Laiza hat ihre Zeit als Ausbilderin bei GRUND hinter sich und kehrt mit Freude zurück in ihre Stammabteilung. Doch dort liegen Schwierigkeiten in der Luft.
Dafür vergebene Note: 11
August 2005 - Die Idee dieser Geschichte entsteht.
Wie immer hinkt diese Geschichte den aktuellem Geschehen hinterher. SuSi ist noch in der Hand von Humph MeckDwarf und Jack sein Stellvertreter.
Nun, was lange währt wird endlich fertig.
Jack NarratorWie ein Irrer rannte Jack zu den Kutschen am Stadtrand, in der Hoffnung, dass eine nach Freinach oder zumindest zum Landstrich Imberauen fahren würde. Es gab zwar nur grobe Anhaltspunkte, doch wusste der SuSi-Stellvertreter, tief in seinem Innern das Nickoley Mulciber hinter der Entführung seiner Tochter steckte. Befragte Augenzeugen sagten, dass sie eine Kutsche mit dem Familien Wappen des Vampir Grafen gesehen haben. Es wunderte Jack, dass sie ihm so schnell Auskunft gaben, in der Regel waren die Bewohner der Stadt nicht sonderlich freundlich zu den Wächtern. Doch sie fühlten sich von Jacks blutverschmierten Händen eingeschüchtert.
Nachdem Ihm im am letzten Abend klar wurde, dass seine Tochter nicht nur nicht an dem Tot seiner Haushälterin schuld war sondern auch noch entführt wurde. Er hatte die Kontrolle über sich verloren und seine Hände an der Wand blutig geschlagen bis er das Bewusstsein verlor. Und das einzige das er vor seinem Aufbruch machte, war sich sein Urlaub zu bescheinigen.
In Bildern zog die gemeinsame Geschichte der beiden Kontrahenten durch seinen Kopf.
Vor gut acht Jahren hatte er Jack seine Verlobte Alexandra ausgespannt. Nicht wissend, dass sie von Jack schwanger war, nahm er sie mit auf seine Burg. Und zog das Kuckuckskind als sein eigenes auf. Jack wusste nicht genau wie es raus kam, dass es nicht das Kind vom Grafen war. Doch hatte er schon zu viel gesehen und musste sich Grausamkeiten vorstellen die anschließend Alexandra angetan wurden. Sie tat gut daran Karina zu ihrem leiblichen Vater zuschicken, auch wenn dieser erst mal lernen musste mit der Situation umzugehen. Er wusste nicht genau was er von seiner verstorbenen Geliebten halten sollte, doch er wusste, dass er für sein Kind alles tun würde. Selbst bis zum Ende der Welt fahren und dort die Höhle des Löwen Betreten.
Laiza HarmonieEin zufriedenes Seufzen entfuhr Lance-Korporal Laiza Harmonie, als sie sich auf ihren Schreibtischstuhl im Okkultismusexperten-Büro nieder lies. Ihr Blick streifte durch das leere Büro. Bis auf eine feine Staubschicht, die sich über die Einrichtung gelegt hatte, hatte sich nichts verändert. Anscheinend hatte Niemand das Büro betreten, seitdem Leopold von Leermach und Skilla Amelia Winchester unbefristeten Urlaub eingereicht hatte.
Gerüchte gingen um, dass der Posten des Okkultismusexperten anscheinend verflucht sei, weil er seit seiner Einführung zu kaum einem Zeitpunkt richtig besetzt gewesen war.
Laiza lächelte und wischte mit der Hand Staub von der Schreibtischoberfläche, bevor sie ein braunes Papier aus einer Gürteltasche zog und auf dem Tisch auseinanderfaltete. Ein Abzeichen in Weiß und Schwarz kam zum Vorschein, in dessen Mitte eine Sanduhr prangte.
Inzwischen, so musste sich Laiza selbst eingestehen, kam sie mit ihrem neuen Rang ganz gut zu Recht, trotz der Verantwortung, die sie nun übernahm. Es könnte schlimmer kommen und Rekruten durch die Gegend zu scheuchen hatte ihr ein klein wenig Spaß bereitet.
Sie faltete das Papier wieder zusammen und steckte den Aufnäher zurück in ihre Tasche. Langsam erklomm die Sonne den Himmel und tauchte den Raum in ein hübsches rot-oranges Licht. Der Lance-Korporal betrachtete die Staubpartikel, die im Sonnenlicht tänzelten und überlegte, wie sie das Büro am schnellsten wieder sauber bekam, als die Bürotür aufgedrückt wurde.
Hauptmann Humph MeckDwarf betrat das Büro.
Der Abteilungsleiter von SuSi sah aufgebracht aus und die auf der Nase befindliche Lesebrille deutete daraufhin, dass er es gehabt hatte zu seiner einzigen Okkultismusexpertin zu kommen. Trotz allem schloss er zuerst die Bürotür leise hinter sich, bevor er sich Laiza zuwandte.
Die junge Frau hob verwundert die Augenbrauen, bevor sie sich aus dem Stuhl erhob und vor ihrem Vorgesetzten salutierte.
"Was kann ich für dich tun, Hauptmann?", fragte sie und nahm die Hand wieder herunter, "Ich wäre so wie so gleich zu dir gekommen."
Humph ließ sich sogar für einen kurzen Salut Zeit, bevor er anfing zu sprechen:
"Wir haben ein Problem", seine Stimme wurde von einem schnellen Atem aus dem Rachen hinaus getragen, er atmete einmal tief ein und aus, dann sprach er weiter, "Jack ist verschwunden, Hauptgefreite Dubiata hat mir einen Brief von ihm überbracht."
In seiner rechten Hand hielt er ein Stück Pergament mit dem er mehrmals herum wedelte um klar zu stellen, dass dies der besagte Brief sei. Er trat auf den Schreibtisch zu und reichte Laiza das Schriftstück zum lesen.
Sie war davon ausgegangen, dass die ersten Tage nach der Zeit als Ausbilderin ohne große Ereignisse verstreichen würden. Immerhin war die Wache vier Monate lang ohne Okkultismusexperten ausgekommen, wie die vielen Jahre davor auch. Sie hatte vorgehabt das Büro ein wenig auf Vordermann zu bringen und Fachliteratur zu lesen.
Nun stand sie wider erwartend im Mondteichweg, an der Ecke zur Teekuchenstrasse, direkt gegenüber vom Friedhof. Hier bewohnten der Obergefreite Herr Made und Hauptgefreiter Narrator in einer kleinen Wohnung im ersten Stock eines Privathauses.
Laiza fragte sich, wieso MeckDwarf so darauf gedrungen hatte, dass sie nach dem Rechten sah. Hatte sie irgendetwas Weltbewegendes verpasst während sie bei GRUND Rekruten gescheucht hatte?
Nun gut, Jack war auf äußerst unkonventionelle Art und Weise an seinen Urlaub herangekommen.
[1] So was konnte der Hauptmann keines Wegs dulden, aber was sprach dagegen einfach abzuwarten bis Jack wieder zurück war und ihn dann nach Intörnal Affärs zu schicken? Kommandeur Rascaal Ohnedurst würde sich sicher über einen Besuch des Gerichtsmediziners freuen.
Der Lance-Korporal spähte durch das feinsäuberlich geputzte Fenster, das direkt neben der Eingangstür lag. Sie erkannte einen schmalen Flur, zu jeder Seite ging im vorderen Bereich eine Tür ab. Ein dunkler Läufer lag auf grün gestrichenen Holzdielen. Im hinteren Ende des lang gezogenen Flurs führte eine Treppe im sanften Bogen nach oben in den ersten Stock. Alles lag im Dunkeln, anscheinend war niemand da.
Trotzdem zog sie an einem Glockenseil und wartete.
Ihr fielen einige Dinge ein, die sie jetzt viel lieber gemacht hätte, als bei Jack Narrator nach dem Rechten zu sehen. Der Hauptgefreite hatte ihr nie wirklich etwas getan, doch er war auch selten die Freundlichkeit in Person gewesen.
Sie erinnerte sich an ein Buch über Kryptobiologie des Wiewunderländischen Kontinents, dass sie vor vier Monaten in der Wünschelgasse erstanden hatte, und dass seit dem ungelesen auf ihrem Schreibtisch lag. Bestimmt war es eine äußerst interessante Lektüre.
Niemand öffnete ihr, was dafür sprach, dass Jack Narrator wirklich nicht zu Hause war. Vielleicht war er wie der Obergefreite Herr Made verreist, der im Moment seine Familie in Lancre besuchte.
Doch Hauptmann MeckDwarf hatte ihr gesagt, dass sie sich Notfalls Zugang zur Wohnung verschaffen sollte. Anscheinend hatte Jack den Chef in äußerst miese Laune gebracht.
Sie zog einen Dietrich aus einem Lederbeutel an ihrem Gürtel. Bevor sie sich am Schloss zu schaffen machte schaute sie sich noch mal nach Rechts und Links um. Zwar handelte sie im Namen der Sta... des Hauptmannes, aber trotzdem konnte solch eine Aktion schnell missverstanden werden.
Zehn Minuten später hatte sie die Türe auch endlich hoffen und genervt steckte sie das verfluchte Werkzeug wieder zurück.
Sie schloss die Tür hinter sich und ging auf die Treppe zu, von der sie nur die untersten Stufen vom Fenster aus erblickt hatte.
