 | Kurzsachverhalt: Der Gefreite Wilhelm Schneider wurde beschuldigt, unnötig und übermäßig Gewalt gegen einen Zivilisten angewendet zu haben. Im Lauf der Ermittlung stellt sich heraus, dass die Angaben der Beteiligten in Bezug auf Oberfeldwebel Feinstich nicht nur eigenartig widersprüchlich sind – die Handlungen von Oberfeldwebel Feinstich lassen weitere Motive vermuten. Ob dies lediglich meine Wahrnehmung ist, das mögen die Geschworenen entscheiden. Die entscheidenden Fragen werden dabei sein: Wie schnell sind ein Igor und ein Vampir, wenn es drauf ankommt? Wie wahrscheinlich ist es, dass ein ausgebildeter Sanitäter im Falle akuter Gewaltanwendung mit dem Einschreiten zögert? Ist es möglich, dass das Handeln (und Nichthandeln) beider Wächter niederen Regungen folgte? Beschuldigt: Gefreite Wilhelm Schneider, Oberfeldwebel Rogi Feinstich. Straftat: Übermäßige Gewalt ggZiv., unterlassene Erste Hilfe. Sachbearbeiter: Stammagent Sebulon, Sohn des Samax. Betreffende Mission: Live 'WachsGescheit'. Vernehmungsort: Palastgefängnis, später IA-Büro am Pseudopolisplatz, Raum 301. |
| Geschädigten-Vernehmung: Eusibert Leberknecht. | |
| Agent_Sebulon | Eusibert Leberknecht? Wer hier ist Eusibert Leberknecht? |
| Eusibert_Leberknecht | ...hier? |
| Agent_Sebulon | Ah ja. |
| Eusibert_Leberknecht | ...Stadtwache? |
| Agent_Sebulon | Guten Tag, ich bin Agent Sebulon, in der Tat von der Stadtwache. Ich habe eine Anzeige bekommen gegen einen Wächter und gehe der Anklage nach. |
| Eusibert_Leberknecht | Erstaunlich- äh, ja Die ist von mir. |
| Agent_Sebulon | Die Anzeige war unleserlich. Würden Sie noch einmal sagen, worum es geht? Für das Protokoll schreibt ein Aufnahmedämon mit. |
| Eusibert_Leberknecht | Unleserlich? Äh, na gut... |
| Agent_Sebulon | Ja. Hier steht irgendetwas von 'verletztung'. |
| Eusibert_Leberknecht | Ja, also, das war so- Ich war ja zurück zu meiner Arbeitsstelle gekommen, wollte da unbenutztes Material von meiner... also, unbenutztes Material abgeben. und da war dann auf einmal die Wache, die mich festnehmen wollte, und dann bin ich davongelaufen. Und einer der Wächter war sehr schnell, und hat mich von hinten in den Schwitzkasten genommen und meinen Arm festgehalten. Und dann hat er mir die Luft abgedrückt, mit dem Arm, und ich dachte, ich ersticke gleich- Nur die Vorgesetzte konnte ihn dann davon abhalten mich da und dort direkt zu erwürgen. |
| Agent_Sebulon | Ein Wächter hat Sie von hinten an der Flucht gehindert. |
| Eusibert_Leberknecht | Genau |
| Agent_Sebulon | Aha. |
| Eusibert_Leberknecht | So ein blasser irgendwie. |
| Agent_Sebulon | Und weshalb sind Sie hier unten im Gefängnis des Patrizierpalastes? |
| Eusibert_Leberknecht | Ich wurde für schuldig befunden, Bomben in der Post verschickt zu haben. |
| Agent_Sebulon | Bomben. |
| Eusibert_Leberknecht | Ja, Sprengsätze eben. Pakete mit einer Mischung aus... Dünger, und Schwarzpulver, mit einem mechanischen Zünder. Bei unvorsichtiger Handhabe, oder dem öffnen der Pakete würde das den Zünder auslösen. |
| Agent_Sebulon | Wäre ein Sprengsatz hochgegangen, was wäre die Konsequenz gewesen? |
| Eusibert_Leberknecht | Äh, im Idealfall... also, beabsichtigt war- Leute verletzen Ich wurde auch für die Beschädigung eines Golems verurteilt, der einen der Sprengsätze ausgelöst hat. Ich wollte Rache, für den Tod meines Cousins. |
| Agent_Sebulon | Wie groß wäre denn der Explosionsradius gewesen? So ungefähr in Metern oder Stockwerken. |
