Rekrutenarbeit ist auch Fleißarbeit.
Ihr sollt das Gildenverzeichnis auf den neusten Stand bringen. Doch das ist nicht die ganze Aufgabe.
Daemon Llanddcairfyn
Die Sonne ging auf. Hell floss das Sonnenlicht durch die Morgennebel und sickerte ins Wachhaus. Das traurige an dieser Situation war, dass die Rekruten sich bereits eine halbe Meile vom Wachhaus entfernt befanden. Früh morgens waren sie geweckt worden und hatten eine Aufgabe erhalten, an deren Erledigung sie sich schon bald nach einem kurzen Frühstück gemacht hatten.
"Rekrutenarbeit ist auch Fleißarbeit", hatte Hauptmann Llanddcairfyn gesagt. "Wo Wache ist, ist kein Ponyhof." Erstaunt ob dieser Weisheit und ob der Tatsache, dass sie tatsächlich schon
so früh damit beglückt wurden, hatten die Rekruten ihn angeschaut.
"Die Dienststelle zur Observierung von Gildenangelegenheiten unterhält ein großes Archiv über alle Gilden. Leider sind in der letzten Zeit viele neue Gilden entstanden, so dass diese Daten nicht mehr aktuell sind. Daher werdet ihr", war der Ausbildungsleiter fortgefahren. "Werdet ihr diese Gilden besuchen und ein paar Grundinformationen aufnehmen."
"Warum sollen wir das machen?", erhob sich Kixe. "Das ist doch DOG-Arbeit!" Daemon Llanddcairfyn, der nicht nur seit vielen Jahren die Ausbildung der Wache leitete, sondern auch für die Gründung der Dienststelle und deren Aufgabengebiete verantwortlich gewesen war, sah die Rekrutin irritiert an.
"Ich habe doch gerade gesagt, dass ihr GRUND-Informationen einholen sollt", erklärte er und fuhr ohne auf weitere Einwände zu reagieren fort. "Das ist jedoch nicht alles, was ihr zu tun habt." Er sah sie geheimnisvoll an. Dann erklärte er ihnen, dass sie nicht nur bloß Daten zu Gildenoberhäuptern, Adressen und genaue Aufgabengebiete der drei neuen Gilden in Erfahrung bringen sollten, sondern gleichzeitig auch schauen sollten, ob sie nicht geheime Zugänge zu den Gildengebäuden finden könnten, ob der Pförtner bestechlich wäre und wo genau die Büros der Oberhäupter wären. Kurz: Alles, was ein verdeckter Ermittler oder Verfolgungsspezialist wissen musste, sollte es einmal zu Ermittlungen dort kommen. Natürlich durften diese zusätzlichen Informationen nicht auffällig in Erfahrung gebracht werden, da die Gilden nach den Gesetzen der Stadt absolut autonom waren. Dann gab er ihnen die Liste der Gilden.
Und so waren die Rekruten jetzt, im ersten Licht des Tages auf dem Weg. Ihre Ziele waren: Die Gilde der Brauer und Schöpfer, die Bruderschaft der Auf- und Ablader und die Vereinigung der Lampisten.
09.05.2007 21: 12Friedrich der Vogel
Rekrutenarbeit ist auch Fleißarbeit. Gegen Fleißarbeit hatte Friedrich der Vogel nichts einzuwenden. Zumindest in der Theorie. Als Vagabund war er oft bei fleißigen Leuten gewesen, die auch fleißig bezahlt hatten, sobald die Darbietung der drei Künstler zu Ende gewesen war. Manchmal überkam ihn der Wunsch auch mal fleißig zu sein, auch einmal Holz zu hacken, mit der Axt und aller Gewalt ein Stück Holz zu spalten, bis es entzwei sprang. Damals, als er bei den drei Künstlern gewesen war...
"Hee du!"
Friedrich drehte sich um.
"Hier unten!"
Friedrich schaute nach unten. Ein kleines Etwas, vermutlich ein Gnom lag auf dem Boden und blickte finster nach oben.
"Endlich begreifst dus. Du hast mich umgerempelt!"
"Oh verzeiht edler Recke! Und du bist bei der Wache? Hast du nicht Angst von einem Raben verspeist zu werden?"
"Siehst du hier einen?", entgegnete der Gnom trotzig.
"Ich kann dafür sorgen, dass einer kommt", ein diabolisches Grinsen trat auf Friedrichs Gesicht, seine blauen Augen funkelten.
"Schaffst du eh nicht!"
"Wetten?"
"Die Wette gilt", sagte der Gnom.
"Wie heißt du eigentlich? Hast du einen Namen?"
"Dorion Picus."
"Mich nennt man Friedrich den Rabenrufer. Herrscher über die Vögel der Lüfte und der Erde."
"Achja..."
"Wirst du schon sehen, gib mir ein wenig Zeit."
Wenigstens hatte Friedrich jetzt eine sinnvolle Beschäftigung. Fleißarbeit schön und gut, aber doch nicht in aller früh! Gildenuntersuchung von Brauer-, Ablader- und Lampengilden. Als ob es da etwas zu entdecken gäbe. Vielleicht bestand bei den Brauern ja die Möglichkeit etwas zu trinken, aber man befand sich ja im Dienst. Die Observierungsabteilung war ja nur zu faul, um den Weg zu gehen. Stattdessen schickte man einen Gnom, einen Zwerg, die bleiche Frau Mina, diese Kixe und eine Frau die sich Hamsta nannte...
10.05.2007 16: 26Dorion Picus
Dorion Picus stäpfte die Straße entlang. Informationen über Gilden, pff... Er dachte, bei der Wache ginge es richtig zur Sache, wilde Verfolgungsjagden in Kutschen, Armbrustschießereien, spannende Mordfälle und dann
sowas... Wie gemein. Und dann... ganz plötzlich... fand sich der Gnom auf dem Boden liegend wieder, über ihn gebeugt ein riesiger Mensch, der sich scheinbar sehr für ihn interessierte, denn Dorions Wächterkollege begann, ihn auszufragen. Ob er denn auch bei der Wache sei, wie er den heiße, ob er denn keine Angst habe... Dorion antwortete nur widerwillig, er sprach nicht gern mit Menschen.
Und natürlich achtete er wieder einmal nicht darauf, was er sagte und so führte eines zum anderen, bis der merkwürdige Mensch schließlich mit einem schwarzen Federvieh auf dem Arm wiederkam. Schnell rappelte das Gnömchen sich auf und musste sehr schockiert aussehen, denn der Mensch, der sich Friedrich der Vogel nannte, grinste breit. Wahrscheinlich würde er im Kreis grinsen, wenn er keine Ohren hätte...
Dorion drehte sich um, nahm die kleinen Beinchen in die hand und rannte, was er konnte, bis er plötzlich gegen ein uniformiertes Hosenbein rannte und vollkommen verwirrt wieder einmal zu jemandem aufsah.
Nur war es diesmal sein Ausbilder Daemon, der stirnrunzelnd auf ihn herunterblickte. "Ihr Rekruten macht auch absolut nie, was man euch sagt, was?"