Für einige Momente stockte ihr der Atem, als sie den leblosen Körper einer alten Dame auf der Treppe entdeckte. Sie eilte die wenigen Stufen hinauf und fühlte den Puls. Doch sie spürte nichts außer der Kälte die von diesem leblosen Menschen ausging.
Dies musste Frau Lieblich sein, schlussfolgerte Laiza, die Vermieterin und Haushälterin von der Jack und Herr Made zwischen durch berichteten. Sie lag blutverschmiert in einem rosefarbenen Blümchenkleid auf der Treppe und nur ihre Arme hielten sie in seltsamen Verrenkungen in dem Geländer verhakt mitten auf der Treppe.
Hysterie kam in Laiza auf. Ein Mord war passiert! Das war ihr erster Gedanke, dann dachte sie an die zahlreichen Spuren, die sie vielleicht schon vernichtet hatte.
Einige Momente verharrte der Lance-Korporal auf der Treppe, doch dann warf sie alle gelernten Grundsätze über Bord und hastete die Treppe hinauf.
Im ersten Stockwerk herrschte ein heilloses Durcheinander.
So gut wie alles war umgestoßen, zerkratzt und demoliert. Scherben knirschten unter ihren Stiefeln als sie durch die Wohnung lief. Das Chaos zog eine Spur zu einem separaten Raum dessen Tür halb aus den Angeln hing, es entstand der Eindruck als hätte sich jemand mit großer Gewalt zutritt zu diesem Zimmer verschafft.
Auf der Suche nach Jack stand Laiza zum Schluss in jenem Zimmer, in dem anscheinend am meisten gewütet wurde. Viel hatte hier nicht gestanden, ein Kleiderschrank aus dem hastig der ganze Inhalt genommen worden war, ein Spiegeltisch der einem Gegenstand zum Opfer gefallen war, ein Tisch mit einem Stuhl - letzteres lag zerbrochen im Raum - und viele schwarz lackierte Holzstücke und zerrissener dunkelroter Samt . Ein kleines Fenster ließ Sonnenlicht herein, dass sich in den Tausend Spiegelsplitter auf dem Boden spiegelte und Lichtflecken auf die Wände warf.
Laiza bückte sich und hob etwas von dem schwarzen Holz auf. Sie hatte zwei Stücke in der Hand und sie waren mit einem Scharnier verbunden. Anscheinend waren es die Reste einer Kiste.
Einer großen Kiste, dachte Laiza, als sie die Menge des Holzes abmaß. Sie war sich nicht sicher was für eine Kiste es gewesen sein mochte. Sie ließ die zwei Holzstücke fallen und griff stattdessen nach einem Stück rotem Samt. Eine Stickerei auf eben diesem Stück Stoff hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Es war ein Wappen, das ihr gänzlich unbekannt war, aber es war vielleicht ein Anhaltspunkt.
Noch einmal streifte der Lance-Korporal durch die Wohnung und blieb in der kleinen Kochecke stehen. Neben dem Kachelofen stand eine große Tonne, in dem Jack nach dem Geruch zu schließen seine Abfälle aufbewahrte. Ein dünner roter Streifen erweckte ihre Aufmerksamkeit. Die Okkultismusexpertin hob den Deckel hoch und die trüben Augen eines toten Huhnes starrten sie an. Es sah beunruhigend Blutleer aus.
Humph MeckDwarf fühlte sich ein wenig überrumpelt, als seine Okkultismusexpertin ohne Anklopfen sein Büro betrat. Immerhin salutierte sie, doch es gab grobe Abzüge in der B-Note, den sie hielt einen Leinensack in der Hand aus denen Hühnerfüße schauten.
"Harmonie, was ist den nun passiert? Hast du das bei Hauptmann Llandcairfyn auch gemacht?"
"Entschuldigung, Sir, aber wir haben keine Zeit für Formalitäten!"
Er gab ihr die Möglichkeit dies zu erklären, er hatte nachher noch genug Zeit sie zu Recht zustutzen. Er nahm seine Lesebrille von der Nase und schloss die Akte, in der er gelesen hatte: "Nun?"
"Jacks Wohnung ist ziemlich verwüstet, es scheint ein Kampf stattgefunden zu haben..."
"Gibt es Tote?"
Sie fing an zu berichten und erzählte Humph von der toten Frau die wahrscheinlich die Vermieterin war, der zerbrochenen Kiste mit dem Wappen und letzt endlich vom Huhn. "Jack ist spurlos verschwunden und dieses Huhn hat Vampirbisse!"
"Niemand verschwindet spurlos. In der Schlüterstraße 3 gibt es einen Wappenkundigen alten Mann", er zeigte auf das gestickte Emblem, das auf seinem Schreibtisch lag, "Zieh ihn zu rate. Und das Huhn gibt's du ans Labor weiter."
"Ja, Sir", antwortete Laiza, salutierte, nahm den Lederbeutel und das Wappen und verließ das Büro.
Humph schrieb eine Rohrpost an seine Tatortwächter und an Rea Dubiata.
Während sich drei SUSI Mitglieder im Büro des Abteilungsleiters einfanden, um von einen Tatort zu erfahren der vorerst geheim gehalten werden sollte, machte sich Laiza Harmonie zum Wappenkundigen auf.
Es war ein alter dürrer Mann, mit einem weißen Vollbart und einer Glatze auf dem Kopf, der auf den Namen Dieter von Hansen hörte.
Er wissend nickte, als er das Emblem sah, stand auf und ging an den hohen Regalen seiner Bibliothek entlang, die mit Büchern und Mappen voll gestellt waren. Wenige Augenblicke später brachte er ihr ein in Wildleder gebundenes Buch. Er setzte sich und begann mit leiser und doch kräftiger Stimme zu reden.
"Alles begann vor mehreren Hundert Jahren, in einem Landstrich Namens Konzo Lora der heute als die Imberauen bekannt ist. Es ist ein Grenzgebiet zwischen der Sto-Ebene und Überwald Durch dieses Gebiet schlängelt sich ein Fluss der schon seit viel längerer seit den verhängnisvollen latatianischen Namen Fortuna trägt."
"...
Schicksal...", wisperte Laiza.
Der alte Mann nickte und fuhr ungerührt fort:
"Die Imberauen erstrecken sich über ein tiefes Tal in dessen Mitte auf einem Steinernen Hügel eine Burg thront, vor ihr liegt die kleine Stadt Freinach. An dieser Stelle teilt sich Fortuna um sich hinter der Burg wieder zu vereinen. Früher einmal hat es in diesem Tal viele kleine Dörfer gegeben. Die Grafenfamilie hat sich gut um die Bevölkerung gekümmert. Die Gräfin beschenkte den Graf Jahr um Jahr mit einer hübschen Tochter. Doch der Graf wollte seine Würde an einen Sohn weiter geben und so versuchte er es allen Göttern auf der Scheibe Recht zu machen. Er ließ Tempel errichten für die Götter und brachte ihnen Opfer dar und war steht's gut und ehrlich zu seinen Untergebenen. Eines Tages erkrankte er schwer und mit letzter Lebenskraft zeugte er den Sohn den er immer haben wollte. Die Bevölkerung des Tals war sich sicher, dass auch der Sohn weiterhin Friede über alle bringen würde", der alte Mann befeuchte die Spitze seines Zeigefingers mit seiner Zunge und schlug das Buch auf, er blätterte im Schein einer dicken Kerze. Bei einem Gruppenbild hielt er inne und drehte das Buch zu ihr um.
Laiza erblickte mehrere Frauen, die um einen Ohrensessel herumstanden und saßen. Sie zählte neun Frauen und im Sessel saß ein junger Mann.
"Nickoley Mulciber der Zweite. Er sieht seinem Vater erstaunlich ähnlich und die Bewohner waren sich sicher, dass er die Wiedergeburt von Nickoley Mulciber dem Ersten war. Doch bei dem Aussehen blieb es dann. Nickoley der Zweite war ein Egoistischer Mann. Der sich nahm was er haben wollte und er nahm es sich wenn es nötig war mit viel Gewalt. Nur zu seinen neun Schwestern und zu seiner Mutter schien er ein liebevoller Mensch zu sein. Doch eines Morgens fand er seine Geliebte Schwester Claire tot in ihrem blutigen Bett."
Laiza hörte ihm gebannt zu und obwohl sie ihren Block und ihren Bleistift herausgeholt hatte, um sich die Informationen zu notieren, kam sie einfach nicht zum schreiben.
"Einer Hexe im nächsten Dorf war sofort klar, dass dies die Rache für seine Unmenschlichkeit war und dass der Dämon, der dies angerichtet hatte, jede seiner Schwestern solch ein Ende bereiten würde", er drehte das Buch wieder zu sich um, "Sie sollte Recht behalten, die alte Hexe, doch es lief alles anders als sie erwartet hatte. Zuerst ließ er die Hexe auf einem großen Scheiterhaufen brennen, dann machte er jagt auf den Dämon. Doch ehe er ihn finden konnte, wurde der junge Graf selbst gefunden. Es war ein junger ungestümer Vampir aus Überwald. Er biss den jungen Nickoley und machte ihn selbst zum Vampir", der Alte zeigte ihr ein weiteres Bild einige Seiten weiter. Der Graf war zusammen mit einem Vampir zu sehen, zu ihren Füßen lag eine Frau, "Zusammen töteten sie die restlichen Schwestern und die Mutter. Danach war ein Großteil der Bewohner dran. Doch irgendwann, wurde Nickoley dem Zweiten klar, dass er mit seiner Nahrung sparsam umgingen musste. Doch sein Kumpane sah das ganz anders, wodurch dieser bald einen Pflock im Herz hatte."