| Eusibert_Leberknecht | Geschätzt etwas über drei Meter Umkreis. Also... äh- ein kleines Stockwerk? Wenn die Decke niedrig ist? |
| Agent_Sebulon | Und die blasse Wächterin hat sie also von hinten her unsanft fest gehalten, während Sie einen Sprengsatz dabei hatten, der die Wächterin verletzt hätte. |
| Eusibert_Leberknecht | Wächter, es war ein Er. Und, äh, ja. Er hat meinen Arm sehr festgehalten, sodass ich das Paket nicht loslassen konnte, aber er hat auch meinen Hals zugedrückt! Das wäre nicht nötig gewesen, ich habe Glück, dass mein Kehlkopf nciht zerdrückt worden ist! Ich konnte nicht mehr atmen, wäre fast gestorben! |
| Agent_Sebulon | Sie hatten das Paket also in der Hand. |
| Eusibert_Leberknecht | Genau. |
| Agent_Sebulon | Eine Bombe, die jederzeit hätte explodieren können. Ich verstehe. Darf ich den Hals einmal sehen? |
| Eusibert_Leberknecht | Nein, sicher nicht jederzeit- also, nur wenn, also, wenn der Zünder ausgelöst hätte- Ja, moment... Da- |
| Agent_Sebulon | Ich sehe deutliche Flecken einer Quetschung. Der Kehlkopf sieht etwas deformiert aus. Etwa fingergroß deformiert. |
| Eusibert_Leberknecht | Da wars am schlimmsten, das drückt immer noch öfter mal. Ich hab Schmerzen beim Schlucken und Husten, der Gefängnisarzt meinte, das geht ncih mehr weg, Es ist auf Dauer- äh- sehr, sehr schlimm. |
| Agent_Sebulon | Ich verstehe. |
| Eusibert_Leberknecht | Wenn ich nicht den Eulrich Rächen kann, dann soll wenigstens der Wächter da zur Rechenschaft gezogen werden. |
| Agent_Sebulon | Und die Verletzung ist so zustande gekommen, dass der Wächter Sie am fliehen und auslösen der Bombe gehindert hat und der andere Wächter ihn dann zurückgerufen hat. |
| Eusibert_Leberknecht | Also, dass der mir den Hals quetscht war gar nicht, damit ich die Bombe nicht auslöse, der hat ja meinen Arm festgehalten, dass ich sie nicht werfen kann. Also, und ja, die andere Wächterin, die Igor-Frau, hat ihm dann gesagt er soll aufhören wie ich fast ohnmächtig geworden bin. Dass der mir die Luft abgedrückt hat war- ich weiß nicht- einfach böse oder so. Unnötig. |
| Agent_Sebulon | Wie lange wurden Sie denn da etwa am Hals gedrückt? Eine Sekunde? Mehrere? Minuten? |
| Eusibert_Leberknecht | Ich weiß nich genau... nicht so lang. Paar Sekunden, aber dafür ziemlcih fest. |
| Agent_Sebulon | Ein paar Sekunden, ja? Also weniger als 10 Sekunden. |
| Eusibert_Leberknecht | Ich kanns nich genau sagen, es kam mir ewig vor, aber- naja, es war ja auch eine, äh, schwierige Situation. Zehn, vielleicht schon. Die Vorgesetzte musste ja erstmal aufholen |
| Agent_Sebulon | Also hat die Vorgesetzte das gesehen, kam herangelaufen, hat dann einen Befehl gegeben und dann wurden Sie losgelassen. Korrekt? |
| Eusibert_Leberknecht | Also, sie kam ja sowieso angerannt, weil sie mich festnehmen wollte, und ja, dann hat sie gesehen was der macht und hat gesagt, äh, "Wilhelm, lasss los!" oder so hat sie gesagt und er hat losgelassen. Äh, genau, sie hat gesagt, "Halt die Bombe, ich hab ihn!" und wie er dann nicht losgelassen sondern fester gedrückt hat, hat sie nochmal was gesagt und dann erst hat er losgelassen. Und ich bin dann ganz schön zusammengeklappt und konnte kaum atmen. Kann mich kaum erinnern, was dann war... |
| Agent_Sebulon | Ich verstehe. Das war schlimm für Sie. |
| Eusibert_Leberknecht | Ja... Ich, ich dachte ich sterbe halt... und ich war dann... äh... also, ich wollte nicht. Also sterben. Und so. |
