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"Darf ich mich vorstellen, meine Name ist Vico. Vico van Vermeer.", er deutet eine leichte Verbeugung an. "Eigentlich bin ich in dieser Stadt geboren, doch mein Beruf hat mich zu unzähligen Reisen bewogen. Jetzt werden sie vielleicht fragen, was das für ein Beruf ist. Keine Sorge, ich werde sie nicht im Dunkeln stehen lassen. Wie man an meinem eleganten Aussehen erkennen kann, bin ich Schauspieler.", er deutet über seine weinrote, schicke Ledertracht. Ein schwarzer, mit Spitzen besetzter Rollkragen verdeckt seinen Hals und seine Füße werden von mit Absatz-bestückte Stiefeletten geziert. Mit einer geschmeidigen Handbewegung holt er einen schwarz-roten Fächer heraus und entfaltet ihn. "Oh, sehen sie sich das an. Ist das nicht eine Katastrophe? Mein kleiner, wunderschöner Fingernagel ist abgebrochen. Verdammt.", er beisst ein Stück seines Nagels ab, um ein Weiterreißen zu verhindern. Seufzend beginnt er sich Luft zuzufächern. "Na ja, egal. Wo waren wir? Ach ja. Eigentlich ist Vico nur mein Künstlername, aber ich habe mich an ihn gewöhnt. Warum sollte ich ihn dann nicht beibehalten? Die Schauspielerei war mein Leben, wissen sie, und wäre es noch immer, wenn nicht dieser blöde Zwischenfall gewesen wäre.", er putzt sich etwas Staub von der Hose. "Es war eines wunderschönen Tages - ich kann mich noch erinnern, als wäre es heute gewesen. Eine Brise herrlichen Duftes wehte mir ins Gesicht. Mein braunes, langes - und sehr gepflegtes muss ich dazu sagen, ihr Ankh-Morporker versteht von solchen Dingen ja nicht allzu viel - Haar wehte im warmen Wind. Meint Tönt wurde durch sie Sonne eklatant hervorgehoben. Mein Kleid - oh, ja. Das hätte ich doch glatt vergessen. Ich spiele Frauenrollen, wissen sie. Sie sind einfach - sinnlicher. Zumindest waren wir gerade am Üben. Enrico und ich gingen gerade die Rettung-der-Jungfrau-vorm-bösen-Drache-Szene durch. Ich liebe diese Szene. Sie entfaltet meine Persönlichkeit und bringt mein Äußeres wahrhaft wunderbar zur Geltung. Na ja, lassen wir das. Zumindest kamen ein paar Zuschauer vorbei und wollten uns bei den Proben bewundern. Und da sah ich ihn.", er hört auf zu fächern, sieht in die Ferne und seufzt sehnsüchtig. "Er war ein BILD von einem Mann. Was hätte ich gegeben, um an seiner Seite zu sein.", kurze, stilistische Pause. "Aber na ja, er wollte mich ja nicht.", er fängt wieder an zu fächern, diesmal energischer. Er hebt sein Kinn und dreht sein Gesicht empört leicht hin und her. "So ein Spießer. Was ich mir anhören musste, pah. Ich wurde von meiner ganzen Mannschaft blamiert. In Grund und Boden habe ich mich geschämt. Er meinte, ich wäre kein richtiger Mann und dass ich mich verziehen sollte. Können sie sich das vorstellen? Eine bodenlose Frechheit war das. Das konnte ich mir ja nicht bieten lassen. Diese Schmach.", er senkt seinen Blick um seine Demütigung zu unterstreichen. "Aus diesem Grund habe ich meine Truppe verlassen und bin wieder nach Hause gekommen. Mutter war so froh, mich wieder zu sehen. Wenigstens jemand, der mich vermisst hat.", ein widerspenstiges Haar fällt ihm ins Gesicht. Gelassen streicht es hinters Ohr. "Ach, sie wollen wissen, was ich hier mache? Das ist doch wohl klar, oder? Ich kann mir doch nicht sagen lassen, ich wäre kein richtiger Mann. Das hat mich getroffen, zutiefst.", er betrachtet seine Nägel und rümpft die Nase. "Oh je. Ich glaube, ich habe wieder einmal eine Maniküre fällig. Was? Oh, tut mir leid. Ja, was ich hier will, genau. Meine Mutter meinte zwar, es gezieme sich nicht für mich, aber ich bin alt genug, um zu wissen, was ich machen will. Man sieht es mir zwar nicht an, ich weiss", selbstsicher streicht er sich übers Gesicht, "das liegt an der Pflege, aber ich werde nächstes Monat 35. Da soll noch wer sagen, ich seie kein richtiger Mann. Um es kurz zu sagen, ich will Wächter werden. Natürlich werde ich nicht in den dreckigen und heruntergekommenen Wacheschlafsälen schlafen, dafür bin ich mir zu schade. Zu schwere Arbeit kommt natürlich auch nicht in Frage, meine Hände sind dafür nicht geeignet, sehen sie?", er faltet den Fächer zusammen und streckt seine fein gesäuberten und gepflegten Hände vor. "Also langsam wird mir das zu blöd hier. Sie sagen ja fast nichts. Ist das hier ein Monolog, oder was? Ach, keiner versteht mich. Wo sagten sie nochmals, wäre dieser Ausbildungsleiter? Oh, danke. Ich hoffe doch, er.. sieht gut aus? Oh, ein Gnom. Wie sch.. ön. Na ja, man kann nichts alles haben. Na dann, meine Dame. Oh, warten sie.", er steckt den Fächer weg und schlägt die Hände vorm Mund zusammen. "Was ist das denn für ein entzüüückender Anhänger. Sie müssen mir sagen, wo sie den her haben.", er hängt sich bei der Rekrutin ein und spaziert in den Aufenthaltsraum mit ihr. Nur hin und wieder kann man eine weibliche Stimme vernehmen, die den Redeschwall der männlichen unterbricht. Nachtrag: Vico van Vermeer wurde auf Anraten seiner Mutter vor einiger Zeit in eine Anstalt für geistesabnorme Bürger eingewiesen. Wenn man Gerüchten glauben schenken kann, haben die Anstaltsmitarbeiter "sanfte" Methoden angewandt, die Vermeers Geisteszustand geheilt haben. Nachdem er seine Taubenphobie, Ohnmachtsanfälle und Überreaktionen in Griff bekommen hatte, wurde er vor kurzen wieder auf freien Fuß gesetzt. Den letzten Augenzeugenberichten zufolge, hat er nun eine ausgestopfte Taube auf seiner rechten Schulter sitzen, die mit einer kleiner Sonnenbrille und einem seidigem Anzug geschmückt, auf den Namen Emilie "hört". KILL reserviert von Romulus. Gültig bis 23.02.07 Disziplinarstrafen: 1. Der Rekrut Vico van Vermeer erhält einen Verweis wegen leichtem Diebstahl und Körperverletzung, weil er eine alten Frau den Stock klaute und sie dabei zu Boden stiess. 2. Der Gefreite Vico van Vermeer erhält einen Verweis wegen Sachbeschädigung/Tierquälerei. Er hat seine Diensttaube erwürgt, weil sie ihm auf die Schulter gekotet hat. Aktualität: Letzter Fall: 21.01.2009 – Letztes Charakterisierungs-Update: vor dem 23.3.2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||