Dorion salutierte verwirrt "Ab... Aber Sir,ich... Der da..." und deutete auf Friedrich, der verschämt mit den Füßen auf dem Boden scharrte.
"Also dann los, macht euch auf den Weg. Die Gilde der Brauer und Schöpfer liegt dort drüben." Mit diesen Worten zeigte Daemon eine kleine enge Gasse entlang und verschwand in einer anderen Ecke.
"Na dann wollen wir mal..." Seufzte Friedrich und schlurfte los, den kleinen Gnom im Schlepptau.
10.05.2007 17: 28Mina von Nachtschatten
Man konnte die Gruppe der Rekruten nicht gerade als enthusiastisch bezeichnen, während sie gähnend durch die Gasse schlurfte und so mancher schien kurz davor, im Gehen einzuschlafen. Brauer, Auf- und Ablader, Lampisten...wer gründete dafür eine Gilde? Und wieso musste man diese ausgerechnet zu so unglaublich früher Stunde aufsuchen? Das war wohl mehr oder weniger die Frage welche sich alle stellten, als sie kurz darauf vor einem recht alten, niedrigen Gebäude standen über dessen Tür ein Schild hing, welches einen Kessel im Hintergrund sowie zwei überkreuzte Kornähren zeigte. Doch dies war nicht der einzige Hinweis auf die Gilde der Brauer und Schöpfer: es hing ein äußerst penetranter Geruch in der Luft, ein Geruch, welcher sich ohne jeden Zweifel mit starker alkoholischer Gärung in Verbindung bringen ließ und Mina dazu veranlasste die Nase kraus zu ziehen.
"Wir sollten zusehen, dass wir die Angelegenheit hier schnell hinter uns bringen!"
Vereinzeltes Nicken war die Antwort und schließlich trat Fantine beherzt einen Schritt nach vorn und klopfte. Im ersten Moment rührte sich gar nichts, doch dann wurde die Tür so heftig aufgerissen, als wollte sie jemand aus ihren Angeln reißen. Ein massiger Mann stand auf der Schwelle, mit Armen so dick wie junge Baumstämme, einem braunen Vollbart und einer Glatze. Und die Duftwolke welche von ihm ausging, war im wahrsten Sinne des Wortes
atemberaubend.
"Jaaa?", dröhnte er und maß die kleine Gruppe der Rekruten mit misstrauischen Blicken.
10.05.2007 18: 39Kixe
"Guten Tag mein Herr" näselte Kixe, die sich durch den Gestank nicht gerade dazu ermutigt fühlte das Gebäude zu betreten." Wir sind von der Stadtwache Ankh-Morpork und hätten einige Fragen an sie beziehungsweise ihren Vorgesetzten.
"Der Mann blickte die Rekruten an und meinte dann unsicher: "Ich habe nichts getan ehrlich."
"Nein wir sind ja auch nicht ihred wegen ihr wir müssen das D.O.G.-Archiv wieder auf den neusten Stand bringen." Beruhigte ihn Hamsta und gab ihm einen Keks, sie bemühte sich dabei einen von ihren Keksen zu erwischen, nicht einen von denen die Kixe ihr gegeben hatte, denn sie war nicht scharf darauf dass gleich die erste Gilde die sie besuchten explodierte.
Eine Zeitlang sah der Mann völlig verdattert vom Keks zu Hamsta von Hamsta zum Keks.
Schließlich kam er zu dem Schluss ,dass dies nun mal Rekruten der Stadtwache waren, von denen schon bekannt war, dass nicht alle Sachen die sie taten immer ganz nachvollziehbar waren.
10.05.2007 19: 06Friedrich der Vogel
"Na, gut kommt rein. Aber macht mir ja keinen Ärger!", gnurrte der Brauer.
Friedrich der Vogel trat nun aus dem Hintergrund hervor.
"Wir werden nur ein paar... wichtige Fragen stellen, reine Rountine, natürlich."
"Sehr richtig!", pflichtete Mina bei, "reine Routine."
Nach einiger Fragerei und nach einigen widerwilligen und patzigen Antworten
[1] des Pförtners, der gleichzeitig auch Gildenoberhaupt war, hatte Friedrich Armstark, die wichtigsten Dinge über die Gilde notiert. Sternhagelweg 4, Gildenoberhaupt: Horand Hopfwinkel, Aufgabenbereich: Sämtliches Gewerbe der Brauerei, ausgenommen Alchemie und Wissenschaften, Haupterzeugnis: Bier. Mitarbeiter in dieser Brauerei: 7, ein Knabe für alles, zwei Lehrlinge, zwei Arbeiter, ein Buchführer und Horand als Braumeister. Sieben andere Brauereien hatten sich der Gilde mittlerweile angeschlossen.
"Nun denn Herr Hopfwinkel, zeigen Sie uns doch bitte das Büro der Gilde", schloss Kixe die Aufnahme der GRUND-Informationen.
"Das geht nicht... ähh... ich.. habt ihr überhaupt... dürft ihr das? Ihr könnt... ich lasse euch da nicht rein. Gildenauton... Das geht euch nichts an!"
13.05.2007 15: 42Mina von Nachtschatten
Dem Braumeister war deutlich anzumerken, dass er mit solch einer Forderung nicht gerechnet hatte. In seinen Gedanken hatte er die Rekrutenschar wohl schon wieder vor der Tür und sich selbst an seinen Brauereikesseln gesehen.
"Völlig ausgeschlossen", fügte er daher noch mit Nachdruck hinzu, "Und nichts verpflichtet mich, euch das Innere unserer Gilde zu offenbaren."
Dennoch durchzitterte ein leichter Hauch von Unsicherheit seine Stimme, er schien offenbar mit seinen Rechten als Gildenoberhaupt noch nicht vollkommen vertraut zu sein. Es war vielleicht nicht ganz fair, aber diesen Umstand konnte man durchaus nutzen um an die gewünschten Informationen zu gelangen...
"Natürlich haben Sie das Recht uns unbegründet den Zutritt zu den Räumlichkeiten der Gilde zu untersagen und wir werden uns wohl oder übel danach richten müssen."
Mina, die sich während der Befragung zurückgehalten hatte, schenkte Hopfwinkel ein freundliches Lächeln, welches dieser mit einem eher dümmlichen Gesichtsausdruck erwiderte. Zustimmung war wohl das Letzte, mit dem er gerechnet hatte. Und nicht nur er, auch die anderen Rekruten warfen der Vampirin einen irritierten Blick zu. Sollten sie etwas jetzt schon aufgeben?
"Aber ich denke, dass nichts dagegen sprechen sollte, dass sie uns die Lage ihres Büros einmal zeigen. Sie müssen noch nicht einmal die Tür zu diesem Raum öffnen, wir wollen nur wissen, wo er sich befindet. Reine Routine, wie schon erwähnt."
Hopfwinkel zögerte und kniff misstrauisch die Augen zusammen.
"Ausserdem müssten wir ansonsten laut Paragraph 25, Absatz 4a, Abschnitt 2 der Richtlinien für den Gildeneinsatz davon ausgehen, dass Ihr Büro gar nicht existiert. Und dann könnten Sie in einer Notsituation auch keine Hilfe seitens der Stadtwache, zumindest nicht ohne großen bürokratischen Aufwand, in Anspruch nehmen."
