."
Die Ratte hatte sich endlich zum Angriff entschlossen und wuselte auf die Wächter zu.
"Feuer Gefreiter."
Schlumpi visierte die Ratte an.
"Mach schon!"
Schlumpi wartete noch etwas, bis die Ratte ganz nahe war, dann drückte er ab.
Der Bolzen traf genau in das linke Auge der Ratte.
Quiekend prallte sie zurück, als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand gelaufen.
"Das Schätzchen hat auchnichtmehr die Durchschlagskraft wie sonst." Bekümmert tätschelte Schlumpi seine Waffe.
Winselnd und quiekend wand sich die Ratte auf dem Boden und tapste mit ihren Pfoten im Gesicht herum.
Humph und Breda kamen auf sie zugelaufen und machten einen großen Bogen um die Ratte.
"Wir sind hier nicht alleine!" brüllte Humph den anderen zu.
"Was soll das schon wieder heissen?" fragte Bregs genervt.
25.01.2008 10: 22Breda Krulock
Araghast starrte seine Gegenüber unglaubwürdig an.
"Ein Gnom ... hier unten ... habt ihr nicht gefrühstückt oder schwinden eure Sinne?"
"Hör mal Bregs", begann Humph "Wenn ich dir sage, hier unten ist ein Gnom dann kannst du mir das glauben!"
"Und der Gnom hat die Ratten so trainiert, dass sie kleine Wächter einfangen und hierherbringen...Hauptmann, ich appelliere an deinen Verstand!" Der neue Kommandeur prockelte mit dem Zahnstocher in den Ritzen seiner Stiefel, um den Rattenkot zu lösen. Er seufzte. "Aber nun gut, irgendwer hat dich schließlich gefesselt und ich würde
wirklich gerne wissen, wer. Ob nun Gnom oder Nicht-Gnom ist mir in dieser Hinsicht egal." Wie beiläufig wischte er den Dreck vom Zahnstocher an der Wand ab.
"Was interessiert uns dieser Gnom überhaupt?" fragte Ettark. "Wir haben doch wirklich andere Probleme." Misstrauisch beäugte er die Ratte, welche sich, leise quiekend in ihr Nest zurück verzogen. Dort wurde sie sofort von ihren, noch blinden, Babys befallen. Gierig suchten sie nach den Zitzen.
"Die Ratte wird sterben", begann Breda und streifte ihre Kleidung glatt. Ich könnte das mit meiner Moral und meinem Gewissen vereinbaren. Aber du auch, Gefreiter?" Das DOG Mitglied war auf Schlumpi zu getreten und stand nun hinter dem jungen Mann, welcher für sein Alter schon erstaunlich groß war. "Ein Schuss in den Fuß hätte auch erstmal gereicht, oder? Ich fühle, wie sie schwächer wird."
"Lance-Korporal", ermahnte MeckDwarf seine Mitarbeiterin "Das ist jetzt alles andere als wichtig! Und Obergefreiter Bergig: der Gnom hat uns zu ineterssieren weil er einen Waechter verschleppt und gefesselt hat!" Sein Blick schweifte Bregs, welcher diese Aussage mit einem kurzen Nicken bestätigte.
Schlumpi hingegen starrte auf die Rattenmutter. Er verstand nicht, warum er plötzlich etwas falsch gemacht haben sollte. Immerhin hatte er sie alle verteidigt, ja, vielleicht sogar gerettet. Diese doofe Vampirin ging ihn eh auf die Nerven mit ihrem ollen rumgeflatter und Getue. Weiber, pah! ...aber tolle Schuhe hatte sie an, so welche wollte er auch schon immer mal hab...
"Was?" Verwirrt schaute der FROG in Ausbildung sich um und außer einer grinsenden Breda sah er nichts ungewöhnliches.
Diese hingegen amüsierte sich königlich über den viel zu leicht manipulierbaren Geist des jungen Mannes. Wenn sie ihn schon nicht laut ärgern darf, dann wenigstens so.
"Also dann." Araghast stellte sich vor die Wächter. "Suchen wir diesen Gnom und stellen ihn zur Rede. Keine Alleingänge!" Er vermied es, die indirekt angesprochene anzuschauen und wortlos machte sich die Gruppe auf in den Gang, auf welchem der Hauptmann hingewiesen hatte.
***
Laiza Harmonie schrie wie wild und fuchtelte mit den Armen, doch es schien als wollte man sie einfach nicht beachten. Gemeinsam mit den Gefreiten Laufen und Bernstein hatte sie, dank der Hilfe des Trolls, das Wachhaus erreicht. Mit der Lieferung zu diesem entschied die Trollin jedoch, das ihr Auftrag ordnungsgemäß erfüllt wurde und war davongestampft, ohne die drei kleinen Wächter
in das Wachhaus zu bringen.
Zum Wachhaus war eben doch eine zu ungenaue Anweisung.
"Und nun?" fragte Amok und zog seinen Mantelkragen höher. Dunkle Wolken waren aufgezogen und eine kühle Brise kündigte den anstehenden Regenfall an. "Wir sollten runter von der Strasse bevor wir davon geschwemmt werden."
Laiza indes trommelte immer noch mit beiden Fäusten an die Tür des Wachhauses. Zwecklos. "Ich fass' das einfach nicht" begann sie, doch ein dicker Wassertropfen stoppte sie. Nass klebten ihre dunklen Locken nun am ihren Schopf.
"Was für ein furchtbarer Tag!"
29.01.2008 14: 19Laiza Harmonie
Noch nie hatte sich Laiza wirklich Gedanken darum gemacht, wie ihre kleinen Kollegen täglich die Hürden des Alltages überstanden. Sie hatte zwar eine Gnomentür in ihre Bürotür einbauen lassen, aber hauptsächlich damit Tut'Wee nicht auf die Idee kam die Tür einfach auszuhebeln. Denn das konnte man der Gnumie zutrauen.
Sie wischte sich die nassen Haare aus dem Gesicht.
"Dieser Tag ist viel zu nass", murmelte Amok.
"... ganz ruhig, es
muss einen Gnomeneingang geben", meinte die Okkultismusexpertin zu sich selbst und atmete ein paar Mal tief durch, bevor sie sich in Ruhe umsah. Hinter einem großen Blumentopf, durch den sich ein Riss zog und in dem eine verkümmerte Pflanze ihr Dasein fristete erblickte sie die Gnomenklappe.
"Da ist sie!" meinte sie triumphierend und lächelte, "lasst uns hinein gehen und ..."
"Vorsicht!" schrie Helmi, als das große Portal sich plötzlich öffnete und auf die kleine Wächter Gruppe zu schwang, ihnen blieb nichts anderes übrig, als die Flucht mit einem Sprung von den Treppenstufen anzutreten.
Ihre teich- und regennasse Kleidung sog sich zusätzlich mit dem Schlamm der Straße voll. Laiza versuchte nicht darüber nach zudenken, in was genau sie gelandet war.
In der Tür des Wachhauses standen Magane und Olga-Maria und sahen deprimiert zum grauen Himmel empor.
"Musste dass jetzt anfangen zu regnen?" meckerte Magane.
30.01.2008 22: 06Helmi Bernstein
Die Welt war schlecht.
Regentropfen von der Größe seines Kopfes fielen vom Himmel und trafen Helmi mit erscheckender Wucht, er stand bis zu den Knöcheln in morporkianischem Schlamm und seinen Kollegen erging es auch nicht besser.