"Und er lebt immer noch in der Burg?" fragte Laiza neugierig.
"Oh, ja", bestätigte von Hansen.
Wieder stand sie in Hauptmann MeckDwarfs Büro und berichtete ihm alles.
Er nickte nach jeder Information und seufzte dann.
"Wir können uns nicht sicher sein, dass Jack nicht am Tod der Frau schuldig ist. Also ist er im Moment auf jeden Fall ein Verdächtiger und flüchtig."
Diesmal nickte Laiza, auch wenn sie nicht verstand vorauf Humph hinaus wollte.
"Wir müssen ihn finden und in Gewahrsam nehmen."
"Aber wie das? Unser einziger Anhaltspunkt ist ein Wappen und wir können uns nicht sicher sein, dass es ein richtiger Beweis ist."
"Überprüfe die Kutschstationen und erkundige dich ob dort ein Mann wie Jack gesehen worden ist und wenn dies der Fall ist, dann machst du dich auf den Weg."
"... auf den Weg? Ich soll ihm auf Gutglück nachreisen?"
"Hast du eine bessere Idee, Lance-Korporal?"
"Nein ... aber ... was ist mit meinem Posten?"
"Wir sind so lange ohne Okkultismusschnickschnack ausgekommen, Harmonie, ich denke die Wache wird es noch einige Zeit schaffen."
"Ähm... da hast du wohl Recht, Sir", meinte Laiza und verkniff sich einen beleidigten Gesichtsausdruck.
Die Kutscher kannten sich untereinander recht gut und es gab Menschen die waren keine Kutscher und kannten die Kutscher trotz allem, weil sie jeden Tag damit verbrachten an der Kutschstation Zeit zu verbringen und das Neuste vom Neusten zu hören. In Zeiten des Klackers war dies natürlich nicht mehr so wichtig, aber alte Angewohnheiten konnte man schwer ablegen.
Jemand erinnerte sich an einen jungen Mann, der seine Hände tief in den Taschen seines Braunen Mantels vergruben hatte und ziemlich fertig aussah.
Man sagte ihr, dass er eine Kutsche nach Freinach gesucht hatte und vor etwa acht Stunden abgereist war. Sie war auf der richtigen Spur.
Sie kam mit ihren Habseligkeiten auf einer Postkutsche unter und betrachtete die immer kleiner werdende Stadt im Rückfenster der Kutsche.
Jack NarratorJack Narrator saß bereits seit einigen Stunden in der Kutsche nach Freinach. Während der Fahrt versuchte er stets seine blutverschmierten Hände zu verbergen. Vor Aufregung und Sorge um seine Tochter, hatte Jack nicht daran gedacht sie
vor dem Aufbruch zu säubern.
Ihm gegenüber in der Kutsche saß ein fahrender Handelsvertreter, um nicht reden zu müssen täuschte der nicht sonderlich gesprächsbereite Jack, vor am Schlafen zu sein.
Paul hatte versucht ihn in ein Gespräch über Putzmittel und dergleichen zu verwickeln, doch selbst an normalen Tagen wäre der Gerichtsmediziner nicht an einem solchen Gespräch interessiert gewesen. Aber jetzt da seine Tochter entführt worden war, war er mit seinen Gedanken an anderen Orten und Zeiten. Er malte sich aus was er mit dem Entführer machen würde, wie er ihn verprügelt und ihn anschließend den Pflock, in sein Herz rammen würde. Angst befiel ihn vor der Frage was er anschließend mit dem Staub tun würde...
Ihn in alle Windrichtungen zu verstreuen wäre Mord, auch wenn es keine Leichen geben würde.
Als die Kutsche anhielt rüttelte Paul Sorglos an Jack.
"He aufstehn, ich sollte dich doch wecken wenn wir halten."
"Hm, ..ja, bin ja schon wach", Jack tat als wäre er tatsächlich gerade geweckt geworden.
Die Kutsche hielt an, die Pferde wurden mit Hafer und frischem Wasser versorgt. Als er sich unbeobachtet fühlte ging auch Jack zur Tränke, wo er gleich anfing seine Hände und Unterarme zu waschen. Das Wasser der Tränke färbte sich um Jacks Arme herum leicht rötlich. So dass, die Pferde wieherten und weigerten das Wasser zu trinken.
Durch den Kopf des Hauptgefreiten ging nur ein Gedanke, "Wenn die jetzt falsche Schlüsse ziehen bin ich erledigt und meine Tochter tot."
Mit erschrockenem Gesichtsausdruck
[2] und einem lauten Schrei warf er die Tränke um.
Der Kutscher und der andere Fahrgast eilten herbei um zu sehen was passiert war. Nach einer kleinen erfundenen Erklärung stellten sie zusammen die Tränke wieder hoch und befüllten sie mit Wasser vom Fluss.
Nach einer kleinen Weile ging die Fahrt wieder weiter. Der Vater nahm sein Messer in die eine und das Stück Holz das er vom Kindersarg seiner Tochter abgebrochen hatte, in die andere Hand. Beides hielt er im festen Griff und fing das an, weshalb er nicht mit dem Pferd ritt oder selbst einen Karren lenkte. Mit starren, fixierten Blick, schnitze er langsam Schnitt für Schnitt seinen Pflock.
Dass ihn Paul beobachte nahm er dabei kaum wahr. Auch die Landschaft die sich langsam veränderte nahm er nicht wahr.
Mit der Landschaft veränderte sich aber auch das Wetter. Auf der Scheibenwelt konnte man den einzelnen Regionen Stimmung machendes Wetter zuordnen. In Überwald herrschte stets eine Art von romantischer aber auch zugleich beängstigender Dämmerung, die leicht an den Winter erinnerte.
Hier im Übergangs Gebiet, herrschte ein Wetter das man nicht so gut vermarkten konnte
[3]. Es erinnerte an einen späten Oktotag Nachmittag, an dem es nicht regnete obwohl es den ganzen Tag schon so ausgesehen hat. Und man befürchtete das man sobald man das Haus verlies sehr... sehr Nass werden würde.
Man konnte mit gutem Recht über Paul sagen, dass er ein guter Verkäufer war, der wenn er erst einmal ein Geschäft gewittert hat kaum wieder los zu werden war,... bis das Geschäft getätigt wurde. Die meisten Handelsvertreter begnügen sich damit zu beobachten und dann das zu verkaufen was das OPFER jetzt gerade brauchte. Nicht so Paul, er beobachtete Jack und folgerte aus dem was er sah, das was Jack vorzuhaben schien. Er sah noch einmal zu Jack bevor er seinen Koffer öffnete.
"Herr Gerichtsmediziner vielleicht hab ich hier doch etwas für sie", Paul strahlte Jack fast an.
"Paul, ich darf sie doch so nennen, ich glaube kaum, dass sie etwas haben das ich jetzt oder sonst wann gebrauchen kann, aber Danke. Vielleicht sollte ich noch ein wenig schlafen, hab in den letzen Nächten nicht viel geschlafen", blaffte Jack zurück.
"Sie könnten doch wenigstens mal schauen was ich hier habe,... kostet nicht mehr als einen Moment ihrer Aufmerksamkeit." Paul klang noch immer freundlich.
In der Hoffnung, dass Paul Ruhe geben würde stimmte Jack zu:
"Na gut dann zeigen sie mal her was sie da haben."
Paul griff in seinen Koffer und holte ein kleines längliches Holzkästchen mit einem kleinen Loch hervor. Durch 5 Schlitze konnte man einen kleinen aber dicken Dämon sehen. Paul zog den Holzkasten über die auf dem Kutschenboden verteilten Holzspäne und sie verschwanden. Zu Jacks Verwunderung war das Etwas das er tatsächlich mal gebrauchen konnte. Nach einigen hin und her Feilschen hatte es den Besitzer gewechselt.
Nach längerer Fahrt hielt die Kutsche an einem großen Gasthof an. Von Innen drang warmes rötlichgelbes Licht nach draußen. Einige weitere Kutschen standen in Reih und Glied davor. Es schien fast so als hätten alle Kutschen einen festen Platz. Nur eine schwarze Kutsche stand leicht Abseits.
"So alles aussteigen, heute Nacht bleiben wir hier", sagte der Kutscher laut, als er an die Türen der Kutsche klopfte.
"Wildschweinlob, so heißt der Laden, die KOSTEN für die Übernachtung und die Mahlzeiten sind nicht im Fahrtpreis enthalten."
"Können wir nicht weiter fahren?" fragte Jack, der keine Zeit verlieren wollte.
"Nein, können wir nicht es ist schon dunkel und die Wälder sind nachts nicht sicher"
"Aber ich zahle auch nen Zuschlag, und Paul macht es auch nichts aus", mit leichter Spur von Verzweiflung fuhr er den Satz fort, "ich zahle für ihn auch nen Zuschlag."
"Nein, ich werde nicht mein Leben riskieren es reicht schon, dass ich den ganzen Tag da oben sitzen muss, ich habe mir meinen Feierabend auch verdient, "brummte der Kutscher.
"Na kommen sie schon Herr Gerichtsmediziner, die Fahrt geht gleich Morgen früh weiter, jetzt sollten wir uns erst mal mit Wein und Weib aufwärmen", freundschaftlich klopfte Paul Jack bei dem Satz auf den Rücken.
Unter leichten Protesten folgte Jack den anderen beiden in den Gasthof.
