Kommandeur Rince ist nicht zum Dienst erschienen, bereits 3 Tage in Folge.
Im Wachhaus am Pseudopolisplatz herrscht helle Aufregung.
Findet den Kommandanten!
Rince
Korporal Rascaal Ohnedurst, seines Zeichens Vampir, schleppte seine müden Knochen in Richtung Wachhaus. Die Nachtschicht ging allmählich ihrem Ende zu. Neben ihm ging der Obergefreite Lewton. Auch bei ihm hatten die langen Stunden Spuren der Erschöpfung hinterlassen. Es war für beide wieder ein Berg an Arbeit angefallen. Jede Menge rechtmäßige Diebstähle der Diebesgilde und sogar ein paar genehmigte Inhumierungen der Assassinengilde waren im Vorkommnisbericht zu vermerken. Ermitteln mußte man ja nichts, es mußte aber trotzdem eine Notiz geschrieben werden, falls sich die Opfer hinterher bechwerten. Zum Beispiel, immer, wenn ein ziemlich grimmiger Untoter in der Eingangstür des Wachhauses stand, und wohl einige Mängel an der Arbeit der Assassinengilde zu beanstanden hatte, mußte man in den Notizen schauen, wer der Verantwortliche war.
Trotz der Anstrengungen waren die beiden Untoten froh, daß sie eine Nachtschicht ergattern konnten. Normalerweise arbeiteten beide in der Tagesschicht, was bei einem Vampir verständlicherweise keine große Begeisterung auslöst. Bei Lewton wäre es eigentlich kein Problem, tagsüber zu arbeiten, aber nachts konnte er (wenn gerade keiner hinschaute) unbemerkt den Mond anheulen. Das mag zwar dämlich klingen, es ist aber nicht witzig, wenn man ständig irgendwelche derartigen Bedürfnisse hat und gerade kein Mond da ist!
Sie kamen ans Wachhaus, wo die Ablösung der Tagesschicht bereits wartete. Lewton hatte noch wegen einer der vielen Notizen eine Frage an den Kommandeur, also wollte er die am Schreibtisch sitzende Obergefreite Swires nach Rince fragen. Nunja, eigentlich saß Swires nicht am, sondern auf dem Schreibtisch, da sie ein Wichtel und damit nur wenige Zentimeter groß war. Sie meinte immer sie könnte diesen Umstand ausgleichen, indem sie sich ihre rote Zipfelmütze tief in die Stirn schob, wodurch jeder durch ihren Blick Angst bekäme. In der Tat war Swires gefürchtet. Dies lag aber nicht an ihrer roten Mütze sondern an ihrem barschen Befehlston, mit dem sie es sicher noch weit bringen würde.
"Ist Rince schon da?", fragte Lewton, die Wichtelfrau
"Meinst du KOMMANDEUR Rince?", antwortete Swires in scharfem fragenden Ton
"Ähh...ja", Lewton schluckte. Warum fühlte er sich in Anwesenheit des zentimetergroßen Wichtels so unbehagt "...ja, richtig. Ist er da?"
Swires kratze sich am Kopf. Dabei rutschte ihre Mütze etwas nach oben. Schnell schob sie sie wieder tief in die Stirn...niemand schien es bemerkt zu haben. Zumindest schauten die beiden Wächter vor ihr in alle Richtungen, nur nicht zu ihr.
"Nunja, ich bin gerade erst gekommen. Moment! Korporal Harry? Kommst du bitte mal her", fragte Swires den herannahanden Gnom höflich.
Rascaal wunderte sich. Warum behandelte sie Harry mit soviel Respekt? Dieser war doch Korporal wie er auch. Es mußte wohl an der Größe liegen. Harry war bestimmt 5 Zentimeter größer als Swires...moment, daran kann´s auch nicht liegen, denn er selber war ja im Vergleich zu den beiden...
"Du hast doch die ganze Nachtschicht hier auf dem, ich meine am Schreibtisch gesessen.", unterbrach Swires Rascaals Gedankengang, welcher sehr froh darüber war . "Ist der Kommandeur reingekommen bevor ich dich abgelöst habe?"
"Nein, Swires. Rince ist gestern gegangen bevor ich meinen Nachtdienst angetreten habe und seitdem habe ich ihn nicht gesehen.", meinte Harry
"Tut mir leid, das kann nicht sein, als ich gestern meine Tagesschicht beendet hatte, ist er nicht aus seinem Büro gekommen. Ich dachte er macht etwas länger.", erwiderte Swires
"Hast du ihn gestern überhaupt gesehen?", fragte Lewton
"Ähh...", Swires grübelte und wollte sich dabei am Kopf kratzen, zog ihre Hand aber rechtzeitig wieder zurück, "...jetzt wo du es sagst, eigentlich nicht.", meinte sie
"Ich habe ihn in der letzten Nachtschicht auch nicht gesehen", meinte Lewton
"Vielleicht sollte mal jemand zu seinem Büro hochgehen und hineinschauen", meinte Harry und schaute die beiden Obergefreiten an.
Man hörte ein deutliches Schlucken und die beiden Wächter entwickelten plötzlich ein großes Interesse an dem Fleck vor sich auf dem Boden. Rince war berühmt dafür auf Störungen sehr empfindlich zu reagieren. Korporal Rascaal hatte sich aber bereits wegen der Notiz mit dem Gedanken abgefunden Rince zu stören.
"Ich geh nachschauen", meldete er sich deshalb
Seine müden Beine trugen ihn die Treppe hoch zur Tür des Kommandeurs, wo er leise anklopfte...
28.04.2000 00:00Valeriaa
Er klopfte erst langsam und leise aber keine Reaktion war hinter der Tür zu hören. Er klopfte erneut aber diesmal etwas fester.Der müde Korporal seufste schwer und öffnete langsam die Tür. Ein quitschen und knarren der Tür zeigte, das es schon längst hätte geölt sein müssen.
27.06.2000 14:28Valeriaa
In den Augenblick betratt Gefreitin Valeriaa das Wachhaus.Genauer gesagt auf alle vieren. Rascaal kam aus Kommandeurs Büro und schlurfte die Treppe runter.
27.06.2000 14:47Daemon
Als Rascaal am unteren Treppenende angelangte, öffnete sich die Tür des Wachhauses. Wilder, ungestümer Wind fegte in das Zimmer und Blitze zuckten. Unheilvolles Licht erfüllten die Gesichter mit unheimlichen Schatten. Donner hallte durch die Stille.
Triefend naß betrat Obergefreiter Daemon das Wachhaus, er hatte für die entsprechende Stimmung gesorgt, die für die Worte, die Rascaal jetzt sprechen würde, nötig waren...
27.06.2000 15:11Ptracy
Es herrschte gebannte Stille und alle sahen den Vampir erwartungsvoll an, einer ganz besonders...
"Jetzt hör auf meine Kehle so anzustarren!"
"Entschuldige Rascaal, aber es ist bald wieder Vollmond und...", versuchte sich Lewton kleinlaut zu verteidigen.
"Schon gut", Rascaal holte tief Luft um seine Entdeckung zu verkünden, während ein weiterer Blitz vom Himmel zuckte: "Rince ist nicht in seinem Büro."
Die Wächter atmeten enttäuscht auf, sie hatten mit etwas spannerendem gerechnet als mit einem leeren Büro, wie langweilig.
27.06.2000 16:28Venezia Knurblich
"Vielleicht ist er zur Abwechslung mal was essen gegangen, wär ja nichts neues..." konnte man von Venezia vernehmen, die es sich in einem Fach im Bücherregal bequem gemacht hatte.
"...Was haltet ihr davon, wenn wir eine Tour durch die Gaststuben machen? Rein dienstlich natürlich, um unseren Kommandeur zu suchen!"
Sie fing an, sehr umständlich das Regal herunterzuklettern.
"Außerdem beantrage ich entweder eine Leiter oder Gefahrenzuschlag oder ein paar Möbel.... Iiiiiiiiek!!!"
Venezia rutschte ab, flog durch die Luft, prallte noch einmal am Regal ab und fiel in Richtung des harten Bodens...
27.06.2000 16:45Daemon
"Und Du bist sicher, daß er nicht tot auf dem Boden liegt", fragte Daemon, der die Hoffnung auf Spannenderes noch nicht aufgegeben hatte, "Hast Du auch hinter dem Schreibtisch nachgesehen?"
"JA!", erwiderte der Angesprochene.
"Schade.", seufzte der Obergefreite, "Na gut, klappern wir eben die Gasthäuser ab? Gehen wir zusammen, oder trennen wir uns?"
Fragend sah Daemon in die Runde.
27.06.2000 17:45Ayami
Etwas schwarzweißes flog vorbei und fing Venezia auf. Es landete am oberem Ende der Treppe:"Mist",sagte die Gefreite Ayami und setzte Venezia ab."So ein Mist immer diese dummen Reflexe." Ayami ist vieleicht die einzige Vampirin, die es vorzieht ein Mensch zu sein.
"Was ist eigentlich passiert?",fragte sie, als sie sich im Innern geschworen hatte, nie wieder zu fliegen."Ich hab den Schrei gehört und irgendwas von 'wir sollten den Kommandeur suchen'. Also was ist passiert?"
Es Donnerte...
27.06.2000 21:05Daemon
Daemon sah hinaus auf die Straße. Eigentlich sah er nur bis zum Bordstein, die Straße lag hiner einer "Regenwand". Er seufzte.
"Der Kommandeur wurde seit Tagen nicht gesehen. Er scheint verschwunden.", ein Blitz krachte hinter ihm.
"Ich werde es zuerst in Harga´s Stube versuchen, manchmal ißt er dort. Vielleicht hat man ihn dort gesehen."
Regen flutete über den Bordstein und in die Wachstube hinein.
"Äh..", machte der Obergefreite, "Wer begleitet mich?"
Donner grollte und Blitze zuckten am Himmel.
"Öhm..."
Der Horizont, dem gerade noch ein fröhlicher Sonnenaufgang bevorgestanden hatte, verfinsterte sich zusehends.
"Vielleicht..."
Die Stadt wurde dunkel, naß und schlammig.
"...könnten wir auch zusammen gehen?", fragte er hoffnungsvoll.
27.06.2000 21:26Ptracy
Die anderen Wächter scharrten verlegen mit den Füßen und bemühten sich sehr hochkonzentriert, irgendwelche imaginären Dinge anzustarren.
Warum nur hatte Daemon mit so was schon gerechnet...
Er seufzte und zog sich seinen Mantel zurecht,
dann verschwand er in der Dunkelheit.
"Das war nicht besonders nett von uns", meinte Rascaal kleinlaut.
"Vielleicht sollten wir ihm folgen?"
Mit geradezu beängstigender Geschwindigkeit sahen die übrigen Wächter auf einmal sehr beschäftigt aus und wendeten sich irgendwelchen Papieren zu.
Bei diesem Wetter wagten sich nur Verrückte vor die Tür.
"Das soll wohl nein heißen?", fragt der Vampir, obwohl er wußte, dass ihm keiner antworten würde.
"Daemon warte, ich komme mit!"
27.06.2000 23:50Venezia Knurblich
Venezia kletterte mühevoll auf den Tisch, stemmte die Hände in die Hüften und sah die anderen vorwurfsvoll an. "Sagt mal, was ist mit euch los, sollten wir nicht eigentlich eine Einheit bilden? Habt ihr schon mal was von Loyalität gehört? Immerhin ist unser Kommandeur verschwunden, und ich finde wir sollten für ihn das tun, was er für uns auch tun würde...."
Ihre Stirn legte sich in Falten und sie starrte für einen kurzen Moment nachdenklich an die Decke.
"....Ääääh, ich meine eigentlich, wir sollten für ihn das tun, was er eventuell auch in Erwägung ziehen würde zu tun, ....äh, oder so... Na ja, wie dem auch sei, ich finde, ihr solltet euch alle schämen, jawohl!"
Sie schnappte sich den Brieföffner vom Tisch, klemmte ihn hinter ihrem Gürtel fest, griff sich noch die Schreibunterlage und winkte Rascaal zu, daß er sie auf die Schulter nehmen sollte.
Rascaal schnallte sich den Gnomensitz um, setzt Venezia hinein, und die beiden gingen zur Tür um Daemon noch einzuholen.
Sie traten vor die Tür, und Venezia hielt die Schreibunterlage über ihre Köpfe, damit sie wenigstens ein bißchen vor dem Regen geschützt waren, dann machten sie sich zusammen mit Daemon auf den Weg zu Hargas Rippenstube...
28.06.2000 04:21Lewton
Im nächsten Moment betraten 3 golemartige, graue Gestalten den Wachraum. Lacrimosa, Chloe und Lewton hatten beschlossen, das Unangenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und auf der Suche nach dem Kommandeur die Berichte des letzten Falles sowie die Routine-Notizen im Aktenarchiv einzusortieren.
Alle anderen Wachemitglieder im Raum gingen in Deckung, während sich die drei den Aktenstaub abklopften.
,,Was für Staubansammlungen!" beschwerte sich Lewton.
,, Dass kannst Du laut sagen!" ergänzte Chloe.
,,Herbstnebel ist nichts dagegen!" murrte Lacrimosa.
Als die Luft wieder klarer wurde, fragte Lacrimosa verwundert:
,,Wo sind eigentlich Rascaal und Daemon abgeblieben? Rascaal hat sich von mir noch gar keine neue Sonnenschutzcreme geben lassen!"
,,Sind mit der Neuen unterwwegs zu Hargas Rippenstube!"
,,Ist der Kerl denn des Wahnsinns!" brach es aus Lewton heraus. ,,Was ist, wenn unterwegs das Unwetter aufhört und die Sonne hervorkommt?"
Er liess sich von Lacrimosa eine Dose Vampirsonnenschutzcreme aushändigen und flitzte in die Umkleide.
Drei Minuten später raste ein braunroter Werwolf mit einem Beutel in den Fängen durch das Unwetter gen Hargas Rippenstube, völlig etikettewidrig auf allen Vieren.
28.06.2000 09:58Ptracy
Unterdessen waren Daemon und seine beiden Begleiter völlig durchnäßt in Harga`s Rippenstube angekommen. Tropfend und triefend standen sie in der Eingangstüre und sahen sich um.
Bis Rascaal ein bekanntes Gesicht entdeckte, welches sich alle Mühe gab nicht aufzufallen und sich hinter Bierkrügen und dergleichen wegzuducken.
"Leutnant Ptracy, schön Dich zu sehen!"
"Ihr fehlt mir gerade noch", war die betrübte Antwort.
"Hat man den nicht mal an seinen freien Tage seine Ruhe vor Euch? Setzt Euch erstmal, der Wirt kuckt schon ganz böse."
Sie reichte Venezia eine Serviette, damit diese sich ein wenig abtrocknen konnte.
"Danke!"
"Also was ist los?", wollte Ptracy wissen.
"Hat Rince Euch etwa bei dem Wetter auf Streife geschickt?"
"Nein, das ist es ja gerade!", ereiferte sich Daemon und gab eine Kurzfassung der Ereignisse wieder.
"Hm, also hier war er jedenfalls nicht", meinte Ptracy besorgt.
"Ich warte hier schon eine ganze Weile auf Lavaelous und hätte sicher gesehen."
Sie erhob sich seufzend von ihrem Stuhl. Das war es wohl mit dem freien Tag, mal wieder.
"Ich hinterlasse nur schnell eine Nachricht für Lav beim Wirt, wartet kurz auf mich."
In diesem Moment sauste etwas braunrotes, sehr feuchtes mit einem Affenzahn durch die Tür und rannte sie beinah über den Haufen.
28.06.2000 10:50Rascaal Ohnedurst
Erschrocken sprang Ptracy mit einem gewaltigen Satz zurück und stieß dabei mit einem anderen Gast zusammen, der sich gerade bemühte, eine Portion ,,Wetten-Du-bekommst-sie-nicht-auf-Rippen" zu seinem Platz zu bringen. Durch den Stoß entglitt ihm der Teller und segelt in einer perfekten ballistischen Kurve auf Hargas Gesicht zu, der vollkommen vergaß, sich zu ducken, da er nicht es nicht gewohnt war, daß sein Essen zu ihm zurück kam.
,,Bei allen Rippen Ankh-Morporks! Das war mein 2. Frühstück!" rief der große Mann, der, nach der Kleidung zu urteilen, Schmiedegehilfe und dementsprechend kräftig gebaut war.
Während Leutnant Ptracy vollauf damit beschäftigt war, Hagar und den Mann zu besänftigen, um nicht selber auf dem Grill zu landen, kam der Werwolf endlich zum Stillstand. Lewton versuchte seine tierischen Instinkte zu unterdrücken, verlor den Kampf aber und begann, sich erst einmal ausgiebig den Regen aus dem Fell zu schütteln. Die auf dem Tisch sitzende Venezia bekam dabei die 2. Dusche des Tages, was nicht zur Besserung ihrer Laune beitrug.
Als Rascaal zu schützenden Hände vom Gesicht nahm erkannt er den Werwolf als seinen Freund und Kollegen Lewton.
,,Finde ich aber toll, daß Du jetzt doch mit uns suchen willst. Aber was soll der Beutel?" fragte der Vampir.
Lewton winselte ungeduldig und stupste Rascaal ungeduldig an. In diesem Moment ging Daemon ein Licht auf.
,,Äääh, Rascaal, was machst Du eigentlich, wenn die Sonne rauskommt?" fragte er unschuldig.
,,Was soll mir denn passieren? Ich habe doch heute Morgen... bei den Göttern!!!!!"
Rascaal wurde mit einem mal noch blasser, als er es sowieso schon war, riß Lewton den Beutel aus den Fängen, nahm die Dose heraus und begann sich hektisch einzuschmieren.
,,Danke, Kumpel, ich schulde Dir was!" sagte der Vampir zu Lewton.
28.06.2000 11:19Daemon
Venezia trocknete sich mit einer weiteren Serviette ab. Oder mit dem, was Harga eine Serviette nannte, sie nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit zu baden. Ausgiebigst.
"Das hat nichts gebracht.", sagte sie, "Alles, was wir erreicht haben, ist, daß wir ordentlich naß geworden sind, aber keine Spur vom Kommandanten. Hey, Obergefreiter, was ist los mit Dir?"
Daemon bohrte mit seinen kleinen Fingern in seinen Ohren herum.
"Habe tatsächlich ICH gerade gesagt, was wäre, wenn die Sonne hervorkommen würde?"
Rascaal sah ihn nachdenklich an.
"Etwas Merkwürdiges geht hier vor. Der Kommandant, seit Jahren jeden Tag in der Wache, läßt sich seit Tagen nicht sehen, ein Vampyr, der seine Sonnencreme vergißt und Daemon, der von wolkenlosen Tagen spricht. Ich denke, es ist klar, wen wir jetzt aufsuchen müssen."
***
"WER IST DA??", schrie der Brüller.
"Die Stadtwache von Ankh-Morpork.", antwortete Rascaal.
"WAS WILL DIE STADTWACHE VON ANKH-MORPORK??", schrie der Brüller.
"Wir wollen mit den Zauberern sprechen.", antwortete Rascaal.
"IN WELCHER ANGELEGENHEIT WILL DIE STADTWACHE VON ANKH-MORPORK DIE ZAUBERER SPRECHEN??", schrie der Brüller.
"Es geht um einige geheimnisvolle Vorkommnisse in der Stadt.", antwortete Rascaal.
"WELCHER ART SIND DIE GEHEIMNISVOLLEN VORKOMMNISSE, WEGEN DER DIE STADTWACHE VON ANKH-MORPORK DIE ZAUBERER SPRECHEN WILL??", schrie der Brüller.
"Es geht darum, daß Personen sich anders verhalten, als sonst.", antwortete Rascaal. Schnell klopfte Daemon ihm auf die Schulter.
"Lenk Du sie ab, wir werden inzwischen versuchen, die Zauberer zu befragen.", flüsterte er und machte sich mit den drei anderen auf den Weg, um in einer engen Seitengasse "einen Seiteneingang" der Universität zu benutzen. Jeder wußte davon, besonders die Studenten der UU und Stadtwächter.
"IN WELCHER WEISE VERHALTEN SICH DIE PERSONEN ANDERS, SO DASS DIES EIN GEHEIMNISVOLLES VORKOMMNIS IST, WEGEN DEM DIE STADTWCHE VON ANKH-MORPORK DIE ZAUBERER SPRECHEN WILL??"
Sie gelangten außer Hörweite.
***
"DAS ist ja merkwürdig.", stieß Daemon aus, als sie den Speisesaal der UU betraten.
