Von Käfern und Menschen

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von Gefreite Akkhuna Lupus (SUSI), Leutnant Irina Lanfear (RUM)
Online seit 07. 03. 2004
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 Außerdem kommt vor: Gina Van Dalismus

An sich beginnt alles wie ein harmloser Routineeinsatz für Leutnant Irina Lanfear. Zusammen mit einem FROG Einsatzkommando verhaftet sie einen gesuchten Serienmörder. Doch dann macht sie im Keller des Hauses eine grausige Entdeckung, die unbedingt die Anwesenheit von SUSI erfordert.

Dafür vergebene Note: 11

**Irina Lanfear**

"Ich sags nicht noch einmal, kommen sie raus oder..."
Ein lautes Knallen zerriss die frühmorgendliche Stille auf Ankh Morporks Straßen. Neugierige Nachbarn steckten ihren Kopf aus dem Fenster und betrachteten das FROG Einsatzkommando, welches schwer bewaffnet gerade eines der Häuser in der Tunichtgutstrasse 24, im Hafenviertel von Ankh Morpork stürmte. Bei ihnen befand sich eine Wächterin, die sich in ihrer rot-schwarzen Uniform deutlich vom Grün der FROGs abhob und auch sonst nicht gerade so wirkte, als würde sie dazugehören.

"Sidney! Du gehst zuerst rein! Und nicht vergessen, wir wollen den Verdächtigen lebend!", Venezia, die auf der Schulter von Araghast saß, winkte kommandierend mit ihrem Gnomenschwert und deutet auf die lose in den Angeln hängend Türe. Der angesprochene Wächter nickte und bewegte sich zielstrebig auf die Tür zu. Vorsichtig schielte er ins Innere des Hauses und gab dann das Zeichen zur Entwarnung.
"Er liegt am Boden! Scheinbar hat ihn die Explosion gegen einen Tisch geschleudert!"
Venezia sah Gina van Dalismus, ihre neue Knallpulverexpertin, vorwurfsvoll an, die hilflos mit den Schultern zuckte und zu sagen schien: "Hey, sieh mich nicht so an, ich bin schließlich noch in der Ausbildung und keiner hat mir gesagt, wie GUT das Zeug wirkt oder WANN es explodiert."

Leutnant Irina Lanfear, die das ganze mehr oder weniger aus dem Schutz der hinteren FROG Reihen betrachtet hatte, drängelte sich vor und betrat das Innere des Hauses. Mit einem kurzen Blick stellte sie fest, dass derzeit tatsächlich keine Gefahr drohte und betrachtete dann eingehend den vor ihr auf dem Boden liegenden Mann. Das war also der gesuchte Mörder, dem sie seit fast zwei Monaten auf der Spur war. Ungewollt drängten sich ihr erneut die Erinnerungen an die grausigen Taten auf..

"Welches Monster macht denn so etwas?" Dragor Nemod, neuer stellvertretender Abteilungsleiter bei RUM, wandte angeekelt den Kopf von der übel zugerichteten Leiche einer jungen Frau ab. Jemand hatte scheinbar versucht, mit möglichst vielen Messerstichen auf das Opfer einzustechen, um sicherzugehen, daß dieses nicht lebend davonkommen würde. Anschließend war die Leiche auch noch mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet worden, damit man später noch mehr Mühe hatte, das Opfer zu identifizieren.
Leutnant Lanfear, die sinnierend daneben stand, drehte sich um und erwiderte: "Jemand, der Lust am Töten hat. Das ist die dritte Leiche innerhalb von sechs Wochen und ich hab langsam den Verdacht, daß es noch mehr Leichen geben könnte, die wir bloß noch nicht gefunden haben. Haben wir schon irgendwelche neuen Hinweise?"
"Nein Mäm, dasselbe Problem wie bisher. Niemand will etwas gesehen haben und natürlich hat auch niemand etwas gehört oder gar gerochen.", müde schüttelte Dragor den Kopf und betrachtete den Ankh, der in der Nähe träge vor sich hin "floss".
"Keine Bange, Lance-Korporal. DEN kriegen wir auch noch!"