Die Wirtschaft war erwartend voll, und schwere Rauchschwaden hingen in der Luft. Die meisten der Gäste saßen an schlecht beleuchteten Tischen, vor ihnen stand meist ein Krug Bier und Tabak qualmte entweder in Form von Zigaretten oder Pfeifen dazu. Nur vereinzelt stand etwas zu Essen auf den Tischen. An den Gesichtern der Gäste konnte man erkennen, dass wohl nur der Wirt, oder allenfalls, wenn von ihm verkauft, T.m.s.i.d.R. Schnapper, das Essen als essbar bezeichnen würde. Trotzdem herrschte eine gute Stimmung, der Barde saß nehmen den Kamin und erzählte eine Geschichte über Liebe und Leidenschaft. An einigen der anderen Tische wurde gewürfelt oder mit Karten gezockt.
Unter anderen Umständen hätte Jack sicherlich etwas mehr Zeit im Schankraum verbracht. Doch so gönnte er sich nur ein Bier bevor er nach oben in sein Zimmer ging.
Jack sah sich in dem Zimmer um. Es war sogar noch spärlicher als er es erwartet hatte. Im Raum stand ein kleiner hölzerner Tisch mit Stuhl, auf dem die obligatorische Schale mit Wasser stand, um sich zu waschen. Rechts vor dem Fenster war die Pritsche, mit dünner Decke und einem kleinen Leinsack gefüllt mit Stroh diente als Kopfkissen. Dass das Zimmer keinen Schrank hatte wunderte ihn nicht, allerdings hätte er gern Gardinen oder Fensterläden vor bzw. hinter dem Fenster gehabt. Nichts desto trotz, zog er seine Stiefel aus und legte seinen Kittel über den Arztkoffer, den er auf den Stuhl gestellt hatte.
Der verzweifelte Vater versuchte einzuschlafen, doch stattdessen wälzte sich nur von einer zur anderen Seite. Jedes mal wenn er die Augen schloss, sah er das Gesicht von Karina, seiner entführten Tochter. In seinem Kopf malte er sich aus was dieser Vampir mit ihr anstellte. Er wollte nicht daran denken, doch konnte er nicht anders. In ihm wuchs die Verzweifelung, während Tränen seine Wangen herunter liefen. Doch nach einer Weile schlief Jack erschöpft und weinend ein.
Doch der Schlaf hielt nicht lange an. Schon kurz nachdem er eingeschlafen war wurde er unsanft durch Krach und Lärm aus seinen Alpträumen gerissen. Er sprang förmlich aus dem Bett, griff nach seinem Mantel und stürzte in den Flur. Das Adrenalin, das durch Jacks Körper schoss weckte ihn gänzlich auf. Nach einem kleinen Moment der Orientierungsfindung öffnete der Wächter die Tür, aus der der Lärm zu kommen schien.
Unbemerkt von Jacks Kopf und Denken richteten sich seine Nackenhaare auf, als sich sein Körper auf einen Kampf vorbereitete. Aus dem Nichts kam Zorn dazu. Die kleine Gestalt mit der großen Streitaxt und den unzählige Narben kletterte an seinem Opfer hoch. Das was er vorhatte konnte man am besten damit beschreiben, dass er ihn reiten wollte. Mit seinen kleinen Händen packte die Personifizierung, fest am Nacken zu.
Wenn Personifizierungen etwas empfanden dann empfand Zorn jetzt so etwas wie Vorfreude.
Doch der Zorn wurde erst einmal enttäuscht. Statt eines Kampfes fand der Gerichtsmediziner nur den leblosen Körper von Paul auf dem Boden liegend vor. Dieses Zimmer war so eingerichtet wie die anderen. Nur standen das Inventar nicht an seinem Platz sondern lag auf dem Boden verteilt herum. Durch das geöffnete Fenster wehte eisig kalter Wind hinein, der schon den Geruch von Frost mit sich brachte. Die Nackenhaare legten sich wieder, als sich die Anspannung in Jacks Körper löste.
Vorsichtig um die Spuren nicht zu verwischen aber gekonnt und im routinemäßigen Ablauf, bestätigte Jack für sich, dass Paul tot war. Er kniete mit einem Bein auf dem Boden und beugte sich über Pauls Leichnam um ihn die Augen zu schließen als plötzlich die Tür aufgerissen wurde.
"Hier oben Alarm, Alarm, ein Blutsauger!!!"
Das Getrampel von mehreren Stiefelpaaren, die sich schnell über Holz bewegten verbreitete sich im gesamten Gasthof. Durch den sich verbreiteten Lärm wurden immer mehr geweckt und angelockt und immer mehr Stiefelpaare gesellten sich zu den anderen dazu.
Noch bevor Jack überhaupt begreifen konnte was gesehen war und das er mit Blutsauger gemeint war, wurde er schon angegriffen. Der erste Schlag traf ihn direkt am Kopf und hätte ihn Bewusstlos machen müssen. Doch sehr zum Leidwesen der Angreifer übernahm, Zorn nach diesem Schlag die Kontrolle. Oktarinbildlich gesprochen ritt Zorn auf Jack, wie auf einem wilden Stier. Auch wenn er es eigentlich nicht nötig hatte, hielt er sich an den Haaren fest. Es wirkte so als würde Zorn Angriffe und Verteidigungen steuern. Wobei Zorn keinen großen Wert auf Verteidigung legte, es sei denn Jack konnte nach einer Parade eine harten Treffer landen
[4].
Jack verfiel wie kurz nach der Entführung, in einen Blutrausch. Seine Nackenhaare stellten sich auf, Speichel sammelte sich in seinem Mund und lief aus den Mundwinkeln, Schaum bildete sich vor dem Mund, vor Anstrengung platzen die kleinen Äderchen in den Augen, das Weiße wurde rot. Im Ganzen sah Jack nun aus wie eine tollwütige Bestie. Eine Bestie die keinen Schmerz empfand, selbst die über Anspannung in seinen Muskeln merkte er nicht. Er war von Sinnen, für ihn gab es jetzt nur eins Kämpfen, Wüten und Überleben.
Einer der Angreifer kam von hinten, mit lautem Wutgebrüll schnappte ihn sich der Besessene um ihn dann so heftig gegen die Wand zu schleudern, dass sein Angreifer Bewusstlos am Boden liegen blieb.
Zwei weitere Angreife stellten sich um Jack herum auf, um ihn von beiden Seiten anzugreifen. Mit voller Kraft
[5] griff er sich beide Angreifer, packte sie am Kragen und hob beide gut 30 cm hoch, bevor er die Köpfe mehrmals an einander schlug. Bei einem der beiden platze eine Platzwunde auf, das Blut spritze Jack ins Gesicht, als er sie von sich warf.
Zorn hatte seine Sache gut gemacht, aber es fiel im sichtlich schwerer sich fest zuhalten. Man konnte nicht erkennen oder genau sagen woran es lag. Zum einem wurde das menschliche Tier vielleicht wirklich einfach zu wild, immerhin ließ Zorn den Instinkten in seinem Opfer freien Lauf und eines der größten Instinkte ist der Instinkt nach Freiheit. Auch wehrte sich ein anderer Teil in ihm gegen Zorn, der Mensch wollte niemanden töten und auch Verletzen war nicht in seinem Sinn. Und dann gab es noch etwas, Jack wollte seine Wut und seinen Zorn noch nicht aufbrauchen, er wollte das Feuer in sich lodern lassen, bis er sein Ziel gefunden hat:
Nickoley den Entführer seiner Tochter.
Die nächsten Angreifer kamen herein gestürmt, aber auch mit ihnen wurde kurzer Prozess gemacht. Sie wirbelten durch die Luft als Jack sie auf einander warf. Als er den letzten Gegner, dieses Trupps, in die Luft stemmte, brüllte und schüttelte sich Jack, mit einem letzen Kraftakt warf er ihn aus der Tür.
Dann kehrte für einen Moment Stille ein. Zorn ließ von seinem Opfer ab, sprang von ihm runter und verließ das Geschehen. Ohne Zorn im und am Körper, brach Jack genau wie beim ersten Mal bewusstlos zusammen.
Die nächsten selbsternannten Sheriffs, fanden einen mit Blut überströmten aber Bewusstlosen Jack Narrator, über der Leiche von Paul Sorglos liegen.
Laiza HarmonieSieben Tage späterDer Himmel strahlte in einem klaren Blau auf die schneebedeckte Landschaft hinunter, die von den Sonnenstrahlen zum glitzern gebracht wurde.
Die Tür einer heruntergekommen Scheune wurde aufgestoßen, bewegte sich allerdings nur wenige Zentimeter nach außen.
In der vergangenen Nacht war ein Schneesturm über die Region hinweg gefegt und hatte eine hundertzwanzig Zentimeter hohe Schneeschicht zurück gelassen.
Der Winter war gekommen.
Überwaldianische Flüche drangen hinter der Tür hervor, die sich kein weiteres Stückchen öffnen lassen wollte. Ein genervtes Pferdewiehern unterstrich das Ganze.
Laiza öffnete ein Fenster, dass einen großen Riss in der Glasscheibe auf wies.
"Ach, wie habe ich dieses Wetter vermisst...", sagte sie ironisch zu sich selbst und versuchte aus dem Fenster hinauszuklettern. Ihr Rock und ihre Unterröcke behinderten sie dabei und verfingen sich an einem rostigen Nagel in der Wand. Sie versuchte auf dem Fensterbrett das Gleichgewicht zu waren, während sie den Stoff vom Nagel löste. Doch ihr tierischer Begleiter hielt davon nicht viel, er kam auf sie zu und stupste ihr mit dem Maul in den Rücken.