Laiza kreischte noch ein wenig hinter Magane und Olga-Maria her, aber diese beachteten sie ebensowenig wie jeder andere der "normale" Größe hatte, dann drehte sie sich um und hob resigniert die Schultern.
"Naja, was zu erwarten war, nicht wahr? Lasst uns reingehen."
Die Gnomenklappe offenbarte sich als warmer, muffiger Tunnel, der einige Meter lang war, recht roh in den Stein gehämmert und an den Wänden mit Holz ausgekleidet war. Am anderen Ende zeigte sich bereits der fleckige Dielenboden des Wachhauses, der unter der ständigen Bewegung vieler Füße erzitterte.
Als Feldwebel Harmonie vorsichtig aus dem Tunnel lugte, hielt sie vorerst inne, um nicht versehentlich von unaufmerksamen Füßen geplättet zu werden. Dann winkte sie den Gefreiten Laufen und Bernstein und schob sich langsam in Richtung des Empfangstresens an der Wand vorbei.
Gerade stand dort der Rekrut Rabenpelz, der gelangweilt Löcher in die Luft starrte...
"Rekrut!"
Blitzartig erwachte der Zwerg aus seiner Starre und nahm Haltung an, wobei seine Augen hektisch nach dem Urheber der Stimme suchten.
"
Unten, Rekrut!"
Norti senkte den Blick und erblickte eine kleine Frau, deren Zorn das Wasser, das von jeder Faser ihrer Uniform rann, verdampfen ließ. Er bemerkte außerdem die Streifen eines Feldwebels auf der Uniform, und hinter ihr zwei ebenso nasse Gefreiten, von denen einer ein Zwerg zu sein schien. Alle drei standen auf seinem Tresen und starrten ihn irgendwie vorwurfsvoll an.
"Määm...?" fragte er verunsichert und runzelte die Stirn. Dieses Gesicht... er konnte sich nicht erinnern, es jemals unter den Gnomenwächtern gesehen zu haben...
"Danke für deine Aufmerksamkeit, Rekrut", säuselte Laiza zuckersüß und mit nur einem Hauch Saraksmus in der Stimme. "Bitte erübrige doch ein wenig von deiner Zeit und hol... Oberfeldwebel Dubiata."
04.02.2008 20: 08Araghast Breguyar
Araghast bereute mittlerweile gewaltig, an diesem Tag überhaupt aufgestanden zu sein. Erst wurden sie auf geschätzte Fingergröße geschrumpft, dann von einer Katze angegriffen, die ihm selbst eine zwar ungefährliche, jedoch ziemlich schmerzhafte Wunde verpasst hatte, und schließlich hatte ein Zwischenfall mit einem klatschenden Troll dazu geführt, dass sie hier nun durch die Gänge krochen und einen seltsamen rattendressierenden Gnom suchten, während sie sich eigentlich damit beschäftigen sollten, Walther und Diara Seilinzki zu finden, damit sie mit ihrer Pandämoniumsmaschine den Schrumpfvorgang wieder rückgängig machen konnten. Der Abteilungsleiter der F.R.O.G. hatte keinerlei Lust, als kleinster Kommandeur der Geschichte der Stadtwache in die Annalen einzugehen.
Der Gang, dem sie folgten, war offensichtlich in fleißiger Arbeit von Generationen von Ratten aus vermodertem Holz herausgenagt worden. Grüner Schimmel bedeckte die feuchten Wände und der Geruch von Verfall lag in der Luft. Wieder ging Breda voran, gefolgt von Schlumpi mit dem Kerzenstummel, dann Araghast, Humph und als Nachhut schließlich Ettark. Die hölzerne Wand schluckte jegliche Geräusche und den winzigen Wächtern war, als gingen sie durch einen gigantischen, verlassenen Ameisenbau. Der Gang stieg langsam, aber stetig an und machte schließlich eine Biegung. Vorsichtig spähte Breda um die Ecke und bedeutete den Übrigen schließlich mit einem Handzeichen, ihr zu folgen. Vor ihnen befand sich ein Schacht, welcher senkrecht aufwärts führte. Nägel waren als Kletterhilfen in die Wand geschlagen worden.
So leise wie möglich kletterten die Wächter eine scheinbare Ewigkeit aufwärts. Araghast schätzte, dass sie mindestens ein Stockwerk an Höhe überwunden hatten, als sie sich schließlich in einer kleinen Kammer wiederfanden, deren Wände aus Ziegelsteinen bestanden. Brodelnde und knisternde Geräusche drangen gedämpft ins Innere der Kammer.
"Zum letzten Mal, Ernestine, wasch dir vor dem Essen gefälligst die Hände!" befahl eine erregte Frauenstimme jenseits der Mauer.
Die Antwort der zerknirscht klingenden Kinderstimme konnte nur Breda verstehen.
"Sackgasse." murmelte Ettark enttäuscht.
"Oder einer der Steine lässt sich verschieben." entgegnete Humph ebenso leise.
Im flackernden Kerzenschein machten sich die Wächter auf die Suche nach einem Ausgang, während die unsichtbare Frau ihr Kind lautstark über den Schultag ausfragte.
04.02.2008 20: 48Schlumpi Wurzelbach
Im Schein des flackernden Kerzenstummels betasteten die Wächter die rauen Backsteinwände. Schlumpi leuchtete von hinten und betrachtete kritisch den Kerzenstummel. Sie hatten nichtmehr lange Licht. Schon rann etwas Wachs langsam an der Seite der Kerze herunter und näherte sich seinen Händen. Er entschloss sich die Kerze lieber auf den Boden zu stellen und näherte sich ebenfalls der Wand, um sie zu untersuchen.
Humph blickte kurz zu der Kerze und tastete dann weiter.
Von der anderen Seite der Wand ertönte die resolute Stimme einer Frau, die soeben von der letzten Arbeit ihrer Tochter erfahren hatte und über das Ergebnis wenig entzückt war.
Auch die Beteuerungen des Kindes das der Lehrer ja Schuld wäre liess sie nicht gelten. Wissend nickten sich die Wächter zu. Die meisten von ihnen hatten in ihrer Kinderzeit diesselbe Erfahrung gemacht. Egal welche Argumente man brachte, Mütter waren in dieser Hinsicht einfach unerbittlich.
Breda wandte sich um. War da nicht eben ein Geräusch gewesen?
Araghast blickte zu ihr.
"Was ist los, Lance-Korporal?"
"Ich dachte da wäre was. Vielleicht hab ich mich aber auch geirrt."
Die Überigen wandten sich auch um und stierten in die spärlich erhellte Dunkelheit.
Ein Lufthauch brachte die Kerze zum flackern.
"Das wird mir langsam unheimlich hier. Was ist wenn Ratten kommen? Beim nächstenmal kommen wir bestimmt nicht so glimpflich davon." bemerkte Schlumpi.
"Na, Schiss, Kurzer?" stichelte Ettark.
"Ruhe ihr Beiden!" bellte der Kommandeur. "Wie sollen die Ratten den die Nagelleiter hochkommen?"
"Die Leiter...Bregs, wer soll diese Leiter überhaupt angelegt haben?" fragte Humph.
In diesem Augenblick erlosch die Kerze.
Fluchend stolperten die Wächter in der Dunkelheit herum, nur Breda fixierte immernoch gelassen den Aufgang.
"Da kommt wer." bemerkte sie seelenruhig.
