Bisher hat keiner bewertet.
Eine unheimliche Stille senkt sich auf Ankh-Morpork, wortwörtlich,
denn kein Laut existiert mehr sobald man die Stadt betritt!
Bringt die Akustik wieder zurück nach Ankh-Morpork!
Dafür vergebene Note: 12
"Jolly!"
Die Schlafzimmertür wurde aufgerissen und Pan trat schwungvoll und mit einem breiten Grinsen auf seinem Gesicht ein.
"Wasn los?" murmelte die Gerufene verschlafen.
Pan´s Grinsen verbreiterte sich, wobei er in die Gefahr lief seine Ohren zu verschlucken. "Man hat mir einen Ribbon verliehen!" sagte er lachend und ließ seine Eckzähne im sanften Licht glänzen.
"Glückwunsch." gähnte Jolly desinteressiert und ließ sich zurück auf die Kissen sinken. "Übrigens, du hast da noch was rotes am Zahn....wen hast du jetzt wieder gebissen?" "ich? Äh...ach nur irgendson Typ der mir einen mit nem Belegnagel übergezogen hat (Diese Beschreibung läßt sich in Ankh-Morpork auf ein Großteil der Ansässigen beziehen)."
Pan drehte ihr den Rücken zu und begann sich die "Speisereste" vom Zahn zu wischen.
"Jolly!" setzte er noch einmal an.
Jolin gähnte und musterte ihn verschlafen. "Was ist denn noch? Ich will schlafen!" Sie wedelte mit dem Arm vor seinem Gesicht herum, was ungefähr soviel bedeutete dass er verschwinden sollte.
"Jolin, bitte hör mi-....."
"SEI STILL!!!" schrie Jolin (Jolin beim schlafen zu stören war im Normalfall mit Selbstmord gleichzusetzen – da Pan allerdings bereits tot war ging er das Wagnis häufiger ein), setzte sich auf und funkelte ihn bösartig an. (Ein typisches Beispiel für ein eheliches Mißverständnis – die eine Hälfte will der anderen etwas mitteilen, die aber nicht zuhört weil sie denkt dass die eine Hälfte ihr etwas was sie nicht hören will mitteilen will, obwohl die sprechende Hälfte eigentlich etwas anderes als as was die zweite Hälfte denkt mitteilen will.)
Und Pan war still.
Er blinzelte überrascht und seinen Mundbewegungen zufolge, formulierte er eine Frage. Dann hob er die Hand vor die Augen (Existenzversicherung) und klopfte gegen den Türrahmen.
Kein Geräusch.
Jolin runzelte die Stirn und fluchte lautlos während Pan ans Fenster trat und versuchte die Dreckschicht (Fensterputzen in Ankh-Morpork macht in etwas ebensoviel Sinn, wie Sand in ein Rattenloch zu schütten) zu schauen.
Jolin zog einen Protokollzettel und einen Kohlestift hervor und schrieb: "Bestimmt sind die verdammten Zauberer wieder schuld!!!"
Pan nahm ihr den Stift aus der Hand, schrieb daneben: "Da könntest du recht haben." und deutete zum Fenster.
Eine gewaltige thaumische Entladung die die UU im Mittelpunkt hatte, tauchte Ankh-Morpork in Unstetes blaues Licht. (Dadurch wirkte Ankh-Morpork wie eine Disco kurz vor dem Morgengrauen – nur dass Ankh-Morpork keinen Besuch von Putzfrauen erhalten würde)
"Oh!" formulierte Jolin lautlos.
"Sind wir im Dienst?" schrieb Pan.
"Nein."
"Gut!"
"Aber in zehn Minuten."
"Gottverfluchter Mist!!"
Beide Gesichter erhellten sich synchron als ihnen derselbe Gedanke kam: Spaß – niemand konnte Hilfeschreie hören.
Mit raschen, geübten Bewegungen verschwand eine erkleckliche Anzahl Waffen von den Wänden und Regalen um an diversen Körperstellen wieder aufzutauchen. Pan drehte sich zu Jolin, lächelte sein jungenhaftes Lächeln und nickte mit den Kopf in Richtung Tür.