Laiza verlor das Gleichgewicht, der Stoff riss und sie fiel nach draußen in den Schnee.
Ein weiterer überwäldischer Fluch erklang und der Hengst hielt gelangweilt den Kopf aus dem Fenster. Der lockere Schnee fiel in sich zusammen und begrub den Lance-Korporal unter sich.
Laiza fuchtelte wild mit den Armen, früher als Kind hatte sie mit großer Freude in dem hohen Schnee sinnlos verstecken gespielt, doch die Zeiten änderten sich. Es wartete keine warme Wohnstube und kein heißer Kakao mit Sahne oder eine heiße Badewanne auf sie.
Sie schaffte es sich aufzuraffen. In ihrem Haar klebte Schnee und ihre Haut war durch die Kälte gerötet.
Der Hengst beobachtete sie, wie sie sich zur Tür kämpfte und versuchte sie zu öffnen.
Ihr Umhang hing feucht und schwer von ihren Schultern und obwohl die Kleidung darunter noch trocken war zitterte sie vor Kälte.
In was war sie hier bloß hinein geraten?
In den vergangenen Tagen hatte sie an nichts anderes denken können, als an die Ereignisse im Mondteichweg. Sie konnte inzwischen nicht mehr zusammenfassen wie viele verschiedene Tathergänge sie sich überlegt hatte um das was sie erblickt hatte in eine anständige Struktur zu bekommen.
Sie hatte die Stadt mit einem Gefühl der Sorge verlassen. Inzwischen war das Gefühl verklungen und etwas anderes hatte sich in ihr breit gemacht.
Vor zwei Jahren hatte sie sich von Überwald nach Ankh-Morpork aufgemacht und hatte in dem bewaldeten Land eine Vergangenheit zurück gelassen, an die sie sich nur ungern erinnern wollte. Eigentlich hatte sie gehofft nie wieder in ihre Heimat zurückkehren zu müssen, doch nun hatte Jack sich in irgendeine missliche Situation gebracht und sie hier hin verschlagen, ganz nah an Überwald.
Sie hielt in den Schneeschaufeln inne und blickte in die Ferne. Eine weiße Traumlandschaft lag vor ihr und am Horizont erblickte sie endlose graugrüne Wälder.
Sie schaffte es mit viel Mühe den Schnee vor der Tür beiseite zu räumen, damit sie diese öffnen konnte.
In der Scheune knisterte Holz in einem alten Kachelofen. Die Okkultismusexpertin zog ihren Umhang aus und legte ihn über das uralte Gerät und wärmte sich an den warmen Kacheln, bevor sie den Hengst sattelte und ihr Hab und Gut auf dessen Rücken verstaute.
Ein trockenes Stück Brot und geschmolzener Schnee waren ihr Frühstück.
Als sie eine halbe Stunde später den Umhang vom Ofen nahm, war er noch nicht ganz trocken, aber warm. Sie rüstete sich mit einem dicken langen Schal und Handschuhen.
"Ich weiß, du bist nicht sehr begeistert, aber trotz allem müssen wir da jetzt raus", sie stieg auf und nahm im Sattel platz. Ihr tat jeder Knochen weh und sie war müde von der ganzen Reise.
Doch was sie noch viel mehr störte, war, dass Imberauen direkt vor ihren Füßen lag. Sie hatte ihr Ziel fast erreicht, sie hätte ihr Ziel schon am Vorabend erreicht, doch der Schneesturm hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Das Pferd ritt widerwillig aus der Scheune und schob den Schnee wie ein Pflug vor sich her.
Sie war froh, dass sie vor zwei Tagen das Reittier gewechselt hatte, denn der Alte Gaul der sie ein großes Stück durch die Sto-Ebene getragen hatte und den Spuren Jacks hinter her, war alt und kraftlos gewesen. Niemals hätte er sie durch diesen Schnee tragen können.
Sie verzog das Gesicht, als sie an das Bauernhaus zurück dachte, in dem sie eine Nacht untergekommen war. Eigentlich sah sie sich als rechtschaffene Person an und war darauf bedacht alles richtig zu machen. Doch wie sollte sie ihre
Mission erfüllen, wenn sie nicht vom Fleck kam? Sie hatte den alten Gaul im warmen Stall der Bauernfamilie gelassen und sich dafür deren jungen Hengst... geborgt. Es war nicht die Feine Art, aber die Okkultismusexpertin sah keine andere Wahl.
Die Imberauen lagen vor ihr, zumindest versteckten sie sich irgendwo unter dem vielen Schnee.
Sie hoffte, dass sie nicht zu spät kam. Immer einige Stunden im Verzug war sie der schrecklichen Nachricht hinterher geritten, ein junger Mann sei wegen Mordes verhaftet worden. Die Beschreibung des Mannes passte auf Jack Narrator und eine Eskorte aus mehreren Männern sollte ihn direkt zu dem Schloss des Grafen Nickoley Mulciber dem Zweiten bringen. Laiza konnte nicht glauben, dass der geschätzte Pathologe der Abteilung Suchen und Sichern einen Mord, gar zwei Morde auf dem Gewissen haben sollte! Und egal was mit Jack passieren sollte, sie musste sich beeilen um es zu verhindern.
Je tiefer sie in das Tal hinunter kam umso niedriger wurde die Schneeschicht die dass Pferd überwinden musste und sie kam schneller voran. Von weitem sah sie ein Schloss in die Höhe ragen. Es war auf einer felsigen und zerklüfteten Anhöhe erbaut worden und obwohl die Sonne schien und durch den Schnee alles hell und freundlich aussah, war dieses Schloss düster und trostlos.
Einige Häuserruinen zeugten von ehemaligen Dörfern, die in diesem Tal gestanden hatten, doch das war schon viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte her.
Immer wieder kam sie an Tempel vorbei, verlassen und heruntergekommen. Sie erblickte keine Menschenseele, bis sie an einen breiten Fluss kam, der sich klar und schnell, viele hunderte von Metern vor dem Schloss gabelte und einen großen Bogen um dieses böse Gebäude machte.
Neben einem Steg stand ein kleines Haus, aus dessen Schornstein Rauch hervor quoll und aus dem Inneren Stimmen drangen. Am Steg war eine kleine Fähre angebunden und abblätternde Farbe auf einem verwitterten Holzschild wies darauf hin, dass dies die
Fähre zum Freundlichen Hopfen sei.
Von ihrem Reittier aus sah sie sich um. Aus dem kalten Weiß blickten zur Linken des Schildes viele Stäbe schief in den Himmel hinauf. Irgendwann einmal waren sie wahrscheinlich die Rankhilfen für zahlreiche Hopfenpflanzen gewesen, doch ihre Zeit war schon lange vorbei und nun verrotteten sie langsam. Zur Rechten des Schildes, direkt neben dem kleinen Haus ragten Ruinen aus dem Schnee, die für Laiza allerdings nichts sagend blieben.
Aber sie vermutete, dass der Freundliche Hopfen einmal ein Wirtshaus gewesen war. Sie stieg von ihrem Pferd ab und band es an einem hüfthohen Zaun, bevor sie an das Haus herantrat und an die Tür klopfte.
Wenige Augenblicke später öffnete sich neben der Tür ein Fenster. Warme Luft strömte heraus und die Stimmen wurden lauter und es mischten sich die Geräusche von klapperndem Geschirr hinzu.
"Äh?", ein alter runzliger Mann steckte den Kopf heraus, sein Atem roch nach schlechtem selbst gebranntem Schnaps und nach üblem Tabak.
"Guten Tag, ich möchte auf die andere Flussseite übersetzen", sagte Laiza und zog ihren Umhang enger. Viel lieber wurde sie sich in das Haus hineinsetzen und von dessen Kamin nicht mehr wegrücken, ihr war wahnsinnig kalt.
Der Alte spuckte aus und es war dunkel braun und übel riechend.
"No so jeman! Verfluchts seitsa!"
"Es wollte noch jemand nach Freinach?", wie es schien war sie auf dem Richtigen Weg.
"Jou, ganza Trupp."
"Wann war das?"
Der Alte zuckte mit den Schultern: "Hoite Nocht, nachm Schnästum."
Laiza freute sich innerlich: "War ein Mann mit rötlichen Haaren dabei?"
"Konn soin."
Sie durfte keine Zeit mehr verlieren: "Okay, ich muss dringend übergesetzt werden, wie viel kostet das?"
Er schnüffelte und deutete dann auf einen Lederbeutel an ihrem Gürtel.
"Is doa Tabok dri?"
Die Okkultismusexpertin löste den Beutel vom Gürtel: "Ja, ein sehr guter."
Wenn er nur den Tabak wollte, dann war sie auf jeden Fall zu frieden.
Er öffnete den Tabak und roch daran: "Na guot, i kom sofot."
Der Alte schloss das Fenster und kam wenige Augenblicke später in einem dicken Mantel gepackt heraus. Laiza band das Pferd wieder los und folgte dem Mann auf die Fähre.
Er sprach kein einziges Wort während der ganzen Zeit und er beeilte sich auch sehr schnell wieder auf seine heimatliche Flussseite zurück zu kommen, nachdem er sie abgesetzt hatte.
Auf der anderen Seite war weit und breit nichts als ein verwitterter Windschutz aus Holz und ein ebenso verwitterter Steg.