Sofort hielten die Anderen den Mund und blickten in die Richtung wo sie die Leiter vermuteten.
Ein kratzendes Geräusch erklang, dann sahen sie alle die gelblich funkelnden Augen in der Dunkelheit.
"Wer bist du? Was siehst du Breda?" zischte Araghast.
09.02.2008 15: 53Amok Laufen
Helmi Bernstein fuhr sich missmutig über den gestutzten Bart, während Amok ihn dabei skeptisch beäugte.
Den Feldwebel indes schien man besser nicht anzusprechen. Sie schwieg eisern und wippte nervös mit den Fußspitzen auf und ab. Dabei verschränkte sie die Arme und starrte die Luft genervt an, welche sich verängstigt zurück zu ziehen begann.
In der Tat merkte Amok langsam, wie es um ihn herum noch kälter wurde, und wie sich seine Kleidung enger an den Körper schmiegte und die schlammige Nässe dabei unweigerlich seine Haut überzog.
Angewidert schüttelte er sich, und warf Helmi dabei kleine Schlammklümpchen ins Gesicht, die von seinen Haaren munter absprangen.
Der Gefreite jedoch, schien ein anderes Problem zu haben. Auch er starrte geradeaus, kniff dabei jedoch die Augen nachdenklich zusammen.
"Spürst du das?", wollte er nach einer geraumen Zeit wissen.
Amok schwieg zunächst und spitzte die Lippen, denn er war sich nicht sicher, wie er auf diese Frage reagieren sollte. Es war unangenehm feucht, sie alle waren dreckig und genervt... wie konnte man in so einem Moment etwas spüren? War man nicht für gewöhnlich damit beschäftigt die Umwelt zu verdrängen und an etwas schönes zu denken?
"Etwas wackelt. Es ist, als würde jemand stampfen."
"Stampfen?", der Feldwebel drehte sich um, die Arme blieben allerdings verschränkt.
Helmi nickte.
"Du hast recht. Und es wird... intensiver.", merkte Laiza bald an und schien verwundert dieser Tatsache wegen.
Auch Amok spürte es nun- jemand schritt Treppen herunter, ganz eindeutig. Sollte sich ihr Sinn aufgrund der Körperveränderung wirklich derart verändert haben? Vielleicht stampfte der Oberfeldwebel ja auch einfach nur. Bald war das rhythmische Wackeln verklungen.
"Bei den- was ist denn mit euch?", Rea schien verdutzt, als sie auf die drei hinabblickte.
Die beiden Gefreiten salutierten, wobei hie und dort etwas Schlamm herabspritzte.
"Was meinst du denn?", fragt Laiza fast fordernd und stütze die Hände gegen die Hüften.
13.02.2008 20: 11Helmi Bernstein
Rea wirkte ein wenig irritiert.
"Nun, wie du vielleicht bemerkt hast, seid ihr ziemlich klein - ihr seid es doch? -, und ich fragte mich..."
Laiza hob resolut eine Hand. "Frag einfach nicht, in Ordnung? Und... frag noch weniger nach dem, was danach passiert ist."
Der Oberfeldwebel zuckte mit den Schultern. "Meinetwegen. Kann ich euch sonst behilflich sein?"
Laiza überlegte keine Sekunde: "Bring uns in den Waschraum. Und dann werde ich dir alle Fragen beantworten, die du mir nicht stellen sollst, vorzugsweise in deinem Büro, aber auch nur, wenn es dort warm ist. Etwas Heißes zu trinken wäre auch nicht schlecht."
Die Gefreiten hinter ihr nickten eifrig, aber Rea bedachte die drei mit einem Blick, der wahrscheinlich sagte: "Bin ich der Feldwebel - oder ihr?"
Trotzdem streckte sie zögerlich ihre Hände aus, und der Trupp nahm darauf Platz. Dann setzte sie sich in Bewegung, vorbei an staunenden Wächtern, und erreichte kurz darauf den Waschraum.
***
Und das Büro
war warm.
Zwar hatte das kurze Bad dafür gesorgt, dass sich ein Teil der Schlammpackung von der Haut der Wächter gelöst hatte, doch ihre Uniformen hätte man als Bügelbretter verwenden können, denn diese starrten noch immer vom Inhalt des berüchtigten "Ankh-Morpork 15-Uhr-Regens"
[2].
Helmi und Amok saßen nun auf der Tischkante und blickten sich in dem Büro um. Hinter ihnen waren Rea und Laiza in ein hitziges Gespräch vertieft, aus dem von Zeit zu Zeit Fetzen wie "verdammter Troll", "Regen" oder auch das sehr beliebte "Dreck" zu ihnen hervordrangen; der Hauptteil des Gesprächs blieb allerdings bei den Feldwebeln.
Schließlich wies ein Poltern darauf hin, dass der Oberfeldwebel aufstand.
Helmi und Amok sprangen hastig auf und versuchten, Haltung anzunehmen, doch Laiza und Rea waren bereits halb zur Tür heraus.
Als beide sich lautstark bemerkbar machten, rief der Feldwebel Rea zu: "Halt! Nimm die Jungs noch mit, die können uns helfen! Sofern sie denn nicht einem Stiefel zum Opfer fallen", fügte sie nachdenklich hinzu, während Rea zum Schreibtisch zurückstampfte und -polterte.
Als beide auf der Hand platz genommen hatten, und das Quartett wieder wankend auf dem Weg zur Tür war, meldete sich Amok noch einmal zu Wort: "Was geschieht nun, Mäm?"
"Ich würde sagen, wir schicken jemanden los, der den Rest von uns sucht, und danach müssen wir uns wohl erstmal... geistig sammeln. Uns waschen. Uniformen wechseln. Und dann, ja, dann gehen wir wieder auf die Straßen." Der Feldwebel unterbrach sich kurz, um Luft zu holen. "Beziehungsweise gehe ich davon aus, dass jemand anders für uns geht. Jemand, der die Bedeutung dessen kennt, was auf seinen Händen sitzt. Und dieser Jemand wird gewiss kein Rekrut sein, und auch kein Troll." Sie schnaufte einmal kräftig, und ihre finstere Miene wies auf die Erinnerungen hin, die sie gerade geistig wiederholte.
Währenddessen blieb Oberfeldwebel Dubiata mitten im hinteren Bereich der Eingangshalle stehen, holte tief Luft und rief: "SEALS! Besprechung in zwei Minuten!"
15.02.2008 21: 47Ettark Bergig
Ein kalter Schauder lief Ettark den Rücken runter. Langsam schob er sich nach links, bis er die beruhigend festen Steine der Ziegelwand an seiner Schulter spürte. Er war kein besonders großer Freund der Dunkelheit und der Grund dafür stand irgendwo in dieser kleinen Kammer und beobachtete den Schacht, aus dem sie selbst wenige Augenblicke gekommen waren.
Ein Geräusch, als würde Eisen über Eisen Kratzen erklang und ein gelblich schimmerndes Paar Augen erschien in der Dunkelheit.
"Wer bist du? Was siehst du Breda?" erklang die Stimme des Kommandeurs, zwischen neu gewonnener Autorität und Unsicherheit schwankend.
Ettarks rechte Hand wanderte fast automatisch zur linken Hüfte und umschloss den lederumwickelten Griff seines Schwertes.
Der Mühlsteinhebel in allen Ehren... aber ein scharfes Schwert war in dieser Situation doch eher vorzuziehen.