| Agent_Sebulon | Glücklicherweise war ein Igor zur Stelle. Nun, ich denke, ich habe alle Informationen, die ich brauche. |
| Eusibert_Leberknecht | Hmm? |
| Agent_Sebulon | Gibt es noch etwas, was Sie im Protokoll vermerkt haben möchten? |
| Eusibert_Leberknecht | Ach, naja, schon, aber die hat mich ncih verarztet- Ne, ich will nur einfach dass der kriegt, was er verdient. Das war einfach nicht nötig, was der gemacht hat, und ich bin jetzt für den Rest meines Lebens beschränkt beim Essen und Atmen, bei allem was ich tu. Das ist echt... nicht gut. Danke, dass sie mit mir reden. Tut irgendwie gut. |
| Agent_Sebulon | Unterlassene erste Hilfe. |
| Eusibert_Leberknecht | Hmm? |
| Agent_Sebulon | Tja, dann schalte ich jetzt den Aufnahmedämon aus, wenn Sie einverstanden sind. |
| Eusibert_Leberknecht | Ja, na klar... |
| Zeugen-Vernehmung: Rogi Feinstich. | |
| Agent_Sebulon | Hallo, Rogi. Komm rein. Ich habe dich hergebeten, Rogi, weil ich dir ein paar Fragen zu einer Festnahme stellen muss. Der Aufnahmedämon wird unser Gespräch aufzeichnen. |
| OFw_Rogi_Feinstich | Verftehe |
| Agent_Sebulon | Du warst dabei, als Eusebius Leberknecht festgenommen wurde. |
| OFw_Rogi_Feinstich | Ja, daf war ich Hat er eine Anfeige erftattet? |
| Agent_Sebulon | In der Tat. Er hat ausgesagt, dass er rabiat in den Schwitzkasten genommen wurde. Ist es deiner Auffassung nach Standard, einen Zivilisten so in Gewahrsam zu nehmen? Von hinten, wie ich hörte. |
| OFw_Rogi_Feinstich | Zivilivt der einen Anflag auf den Palaft und daf Wachhauf unternehmen wollte..vielleicht noch mehr.. Von hinten? Er ift als er unf erkannte sofort geflohen... |
| Agent_Sebulon | Natürlich, dadurch konntet ihr ihn nicht von vorn festnehmen. Naheliegend. |
| OFw_Rogi_Feinstich | In der Tat Und der *Zivilist* hatte noch eine Bombe bei sich |
| Agent_Sebulon | Ich habe einmal erlebt, wie schnell ein Igor sein kann. |
| OFw_Rogi_Feinstich | Haft du? |
| Agent_Sebulon | Ist eine Weile her. Ich habe noch deutlich in Erinnerung, dass der ... Arbeitgeber kaum den Namen ausgesprochen hatte, als sein Igor bereits hinter ihm stand. Ich finde es nobel, dass du deinem Kollegen die Festnahme überlassen wolltest. ... überlassen hast. |
| OFw_Rogi_Feinstich | Nun daf ist etwaf anderef... daf würde bei eienr Verfolgungsjagt nur etwas nützen wenn wir uns in einbem Gebäude befinden und der Verbrecher felbt einen meinen Namen rufen würde...oder worauf willft du bitte hinauf? |
| Agent_Sebulon | Das klingt mysteriös. Magisch, irgendwie. Wie weit warst du etwa von deinem Kollegen entfernt, als du mitbekommen hast, dass er den Zivilisten würgt? |
| OFw_Rogi_Feinstich | Ich war gerade dabei Herrn Leberknecht die Handfellen anzulegen und hatte Wilhelm schon angewiesen die Bombe zu übernehmen, alf ich merkte daf er ihn würgte habe ich feinen Namen gerufen und er hat daraufhin sofort losgelassen. |
| Agent_Sebulon | Ich stelle mir das also so vor: Der Zivilist will weglaufen. Dein Kollege kriegt ihn von hinten zu fassen. Er hat eine Bombe in der Hand - dein Kollege greift ihn aber am Hals. |
| OFw_Rogi_Feinstich | Er hat ihn erft am Arm gepackt udn ihm die Bombe abgenommen |
| Agent_Sebulon | Du wiederum gehst um ihn herum - hinter ihm ist ja kein Platz, da ist dein Kollege - Er hat ihm die Bombe abgenommen, bevor er ihn in den Schwitzkasten genommen hat? |