Vor dem Windschutz stand ein großer Holzklotz, auf dem ein Horn befestigt worden war. Es sollte wohl dazu dienen den Fährmann zu rufen. Laiza hatte allerdings das Gefühl, dass es schwer sein würde dessen Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Deutliche Spuren von Menschen und Tieren waren im Schnee zu sehen. Die Okkultismusexpertin schätzte drei Pferde und einen kleinen Karren. Sie löste ihren Bogen und den Pfeilköcher von ihrem restlichen Gepäck, bevor sie sich wieder aufs Pferd setze.
Seit Tagen erblickte Jack das erste Mal wieder Tageslicht. Die Sonne brannte förmlich in seinen Augen und das Einzige, das er tun konnte war seine Augenlider zusammen zu kneifen, denn man hatte ihm die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Er murrte in seinen Knebel hinein, der furchtbar in seinen Mundwinkeln scheuerte. Die Mistkerle die ihn in diese missliche Lage gebracht hatten lösten ihn lediglich zwei Mal am Tag.
Jedes Mal brach Jack in wüste Beschimpfungen aus. Doch die Männer schütteten im lediglich Wasser in den Rachen, ertränkten die klatschianischen Flüche und löschten den Brand. Doch den emotionalen Brand im Gerichtsmediziner konnten sie damit nicht löschen. Ganz im Gegenteil schürten sie das Feuer immer mehr.
Er fragte sich wer sie waren. Das Einzige, das er von ihnen sah, war die Augenpartie, denn sie halten ihre Gesichter mit Mützen und Schals vermummt. Jack war sich sicher, dass sie dies nicht der Kälte wegen taten, ihre Haut bleich und leblos verrieten sie als Vampire. Deshalb machten sie keine großen Pausen, denn sie brauchten keine.
Einige Male hatten sie an diversen Gaststätten Halt gemacht und Jack hatte die Betriebsamkeit von der Ladefläche des Planwagens aus gehört. Was sie in dieser Zeit taten, war ihm nicht klar, aber er glaubte nicht, dass es etwas Rechtschaffendes war.
Der Schneesturm hatte sie unnötig aufgehalten und das machte seine Entführer zunehmend reizbar.
Unsanft zog man Jack aus dem Sonnenschein heraus, er blinzelte und erkannte die blauen Augen wieder in die er blickte. Zorn kam in ihm auf.
Zorn wollte gerade Jacks Schulter erklimmen, als der Vampir ausholte und zuschlug. Der Kopf des Gerichtsmediziners wurde zur Seite geschlagen, Blut spritze und die kleine Personifizierung verlor ihren Halt und flog gegen die nächste Wand.
Immer wieder türmten sich alte Tempel vor Laiza auf und je näher sie der zerklüfteten Anhöhe kam, umso intakter schienen die Häuser und irgendwann war sich Laiza sicher, dass dies Freinach war, einzige Stadt auf dieser Flussinsel - einzige bewohnte Stadt in den Imberauen.
Die Häuser waren alt und marode. Seit vielen Jahren war an ihnen nichts gemacht worden und der Lance-Korporal wusste wieso.
Wer in diesem Ort noch wohnte zählte mindestens siebzig Winter. Die jungen Leute waren alle vor dem grausamen Graf geflohen.
Ihr Bogen lag schwer in ihrer durchgefrorenen Hand und das Pferd wurde unruhiger je näher sie dem Schloss kam und ihr Weg führte sie durch eine schmale dunkle Gasse direkt darauf zu.
Jene Gasse, gesäumt von zwei größeren Gebäuden endete an einem Marktplatz und Laiza war erstaunt als sie dort eine größere Menschenmenge erblickte. Vor der Kälte in Mützen und Schals oder alten Lumpen gehüllt standen sie vor einem Podest aus Holz. Zwei stabile Pfosten trugen einen Querbalken, von dem ein Seil hing.
Es endete in einer Schlaufe.
Gemurmel durchfuhr die Menge, als ein Karren vom Schloss kam und vor eben jenen Podest anhielt.
Laiza hielt für einige Augenblicke die Luft an und konnte gerade noch einen Schrei ersticken, als sie sah wen man vom Karren zog.
Jack war immer noch bewusstlos. Sein Gesicht war blutig von seiner aufgeplatzten Lippe und er konnte sich nicht gegen die vier Hände wehren, die ihn vom Karren zogen und auf das Podest trugen.
Aus der Menge trat ein Mann in Schwarz und die schwarze Maske verriet ihn als den Henker. Sein Gang war langsam und sein Rücken gebeugt. Wie es schien hatte auch er schon viele Winter hinter sich gebracht und wahrscheinlich hatte er schon lange nicht mehr ein solches Urteil verstreckt.
Einer von Jacks Begleitern legte ihm die Schlinge um den Hals und zog den Knoten fest, dann zog er eine kleine Ampulle aus seiner Tasche und hielt sie dem Gerichtsmediziner unter die Nase.
Laiza, die inzwischen vom Pferd gestiegen war, beobachtete, wie ihr Kollege langsam wieder zu Bewusstsein kam. Er spuckte Blut und zerrte an seinen Fesseln, ohne sich befreien zu können.
Ausgerechnet hier, wo so viele Vampire ihr Dasein pflegten und ein einziger Biss den Tod von Jack Narrator herbeiführen würde, wurde der Strick gewählt. Laiza verstand es nicht.
Als sich die Vampire von ihrem Gefangenen abwandten zog Laiza einen Pfeil aus ihrem Köcher und spannte ihren Bogen.
Das Raunen in der Menge wurde größer als die Vampire das Podest verließen. Der Henker kratzte sich am Hinterkopf und es schien eine Geste der Verlegenheit zu sein.
Die Okkultismusexpertin visierte das Seil an, das für Jack den Tod bedeuten sollte und konzentrierte sich. Seit sechs Monaten hatte sie nicht mehr mit Pfeil und Bogen trainiert, sechs Monate war sie schon nicht mehr bei den Freiwilligen Rettern. Doch gewisse Dinge verlernte man nicht, hatte ihr Onkel gesagt.
Die Sehne des Bogens machte ein seltsam träges Geräusch, als sie los gelassen wurde.
Der Pfeil flog durch die Luft und der Henker betätigte die Fallvorrichtung.
Tod räusperte sich.
KNUT WICK?
"Bist du der ..."
JA
"Bin..."
JA
"Es sieht sehr erbärmlich aus, wie er da hängt und zappelt..."
ALLERDINGS. Tod sah auf ein weiteres Stundenglas. ABER DAS DAUERT AUCH NICHT MEHR LANGE.
Tod schwang seine Sense.
Jack NarratorNoch immer stand der Geist des Henkers neben Tod und blickte auf seinen Körper hinunter. Er war sehr froh, dass die Henkerkapuze den grausigen Anblick der tödlichen Verletzung verbarg.
Aus Respekt nahm er die schemenhafte Kapuze von seinem Kopf und verneigte sich vor seinen Überresten.
Tod und der Henker sahen den Gehängten an und fragten sich was noch passieren würde. Die Zwei sahen eine Geisterfrau, die hinter Jack stand, um ihm langsam mit der Schlinge um den Hals herunter gleiten zu lassen. Sie konnte ihren ehemaligen Geliebten zwar vor einem Genickbruch bewahren, doch nun drohte Tod durch Erstickung.
Tod wandte sich an sie: IN SOLCHE ANGELEGENHEITEN SOLLTEST DU DICH NICHT EINMISCHEN.
Laiza, hätte am liebsten laut oder zumindest leise geflucht. Aber in den Büchern die sie in letzter Zeit, wegen Ihrer Umschulung, lesen musste wurde vor so etwas vehement gewarnt, so blieb ihr nichts anders übrig als tief durch zuatmen. Irgendetwas oder Jemand, gab ihr eine zweite Chance das Leben des Gerichtsmediziners zu retten. Sie beleckte das gefederte Ende des Pfeils, legte ihn ein und spannte den Bogen. Noch einmal atmete sie tief ein, hielt die Luft an und lies Los. Leise surrte die Sehne, als sie nach vorne schnellte, um den Pfeil mit beachtlicher Geschwindigkeit nach vorn zukatapultieren.
Der Gehängte schloss langsam die Augen, wer in diesem Moment in seine Augen hätte sehen können, spürte die Wut und den Zorn aber auch die Enttäuschung in ihm. Er schwor, er würde aus dem Reich der Toten zurückkehren, um Rache an denen zu nehmen die ihm seine Tochter nahmen. Plötzlich blitze es hell auf in seinem Kopf.
Die schaulustige Dorfbevölkerung hatte gerade erst realisiert, dass ihr Henker einen Pfeil zwischen die Augen bekommen hatte, als ein Zweiter schon das Seil zertrennte. Verwirrt wollten sie sich nach dem Täter umsehen, als ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Hinrichtungsbühne gelenkt wurde.
Erschrocken riss Laiza die Augen auf, als sie sah wie Jack mit voller Wucht mit dem Kopf auf das Podest aufschlug und halb in der Falltür liegen blieb.
Sie überlegte kurz was sie tun sollte, ihr Versteck aufgeben, um nach vorne zu stürzen, selbst auf die Gefahr hin anschließend selbst gerettet werden zu müssen oder zu hoffen, dass Jack nichts weiter passiert sei und ihn zu retten, wenn sich eine sicherere Gelegenheit bot.
Jacks Bewusstsein verkroch sich in den innersten Windungen seines Gehirns um Platz zu machen.