"Ich kann nicht genau erkennen, was es ist... aber es schein Humanoid zu sein." erklang die Stimme der Vampirin so kalt und ruhig, als würde sie über das Wetter reden.
"Wasss wollllt iihrr hiierr?" zischte eine Stimme, so unmenschlich, dass Ettark zusammen fuhr und instinktiv das Schwert aus der Scheide riss. Auch um sich herum hörte er hecktische Bewegungen und einen spitzen Aufschrei. Wahrscheinlich einer der neuen Gefreiten. Ein Fauchen erklang und die Stimme der gelben Augen erhob sich wieder.
"Wisssst iihrr denn niescht, dasss dassss hiiierr fürr Gnoome gessperrrtess Gebiiiet issst? Iihrr düührft hiierrr nicht sseiin!" Es klang beinahe wie der Tadel eines strengen und endtäuschten Lehrers.
"Stadtwache von Ankh-Morpork!" rief Araghast, doch selbst dieser, für jeden Wächter alltäglicher Satz klang beinahe wie eine Verteidigung. "Ich bin Wächter und habe jedes Recht der Welt, hier zu sein!" Mit jedem Wort schien neue Kraft in den Kommandeur zu fließen.
"Ohh Sschtadttwacheee... DAAASSS äähndährt natürrrlich aahllessss." zischte die Stimme und schien es wirklich so zu meinen.
Dann flammte plötzlich ein blendend helles Licht auf Ettark riss den linken Arm vor die Augen.
Es dauerte einige Sekunden, bis er den Arm wieder herunternehmen konnte, ohne, dass sein Kopf von Lichtblitzen durchfahren wurde, doch selbst mit fast komplett geschlossenen Augen sah er einige Sekunden nur helle Punkte.
"Ohh Entschhuldigt biitttee." zischte die Stimme und es wurde schlagartig wieder dunkler, bis nur noch ein angenehmes Zwielicht die kleine Kammer erhellte.
Ettark öffnete die Augen und betrachtete das seltsame Wesen, welches vor den Wächtern stand und eine, im Vergleich mit der Körpergröße ihres Trägers, überdimensionale Abblendlaterne trug, aus deren inneren der Lichtstrahl kam, der die Kammer nun illuminierte.
Breda hatte recht gehabt, das Wesen WAR menschenähnlich, auf jeden Fall hatte es sowohl jeweils zwei Beine und Arme und einen Kopf.
Und doch ähnelte es keinem Wesen, welches Ettark je gesehen hatte.
Der Kopf war von einem silbrigen Glanz umgeben, das Gesicht vollkommen ausdruckslos und aus der Kopfoberfläche ragten dutzende von kleinen Hörnern heraus.
Der restliche Körper war von dichtem, dunkelbraunem Fell bewachsen und die Arme endeten in metallischen Hacken.
"Was zur..." stöhnte Schlumpi auf und riss seine Armbrust nach oben.
"Gefreiter!" schrie Breguyar auf und schlug die Armbrust mit ihrem Zahnstocher nach unten. Der Bolzen, ob absichtlich oder unabsichtlich abgeschossen, krachte mit einem dumpfen Ton in den Holzbalken, der den Boden der Kammer bildete.
"Ohh entschuuldigggd meiiin Aussssehen, dasss issst leiiiderrr nööötiiihg." meldete sich das Wesen wieder zu Wort, bevor einer der Wächter was zu dem gerade vorgefallenem sagen konnte und nahm sich die silberne Maske von Gesicht.
22.02.2008 19: 09Laiza Harmonie
In kürzester Zeit füllte sich das Büro des Oberfeldwebel Dubiata mit den im Dienst und Wachhaus befindlichen SEALS Wächtern.
Die Überraschung war groß, als sie ihre winzigen Kollegen auf dem Schreibtisch erblickten und neugierig nahmen sie um den Schreibtisch herum Stellung.
Die Abteilungsleiterin blickte in die Runde.
"In der Kolossalstraße 801 hat sich heut Vormittag ein Vorfall ereignet", begann Rea die Situation zu erklären, "Der dazuführte, dass acht Wächter geschrumpft wurden, davon betroffen ist auch unser Kommandeur. Die Gruppe wurde leider getrennt und somit liegt unsere Priorität darin die restlichen Winzwächter so schnell wie möglich zu finden und in die Sicherheit des Wachhauses zu bringen!"
Die anwesenden SEALS Wächter nickten mechanisch.
"Der genaue Aufenthaltsort ist im Moment leider nicht bekannt, aber es müsste auf der Ulmenstraße in Höhe der Grubengasse gewesen sein. Machwas, de Morgue und Gutmut, ihr werdet den Feldwebel und die beiden Gefreiten mitnehmen, um den Ort genauer zu bestimmen. Macht euch sofort auf den Weg!"
"Ja, Mäm!" kam es aus allen drei Mündern gleichzeitig.
Die Restlichen SEALS verließen das Büro, während sich ihre drei Kollegen jeder einen der Winzlinge annahmen.
28.02.2008 0: 14Araghast Breguyar
"Sonst würde mich kein Eindringling ernst nehmen." beendete das seltsame Wesen seinen Satz in normaler Sprache und ließ die Maske sinken.
Verwundert blickten die Wächter in ein pausbäckiges Gnomengesicht, das von einer hörnergeschmückten Fellkapuze eingerahmt wurde. Nun, da sich die Maske in der Hand des Gnoms befand, erkannten sie, dass die Augen mit gelbem Glas bedeckt waren.
Der Gnom verneigte sich galant.
"Darf ich mich vorstellen - Balthusius Mäc Fiebel Vrommwinkel, Rattendompteur und bei Gelegenheit auch Fizzz, der kleinste Außerscheibische den die Stadt je gesehen hat! Kommt in Magister Bertrams Zirkus der Sensationen! Dreh-dich-wieder-Straße Nummer sechs, Erdgeschoss! Zwei Vorstellungen täglich! Eintritt fünfzig Cent, Kinder die Hälfte!"
"Danke." Araghast fand als erster die Sprache wieder. "Aber zur Zeit interessiert uns vor allem, wie wir hier wieder raus und zum Wachhaus kommen."
Der Gnom maß ihn mit einem abschätzenden Blick von oben herab. "Wie es aussieht, sind Sie wohl kein Bewunderer der Zirkuskunst, Herr Wächter." Er schüttelte seine Hackenhände und zwei wirkliche Gnomenhände schoben sich durch schmale Schlitze im Fellkostüm ins Freie.
"Und warum hast du mich gefesselt?" schnappte Humph.
"Oh, das." flötete Mäc Fiebel. "Eigentlich war es reiner Zufall, werter Herr. Die Ratte schleppte Sie an und da ich hier im Haus keine anderen Gnome außer mir dulde, habe ich ihn gefesselt. Es hätte ein Spion sein können, der meine Tricks ausspionieren will! Meine Außerscheibischennummer ist einzigartig und das soll sie auch bleiben!"
"Dann verrat mir mal, warum wir dich nicht gleich hier an Ort und Stelle wegen Freiheitsberaubung festnehmen sollen." knurrte der Hauptmann.
"Genau!" fügte Ettark hinzu. "Gewaltsames Festhalten einer Person gegen ihren Willen wird im Allgemeinen mit einer Freiheitsstrafe von nicht weniger als..."