Oh ja, und wie sie ihn bekommen hatten. Bei diesem Gedanken grinste Rina leicht und legte dem immer noch Bewußtlosen Handschellen an. Es hatte noch eine Leiche gebraucht, aber diesmal hatte jemand etwas gesehen und sich auch noch der Wache anvertraut. Stolz auf diesen Erfolg richtete sich die Wächterin auf, als plötzlich ein entsetzter Schrei erscholl. Die FROGs hatten begonnen, den Rest des Hauses zu untersuchen und waren im Keller scheinbar auf etwas schreckliches gestoßen, denn gerade erschien Gina mit leichenblassem Gesicht in der Türe zur Kellertreppe und stürzte an ihnen vorbei ins Freie. Man hörte heftige Würgegeräusche, als sich die Gefreite übergab.
Rina zog eine Augenbraue hoch und ging langsam zur Kellertreppe. Bereits hier roch es unangenehm süßlich. Sich gegen alle möglichen schrecklichen Bilder wappnend folgte die Wächterin langsam der Treppe nach unten und betrat dann einen großen quadratischen Raum. In der Mitte hing eine mit Messerstichen übersäte Leiche an einem Fleischerhaken. Frisches Blut tropfte auf den Boden und bildete dort eine große Lache. Der Leutnant ließ den Blick kurz über den toten Körper schweifen und entschied dann, daß dieser nicht dafür verantwortlich sein konnte, daß es hier so ekelerregend nach Verwesung und Fäulnis stank. Sie hatte in ihrem Leben inzwischen schon einige Leichen gesehen, aber es war äußerst selten passiert, daß eine "frische Leiche" schon so derartig stank. Suchend ließ Rina ihren Blick weitergleiten. Er blieb an einer Holzkiste hängen, deren Deckel geöffnet war und aus der gerade ein schwarzer Käfer krabbelte. Langsam ging die Wächterin weiter in den Raum hinein, den Blick fest auf die Kiste gerichtet. Dabei hatte sie das Gefühl, daß ihr Magen nervös auf und ab hüpfte. Als sie den Raum circa zu zwei Dritteln durchquert hatte, stellte sie sich vorsichtig auf die Zehenspitzen, um ihr Sichtfeld zu verbessern und schielte vorsichtig in das Behältnis.
Was sie sah, drehte ihr fast den Magen um. Anscheinend befand sich hier noch eine weitere Leiche, nur daß diese wohl bedeutend älter war, was den Zeitpunkt des Todes anging. Schwarze Käfer tummelten sich auf dem verwesenden und eingefallenen Fleisch und aus den leeren Augenhöhlen krochen weißliche, dicke Maden. Teilweise waren bereits gelbliche Knochen zu erkennen, wo die Käfer etwas gründlicher gearbeitet hatten. Diese und die bereits eingesetzte Verwesung machten es so gut wie unmöglich, noch zu sagen, wie der oder die Tote früher ausgesehen hatte.

Mit einem lautlosen Fluch auf den Lippen atmete Rina langsam aus, hielt dann den Atem an und zählte vorsichtig bis 10, um sich und ihren Magen zu beruhigen. Dann drehte sie sich um und machte sich auf den Weg zurück ins Erdgeschoß. Venezia, die gerade den Befehl gab, den Verhafteten, der noch immer nicht wieder wirklich bei Bewußtsein war, abzuführen, blickte auf und fragte erstaunt: "Du bist ja ziemlich grün um die Nase, Rina. Was ist da unten los? Gina wollte sich dazu nicht äußern."
"Ist wohl auch besser so. Tu mir den Gefallen und schick jemand zu SUSI. Dort unten befinden sich zwei Leichen. Die eine haben sie wohl schnell identifiziert und die zweite... Sag einfach, sie sollen wen mit einem starken Magen schicken. Ich brauch wen, der mir die Überreste da unten identifiziert."