Platz für Zorn, der nun frei schalten und walten konnte, ohne dass Jack etwas dagegen hätte unternehmen können, wenn er gewollt hätte. Die Inkarnation grüßte Tod, indem er ihm fröhlich mit seiner kleinen Axt zu winkte. Die beiden wirkten wie zwei alte Bekannte die sich immer wieder auf den gleichen Partys trafen ohne großartig miteinander zu tu zu haben.
Jacks Körper bäumte sich immer wieder auf. Zorn ließ ihn immer wieder an den Seilen zerren, die seine Hände auf dem Rücken hielten.
Das Blut aus den Schürfwunden verschmierte Jacks Hände, bevor einige Tropfen zu Boden fielen.
Endlich gaben die Fesseln nach und zerrissen, bevor Zorn einen oder gar beide Daumen des Besessenen opfern musste. Befreit, ließ Zorn sein Opfer noch wilder werden, sodass selbst der starke Schneefall sein Gemüt nicht hätte abkühlen können.
Wild um sich schlagend suchte Jack einen Weg aus der Falltür.
Noch mit sich selbst im Unreinen harrte Laiza einen weiteren Moment aus als sie unerwartet sah, wie Jack in den Hölzernen Trümmern stand.
Die Dorfbewohner wichen ängstlich vor dem zurück, das zwischen den Trümmern zum Vorschein gekommen war. Vor Jemanden, auf dessen Kopf, der Schnee verdampfte, dessen geplatzten Augenäderchen ihm tief rote funkelnde Augen verliehen, aus dessen Mund Speichel wie weißer Schaum quoll.
Alles in allem waren die Menschen und auch die anderen Spezies nicht mehr sicher wer von allem das größere Übel wohl sein mochte. Zielstrebig und ohne auf irgendwen oder etwas zuachten setzte Jack stampfend seinen kurzen Weg in Richtung Schloss fort. Jeder der sich ihm in den Weg stellte wurde von ihm einfach unter knurren und unmenschlichen Lauten fortgeschleudert.
Der Dorfschreiber wird es einmal als das langsamste Schlosserstürmen in der Geschichte des Dorfes beschreiben.
Oben aus dem spärlich beleuchteten Zimmer, beobachteten der Graf und seine Geisel das Geschehen auf dem Marktplatz vor den Schlossmauern.
"Das wird für dich Ärger geben", vergnügt streckte Karina Nickoley Mulciber die Zunge heraus.
Nickoley wollte seinem Kuckuckskind gerade mit einer Ohrfeige zum Schweigen bringen, als er ein weiteres Mal aus dem Fenster sah und schauderte. Statt Karina eine Ohrfeige zugeben schob er sie nun vor sich, so als ob er sich hinter ihr schützen wollte. Mit einem leicht verzückten Schmunzeln sah auch der Geist von Alexandra, dass sich
ihr Witwer zu fürchten schien.
Laiza wusste nicht genau was da vor sich ging, doch sie ahnte dass Jack sich ins Unglück stürzen würde, sollte sie ihm nicht irgendwie helfen können. Beherzt verließ sie ihr Versteck und rannte Jack hinter her. Gerade noch rechtzeitig um das merkwürdige Schauspiel aus der Nähe zu sehen. Die beiden großen Bluthunde bellten und tobten, als Jack dem Schlosstor näher kam. Laizas Herz blieb einen Moment stehen und sie sah ihren Vorgesetzten schon von den Hunden zerfleischt, als er ungeirrt weiter auf das Schlosstor zuging. Und dann passierte das eigentlich Angsteinflößende, die beide Hunde schnüffelten in der kalten Winterluft und witterten Jack. Für einen Moment sah es so aus als ob sie sich Hilfe suchend ansehen würden, doch dann unterwarfen sie sich winselnd dem größeren Raubtier. Dicht von Laiza gefolgt öffnete er die Tür.
Im zweiten Stock bekam der ungewollte Gastgeber Panikanfälle, als er das Verhalten seiner zwei Bluthunde beobachtete. Nicht Fähig einen klaren Gedanken zufassen, verwandelte er sich unkontrolliert immer wieder in eine Fledermaus und zurück. Karina riss sich bei der erst besten Möglichkeit los um sich in einem der Schränke zu verstecken. Der zur Fledermaus gewordene Gastgeber versuchte durch die Fenster zu fliehen doch waren alle Fenster zu und verriegelt. Man hörte schon das Schnaufen in den Fluren.
"Jack, JAAACK" immer wieder rief die Okkultismusexpertin den Namen in der Hoffnung, dass er sich besinnen würde.
Sie verstand, dass er Trance ging, aber nicht wieso er das tat. Wenn sie Jack retten wollte, würde sie schnell herausfinden müssen was mit ihm los ist. War er wirklich auf der Flucht, sollte er wirklich seine Haushälterin umgebracht haben. All diese Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Um den Fall zulösen, so wusste sie würde sie die Aussage von Jack brauchen. Sie überlegte, wie sie ihn aufhalten könnte, als sie unerwartet mit ihm zusammen stieß.
Jacks Blick und Aufmerksamkeit galt einem kleinen hölzernen Gegenstand, der auf einem Stuhl in dem Gang lag. Irgendwas hatte er damit vorgehabt als Jack noch er selbst war. Schmerzverzerrt hielt er sich den Kopf und stöhnte.
"Jaaack" ungläubig sah Laiza Jack und den länglichen Gegenstand an.
"Nein", dachte Zorn und Jack brüllte es heraus. Zorn wollte nicht nachgeben, nach all den Jahren im Ruhestand konnte er endlich zurückkommen. Einen Moment lang schien es als würde Zorn die Kontrolle behalten können, doch Jack schüttelte sich, wehrte sich heftig gegen die fremde Kontrolle. Es tropfe Blut aus seiner Nase, und er rieb sich seine Schläfen als er verschwommen den Lance-Korporal vor ihm stehen sah. Schwankend versuchte er zu salutieren:
"Määm."
Mit einer schallenden Ohrfeige holte Laiza ihren Vorgesetzen in das Hier und Jetzt zurück.
"Jack, bist du das?"
"Ich denke ich bin wieder ähm Ich."
"Gut, dann sage mir jetzt kurz und knapp warum ich hier bin und dich NICHT verhaften sollte."
Jack nahm den kleinen Gegenstand den er von Paul Sorglos gekauft hatte und begutachtete ihn, während er das Verhör über sich ergehen lies.
"Warum du hier bist weiß ich nicht, aber ich muss - nein - werde meine Tochter retten."
Tochter, fuhr es Laiza durch den Kopf, sollte an den Gerüchten etwas Wahres dran sein?
"Beruhig dich Hauptgefreiter, jetzt erklärst du mir erstmal warum du dich beurlaubt hast und warum deine Haushälterin tot bei dir im Flur liegt. Und von was für einer Tochter redest du eigentlich, du hast nicht mal ne Freundin, wenn die Abteilung da auf dem Laufenden ist."
Jack antwortete ohne seine Augen von dem schnurrenden Apparat zu lassen.
"Irgendwo hier in den Räumen ist er, DER meine Tochter Karina entführt hat und die hole ich mir wieder. Vermutlich ist er auch für den Tod von Frau Lieblich verantwortlich", Jack antwortete wie jemand, dem völlig unverständlich war, wie jemand das nicht wissen konnte. "So jetzt habe ich zu tun."
Laiza verstand ihren Vorgesetzen zwar noch nicht, ließ ihn aber erstmal gewähren und folgte ihm. Sie war sich sicher, dass er ihre Hilfe bitter nötig hatte.
Er suchte nach Türen, unter denen Licht schien. Minuten verstrichen, bis er endlich eine fand. Er presste sein rechtes Ohr fest an das Holz der Tür konnte aber nichts hören. Langsam kniete sich Jack auf den Boden und spähte mit dem linken Auge unter der Tür durch. Er konnte sehen, dass sich zwei Personen im Raum befanden, eine davon mit kleinen Füßen. Jack konnte nicht anders, er ging aus der Hocke und rammte seine Schulter gegen die Tür um sie auf zu brechen.
Zwar mit einem lauten Knall, aber doch unheroisch fiel Jack mitsamt der Tür auf den staubigen Boden. Jack stand auf und klopfte sich den Staub ab. Für einen Moment herrschte eisiges und tödliches Schweigen.
"Lass sie sofort los, Bastard!"
"Was sonst? Du bist hier nicht in deiner stinkenden, dreckigen Stadt. DU kannst mir gar nichts. Und hier in meinem Gebiet kannst du noch weniger du
Mensch."
Das letzte Wort sprach Nickoley herablassend und mit größter Abscheu.
Laiza blieb im Flur stehen. Sie wollte sich raushalten, sie spürte, dass es zwischen den beiden eine offene Rechnung gab. Sie wusste sollte Jack verlieren würde sie die Situation irgendwie lösen müssen.
"Nickoley, du weißt sie hat Dich nie wirklich geliebt und der Rest deiner Brut? Wo sind sie! DU bist allein! Und jetzt lass MEINE Tochter los." Jack kochte innerlich vor Wut, es fiel im sichtlich schwer sich zu beherrschen. Aber er wusste er musste sich beherrschen wenn er Karina, retten wollte. Sein Brustkorb hob und senkte sich sichtlich, als er versuchte tief zuatmen um sich unter Kontrolle zu halten.
"Na was ist Los? Hat es dem kleinen Polizisten die Sprache verschlagen?", noch immer hielt Nickoley Karina fest vor sich.