Das Gildenoberhaupt der Brauer und Schöpfer schluckte schwer. Diese Vorstellung schien ihm nun gar nicht zu behagen.
"Aber...ist das wirklich nötig...", meinte er, noch immer unschlüssig.
"Wir werden uns auch ganz bestimmt mit dem Anblick der Tür zufrieden geben", warf Hamsta ein, die verstanden hatte, worauf ihre Kollegin hinauswollte.
Horand Hopfwinkel sah von einem zum anderen und zuckte schließlich mit den Schultern.
"In Ordnung, aber der Einritt in mein Büro bleibt nach wie vor untersagt. Kommt mit."
Im Gänsemarsch folgten die Rekruten dem massigen Braumeister tiefer in das Gebäude. Friedrich Armstark vergewisserte sich, dass Hopfwinkel ihn auf keinen Fall würde hören können, bevor er Mina fragte:
"Diesen Paragraphen hast du dir doch gerade erst ausgedacht, den gibt es doch gar nicht, oder?"
Die Vampirin grinste.
"Nein, aber weiß der da vorn das auch?"
13.05.2007 17: 18Friedrich Armstark
Armstark versuchte nicht zu kichern und folgte mit den restlichen Rekruten dem Brauereimeister bis vor die Tür.
"Und ihr wollt sicher nur die Tür sehen?" fragte dieser noch mal misstrauisch, als alle dort waren.
"Sicher, wir sind sehr auf die Wahrung der Privatsphäre bedacht." antwortete Friedrich der Vogel freundlich und trat zur Seite um Armstark Platz zu machen.
Dieser räusperte sich, sah den Brauereimeister an und begann auf ihn einzureden.
"Wir Wächter sind darauf verpflichtet die Privatsphäre anderer Personen zu beachten wie es in Paragraph 1 des Gesetztes zur Wahrung der Privatsphäre festgelegt ist." Er holte kurz Luft und fuhr in klassischem Anwaltston fort. "'Die Privatsphäre ist unbedingt zu schützen, niemand darf sie antasten, berühren oder gar klauen. Auch darf niemand sie dazu benutzen, um damit unentgeltlich über den Ankh zu fahren.', wobei der letzte Teil bei Rechtsgelehrten immer noch starken Diskussionen unterliegt wie beim Präzedenzfall Schräg gegen die Stadt bewiesen wurde."
Der Brauereimeister starrte nur mit einem überfahrenen Gesichtsausdruck auf den Zwerg hinab, welcher bemerkte wie sich der Rest der Gruppe leise an der Tür zu schaffen machte.
"Leider besagt Paragraph 3 des Gesetztes auch das Wächter keine Privatsphäre haben was ich Persönlich mehr als fragwürdig finde. Außerdem sind natürlich einige Ausnahmen zu beachten wie Paragraph 1D dem Schneevater zugesteht. Und natürlich erwähnt Paragraph 1E auch die Zahnfee als durchaus berechtigt die Privatsphäre einer Person zu durchbrechen obwohl Paragraph 4 eindeutig klarstellt das die Privatsphäre ein Recht auf freie Entfaltung hat, mit den natürlichen Ausnahmen von Adligen und ähnlichem wie sie in Paragraph 2.2 der Allgemeinen Gesetzte der Stadt festgelegt sind." schloss Armstark seinen Vortrag und schaute kurz zur Tür an der die anderen immer noch zu werke waren.
Bevor der Brauereimeister, der einen Gesichtsausdruck zeigte wie ein Troll, der in eine Hochenergie-Magie Vorlesung der Unsichtbaren Universität reingerutscht ist, wieder richtig denken konnte fuhr Armstark in seinen Ausführungen fort.
"Und wo wir grade bei Gesetzen sind. Haben sie eigentlich an die Einhaltung der Verordnung 53 gedacht? Sie besagt eindeutig das jeder Bürger von Ankh-Morpork dazu verpflichtet ist neue Frösche zu züchten. Vor allem auf die Einhaltung von Paragraph 3b, dem Aufsetzen von niedlichen Hüten und Kappen, sollen wir immer wieder acht geben hat uns der Hauptmann eingeschärft. Und ihre Lieferkarren Fahrer, haben diese eigentlich eine Eselskarrenlizenz beziehungsweise eine Lizenz zur Beantragung einer Lizenz?" mit diesen Worten zog Armstark ihn vorsichtig in den nächsten Raum und bedeutete den anderen sich zu beeilen.
13.05.2007 18: 05Friedrich der Vogel
"Die Tür geht nicht auf", flüsterte Fantine.
Die Tür bestand aus massiven Eichenholzbrettern. Sie machte nicht den Eindruck als könne man sie aufbrechen. Friedrich der Vogel befand später, dass die Tür den Charakter des Braumeisters widerspiegelte. Stark, unnachgiebig, einfach und unkompliziert.
"Vielleicht genügt ein Blick durchs Schlüsselloch.", schlug Hamsta vor. Vorsichtig spähte sie durch das grob gefertigte Schloss.
"Aber... da... da... ist ja...", brachte sie hervor.
"Was siehst du? Sag schon!", drängte Mina von Nachschatten.
"Da ist...eine... eine... nackte Frau drin! An den Stuhl gefesselt!", gab Hamsta entsetzt zurück.
"Wir sollten sie befreien, wer weiß was dieser Unhold mit ihr vorhat!", flüsterte Fantine fast schon zu laut.
"Wie kommen wir nur rein?", fragte Friedrich der Vogel besorgt.
"Ihr kommt da gar nicht rein, aber ich!", sagte Dorion Picus breit grinsend.
[2]Geschickt schlüpfte der Gnom unter der Tür hindurch.
Auf der anderen Seite der Tür bot sich Dorion ein unerwarteter Anblick. Rings um den Stuhl lagen Fesselstricke aller Art. Große, kleine, dünne, dicke, Fesseln mit Schlaufen, rosa Fesseln...
"Mä'äm, ich werde Sie hier rausholen!", sprach der Gnom in Heldenmanier.
"Fass mich bloß nicht an, du widerliches Vieh! Horand! Horand! Liebling!", schrie die Frau.
13.05.2007 18: 37Kixe
Kixe sah erstaunt die anderen Rekruten an. Diese hatten den selben Gesichtsausdruck den Erwachsene immer aufsetzten, wenn um ein gewissen Thema ging, von dem die Erwachsenen meinten, dass Kinder wie Kixe nichts über dieses Thema zu erfahren hätten. Kixe hatte noch nicht herausgefunden worum es sich bei diesem Thema handelte.
Also fragte sie." Warum sollte ein Mann seine eigene Frau fesseln das ist doch höchst verdächtig, dem müssen wir unbedingt nachgehen."
Die anderen Rekruten erröteten noch mehr
[3] und murmelten irgendwas vor sich hin von wegen: "jahh...neeee.....geht uns gar nichts an ...wir gehen dann mal wieder, Leute.....einen schönen Tag noch." dann versuchten sie sich möglichst lautlos davon zu schleichen, gefolgt von einer beleidigt hinterher stapfenden Kixe, die sauer war weil ihr mal wieder niemand die Lage erklären wollte.