**Akkhuna Lupus**

Die zarten Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen, ließen die Staubflöckchen in der Luft tanzen. Draußen zwitscherte ein Vogel. Akkhuna saß gemütlich in der Kantine im Wachhaus mit ihrem neuen Teampartner, den Gnom GeN, auf der Schulter.
Der neue Abteilungsleiter von SUSI, Cim, hatte die Idee gehabt Spuren- und Tatortsicherer zu einem Aufgabenfeld zu verschmelzen und nun waren sie zu Zweier-Teams zusammen gekommen.
Sie nippte ein wenig gelangweilt an ihrem Kaffee, als die Nachricht von Rina Lanfear kam.
'Starker Magen'. murmelte sie und wollte sich lieber nicht vorstellen was sie erwartete. Sie trank noch einen ordentlichen Schluck Kaffee und steckte sich zur Absicherung ein paar Anti-Übelkeits-Pillen-Wirken-Immer-und-Überall in die Tasche.
Gemeinsam mit Gnomen est Nomen machte sie sich auf den Weg zur Tunichgutstraße.
Die erste Aufgabe für das neue Spurensicherungs-Team konnte beginnen.
Es war wirklich ein schöner Morgen, doch irgendwie konnte ihn die Werwölfin nicht mehr so ganz genießen. Die Sache mit dem "starken Magen" schien sie zu beunruhigen. Auch der andere SUSI- Wächter war alles andere als scharf auf übelzugerichtete Leichen.
Akky stellte sich als Vorsorge die widerwärtigsten Leichen vor, doch mehr als absolut zerstückelt konnte sie sich einfach nicht vorstellen.
"Tunichgutstraße 24", unterbrach Gnomen est Nomen Akkhunas Gedanken, "da müsste es sein!"
Er deutete auf ein kleines, doch recht hübsches Häuschen. Jemand in grüner FROG- Uniform wartete bereits auf die beiden.
Da neben saß die Gefreite Gina Van Dalismus mit leichenblassem Gesicht. Akkhuna sah sie besorgt an und wollte gar nicht an das, was sie gleich erwartete denken.
"Ahh- da seid ihr ja", Leutnant Lanfear gab den beiden die Hand.
"Also wie schon gesagt, es handelt sich um zwei Leichen und beide sind nicht grade...naja nicht gut anzuschauen."
Die blasse Gefreite Gina stimmte ihr mit einem leisen Stöhnen zu.