28.06.2000 17:14Lewton
Lewton, der sich im Abstellraum von Hargas Rippenstube retransformiert und die im Beutel mitgebrachte Uniform angelegt hatte, schaute sich die Szenerie verständnislos an:
,,Was soll daran ungewöhnlich sein?" fragte er, ,,Zauberer, die sich die Wampe vollschlagen, na und?"
,,Soso," entgegnete Dämon, ,, dass sie ihre Zauberstäbe achtlos hinter sich auf den Boden werfen, ist also die normalste Sache der Scheibenwelt?"
,,Wohl eher nicht.", antwortete Leutnant Ptracy leise und griff einen besonders prächtigen Stab vom Boden.
Alle Wächter hielten gespannt die Luft an, doch es geschah rein gar nix - nicht einmal ein blaues Flämmchen zuckte aus dem Zauberstab.
Ptracy schleppte das gute Stück zu Ridcully.
,,Erzkanzler," sprach sie ihn an, ,,ist dies euer Eigentum?"
,,Jaja!" kam seine desinteressierte Antwort.
,,Das ist aber ein schöner Stab," fuhr Ptracy im Plauderton fort, ,, darf ich ihn mir eine Weile ausleihen?"
,,Mach ruhig, mein Kind." sprach Ridcully und langte unbeirrt nach den Weintrauben.
Lewton schüttelte verdattert den Kopf.
,,Heda, nicht so wild!" erscholl eine erschreckte Stimme in seinem Ohr.
,,Oh, Oma Morkie, nehme ich an?"
,,Ganz recht, 'Kollege'! Da mache ich mein wohlverdientes Nickerchen in einem gemütlichen
großen Beutel nach der Nachtschicht - und finde mich als Nächstes in einem unruhig zappelnden Ohr wieder!"
28.06.2000 19:25Rascaal Ohnedurst
Eine Seitentür des Speisesaales ging auf und Rascaal stand im Türrahmen.
"Wie bist Du denn so schnell reingekommen, Bleichgesicht?" fragte Daemon erstaunt.
Rascaal grinste und man konnte dabei sehr deutlich seine spitzen Vampirzähne sehen.
"Ganz einfach. Ich dachte mir, warum sollten nur die Wächter von den seltsamen Ereignissen betroffen sein und so begann ich einfach, den Brüller auch anzuschreien, er solle mich gefälligst reinlassen, sonst würde ich ihn heute Nacht besuchen und -schwupps- ging die Tür auf. Noch nie hat sich ein Brüller der UU von so etwas beeindrucken lassen. Das bestätigt unsere Theorie.
Wie weit seit ihr gekommen?"
28.06.2000 19:37Daemon
"Mir will scheinen, es handelt sich durch eine extreme Interkonvergenz der Realitätskrümmung im Zeit/Raum-Gefüge", sagte jemand hinter ihnen.
"Oh mein Gott, jetzt ist alles aus.", stöhnte Daemon und sah den Sprecher an.
"Es könnte natürlich auch eine relative Über-Attraktion sogenannter Lebensenergie sein.", sagte der weiter.
"Das ist ja schrecklich.", stieß Venezia aus.
"Ihr solltet wirklich die Bibliothek aufsuchen und dort nach hinweisen suchen, was solche Reaktionen der Realität auslösen könnte.", fuhr der QUÄSTOR fort, "Was nur ein guter Rat sein soll."
Die Wächter nickten und wichen langsam zurück.
"Ja...", begann Rascaal vorsichtig. Das gesamte Universum konnte bei der geringsten Berührung zusammenbrechen, wenn es soweit war, das der Quästor vernünftige Ratschläge gab, "Ja, ich denke, das werden wir tun.", fuhr er fort, während er die anderen vorsichtig in Richtung Tür schob.
"Ähm...", ließ sich Daemon vernehmen.
"Sei ruhig und komm.", zischte Ptracy und zog ihn mit.
"Ich wollt nur...", versuchte er es nochmal.
"Willst Du, daß ich Dir die Ohren zusammenbinde?", sagte Venezias Stimme dicht an seinem Kopf, "Komm jetzt!"
"Ihr solltet bedenken, wer sich normalerweise in der Bibliothek aufhält.", sagte Daemon schnell.
Die Gruppe erstarrte. Das war ein Einwand, der den vernünftigen Quästor nebensächlich werden ließ.
28.06.2000 22:43Steingesicht
Mühsam schleppte sich Steingesicht die Treppen aus dem Keller der Wache nach oben. Eigentlich hätte er ja schweben können, aber irgendwie war er nicht gut drauf. Nach seiner Beförderung war er mit Harry und Lewton in der Trommel einen heben gewesen und hatte dabei etwas über die Stränge geschlagen. Das war vor vier Tagen, am Tag darauf hatte Kommandeur Rince den Geist in den Keller verbannt zum Akten sortieren.
Inzwischen waren alle Papiere einsortiert, nur unter "U" waren zuviele Fälle, also hatte er alle Ungelösten unter "X" einsortiert......
Die Wache war leer.
Kommandeuer Rince Büro auch.
'Seltsam' dachte Steingesicht bei sich 'bei diesem Wetter sind alle auf Streife?, da muss was wichtiges passiert sein.'
Er fixierte seine örtlichen Koordinaten auf Kommandeur Rince und verschwand .....
und er tauchte wieder in der Wache auf.
'Was ist denn hier los, das mussan den atmosphärische Störungen liegen, also noch mal'
Der Geist materialisierte direkt vor der Tür der Bibliothek in der UU. Lewton wich erschrocken einen Schritt zurück.....
28.06.2000 23:26Lewton
,,Sorry, ich wollte Dich nicht erschrecken! Äh... Lewton... Hallo Lewton! Ich bins, Dein Kollege Steingesicht!"
Der Obergefreite antwortete mit einem souveränen ,,Dddadaaaa ddddddrrrreh Ddddich m-m-mal um!"
,,Steingesicht, hör auf ihn, Dir entgeht sonst etwas!" ließ sich eine sehr erschüttert aussehende Leutnant Ptracy vernehmen.
Der Obergefreite gehorchte und erblickte einen herannahenden, ungewöhnlich athletisch aussehenden Zauberer. Aus den Seitentaschen seines Umhanges lugten neben Leimpinsel und Buchbinderfaden diverse Bananen und ein Beutel Erdnüsse hervor.
Vor der Patrouille angekommen, fragte er hoffnungsvoll: ,, Kann ich euch behilflich sein? Benötigt ihr einen Büchereiausweis?"
28.06.2000 23:59Venezia Knurblich
Venezia guckte neugierig zwischen den Beinen von Daemon hervor. "Hey, wartet mal, ich dachte der Bibliothekar ist ein T......"
Ptracy schnellte nach vorne, packte Venezia und konnte ihren Mund gerade noch rechtzeitig zuhalten.
Der Gnom hing in der Luft, zappelte wild mit Armen und Beinen und gab ein unverständli-ches "Hmmmm, hm hmmmmm!" von sich.
Ptracy hob sie am Kopf bis auf Mundhöhe und zischte ihr mit einer Stimme, die Eisen hätte schneiden können ins Ohr: "Halt die Klappe, nicht dieses Wort, sonst seh ich mich genötigt, zu gucken, wie tief ein Gnom wohl im Ankh tauchen kann!"
Venezia erstarrte augenblicklich und versuchte zu nicken, was sich als recht schwer herausstellte, da Ptracy ihren Kopf festhielt.
Langsam ließ Ptracy sie gen Boden sinken und nahm die Hand von Venezias Mund, nicht ohne sie noch einmal finster anzugucken.
"Was ist nun, kann ich euch irgendwie behilflich sein?" ließ der Bibliothekar vernehmen.
Lewton starrte ihn immer noch ziemlich fassungslos an, schaffte es aber, sich so weit zu sammeln, daß er stammeln konnte: "Äh, wir wollten...ich meine, wir dachten...es geht um....."
29.06.2000 01:44OmaMorkie
"Hallo?" ließ sich eine piepsige Stimme von Obergefreiten Lewton`s Kopf vernehmen. "Kann mir mal jemand erklären, was hier eigentlich vor sich geht?" meldete sich Oma Morkie erneut.die mittlerweile recht umfangreiche Gruppe von Wächtern starrte sie an.
"Wo warst DU denn?" fragte Leutnant Ptracy.
"Ähm...ich hatte doch Nachtschicht und hab bis eben geschlafen" stotterte Oma Morkie "In...ähm...Obergefreiten Lewton`s Ohr." Eine schamhafte Röte strich über ihr Gesicht.
"Grmpf!" meinte Lewton.
"Nun", kommentierte Obergefreiter Daemon, "das erkärt zumindest, warum du ein Nachthemd anhast."
"Huch!!" Oma Morkie schaute an sich herunter. "Aber während ich mich umziehe, könntet ihr mir vielleicht erklären, was eigentlich los ist? Wo ist eigentlich das T...äh, der A.., ich meine, Derjenige, der sonst hier in der Bibliothek Dienst tut?"
"Kommandeur Rincewind ist weg!" ließ sich ein Chor aus Wächterstimmen vernehmen.
Ihre Uniform glattstreichend kam Oma Morkie wieder zum Vorschein.
"Aber warum trägt Leutnant Ptracy einen Zauberstab? Würdest du bitte damit nicht auf mich zeigen, dieses blaue Leuchten irritiert mich!"
...
29.06.2000 08:02Daemon
"Wir müssen in die Bibliothek. Etwas merkwürdiges geht in Ankh-Morpork vor und wir müssen herausfinden, was es ist.", wandte sich Rascaal an den Bibliothekar, der verwundert die Bananen in seinen Taschen betrachtete.
"Oh, das ist kein Problem, ...", erwiderte der.
"Gut.", Rascaal griff nach den Arm des Mannes und wollte ihn den Flur herunter ziehen.
"... wenn ihr eingetragene Zauberer seid.", beendete der eigentlich-ein-Orang-Utan den Satz.
Abrupt blieb Rascaal stehen.
"Oh."
"Und... wie werden wir eingetragene Zauberer?", fragte Daemon, in der irrigen Hoffnung, daß tatsächlich nur ein paar Tintenstriche in einem Register nötig wären.
"Oh, das ist einfach."
"Na also, worauf warten wir?"
"Zunächst werdet Ihr studenten, vier Jahre Vorstudium, dann seid ihr bereit, den Speisesaal zu betreten..."
"Aber, wir kommen gerade aus dem...", begann Venezia.
"Du hast es wohl heute mit Deinen schlauen Bemerkungen!?", unterbrach Ptracy leise, aber schnell.
"... dann beginnt das Hauptstudium mit fünf Hauptfächern, jedes jeweils 5-8 Jahre...."
"Es könnte also noch ein wenig dauern, bis wir in die Bibliothek kommen?", fragte Lewton.
"In die Bibliothek? Haha, dann kommt erst noch die dreijährige Vorbereitungszeit auf die Zwischenprüfung, die Prüfung, ein weiteres Jahrzehnt Stoffwiederholung, Vorbereitung auf die Abschlußprüfung, die Abschlußprüfung, nehmen wir an, Ihr würdet sie nicht beim ersten Mal schaffen... dann müßtet ihr von vorne anfangen."
"Nun gut.", sagte Rascaal, "Nehmen wir an, wir müßten SOFORT in die Bibliothek."
Im Gesicht des Bibliothekar arbeitete es. Lange Zeit geschah nicht.
"Ja.", sagte er schließlich.
"Wirklich?", fragten die Wächter aus einem Mund.
"Wenn Ihr euch als sehr eifrig und klug erweist, könnte die Vorbereitungszeit auf die Zwischenprüfung entfallen, dies kommt allerdings nur sehr selten vor."
"Ähm...", Daemon trat vor, "Nehmen wir an, wir meinen SOFORT im Sinne von: Noch heute?"
Der Bibliothekar sah ihn groß an.
Der Bibliothekar sah ihn groß an.
Der Bibliothekar sah ihn groß an.
"Handelt es sich um einen Notfall?"
"JA!"
"Sagt das doch gleich, bitte, folgt mir."
29.06.2000 09:27Sylber
Langsam hob der Gefreite Sylber den Kopf aus Daemons Tasche, war er doch durch das Hochklettern so erschöpft dass er garnicht registrierte wo er war. Dann blickt er sich um, als er Deamon und die Bibliothek wiedererkannte, schrie er so laut wie er konnte: "Verdammt nochmal, wie bin ich hier wieder hingekommen?" Fragend blickte er zu Daemon auf..in der stillen Hoffnung das er es ihm sagen könne...
29.06.2000 13:33Rascaal Ohnedurst
Der Scheinbar-Bibliothekar wandte sich den großen Flügeltüren der Bibliothek und sprach einen kurzen, aber effizienten Zauberspruch, der sie entriegelte und aufschwingen ließ. Eine weitere kompliziert anmutende Bewegung einer Hand und sämtliche Kerzen in dem hallengroßen Raum brannten.
Rascaal beugte sich zu Lewton und die sich noch immer umziehende Oma Morkie.
,,Jetzt fängt er auch noch an zu Zaubern! Und überhaupt," flüsterte er, "seit wann können Zauberer so effizient und gewandt zaubern? Normalerweise brauchen sie doch immer endlose Rituale und meistens funktioniert es dann doch nicht."
,,Ääh, Leute, ich weiß ja nicht, was ihr so gehört habt, aber eigentlich sollte die Bibliothek doch ... lebhafter sein !" gab Ptracy zu bedenken.
Und richtig, jetzt wo der Leutnant der Stadtwache es gesagt hatte, blieben auch die anderen stehen und sahen sich aufmerksam um. Es war so, wie es in einer richtigen Bibliothek sein sollte : Bücher standen sauber aufgereiht und nicht in schmiedeeiserne Ketten gelegt im Regal. Es war alles sauber und ordentlich aufgeräumt und die Regale waren sogar staubfrei. Doch das wichtigste war: man konnte das hintere Ende der Bibliothek erkennen, wo sonst nur mit oktarinen Funken durchsetzte Dunkelheit war!
,,Das wird mir jetzt aber schon bald ein wenig zu unheimlich!" bemerkte Lewton und ein Schauer lief ihm über den Rücken, daß er sich schütteln mußte, was Oma Morkie fast aus seinem Ohr katapultiert hätte.
,,Vielleicht sollten wir erst einmal über folgendes nachdenken:" sagte Rascaal, dem auch ziemlich mulmig war. ,,Wer hat unseren Kommandeur das letzte Mal gesehen ???"
29.06.2000 20:16Esme
Plötzlich flog ein Besen wie aus dem Nichts auf sie zu und landete mit einem Poltern vor den Füßen der Anwesenden.
Aus dem Hintergrund ertönte eine wohlklingende Singsang-Stimme: "Hallihallo, ihr lieben, großen, kleinen und klitzekleinen Wächterlein und Wächterleininnen! Ich habe euch angesichts des dummen dummen Wetters da draußen eine große Kanne heißen Tee gekocht. Juchhuuuu!"
Alle - bis auf den Bibliothekar, der liebevoll auf die akkurat gereihten Bücher schauend, versonnen in der Nase popelte - blickten auf eine Gestalt, die sich mit hüpfenden Schritten näherte. Sie hatte einen Arm ausgestreckt, an dessen Ende sich zwar eine Hand befand, die jedoch ohne Inhalt war.
Alles erstarrte. Lewton und Ptracy klappte sogar die Kinnlade herunter, so dass ihr Mund weit offen stand - was sich vielleicht gerade noch für einen Werwolf geziemte, für eine djelibebische Herrscherin jedoch ein undenkbarer Fauxpas war (nur um das Ausmaß der Verwunderung allerseits zum Ausdruck zu bringen).
"Äh, wie bitte, Oma?", stotterte Ptracy, als sie sich zum größten Teil wieder gefangen hatte.
Denn bei der Gestalt handelte es sich um keine Andere, als die große Hexe der Spitzhornberge, Gefreite der Wache Esme Wetterwachs.
Die Hexe räusperte sich lautstark.
"Hrrrrmmmmmm, hämmhämm, ähem, Himmeldonnerwetter nochmal, es ist schon wieder passiert!"
"Was denn?", fragten alle wie aus einem Munde.
Die Hexe bedachte sie mit einem wütenden Blick: "ES!"
"Liebe Oma, es wäre wirklich überaus freundlich von dir, wenn du uns etwas nähere Auskünfte erteilen könntest. Wir sehen uns hier nämlich mit einem außerordentlichen Problem konfrontiert, was eigentlich schon ausreicht. Bitte sei so gut, und erkläre uns doch, was du meinst, ähm.", murmelte Lewton und versuchte, sich dabei so klein wie möglich zu machen.
"Nun, naja, na, also gut, äh, tja. Ich befand mich also gerade auf dem Hof des Bauern Dungmitspucke, weil ich nach seiner kranken Kuh sehen wollte, als mich plötzlich ein unwiderstehlicher Drang überfiel, etwas LIEBENSWÜRDIGES zu tun. Mangels AlterValeriaave tätschelte ich also des Bauern Dungmitspucke äh, ja, nun, ich tätschelte also etwas, dessen Bezeichnung mir gerade entfallen ist, woraufhin der Bauer ohnmächtig wurde, und ich mich sofort auf meinen Besen schwang, der mich völlig verwirrt hierher brachte. Und dann passierte ES schon wieder!", schloß Esme mit verzweifelter Stimme.
"Ja, das klingt, als hätte dich auch dieser geheimnisvolle Virus befallen, der hier alles und jeden durcheinander zu bringen scheint. Ich werde dir eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse geben...", fing Ptracy an, und sie erzählten der Hexe, sich gegenseitig immer wieder unterbrechend, was bisher vorgefallen war.
29.06.2000 21:26Steingesicht
Der Geist runzelte seine Stirn.
Das war also hier los, genau so wie damals als er Lorenzo den Netten verfolgte: die Magie veränderte sich und die Welt erschien in einer Weise "Normal" dass man angst bekam.
"Ich glaube hier werden wir kaum Antworten finden" wandte er sich an Ptracy, jetzt da Rince weg war schien sie ihm als die richtige Ansprechpartnerin "wir müssen das Oktav befragen"
Der Bibliothekar fuhr herum "Welches Buch? das kenne ich nicht!!!"
"genau das meine ich," fuhr der Geist fort, "die Welt wird normal. Nicht einmal die mächtigsten magischen Bücher sind dagegen resistent, genau wie damals als die Sache mit Lorenzo passierte. Wir sollten in die Wache gehen dort habe ich noch ein paar alte Akten unter dem Buchstaben 'X' in denen die damaligen Éreignisse festgehalten sind......"
29.06.2000 22:13Rascaal Ohnedurst
Selbst der "normale"Bibliothekar weigerte sich standhaft, die Gruppe Waechter auch nur in die Naehe des Oktavs zu lassen. Sie versuchten es mit Bitten, Betteln, Jammern, Drohungen, Bestechungen und Tobsuchtsanfaellen, doch nichts half. Zu guterletzt hatten Rascaal mit Venezia auf der Schulter und Daemon ihn so stark bedraengt, dass ihm ein genervtes "Ugh!" ueber die Lippen kam und er vor Ueberraschung darueber die Hand vor den Mund schlug. Es gab anscheinend Grenzen, die auch die Anomalie nicht bereit war zu ueberschreiten.
Der Bibliothekar setzte sich an einen der auf Hochglanz polierten Lesetische auf denen eine gedimmte Lesekerze brannte, steckte sich eine Banane aus seinem Werkzeugguertel in den Mund und schmollte, waehrend er sich fragte, warum wohl dieser seltsame Laut aus seinem Mund gekommen war.
Die Waechter berieten sich kurz und schliesslich ordnete Ptracy als ranghoechste Waechterin an, dass man im Wachhaus vielleicht doch mal einen Blick in die Lorenzo-Akte werfen sollte. Steingesicht, der sich als einziger mit dem neuen Ablagesystem auskannte, sollte sich schon vortorpe...telope...tolepe (immer diese Fachbegriffe, fluchte Ptracy innerlich) na eben vorgeistern, um alles bereitzulegen, waehrend sich die stofflichen Waechter ihrer Fuesse (oder Pfoten oder Fluegeln oder aehnlichem) bedienen sollten , um zum Pseudopolisplatz zurueckzukommen.
Angebote von Esme, auf ihrem Besen mitzufliegen, wurden freundlich, aber bestimmt zurueckgewiesen.
Waehrend der Wanderung durch die aufgeweichten Strassen von Ankh-Morpork entbrannte eine heisse Diskussion darum, wer den Kommandeur als letztes gesehen haben koennte und wie sein Verschwinden mit den Veraenderungen in der Stadt im Zusammenhang stehen koennnte. Als die Diskussion gerade ihren Hoehepunkt erreicht hatte, trat mit einem Mal TMSIDR Schnapper aus einer Seitenstrasse heraus, seinen Bauchladen mit dampfenden Bechern Heilkraeutertee bestueckt.