"Erbarmen!" quiekte der Gnom. "Ich habe es doch nicht so gemeint! Wirklich! Großes Künsterehrenwort!"
"So?" fragte Araghast mit gefährlich hochgezogener Augenbraue. Gleichzeitig traten Breda und Schlumpi je einen Schritt auf Mäc Fiebel zu.
"Ja!" Ich tue alles was Sie wollen, wenn Sie mich nur nicht ins Gefängnis stecken!"
"Gut. Dann zeig uns den schnellsten Weg nach draußen und wir vergessen den Vorfall vielleicht." sagte der Kommandeur. "Letzteres kommt ganz darauf an, je nachdem, ob du noch andere Tricks versuchst."
03.03.2008 22: 34Amok Laufen
Allmählich nervte es den Feldweber erheblich, dass sie sich nicht mehr frei bewegen konnte, sondern stattdessen ständig überall hin getragen werden musste.
Sicherlich würde das Gefühl der Minderwertigkeit bald wieder ausgetauscht. Wenn sie erst mal die Stelle gefunden hatten, an der sich der Trupp getrennt hatte, würde sie auch endlich wieder ein Stück ihrer Autorität zurückgewinnen. Zumindest war sie sich sicher, dass man sie dann wieder brauchen würde. Sie hasste es nutzlos herumzusitzen. Am meisten, wenn es sich dabei zum wiederholten Mal um eine Hand als Untergrund handelte.
William de Morgue kam seiner Aufgabe wirklich gut nach, den Feldwebel zu tragen, während die anderen beiden Geschrumpften, auf anderen Händen verweilten.
"Jetzt nach links. Dann müssten wir bald da sein.", sagte Laiza und schnaufte anschließend.
Als sie an ihrem vermeidlichen Ziel angekommen waren bedeutete sie den beiden S.E.A.L.S.- Wächtern näher zu sich zu kommen, damit sie besser mit ihren Kollegen sprechen konnte.
"Ich bin mir nicht ganz sicher.", begann sie. Tatsächlich wirkte die Umgebung etwas anders. Es war bereits spät und die Sonne hatte ihren höchsten Punt längst überschritten so, dass die Schatten riesig wirkten. Anscheinend war die Aufnahme der Umwelt als kleines Wesen wesentlich schwerer, da alles viel größer war und somit mehr Reize auf die Wächter einwirkten.
"Ich denke wir sind richtig.", bestärkte Helmi die Vermutung der Vorgesetzten, während Amok sich zurück hielt. Auch er war sich nicht sicher, um hielt es daher für sinnvoller nichts zu sagen.
"In diesem Schlitz dort unten sind sie verschwunden.", sagte Helmi.
Laiza nickt. "Gut. Es wäre schwachsinnig, jetzt
da hineinzugehen. Also schlage ich vor, wir versuchen irgendwie anders zu ihnen zu kommen. Ganz offensichtlich sind sie ja in das Innere dieses Gebäudes gelangt. Wir müssen also auch dort hinein."
Nachdem sie fertig war zeigte sie gerade aus, direkt auf eine Tür.
"Dann fangen wir an."
08.03.2008 18: 07Schlumpi Wurzelbach
Mäc Fiebel setzte seinen Helm wieder auf und winkte dann den Wächtern ihm zu folgen. Sie stolperten hinter ihm her durch die Rattengänge. Erschöpfung machte sich unter den Wächtern breit und sie wünschten sich nichts sehnlicher als eine Tasse heissen Kaffee oder Tee und dazu ein Bad. Angewiedert strich sich Schlumpi Matsche von seinen Händen an seine Hose und warf Breda neidische Blicke zu, der es irgendwie gelungen war halbwegs sauber zu bleiben.
"Und wie ist das als Zirkusclown?" erkundigte sich Araghast, bestrebt höfliche Konversation mit dem Gnom zu betreiben.
"Zirkusclown!" schnaubte er. "Amateure! Ich bin ein
Künster!"
Er warf Bregs einen angeekelten Blick zu und beschleunigte seine Schritte, so dass die Wächter Mühe hatten ihm zu folgen.
Interessiert blickten sich Ettark und Schlumpi in den Gängen um. So viele unterschiedliche Arten von Schimmel! Soetwas hatten sie noch nie gesehen. Gerade als Schlumpi Ettark fragen wollte was er von diesem lustig geformten, rosanen Klumpen an der Decke hielt stoppte der Zug und er prallte gegen Humph, der vor ihm gegangen war.
"Pass gefälligst auf, Obergefreiter!"
"Tut mir leid, Hauptmann! Warum halten wir?" Er versuchte über die Köpfe der anderen zu schielen und sah vor Mäc Fiebel und Bregs eine Ritze in der Wand.
Dankbar schüttelte der Kommandeur dem Gnom die Hand und begann sich hinauszuzwängen. Humph warf ihm einen bitterbösen Blick zu und schritt mit erhobener Nase an ihm vorbei.
Nachdem sich Bregs durch den Spalt gezwängt hatte blickte er sich um. Sie waren anscheinend in einem Gang zwischen Schweineboxen gelandet. Der Geruch verschlug ihm fast den Atem.
Er wartete darauf, dass sich die anderen Wächter bei ihm anlangeten und blickte angewiedert auf den Dung, der am Boden des Gangs klebte.
Grunzend streckten die Schweine ihre Schnauzen durch die Gitter und schnupperten.
"Schweine essen doch kein Fleisch, oder?" erkundigte sich Breda.
"Die Mistviecher sind Allesfresser. Lasst uns zusehen das wir hier so schnell wie möglich rauskommen." befahl Araghast und setzte zu einem leichten Trab an.
09.03.2008 14: 38Laiza Harmonie
"Wenigstens sparen wir uns diesmal den mühsamen Umweg über den Leichenaufzug", Tut'Wee schulterte einen kleinen Leichensack und sprang von der Ladefläche des Karren.
"Du könntest den Sack trotzdem etwas würdevoller tragen, Tut", stellte Jack Narrator fest, verzog aber keine Miene, sondern übergab stattdessen den Eselskarren an den Diensthabenden Stall-Rekruten.
"Was denn, ich schleif ihn immerhin nicht hinter mir her." Entgegnete der Feldwebel und betrat das Wachhaus.
Einige SEALS standen im Empfangsbereich und steckten flüsternd die Köpfe zusammen.
"Das ist ja klar, SUSI arbeitet und der Rest hält einen Kaffeklatsch", äußerte sich Jack.
"Danke für die geistreiche Einschätzung der Situation, Haupgefreiter."
Der Gerichtmediziner blitzte die Abteilungsleiterin der SEALS auffordernd an: "Lance-Korporal, Frau Feldwebel."
"Ich bin Oberfeldwebel", meinte Rea und straffte sich.
"Gut, dass wir das geklärt haben. Wir müssen jetzt zu einer ganz wichtigen Obduktion. Mord an einem Gnom, eine gute Übung für den Feldwebel."
Von unten meldete sich die Gnumie zu Wort: "Ich hab dir eben schon Mal gesagt, dass es für mich kein Gnom ist."
Jack bedachte seinen Kollegen mit einem durchbohrenden Blick: "Willst du mir etwa unterstell -"
"Er ist so zierlich", unterbrach ihn Tut, "und wirkt einfach nicht wie ein Gnom, und ist außerdem etwas zu klein für einen durchschnittlichen Gnom."
Rea horchte auf: "Was habt ihr gefunden?"