* * *
"Wunderbar – niemand wird einen Hilferuf hören können!" ( Nicht dass ein Hilferuf viel genutzt hätte, es sei denn jemand wäre von Wächtern angegriffen worden, in dem Fall wären sofort Dutzende dem Angegriffenem zur Hilfe geilt.) schoß einem zerlumptem Mann mit einer Augenklappe durch den Kopf.
Er sprang von dem Dach auf dem er gehockt hatte und landete vor Jolin und Panther. Mit einer blitzschnellen Bewegung packte er Pan an der Kehle,, hob ihn hoch und preßte ihn an eine Hauswand.
Dann hielt er Jolin einen Zettel vor die Nase: "Gält oda Läben!!!!!"
Jolly kicherte und griff in ihre Kleidung. Sekundenbruchteile später kam ihre Hand wieder hervor, gefolgt von einer glänzenden, mit diversen Widerhaken versehenden
Dolchklinge.
Der Einäugige wurde etwas blasser und erhöhte den Druck auf Pan´s Kehlkopf, was dieser allerdings kaum zur Kenntnis nahm. Statt dessen pflückte Pan den Zettel aus des Einäugigen Hand und schrieb: "Wenn du mich nicht sofort runterlässt, solltest du auf deine wertvollen Teile achten."
Der Einäugige lächelte wieder selbstsicher und schrieb langsam und sorgfältig darunter: "Värsuchs doch, ich habe ainen Schühtzer!" Pan grinste und schlug seine Stiefelhacke gegen die Wand.
"Und ich eine Klinge in der Stiefelsohle!" brachte er lächelnd zu Papier. Der Einäugige ließ seinen Blick langsam nach unten schweifen.
Er schluckte.
Sein Blick wanderte zur kichernden Jolin und der glänzenden Dolchklinge und dann wieder zu dem offenherzig lächelndem Pan.
Ein wenig später fand ein zufällig vorbeikommender Passant einen Einäugigen Mann vor, der mit dem Kopf nach unten von einem Dachbalken hing unter dem ein Spieß aufgepflanzt worden war.
* * *
Jolin und Pan standen vor dem Tor der Unsichtbaren Universität, die mittlerweile vollständig in einen Nimbus blauer Energie eingehüllt war.
"Was jetzt?" schrieb Pan an die Wand. "Das Tor ist zu und das Klopfen kann man nicht hören."
Jolin lachte lautlos, boshaft und schrieb: "Wenn du in der Wache bist, mußt du Initiative zeigen!!"
Sie machte eine rasche Bewegung und hielt plötzlich eine runde Tonkugel in der Hand aus der eine lange Zündschnur hing.
Bob Finehair war auf dem Nachhauseweg und pfiff glücklich wenn auch lautlos vor sich hin. Er arbeitete hart und war stets erschöpft wenn er an seinem Haus ankam, bekam aber nicht viel Schlaf weil die Nachbarskinder ausgerechnet unter seinem Fenster Faßball spielen mussten. Heute, so hoffte er, würde er ausnahmsweise ungestört schlafen können. Mit diesem beherrschendem Gedanken eilte er durch die Straße und zuckte erschrocken zusammen als zwei Dinge in seinem Blickfeld auftauchten.
Als erstes las er den Zettel: "Entschuldigung, haben sie zufällig Feuer?" und zog rein automatisch ein Streichholzheftchen hervor. Als zweites identifizierte er die Zündschnur und sein Unterkiefer klappte nach unten.
Ein paar Sekunden verstrichen.
Dann nahm Jolin ihm das Heftchen taktvoll aus den Fingern und riß eines der Streichhölzer an. Finehair fand in die Gegenwart zurück (selbst in Ankh-Morpork ist es nicht grade üblich dass ein Passant gebeten wird doch bitte die Lunte dieser kleinen Bombe hier anzuzünden.), schluckte und verließ die Straße mit hoher Geschwindigkeit.
Die folgenden Ereignisse schienen sich in Zeitlupe abzuspielen. (Ein typisches Phänomen.) Jolly´s Hand mit dem brennenden Streichholz senkte sich, setzte die Schnur in Brand und ließ die Kugel vor das Tor rollen. Die Flamme rannte die Lunte entlang und erreichte die Tonkugel.
Pan´s Sichtfeld färbte sich blendend weiß, dann rot und schließlich schwarz, während Holzsplitter und ehemalige Mauersteine an ihm vorbeisegelten. Durch die vollkommene Lautlosigkeit wirkte alles noch dramatischer.