"Hallo, Leute,"rief er"kommt her! Etwas warmes braucht der Men... das Wesen!" beendete er den Satz mit Ruecksicht auf die verschiedene Spezien in der Gruppe.
29.06.2000 23:19Venezia Knurblich
"Wa.... wa.... wa....!" stammelte Venezia. Ihre Augen waren entsetzt aufgerissen, und sie fuchtelte wild mit den Armen vor Rascaals Augen rum, wobei ihr winziger Zeigefinger zitternd auf Schnapper zeigte.
Ihre Gesichtsfarbe schaffte es in wenigen Sekunden, von normal zu einem tiefen purpurrot zu wechseln, nur um wenige Sekunden später der von Rascaal starke Konkurrenz zu machen, was die Blässe anging.
"Frag ihn nach einem heißen Würstchen!" schaffte sie unter großer Anstrengung, sich zu beherrschen, Rascaal ins Ohr zu wispern.
Dieser trat auf Schnapper zu, der auch gleich ansetzte: "Einen Heilkräutertee, der Herr? Ganz warm und frisch, aus guten Heilkräutern, für die Mitglieder der Wache natürlich umsonst!"
Kollektiv klappten den Wächtern die Unterkiefer runter, und ihre Blicke wandten sich wie von unsichtbaren Fäden gezogen dem Verkäufer zu.
"Nun? Einen Heilkräutertee? Und vielleicht noch einen Grünkern-Gesundheitskeks? Was darf's sein?"
Rascaal stotterte: " Ich... ich meine wir..... äh, nein sie...." er zeigte auf Venezia, "hätte gerne ein heißes Würstchen, wenn es keine Umstände macht...!"
Schnapper glotzte ihn verständnislos an. "Würstchen? Heiße Würstchen?? Die Dinger aus Fleisch? Vom Schwein? Nein, so was hab ich nicht. Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie ungesund die sind? Nein, das kann ich mit meinem Berufsethos nicht vereinen, tut mir leid!"
Ein entsetztes "Neeeeeiiiiiiiin!!!!" Erklang von Rascaals Schulter, dann senkte sich Stille über die Gruppe von Wächtern. Venezia hing schlapp in ihrem Gnomensitz: sie hatte das Bewußtsein verloren...
30.06.2000 01:18Ptracy
"Was hat sie denn?", wollte Schnapper mit kaum
zu überhörender Sorge in der Stimme wissen.
"Ist ihr nicht gut? Die Arme! Dagegen hilft sicher
mein Tee aus dreizehn gesunden Kräutern..."
Ptracy die sich als erste wieder gefangen hatte,
schließlich hatte sie als momentan ranghöchste Wächterin eine Gute-Beispiel-Funktion zu erfüllen,
beeilte sich dankend abzulehnen:
"Nein, nein! Sie braucht sicher nur etwas frische Luft, mehr nicht!"
Mit diesen Worten schob sie ihre Truppe vorsichtig an Schnapper vorbei, schaffte es aber nicht ohne das dieser jedem Wächter eine KOSTENLOSE Probepackung Tee mitgab.
"Wo wir gerade bei frischer Luft waren, merkt ihr nichts?", bemerkte Rascaal verwirrt.
Alle hielten an und schnupperten in die kühle Luft der beginnenden Dämmerung.
"Also ich rieche nichts!", meinte Daemon.
"Eben, was ist mit dem Ankh passiert?"
Mit der Stille die sich nun anschloß hätte man Stahl in Scheiben schneiden können. Fast panisch stürzten die Wächter zum Flußufer und siehe da, in seichtesten himmelblau floß der Fluß friedlich durch die Stadt. Noch schlimmer war, niemanden schien diese Tatsache zu stören.
"Das verkrafte ich alles nicht!", stöhnte Venezia, die kurzzeitig erwacht war und sofort wieder ihr Bewußtsein verlor.
30.06.2000 14:13Lavaelous
"So kann das nicht weiter gehen!", stellte Ptracy fest.
"Kommt Leute, wir sollten uns beeilen irgendwie zur Wache zu gelangen, wer weiß was sonst noch alles passiert!"
In dieser Sekunde kam die Sonne raus und schien mit brennender Intensität auf die Gruppe nieder.
Daemon war am Boden zerstört, irgendwie fühlte er sich in seinem Stolz verletzt.
Das genügte, die Wächter liefen bzw. rannten wäre das bessere Wort, sehr viel schneller als sonst in Richtung Wache.
Als sie beinahe dort waren hörten sie eine vertraute Stimme aus einer Seitengasse:
"Keine Bewegung! Du bist verhaftet!"
Das war eindeutig Lavaelous, der da an seinem freien Tag scheinbar eine Verhaftung vornahm und dabei so einschüchternd klang, das man bezweifeln durfte ob er es wirklich war.
Ptracy riß sich am Riemen und spähte auf alles gefaßt um die Straßenecke. Mit allem, wirklich allem hatte sie gerechnet, aber damit beim besten Willen nicht. Verwundert rieb sie sich ihre Augen, sie wollte ganz sicher gehen keinem Trugbild zu unterliegen.
30.06.2000 14:38Ptracy
"LAV! Was um Offlers Willen machst Du da?", wollte
sie mit zittriger Stimme wissen.
So hatte noch niemand den als Pazifisten bekannten
Lavaelous gesehen.
In seinen Händen hielt er ein scharfes und vor allem echtes Schwert dessen Spitze er einem Mann an die Kehle drückte der hilflos geknebelt am Boden lag und den Stiefel des Wächters auf seinem Rücken zu spüren bekam.
"Ich nehme nur diesen Abschaum hier fest. Er hat einen Apfel gestohlen und das ohne Lizenz!", antwortete Lavaelous pflichtbewußt und salutierte dabei zackig.
Ptracy war sprachlos, zum ersten mal seit vielen
Monaten, wenn nicht gar Jahren. Als sie sich wieder beruhigt hatte, ließ sie den Dieb laufen, es gab Wichtigeres als einen Apfel, und befahl Lavaelous mitzukommen. Der fing sich schon kurz darauf und klagte den Rest der Strecke über das was er getan hatte.
Immerhin, wenn er schon wieder jammern konnte ging es ihm mehr oder weniger ganz gut.
Endlich waren die meisten Wächter auf der Wache versammelt und warteten darauf, daß Steingesicht die Fallakte brachte.
Betroffen schwebte er zu Ptracy:
"Also was die Lorenzo-Akte angeht, ähem, nun..."
"Was ist mit ihr?", kam die etwas zu patzige Antwort.
"Sie ist weg! Aber das dürfte sie nicht sein, ich wußte genau wo ich sie abgelegt hatte."
"Was soll das heißen? DU haßt vorhin noch behauptet du wüßtest genau wo sie ist! Bin ich denn hier nur von Versagern und Vollidioten umgeben? Da wäre ich ja allein effektiver, aber damit ist nun Schluß! Das sag ich Euch, jetzt wo Rince weg ist werden hier andere Seiten aufgezogen!", Ptracys Gebahren war alles andere als freundlich. Ohne Atempause hielt sie einen zehnminütigen Vortrag und keiner wagte sie zu unterbrechen, man konnte ihren Zorn förmlich greifen.
"Und anfangen werdet ihr damit, daß ihr niederkniet und zu Boden seht wenn ich an Euch vorbeischreite. Sprechen dürft ihr nur mit meiner Erlaubnis, sonst lasse ich Euch die Zunge abhacken und danach verspeisen!"
Entsetzen stand in großen Lettern, natürlich nur methaphorisch gesprochen, auf den Gesichtern der Umstehenden. Das war eindeutig eine amtierende djelebjanische Königin die dort sprach, mit der Person Ptracy hatte sie wenig gemein. Ratlosigkeit machte sich breit: was tat man in so einem Fall? Warten? Wohl kaum, schließlich wollte keiner der Wächter auf seine Zunge verzichten und es bestand kein Zweifel daran das diese Frau keine Sekunde zögern würde, sie ihnen persönlich rauszuschneiden oder reißen, je nachdem was schneller ging.
Lavaelous nickte Daemon und Esme zu, die sich daraufhin langsam hinter Ptracy schoben und sie
mit festem Griff packten. Sie schafften es aber selbst zu zweit nicht sie zu bändigen.
Lavaelous hatte eine letzte Idee, die er sicher bereuen würde, das wußte er genau.
Er gab Ptracy einen Kuss und das vor allen Anderen. Daraufhin riß sie sich los und verpasste ihm eine Ohrfeige, die man noch im weit enfernten Lancre hören konnte.
"Spinnst Du? Wenn Du das nochmal machst dann...",
ihr Atem stockte während sie die letzten Minuten verarbeitete. Beschämt sah sie zu Boden, noch nie hatte sie sich so unbehaglich gefühlt, wie in diesen endlosen Sekunden die wie Jahrtausende auf ihr lasteten. Sie lief knallrot an und versuchte eine Entschuldigung zu stammeln, doch keine schien ihr angemessen für diesen Ausbruch.
"Ist schon gut", meinte Steini großzügig und alle nickten hastig, sie hatten immer noch Bedenken
über Ptracys momentanen Geisteszustand.
"Wir wissen das es nicht Deine Schuld war", bestätigte Lavaelous, der sich immer noch seine Backe rieb.
"Aber SO fest hättest Du nicht zuhauen müssen..."
"Ich mach es wieder gut, versprochen!!! Aber was machen wir jetzt? Erst verschwindet Kommandeur Rince und nun auch noch der einzige Hinweis, der uns vielleicht hätte helfen können. Wir müssen etwas unternehmen, bevor Rascaal plötzlich doch Lust auf Blut bekommt oder Lewton feststellt das Menschen essbar sind."
Die beiden sahen Ptracy vorwurfsvoll an, wußten aber insgeheim, dass sie da gar nicht so unrecht haben könnte, wenn das so weiter ging.
30.06.2000 15:33Rascaal Ohnedurst
,,Ich bin ja nur ungern die Nervensäge, die immer wieder mit dem selben Vorschlag kommt und der permanent leere Raum um mich herum deutet auch darauf hin, daß meine Rote-Beete Sucht nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt," begann Rascaal und trat vor die Front der Wächter, ,,aber wer zum Teufel hat Rince zuletzt gesehen? Ach ja, apropos Rote-Beete!"
Rascaal langte mal wieder in die unergründlichen Abgründe seines nachtschwarzen Umhangs und holte eine (na sagen wir mal mit Rücksicht auf sensiblere Leser) gut abgehangene Knolle Rote-Beete hervor, und hielt sie der immer noch schlaff über seiner Schulter hängenden Venezia unter die Nase.
Alle Mitglieder der Wache wußten aus schmerzvoller Erfahrung, was Rascaals Rote-Beete mit normal großen Nasen anrichten konnte und so würde die Wirkung auf Venis klitzekleine Nase bestimmt spektakulär sein.
Die kleine Nase fing an zu zucken und die winzigen Nasenflügel bebten. Blitzartig riß Venezia die Augen auf und biß mit einem Schrei aus dem die Gier förmlich heraustropfte und der sogar Lewton einer Schauer über den Rücken jagte (und der versteht etwas von gierigen Schreien).
,,Bei den Göttern, ich habe nicht geahnt, wie lecker das Zeug ist! Hast Du noch mehr?" fragte die Gnomin.
Aus den hinteren Reihen der Wächter kamen die ersten Würgegeräusche und Ptracy, die Rascaal am nächsten stand kam bei dem 'Charakter' der Knolle ins schwanken.
Im nächsten Augenblick klärte sich Venezias Blick. Sie warf die Knolle angewidert in die Zuschauermenge und übergab sich geräuschvoll hinter Rascaals Rücken. Die Knolle kam auf dem Holzdielen der Wache zu einem abrupten Stop, während die Wächter hektisch versuchten, einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen sich und der dampfenden Knolle zu bringen.
,,Also," sagte Korporal Ohnedurst noch mal, nachdem er nun sicher sein konnte, die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Kollegen zu haben, ,,bei wem könnten wir uns über Rince letzten Aufenthaltsort erkundigen?"
,,Bei Frau Kuchen !" kam eine Stimme aus der hintersten Reihe der Wächter.
30.06.2000 20:52OmaMorkie
"Frau Kuchen?" erklang Oma Morkies piepsige stimme aus Lewtons Ohr. "Seid ihr sicher? Also mir ist diese Frau immer ein bisschen unheimlich. Die weiß mehr über mich, als ich selber."
30.06.2000 21:32Steingesicht
Der Bibliothekar sass an seinem Schreibtisch und grübelte. Irgendetwas stimmte hier nicht, die Bibliothek wirkte viel kleiner als sonst, das Oktav lag einfach so da und nur hin und wieder sprang ein kümmerlicher Funke Magie aus dem Einband.
Er fühlte sich irgendwie nicht wohl in seiner Haut und dann noch diese seltsamen Träume von Obst, Erdnüssen, Freibier in der Trommel und Haaren. Er ass den Rest seiner Banane auf und schwang sich am Regal empor um gleich darauf wieder auf dem Fussboden zu landen. Ihm fiel ein Buch mit alten Kriminalfällen auf den Kopf.
"Diverse merkwürdige und völlig rätselhafte Vorkommnisse im alten Ankh - Morpork"
Er sclug das Buch auf und begann, an einer beliebigen Stelle zu lesen:
,,...die Anhänger des Kultes hatten einen Weg gefunden die Magie der Scheibenwelt aus allen möglichen Dingen zu entziehen und in einem Objekt zu fangen. Dadurch veränderte sich natürlich die Realität der Scheibenwelt und die Dinge fingen an normal zu werden, sämtliche von Magiern beschworenen Gegenstände verwandelten sich zurück und die Auswirkungen der Betriebspannen verschwanden, was von einigen sicher als Segen empfunden wurde, fanden andere aber eher seltsam und beunruhigend........
....Lorenzo der Nette, der damalige König von Ankh - Morpork, ein ehemaliger Schüler der UU wurde auf einmal zu einem bösartigen Tyrannen, so wie man es von einem König erwartet. Aber seinen Beinamen hatte er ja nicht umsonst, nach einem Unfall im Trakt für hochenergetische Studien wurde er zu einem netten und verständnisvollen Menschen. Sein damaliges Verhalten aber brachte das Gleichgewicht durcheinander.
Nachdem die Ursache für den Abfluss der Magie beseitigt war, liess er sich jedoch nicht mehr in den voherigen Zustand zurückversetzen.
Als es dann keinen anderen Ausweg mehr gab, nahm ich mein Schwert und schlug ihm den Kopf ab."
Steingesicht klappte die Akte zu und blickte in die Runde.
"Jetzt versteht ihr vielleicht auch warum nicht so oft darüber rede und warum ich immer noch hier bin: ICH bin für die Geschichte verantwortlich gewesen damals, und bis heute hat mich die Geschichte nicht zur Ruhe kommen lassen"
"Warum wurdest du dann nicht von der Macht beeinflusst die die Magie anzieht, oder Esme?" fragte Venezia
"Ich glaube das hat etwas damit zu tun, das diese Kraft nur auf die pfissenschaftliche Magie der Zauberrer wirkt und die echte, alte, bodenständige Magie der Scheibe ist dagegen resistent" meldete sich die Hexe zu Wort
" Ja das denke ich auch"
....
30.06.2000 23:03Rascaal Ohnedurst
Ptracy, Lewton, Rascaal (mit Venezia auf der Schulter, die von der Roten-Beete Wiedererweckung noch ein bißchen mitgenommen war) und Esme standen in dem großen Pausenraum der Wache und bildeten einen Kreis in dessen Mitte Steingesicht kurz über dem Boden schwebte und sich unruhig hin und her warf.
,,...und ich dachte, ich hätte in meinem Leben schon alles gesehen! Aber ein Geist, der in Ohnmacht fällt?"
,,Stimmt," ergänzte Ptracy nachdenklich, ,,damit hält er ganz eindeutig den ersten Platz, was seltsame Veränderungen angeht! Und nun?"
,,Äh, wie erweckt man einen Geist aus der Ohnmacht ? Wir können ihm ja schlecht einen Eimer Wasser ins Gesicht schütten, es sei denn, wir wollen den Boden wischen !" stellte Lewton besorgt fest.
,,Ich könnte es mal mit Roter-Beete von vorhin versuchen. Die dampft da hinten noch immer vor sich hin." schlug Rascaal vor und deutete auf die Stelle im Raum, an der die anderen neugierig schauenden Wächter einen großen Kreis gelassen hatten aus dem sich lila Rauch heraus kräuselte.
Von Rascaals Schulter kamen mit einem mal würgende Geräusche.
Ruckartig richtete sich Steingesicht auf und riß die Augen auf.
,,Laßt den Vampir nicht an mich heran! Was glaubst du wohl, warum ich ohnmächtig geworden bin? Ich stand hinter dir, als du Venezia aufgeweckt hast! Habe ich etwas gesagt ?"
,.,Ja, du hast wahrscheinlich aus der Akte zitiert, die du nicht mehr finden kannst und gemeint, daß du an den seltsamen Vorfällen Schuld wärst!" erzählte der Werwolf.
,,Leider hast du vergessen zu erwähnen, wo sich unser Chef befindet! Darum wird uns der Gang zu Frau Kuchen wohl nicht erspart bleiben! Stimmt?s, eure momentane Cheflichkeit?" wandte sich der Vampir Leutnant Ptracy zu.
02.07.2000 17:01Steingesicht
"Rince? Der sitz in der Weintraube und lässt sich volllaufen, so wie es sich für eine "normalen' Kommandeur der Wache gehört, oder fandet ihr es normal, dass er soviel arbeitet?"
"WAAASS?"
Eine sehr erstaunte Gruppe von Wächtern sah den Geist mit grosser Verwunderung an.
Ptracy baute sich vor Steingesicht auf und schien mit einem Mal um 50cm gewachsen zu sein:
"Wir suchen hier alles ab und machen Sorgen und du behauptest, dass der Kommandeur in der Kneipe sitz und sich betrinkt?"
"Na was hast du denn erwartet, die überschwappenden Wellen von Normalität verursachen solche Sachen, und für einen Kommandeur der Wache ist nun mal normal nach dem Zahltag seinen Sold auf den Kopf zu hauen oder?"
"Dann kannst du uns sicherlich auch erklären, was es mit deinen Bemerkungen auf sich hat, dass du hier für das Ganze Chaos verantwortlich seiest, oder lag das nur an der Roten Beete?"
"Was habe ich denn gesagt?" versuchte Steingesicht sich herauszuwinden.
Der Vampir bemühte sein fast perfekte Gedächtnis und intonierte in Steingesichts Stimme:
"Du sagtest: '... Jetzt versteht ihr vielleicht auch warum nicht so oft darüber rede und warum ich immer noch hier bin: ICH bin für die Geschichte verantwortlich gewesen damals...'".
Der Obergefreite Steingesicht grübelte, dass hatte er eigentlich niemanden erzählen wollen, aber jetzt musste er wohl doch damit rausrücken.
"Du hast mich falsch verstanden Raascal, ich meinte nicht, dass ich für die Vorgänge hier verantwortlich bin, sonder dafür, dass die Geschichte wieder in ihren richtigen Bahnen verläuft. Du weißt doch wie das ist, wenn man einmal jemandem das Leben gerettet hat, ist man für den Rest seinen Lebens dafür verantwortlich. Glaubst du etwa ich bin aus Spass noch hier und vertreibe mir die Zeit als Wachegeist, während ich schon in der Grossen Wächterspelunke im Jenseits sitzen könnte, Irgendwie habe ich noch ein paar unerledigte Schriftstücke auf dem Schreibtisch der Zeit und bevor die Akte nicht geschlossen ist, werde ich Euch noch eine Weile Ärgern"
Er sah Ptracy an und sagte weiter:
"Wir sollten natürlich auch vorsichtshalber bei Frau Kuchen vorbeischauen, wenn wir schon auf dem Weg sind."
....
03.07.2000 09:48Daemon
Keiner der Wächter wollte unter den Umständen alleine bleiben, also stiefelten sie gemeinsam durch die Stadt. Ein gewisser Abstand zu gewissen Wächtern, die sich unter gewissen Unständen zu gewissen Handlungen hinreißen lassen könnten, muß aber erwähnt werden. Das war sicher nciht böse gemeint, doch Daemon zog es vor, Lewton und Rascaal vorgehen zu lassen, wo er sie im Auge hatte. Und auch Ptracy behielt er unter Beobachtung, er dachte noch immer mit Schrecken daran, wie sie sich aus seiner Umklammerung befreit hatte und schaute schaudernd auf Lav´s Wange. Er nahm sich vor, sollte die Wächterin in einen hundertjährigen Schlaf fallen, einem Anderen die Ehre des Erweckungskusses zu überlassen, selbst, wenn er ganz allein sein sollte.