13.05.2007 19: 21Mina von Nachtschatten
Weit kamen sie allerdings nicht. Von den Schreien der immer noch zeternden Frau angelockt, kam Hopfwinkel aus dem Nebenzimmer gestürmt, dicht gefolgt von Friedrich, welcher immer noch auf ihn einredete.
"Und nicht zu vergessen Absatz 45c, welcher besagt, dass..."
Er brach ab, denn der Braumeister hatte sich vor den Rekruten aufgebaut und seine Augen schienen Funken zu schlagen. Nun war er nicht mehr der von juristischen Spitzfindigkeiten verwirrte Mann von vorhin, sondern wirkte eher wie eine Naturgewalt, die im nächsten Moment über sie hereinzubrechen drohte.
"Was habt ihr dort an der Tür gemacht?", dröhnte er, sein Gesicht hatte eine tiefrote Farbe angenommen, teils aus Zorn, teils wohl auch aus Scham gespeist - er musste ja durchaus annehmen, dass sie etwas zu viel herausgefunden hatten.
"Wir? Gar nichts!", meinte Fantine hastig.
"In dem Zimmer hat plötzlich eine Frau zu schreien begonnen, wir wollten Sie gerade...äh, holen, Herr Braumeister", fügte Friedrich der Vogel hinzu.
"Niemals käme uns in den Sinn..."
Doch in diesem Moment ertönte aus der Richtung des Büros eine ihnen bekannte Stimme.
"He, wartet doch mal, was soll das?"
Dorion quetschte sich erneut unter der Tür hindurch und eilte ihnen entgegen, außer Atem und äußerst blass im Gesicht.
"Die Alte hätte mich fast mit ihrem Stuhl zerquetscht...", begann er, als er den riesigen Menschen gewahrte, welcher breitbeinig im Gang stand und den Weg versperrte.
"Wenn haben wir den da? Wie kommst du in dieses Zimmer?", polterte Hopfwinkel. Die Wände erzitterten und Kixe hielt sich die Ohren zu. Dann wandte er seinen Blick, welcher mittlerweile Funken zu schlagen schien, den übrigen Rekruten zu.
"Wir, äh...wir, wir werden...", begann Mina und warf ihren Kollegen einen hilflosen Blick zu.
""Ja, also, wir werden...", nahm Hamsta den Faden auf.
"...ihn verhaften!", rief Friedrich der Vogel.
"Was? Ja, natürlich!"
Sie sahen sie, die winzige Chance, welche sich ihnen eröffnete, doch noch unbeschadet aus diesem Schlamassel zu entfliehen.
"Wir verhaften ihn wegen...", begann Kixe.
"Unbefugten Eindringens in ein Gildenbüro", half Mina aus.
"Einbruch! Auf frischer Tat ertappt!"
"Gestehe, Schurke!", rief Friedrich Armstark theatralisch. Bevor sich Dorion versah, wurde er schon von mehreren Wächterhänden gepackt und Friedrich der Vogel versenkte ihn in einer der Taschen seiner Uniform.
"Der Täter befindet sich nun in, äh, Sicherheitsverwahrung. Wir werden uns um alle weiteren Schritte kümmern.", meinte er. "Danke für Ihre Mithilfe, Herr Hopfwinkel. Auf Wiedersehen."
Hastig machten sich die Rekruten daran, das Gildenhaus wieder zu verlassen, in der Hoffnung, dass der Braumeister den Gnom bei ihrer Ankunft nicht bemerkt hatte und somit nicht auf die Idee kam, dass es sich um ihren Kollegen handelte.
13.05.2007 20: 37Dorion Picus
Dorion war sauer. Er war richtig sauer. Er war sogar so sauer, dass sogar eine Zitrone neidisch wäre. Wie konnten diese... diese... diese
großen ihm das nur antun?? Sowas fieses...
Auf einmal wurde er aus der engen stickigen Tasche herausgeholt und auf dem Boden abgesetzt. Mit einem Schnauben wischte sich der kleine Gnom den Staub aus der Tascha von der Kleidung und warf Freidrich dem Vogel einen vernichtenden Blick zu. "Duu... Duuuuuu... Duuuhuuu..." Dorion hüpfte vor Friedrich rum und schwang die Fäustchen.
"Hee, jetzt bleib mal stehen! Es ging nicht anders, der hätte uns doch gemeldet!"
"Pöh, das sagst du doch nur so!" Dorion verschränkte die Arme und schmollte.
Kixe seufzte. Warum musste dieser Gnom nur so uneinsichtig und zickig sein?? "Welche ist die nächste Gilde? Vielleicht haben wir da mehr Glück..."
"Die Gilder der Auf- und Ablader, die ist gleich da vorn." sagte Fantine und deutete die Straße entlang.
Die Gilde der Auf- und Ablader war ein riesiges Gebäude und hatte fast die Ausmaße einer Burg.
"Ohje, da kommen wir nicht so einfach rein..." seufzte Hamsta.
"Stimmt, ich fürchte, wir müssen einen Spion reinschicken. Meldet sich jemand freiwillig?" fragte Fantine.
"Ich nicht!" sagte Friedrich Armstark.
"Ich nicht!" sagte Friedrich der Vogel.
"Ich nicht!" sagte Hamsta.
"Ich nicht!" sagte Kixe.
"Ich nicht!" sagte Mina.
Alle sahen Dorion an. Da dieser immernoch schmollte, bekam er nicht mit,wie ihn die anderen anstarrten und munkelten, wie man ihn denn einschleusen könnte... Doch auf einmal hörte Dorion nichts mehr, alle waren ruhig. "Was ist??" fragte er.
Hamsta deutete auf das Gildengebäude. "Los, geh schon!"
Beim Anblick des Gildengebäudes wurde Dorion verdammt mulmig. Wie sollte er das nur schaffen... ?
14.05.2007 14: 41Friedrich der Vogel
Da die sieben Wächter nicht durch die Schatten hatten gehen wollen, hatten sie den Weg über die Schlechte Brücke gewählt, schlenderten dann die Kaimeisterstraße entlang und waren dann über die Unvergleichliche Straße zu den Docks gelangt. Das größte Gebäude war das Hauptquartier der Bruderschaft der Auf- und Ablader. Friedrich wunderte sich immer wieder wie Schiffe es schafften über den Ankh zu fahren...
Viel wichtiger aber war nun die Frage, wie sie an die erwünschten Informationen gelangen konnten. Sie hatten diesen kindischen und zickigen Dorion vorgeschickt, der ja schon mal spionieren konnte.
"Während Dorion sich im Gebäude umsieht können wir ja schon mal ein paar Dinge über die Bruderschaft auf offiziellem Wege erfragen", schlug Friedrich der Vogel vor.
"Na gut, gehen wir zu den Pförtnern", willigte Mina ein.
Zwei Männer mit kräftigen Armen versperrten den Weg zur Bruderschaft.
"Halt, draußen bleiben!", erklang eine tiefe Seemannsstimme.
"Für unlizenzsiertes Gesocks ist hier kein Platz, waa", knurrte der andere.