"Einen Gnom, der ist wohl in eine Schlägerei gekommen, näheres wissen wir erst nach der Obduktion."
"Könnte ich ihn einmal sehen?"
09.03.2008 16: 40Araghast Breguyar
"Leichenaufzug, Pah." brummte Tut'Wee vor sich hin und hangelte sich mit dem winzigen Leichensack auf dem Rücken ein Bein des Obduktionstisches empor. "Das Ding war von Anfang an eine Fehlkonstruktion! Und seitdem Made seinen Sachrank damit transportiert hat, dürfen wir alle paar Monate eine Leiche aus dem Misthaufen unten bergen!"
Die Gnumie zog sich auf die Tischfläche, marschierte zum Mitte des Tisches und legte ihre Last dort ab. "Überhaupt war es eine Schnapsidee, die Gerichtsmedizin in den ersten Stock zu verlegen!" beschwerte sie sich lautstark während sie den Knoten des Leichensacks löste. "Was hat sich der Knollensauger eigentlich dabei gedacht? Und mit was muss man Bregs bestechen, damit er es wieder rückgängig macht?"
Tut'Wee griff das untere Ende des Sackes und beförderte die Leiche ziemlich unzeremoniell auf den Tisch.
"Ui." war alles, was Rea herausbrachte.
"Das ist wirklich kein Gnom." stellte Jack überrascht fest.
Vor den drei Wächtern lag der Körper eines hageren jungen Mannes. Dunkles, struppiges Haar stand wirr von seinem Kopf ab und ein Stoppelbart bedeckte sein Kinn. Er steckte in abgetragener, vor Dreck starrender Kleidung und sein linker Stiefel fehlte. Abgesehen davon, dass seine Glieder seltsam verdreht waren und sein Kopf in einem Winkel abstand, der nicht sonderlich gesund war, hätte er ein durchschnittlicher Bürger Ankh-Morporks sein können - wenn er nicht die Größe eines Fingers besessen hätte.
"Wie ist er gestorben?" fragte Rea.
Tut'Wee zuckte mit den bandagierten Schultern.
"Angeblich haben mehrere Zeugen gesehen, wie er gegen eine Wand geworfen wurde." Auf seinem mit Mullbinden umwickelten Gesicht erschien ein 'Mir würde sowas ja nichts ausmachen'-Ausdruck. "Es gab eine Schlägerei in der Gänsetorstraße. Den Grund dafür konnte allerdings keiner nennen und die Teilnehmer haben sich wohl aus dem Staub gemacht. Aber verratet mir mal eins, wie kann ein Mensch so klein werden? Haben die Zauberer mal wieder mit ihren schrecklichen Apparaturen rumgespielt?"
"Gänsetorstraße." wiederholte Rea und sah triumphierend in die Runde. "Das wird Laiza freuen, wenn sie wieder hier ist."
"Was ist eigentlich los hier?" fragte Jack genervt. "Warum scheinen mal wieder alle mehr zu wissen als ich?"
"Hast du wirklich noch nichts von unseren geschrumpften Kollegen gehört?" gab Tut'Wee zurück und begann, auf dem Seziertisch auf- und abzulaufen. "Oberfeldwebel, erzähl doch mal!"
* * *Die Blicke etwa eines Dutzends verwunderter Schweine folgten den winzigen Wächtern, als sie in einer Miniaturstampede durch den Stall stürmten. Nachdem das erste Schein grunzend begonnen hatte, sie zu beschnuppern, hatte der Kommandeur den Befehl zur Flucht gegeben. Brüllend und Schwerter, Mühlseinhebel, Armbrüste und Zahnstocher schwingend rannten die Wächter einen wirren Dunghaufenslalom und warfen sich schließlich durch eine Lücke in der Holzwand ins Freie.
Araghast sah nur die plötzliche Helligkeit des Tageslichtes, bis er auch schon der Länge nach in einer schlammigen Pfütze landete. Gerade als er sich aufsetzen wollte, landete etwas hart auf ihm und warf ihn wieder um...
Überlegen lächelnd stieg schließlich Breda Krulock als Letzte aus dem Loch und betrachtete den Wächterstapel vor sich im Matsch.
"Grnnnf." knurrte der Kommandeur, der das Pech hatte, ganz unten zu liegen.
"Na toll, Matsch in meiner Armbrustmechanik!" beschwerte sich Schlumpi, schob Ettarks Fuß von seinem Ohr weg und rappelte sich auf.
Schließlich standen vier von oben bis unten mit Matsch bedeckte Wächter und eine im Vergleich dazu wie aus dem Ei gepellte Breda in der düsteren Hintergasse und sahen sich um.
"Wenigstens hat es aufgehört zu regnen." bemerkte Ettark.
Araghast versuchte, sich den Schlamm aus dem Gesicht zu wischen, was ihm das Aussehen eines Randmeerinsulaners auf dem Kriegspfad verpasste.
"Hat irgendwer eine Ahnung, wo wir hier eigentlich sind?" fragte er in die Runde.
17.03.2008 21: 58Amok Laufen
Laiza rieb sich über die Fingerknöchel. Soeben hatte sie verzweifelt versucht so laut wie nur möglich an die Tür zu klopfen. Sie konnte sich nach wie vor nicht mit ihrem körperlichen Zustand abfinden und ignorierte die entsetzten Mienen ihrer beiden kleinen Kollegen.
"Ich habe hunger.", jammerte Helmi und rieb sich traurig den Bauch.
"Das ist ein ungünstiger Zeitpunkt.", kommentierte Amok kühl.
"Klopf an?!", fuhr Laiza Michael Machwas fast an, als dieser die Hand, auf welcher der Feldwebel saß, sanft von der Tür weggleiten ließ. Im Grunde genommen meinte sie es nicht so. Sie mochte es jedoch nicht, wenn man nicht mitdachte.
Unsicher klopfte er und machte einen Schritt rückwärts, als ein melodisches Stampfen erklang. Jemand öffnete.
"Hm?" Ein hünenhafter, riesiger Mann bäumte sich vor dem Trupp auf, obwohl er dies gar nicht beabsichtigte. Tatsächlich duckte er sich sogar, um sich den Kopf nicht am Türrahmen zu stoßen. Dennoch erschien er selbst im Vergleich zu den normal großen Wächter unmenschlich groß und breit. Es war noch nicht einmal deutlich ersichtlich, ob es sich um einen Menschen handelte.
"Guten Tag, wir- Hallo?", begann Laiza und ihr freundlicher Ton schwand, als der Mann über sie hinweg, und verwirrt auf die anderen starre.
"Hier! Hier!" Sie wirbelte mit den Armen und als er ihr endlich Beachtung schenkte blickte er noch dümmer als zuvor.
"Kleine Frau?", brummte er.
"Ja ja, kleine Frau." Sie winkte ab. "Wir kommen von der Stadtwache und sind auf der Suche nach unseren Kollegen."
"Sind die auch so klein?"
"Ja! Die sind auch so klein. Jedenfalls..."
"Warum seid ihr so kleine Leute?"
Laiza schloss die Augen zur hälfte und blickte apathisch gerade aus auf die Fleischmasse.
"Wir hatten einen kleinen Unfall.", setzte Amok nun ein und bemühte sich freundlich zu klingen. Es war offensichtlich, dass dieser Mann nicht gerade schlau war. Vielleicht musste man mit ihm auch so umgehen. "Wir könnten wirklich deine Hilfe gebrauchen."