"Ich möchte ja keine Panik verbreiten...", begann er, während sie an einem Plakat verüberliefen, daß für eine Zaubershow mit dem Namen "Rune´s Haven" warb, "... aber soweit ich weiß, kann die ganze Scheibenwelt nur existieren, weil die hohe arkane Strahlung eine solche Unmöglichkeit real werden läßt. Was ist, wenn sich Groß A´tuin plötzlich entschließt, daß es sie/ihn gar nciht gibt?"
"Ich schätze, ", erwiderte Esme, "darüber müßten wir uns keine Sorgen mehr machen. Möchtest Du einen Keks? Ich habe sie selbst gebacken."
"Nein, danke.", lehnte der Obergefreite ab. Er konnte praktisch spüren, wie er braun wurde bei der vielen Sonne.
***
Vorsichtig klopfte Ptracy an die Tür. Diese wurde geöffnet. Frau Kuchen stand dahinter.
`Oh Nein. sie hat KEINEN Hut auf.´, dachte Venezia erschrocken.
"Äh.. dürfen wir reinkommen?", fragte Lewton.
"Ah! Ich habe mit Euch gerechnet. Kommt doch herein.", sagte Frau Kuchen.
"Danke.", die Wächter betraten das Zimmer.
"Natürlich dürft Ihr. Habe ich doch gesagt.", Frau Kuchen setzte sich.
"Du kannst Dir sicher denken, weshalb wir hier sind.", jeder wußte von Frau Kuchens Prekognition und auch Lewton baute fest darauf.
"Weshalb seid ihr denn hier?", Lewtons Kinnlade fiel herunter.
"Ist alles in Ordnung mit Dir, Frau Kuchen?", fragte er vorsichtig.
"Wenn ich es wüßte, hätte ich ja nicht gefragt.", antwortete sie.
Lavaelous wollte etwas sagen, doch Daemon legte ihm die Hand auf die Schulter und bedeutete ihm, er solle ruhig bleiben. Einige Momente vergingen.
"Ach, es ist schrecklich, wenn ich sonst alles vorhergesehen habe, hinke ich jetzt im Gespräch immer zurück."
"Frau Kuchen war schon immer etwas "Besonderes"", sagte Ptracy, "Wo bei allen eine Normalisierung eintritt, ist es bei ihr eine komplette Umkehrung."
"Könnt ihr mir sagen, was los ist?"
"Könnte uns das weiterhelfen?", fragte Venezia.
"Wovon redet ihr? Normalisierung? Unkehrung?"
Ptracy schüttelte den Kopf. "Nein, ich denke, daß eine solch radikale Änderung tatsächlich das "Normale" für Frau Kuchen ist."
"Weiterhelfen?", Frau Kuchen rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her.
"Dann können wir wohl wieder gehen, sie kann uns so keine Hilfe sein.", schloß Daemon, "Auf Wiedersehen, Frau Kuchen."
"Auf Wiedersehen. Ich habe mich sehr über euren Besuch gefreut.", sagte Frau Kuchen, aber da waren die Wächter längst gegangen.
***
"Arme Frau Kuchen.", sagte Esme, "Sie tut mir richtig leid."
"DU tust mir leid.", murmelte Steingesicht.
"Ich denke, wir sollten jetzt Rince suchen, es ist nicht gut, wenn er sich so zulaufen läßt. Und dann,", Daemon machte eine bedeutungsvolle Pause, "Sollten wie stark darüber nachdenken, WAS so eine Änderung des magischen Umfeldes bewirken kann. Und dann, ", der phonetische Effekt wirkte bei der zweiten Pause schon deutlich abgenutzt, "müssen wir herausfinden, was wir dagegen tun können."
03.07.2000 13:11Lewton
,,Hm", brummte Ptracy, ,,Vielleicht sollten wir Rince erst einmal davon abhalten, den 2. Jahressold zu versau... verjubeln!"
[Totale auf die Scheibenwelt, rascher Zoom auf einen ungewohnt blauen und erschreckend wolkenlosen Himmel über die Stadt, auf die neuerdings _alle Wege zuführen_.
Ein sehr verschüchtertes, da aufgrund des Zurückweichens der Magie furchtbar einsames Inspirationspartikel fasste sich ein Herz. ,,Augen zu und durch!" murmelte es und sauste mit rasantem Tempo los, um bloß nicht von der Normalität erwischt zu werden.]
Während ein wohlbekannter Wächntertrupp unterwegs zur Weintraube war, schlug 'unser' Inspirationspartikel mit voller Wucht mitten in ihn ein.
,,Ach Du Sch... öner Mond über Ankh-Morpork!" Lewton schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn.
,,Junge," entgegnete Steingesicht, ,,es ist jetzt nicht die richtige Zeit, sich der 'Romantik' der Stadt zu entsinnen!"
Lewton sah seinen Kollegen verdattert an und fuhr fort: ,,Das meine ich nicht: haben wir eigentlich eine Sekunde daran gedacht, _wie_ die Lorenzo-Akte verschwunden und _WER_ sie jetzt hat? Schließlich ist Dir noch nie eine Akte verloren gegangen!"
Leutnant Ptracy blieb wie vom Donner gerührt stehen: ,,Das ist ein Argument! Wer auch immer den Orthner hat, steckt möglicherweise bis über beide Ohren in der Sache! Wir müssen wissen, ob er das ganze Chaos hier verschuldet. Lewton, Rascaal, Steingesicht! Ab zur Wache mit euch, Spuren sichern! Die Übrigen weiter zur 'Weintraube'!"
04.07.2000 10:34Ptracy
Wie durch ein Wunder kamen die drei Wächter ohne größere Zwischen- und Mordfälle nach nur wenigen Minuten im Wachhaus an.
"Kann es wirklich sein das wir schon hier sind?", erkundigte sich Lewton sicherheitshalber bei den anderen.
"Mir kam der Weg immer viel länger vor."
Das war nun wirklich nicht richtig, normalerweise brauchte ein durchschnittlicher Wächter ca. ein bis zwei Stunden zum Pseudopolisplatz und noch mal mindestens eine weitere um die Tür des Wachhauses zu öffnen und zu seinem Platz zu schlurfen.
Der Grund dafür ist einfach: entweder wurde er von einem Verbrechen aufgehalten oder er musste dringendst einige Kneipen kontrollieren, wobei meist letzteres zutraf.
"Umso besser," meinte Steingesicht ernst.
Ihm machte das Ganze zunehmend zu schaffen.
"Dann lasst uns anfangen!"
Gemeinsam wühlten sie sich durch meterhohe
Aktenberge die sich bis unter die Decke stapelten, begleitet von heftigen Niesattacken.
Immer in der Hoffnung die verschollene Fallakte doch noch zu finden.
Das einzige Ergebnis war eine dicke Dreckschicht auf Lewton und Rascaal, die Steingesicht insgeheim um seine staubabweisende Erscheinung beneideten.
"Immer noch nichts, die Akte ist und bleibt verschwunden!", hielt Lewton das Offensichtliche fest.
"Dummerweise haben wir vorhin als ich mit Laccrimosa und Chloe die Akten sortiert habe auch alle eventuell vorhandenen Fingerabdrücke verwischt, so das wir dadurch nicht an den möglichen Dieb kommen werden."
"Wie wäre es denn dann, wenn Du Deine Instinkte einsetzen würdest?", fragte Rascaal, darüber erstaunt das ihnen das nicht gleich eingefallen war.
"Oh!", kam es etwas verlegen von dem Wächterwolf.
"Gar nicht schlecht die Idee. Los dreht Euch um."
Kurz darauf schnüffelte er den Boden ab, um einige Kleidung ärmer und einige Haare reicher.
Plötzlich hielt er inne, um ... ja um...
*kaum auszuhaltender Spannungsmoment* herzhaft zu niesen.
04.07.2000 18:52Atera
"Und schon etwas gefunden?" Ptracy trat nervös von einem Bein zum anderen. Lewton schüttelte nur den Kopf und mußte gleich nocheinmal niesen, als plötzlich die Türe geöffnet wurde. Die Dramatik erforderte eigentlich ein tiefes Knarren und im Hintergrund sollten Blitze zucken, doch die Tür glitt nur lautlos auf und hinter Atera strahlte die Sonne. Verwundert schwang sie noch einmal die Türe hin und her, doch es blieb dabei. Kein theatralisches Knarren. Enttäuscht wandte Atera sich den Wächtern zu.
"Da macht man einmal Urlaub und schon erkennt man die Stadt nicht wieder. Ist eine Putzfrauenplage über uns hereringefallen oder warum blitzt und blankt es an allen Ecken?"
Einige neue Wächter kratzten sich ratlos an der Stirn und fragten sich, wer denn diese Untote war, die gerade einen Arm zurechtrückte.
Ptracy ergriff zuerst das Wort:
"Feldwebel Atera, schön das du wieder zurück bist.wo...äh..was..ähm." Ptracy räusperte sich und setzte von neuem an.
"Nun ja, Ankh-Morpork wird..normal."
"Normal?"
"Ja, der Bibliothekar ist wieder ein Mensch, Kommandeur Rince vertieft sich nicht mehr in seine Arbeit, sondern betrinkt sich."
Sofort vielen noch andere Wächter ein und begannen zu erzählen, was alles passiert war. Atera kommentierte es mit einem überrraschten "Oh" oder auch mit einem nachdenklichen "Hmmm".
"Und ich habe mich schon gewundert, warum meine Nähte solange halten.", murmelte Atera.
Ptracy blickte wieder zu Lewton, doch der schüttelte nur den Kopf. Es gab keine Spuren.
"Der Täter muß sehr profissionell vorgegangen sein.", bemerkte Steingesicht.
"Vielleicht gibt es keinen Täter, vielleicht verschwindet die Magie einfach von der Scheibenwelt und alles wird normal.", entgegnete Esme leise und erst nach einigem Schweigen raffte sich Ptracy auf.
"Gehen wir zu Rince. Er darf sich nicht so besaufen." Die Wächter machten sich auf dem Weg und schauten sich immer wieder mißtrauisch um. Einige strichen sogar verwundert über saubere Fenster, wo sie vorher immer nur eine Wand vermutet hatten.
"Die Welt wird nicht normal, sie wird mehr als das. Anders.",bemerkte Atera und beäugte mißtrauisch den klaren Himmel.
"Was ist mit Frau Kuchen passiert? Sie hinkt jetzt jedem Gespräch hinterher. Normal ist das nicht.", fügte sie nach einiger Zeit hinzu, doch niemand antwortete. Atera ging noch einige Schritte bis es auch ihr auffiel. Sie blickte die Straße entlang. Folgte dieser und schließlich fiel ihr Blick auf den Kunstturm.
Es gelang ihr noch nicht einmal erstaunt zu keuchen.
04.07.2000 19:40Daemon
Daemon bemerkte nicht, das Atera stehengeblieben war und prallte gegen sie.
"Oh, Entschuldigung, Feldwebel.", stotterte er, "Oh, warte, ich helfe Dir, hier, ist das Dein Arm, dumme Frage, natürlich ist es Deiner, warte noch einen Augenblick, der andere muß ja hier auch irgendwo... Oh, Korporal, wenn Du so freundlich wärst, er liegt da an Deinem Fuß... Danke... Warum bist Du stehengebl..."
Der Obergefreite war dem Blick Ateras gefolgt und starrte nun mit offenem Mund den Kunstturm an.
"Uh, oh."
"Ich verstehe immer noch nicht, weshalb ihr nicht alleine zum Wachhaus gehen konntet und wir alle mitkommen mußten." , schimpfte Ptracy noch immer mit Lewton, der sich seit einer halben Stunde diese Standpauke vom Leutnant anhören mußte, und sich leise schwor, die Atera heimzuzahlen, wenn er auch nicht genau wußte, weshalb er diesen Gedanken gefaßt hatte.
"Ihr seit drei große, starke Män... Kreaturen männlichen Geschlechts, ihr hättet genausogut den Weg alleine gefunden.", sagte Ptracy, "Aber nein... plötzlich finden wir uns alle zusammen wieder im Wachhaus und Niemand holt Rince aus der Weintraube ab, das sieht Euch dreien ja wieder ähnlich."
Sie lamentierte weiter und gestikulierte wild herum, während sie weiterlief, ohne zu merken, daß der Trupp hinter ihr zurück fiel.
"Ich meine: Was ist los mit Euch? Habe ich nicht gesagt, ihr geht alleine und sucht die Akte?", sie blieb stehen und wandte sich um.
"Hey. Was steht Ihr da wie die drei klatschianischen Felsen?" Esme zeigte in eine bestimmte Richtung. Ptracy seufzte und sah dorthin.
"Oh, Mist."
"Da hin ist also die ganze Magie...", murmelte Steingesicht.
"HEY!", entfuhr es Daemon, "Das da ist MEIN Gewitter!"
Der Kunstturm war eingehüllt in das größte magische Dingsbums, das überhaupt EXISTIEREN konnte. Nun, das STABIL existieren konnte. Nun, das FÜR EINE KURZE ZEIT stabil existieren konnte...
04.07.2000 20:59Steingesicht
Irgendwie sah es aus wie eine glühende blaue kugelförmige Spähre und wenn man genau hin sah konnte man die Schemen einer Schilkröte, vier Elefanten und eine Pizza sehen....
04.07.2000 22:35Venezia Knurblich
,,Na prima, dann wissen wir ja jetzt, wo die Magie hin verschwindet, aber warum sie das tut, ist uns immer noch ein Rätsel!" ließ die von Minute zu Minute mehr genervte Venezia von Rascaals Schulter vernehmen.
,,Ich mein, bringt uns das irgendwie weiter? Nein, es sei denn, irgend jemand von euch ist so irre, und möchte sich das da (sie deutete auf den Kunstturm) aus nächster Nähe ansehen, aber eins sag ich euch gleich, ich werde das bestimmt nicht sein, ich bin mit den Gliedmaßen, die ich besitze eigentlich ganz zufrieden, und auch an meiner Hautfarbe oder ähnlichem wünsche ich keine Veränderung!"
Die restlichen Wächter schafften es nach und nach, sich aus der Starre zu lösen, die der Anblick des von Magie umgebenen Turms auf sie gelegt hatte.
Rascaal nickte bestätigend ,,Irgendwie hat Venezia ja recht, auf die dumme Idee kommen, uns den Kunstturm anzugucken können wir auch noch, wenn uns gar nichts anderes mehr einfällt."
Ptracy kratzte sich nachdenklich am Kopf ,,Gut, in Ordnung, aber fällt uns denn was anderes ein? Ich mein, wir laufen hier jetzt seit Stunden durch die Stadt und bekommen eine Lebenskrise nach der anderen, weil in der Stadt nicht mehr so ist, wie wir sie kennen, und die einzige Spur, die wir hätten haben können, nämlich die Suche nach Hinweisen auf das Verschwinden der Akte, ist auch im Sand verlaufen, irgendwie kommen wir nicht weiter!"
,,Ich denke, wir sollten uns erst mal um den Kommandeur kümmern, sonst kommt er noch auf die Idee, das Wachhaus zu verpfänden, um seine Zeche zu bezahlen, außerdem war das ja unser erstes Ziel, dann hat sich wenigstens das erledigt."
Die Wächter nickten zustimmend
,,Wann wurde die Akte eigentlich zuletzt gesehen?" klang es von Rascaals Schulter hinab.
,,Nun ja, ich hab die letzten 4 Tage im Keller verbracht und die Akten sortiert, und ich hab den Keller erst verlassen, als ich weitestgehend fertig war und in der Universität auf euch gestoßen bin. Da sie am Anfang der 4 Tage noch da war, ist schwer anzunehmen, daß sie erst in den letzten paar Stunden verschwunden ist." Steingesicht versuchte verzweifelt, eine halbwegs feste Gestalt anzunehmen und das starke Gefühl zu bekämpfen, welches ihn zum Kunstturm ziehen wollte.
,,Das heißt also, das irgendwer heute am hellichten Tag in die Wache eingedrungen ist und die Akte gestohlen hat.", überlegte Venezia laut. ,,Vielleicht sollten wir mal gucken, ob wir im Moment den einen oder anderen Wasserspeier bei der Wache stehen haben, der etwas gesehen haben könnte."
04.07.2000 22:52Rascaal Ohnedurst
"Versuchen wir es doch zur Abwechslung mal ein wenig logisch anzugehen !"schaltete sich Lewton jetzt in die Diskussion ein.
Ptracy und Rascaal schauten den Werwolf skeptisch an.
"Seit wann benutzen Waechter Logik, um einen Fall zu loesen ? Dass waere ja zur Abwechslung mal ganz was Neues!" intonierte Leutnant Ptracy "Aber nun ja, flexible neue Vorgesetzte, die ich nun mal bin, habe ich fuer neue Ideen immer ein offenes Ohr!"
"So langsam wird sie mir richtig unheimlich mit ihrer mal goennerhaften, mal despotischen Art, unsere neue 'Herrscherin'. Beim Rince wusste man wenigstens immer, woran man war: Interessiert daran, dass die Faelle geloest werden, aber ansonsten, na, nennen wir es mal gemuetlich und erliess einen machen!"fluesterte Venezia moeglichst vorsichtig in Rascaals Ohr, der sich nur mit Muehe ein Grinsen verkneifen konnte, wohlwissend, dass ihm dieses momentan schlecht bekommen waere.
Als Lewton weitersprach umspielte ein Laecheln seine Lippen. Also waren Werwolfsohren doch besser, als man dachte.
"Nun ja, wir sollte vielleicht erst einmal feststellen, wer in den fraglichen Stunden der oder die Wachhabenden waren und ob es irgendwelche besonderen Vorkommnisse gab bzw. ob irgendwelche Besucher hier waren, die vielleicht unmerkt hier haetten herumschnueffeln koennen."schlug er vor "Und wer von euch wird jetzt mein Mittagessen?"
Bei diesen letzten Worten rissen alle erschrocken die Augen auf und starrten Lewton an, der sich erschrocken die Hand vor den Mund hielt.
",,Aeh, und vielleicht koennten wir uns ein bisschen beeilen, bevor die Magie zu stark wird!" schloss der peinlich beruehrte Lewton sein Vortrag.
"Und wer holt Rince nun ab ?"fragte Daemon
05.07.2000 09:54Lavaelous
"Wir alle! Ich glaube nämlch das wir aus irgendeinem Grund fast immun gegen das Normal-Werden sind so lange wir als eine Gruppe zusammen arbeiten."
"Oder wenigstens so tun." unterbrach Lavaelous die Rede von Lewton.
"Ihr habt es sicher auch schon bemerkt, aber wenn einer von uns "normal" wird, ist er meistens in einer kleineren Gruppe. Daher sollten wir versuchen, immer als grosse Gruppe unterwegs zu sein." setzte der Werwolf seine Rede unbeirrt fort.
"Ja, ja, ja lasst uns aufbrechen! Nicht das es zu spät ist wenn wir bei unserem Kommandeur ankommen. Oder wollt ihr Leutnant Ptraci als unsere ständige Kommandantin? Also mir ist sie im Momnet etwas zu launisch" beendete Esme jetzt entgültig den Monolog des Obergefreiten.
Ptraci schrieb schnell noch an die nagelneu aussehende Einsatztafel einen Hinweis für die anderen Wächter. Sie sollten sich alle hier sammeln und den Raum nicht verlassen, bis die Gruppe wieder da sei.
Unter normalen Umständen wäre das zwar ein sinnloses Unterfangen gewesen, aber da ja alles anders lief, konnte es ja etwas nutzen.
Als die ganze Gruppe endlich in der Weintraube ankam, stellten sie ziemlich schnell fest, dass der Kommandeur bereits nicht mehr da war.
Lewton konnte aber einen deutlichen Staubgeruch alter, sehr alter, Akten wahrnehmen.
"Rince ist zwar nicht mehr hier aber wir wissen jetzt, dass er die vermißte Akte zu haben scheint."
05.07.2000 11:02Ptracy
"Das ist doch immerhin ein Anfang", murmelte Steingesicht, beruhigt darüber das er die Akte also doch nicht verbummelt hatte.
"Aber warum sollte ausgerechnet Rince die Akte stehlen? Was sollte ihm daran gelegen sein?", fragte Ptracy den Rest der Welt.
"Und wann bitteschön soll er das getan haben?