"Wir sind von der Stadtwache meine Herren", gab der Zwerg Friedrich Armstark zurück.
"Höhöhö, Klaas hast du das gehört? Höhöhö."
"Die Stadtwächter, hahahahahaha, dieser jämmerlicher Haufen, Kinder haben sie jetzt auch schon aufgenommen, hehehe", Klaas zeigte lachend auf Kixe.
"Und was wollt ihr von uns?", fragte der andere.
Dorion war mittlerweile schon in das Gebäude gelangt. Die beiden Wachschränke waren nicht sonderlich aufmerksam gewesen. Dorion spähte in eine riesige Lagerhalle. Ein Geruch von Fisch und Salz wehte im entgegen. In der Halle stapelten sich riesige Mengen an Kisten aller Größen übereinander, im hinteren Teil lagen jede Menge Holzblanken übereinander. In der rechten, hinteren Ecke konnte Dorion Picus eine Treppe erkennen, welche wohl in das erste Stockwerk führte.
17.05.2007 11: 08Mina von Nachtschatten
Schnell huschte er durch den Raum und begann die Treppe zu ersteigen. Was allerdings nicht so einfach war, wie es klang, denn der Abstand der Stufen war eindeutig für Personen mit längeren Beinen angelegt. Mit wesentlich längeren Beinen. Dorion kam nur langsam voran, ächzend zog er sich von einer Stufe auf die nächste. Jetzt wäre die Anwesenheit der Großen ganz nützlich gewesen, doch die standen bestimmt immer noch vor dem Gebäude herum, drehten Däumchen und ließen ihn die ganze Arbeit machen. Immer auf die Kleinen! Der Gnom schimpfte leise vor sich hin, während er weiter kletterte, die Treppe schien kein Ende zu nehmen...und dann hörte er plötzlich Stimmen. Irgendwo im ersten Stock schienen sich zwei Personen zu streiten, dann knallte eine Tür und Schritte wurden laut. Jemand näherte sich und den Geräuschen nach zu urteilen war es ein sehr großer Jemand. Hastig sah sich Dorion nach einer Möglichkeit um, wo er sich verstecken könnte. Er stand vollkommen ungeschützt mitten auf der Treppe, zum umkehren war es zu spät und diesmal war niemand da, der ihn "verhaften" konnte. Da erregte ein Schatten, genau an der Stelle wo Stufe und Wand sich trafen, seine Aufmerksamkeit. Und beim näheren Hinsehen erkannte der Gnom ein Loch, groß genug, dass er bequem hindurch passte. Es musste hier wohl Ratten geben - hoffentlich war das Loch nicht bewohnt. Aber Dorion blieb keine Zeit um wählerisch zu sein, schnell schlüpfte er durch die Öffnung in der Wand und wartete ab. Keine Sekunde zu früh, denn schon polterten schwere Schritte die Treppe hinunter, die Stufen ächzten gequält unter der Belastung und eine wütende Stimme brüllte:
"Klaas! Hierher, aber zackig!"
Kurz darauf erklang ein erneutes Türknallen, dann herrschte wieder Stille. Dorion atmete erleichtert auf. Dann begann er sich seine nähere Umgebung genauer anzusehen. An eine kleine Aushöhlung direkt hinter dem Loch schloss sich ein niedriger Gang an, welcher in die Tiefen des Mauerwerkes hineinführte. Dorion zögerte. Sollte er weitergehen oder sich wieder mit dem Treppensteigen abmühen? Die Entscheidung wurde ihm jedoch abgenommen, denn in diesem Moment ertönte ein bedrohliches Fauchen. Der Gnom fuhr herum. In der Öffnung hinter ihm hockte eine sehr große Ratte, das Fell gesträubt, die Augen rot glühend. Sie bleckte die Zähne und fauchte erneut. Die Möglichkeit, denn vollkommen unbekannten Gang zu erforschen schien auf einmal sehr verlockend im Vergleich dazu, sich allein mit einem monströs großen Nagetier anzulegen. Vorsichtig tat Dorion einige Schritte rückwärts, bis der Gang eine leichte Biegung machte und er aus dem Blickfeld der Ratte geriet, dann drehte er sich um und lief los, so schnell es seine kurzen Beine erlaubten.
18.05.2007 16: 06Fantine Angrod Haderlump
Währenddessen waren die anderen Wächter nicht untätig geblieben. Sie standen zwar noch immer draußen vor der Tür, aber die Lage hatte sich verändert. Der eine der beiden Türsteher hatte die Flucht nach drinnen angetreten. Zugegeben, er war nur dem Ruf eines "Bruders" von innen gefolgt, aber man konnte es gewiss als strategischen Rückzug ansehen.
Nun stand sein Kumpan alleine da, warf argwöhnische Blicke auf die Rekruten und hatte es aufgegeben, sie verscheuchen zu wollen.
"Also, Ihr seid von der Bruderschaft der Auf- und Ablader, nicht wahr?", bemühte sich Fantine um einen einfachen Ansatz der Befragung.
Der Mann antwortete nicht, sondern starrte sie nur wortlos an. Unbehaglich verzog sie das Gesicht und runzelte noch mehr die Stirn, als Mina das Wort übernahm: "Wie ist denn Euer Name?"
"Geht euch gar nichts an!", brummte der Mann. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er bemerkte, dass Friedrich Armstark einen Notizblock gezückt hatte. "Was willst du denn damit?", fragte er misstrauisch.
Der Zwerg sah auf den Block und antwortete, in einem Ton als sei das offensichtlich: "Mitschreiben."
"Hier gibt's überhaupt nichts mitzuschreiben!", herrschte der Türsteher Friedrich an und verschränkte die Arme.
"Ist Euer Name etwa so lächerlich?", meldete sich Kixe zu Wort.
Momentan aus dem Konzept gebracht sah der Mann auf Kixe herunter und strich sich mit einer Hand über das kurzgeschorene, blonde Haar.
"Nein, das nicht, aber ..."
"Dann könnt Ihr ihn uns doch sagen", stellte Kixe fest und Mina fügte hinzu: "Sowie den Namen Eures Oberhauptes, wenn Ihr schon dabei seid."
22.05.2007 23: 17Mina von Nachtschatten
Der Mann kratzte sich am Kopf, ihm schienen langsam die Argumente auszugehen. In diesem Moment wurde hinter ihnen ein Poltern laut und als sich die Rekruten umwandten sahen sie - ein Fass. Ungewöhnlich groß ragte es vor ihnen auf und kam nur sehr langsam die Straße von den Docks zur Bruderschaft herauf gerollt. Erst auf den zweiten Blick erkannte man die drei kräftigen Männer dahinter, welche anscheinend alle Mühe hatten es überhaupt von der Stelle zu bewegen.
"Pierre, mach das Tor auf, das Ding ist verdammt schwer!", rief einer von ihnen dem Pförtner zu. Der Angesprochene verzog mürrisch das Gesicht, während Friedrich eifrig den eben genannten Namen notierte, zog dann einen großen Schlüsselbund aus der Tasche und scheuchte die Rekruten zur Seite.