"ES reicht", brüllte Jack, mit einer wuchtigen Bewegung riss er den kleinen hölzernen Kasten auf. Und der Staubige Inhalt verteilte sich im Raum.
"Was soll das werden? Hä, glaubst du ich muss die Sandkörner zählen? Glaubst du diese Ammenmärchen?"
"Nein, tue ich nicht im Namen der Stadtwache von Ankh-Morpork verhafte ich dich. Wegen Mordes an Frau Lieblich, wegen Kindesentführung. Alles was du sa..", Jack wurde jäh unterbrochen.
"Du wagst es mich in meinem Reich zu verhaften? Das ist nicht Ankh-Morpork. Hier hast du keinerlei Befugnisse", der Vampir sprach mit großen Gebären ohne Karina los zulassen.
"Sieh Dich um! Erkennst du den Stinkenden Schmutz hier, jetzt ist es Teil Ankh-Morporks, und du stehst mittendrin"
"Das ist Wahnsinn!"
"Mag sein, ich freue mich dich den verantwortlichen Gilden zu übergeben."
"Dafür musst du mich aber erst mal haben", Nickoley bekam Angst, nicht vor Jack an sich, sondern vor dessen Wut und Entschlossenheit.
Alexandra stand unbemerkt neben Laiza und beide warteten angespannt der Dinge die passierten. Beide waren jederzeit bereit zu Jacks Gunsten einzugreifen, doch hielt sie ihre Hoffnung, dass er es alleine schaffen würde, davon ab einzugreifen.
Nickoley stieß Karina in Jacks Richtung, er hielt die Flucht für die Sinnvollste Option, angesichts dessen was Jack in der Lage war zu tun wenn er nicht mehr ganz Jack war. Karina stolperte, aus reinem Reflex sprang Jack zu ihr um zu verhindern, dass die hinfiel.
Der Gejagte war mit seinem kleinen Ablenkungsmanöver bis zu Tür gekommen. Er wollte sich gerade in eine Fledermaus verwandeln, als er plötzlich durch Geisterhand stolperte. Seine Konzentration brach ab und er fiel der Länge nach, in seiner humanoiden Form zu Boden.
Die Okkultismusexpertin, war sich nicht sicher was sie tun sollte. Sie war ein guter Bogenschützen und als diese wusste sie auch, dass der Bogen nicht die richtige Waffe in einem Raum war, dennoch legte sie einen Pfeil und zielte auf das Herz des am Boden liegenden. Ohne Ihn aus den Augen zulassen rezitierte sie ihm seine Rechte. Karina fing an in Jacks Armen zu weinen, beide drückten sich fest aneinander. Selbst der sonst kalte und eher gefühllos wirkende Jack konnte sich seiner Tränen nicht erwehren.
Gerade als Laiza Jack bat dem Festgenommen Handschellen anzulegen, surrte die Sehne ihres Bogens und der Pfeil traf ins Schwarze. In diesem Fall in das schwarze Herz des Vampirs, der sich zugleich in Staub verwandelte.
"Laiza warum hast du ... nicht dass er es nicht verdient hätte oder es nicht nach einem Unfall aussah."
"Jack ich habe nicht losgelassen, da war plötzlich was an meinen Fingern und löste sie."
Die Mädchen, befreite sich aus Jack Umarmung und lief auf den Geist zu, der plötzlich in der Tür erschien.
"Mama!"
Jack folgte seiner Tochter erst nur mit dem Kopf, dann drehte er sich ganz um. Und er sah auch Alexandra seine Ex- Verlobte und Mutter seiner Tochter.
"A...A ... Alexandra", Jack sah den Geist fassungslos an.
Irgendwie kam sich die ehemalige GiGa fehl am Platz vor. Ungehindert von der wiedervereinten Familie, hob sie den Kasten vom Boden auf.
"Hey mach die Klappe zu, es zieht!" klang es aus dem inneren. Wo ein kleiner dicker Dämon auf einem mini Schaukelstuhl saß. Mehr wegen der Tatsache, dass sie den Apparat untersuchen wollte, als dass sie von dem Dämon irgendwelche Befehle entgegennehmen würde, schloss sie die Klappe.
"Danke, es geht doch."
Sie drehte und wendete die Kiste, bis sie einen kleinen Schalter fand.
Saugen
AusVorsichtige legte sie den Schalter von Aus auf Saugen um, für einen Moment hatte sie sich erschrocken als der Staubsauger zu surren begann. Sie testete Vorsichtig das Loch am Ende der länglichen Kiste und tatsächlich es saugte. Mangels besserer Idee machte sie sich dran die Asche von Nickoley aufzusagen um sie später zur Verhandlung, wieder zu beleben.
Alexandra, Karina und Jack umarmten sich.
"Jack pass gut auf unsere Tochter auf, und du Karina pass noch besser auf deinen Papi auf. Ich liebe euch", langsam wurde Alexandras Geist immer durchsichtiger
"Mama geh nicht, bitte komm zurück."
"Alexandra, geh nicht schon wieder ich hab dich doch gerade erst wieder gefunden und Karina brauch dich, wir brauchen dich."
"Ich muss gehen, passt gut auf euch auf und vergesst mich nicht ganz", Alexandra und Tod schritten durch das Licht. Für einen Moment herrschte Stille und keiner der Beteiligten vermochte etwas zu sagen.
Laiza HarmonieSie wurde wach, als der Planwagen durch das Mittwärtige Tor polterte. Verschlafen kroch sie zum Ende des Karrens und blickte zurück. Noch eben konnte sie einige Rekruten erkennen, die den Eingang nach Ankh-Morpork bewachten, bevor sie ihm Tumult des Oberen Breiten Weges untergingen.
Karina lag weiterhin zusammengerollt in einer Ecke und schlief, während ihr Vater den Karren Richtung Pseudopolisplatz lenkte.
Woher Jack die Kraft genommen hatte, so lange Zeit durch zu fahren wusste Laiza nicht. Es war schwierig gewesen ihn zu einer Pause zu überreden.
Als der Lance-Korporal im Hinterhof der Wache vom Karren stieg, öffnete sich im ersten Stock des Gebäudes ein Fenster und aus dem Pausenraum der Abteilung Suchen und Sichern blickte Humph MeckDwarf hinunter zu ihr.
Laiza beschlich das ungute Gefühl, dass er dies bei jedem ankommenden Karren oder Pferd getan hatte.
Jetzt schien er erleichtert zu Seufzen.
"Dir ist doch wohl klar, dass du als Stellvertreter nicht mehr tragbar bist?" grüßte der untersetze Hauptmann, als die Tür des Pausenraumes aufging.
Jack betrat den Raum dicht gefolgt von Laiza, die sich umsah. Anscheinend hatte Humph, sein Abteilungsleiterbüro aus Ermangelung eines eigenen Fensters kurzer Hand hier hin verlegt. Zumindest stapelten sich Berichte und Akten auf einem der Tische, der sonst den Susis dazu dienten zu Frühstücken oder auf eine andere Art zu pausieren.
Der Gerichtmediziner sah seinen Vorgesetzten in die Augen:
"Aber ich habe dafür Erklärungen!"
"Du kannst froh sein, dass wir Erklärungen für die Vorfälle im Mondscheinweg haben!" Er sah an Jack vorbei, "Laiza du siehst erbärmlich aus."
"Vielen Dank, Sir", entgegnete sie mit müder Stimme und rieb sich die Augen, unter denen dunkle Ringe lagen.
Jack legte den Sauger auf den Schreibtisch des Hauptmannes.
"Dies hier erklärt alles, auch die Vorfälle im Mondscheinweg. Ich werde mich jetzt um meine Tochter kümmern."
"
Tochter?"
"Ja ... Laiza Harmonie wird dir alles erklären", meinte Jack.
"Äh ..." bekam Laiza nur hervor und sah müde zum Hauptgefreiten herüber.
"Dein Stellvertreter Lametta, Jack." Humph hielt auffordernd seine Hand auf, doch der Gerichtsmediziner zuckte nur desinteressiert mit den Schultern.
"Ich habe keine Ahnung wo es abgeblieben ist", Jack begab sich zur Tür, "Vielleicht in der Pathologie oder bei mir zu Hause."
Er nickte beiden kurz zu, bevor er den Pausenraum verließ um sich um seine Tochter Karina zu kümmern.
Laiza ließ sich erschöpft auf einen der Stühle sinken.
"Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich das Mal sage, aber ich glaub ich kann einen Kaffee gebrauchen. So einen doppelten starken, wie ihn Herr Made immer trinkt."
Ende
[1] In dem er sich ohne Absprache einfach eine Urlaubsbewilligung geschrieben hatte. Nachzulesen in der
Single- Mission Abgründe[2] Jack hatte diesen Ausdruck schon hunderte mal geübt, da es der selbe gespielte Gesichtsausdruck war den er aufsetzte wenn er früher "in Deckung" rief, Jacks Meinung nach untermalt dieser Gesichtsausdruck die Warnung und wird so eher befolgt
[3] Außer für die Tee Industrie, die sich aber zu sehr bemühte In und Hip zu sein als das sie sich mit etwas so profanen wie Profiten beschäftigen konnten
[4] vorzugsweise gezielt und tief
[5] mehr Kraft als Jack je hätte aufbringen können, selbst wenn er es wollte. Da seine Muskeln zu sehr schmerzen würden, als dass er diesen Schmerz würde überwinden können
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