Der Mann schien zwar nicht überzeug, aber dennoch interessierter als vorher und konnte seinen Blick scheinbar nicht von der kleinen Frau vor ihm abwenden. Plötzlich grinste er und entblößte sein unvollständiges, gelbes Gebiss. Mit dem großen Finger tätschelte er den Kopf des Feldwebels, welche ruckartig aufsprang.
"AH!", schrie sie piepsig.
Er kicherte immer noch. Verlegen.
"Kleine Frau. He he."
"Lässt du uns rein?", rief Amok nach vorn.
"Hm?", fragte der Mann- er schien nicht ganz bei der Sache.
"In dein Haus. Dann können wir versuchen unsere Freunde zu finden und sind schnell wieder weg."
Der Mann brummte und ein unangenehmes Dröhnen breitete sich in den Brustkörben der Geschrumpften aus.
Mit dem Arm deutete er nach hinten und gewährte den Wächtern Eintritt, auch, wenn er die normal großen Wächter deutlich misstrauischer ansah als die anderen drei.
Es war stickig, eng und dunkel, in dem kleinen Haus des Mannes. Verzweifelt hatten sie nun schon eine ganze Weile versucht Risse in der Wand zu entdecken. Machwas kam gerade die Kellertreppe hinauf und schüttelte den Kopf.
"Verdammt.", fluchte Laiza leise.
Das bekannte Stampfen ertönte und der Mann trat hinein. In der Hand trug er ein Stückchen dreckiges Brot, was er vor dem Feldwebel ablegte. Dabei grinste er und schaute verlegen zu Boden.
Helmi lachte in sich hinein. Er wusste genau, was in dem Mann vor ging und die Tatsache, dass er scheinbar Interesse für die "kleine Frau" hegte, amüsierte ihn. Er bemerkte auch, dass Laiza das Brot nicht einmal ansah, sein Magen jedoch grummelte und auch, wenn das Brot nicht sonderlich appetitlich aussah- er hatte einfach hunger. Schnell hatte er sich erhoben und griff nach dem Stück, als plötzlich ein graues Etwas über den Tisch hopste und mit dem Stück Brot unter einer Kommode, wo sich ein Loch befand, das bis jetzt im Schatten verborgen wurde, verschwand.
"HEY!", brüllte der große Mann zornig und stampfte auf den Boden, was das Gebäude leicht zittern ließ.
"Das ist nichts für doofe Ratten! Das ist nicht deins!"
"Es gibt Ratten hier?", harkte Laiza nach und hielt den Mann so davon ab die Verfolgung aufzunehmen.
Schüchtern nickte er.
"Viele Mäm. Die kommen alle von der Straße hier rein. Im Hof sind auch ein paar."
24.03.2008 17: 02Helmi Bernstein
"Ratten im Hof, wie?" In Laiza keimte ein Fünkchen Hoffnung, denn die stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Sie bedeutete Gefreiter Machwas, das kleine Hintertürchen zu öffnen. Beide wurden von einer Welle penetranter Gerüche zurückgetrieben, die scheinbar schon physische Form angenommen hatte, und sich aus so unterschiedlichen Nuancen wie Knoblauch, verfaulendem Gemüse und Schweiß zusammensetzte.
"Bei allen Göttern, was zum..." Die Wächter pressten sich die Hände auf Mund und Nase.
"Der Geruch kommt von den Schweinen. Die gehören meiner Nachbarin." Der Hüne tauchte ein paar Tücher in Wasser und reichte sie den Wächtern. "Hier. Das macht es besser. Das muss man sich vors Gesicht halten."
Auch derart ausgerüstet war der Hof eine Zerreißprobe für die Nasenschleimhäute. Der Hof beherbergte tatsächlich einen Verschlag mit vier Schweinen darin. Sie schienen recht aufgeregt zu sein, und eine Frau sowie ein Mädchen, augenscheinlich ihre Tochter, versuchten gerade, die Tiere zu beruhigen.
"Hallo, Ernestine. Hallo, Frau Umbruch." Der Hüne, der sich gerade hinter den Wächtern durch die Tür zwängte, hob lächelnd die Hand und winkte den beiden zu. Er erreichte dabei einmal mehr die Wirkung eines halben dutzend Menschen, auf die das Kindchen-Schema zutrifft, ohne auch nur im entferntesten das dafür notwendige Aussehen zu offenbaren - kindliche Naivität ist ein guter Ersatz für das Gesicht eines kleinen Engels.
Die Frau und ihre Tochter sahen kurz auf und begrüßten die Wächter sowie ihren Begleiter, dann widmeten sie sich wieder den Schweinen.
"Entschuldigung?" Laiza startete einen neuen Versuch, das Image der Wache durch schiere Freundlichkeit zu verbessern. "Verzeihung? Ankh-Morpork Stadtwache. Sie haben nicht etwa kürzlich eine Gruppe Gnome in ihrem Hof gesehen? Eventuell während der Verfolgung einer Ratte? Nein?"
Frau Umbruch schüttelte etwas irritiert den Kopf. Gnome, die Ratten verfolgten hatten in ihrem Hof keinen Platz, obwohl sie so etwas sicherlich begrüßt hätte, sofern die Gnome Erfolg hätten. Nein, Frau Umbruch war meilenweit davon entfernt, irgendwelche Gnome über ihren Hof rennen zu sehen - sie musste sich ersteinmal mit den schulischen Leistungen ihrer Tochter Ernestine beschäftigen.
Laizas Laune sank noch schneller nach unten als ihre Mundwinkel. Diese Suche kam der sprichwörtlichen Nadel-im-Heuhaufen-Suche gleich. Doch was den Feldwebel wirklich desmotivierte war die Kooperationsbereitschaft ihrer Mitbürger. Sie bereitete sich gerade auf einen bissigen Kommentar vor.
29.03.2008 23: 27Laiza Harmonie
Noch bevor ein bissiger Kommentar über ihre Lippen kam, blinzelte der Feldwebel irritiert und starrte über den Lattenzaun hinweg, der den Hinterhof umrandete.
"Da, was ist das?!" Laiza deutete auf einen kleinen dunklen und flinken Schwarm, der in der Luft hing.
"Irgendwelche Insekten, würde ich sagen", entgegnete Michael Machwas.
Einige Zeit verharrte der Schwarm auf der anderen Seite des Zauns, dann eilte er auf den Vektor mit dem Feldwebel zu.
"Fledermäuse!" platzte es aus Amok und Helmi gleichzeitig hervor und ehe sie es ausgesprochen hatten, schlossen sich die zahlreichen Fledermäuse zu Breda Krulock zusammen. Der Dobermann stand nun ebenfalls auf der Handfläche des SEALS Wächters.
"Feldwebel", Breda salutierte, "Die Übrigen Wächter, befinden sich auf der anderen Seite des Stalls."
"Sind alle okay?"
"Nur ein wenig schlammig", die Vampirin versuchte ein Grinsen zu unterdrücken.
"Lasst sie uns einsammeln und dann wieder zurück zum Wachhaus."
Es platschte als Araghast vom Bücherstapel in die Kaffeetasse sprang. Das Wasser war angenehm warm und färbte sich in Sekundenbruchteilen braun. Der Kommandeur seufzte und der Feldwebel öffnete wieder seine Augen. Sie reichte ihm ein winziges Stück Seife, mit dem er begann den restlichen Schmutz und den Gestank zu bearbeiten.