"So, leider habe ich nun keine Zeit mehr für eure kleine Befragung. Das Abladen ist ein höchst, äh, komplizierter Prozess und ich muss aufpassen, dass wirklich nur die Ladung dieses Gebäude betritt." Nach einem letzten bezeichnenden Blick auf die Rekrutenschar begab er sich zu einem hohen schmiedeeisernen Tor und entriegelte ein nicht gerade kleines Schloss. Quietschend schwangen die Torflügel auf und langsam walzte sich das mächtige Fass hindurch. Ihm folgten noch weitere, allerdings wesentlich kleinere Fässer, welche von je einem Mann bewegt werden konnten. Deren Zug schien allerdings endlos zu sein, immer mehr wurden auf das Tor zu gerollt und verschwanden in den dämmrigen Schatten des Gildengebäudes. Pierre eilte geschäftig hin und her und rief den Arbeitern Anweisungen zu, bemüht, ganz den Eindruck eines hochbeschäftigten Mannes zu erwecken.
03.06.2007 12: 02Daemon Llanddcairfyn
Daemon Llanddcairfyn sah aus dem Fenster seines Büros.
Langsam brach die Nacht an. Er war sich nicht sicher, ob die Rekruten ihre Aufgaben schaffen würden.
03.06.2007 13: 37Kixe
"Hmm...."murmelte Friedrich Armstark in seinen Bart."Jetzt wissen wir zumindest, dass der Torwächter Pierre heißt."
"Und wir wissen auch noch seinen Nachnahmen" grinste Mina.
Ihre Mitrekruten schauten sie verwundert an. "Und woher weißt du das?"
Jetzt war es an Mina verwundet zu schauen:" Ähm...habt ihr nicht dieses Schildchen an seiner Brust gesehen? Darauf stand:
SIECHÄRHEIZDIENST
Pierre Ablada "
"Oh...ach so..." Kixe die sich eine spannende Geschichte von wegen Agenten Geheimdienst usw. erhofft hatte schaute enttäuscht zu Boden
und Hamsta meinte nur: Gut, jetzt wissen wir wie der Pförtner heißt aber wirklich viel bringt uns das doch auch nicht, weiter oder?
"Stimmt" Mina setzte sich seufzend neben Kixe auf den Boden, die aus lauter Langeweile begonnen hatte mit kleinen Steinchen auf ein Ratteloch zu werfen. "Hoffen wir dass Dorion mehr Erfolg hat als wir"
Fantine, die die ganze ruhig neben den anderen gestanden hatte wandte sich an Hamsta: "Hamsta du kannst doch mit Ratten reden, oder? Ich meine wenn du dich in einen Hamster verwandelt hast. Und da ist ein Rattenloch. Wäre es nicht möglich, die Ratten um einen kleinen gefallen zu bitten?"
06.06.2007 13: 07Hamsta
Hamsta überlegte einen Moment lang und sah sich den Gildenhof an. Nach den bunten Gerüchen, die so intensiv waren, dass sie sie auch in menschlicher Gestalt wahrnehmen konnten, gab es hier ziemlich viele Ratten und die waren vermutlich ziemlich versnobbt. Ratten, die schon Kaviar gegessen haben, waren einfach unausstehlich
[4].
"Ok", sagte sie nach einiger Zeit, "aber nur unter zwei Bedingungen."
"Und welche wären das?" fragte Kixe.
"Auch wenn es nachher zur Flucht kommt, wegen dem Was-auch-immer, was es darin zu finden gibt, nimmt
bitte einer meine Uniform mit, damit ich mich umwandeln kann."
"Und die zweite Bedingung?" diesmal kam die Frage von Fantine.
"Was wohl? Um in tierischer Gestalt in diesen Gestank zu laufen, sind nachher hoffentlich ziemlich viele Kekse drin."
Bei diesem Gedanken grinste Hamsta und rannte um eine Ecke, um sich in Ruhe zu verwandeln.
Pling! Kurz danach kam ein kleiner pelziger Hamster immer noch grinsend aus der Richtung, in die Hamsta gerade gerannt war. Sie zeigt noch einmal auf mit ihrem Kopf in Richtung ihrer Uniform und rannte los. Durch die Tür kriechend, hakenschlagend und sich hinter Torbögen und Fässern versteckend erreichte sie schließlich den anderen Ende des Innenhofes. Sie sollte mit den Ratten reden, aber das hatte ja noch Zeit. Erstmal wollte sie sich die Entladung des Wagens angucken, denn sie umschlich ein seltsamer Verdacht: Der Geruch passte nicht zur Aufschrift des Wagens.
Währenddessen hätte sie Dorion vermutlich sehr erfreut darüber gezeigt, wenn Hamsta direkt mit den Ratten gesprochen hätte. Er stand zwar direkt vor einer Treppe, aber der Fluchtweg war ihm von drei fetten und fiesen Ratten versperrt, die ihn grinsend umkreisten. Dorion verfluchte diese großen Treppenstufen. Auf vernünftigen Treppe hätte er diese widerlichen Viecher ohne Probleme abschütteln können, denn egal wie kurz seine Beine auch waren, er war schnell wenn es darum ging, vor Tieren zu fliehen, die größer waren als er, und wenn er gerade etwas 'ausgeliehen' hatte. Dorion schaute sich um. Ein langer Wandteppich hing neben der Treppe und zeigte das Wappen der Gilde: Eine Pyramide aus Fässern und darunter einen Zettel.
[5] Langsam bewegte Dorion sich in Richtung des Wandteppichs. Wenn er Glück hatte, waren diese fetten Ratten zu faul zum Klettern.
13.06.2007 11: 50Mina von Nachtschatten
Vorsichtig spähte Hamsta um einen Türpfosten in einen Raum, welcher nahezu gigantische Ausmaße zu haben schien - Decke und Rückwand waren nur zu erahnen.
[6] Überall stapelten sich Kisten und Fässer unterschiedlichster Größenordnungen, manche neuerem Herstellungsdatums, andere erweckten den Eindruck, kurz vor ihrem natürlichen Zerfall zu stehen. Ihre Nase hatte sie also direkt zum Warenlager der Bruderschaft geführt und auch jetzt huschte Hamsta zielsicher auf die gerade eingetroffene und bereits hier abgestellte Ladung zu. Laut Aufschrift dürften sich hier eigentlich nur "Gewürze" befinden. Na, das sollte sich erst noch zeigen! Jede sich ihr bietende Deckung ausnutzend erreichte Hamsta kurz darauf das erste Fass. Dessen Inhalt war in großen Kreidebuchstaben als "Pfäffer" ausgewiesen, was sich durch ein kurzes Schnuppern und das darauf folgenden obligatorische Niesen bestätigte. Hamsta arbeitete sich weiter voran, auch in den Fässern für "Zimmt" und "Inkwer" befand sich das jeweils Angegebene, doch als sie gerade "Kümmel" hinter sich gelassen hatte und sich "Echtem klatschianischem Wehmutskraut" zuwandte, landete sie den ersten Treffer. Hier fand sich ein Aroma, mit welchem die Wächter am heutigen Morgen schon einmal konfrontiert worden waren und das eine ganz eindeutige Botschaft vermittelte: Was auch immer sich in diesem Fass befand, es war etwas sehr hochprozentiges. Die Bruderschaft der Auf- und Ablader lagerte augenscheinlich illegal Alkohol und das nicht zu knapp, wie Hamsta nach der Untersuchung der umstehenden Fässer feststellte. Doch da lag auch noch ein anderer Geruch in der Luft, welcher ihr schon am Eingang des Lagers in die Nase gestochen war und der sie eigentlich erst hierher geführt hatte. Sie konnte ihn zwar noch nicht direkt einordnen, doch bestand kein Zweifel daran, dass er nicht von irgendwelchen Gewürzen herrührte. Er entströmte den letzten Behältnissen der sich hier befindlichen Ladung, welche die hinterste Reihe bildeten. Hamsta wollte sich gerade auf den Weg dorthin machen, als ein dunkler Schatten auf sie fiel und ehe die Rekrutin reagieren konnte, wurde sie auch schon von zwei gewaltigen Händen gepackt und in die Höhe gehoben.