| OFw_Rogi_Feinstich | Nun er hält den Verdächtigen und die Bombe fest. Ich war nur froh alf ich aufgeschlossen hatte, daf noch alles in Ordnung war. Ich meine Herr Leberknecht wollte Wilhelm auch die Bombe wieder abnehmen hatte aber gegen einen Vampir keine Chance |
| Agent_Sebulon | Also: Herr Schneider nimmt dem Zivilisten die Bombe ab. Mit dem anderen Arm: Schwitzkasten. Du gehst um den Zivilisten herum, legst ihm Handschellen an, siehst ihn den Zivilisten würgen und gibst ihm einen Befehl. So? |
| OFw_Rogi_Feinstich | Fo in Etwa, allerdings kann ich mich nicht an einen Schwitzkasten erinenrn... Wilhelm hatte die Situation eigentlich so im griff, was ihn gerfahren ist, als er den Verdächtigen würgte, kann ich nur erahnen und follteft du ihn fragen. |
| Agent_Sebulon | Der Zivilist hat ausgesagt, dass du erst einen Befehl gerufen hast, dann zu den beiden aufgeschlossen bist und der Wächter danach aufgehört hat, ihn zu würgen. Hmm. Da steht Aussage gegen Aussage, würde ich denken. Ist ja auch eher nebensächlich. Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen hast du angewandt, als du die Verletzung gesehen hast? |
| OFw_Rogi_Feinstich | Ich vermute Herr Leberknecht will nun der Wache in andere form schaden...der Zivilist hat noch geatmet ich habe nichtf weiter unternommen. Allef in Ordnung? |
| Agent_Sebulon | Ich habe mir den Hals von Herrn Leberknecht angesehen. Da ist eine Eindellung in seinem Kehlkopf. Ich glaube nicht, dass er der Wache schaden will. Seine Worte waren: "ich will nur einfach dass der kriegt, was er verdient". |
| OFw_Rogi_Feinstich | Ift das fo? |
| Agent_Sebulon | Ich denke, ich habe erstmal keine weiteren Fragen. Gibt es noch etwas, was du deiner Aussage anfügen möchtest? |
| OFw_Rogi_Feinstich | Nein, daf ar allef. |
| Agent_Sebulon | Rein aus Neugier: Wann habt ihr ihn über seine Rechte belehrt? |
| OFw_Rogi_Feinstich | Ich glaube alf wir ihn abgeführt haben, aber nagel mich nicht darauf fest.. |
| Agent_Sebulon | Nichts liegt mir ferner als Nägel. Vielen Dank, dann schalte ich jetzt den Aufnahmedämon ab. Vielen Dank für deine Aussage. |
| OFw_Rogi_Feinstich | Dann einen fönen Abend noch |
| Agent_Sebulon | Dir auch. |
| Beschuldigten-Vernehmung: Wilhelm Schneider. | |
| Agent_Sebulon | Sagst du bitte einmal für's Protokoll deinen vollständigen Namen, Gefreiter? |
| G_Wilhelm_Schneider | Wilhelm Schneider... Sör. |
| Agent_Sebulon | Ich bin mir gar nicht sicher, ob wir uns schon einmal begegnet sind. Du bist ein Vampir, nicht wahr? |
| G_Wilhelm_Schneider | Das ist richtig, Sör. Zumindest aus menschlicher Sicht betrachtet. Oder zwergischer. |
| Agent_Sebulon | Ich habe gehört, dass Vampire ordentlich stark sind. Oft ähnlich stark wie Trolle. Ist da etwas dran? |
| G_Wilhelm_Schneider | Unsere Stärke übersteigt die eines durchschnittlichen Menschen normalerweise, ja. Was die andere Behauptung betrifft... ich würde sie anzweifeln. |
| Agent_Sebulon | Du bist also übermenschlich stark. Das ist ja ein Ding. Dabei siehst du gar nicht aus, als hättest du wahnsinnig viel trainiert. Hat deine übermenschliche Körperkraft in deiner Ausbildung irgendeine Rolle gespielt? |
| G_Wilhelm_Schneider | Nein, Sör. |
| Agent_Sebulon | Wer war denn dein Ausbilder bei GRUND? |
| G_Wilhelm_Schneider | Oberfeldwebel Feinstich, Sör. |