Humph saß schon längst auf einem zu großen Gnomenstuhl und hatte sich in ein großes Taschentuch gewickelt, er fühlte sich ein wenig unwohl ohne seine Uniform. Es gehörte sich für einen Offizier einfach nicht, in solch einem Zustand zwischen Wächtern zu hocken.
"Die Kleidungsstücke sollten schnell wieder trocken sein", meinte Laiza und sah zur Kordel herüber, die über dem Ofen gespannt war. Viele kleine Wächteruniformen hangen dort an Büroklammern.
Humph grunzte schlecht gelaunt: "Ich werde definitiv nicht mehr an diesem Fall ermitteln, nicht in dieser Größe!"
"Ich glaube auch kaum, dass wir uns dazu wirklich eignen", meinte Laiza und lehnte sich gegen einen Stapel aus Akten, die sie heute Morgen achtlos auf ihren Schreibtisch gelegt hatte.
"Das würde ich nicht so sagen, in der Zeit in der ihr Weg ward, gab es neue Erkenntnisse."
Der Feldwebel sah sich um und sah zu Rea Dubiata auf: "Ach ja?"
"Was ist, wenn auch Walther Seilinzki eure Größe hat? Vielleicht hat er sich aus versehen verkleinert."
"Sich und seine Frau?" warf Bregyuar ein.
"Heute wurde eine Leiche eurer Größe in die Pathologie eingeliefert, Tut'Wee kümmert sich noch um die Oduktion. Vielleicht wurde diese seltsame Maschine aktiviert, als Seilinzki und seine Frau von irgendwem bedrängt wurde."
"Dann hätten wir einen Gewissen Vorteil, die gleiche Größe zu haben", warf Araghast ein, "Aber vielleicht sollten wir alles weitere auf Morgen früh verlegen."
"Ohne mich", kam es von Breda Krulock sofort, "Da mach ich nicht mehr mit, ich will wieder normal groß werden."
"Das wollen wir glaub ich alle", meinte Amok und konnte sich einen pampigen Unterton nicht verkneifen.
"Ja, aber ich warte solange im Wachhaus, oder zu Hause."
Ettark, ebenfalls in ein Taschentuch gehüllt, nickte zustimmend: "Ich auch."
2.Offel, Jahr der Knolle"Maltin, Leo Maltin."
Ein hoch gewachsener schlanker Mann betrat das Büro des Kommandeurs, in dem sich eben dieser und der Feldwebel Harmonie zusammengesetzt hatten, "Forscher zweiter Riege, ich habe zusammen mit Walther Seilinzki an einigen Erfindungen geforscht und bin mit Gildenintern mit seinem Fall betraut."
"Hat die Gilde schon irgendwelche Anhaltspunkte zu seinem Aufenthaltsort?" fragte Araghast und deutete auf einen Besucherstuhl vor dem Schreibtisch.
"Leider nein, Herr Kommandeur. Aber wir suchen fieberhaft nach ihm."
"Können sie uns vielleicht etwas zu unserer Aktuellen Körpergröße sagen?", fragte Laiza den Besucher.
Der Mann verzog das Gesicht und strich sich über seine kurz geschorenen braunen Haare.
"Nun, eine Veränderung der Struktur ... in der Theorie haben wir uns schon viele Jahre damit beschäftigt ... aber ohne zu Hilfenahme thaumaturgischer Energie ist so was nicht möglich."
"Was heißt hier in der Theorie?" hakte Laiza nach.
"Naja, wir haben es durch gerechnet und besprochen ... aber wir sind nicht davon ausgegangen, dass es in der Praxis wirklich möglich wäre."
"Aber Seilinzki hat diese Maschine gebaut."
"Oh ja, dass hat er. Nur wir wussten davon nichts. Die Maschine steht inzwischen in der Gilde und wird gerade von unseren Experten untersucht."
"Heißt das, er hat ohne Wissen der Gilde an dieser Pandämonischenmaschine herumgeschraubt?"
"Ja", antwortete Maltin und schien darüber nicht sehr erfreut zu sein.
"In wie fern untersucht ihr das Teil jetzt?" hakte Araghast nach.
"Wir testen sie ein wenig aus, mit Äpfeln und Schweinen."
"Können sie uns wieder vergrößern."
"Ja, sobald wir genug Apfelmus für den Ball am Wochenende haben... kleiner Scherz..."
"Haha, ich lach mich kaputt", knurrte Breguyar.
"Sie sollten ihre Wächter zusammen zur Gilde bringen. Wir werden ihnen dann weiter helfen können", versicherte ihnen der Erfinder.
"Dann bin ich ja beruhigt. Kann es vielleicht sein, dass Wather Seilinzki in irgendwelche fiesen Machenschaften verwickelt ist?"
"Nun, er hat schon einmal eine Erfindung ohne Erlaubnis an Dritte weiter verkauft. Das liegt schone Jahre zurück und es war... eine Kleinigkeit. Aber wir gehen davon aus, dass er sich wieder auf etwas eingelassen hat.", er räusperte sich, "aber solange die Maschine nun in der Erfindergilde steht, gehen wir davon aus, dass wir auf der Sicheren Seite stehen. Sobald sie wieder vergrößert worden sind, werden wir die Maschine zerstören."
"Und was ist mit Seilinzki? Wir können davon ausgehen, dass er und seine Frau ebenfalls verkleinert worden sind", warf Laiza ein.
"Das ist Berufsrisiko. Falls er wieder auftaucht und sich uns stellt, dann werden wir ihm sicher irgendwie helfen können."
"Gut, vielen Dank für ihren Besuch Herr Maltin," meinte Breguyar.
Der Erfinder stand auf und nickte den beiden Wächtern zu, bevor er dass Büro verließ.
"Also wenn du mich fragst", meinte Laiza, als sich die Schritte im Gang entfernt hatten, "wird diese Maschine bestimmt nicht von der Gilde zerstört."
"Davon geh ich auch aus, sie werden sie wohl irgendwo verstecken. Hauptsache wir bekommen unsere normale Körpergröße wieder. Trommel die anderen zusammen, damit wir uns auf den Weg machen können. Und SEALS soll weiterhin Ausschau halten nach diesem Seilinzki und seiner Frau... aber Offiziell ist es nun eine Gildenangelegenheit."
ENDE
12.04.2008 23: 11
[1] in der Trollausführung- soll heissen entweder der ehemalige Panzer eines Schlachtelefanten oder eine "Spezialanfertigung". Da das Budget der Wache in dieser Hinsicht jedoch sehr begrenzt war und man im allgemeinen der Ansicht war das ein Troll nicht
nochmehr Schutz brauchte als sein Körper sowieso bot handelte es sich meistens um eilig aus alten Metallteilen zusammengeflickte Panzer.
[2] Eine lokale Besonderheit. Der Dampf, der den ganzen Tag aus hunderten Fabriken aufstieg, hatte nachts, wo die meisten Schornsteine sich ausruhen durften, Zeit, sich über der Stadt zu sammeln. Man konnte die Uhr danach stellen, dass sich diese Wolken alle vier Tage um drei Uhr nachmittags über dem Stadtzentrum abregneten. Zum Leidwesen aller Passanten enthielten sie zu diesem Zeitpunkt immer noch die vereinten Emissionen ihrer Ursprungs-Schornsteine - eine äußerst unästethische Angelegenheit.
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