Schließlich hat Steingesicht seit vier Tagen,
sehr fleißig nehmt Euch ein Beispiel an ihm,
Akten sortiert. Rince ist aber erst seit dreien verschwunden."
"Stimmt", meinte Lavaelous, der immer noch einen Sicherheitsabstand zwischen sich und Ptracy wahrte. Er wandte sich an Steingesicht.
"Hast Du ihn denn gar nicht gesehen?"
Steingesicht dachte angestrengt nach und einige Sekunden später fiel es ihm wie Schuppen aus den Haaren ..äh von den Augen.
"NATÜRLICH! Wie konnte ich das bloß vergessen!", er hätte sich dafür selbst ohrfeigen können.
Gut das er diesen Wunsch für sich behielt,
Leutnant Ptracy hätte ihm sicher eine "helfende" Hand geliehen. Selbst einen Geist beunruhigte ihre Schlagkraft...
"Rince war kurz da und wollte sich mal ansehen wie weit ich gekommen bin, behauptete er jedenfalls. Dabei muss es dann passiert sein. Das war kurz bevor wir ihn das letzte mal gesehen haben."
"Aha!", rief Lewton triumphierend aus.
"Damit sind wir doch schon einen entscheidenden Schritt weiter, jetzt gilt es nur noch Rince zu finden und ihn zur Rede zu stellen."
"Und worauf warten wir dann noch?", wollte Esme wissen.
"Darauf das sich unser Werwolf hier entscheidet, uns den Weg zu weisen!", erlärte Ptracy etwas ungeduldig.
"Schon dabei!" Lewton folgte dem Geruch der
Akte durch die halbe Stadt, bis...
05.07.2000 12:17Atera
..bis vor ihnen ein Laden auftauchte. Verdutzt hielt Ptracy an, was zur Folge hatte, daß die nachfolgenden Wächter sich bemühten nur nicht gegen Ptracy zu stolpern.
"Komisch, ich kann mich nicht erinnern diesen Laden hier gesehen zu haben..", sagte Ptracy.
"War hier nicht früher eine Gasse?", fragte Atera in die Runde. Lewton deutete auf den Laden.
"Dort drin ist er mit der Akte verschwunden."
Ptracy nickte nur und wagte sich vor. Die Straßen in Ankh-Morpork waren so sauber wie noch nie, doch die Schaufenster waren mit Staub und Dreck bedeckt. Rascaal wischte ein Stück des Fensters frei. Sein Blick fiel auf einen roten Plüschhasen.
Irgendwie war der Laden unheimlich.
"Das scheint ein Tabernae Vagrantes zu sein.", bemerkte Steingesicht.
"Ein was?"
"Ein wandernder Laden."
Einer nach dem anderen drängten die Wächter nun in den Läden. Niemand war zu sehen, dafür aber allerlei Gerätschaft in hohen Regalen. Esme wollte gerade nach einem Besen in der Ecke greifen, doch ein scharfer Blick von Ptracy ließ sie schnell die Hand zurückziehen.
Atera stolperte beinahe über ein komisches Ding mit vielen Borsten dran, als sie aus der Ferne einen hübschen Nähkasten erblickte. Lewton schnupperte, der Duft von verstaubten Akten drang ihm in die Nase. Rasch folgte er der Spur.Jeder Wächter verteilte sich nach und nach im Laden, obwohl dieser nicht sehr groß schien, hatte Ptracy sie bald verloren.
"Äh, hallo?"
Keine Antwort.
"Hallo? Wo seit ihr?"
Sie trat ein paar Schritte nach vorne, schaute sich nochmals nach allen Seiten um. Nichts. Keine Spur von den anderen. Stille.
Energisch klopfte sie auf die verstaubte Ladentheke. Irgendwo mußte ja schließlich der Besitzer sein. Niemand kam. Nervös spielte sie mit einer Schildkrötenfigur herum, als sie plötzlich eine schnarrende Stimme sie auffahren ließ.
"Halt! Erst kaufen, dann nehmen."
05.07.2000 21:10Steingesicht
....Atera fuhr erschrocken herum und sah ein kleines eisgraues Männchen mit seltsamen abstehenden Ohren. Die Haut war so faltig, dass es bestimmt eine eigene Bergwacht hatte.
"Ähhhh..."
In diesem Moment fasste sie eine Hand auf die Schulter un Lavaelous sagte:
"Ist alles in Ordnung mit Dir?"
"Ähhh..."
05.07.2000 23:16Lavaelous
"...äh... wer bist Du denn? Wo kommst Du denn auf einmal her? Und wo bin ich? Und noch viel wichtiger erscheint mir: Wer und wann bin ich?" stotterte der Zombie mit einem komischen Gefühl in der Magengegend, so dass sie jetzt auch noch Zweifel bei ihrem "Was" bekam.
"Ganz ruhig Atera."versucht Lavaelous zu beruhigen "Was ist denn los?"
"Wer ist Atera?"
"Das bist Du! Weißt Du denn überhaupt gar nix mehr?" fragte Lavaelous nach.
Unterdessen war auch schon Steingesicht um die Ecke geschwebt. Dieser begriff wesentlich schneller als der Feldwebel und er schaltete sich mit einem breiten Grinsen in das Gespräch ein.
"Du bist Atera, das Mädchen für alles in der Stadtwache zu Ankh-Morpork. Wir sind gerade dabei, unseren Kommandeur wiederzufinden und Du hattest Dich hierher verlaufen. Aber zum Glück haben wir Dich ja jetzt wiedergefunden."
Der Geist tischte Atera noch ein paar weitere Lügen auf und Atera glaubte ihm alles.
Lavaelous tadelte sich gedanklich dafür, dass er nichts dagegen unternahm, aber liess das Gespenst weitermachen, da er genau wußte, dass so ein Gedächtnisverlust wie bei Atera wesentlich schneller verging, wenn ihr die unglaublichsten Geschichten über sie erzählt würden.
...
Ptraci drehte sich mindestens genauso erschrocken um wie Atera zur selben Zeit an einer anderen Stelle im Geschäft.
Sie sah nun hinter dem Ladenthresen die übliche alte Frau.
"Was kostete dieses Ding denn?"
"Das ist eine einmalige handwerkliche Meisterleistung, ein Einzelstück das in Handanfertigung von dem besten Handwerker auf der Scheibenwelt hergestellt wurde."
"Ach und warum steht hier dann `Wurm in Omnien´ ?"
"Ups! Da ist mir wohl ein klitzekleiner Fehler unterlaufen, wenn Du niemanden etwas davon sagst, bekommst du die Schildkröte gratis und geschenkt."
Ptraci liess die Schildkröte sofort in einer ihrer Taschen verschwinden und fragte dann die Alte: "Geht es Dir gut? Soll ich Hilfe holen?"
06.07.2000 10:41Lewton
Während die alte Frau sich noch eine angemessene Antwort überlegte, fiel im anderen Teil des Ladens Steingesichts Blick auf das hutzelige Männchen. Vor Schreck zuckte er so heftig zusammen, daß er beinahe dematerialisierte.
,,Keine Fragen jetzt, Erklärungen später! Augen zu und geschlossen halten"
Er wußte genau, das beim bloßen Anblick des eisgrauen Männleins der Gedächtnisverlust auch auf die KollegInnen übergreifen würde, nur er allein war immun.
,,Bleibt so stehen wie ihr steht, ich rufe die Anderen zusammen!" rief der Obergefreite.
,,Mit viel Glück sammele ich auch den Kommandeur hier ein!"
***
[Schnitt, Szenenwechsel zur Ladentheke]
***
,,Aber sicher kannst Du mir helfen, mein liebes Kindchen," sprach die 'Verkäuferin', ,,sieh doch, wie schmutzig es hier ist! Steck einfach Deinen dummen Zauberstab in den Gürtel und mach den Laden sauber!"
Da Ptracy sich verblüfft überlegte, ob sie nun empört oder hilfsbereit sein sollte, entging ihr,
wie eine gedrungene, etwas orientierungslose Gestalt mit einem Aktenbündel und einem undefinierbarem Gegenstand unter dem Arm einfach aus dem wandernden Laden herausspazierte.
Die Verkäuferin blickte Ptracy erwartungsvoll an und ignorierte den Labendiebstahl schlichtweg.
06.07.2000 11:24Atera
Steingesicht scheuchte mit einer wedelnden Handbewegung einige Wächter weg, die neugierig durch die Gänge liefen.
"Steingesicht, was hältst du von diesem hübschen Besen? Meinst du nicht-", begann Esme, wurde aber sofort unterbrochen.
"Nicht hierherschauen. Gnade Offler, mach die Augen zu!", rief er ihr zu und kam nicht umhin sich zu wundern, warum er plötzlich Offler erwähnt hatte.
"Igitt,wer ist das dort?", schrie aufeinmal Atera auf. Steingesicht schwebte näher heran und sah in den Spiegel.
"Äh..nun ja, das bist du"
"Ich? Kann nicht sein. Ich bin doch kein Zombie!", entgegnete Atera entrüstet, drehte sich demonstrativ vom Spiegel weg und trat auf den eisigblauen Gnom zu.
"Und wer seid ihr häßlicher Kerl?" Sie blickte ihn forsch an, doch der Gnom lachte nur meckernd und verschwand durch eine der zahlreichen Gänge. Von weit hinten drang eine hohe, schrille Antwort.
"Das wüßtet ihr wohl gern. Das wüßtet ihr wohl zu gerne."
"He, komm zurück. Was hast du mit Atera gemacht."
Doch es war nichts mehr zu hören.
"Ist doch egal, war sowieso ein unfreundlicher Kerl.", bemerkte Atera. Sie hob zu einem neuen Satz an, hielt inne, drehte sich schließlich zu Steingesicht um und betrachtete ihn kritisch.
"Wer seit eigentlich ihr?"
"Hier sind Eimer, Lappen und ein Besen." Ächzend stellte sie die Sachen vor Ptracy ab. Diese guckte nur verdutzt darauf und wußte nicht so recht, was sie jetzt machen sollte.
"Na los, fang an!", forderte die Frau.
"Bitte was?"
"Wolltest du mir nicht helfen?"
"Äh, eigentlich wollte ich nur eine Auskunft..."
Die Frau warf einen prüfenden Blick in die Runde, jedenfalls hatte es den Anschein. Immer noch stand als einzigste Ptracy vor ihr. Im Hintergrund hörte man ein entsetztes Kreischen. Irgendetwas zerbrach. Ein Klirren ertönte.
Genervt wandte sich Ptracy wieder der alten Frau zu.
"Also, ich wüßte gerne, ob-"
"Erst helfen, dann fragen.", warf die Frau ein. Brummelnd schnappte sich Ptracy Eimer und Besen und begann den dreckigen Boden aufzuwischen.
"Oh"
"Was oh?"
"das oh."
"Oh.Äh..argh?"
"Entschuldigung, daß wir dich gestört haben. Wir werden einfach wieder gehen. Schau,wir drehen uns um und gehen einfach." Rascaal zischte Lewton ein"renn so schnell du kannst" zu und als ein fürchterliches Grollen hinter dem Gerümpel erklang und auch noch ein baunstammdicker Arm zum Vorschein kam, da rannten sie so schnell den Gang hinunter, wie sie es konnten.
"Da ist noch ein Fleck." Knochige Finger deuteten auf den Boden. Ptracy verwünschte die Frau im Stillen und machte sich an die Arbeit.
"Zufrieden?"
"Nun, es könnte besser ausssehen, aber..ja ich bin zufrieden."
"Kann ich jetzt meine Auskunft bekommen?", fragte Ptracy ungeduldig.
"Sprich"
"Haben sie hier einen Mann reingehen sehen mit einer Akte in der Hand, Uniform?"
Schweigen, die Frau schien angestrengt zu überlegen.
"Ja, den habe ich gesehen."
"Wann war das?" Ptracy atmete innerlich auf, wenn sie erst Rince wiedergefunden hatten, schien der Rest auch nicht mehr weit.
"Oh, zum letzten Mal als er den Laden verlassen hat."
06.07.2000 14:47Ptracy
"Das darf doch alles nicht war sein!", stöhnte Ptracy und rieb sich ihre Schläfen, um ihre immer stärker werdenden Kopfschmerzen zu lindern.
Vielleicht waren es auch erste Anzeichen des Wahnsinns, sie war sich nicht ganz sicher.
"Also gut! Und wann bitteschön war das?"
"Och gerade eben als Du Dir überlegtest, ob Du mir helfen wolltest, er stand direkt hinter Dir.", meinte die alte Frau fröhlich und grinste.
"WAS!? Das ist doch...ist doch ...*zensiert*!", Ptracy spürte wie in ihr ein Wutanfall der Größenklasse Königin aufstieg, versuchte aber sich zu beherrschen.
"Ich konnte ja nicht wissen, dass Dich der Verbleib des Mannes interessiert, sonst hätte ich Dir natürlich Bescheid gesagt."
"Ja sicher", erwiderte Ptracy niedergeschlagen.
Das war doch nicht zu fassen, dabei musste man doch einfach den Verstand verlieren! Sie nahm sich fest vor dem Quästor einige Froschpillen abzunehmen, er schien sie im Moment eindeutig am allerwenigsten von Allen zu brauchen.
Also meinetwegen dachte sie, weiter geht es
und machte sich auf den Weg ihre Wächter zu finden. Dafür band sie einen Bindfaden an einem Regal fest und wickelte mit jedem Schritt ein Stück ab, wer in der Gegend von Pyramiden und ihren Labyrinthen gelebt hatte, war immer sehr vorsichtig. Kurz darauf fand sie Esme die ihr schon von weitem mit einem Besen zuwinkte.
"Hier sieh nur! So was habe ich schon lange gesucht! Ein Schmuckstück, aber ich kann es mir leider nicht leisten", schloss sie betrübt.
Ptracy seufzte und was sie nun tat wunderte sie später noch lange.
"Ich bezahl ihn Dir, wenn Du danach endlich mitkommst und mir hilfst die anderen Wächter aufzusammeln."
Als nächstes fanden sie Steingesicht, der eine verwirrte Atera hinter sich her zog und nach und nach hatten sie die Truppe beisammen, bis auf zwei.
"Was ist das für ein Geräusch?", wollte Lavaelous wissen.
Alle lauschten angestrengt auf das immer lauter werdende nach einer Sirene klingende Heulen.
Exakt in dieser Sekunde stürzten und fielen, dabei gegenseitig über sich stolpernd, die Gesuchten um die nächste Ecke.
"Lauft!!!", kreischte Rascaal und sauste an der Gruppe vorbei ohne anzuhalten.
"Was ist denn bloß lo... ARGH!", jetzt hatten es die anderen auch gesehen. Das Geschöpf war riesig und mit zotteligem schwarzem Fell bedeckt. Dort wo man das Gesicht vermutet hätte, lugten lange Reißzähne nach oben und unten, so dass es aussah als hätte das "Ding" Gitterstäbe vor dem Kopf.
In einem knäuelförmigen Etwas stürzten die Wächter schreiend zum Ausgang des Ladens und nichts wie nach draußen. Sekunden später zischte und blitzte es und das Geschäft war verschwunden
und nichts deutete auch nur darauf hin, das es jemals dort gewesen war.
06.07.2000 16:35Rascaal Ohnedurst
Bis auf das kleine Stück Schnur, daß Ptracy noch immer in den krampfhaft in den Händen hielt. Lewton und Rascaal drückten sich an die gegenüberliegende Hauswand und hielten sich fest umklammert. Sie zitterten wie Espenlaub und Rascaal war noch bleicher als gewöhnlich.
"Was, beim strahlenden Vollmond, war denn das für ein Ding?" fragte der Werwolf.
"Als ich noch lebte, habe ich mal etwas ähnliches aus der halbfertigen Mischung für Schnappers Würstchen herauskriechen sehen." erzählte der Vampir mit angsterfüllter Stimme." Zu der Zeit war ich noch Fleischergehilfe in dem großen Schlachthaus in den Schatten. Ich habe damals eine Todesangst gehabt."
"Und was ist aus dem Vieh geworden?" hakte Venezia nach die sich während der ganzen Flucht krampfhaft an Rascaals Umhang festgehalten hatte und zwar so doll, daß sie ein Stück aus dem Stoff an der Schulter rausgerissen hatte. Sie wußte auch, daß Rascaal ziemlich eigen war, was seinen Umhang betraf, da er für ihn Speisekammer und Kühlschrank für seinen unerschöpflichen Rote-Beete Vorrat war. So beschloß Venezia, daß dieser Moment vielleicht nicht der richtige war, um ihm das Loch zu zeigen. Vielleicht war ja auch im nächsten Leben noch Zeit genug dafür. Wer weiß?
"Also, Ras, erzähl!" drängte jetzt auch Lewton.
" Was soll schon gewesen sein?" antwortete Rascaal und löste sich von Lewton. " Einige der abgebrühten Fleischergesellen haben es zurück in die Mischmaschine getrieben und die sie drehenden Trolle angetrieben!"
"Du meinst...! Ohmeingottichglaubichmußk....!" brachte Venezia nur hervor, deren Lieblingsspeise ja Schnappers Würstchen waren und drehte sich zur Mauer herum.
"Ja, ich bin auch froh, daß dieses "Leben" vorbei ist. Was glaubst du, warum ich Vegetarier geworden bin?" sagte Rascaal und brachte nun sogar ein Lächeln zustande.
"Wenn die Dame und die Herren dann fertig wären, in süßen Erinnerungen zu schwelgen, könnten wir die Suche ja vielleicht, mit eurer gütigen Genehmigung fortsetzen!" donnerte Ptracy, die sich herrschaftlich vor den 3 Wächtern aufgebaut hatte.
"...und zwar ein bißchen plötzlich!" ergänzte Atera, die sobald der Laden verschwunden war, sich an alle Einzelheiten ihres Daseins erinnern konnte.
Lewton schaute vorsichtig über Ateras Schulter und sah, daß auch die anderen Wächter ihn erwartungsvoll anschauten.
"Ja, ja ich mach ja schon!" murrte der Werwolf und hielt seine Nase in den Wind. "Oh, ich glaube, er hat nur die Kneipe gewechselt. Wahrscheinlich gab's in dem wandernden Laden nicht genug zu trinken! Der Geruch geht in Richtung Trommel!"
Auf einigen Gesichtern der Wächter erschien ein erfreutes Grinsen. Hatten sie sich doch eine Pause mehr als verdient!
06.07.2000 19:04Atera
Während sie zur Trommel unterwegs waren, schauten einige immer wieder angestrengt Richtung Kunstturm. Es schien größer zu werden. War etwa Eile geboten? Atera war sich nicht sicher, immerhin war sie noch etwas verwirrt von dem kurzzeitigen Gedächtnisverlust.
Starker Biergeruch schlug ihnen entgegen, Schreie, lautes Lachen und ein Geräusch, das sich so anhörte, als ob man eine Ratte zerquetscht drangen an ihr Ohr.
In der Trommel war es recht voll und es dauerte einige Zeit, nachdem die Wächter in dem Gedränge Kommandeur Rince entdeckten.
Den Kopf auf einen kleinen Holztisch gebettet, schaute er nur eine leere Flasche an. Gegenüber saß ein ziemlich betrübt ausssehender menschlicher Bibliothekar, der eine Erdnuß nach der anderen verschlang. Manche Instinkte ließen sich also doch nicht unterdrücken.
"Äh..Rince?"
Er rührte sich nicht.
"Da braucht ihr klatschianischen Kaffee um den wieder nüchtern zu bekommen.", warf der Bibliothekar ein und schaufelte noch eine Handvoll Erdnüsse in seinen Mund.
"So schlimm?", fragte Atera. Der Bibliothekar nickte nur.
"Hatte er rein zufällig eine Akte dabei? Ich sehe sie nämlich nirgends.", fragte Ptracy und blickte sich nach allen Seiten um.
"Hmm, jetzt wo du fragst...ich glaube er hat sie dem Wirt als Pfand für dieses Bier oder was auch immer das sein möge hinterlassen."
Ptracy stöhnte auf." Na toll, jetzt muß ich mich auch noch mit diesem Wirt herumstreiten. Ihr da, kommt mit. Wir müssen Rince wieder nüchtern bekommen." Sie deutete wahlllos auf einige Wächter, während die anderen innerlich aufatmeten und wichtige Beweismittel sicherstellten. Besonders Bier und Wein waren sehr verdächtig.
06.07.2000 21:36steingesicht
Der Bibliothekar sah sich um. Das war die Gelegenheit: die Wächter waren abgelenkt und die Akte befand sich in seinem Besitz. Er schnappte sich noch eine Handvoll Erdnüsse und zog die Akte unter seinem Sitz hervor. Mit einem gekonnten Satz war er aus der Tür (gelernt ist gelernt) und verschwand Richtung Bibliothek.