Jolin, die die Augen wohlweislich zugekniffen hatte stand wieder auf und taxierte das rauchende Loch. Pan schüttelte den Kopf, bemühte sich die tanzenden Lichtpünktchen vor seinen Augen zu vertreiben und schrieb: "Hui....das war keine verdammte Initiative, sondern eine Offensive! Aber ihr mangelte es nicht an deiner typischen Subtilität....was zur Hölle war in dem Granatapfel drin??"
"Ich hatte ihn ein wenig mit Pulver Nr. 1 modifiziert." schrieb Jolin grinsend zurück.
Gleichzeitig traten sie in den blauen Nimbus und Pan zog mit leisem Scharren sein Katana.
Er stutze.
Dann sagte er laut: "Interessant, innerhalb dieser....Energie gibt es also noch Geräusche."
"Yep!" meinte Jolly ausgelassen und spannten mit einem Klicken ihre Armbrust.
Vorsichtig schlenderten sie über en Rasen zum Forschungstrakt für Hochenergetische Magie der anscheinend der Ausgangspunkt der Energie war.
Weder waren Löcher im Boden oder in en Gebäuden, noch waren Schreie zu hören.
Das war ein gutes Zeichen entschied Jolly.
Aber das beste Zeichen war, dass es kein Zeichen von irgendwelchen Tentakelbiestern gab. Statt dessen erklang aufgeregtes Stimmengewirr. Der Führungscorp der UU stand um eine massiv wirkende, blaue Kugel die inmitten eines technischen Wirrwarrs schwebte. Immer wieder zuckten enorme thaumische Entladungen über die Oberfläche, schossen durch ein Loch im Dach und vereinten sich draußen mit der bereits vorhandenen Energie.
Ponder Stibbons stand mit glänzenden Augen direkt vor der Kugel und versuchte das Geplänkel der Zauberer hinter sich zu ignorieren.
Jolin trat mit Pan im Schlepptau ein, hielt Ponder die Dienstmarke unter die Nase und räusperte sich.
"Was ist hier los!"
"Nun, dass ist ein thaumisches Vakuum, dadurch werden die Luftschwingungen aus einem gewissen Umkreis dort hinein translokiert wodurch es zu den thaumischen Spannungen kommt." Erwiderte Ponder glücklich strahlend. "Der mögliche Energiegewinn ist enorm!"
"Ahja..." meinte Jolin lahm und ließ die Armbrust sinken.
Pan verdrehte die Augen und formulierte stumm: "Verdammte Zauberer!" Laut sagte er: "Ihr macht euch grade des Diebstahls-..."
".....ohne Gildenlizenz schuldig." Führte Jolly den Satz zu ende.
"Was?" fragte Ponder irritiert. Die anderen Zauberer stritten sich und waren viel zu beschäftigt um sich um so etwas banales wie zwei bewaffnete Personen die in den Raum stürmen zu kümmern.
Jolin funkelte Ponder bösartig an. "Schalten sie sofort das Ding ab, und wir sehen möglicherweise über ihren Fehltritt hinweg."
"Aber-..." begann Ponder, wurde jedoch von Jolin unterbrochen: "Wozu dient eigentlich der Hebel da?" fragte sie und deutete auf einen großen roten Hebel.
"Ja, wozu eigentlich?" wiederholte der Dekan und streckte seine Hand aus. "Niiiiicht den!!!!" schrie Ponder als der Dekan den Hebel herunterdrückte.
Mit dem Geräusch eines sich herunterfahrenden Computer ließen die Entladungen nach und das Blau der Kugel begann zu verblassen.
"Besten dank!" sagte Pan, lächelte und ging auf die Tür zu. "und wir wissen wo wir nachschauen müssen wenn die Geräusche wieder verschwinden." Setze Jolin hinzu und schlenderte Pan hinterher.
"Achja, fast hätt´ ichs vergessen....irgendein Bösewicht hat euer Tor kaputtgemacht, seid versichert dass die Wache ihr möglichstes tun wird um den Übeltäter zu ermitteln." rief Pan über seine Schulter.
Dann verschwanden sie beide und ließen den unglücklichen Ponder mit einem Haufen streitender Zauberer zurück.
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