16.06.2007 15: 38Hamsta
"Ankh-Morpork wird auch immer runtergekommener. Erst treiben Ratten ihr Unwesen und machen uns das Geschäft schwer und dann kommen auch noch wilde Meerschweinchen", dröhnte eine Stimme über Hamsta. Innerlich kochte sie jedoch: Meerschweinchen??
"Ich werde dich mit in unseren Aufenthaltsraum nehmen", dachte der vierschrötige Mann laut.
"Vielleicht vertreiben
Meerschweinchen ja die Ratten hier", flüsterte Hamsta.
Der Mann war augenscheinlich nicht sonderliche intelligent, denn nun widerholte er laut, was Hamsta vorher leise gefiept hatte. So trug er Hamsta raus in einen Flur, in dem es ein ganz offensichtliches Rattenproblem gab. Etwa sieben dicke, fette Ratten saßen mitten in diesem Flur vor einem Wandteppich. Hamsta fluchte innerlich. In dem Lagerraum war noch ein unbekannter und verdächtiger Geruch. Sie musste dort wieder rein, aber dieser Dummkopf trug sie so weit weg, dass es ein Tagesmarsch für sie war, dorthin zurückzukehren. Erstmal jedoch musste sie mit diesen widerlichen Ratten fertig werden. Sie schaute an dem großen und pompös gestalteten Wandteppich empor und wäre bleich geworden, wenn sie nicht so pelzig wäre: Dort oben hing Dorion an der oberen Leiste des Teppichs und schaute verwirrt auf das Geschehen dort unten.
17.06.2007 10: 11Friedrich der Vogel
"Noch eins von den Drecksviechern! Wenn ich doch nur größer wäre... Nur dieses eine Mal!", dachte Dorion.
Hamsta blickte den Ratten wütend ins Gesicht, welche zurückfunkelten. Eine Spannung lag in der Luft. Es knisterte förmlich. Knistern war gar kein Ausdruck. Es knackte. Es knackte sogar sehr laut. Die Luft schien zu zerbrechen...
Die oberste Leiste des Teppichs war entzwei gebrochen. Die Ratten stoben auseinander und kaum waren diese weg, war an deren Stelle jetzt ein riesiger Teppich mit einem kleinen Geschöpf drauf, welches man als hässlich bezeichnen könnte - Dorion Picus. Der Gnom blickte nun in die Augen eines ausgewachsenen, eines fürchterlichen, eines gigantisch gefährlichen Wehrhamstas.
23.06.2007 15: 13Dorion Picus
Dorion traute seinen Augen nicht- er starrte geradewegs einem riesengroßen Hamster in dessen - für Dorions Verhältnisse riesige- Knopfaugen. Der Gnom erstarrte vor Schreck. Er war sich sicher, dass ihn dieses Vieh binnen 3 Sekunden verzehrt und verdaut haben würde.
Der Rekrut wägte seine Möglichkeiten ab:
Wegrennen - ungeeignet, da das Plüschtier ihn nach 5 Schritten erreicht haben würde
So tun, als sei er nicht da - hörte sich doch ganz passabel an! Gesagt, getan. Dorion machte sich so klein wie möglich, kniff die Augen zusammen - denn wenn er den Hamster nicht sehen würde, sähe dieser ihn sicher auch nicht - und sang
Where's my cow? leise vor sich hin.
Doch ganz die Augen zu schließen, traute sich Dorion nicht. Er öffnete sie einen Spalt und beobachtete den Nager eingehend - Da! Etwas funkelte! Und sofort schob sich Dorions Interesse für alles Glitzernde vor die Angst und er sah genauer hin. Moment, das kannte er doch irgendwoher! War das nicht eine Dienstmarke? Voller Erschöpfung sackte der Rekrut in sich zusammen. Er war auf Hamsta hereingefallen.
"Erzähl das bloß niemandem da draußen, sonst... sonst... ääh... Genau!" Murmelte der kleine Gnom entschlossen.
Der hamster grinste breit, drehte sich um und lief davon. Dorion rannte hinterher - direkt in einen riesengroßen Käfig.
"Guck mal, Fred - Haustierchen! Sind sie nicht süüüüß?"
25.06.2007 20: 53Kixe
Die übrigen Rekruten standen immer noch vor dem Gildengebäude und warteten mehr oder weniger geduldig auf die Rückkehr von Dorion und Hamsta.
"Was ihnen nur passiert sein mag?" Fantine geriet langsam in leichte Panik. Sie trappte von einem Fuß auf den anderen und sah unsicher umher.
Friedrich der Vogel versuchte sie zu beruhigen, in dem er ihr sagte alles sei bester Ordnung, und Hamsta und Dorion würden wahrscheinlich nur etwas länger brauchen.
Allerdings war bei den beiden gar nichts in "bester Ordnung". Was ist denn daran schon in bester Ordnung in einem Käfig zu sitzen umgeben von lauter blöd grinsenden Ratten.... Nein daran ist sicher nichts in "bester Ordnung".
"Guck mal, Fred - Haustierchen! Sind sie nicht süüüüß?" Hamsta war wütend, diese miese, dumme, völlig verdreckte Ratte hatte sie "Haustierchen" genannt.
Das würde dieses dumme Viech büßen..... wenn sie erst einmal wieder in Menschengestalt und mit einer Dose Rattengift bewaffnet wäre, jetzt aber saßen die Ratten eindeutig am längeren Hebel.
26.06.2007 18: 07Mina von Nachtschatten
Hamsta dachte angestrengt nach. Eine Möglichkeit hier herauszukommen wäre sich auf der Stelle wieder umzuwandeln, dass würde der Käfig mit absoluter Sicherheit nicht aushalten. Und dann noch das dumme Gesicht, dass diese Ratten machen würden... Allerdings behagte ihr der Gedanke an die weiteren Folgen einer solchen Handlung absolut nicht: Sie würde sich vollkommen unbekleidet in einem Haus voller großer, muskelbepackter Kerle befinden, die Uniform irgendwo unerreichbar jenseits des Ausgangs, von dem Hamsta im Moment nicht einmal wusste, wo er sich genau befand. Grund genug, diesen Plan wieder zu verwerfen. Es musste auch anders gehen. Allerdings wurde sie in diesem Moment von einer hämischen Stimme aus ihren Gedanken gerissen.