'Genau das waren die Daten, die gefehlt hatten;' dachte der Bibliothekar bei sich, als er das Buch mit der Akte verglich. 'komisch, warum hat dort jemand ein X drauf gemalt'
06.07.2000 22:13Lewton
`Diese Dusseln!` dachte der Bibliothekar noch im im Hinausrennen, als er vor der Tür gegen eine Wand aus braunroten Fell prallte und im eleganten Bogen die Treppe herunter Feldwebel Lavaelous in die Arme segelte.
,,Na, was haben wir hier denn Schönes." knurrte Lewton, als er Akte und Buch von der Treppe auflas.
Bekanntlich tötet die Neugierde nicht nur Katzen und Werwölfe, sie wirft sie außerdem mit soliden, an den Pfoten angebunden Felsbrocken tief unter die Kruste des Ankh.
Der Obergefreite nutzte die Gelegenheit, dass Lavaelous in `inniger Umarmung` mit dem rehumanisierten Bibliothekar in gemeinsamer Bewußtlosigkeit am Boden lag und auch die restiche Kolleg(inn)enschaft beschäftigt war und nichts von dem Spektakel bemerkt hatte.
Einer Intuition folgend, hatte OG Lewton die noch nicht identifizierten Duftspuren auf Rince Weg mit der des Bibliothekars abgeglichen - Volltreffer. Der Bursche war Rince bereits vor dem ersten Besuch der Wächter in der UU auf den Fersen geblieben.
Abwechselnd blätterte er in der Lorenzo-Akte und in dem, wie er herausfand, Compendium Magickum.
Schon nach kurzer Lektüre zuckte Lewton erschreckt zusammen.
Rasch half er dem langsam zu sich kommenden Lavaelous auf, drückte ihm mit der einen Pfote Buch und Akte in die Hand und hielt mit dem anderen Arm den Bibliothekar im Klammergriff fest.
,,Die gute Nachricht:" sprach er zum Vorgesetzten, ,,Akte und Bedienungsanleitung sind in unserer Hand, die schlechte: uns steht noch Einiges bevor, bevor wir diesen Fall zu den Akten legen können! Lest selbst, Feldwebel. Ich hole derweil meinen klatschianischen Kaffeebrüher aus der Wache, damit Rince wieder ansprechbar wird."
,,Hier, Kollege Geröll", sprach der Werwolf einen gerade die `Trommel` betretenden Troll an, ,, - halte den Bibliothekar bitte fest, ohne ihn zu zerdrücken."
07.07.2000 01:16Rince
Lewton drückte Lavaelous die beiden Bücher in die Hand und machte sich gleich auf den Weg, zurück zur Wache.
Lavaelous blätterte im Buch des Bibliothekars, diesem sogenannten "Compendium Magickum".
Natürlich enthält ein Compendium viele magische Dinge und so suchte der Feldwebel einfach hinten im Stichwörterverzeichnis nach dem passenden Begriff.
"Mal sehen", murmelte er, während sein Zeigefinger die Seite herunterglitt, "gar nicht so einfach. Wo haben wir´s denn magische Phänomähne (sehr gut), magische Phänomähne (gut), magische Phänomähne (schlecht), magische Phänomähne (sehr schlecht) ah, da haben wir´s: magische Phänomähne (verflucht schlecht)."
Lav schlug die betreffende Seite auf.
Die anderen Wächter waren inzwischen auch wieder aus der Trommel herausgekommen und Atera lugte Lavaelous neugierig über die Schulter.
"Hey, da hört sich ja genau wie unser Problem an, das wir haben."
"Richtig", stimmte Lavaelous ihr zu "Es beschreibt genau den Zustand, den wir hier am Kunstturm haben. Eine geballte Ladung gesammelten Irrealismuses! Leider steht hier, daß die Entstehung unbekannt ist, genau, wie die Bekämpfung des Phänomähns."
"Das habe ich auch festgestellt", sagte der immer noch benommene Bibliothekar
"Du still sein! Niemand dir zu reden hat befohlen. Nehmen dir Beispiel an mir!", grollte Geröll den Bibliothekar an.
"Sei ruhig, Geröll!", wies Ptracy den Troll an. Sie wußte genau, wo man bei ihm den verbalen Schalter drücken mußte.
"Ja, lass ihn sprechen", stimmte Rascaal zu
Bestätigend nickte Geröll dem Bibliothekar zu
"Du gesehen. Das geschehen bei Sprechen ohne Erlaubnis. Ich gewußt, aber dir nur zeigen wollte", auch der Troll schien genau zu wissen, wo sein verbaler Schalter war.
"Ich habe das Phänomen beobachtet. Das begann damit, daß mich alle komisch anstarrten, und dann kam diese Wolke am Kunstturm. Daraufhin habe ich das Compendium Magickum gelesen. Leider findet sich darin keine Lösung für das Problem. Es wird allerdings auf die Geschehnisse mit Lorenzo dem Netten verwiesen. Ich dachte, ich könnte in eurer Ermittlungsakte eine Lösung finden.", fuhr der Bibliothekar fort
Ptracy machte einen Schritt auf den Bibliothekar zu. Dieser verfluchte gerade den Umstand, daß gerade ein Troll hinter ihm stand und ihm den Fluchtweg versperrte.
Wahrscheinlich wog der Bibliothekar gerade das kleinere Übel ab, als Ptracy in scharfem Ton fragte.
"Und warum bist du dann nicht einfach zu uns gekommen und hast uns dein Wissen mitgeteilt?"
Der Zauberer schluckte und überlegte sich genau, wie er es ausdrücken wollte.
"Nunja, ich... dachte, ich käme alleine die Wache besser voran.", quälte sich eine Stimme aus ihm heraus.
Ptracy nickte wissend. "Geröll, kannst du das mal eben für alle anwesenden übersetzen?"
Der Troll freute sich. Gerade war seine Sprechanweisung gekommen.
"Er sagen, daß alle Wächter zu doof seien und und es nur vermasseln würden.", übersetzte der Troll stolz.
"So sehe ich das auch", fuhr Ptracy den Bücherwurm an. "Und was steht in der Lorenzo-Akte über eine Lösung, Lav?"
Der Feldwebel hatte inzwischen weitergelesen und seufzte nun.
"Nunja, ich glaube die Akte haben wir umsonst gesucht. Denn diesmal können wir weder die direkte Ursache, wie damals einen Unfall im im Trakt für hochergetische Sudien, beheben, noch können wir den Resultat, wie damals Lorenzo, den Kopf abschlagen. Ich glaube wir müssen unsere eigene Lösung herausfinden."
"Und genau deshalb brauchen wir noch einen weiteren Mann", sagte Ptracy bestimmt, als sie in der Ferne einen heraneilenden Werwolf sah.
Rince blinzelte zum ersten mal, als ihm der Duft des klatschianischen Kaffees in die Nase stieg.
Im Gegensatz zu den Rote-Beete-Knollen war dies der verhältnismäßig angenehmere Wachmacher.
Nachdem die Wächter ihm den ersten Schluck eingeflößt hatten, erwachte der Kommandeur langsam.
"Wasnlos?", fragte er und schaute in die Gesichter einer versammelten Wachmannschaft.
Geröll verstand dies als eine Sprechaufforderung.
"Die Welt sein vor dem Untergang, weil sich Magie am Kunstturm sammeln und alles normal werden.", faßte der Toll zusammen "Wir auch keine Lösung dafür haben", fügte er stolz hinzu
Rince nickte.
"Ich glaub ich brauch nen Schnaps!"
Die versammelte Manschaft stieß einen tiefen Seufzer aus...
07.07.2000 12:12Daemon
Alles hat eine Ursache und eine Wirkung...
Ein meta-magisches Ereignis von der Größe einer Weltzerstörung ist eine gute Urschae für eine halblleere Flasche Hochprozentigen, die Wirkung eben desselben Phänomens schien bei Rince äußerst ausgeprägt. Mit langen Schritten durchmaß er den Raum von einer Seite zur anderen und fuchtelte mit den Armen herum.
"Wir müssen doch etwas tun können...", flüsterte Daemon Venezia zu, während er mit seinen Kopfbewegungen dem Kommandanten folgte, "...er wird sich noch in den Boden laufen, wenn er so weiter macht."
"Pst.", erwiderte Venezia, "Er wird schon noch darauf kommen, was wir tun müssen. Außerdem...", sie kicherte, "...kann so ein bisserl Bewegung ihm nicht schaden."
"Vielleicht, wie schlagen ab Kopf von Patrizier.", versuchte sich Geröll mit einem konstruktiven Vorschlag.
"Ja.", entfuhr es Pracy und hielt sich die Hand vor den Mund.
"Nun, wir werden diese Möglichkeit nicht vergessen, aber vielleicht suchen wir erst eine andere.", erwiderte Rince und setzte seine Runden fort.
"Wenn es zuerst den Bibliothekar erwischt hat,", fuhr Daemon auf und zeigte auf den Mann, der ziemlich bedrängt zwischen einem Vampyr und einem Werwolf saß, "heißt das nicht auch, daß die Ursache für all das in der Bibliothek sein muß?"
Die Wächter sahen ihn groß an...
07.07.2000 18:54Lavaelous
"Vergesst es: den Vorschlag braucht ihr gar nicht erst zu machen. Mich bekommt ihr nicht in diese dreimal verfluchte Bibliothek. Außerdem sind Frauen dort sowieso verboten." schaltete Esme sich ein.
Als alle diesen Satz verarbeitet hatten, Geröll war diesmal einer der schnellsten, rannten die Wächter wie auf Kommando los.
":Die ... Zeit... wird ... verdammt ... knapp!" schnaufte Ptraci ganz außer Atem. ":Esme ... war immer ... die...jenige ... die ... als ... erstes ... Verbote ... igno...rierte!"
Als die Wächter endlich an der Unsichtbaren Uni ankamen, schien es allen so, als sei die Uni immer einen Schritt weggerückt, während sie mühsam zwei gemacht hatten.
"Wenn sich jetzt alles so verhält, werden in der nächsten Zeit bestimmt viele fußkranke Wächter ihren Dienst nicht antreten!" äußerte sich Rince besorgt. ":Laßt uns reingehen!"
07.07.2000 20:01Atera
Hastig wollten sie den Speisesaal durchqueren, als sie auf ein paar dickleibige Zauberer stießen, die keuchend in einer Runde umherliefen.
Wo waren die vielen Speisen, die selbst gewaltige Tische durchbiegen ließen, wo die untrügliche Ruhe nach dem Festessen ?
Stattdessen stocherte der Erzkanzler in einem Salat herum und beobachtete dabei die sich abmühenden Zauberer.
"Was ist denn hier los?", fragte Rince verdattert.
"Oh, wir trainieren..müssen ein Vorblid für die Jugend sein..gesunde Kost..überhaupt die Jugend muß gefördert werden.." Der Rest ging im lautem Schmatzen unter. War das wirklich der Erzkanzler, der dort saß und gerade etwas gemüseähnliches verschlang?
Die Wächter beeilten sich schleunigst den Speisesaal zu verlassen.
"Da ist sie!", Atera deutete auf zwei hohe hölzerne Türen. Kein oktarines Flackern kroch daran hoch, es waren einfach nur zwei ganz normale Türflügel. Aber wer wußte schon wie es drinnen aussah. Vielleicht hatte sich noch mehr verändert. Ungeheuer, die in der Bibliothek lauerten, oder sie würden alle in komische rosa Fellknäuel verwandelt.
Niemand sagte etwas, Kommandeur Rince trat vorsichtig an die Türe heran. Seine Hand wanderte langsam zum Türgriff. Lautlos (und keinesfalls knarrend) schwangen die Flügel auf...
07.07.2000 21:17Steingesicht
... und Nichts, aber auch gar nichts Magisches war in der Bibliothek. Ein ganz normaler Raum, angefüllt mit Büchern in raumhohen Regalen und mit einer leichte Staubschicht bedeckt. Direkt neben dem Eingang stand ein Eichenholzschreibtisch mit einer grünen Schreibtischlampe in der eine ziemlich gelbe Glühbirne ihren Dienst verrichtete.
Dahinter sass einen Frau in einem Alter, das man einfach nicht schätzen konnte. Sie trug einen helle Bluse und eine Strickjacke hatte sie um die Schultern gelegt, weil sie als junges Mädchen (wann immer das war) gehört hatte, dass das modisch sei. Über den Rand ihrer goldberandeten Brille hinweg fragte sie die Wächter:
"Womit kann ich den Herren (?) dienen?"
Rince starrte die Bibliothekarin an:
"Waren sie hier schon immer tätig?"
"Aber natürlich, oder was dachten sie junger Mann! Wenn sie hier ihre Spässe treiben wollen, dann können sie gleich wieder gehen!"
"Verzeihen sie Fräulein, wir sind von der Wache und müssen hier einige Ermittlungen anstellen...."
"Also davon weiss ich nichts und überhaupt, wo kämen wir da hin wenn hier jeder hineinplatze und einfach in den Bücher wühlte!!!!!"
In dem Moment traf Lewton ein kleines Inspirationspartikelchen und er wusste wie sie an der Bibliothekarin vorbei kamen.
"Ja haben sie noch nichts von dem brutalen Verwüster gehört?"
"Wer!? Was!?"
Es schien also zu wirken.
"Na dieser Unhold der alles durcheinanderbringt: er hat die Lagerhäuser der Kaufleute umsortiert und in Opa Stibbons Buchladen hat er alle Bände nach den falschen Buchstaben georndnet!!!"
Die Bibliothekarin lief kreidebleich an und beeilte sich den Wächter Platz zu machen:
"..und wenn die Herren(?) Hilfe brauchen .....".
Doch da war die Truppe schon Schnellen Schrittes in den Regalreihen verschwunden.
....
Und da lag es.
Das OKTAV.
Das BUCH.
Das Buch der Bücher.
Es lag da.
Einfach so.
Kleine Funken von Magie sprühten einsam und verlassen aus seinem Deckel.
Die Ketten hingen lose an ihm herab.
Venezia, die inzwischen unter dem Tisch des Oktaves nachgesehen hatte, kam aufgeregt hervorgelaufen und rief:
" das müsst ihr euch ansehen!!"
Die Wächter schauten unter den Tisch und was sie da sahen war in der Tat seltsam.
07.07.2000 23:43Lewton
Der Hilfsbibliothekar und die Truhe hatten es sich gemütlich gemacht und futterten abwechselnd kalte Pellkartoffeln.
,,Guten Tag Rincewind!" begrüßte Kommandeur Rince den Hilfsbibliothekar. ,,Kannst Du mir bitte sagen, weshalb Du unter diesem Möbelstück hockst?"
,,Na dies ist doch mittlerweile der einzige normale Platz in ganz Ankh Morpork! Als mein Chef sich in einen Menschen zurückverwandelte, ahnte ich nichts Gutes und habe mich mit Vorräten eingedeckt! Weder Truhe noch ich haben Lust, uns in irgendeiner Form zu verändern, danke. Also versteckten wir uns im Kunstturm. Doch irgendwann wurde Truhe unruhig und sauste wie ein geölter Blitz unter diesen Tisch - so wurde dies unsere Zuflucht.
,,Der einzige normale Ort!" ließ sich der Bibliothekar aus des Gefreiten Gerölls Tragegriff heraus hören.
,,Du nur reden, wenn..."
,,Ruhig, Gefreiter!" zischte Korporal Ohnedurst.
Dieses mal funktionierte Gerölls `Stummschalter` augenblicklich.
Der Bibliothekar fuhr fort: ,,Kein Buch vom Format eines Oktav läßt sich längere Zeit die Fesseln der `Chaotischen Normalität` anlegen. Also wehrte es sich erfolgreich und lädt sich nun wieder auf."
,,Chaotische Normalität? Was ist das denn?" unterbrach ihn Leutnant Ptracy. ,,Werdet bitte etwas konkreter!"
,,Nun", sprach er mit einem süffisantem Lächeln , ,,würde es Mustrum Ridcully unter anderen Umständen zulassen, das Ihr mit seinem Zauberstab im Gürtel durch die Stadt spaziert? So etwas ist `chaotische Normalität`. Und wo die sich breitmacht, ist Schlimmeres nicht mehr weit."
,,Oh!"
,,Hm, interessant," murmelte der Kommandant.
,,Bibliothekar, ist das Buch eigentlich schon wieder voll geladen? Und, noch wichtiger, was geschieht, wenn es sich überlädt!"
,,Es ist noch nicht einmal zu Sieben-B Prozent geladen!" setzte er seine Erklärungen fort.
,,Wenn das Buch überladen ist, passiert nichts Schlimmes! Im Gegenteil! Es gibt die Magie frei und sie kann sich überall in der Stadt wieder frei verteilen!" strahlte der Bibliothkar.
,,So so!" meldete sich Rince. ,, Siehst Du eine Möglichkeit, das Oktav ohne Schaden für Wächterinnen und Wächter zur Spitze des Kunstturmes zu bringen oder so etwas wie hm,... eine magische Verbindungsleitung dorthin zu erstellen?"
,,Kein Problem!" rief der Ex-Orang-Utan, der langsam in Fahrt kam, Wir müssen nur..."
,,Neeeeeeeiiiiin!" rief es unter dem Tisch hervor.
Rincewind schnappte sich voller Angst um den Erhalt seines geliebten `Normalzustandes` das Oktav und sauste mit Truhe im Gefolge an den Verblüfften Umstehenden vorbei. 10 Sekunden unter seinem bisherigen Rekordtempo flitzte er aus der UU heraus und hatte bereits den `Hier-gibt-es-Alles-Platz` verlassen, als Ptracy es zum Fenster geschafft hatte.
Rince fasste sich als erster wieder: ,,Lewton?"
,,Keine Chance, Sir!" entgegnete der Obergefreite betrübt. ,,Rincewind hat seinen Geruch hier gelasse, er rennt einfach schneller als sein Duft. Und Truhe riecht nach rein gar nichts."
,,Na gut, Bibliothekar, Du kennst doch Deinen Gehilfen am Besten," sprach Kommandeur Rince, ,,wo würde er sich am ehesten verstecken?"
08.07.2000 01:56Rascaal Ohnedurst
"Gute Frage!" antwortete der Bibliothekar mit einem vorsichtigen Seitenblick auf Geröll "da er ein absoluter Feigling ist und außerdem sein geliebtes Oktav mit Sicherheit keinerlei Gefahr aussetzen würde, können an sich nicht so viele Orte in Ankh-Morpork in Frage kommen."
(Eine durchaus begründete Annahme, da fast jeder Ort in Ankh-Morpork auf die eine oder andere Art gefährlich ist)
Eine grübelnde Stille senkte sich über die Gruppe.
"Äääh, jetzt keiner mehr reden dürfen?" fragte Geröll, dem die plötzliche Stille nicht behagte.
"Doch, doch!" beruhigte ihn Rascaal "Hört mal, vielleicht sollten wir die Sachen getrennt angehen."
"Ist das wieder eine von deinen Rote-Beete vernebelten Phantasien, Ras?" fragte Ptracy mißtrauisch.
"Nein, aber es wäre doch viel effektiver, wenn wir uns teilen würden. Eine Gruppe sucht den Hilfsbibliothekar und Truhe, während die andere das Problem mit der magisch-oktarinen Übertragungsleitung zu lösen versucht."
"Aber was ist mit der Theorie, daß wir nur in einer großen Gruppe vor den Effekten der chaotischen Normalität sicher sind?" konterte Feldwebel Lavaelous und der neben ihm stehende Rince nickte bestätigend . " Nun, Korporal Ohnedurst?"
Rascaal versuchte schnell seine Gedanken zu ordnen. Warum konnte er auch nie die Klappe halten?
"Aber, aber wir sind doch inzwischen einen soooo große Gruppe mächtig intelligenter ..." Rascaal rang mit den Worten und blickte dann Geröll an " ...überaus starker Wächter! (Bei diesen Worten grinste Geröll stolz) Wir sind, Moment, eines, zewei, dereir, fia, fünneff.. .äääääh, nun, eben sehr viele und dadurch werden selbst 2 Gruppe noch groß genug, nicht wahr?"
Alle anderen Wächter blickten ein wenig zweifelnd auf den nervös herumfuchtelnden Vampir.
"Bibliothekar," wechselte Rascaal geschickt das Thema, um Zeit zu gewinnen und von sich abzulenken. "Leg doch mal bitte eben die Banane weg und erkläre uns, wie du dir das mit der Leitung vorgestellt hast!"