Akkhuna atmete noch einmal tief durch bevor sie die Kellertreppen hinab stieg. Schon der ekelhafte Geruch bestätigte das was Irina gesagt hatte.
Zuerst sah die Werwölfin nur die blutüberströmte Leiche, die mit dem Fleischerhaken aufgehängt war. Der tote Körper hing wortwörtlich in seinem eigenen Blut.
Leutnant Lanfear deutet auf eine Holzkiste und machte der Gefreiten mit einem Blick deutlich das es sich bei der Leiche um die deutlich schlimmere handelte.
Vorsichtig wanderte Akkhunas Blick in den Innenraum der Kiste. Ganz schnell huschten ihre Augen über den Körper, bzw. über das was mal ein Körper gewesen sein sollte. Akky merkt wie sich ihr Magen auf eine rasante Achterbahnfahrt begeben hatte.
Sie überwindete sich zu einem zweiten Blick.
Ihr Magen schien sich grade in einem dreifach-Looping zu befinden.
Es war als würden sie die Maden, die sich ein neues zu Hause in den Augenhöhlen gesucht hatten, angrinsen.
Mit verzogenem Gesicht wandte sie sich ab. Auch Gnomen schien auf solche Art von Leiche nicht vorbereitet gewesen zu sein.
"Nehmen wir uns erst mal den hier vor", er deutet auf den am Fleischerhaken hängenden Körper. Akky zog sich ihre Handschuhe an und gemeinsam (wobei Akkhuna den größeren Teil der Arbeit übernehmen musste) hoben sie den Körper von seinem Haken.
Die Leiche war eine Frau gewesen, dass konnten die beiden Spurensicherer trotz des Mantels aus Blut, den die Tote trug, erkennen.
Besonders im Brustbereich waren tiefe Stichwunden zu erkennen, der Mörder war anscheinend auf Nummer Sicher gehen wollen und hatte direkt ins Herz gestochen.
Der grünhaarige Gnom konnte feststellen, das die Tote ihren letzten Atem erst vor gut drei Stunden ausgehaucht hatte. Gefreite Lupus sah sich im Raum um, sich leise fluchend, da sie sich jetzt sehr gern eine Wäscheklammer für ihre empfindliche Nase wünschte. Sie wollte sich lieber gar nicht erst vorstellen, wie es wohl riechen würde, wenn sie als Wolf durch den Kellerraum streifen würde.
Die Tatwaffe, ein großes Messer, das eine dunkelrote Hülle aus Blut umgab, fand einige Meter neben der Kiste. Der Mörder hatte sich kaum Sorgen gemacht, das es einmal entdeckt werden würde und es einfach achtlos in die Ecke gepfeffert.
Derweil gab Gnomen est Nomen den RUM-Angestellten die Aufgabe sich nach eventuellen vermissten Frauen mitte zwanzig zu erkundigen.
"Dann sollten wir uns mal um den da drüben kümmern", meinte GeN und deutete auf die Holzkiste aus der gerade eine ganze Käferfamilie krabbelte.
Akkhuna baute aus einer Tüte eine kleine Falle und ließ eines der kleinen Tierchen hineinlaufen. "Vielleicht brauchen wir dich noch, also entschuldige, dass ich dich bei deinem Frühstück störe", sagte die Werwölfin leise zu dem Käfer, der hilflos in der Tüte herumkrabbelte.
Ihr Team-Kollege hatte sich schon über den Kistensarg der Leiche gebeugt und anhand seines Gesichtsausdruckes konnte Akkhuna erkennen, dass ein hartes Stück Arbeit auf die beiden SUSI-Mitarbeiter zukam. Einerseits eine kniffelige, fast unmöglich erscheinende Identifizierung sowohl eine Strapaze für ihre Mägen und nicht zu vergessen für die Nasen der beiden Spurensicherer.
Das kleine Käferlein revoltierte in Akkhunas Tüte und sie entschloss sich das Tierchen vorerst wieder freizulassen, schließlich gab es hier mehr als genug von seinen Verwandten.
"Dann lass uns ihn oder sie mal aus seinem vorläufigen Sarg befreien", beschloss Gnomen est Nomen und mit vereinten Kräften hoben sie den verwesten Körper aus der Kiste.
Nach dem ersten Blick schien der Tote schon seit mindestens einem Jahr dort in der Truhe ruhen. Die Fußknochen waren fast bis zur Unendlichkeit abgenagt.