| Agent_Sebulon | Rogi? Oh. Nun, Wilhelm, du hast eine Vorladung erhalten, weil ein Zivilist dich angezeigt hat. Ein Herr Leberknecht. Du hast ihn in Gewahrsam genommen. Würdest du bitte knapp erzählen, wie das aus deiner Sicht abgelaufen ist? |
| G_Wilhelm_Schneider | Herr Leberknecht... das war der Herr, der sich als Bombenleger betätigt hatte. Oder? |
| Agent_Sebulon | So etwas habe ich gehört, ja. |
| G_Wilhelm_Schneider | Und der wagt es, mich anzuzeigen? |
| Agent_Sebulon | Erzähl mir bitte, wie es abgelaufen ist. |
| G_Wilhelm_Schneider | Wir waren nach einer Explosion zur Post gerufen worden. Wir, das waren in dem Fall Rogi und... also der Oberfeldwebel Feinstich und ich. |
| Agent_Sebulon | Deine Ausbilderin. |
| G_Wilhelm_Schneider | Eine Bombe war zwischen den Paketsendungen detoniert und wir fanden schnell zwei weitere. Ja. Ein Spezialist wurde gerufen, der die verdächtigen Objekte untersuchte und auch entschärfen konnte. Alles roch nach Feuer und Ruß... Wir fanden Hinweise. Die Bomben waren sowohl an den Palast, als auch an die Wache adressiert worden. Der Aufbau und die verwendeten Chemikalien führten uns zu einer Chemiefabrik. |
| Agent_Sebulon | Wie würdest du deine Stimmung zu diesem Zeitpunkt beschreiben? |
| G_Wilhelm_Schneider | Nach eingehenden Befragungen vor Ort innerhalb der Arbeiter stellte sich heraus, dass einer von ihnen bereits auffällig gewor... Meine Stimmung? Das... Ich... Ich... nicht so optimal. Es hatte bereits Verletzte gegeben. |
| Agent_Sebulon | Was für ein Gefühl war es etwa? |
| G_Wilhelm_Schneider | Und... also die Bomben waren auch an die Wache gerichtet gewesen. Zu dem Zeitpunkt war nicht klar, ob weitere unterwegs waren. Zum Pseudopolisplatz. Oder zum Boucherie... |
| Agent_Sebulon | Du hattest Angst. |
| G_Wilhelm_Schneider | Ist das wichtig? Das hätte doch vermutlich fast jeder zu diesem Zeitpunkt an meiner Stelle gefühlt. |
| Agent_Sebulon | Nun, hier geht es ja darum, wie sich die Dinge ereignet haben und tatsächlich wären andere Wächter traurig oder voll Tatendrang gewesen. Wächter sind verschieden. Du hast dir also Sorgen um deine Kollegen gemacht? |
| G_Wilhelm_Schneider | Selbstverständlich! |
| Agent_Sebulon | Du siehst aus, als wenn du jetzt gerade wütend bist. |
| G_Wilhelm_Schneider | Nein. Ich bin nicht wütend. |
| Agent_Sebulon | Nicht. Aha. Also ihr seid in das Haus hinein. |
| G_Wilhelm_Schneider | In die Chemiefabrik, ja. Wir haben nach Informationen gesucht. Der Oberfeldwebel sprach mit dem Eigentümer. Ich mischte mich unter die Arbeiter an den Chemietrögen. Wie gesagt, es stellte sich in den Gesprächen schnell heraus, dass einer der dort angestellten Arbeiter auffällig war. |
| Agent_Sebulon | Ihr wart also voneinander entfernt. Und dann hast du den Bombenleger gestellt? |
| G_Wilhelm_Schneider | Er verschwand immer wieder für längere Pausen, er stieß Morddrohungen gegen den Patrizier aus... Und gerade, als ich die Ernsthaftigkeit dieser Informationen zusammenzählte, tauchte besagter Arbeiter auf, zurück aus seiner überzogenen Pause. Der Oberfeldwebel stieß in genau diesem Moment wieder dazu. Wir hatten wohl beide die gleichen Informationen und Schlüsse gezogen. Und der Verdächtige trug eines dieser typischen Pakete, vom Format her. Ich sprach ihn an, auf die freundliche Art. Wir hätten davon gehört, dass er sich ungerecht behandelt fühle und würden gerne mit ihm reden. Es ging kurz hin und her und der Mann wurde merklich nervöser, bis er plötzlich auf dem Absatz kehrt machte und losrannte. Ich rief, er solle stehenbleiben. Dann rannte ich ihm nach. |