"Ösch 'is mm r' 'gnnff ....!" begann der Bibliothekar, wurde aber von Lewton mit einem warnenden Knurren unterbrochen.
Die Abneigung gegen Wesen, die mit vollem Mund redeten, war bei dem Werwolf schon fast zu einem Trauma geworden, seit er Korporal Ohnedurst kannte. Sein Kumpel hatte nämlich die überaus lästige Angewohnheit, mit anderen Leuten zu reden, während er seine unvermeidlichen Rote-Beete Knollen leersaugte. Das Ergebnis war jedesmal katastrophal. Der Bibliothekar schien verstanden zu haben und schluckte alles mit einem Mal hinunter.
"Es ist im Prinzip recht einfach!" fing er neu an "Man müßte nur eine oktarin leitfähige Schnur basteln und mit dieser die Spitze des Turms und die hier aufgestellte Halterung des Oktavs verbinden. Nur hier in dieser Halterung wäre es sicher genug, das Experiment zu wagen."
"Warum nur hier ?" fragte Rince neugierig.
"Ganz einfach:"sagte der Bibliothekar ernst, "ich möchte nicht in der Nähe sein, wenn das Oktav seine volle Ladung auf dieses...äh... Phänomen abgibt!"
"Klingt logisch!" sagte Lav, dem eine große Entfernung von irgend etwas, das Gewalt auch nur ähnelt, nur allzu recht war. "Und woraus bastelt man so eine Schnur?"
"Aus oktarinem Goldfaden!" kam die prompte Antwort "Wir haben einen kleinen Vorrat im Keller der UU, aber bei einem Kabel dieser Länge....!"
"Jaaaa....?" fragte Rascaal hoffnungsvoll.
"Müßten wir uns die restlichen Fäden aus den Umhängen der Zauberer holen. Die magischen Zeichen in ihren Umhängen und Gewändern sind aus diesem Material eingewebt." beendete der Bibliothekar seine Erklärungen.
"Hmm," grübelte Rince "Gruppe eins, sofern es diese geben wird, müßte sich also ausdenken, wie wir an die nötigen Meter Goldfaden rankommen, während Gruppe zwei versucht, dass Versteck des Hilfsbibliothekars ausfindig zu machen und das Oktav wiederzuholen."
"Und wo sollten wir anfangen zu suchen?" fragte Venezia von Rascaals Schulter.
"Wie wäre es mit der Leichenhalle in der Ulmenstraße? Dort ist es ruhig und kühl und die Chance auf einen Straßenräuber zu treffen ist vergleichsweise gering. Der perfekte Ort." platzte es aus ihm heraus und im selben Moment verfluchte er sich innerlich mal wieder für seine große Klappe.
09.07.2000 14:54Daemon
"Ähm...", meldete sich Obergefreiter Daemon wieder zu Wort, ".. ich muß hier auf etwas hinweisen.", er spürte die gewaltigen Blicke der versammelten Wächter auf sich und wurde etwas kleiner.
"*räusper*", machte er und fuhr fort: "Da sich hier langsam alles zum Normalen verkehrt, was mir eine regenlose Zeit beschert, worüber ich mich nicht bescheren möchte, was aber doch höchst ungewohnt ist und ich aber trotz allem im Gegensatz zu Rincewind, der ja mit dem Oktav geflohen ist und dadurch die Polizei-, also wohl eher die Wächterarbeit, empfindlich gestört, wenn nicht gar unmöglich gemacht hat, die Notwendigkeit, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen, sehe und deshalb loyal zu meinen Kameraden und Kameradinnen der wache stehe und ich desweiteren sagen muß, daß..."
Eine kleine Punktetafel erschien metaphorisch gesehen über dem Kopf des Wächters und tickerte rasch weiter, als Ptracy zu Daemon trat.
"WORAUF willst Du hinweisen?"
Der Obergefreite unterbrach sich und zuckte zusammen.
"Nun...", sagte er, "... da nicht nur ein vegatarischer Vampyr und ein nicht-menschenfressender Werwolf nicht dem "normalen" Schema entsprechen, tut mir leid, wollte euch nicht beleidigen, sondern auch diese Spezies an sich nicht in das Muster einer "normalen" Welt passen, können wir wohl davon ausgehen, daß wir auch in kleineren Gruppen sicher sind. Es ist nur so...", er machte eine Pause und sah besorgt in die Runde, "... wenn wir uns nicht beeilen, wird das der Realität auffallen und Lewton und Rascaal und einige andere hier werden...", er schloß die Augen und versuchte, unsichtbar zu werden, "...verschwinden.", stieß er hervor.
"Oh.", machte Rince, "Bist Du Dir da sicher?", dem Kommandeur fiel auf, daß er niemals mehr über die Vergangenheit des Wächters vor ihm erfahren hatte, das schien irgendwie nicht obligatorisch zu sein, bei Mitgliedern der Wache.
"Ziemlich.", sagte Daemon bedauernd, der sich wünschte, sich nicht ganz so sicher zu sein.
"Dann sollten wir uns wirklich beeilen.", sagte Lewton, die Wächter nickten, einige von ihnen mehr als die anderen.
"Diese Stadt beherrbergt eine Million Mensch... Bürger, und wir suchen einen davon, während wir aber nur einen davon suchen... na ja, wir suchen im Moment einen von ihen ganz besonders.", sagte der Obergefreite, "Während die andere Gruppe nur zu den Zauberern gehen müsste und ihnen die Fäden abschwatzen... eine Chance von eins zu einer Millionen oder eine eigentlich ganz einfache Aufgabe... meine Wahl steht fest."
"Gut.", erwiderte Rince, "Dann wirst Du Rascaal begleiten, der sich für die Suche bereits freiwillig gemeldet hat,", er lächelte den Vampyr sadistisch an, "Die anderen können sich ebenfalls eine Gruppe aussuchen und sich ihr anschließen, es muß nur irgendwann klar werden, wer wo ist."
"So, los geht´s, auf zum Speisesaal.", sagte der/die Ranghöchste der "Goldfaden-Sonder-Einsatztruppe", als Rascaal und Daemon mit ihrer Gruppe den Raum verlassen hatten.
09.07.2000 16:10Atera
Die kleine ausgesuchte Truppe Goldfaden lugte in den Speisesaal, wo die Zauberer gerade einen Salat verdrückten und irgendetwas von vitaminreicher Kost erzählten.
"Nun..äh..das größte Problem wird wohl sein, daß..äh die Zauberer noch in ihren Umhängen stecken.Hat irgendjemand einen Vorschlag?", fragte Rince. Die anderen schienen angestrengt zu Grübeln.
"Hmm, wir könnten sagen die Mäntel müßten gewaschen werden.", schlug Steingesicht vor, der anfangs gedacht hatte, die Fäden zu besorgen wäre eine leichte Aufgabe, doch ganz vergessen hatte, daß wohl die Zauberer wahrscheinlich etwas dagegen haben würden.
"Und wenn wir ihnen einfach erzählen, was wir vorhaben?", bemerkte Atera.
"Hmm, ich weiß nicht so recht...Aber ein Versuch wär es wert. Laßt mich reden, wer weiß wie normale Zauberer reagieren.", sagte Rince und trat auf die Zauberer zu.
"Männer..ähm..Zauberer wir brauchen eure Hilfe", begann Kommandeur Rince.
Zu dieser Zeit in einem anderen Stadtteil von Ankh-Morpork schlich die Gruppe "Rincewind suchen und Octav wiederbeschaffen" zum Eingang des Leichenschauhauses.
"Wer bei Offler hatte diese dämliche Idee..", begann Venizia, verstummte aber, als Rascaal sie scharf ansah.
"Still jetzt!", zischte Daemon und drückte die Klinke langsam herunter. Ihm war die Sache so schon unheimlich genug. Warum sollte sich Rincewind im Leichenschauhaus verstecken? Außerdem manche Tote hatten etwas dagegen, wenn man sie in ihrer Ruhe störte..
Die Tür öffnete sich nicht, Daemon rüttelte versuchsweise noch ein paar Mal an der Klinke, doch nichts tat sich.
"Abgeschlossen.", murmelte Rascaal.
"Dann kann Rincewind aber auch nicht dort drinnen sein.", schlußfolgerte Venizia.
"Vielleicht hat er ja abgeschlossen.",bemerkte Lewton. Er wollte noch etwas hinzufügen, als in dem Moment ein Karren, gezogen von einer verhüllten Gestalt, um die Ecke bog.
10.07.2000 16:02Rascaal Ohnedurst
Rascaal und die anderen drehten sich so ruckartig um, daß Venezia sich auf Rascaals Schulter schon wieder so stark festhalten mußte, daß dieses Mal ein Stück aus der anderen Seite des Umhangs dran glauben mußte.
- Ooops, dachte Venezia voller Schrecken, ich befürchte, bald muß ich es beichten, denn inzwischen dürfte ein ziemlicher Durchzug in seiner Wäsche herrschen!
Sie steckte den Fetzen zu dem ersten und nahm sich vor, Rascaal vielleicht, eventuell, unter Umständen, gewissermaßen bald über die Löcher in seinem Umhang zu informieren.
Die Gestalt kam näher und mit ihr ein Geruch, den sowohl Rascaal, als auch Lewton zur genüge kannten: Der Gestank von Verwesung, gemischt mit dem Gestank einer gehörigen Portion gegrilltem klatschianischen Schleicholms, wie er nur in Hagars Rippenstube zubereitet wird. Dieser Umstand machte die Identifizierung der verhüllten Gestalt zu einem Kinderspiel.
Es war Haufen-Hubert, der bekannteste unter den städtischen Leichenfahrern. Normalerweise hatte diese Fahrer nur den Auftrag, die nächtlich gefundenen Leichen, von denen keiner Notiz nahm, auf einen speziell dafür mit hohen Seitenkanten versehenen zu werfen und in das Leichenhaus zu bringen. Dort wurde dann entschieden, welcher Leichnam einen Beerdigung verdiente und welcher einfach nur in den Ankh versenkt werden würde. (Letztere Möglichkeit veranlaßte einige Leichname, wieder aufzustehen und als Untote weiter zu existieren) Haufen-Hubert hatte die Kunst des Stapelns allerdings perfektioniert und auf keinem anderen Wagen stapelten sich so viele Leichen, wie bei ihm.
,,Hallo Hubert!" grüßte Lewton den Stapler ,,Reiche Beute heute nacht?"
,,Nein." erklang die glockenhelle und unschuldig klingende Stimme von Hubert, die eher zu einer Nachtigall gepaßt hätte, wenn es solch wohlklingende Vögel in Ankh-Morpork gegeben hätte. ,,Seit ein paar Nächten wird kaum noch einer in dieser verlausten Stadt umgebracht. Es ist, als wenn die große Nächstenliebe auf den Straßen ausgebrochen wäre!"
Die Wächter warfen sich vielsagende Blicke zu.
,,Hubert," bat Rascaal, ,,könntest du uns vielleicht kurz die Leichenhalle aufschließen?"
10.07.2000 23:51Lavaelous
,,Wieso denn? Die steht doch immer offen. Wer sollte den Leichen klauen? Ghouls gibt es meines Wissens nach schon seit ewigen Zeiten nicht mehr in Ankh-Morpork und Wertvolles haben die eh nicht bei sich!" antwortete Hubert.
,,Weil du ihnen alles abnimmst!" warf Rascal scheinheilig ein.
,,Was sind Ghouls?" wollte Venezia wissen.
,,Das sind abscheuliche Wesen die sich von Leichen ernähren.", erklärte Atera angewidert. ,,Bin vor langer Zeit mal einem begegnet, die lassen nicht mal Untote in Ruhe!"
Hubert, der seine Leichen loswerden wollte, trat kräftig gegen die Tür. Diese sprang mit einer direkt unheimlichen Stille auf.
Die Wächter bewegten sich ganz langsam hinein. Die, die schon mal in einem Leichenschauhaus waren, mit deutlich mehr Widerwillen als die anderen. Wahrscheinlich wußten sie noch, wie unheimlich es darin sein konnte.
Innen herrschte im wahrsten Sinne des Wortes TOTenstille.
Doch was war das? Wenn man genau hinhörte, wie der Obergefreite Lewton, konnte man ein unterdrücktes Atmen hören. Lewton deutete den anderen an, sich ganz normal zu verhalten und schlich sich langsam näher und blieb dann verdutzt stehen.
Das was er da sah, konnte er einfach nicht glauben und er nahm an, dass ihm seine Augen einen Streich spielen wollten. Also machte er sie zu und versuchte mit seiner Nase zu sehen. Diese teilten ihm aber das selbe wie seine Augen mit.
Er öffnte seine Augen also wieder und sah genauer hin.
,,Was ist denn los?" wollte Daemon wissen.
,,Kommt her und seht es euch an, sonst glaubt ihr mir das nicht."
Die Wächter kamen zu Lewton und sahen dann ...
11.07.2000 10:39Daemon
Die Zauberer verarbeiteten noch immer den Schock, denen ihnen Rince zugefügt hatte.
"Seht mal,", versuchte der es noch einmal vorsichtig, "Es ist zum Wohl der gesamten Welt."
"Aber...", begann der Dekan wieder zu jammern, der Erzkanzler klopfte ihm beruhigend auf die Hand.
"Ruhig, Dekan, ruhig. Wir müssen jetzt stark sein, so schwer es uns auch fällt."
"Wie ist das möglich", flüsterte Atera Ptracy zu, "Män... Zauberer, die sonst jeder Gefahr mit unbeirrbarer Ignoranz entgegen gesehen haben, werden jetzt beim kleinsten Anzeichen davon zu jammernden Memmen."
"Vielleicht ist es das, was man von alten, dicken Männern erwartet.", erwiderte die Angesprochene.
"Ich frage mich, was passiert, wenn Rince ihnen sagt, was er von ihnen will.", ließ sich Esme vernehmen, "Bisher ist er nur bis zum ersten Staz gekommen."
...
11.07.2000 13:55Atera
Rince räusperte sich und nach einem Blick auf die Zauberer begann er von neuem.
"Also wir bräuchten..ähm..eure Umhänge." , brachte er kurz hervor. Erwartungsvoll warteten die Wächter, wie denn die Zauberer darauf reagieren würden. Stille, niemand sagte etwas.
Schließlich:
"Er braucht was?"
"Wir bräuchten eure Umhänge, um Ankh-Morpork zu retten.", wiederholte Rince lauter.
"Ach so.."
Stille.
Dann brach das Chaos aus.
Grelles Licht fiel durch die hohen Fenster, die Zauberer schrien entsetzt auf. Das oktarine flackernde Licht verlieh den Gegenständen unheimliche Konturen, es war, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. Rince begann zu einem Fenster zu laufen. Atera nahm es jedenfalls an. Es sah mehr nach einem Rucken aus. Zuerst stand er an dieser Stelle und nach dem nächsten Aufblitzen des Lichts, sah sie ihn schon woanders.
Er rief etwas. Es dauerte etwas und hinterher konnte sie nicht mehr sagen, wie, aber schließlich stand sie mit Rince an einem der Fenster und starrten den Kunstturm an. Nach und nach, beziehungsweise ruckartig, trafen die anderen Wächter ein. Sie blickten alle den Kunstturm an.
Zuerst sah es so aus, als ob er die ganze gesammelte Magie wieder in die Stadt abgab, aber dann erkannte Atera das die restliche Magie, die letzten Tropfen sozusagen, vom Kunstturm angezogen wurde. Ein geballte leuchtende Kugel schien sich an der Spitze des Turms zu formen. Sie wurde größer.
"Sieht aus"
"als ob uns"
"keine Zeit mehr"
"bleibt mit den"
"Zauberen zu verhandeln.", vernahm Atera aus dem Mund des Kommandeurs.
"Schnappt euch den Mantel des Erzkanzlers, der müßte reichen!" Die Wächter stürmten los, rasten auf den Erzkanzler zu, der nur entsetzt den Mund mehrmals auf und zu machte. Ein Tumult entstand, als viel zu viele Wächter viel zu wenig Mantel von viel zu viel Erzkanzler reißen wollten. Leider kam der Ellenbogen auch vermehrt zum Einsatz, irgendjemand schwing sogar eine doppelseitige Wurfaxt und hinterher grenzte es an ein Wunder, daß der Erzkanzler noch lebte und sie außerdem sogar die Fetzten eines Zauberumhanges in den Händen hielten.
"Schnell, schickt eine Taube los! Wir müssen uns irgendwo treffen, wehe wenn die das Oktav noch nicht haben. Die Zeit drängt!", rief Rince.
Eine Taube flog hoch, flackerndes Licht verwirrte sie kurzeitig, dann aber fand sie den rechten Weg. Die Dächer der Stadt breiteten sich unter ihr aus, sie flog eine Straße entlang, wich hastig einem Wasserspeier aus, dann endlich sah sie einen erbärmlichen Trupp im Leichenschauhaus verschwinden. Die Wache.
Die Taube setzte zum Steilflug an, wurde schneller, flog pfeischnell auf die halb geöffnete Türe zu und prallte ab, als Rascaal sie hinter sich zuzog.
Die Gruppe "Rincewind suchen und Oktav wiederbeschaffen" bemerkte in dem fensterlosen Leichenschauhaus nichts von den chaosartigen Zuständen da draußen. Und sie bemerkten auch nicht das Geräusch, das sich anhörte, als ob eine Brieftaube an einer massiven Holztüre abprallte.
Nein, sie starrten nur auf das eigentümliche Bild, das sich ihnen bot.
11.07.2000 15:25Lewton
Es war fast etwas wie ein Idyll, im hintersten Winkel der Leichenhalle.
Ein mittlerweile leise schnarchender Hilfsbibliothekar hatte sein müdes Haupt auf eine Holztruhe gebettet.
,,Äh, hatte sie nicht mal Beine?" flüsterte Venezia Korporal Rascaal ins Ohr.
,,Hmpf-ja-jetzt-aber-leise!"
Zu spät, Rincewind schreckte hoch, rief, ,,auf, Truhe!" und wollte durch eine Beinahelücke in der Mauer der ihn umgebenden Wächter hindurchschlüpfen.
,,Autsch!" rief der Obergefreite Steingesicht und hielt ihn im nächsten Moment im Griff.
Truhe sah es gar nicht ein, `Herrchens` Beispiel zu folgen: sie verweilte stur an ihrem Platz.
,,Wißt ihr was, das bedeutet?", sagte Lewton mit einem irren Grinsen.
,,Gute Polizeiarbeit?" startete Venezia eine `Versuchstaube`.
,,Das auch, doch wenn Steingesicht nun wieder völlig materialisiert ist, muß etwas mit der Magie passiert sein und wir sind trotzdem nicht verschwunden! Also hat Daemon doch nicht ganz recht mit seiner Theorie. Ich zum Beispiel, kann mich beim besten Willen nicht in einen Werwolf verwandeln, und Du, Rascaal, hast Deine vornehme Blässe völlig verloren. Und , äh Feldwebel Atera... "
,,Die meinte vorhin, wir kämen nie aus den Füßen, sie ginge zur Unsichtbaren Universität." ergänzte Steingesicht.
,,Oh oh, wenn das Leutnant Ptracy mitkriegt..." sorgte Rascaal sich.
,,Nun zu Dir, Rincewind!" grollte Lewton und ließ die Handknöchel laut knacken.
Steingesicht, der Rincewind sicher im Polizeigriff hatte, schaltete sofort: ,, Aber aber Kollege, bei der jetztigen Lage ist der Delinquent bestimmt kooperativ - oder, Rincewind? Du willst doch auch, das Truhe wieder zum Leben erwacht?"
,,Ja ja ja..." sprudelte es aus Dem hervor.
,,Gut, nahm Lewton den Ball an, ,,dann mußt Du uns auch helfen, wir vereidigen Dich hiermit zum Hilfswächter!"
Nach der umständlichen aber kurzen Zeremonie öffnete Rincewind Truhe und zog aus den traurigen Resten ihres früheren Inventars [Socken, müffelnde Socken - die Redaktion erspart euch die übrigen Details] das mittlerweile etwas besser geladene Oktav unter Mithilfe von Lewton und Rasccal hervor.
In Windeseile machte sich der erfolgreiche `Oktav-Trupp` zur UU auf, in ihrer Mitte ein bereitwilliger neuer Hilfswächter.
11.07.2000 23:06Rascaal Ohnedurst
Kaum waren sie aus der Tuer der Leichenhalle getreten, als Steingesicht, der die Gruppe aus Freude an seiner neugewonnenen Stofflichkeit anfuehrte, ueber die noch immer bewusstlose Taube stolperte. Laut fluchend schlug er auf das harte Pflaster und prompt fielen ihm wieder die Nachteile eines festen Koerpers ein. Die Schmerzen!