'Fast-Foot', dachte Akkhuna grinsend, als sie beobachtet wie ein Käfer erfolglos versuchte noch ein bisschen vom Fußknochen zu bekommen.
Angeekelt fischte GeN ein paar Maden aus den Augenhöhlen und fluchte leise, das er noch seinen Geruchssinn verlieren würde, bei dem Gestank hier unten.
Akkhuna erinnerte sich an ein Buch über menschliche Knochen, dass sie vor kurzem gelesen hatte. Dort hieß es, dass eine bestimmter Kohlenstoff, der sich schon zu Lebzeiten im den Knochen befindet, sich auch nach dem Tod erst ganz langsam auflöst und man anhand der Menge dieses Stoffes den ungefähren Todeszeitpunkt erkennen konnte.
Akkhuna erzählte Gnomen von ihrer Idee und er brach ein kleines Stück Knochen ab und steckte es ein.
In dem Moment ging die Kellertür auf und Rina Lanfear steckte vorsichtig ihren Kopf hinein.
"Na wie läuft's mit der Arbeit? Wir haben herausgefunden, dass ungefähr seit gestern eine junge Frau namens Susi Sonnenschein vermisst wird. Also können wir annehmen, dass es sich wahrscheinlich um die da", sie deutete auf die "frischere" Leiche auf dem Kellerboden, "handelt. Ach übrigens, ihr könnt gern mal eine kurze Pause an der frischen Luft machen, hier stinkt es ja noch schlimmer als am Ankh!"
GeN gab ihr die Tüte mit den Knochen und einem Käfer, den Akky noch schnell eingefangen hatte, mit der Bitte sie ans SUSI- Labor weiterzuleiten.
Daraufhin zog Leutnant Lanfear ihren Kopf wieder durch den Türspalt und verschwand.
Die beiden Spurensicherer nahmen sich das Gesicht der Leiche vor. Mit einem kleinen Stock, der verloren auf dem Kellerboden lag, scheuchte die Werwölfin die Maden, Käfer und sonstige Krabbeltierchen von den Schädelknochen.
Viel konnten sie allerdings nicht mehr erkennen. Die Nase war vorn etwas stupsig, aber es konnte genauso gut sein, das dies ein Werk der Käfer gewesen war.
Der grünhaarige Gnom beschloss, dass die beiden eine Pause gebrauchen konnten und gingen aus dem Keller heraus.
Die frische Luft war wirklich ein Geschenk und Akkhuna wurde jetzt erst richtig bewusst wie widerlich der Gestank im Keller gewesen war.
Sie setzte sich auf die Haustreppe und genoss die morgendliche Stille Ankh-Morpoks.
Nach ungefähr einer halben Stunde kam der Gerichtsmediziner Jack Narrator angelaufen und konnte erste Ergebnisse überbringen.
"Ihr hattet Recht mit eurer Idee mit diesem speziellen Kohlenstoff in den Knochen. Wir konnten feststellen, das euer Toter schon seit ungefähr anderthalb Jahren nicht mehr unter den Lebenden weilt. Ach sie war eine Frau, das konnten wir auch anhand einer Knochenanalyse bestätigen. Zu den Käfer kann ich nur sagen, dass es ganz gewöhnliche Krabbeltierchen sind, die wahrscheinlich dem Luxus von Menschenfleisch nicht widerstehen konnten."
Das waren doch schon mal gute Neuigkeiten.
"Ihr habt gute Arbeit geleistet", meldete sich Gnomen von Akkhunas Schulter und das Zweier- Spurensicherer- Team begab sich wieder in den stinkenden Keller des Massenmörders.
Der Werwölfin erschien der Gestank jetzt noch ekeleregender als vorher und beschloss die Leiche so schnell wie möglich zu identifizieren, um aus dieser "Gaskammer" zu entkommen.
GeN untersuchte weiterhin das Gesicht der Toten.
Akkhunas Blick wanderte über das verweste Skelett.
Für einen Moment hielt sich das kurze Funkeln, das sie bemerkte, für eine optische Täschung, doch dann sah sie sich die Hand, oder das was mal eine Hand gewesen war, genauer an.
Vorsichtig scharrte sie etwas von dem staubigen Dreck von den Fingerknochen. Eine dunkle Erhebung war am Ringfinger zu erkennen. Behutsam wischte die Gefreite den Dreck davon und das grelle Funkeln ließ ihre Augen reflexartig zusammenzucken.