| Agent_Sebulon | Du bist schnell im laufen, nehme ich an. |
| G_Wilhelm_Schneider | Aus seinem Verhalten wurde sehr wahrscheinlich, dass er eine weitere aktive Bombe bei sich trug. Was er dann mit ausgestoßenen Drohungen bestätigte. Weswegen ich nicht nur ihn am Arm packte, als ich ihn einholte, sondern vor allem in meiner ausgetreckten anderen Hand die Bombe weit von uns hielt und vor allem ruhig zu halten versuchte. Ja. Ich war zumindest schneller, als Rogi. Die gleichzeitig losrannte. |
| Agent_Sebulon | Und dabei sind Igors wirklich schnell. Beeindruckend. |
| G_Wilhelm_Schneider | Er wandte und wehrte sich, zappelte herum. Also legte ich ihm meinen Arm um den Oberkörper, um ihn besser halten zu können. Na ja. Und dann verhaftete Rogi ihn. |
| Agent_Sebulon | Du hast den Zivilisten also mit einem Arm umarmt, so um den Brustkorb herum, ja? Und der andere Arm war von dir gestreckt, da war die Bombe drin. |
| G_Wilhelm_Schneider | Richtig. |
| Agent_Sebulon | Wie hat die ranghöhere Wächterin auf deine Festnahme reagiert? |
| G_Wilhelm_Schneider | Sie hat nahtlos übernommen. Als sie mich erreichte, legte sie dem Täter die Handschellen an und sagte, ich könne diesen nun loslassen, sie habe ihn. |
| Agent_Sebulon | Wie geht das? |
| G_Wilhelm_Schneider | Was? |
| Agent_Sebulon | Du hast mit einem Arm den Oberkörper von Herrn Leberknecht blockiert. Wie kann ihm Rogi da Handschellen anlegen? |
| G_Wilhelm_Schneider | Ich... also... zu dem Zeitpunkt muss meine Haltung etwas... verrutscht sein? |
| Agent_Sebulon | Verrutscht. |
| G_Wilhelm_Schneider | Vermutlich. |
| Agent_Sebulon | Hast du den Zivilisten irgendwie verletzt? |
| G_Wilhelm_Schneider | Das... er hat so gezappelt und... wenn man etwas umfasst, das in Bewegung bleibt, da passiert es schnell, dass man zur verjüngenden Stelle abrutscht, nicht wahr? Vermutlich deswegen... also... dann lag mein Arm kurzfristig um seinen Hals... aber ich habe ihn nicht verletzt, nein. |
| Agent_Sebulon | Ah. Das erklärt, wie die Wächterin ihm Handschellen anlegen konnte. Menschliche Hälse sind zerbrechlich, Gefreiter. Gerade dann, wenn man mit übermenschlicher Kraft hantiert. Herr Leberknecht hat einen dauerhaften Schaden von deinem Abrutschen davon getragen. Tatsächlich ist an seinem Hals eine Kuhle, die habe ich selbst gesehen. Etwa fingergroß. Ich glaube nicht, dass du einfach nur abgerutscht bist. Ich glaube, du hast ihn gewürgt. |
| G_Wilhelm_Schneider | Nein! Das habe ich nihct! Wirklich nicht, Sör! Das würde ich niemals... Niemals! |
| Agent_Sebulon | Dann muss es Rogi gewesen sein. Andere Wächter haben die Festnahme nicht vorgenommen. |
| G_Wilhelm_Schneider | Sör... ich... Rogi hat nichts damit zu tun. Aber... ich würde niemals einem Menschen etwas zuleide tun... wollen... Also... Das war keine Absicht. Es tut mir sehr leid. Auch wenn ich es absurd finde, dass ein potenieller Mörder mich deswegen anzeigt. |
| Agent_Sebulon | Du hattest Angst und warst wütend. Du hast den Zivilisten gewürgt. So lange, bis deine Kollegin dich zurechtgewiesen hat, nicht wahr? |
| G_Wilhelm_Schneider | Nein... ich... das... Würgen ist... Das würde doch bedeuten, dass ich es absichtlich getan hätte. Dieser Begriff klingt so... |
| Agent_Sebulon | Du hast seinen Hals gefasst und zugedrückt. Herr Leberknecht lebt. Und ich weiß nicht, wie ich gehandelt hätte. Ich habe den Eindruck, dass du weder mit deinen Gefühlen noch mit der Situation angemessen umgehen konntest, dass du überreagiert hast. |