"Schön blöd hier hineinzulaufen!", amüsierte sich die größte der vor dem Käfig hockenden Ratten. "War das Ding zu groß für euch? Habt ihr es übersehen?" Die anderen kicherten gemein.
Hamsta knirschte wütend mit den Zähnen. Wenn sie nur aus diesem Käfig herauskönnte, dann würde sie diesen Viechern unmissverständlich klarmachen, dass... In diesem Moment kam ihr in den Sinn, weswegen sie ursprünglich in das Gebäude gekommen war. Sie hatte mit den Ratten sprechen wollen. Oder besser sollen. Und hier hockte ein ganzer Haufen dieser Nager und schenkte ihnen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Jetzt galt es nur noch, den eigenen Ärger hinunterzuschlucken, sich professionell zu verhalten und zu versuchen, das Beste aus dieser Situation zu machen.
"Ja, haha, schon blöd", lachte Hamsta unsicher, "was nicht so alles passieren kann!"
Die große Ratte fixierte sie mit ihren winzigen roten Augen.
"Was passieren kann?", fragte sie lauernd. "Eine Menge, glaubt mir!" Sie stieß die Ratte neben sich an, ein ausgesprochen dürres Exemplar mit unangenehm langen Schneidezähnen. "Los, Fred, sag es ihnen!"
"Also, zuerst wird ein Mensch kommen und euch hier finden. Dann bringen sie euch nach draußen. Und dann dürft ihr im Ankh baden gehen! Es wird erzählt, dass es an den Docks immer ein käfigförmiges Loch in der Kruste gibt. Und dann heißt es adieu Haustierchen!" Die Ratten kreischten vor Lachen.
Hamsta bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Dorion ihr einen verwirrten und besorgten Blick zuwarf. Er verstand zwar kein Wort von dem, was hier genau besprochen wurde, konnte sich aber wohl denken, dass die Situation nicht zum Besten stand.
"Der Chef mag wohl keine, äh, unerwünschten Besucher?", fragte Hamsta mit bebender Stimme. Sie kochte innerlich, doch die Ratten schienen ihr Zittern als Zeichen von Angst misszuverstehen.
"Das kannst du laut sagen, Plüschohr! Der alte Hein Pier hasst alles was Nagezähne hat! Oder in der Begleitung von jemandem mit Nagezähnen unterwegs ist!" Fred warf Dorion einen bezeichnenden Blick zu. "Man sollte sich nicht von ihm erwischen lassen, oh nein, niemals!"
"Auch nicht, wenn man ihm etwas vom Mittagstisch stiehlt", warf eine andere Ratte ein. Sie wies mit der Pfote hinter sich eine Treppe hinauf. "Im Büro am Ende des Ganges wird jeden Tag getafelt, meine Güte, der Alte speist wie ein Fürst!"
"Wir würden euch ja etwas abgeben, aber im Knast gibt es nun mal nur Wasser und Brot!", rief die große Ratte, worauf die ganze Bande wieder in brüllendes Gelächter ausbrach.
"Keine Ausnahmen für Meerschweinchen!", japste Fred.
Meerschweinchen!
Meerschweinchen! Jeder hat nur einen bis zu einem gewissen Grad belastbaren Geduldsfaden und bei Hamsta war er in diesem Augenblick mit einem lauten Knall gerissen. Sie rannte an das Gitter, richtete sich daran auf und fauchte den Ratten einen Schwall Werhamstaflüche entgegen
[7]. Die Ratten setzten zu einer höhnischen Erwiderung an, stutzen dann aber und reckten die Nasen in die Luft. Dann stoben sie alle wie auf ein geheimes Kommando hin auseinander und ließen Hamsta und Dorion in ihrem Käfig zurück.
"Was war denn das?", fragte der Gnom, "Was ist denn passiert?" Doch dann hörte auch er das Geräusch. Den Klang von schweren Schritten, welche unaufhaltsam näher kamen.
26.06.2007 19: 21Kixe
Klack.......Klack .......Klack.... schwere Schritte kamen langsam näher ...... Klack ......Klack ...eine Pause, das Lebewesen das zu den Schritten gehörte musste stehen geblieben sein. Die beiden Rekruten klammerten sich an den Gitterstäben ihres Käfigs fest.
Sie hatten gedacht die Ratten wären, das schlimmste was ihren passieren hätte können gewesen, nun jetzt dachten sie anders.
Klack.....Klack.....
Die Schritte näherten sich immer mehr ihrem Käfig, Dorion hüpfte auf und ab um einen Blick auf die näher kommende Person zu erhaschen, die inzwischen bei einem der Kistenstapel angelangt war.
Klack ......Klack......
Jetzt stand die Gestallt direkt vor ihrem Käfig.
Sie beugte sich hinab. Hamsta und Dorion hielten den Atem an.
Als die Person auf ihrer Augenhöhe war blinzelte Dorion, kannte er diese Gestallt denn nicht irgendwoher?
26.06.2007 19: 41Daemon Llanddcairfyn
Daemon Llanddcairfyn lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
"Ihr seid also schließlich doch mit einer fadenscheinigen Erklärung in das Gildengebäude eingedrungen und konntet eure beiden", er sah zu Hamsta, jetzt wieder in Menschengestalt und Uniform, und Dorion, "Kollegen vor dem schlimmsten bewahren. Sehr gut. Nur leider", er schob den Bericht vor sich auf dem Tisch in ihre Richtung. "Habt ihr nur zwei der drei Gilden besucht. Immerhin", fügte er schnell mit einem Blick auf die enttäuschten Gesichter der Rekruten zu. "Habt ihr über beide Vereine interessante Details herausgefunden. Ich werde also eine andere Rekrutengruppe zu den anderen Gilden schicken", er salutierte fahrig. "Gute Arbeit. Weggetreten."
27.06.2007 11: 16
[1] die neben dem Geruch den Aufenthalt unerträglich machten
[2] so breit er bei seiner Größe grinsen konnte
[3] alle bis auf Mina, sie hatte kein Blut, das ihr in den Kopf schießen hätte können
[4] Hamsta hatte vor der Zeit in der Wache mal in einem Nobelrestaurant ausgeholfen, hatte aber aufhören müssen, als sie ihr Winterfell bekam
[5] Wäre Dorion näher dran gewesen, hätte er erkannt, dass es sich um einen Ladeschein handelte
[6] Natürlich erscheint aus der Perspektive eines Hamsters alles wesentlich größer als es in Wirklichkeit ist, aber in diesem Fall hatte die Bezeichnung "gigantisch" in jedem Fall ihre Berechtigung
[7] Die hier nicht wiedergegeben werden können, da sie zum einen nicht wortwörtlich in unsere Sprache zu übersetzen sind und zum anderen ohnehin zensiert werden müssten
Für die Inhalte dieses Textes ist/sind alleine der/die Autor/en verantwortlich. Webmaster
und Co-Webmaster behalten sich das Recht vor, inhaltlich fragwürdige Texte ersatzlos von der Homepage zu entfernen.