Rascaal, dem inzwischen gluehend heiss war (dabei war seine Koerpertemperatur, seit er Vampir war nie ueber die Zimmertemperatur gestiegen), riss der Taube die Mitteilung ab und reichte sie an Lewton weiter, waehrend er sich mit Venezia um die arme Taube kuemmerte. (nur weil bei jemandem das Herz nicht mehr schlaegt, heisst es nicht, dass er keine Gefuehle haben kann.).
Lewton ueberflog die Nachricht kurz und spaehte dann vorsichtig um die Ecke, Richtung Kunstturm, den nun ein rythmisches Wabbern zu umhuellen schien.
"He, Leute," kam mit einem Mal die zutiefst verunsicherte Stimme von Daemon, der das Oktav in seinen Haenden trug, "wenn ihr mal etwas richtig Unheimliches sehen wollt, dann schaut euch mal das Oktav an! Koennen Buecher einen Herzschlag haben?"
Selbst der Hilfswaechter Rincewind drehte sich nun zu Daemon um und trat mit den anderen an das Oktav heran. Das grosse Buch mit dem schweren Ledereinband schien in Daemons Haenden zum Leben erwacht zu sein und der Einband spannte und entspannte sich in gleichmaessigen Abstaenden. Lewton spaehte nun mit Rascaal noch einmal vorsichtig um die Ecke.
"Das gleiche Pulsieren, wie bei dem Buch,oder?" suchte Lewton die Bestaetigung bei dem Vampir, der mit Hilfe von Venezia die Taube inzwischen wiederbelebt hatte, welches sie mit einer spontanen Darmentleerung auf deren Schuhe gedankt hatte.
"Stimmt, da besteht eindeutig ein Zusammenhang! Ausserdem glaube ich, dass das Oktav langsam staerker wird. Es wirkt so, so selbstbewusst!" antwortete der Vampir.
"In der Nachricht heisst es, wir sollen uns verdammt nochmal beeilen, da die Zeit knapp wird und uns mit ihnen auf der hoechsten Galerie in der Bibliothek der UU treffen!" las Lewton den anderen vor.
"Dann mal los! Veni, hoer auf, die Taube reiten zu wollen und der Rest nimmt jetzt gefaelligst die Beine in die Hand." kommandierte Rascaal ungeduldig.
"Lasst uns bloss hoffen, dass sie anderen genauso gut Seile knuepfen koennen, wie sie Briefe schreiben!" murmelte Steingesicht, als sie zu rennen begannen.
12.07.2000 00:13Ayami
Rennen, rennen, rennen, verschnaufen, weiter rennen... Die Wächter rannten wie noch nie in ihrem "Normalen Leben". Sie schafften es sogar fast mit Rincewind mitzuhalten.
Ayami rannte hinterher und fand es schön, mal nicht das Gefühl zu haben jemanden aussaugen zu müssen oder zu fliegen. Sie hatte das Gefühl "normal" zu sein. Es ging manchen bestimmt auch so, aber vieleicht waren sie nicht so glücklich damit wie Ayami. Sie dachte daran, dass die Scheibenwelt eigentlich so besser ist für sie und sie. Aber sie war nun Wächterin und verworf den Gedanken gleich wieder und schämte sich im Innern, so etwas gedacht zu haben. Dafür rannte sie gleich noch schneller, was ihr aber nur Seitenstechen brachte.
Als sie auf den `Hier-Gibt`s-Alles-Platz` kamen, blieben die Wächter und Wächterinnen aprupt stehen und starten in Richtung Kunstturm. Es klappte allen die Kinnlade runter(was eigentlich schon komisch war, weil es alle zur gleichen Zeit taten).Sie sahen den Kunstturm und auf ihm eine riesige Kugel aus octarinem Licht, das zu allen Seiten blitzte. Sie fassten sich wieder, als Rincewind entsetzt aufschrie und zur UU rannte. Die Wächter machten ihre Münder zu und rannten Rincewind hinterher.
Als sie ankamen, lief Rince ihnen schon entgegen und schrie: "Habt ihr das Oktav?"
"Ja", stieß Rascaal gerade noch heraus und kippte fast um. "Gut,schnell her damit!" rief der Kommandeur.
Ras reichte Rince das Oktav und verschnaufte erst mal und alle anderen in der Gruppe machten es ihm gleich. Vor allem Steingesicht holte tief Luft, denn er war es nicht gewöhnt, rennen zu müssen.
Die andere Wächtertruppe hatte schon fast alles zusammen geknotet was an Goldfäden da war. Jetzt musste nur noch jemand da rauflaufen. Doch bei dem Anblick auf die Kugel oberhalb des Kunstturms wurde einigen Wächtern ganz mulmig....
12.07.2000 17:52Atera
Die eine Gruppe Wächter verschnaufte ersteinmal ausgiebig, während Rince und die anderen noch wie wild die letzten Fäden zusammenknoteten. Schließlich gesellten sich die anderen auch noch hinzu und gemeinsam knüpften sie ein langes Seil. Die ganze Zeit über vermieden sie es aus dem Fenster zu schauen, doch in ihren Köpfen ballte sich die leuchtende Kugel zu schier unendlicher Größe.
Rince wischte sich den Schweiß von der Stirn und betrachtete ihre Arbeit. Vor ihm breitete sich ein arg dünnes Seil aus, er hoffte nur, daß die Knoten hielten.
"Nun ja..", begann er und suchte nach den rechten Worten."Gute Arbeit, Wächter." Im Hinterkopf dachte er, es ist eine Chance von einer Million zu eins, aber es könnte klappen.
Mit einem festen Knoten verband er das Seil aus Goldfäden mit der oktarinen Schnur, die der Bibliothekar ihnen gebracht hatte.
"Jetzt können wir nur hoffen, daß das Seil lang genug ist. Hilfswächter Rincewind, verbinde das Oktav mit dem Seil!"
Hilfswächter Rincewind, der die ganze Zeit über fleißig mitgeholfen hatte, wickelte unbeholfen ein Teil der Schnur um das Oktav.
"Äh..?"
"Ja, was ist denn, Lewton?"
"Wer..befestigt jetzt das andere Ende der Schnur am Kunstturm?"
Stille. Merkwürdigerweise bemühten sich alle Wächter einen Punkt drei Meter neben Rince anzustarren.
"Keine Freiwilligen? Hmmm, wir bräuchten jemanden, der auf dem schnellsten Weg zum Kunstturm käme. Wendig, schnell, der am besten noch durch die Luft fliegen könnte..."
Merkwürdigerweise richteten sich jetzt die Blicke auf eine bestimmte Person.
12.07.2000 18:39Lewton
,,Sehe ich so aus, als hätte ich Flügel?" murrte Daemon.
,,Nein, doch ich leihe Dir gerne meinen Besen.", antwortete Esme gönnerhaft.
,,Wieso ausgerechnet ich?" Daemon fühlte sich etwas in die Enge getrieben, da er die Antwort bereits zu ahnen glaubte: `Du hast uns das Ding zusammengebraut, jetzt sieh zu, dass es verschwindet!`
,,Kollege, eine einfache Frage,`` fuhr die Gefreite Wetterwachs fort. siehst Du hier auch nur einen Deiner Artgenossen oder irgendwelches Kerkerdimensionsgewürm?"
,,Äh, nein!" Der Obergefreite fühlte sich auf einmal sehr solidarisch mit Herrn Zwiebel...
,,So so," bohrte sie weiter, ,,und weshalb ist das Deiner Meinung nach so, oder hast Du keine?"
,,Stimmt!" rief Rince. ,,Es müßte normalerweise von Denen nur so um das Oktav herum wimmeln! Nach dem, was wir so herausfanden, macht das äh... diese Erscheinung da draußen nicht hinter den Stadttoren halt und gerade Dämonen und hm... unbeschreibliche Kreaturen sind doch sonst so gut darin, ihren A.. Allerwertesten zu retten."
,,Das ist doch simpel!", warf Daemon ein. ,,Wir Dämonen sind immun gegen diese Form der Magie, da wir sie in kleineren Dosen doch sel... O Verflucht!"
,,Ach," schnappte Oma Wetterwachs, ,,weshalb bist Du dann nicht längst unterwegs nach dort!"
Sie zeigte auf die Spitze des Kunstturmes.
,,Nun äh, weil ich hm äh...!"
,,Sprich!" herrschte Feldwebel Atera ihn an.
,,Nun, ich hab Höhenangst, ich falle bestimmt vom Besen!" druckste Daemon kleinlaut herum.
,,Diesem Dämon kann geholfen werden!" bemerkte Rascaal mit einem süffisantem Lächeln.
Er zog den Leimtopf des Bibliothekars aus seinem Umhang, den dieser bei seiner Kollision am Ausgang der `Geflickten Trommel` verloren hatte und sprach zu Esme:
,,Gefreite, ich zahle Dir einen neuen Besen, wenn wir das hier heil überstehen sollten!"
12.07.2000 20:08Lewton
,,Halt!", rief Esme. ,,So war das nicht gemeint!"
,,Wie denn jetzt?" wollte Leutnant Ptracy entnervt wissen.
,,Durch den Kontakt des Oktav mit der Goldschnur wäre Daemons Besensritt so lange gesichert, wie er sie in der Hand hält. Doch sobald er die Schnur am Kunstturm befestigt hat und loslässt, kann es passieren, das die Magie den Besen für Sekunden völlig verlässt, bevor das Oktav sich überladen hat und die Magie wieder abgibt. Dann stürzt der arme Bursche wie ein Stein zu Boden! ...Oh, sagte ich gerade `der arme Bursche`?" Erschrocken hielt sich Oma Wetterwachs den Mund zu, bevor noch mehr Derartiges hinausschlüpfen konnte.
,,Nett, daß ich das jetzt auch mal erfahre!" murrte Daemon beleidigt.
,,Wir haben absolut keine Zeit mehr für derbe Späße!" unterbrach Hilfswächter Rincewind die Beiden.
,,Richtig," tönte es von Rascaals Schulter, ,, ein Obergefreiter Daemon, der über Höhenangst klagt und nur beleidigt herumknurrt, statt Blitze heruntergehen zu lassen - Esme Wetterwachs verwandelt sich in eine mitleidsvolle Person... Kollegen, es wird eng!"
,,Verflucht eng, Gefreite Knurblich!" ergänzte der Kommandeur: ,,Jetzt sind Ideen gefragt!" sprach Rince und schaute erwartungsvoll in die Runde.
,,Ja, mir fällt da etwas zu ein... !" rief OG Steingesicht und rannte in die Schatzkammer der Unsichtbaren Universität, um wenig später mit ein paar Streifen Oktarin wieder zurückkehren.
,,Kein Gold, aber haufenweise Oktarin!" strahlte er.
"Das ist ganz `wunderbar`," wollte Lewton erfahren, ,,doch was fangen wir mit dem Zeugs an?"
Steingesicht fuhr seelenruhig und unbeirrt mit der Ausführung seiner Idee fort und ließ sich von Korporal Ohnedurst Notizblock und einen Stift geben. Rasch zeichnete er einen deutlich erkennbaren Enterhaken mit Oese auf.
,,Aah!" Verständnis leuchtete in den Gesichtern der Umstehenden auf.
,,Gefreiter Geröll," rief der Temporär-Ex-Wachegeist, ,,würdest Du das Oktarin bitte so wie es hier gemalt ist hinbiegen?"
,,Gut, ich machen!"
Wenig später war ein perfekter oktariner Enterhaken via Goldschnur mit dem Oktav verbunden.
,,Und, wie geht es nun weiter?" bohrte Rince nach.
,,Öm äh, mal überlegen..." spielte Steingesicht Unwissenheit vor, da er genau wusste, wie sehr es der Kommandant liebte, selbst geniale Einfälle zu haben.
,,Ist doch logisch!" freute sich Rince. ,,Wir brauchen Mustrum Ridcullies Armbrust!``
,,Das wir darauf nicht selbst gekommen sind...!", spielte Feldwebel Atera mit.
Die von den ungewohnten sportlichen Aktivitäteten ermüdeten Zauberer lagen inzwischen schnarchend herum, wo sie gerade der Schlaf `in die Arme genommen` hatte.
Als Rince sich die Armbrust aus dem Haufen von Zauberstäben herausangelte, fiel ihm noch etwas ein.
,,Leutnant Ptracy, bevor sich hier wieder alles einrenkt, leg bitte Ridcullies Stab wieder zurück,
wir wollen hier doch keinen äh... weiteren Ärger haben, wenn die Kerle aufwachen."
13.07.2000 13:24Lewton
,,Mist, der Schuß ging daneben." bemerkte Rince und holte Schnur und Enterhaken wieder ein.
,,Nicht aufregen, Kommandeur," versuchte Venezia zu trösten, es ist eine Chance von Eins zu einer Million, also..."
,,Also muß das in Neun von Zehn Fällen klappen." unterbrach Rince sie unwirsch. ,,Gut bevor ich mein Glück wieder versuche, Korporal Rascaal, Ayami und die anderen Vampire, tragt besser noch etwas mehr Sonnenschutzcreme auf, man kann nie wissen... und Atera, überprüfe noch einmal Deine Nähte!"
Klaglos fügten sich die Angesprochenen und wiederholten die Verrichtungen zum zweiten mal innerhalb von 5 Minuten. Angesichts der momentanen Situation und bei des Kommandeurs Laune war es besser, ihm nicht zu widersprechen.
,,Na gut, zweiter Versuch. Diesmal _wird es klappen_!"
Der Enterhaken schoß zielstrebig zur Spitze des Kunstturmes und blieb in einer Verzierung hängen, die wegen des Waberns des kurz vor der Implosion stehenden magischen Sturmes kaum zu erkennen waren.
Ein baumdicker blauer Strahl fur über die Goldschnur auf das Oktav zu, während der die Sturmwolke mit einem beinahe klagenden Geräusch rasch in sích zusammen schrumpfte.
,,In Deckung, Wächter!" brüllte Rince und warf sich zu Boden, wo schon alle Anwesenden längst Schutz gesucht hatten.
Das sich wie gierig vollsaugende Oktav wuchs fast zu einer perfekten Kugelform heran, bevor es sich in unzähligen dünnen Magiestrahlen in alle Richtungen gleichzeitig entlud.
Wenige Sekunden später war der Himmel über Ankh-Morpork wieder mit bleigrauen Wolken verhangen und eine dünner, aber unverkennbarer Geruchsspur vom Gestank des Ankh wehte herein.
,,Und war es das jetzt, oder muß ich hier noch länger meine Zeit hier verschwenden?" beschwerte
beschwerte sich die Gefreite Wetterwachs, während sie aufstand und sich den Staub von der Kleidung klopfte.
,,Das werden wir gleich wissen!" rief Lewton, verließ den Raum und kehrte kurz darauf als Werwolf zurück. ,,Ja." knurrte er.
,,Was geht hier vor!" donnerte da ein aufgebrachter Erzkanzler hinter ihnen.
Mustrum Ridcully hätte in seinem Zorn wahrhaft majestätisch ausgesehen, bewaffnet mit einem funkensprühenden Zauberstab, wenn er nicht gezwungen gewesen wäre, seine Blöße mit einer der übergroßen Servietten des Dekans zu bedecken.
,,Sprecht!"
Rince blinzelte Steingesicht rasch verschwöreririsch zu.
Ein paar Minuten später tischte der Wachegeist dem Versammelten Kollegium der Unsichtbaren Universität im Speisesaal die haarsträubendste Lügengeschichte seiner Existenz auf. Er schloß mit den Worten:
,,und so haben die Zauberer der U U heldenhaft die Scheibenwelt gerettet!"
Nun war für das Oratorium die Welt wieder in Ordnung. Mit herzhaften Armbewegungen fegten sie das verhaßte Grünzeugs von den Tischen und riefen nach Schinken, Schweinebraten und Süßspeisen.
,,Mir bitte eine halbe Scheibe Mond!" bat der Quästor.
Der Erzkanzler jedoch nahm den Kommandeur beiseite und sagte leise : ,,Und nun erzähl, mir, was wirklich geschah!"
,,Na gut, folge mir." entgegnete dieser.
In der Bibliothek:
Während Rince noch nach Worten rang, sah Ridcully an sich herab, betrachtete nachdenklich Oktav und Goldschnur und unterbrach des Kommandeurs Bemühungen: ,,Nein, erkläre mir lieber nichts - es ist bestimmt besser so, wen ich nicht Bescheid weiß!"
..Ugh ugh!" pflichtete ihm der Bibliothekar bei.
,,Na gut.", seufzte Rince und reichte dem Erzkanzler seinen Wächterumhang.
[Etwas später, außerhalb der U U]
Die Wächter überquerten mit einigen Unterbrechungen den Hier-Gibt-Es-Alles-Platz:
Lewton spendierte einer freudestrahlenden Gefreiten Knurblich eine randvolle Tüte mit Schnappers Würstchen, während die Übrigen immer wieder versonnen lächelnd stehenblieben, um dem Treiben der Diebesgilde zuzusehen.
,,Rascaal, Lewton, schlaft euch gut aus, denn nachher, nicht vergessen, Wächter..."
,,Treffen in der geflickten Trommel" erscholl es vielstimmig über den Platz.
13.07.2000 17:53Rascaal Ohnedurst
Vor der Leichenhalle blickte Haufen-Hubert stolz auf seinen Karren. Nun würde er noch erfolgreicher werden, da er sich ganz auf das Stapeln der Leichen konzentrieren konnte. Er hatte seinen Karren mit einer neuen Zugvorrichtung ausgestattet, an deren Ende niemand anderes als Truhe stand, ungeduldig mit ihren hunderten Füßen scharrend, bereit den Karren in die endlich wieder stinkende und gefährliche Nacht hinauszuziehen!
13.07.2000 19:45Daemon
"Prost!"
Die Gläser und Becher prallten zusammen. Einige Schlucke folgten, dann etwas, daß man aus Rücksicht auf feinfühlendere Leser Rülpser nennen möchte.
"Jetzt haben wir es geschaft.", schloß Rince und nahm einen weiteren Becher in Angriff.
"Aber, was ist, wenn der Goldfaden reißt?", gab Ptracy zu Bedenken.
"Nun..", Rince überlegte eine minimale Zeitspanne, "Das letzte Mal hat es mehrere Generationen gedauert, bis dieses Phänomen auftrat, ich denke...."
"Ich auch.", schloß sich Esme an.
"Ich auch, sollen sich die anderen drum kümmern.", sagte Rascaal.
"Dann ist jetzt wirklich alles gut?", fragte Venezia.
"Ja.", erwiderte Daemon, "Jetzt ist alles wieder gut."
Er sah aus dem Fenster und sah gewaltige Regenwolken am Nachthimmel aufziehen, schwärzer noch, als die mond- und sternlose Nacht. Alles war gut.
13.07.2000 20:19Steingesicht
Der Wirt der 'Weintraube' war ein wenig ver wirrt über die seltsame Runde die in der hinteren Ecke des Lokals sass: Schon die sechste Runde Wächtergedeck und der zweite Eimer Erdnüsse hatte sie bestellt. Ein normaler Wächter lag spätestens nach dem zweiten Gedeck mit Ankh-Bräu und einem Fingerhut Knieweich unter dem Tisch.
"Schie hat misch verlaschen" schluchzte die Gestalt am Kopfende, es war kein geringerer als der Ex-Hilfswächter Rincewind "nach all den Jahren, und schetzt schziet sie einen altn Karrn un esch macht ihr anscheined noch Schpasch"
Mit einem lauten plumpsen ruschte er unter den Tisch.
"Ugh"
"Nagut wir teilen uns sein letztes Gedeck, aber die Erdnüsse musst du schon alleine Essen" sagte Steingesicht zum Bibliothekar und schüttete sich das Knieweich in seinen ektoplasmatischen Körper, woraufhin schillernde Farben über seine 'Haut' liefen. Eigentlich wirkte das Zeug nicht bei ihm, aber bestimmte Gewohnheiten konnte man einfach nicht ablegen.
....
In diesem Moment kam es zu einem Tumult auf der Strasse, die Tür wurde unsanft aufgebrochen und ein mit Leichen beladener Wagen schleuderte durch den Schankraum. Erst am Tisch des eigenartigen Trios kam Truhe zum stehen. Die Schlösser wirkten wie zwei treue Hundeaugen als sie sich neben Rincewind niederlegte.
Der Wirt der 'Weintraube' wischte gerade ein weiteres fleckiges Bierglas trocken und dachte so bei sich 'JETZT ist wieder alles ...ähhh... normal'
*ENDE*
14.07.2000 15:42
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