| G_Wilhelm_Schneider | Ich habe ihn festgehalten. Weiter nichts. Und die ganze Zeit war da noch die Bombe... |
| Agent_Sebulon | So heftig, dass ein Abdruck am Hals zurückgeblieben ist. Rogi hat ausgesagt, dass die Bombe schon längst nicht mehr in deiner Hand war. Dass sie sie dir abgenommen hatte. |
| G_Wilhelm_Schneider | Dann erinnert sie sich vielleicht falsch? |
| Agent_Sebulon | Vielleicht. |
| G_Wilhelm_Schneider | Ich habe beides gehalten. Bis sie mir sagte, dass ich Herrn Leberknacht loslassen solle. Ich musste die Bombe danach sogar weiter festhalten. |
| Agent_Sebulon | Nachdem du den Zivilisten losgelassen hast, welche Erste Hilfe Maßnahmen habt ihr an ihm durchgeführt? |
| G_Wilhelm_Schneider | Die ganze Zeit! Bis der Entschärfungstrupp kam! |
| Agent_Sebulon | Du hattest wahnsinnige Angst. |
| G_Wilhelm_Schneider | Jedenfalls... deswegen hat Rogi sich um den Herrn gekümmert. Ich hatte... beide Hände voll zu tun. |
| Agent_Sebulon | Du hast also nicht genauer beobachtet, was Rogi dann mit dem Zivilisten getan hat. |
| G_Wilhelm_Schneider | Nein. Ich habe mich auf Stillstehen und möglichst nicht Zittern konzentriert. |
| Agent_Sebulon | In Ordnung. In deiner Erinnerung: Wie lange hat es gedauert, bis dich die Kollegin eingeholt hatte? |
| G_Wilhelm_Schneider | Es können nur Sekunden gewesen sein. Er ist ja nicht weit gerannt, bis ich ihn eingeholt hatte. |
| Agent_Sebulon | Ich denke, ich habe alles gefragt, was mir wichtig war. Gibt es noch etwas, was du deiner Aussage anfügen möchtest? |
| G_Wilhelm_Schneider | Ich bin nicht gewalttätig, Sör. Eigentlich mag ich Menschen sogar. |
| Agent_Sebulon | Du magst Menschen eigentlich. |
| G_Wilhelm_Schneider | Egal... Wenn es das dann wäre, Sör? |
| Agent_Sebulon | Vampire können auch fliegen, nicht wahr? |
| G_Wilhelm_Schneider | Einige, ja. Warum? |
| Agent_Sebulon | Stärker als Menschen, schneller, fliegen können - es hat viele Vorteile, ein Vampir zu sein. |
| G_Wilhelm_Schneider | Mag sein. Aber es hat auch Nachteile. Worauf willst du hinaus, Sör? |
| Agent_Sebulon | Ich habe nur gerade gedacht, dass aus deiner Sicht Menschen ja ziemlich ... ... kümmerlich wirken müssen. |
| G_Wilhelm_Schneider | Das kommt auf den Menschen an? |
| Agent_Sebulon | Ich bin kein Mensch. Ich bin kleiner, langsamer. |
| G_Wilhelm_Schneider | Das ist nicht zu übersehen, Sör. |
| Agent_Sebulon | Du wärst nicht gern ein Zwerg, oder? |
| G_Wilhelm_Schneider | Zum derzeitigen Zeitpunkt würde ich darin keinen Vorteil erkennen können. |
| Agent_Sebulon | Das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich möchte auch gerade nicht in deiner Haut stecken. Nun, wenn du deiner Aussage nichts anzufügen hast, dann schalte ich nun den Aufnahmedämon aus? Einen schönen Tag noch, Gefreiter Schneider. |
| Urteil | Der Gefreite Wilhelm Schneider wurde von einer aus 8 Mitgliedern bestehenden Jury für schuldig befunden, bei einer Aussenmission (Live-Mission "WachsGescheit") übermäßige Gewalt bei der Festnahme eines Täters angewendet zu haben. Der Gefreite Wilhelm Schneider erhält einen Verweis, der permanent in seiner Dienstakte festgehalten wird. Eine püschologische Sitzung wurde für nicht notwendig erachtet. Oberfeldwebel Rogi Feinstich wurde für nicht schuldig befunden. Die Akte ist geschlossen. |
 | |
 | |