Es war ein goldener Ring, den die Tote getragen hatte. Langsam drehte sie das Schmuckstück von dem Fingerknochen.
"Schau mal, Gnomen, was ich gefunden hab!", sie ging in die Hocke und zeigte dem Gnom das Schmuckstück.
Auf dem Ring war eine Art Kapsel befestigt. Vorsichtig versuchte Akkhuna sie zu öffnen, was ihr auch gelang und ein kleiner Hohlraum erschien.
Zu erst war sie etwas enttäuscht (obwohl sie eigentlich wissen müsste, dass man in kleinen Kapseln auf Fingerringen keine großartigen Schätze finden würde) doch dann fielen dem Gnom die beiden Initialen, die in das Metall hineingeritzt waren, auf.
Akky hielt das Schmuckstück in das spärliche Licht um die Buchstaben entziffern zu können.
"E.W.", las die Werwölfin vor.
"Hej, das ist ja schon mal ein Anfang", freute sich GeN, "vielleicht sind es sogar ihre", er deutete auf die Leiche, die mal eine Frau gewesen sein sollte.
"Damit wären wir schon einen Schritt weiter, vielleicht kann RUM ja herausbekommen, ob vor eineinhalb Jahren jemand mit den Initialen E.W. als vermisst gemeldet worden ist", mit diesen Worten machte sich die Gefreite Lupus auf den Weg nach oben um Rina ihre Erkenntnisse zu melden.
Der Gnom versuchte in der Zeit ein mögliches Aussehen des Gesichtes des toten Körper zu rekonstruieren.
"Sie schon dabei unsere Unbekannte zu suchen", Akkhuna öffnete die Tür und verzog kurz das Gesicht, als sie die stinkige Luft einatmete.
GeN hatte sich einen kleinen Stock, der im Staub des Kellerbodens eingebettet war, geschnappt und zeichnete auf den Boden ein mögliches Aussehen des Gesichtes der Toten.
"Meinst du so könnte sie ausgesehen haben?", fragte der grünhaarige Gnom seine Teamkollegin.
Akkhuna legte den Kopf schief, betrachtete erst den Schädel der Toten und dann die Miniaturzeichnung des Gnoms.
"Es könnte schon sein", murmelte sie.
Akkhunas Augen wanderten von Stirn bis zu den Füßen der Leiche.
Die nächste halbe Stunde verbrachten die beiden damit, kleine Einzelheit, wie Narben oder sonstige Verletzungen am Skelett zu finden.
Es klopfte wieder und die Abteilungsleiterin von RUM kam mit einem Grinsen auf den Lippen herein.
"Erna Wimpernschlag", stolz präsentierte sie einen kleinen Notizzettel.
"Erna Wimpernschlag?", fragte Gnomen leicht irritiert.
"Mensch, GeN, jetzt schlägt der Gestank noch auf den Gehirn", lachend stupste Akky den Gnom vorsichtig an, "E.W. die Initialen in dem Ring. Seid ihr sicher, dass sie es ist?"
"Absolut", antwortete Rina, "vor sagen wir fast 2 Jahren wurde Erna Wimpernschlag als vermisst gemeldet und als besonderes Kennzeichen wurde der besagte goldene Ring angegeben."
"Super!", freute sich die Werwölfin, "dann kann ich ja endlich wieder frische Luft atmen."
Auch Gnomen schien von dem Gedanken angetan zu sein.
"Ihr habt gute Arbeit geleistet", lobte Rina das Spurensicherungs-Team und die drei verließen den Keller.

"Das war doch eine gute Idee von Cim, nicht wahr?", fragte GeN von Akkhunas Schulter, als sie sich auf dem Rückweg zum Wachhaus befanden.
Diesmal brauchte Akky eine Weile um zu verstehen, dass der Gnom von der Idee der Zweier-Spurensicherungs-Teams sprach.
"Du hast recht, vier Augen sehen nun mal mehr als zwei!", stimmte die Gefreite ihrem Teamkollegen zu.
Die beiden waren schon fast am Pseudopolisplatz angelangt.
"Eben", grinste der Gnom, "wie sagt man doch so schön, doppelt gemoppelt hält besser."
Akkhuna lächelte.
Akkuhna Lupos reicht diese Mission als ihre Ausbildungsmission ein.

Zählt als Patch-Mission für Akk



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