Über den Menschen
Ausweis

Akte Nr. 090986-D-020211
 
Name: Klara Morgän   Dienstnummer: 090986-D-020211
Rang: Wächter   Funktion: Außer Dienst
Typ: Gnom   Alter: 16 Jahre
Gewicht: 0.09 kg   Größe: 0.16 m
Büro: keines   Geschichte: Charaktergeschichte
Fratzenbuch: Fratzenbuch-Profil   Klacker-Adresse: kmorgaen-ätt-stadtwache-kroeselstrasse.am
Aussehen:
Klara ist nicht groß. Er selbst würde aber sagen, er sei auch nicht klein.

Verglichen mit anderen Exemplaren seiner Rasse ist er wohl tatsächlich einer der größten und prachtvollsten, was ihn zu einer unübersehbaren Person macht. Solange er sich in einem ansonsten vollkommen leeren Raum aufhält.

Er ist eben ein Gnom, ein noch recht junger erwachsener Gnom.

In jedem anderen Fall wird er oft erst dann bemerkt, wenn er sich mit seinem vollen Bariton zu Wort meldet oder vor des Ignoranten Gesicht auftaucht.

Historisch und biologisch bedingt trägt er häufigst eine grüne Zipfelmütze.

Unter der Zipfelmütze sitzen schulterlange blonde Haare, deren Enden gerne etwas abstehen.

Unter den Haaren sitzt ein kleiner, den Verhältnissen entsprechender bartloser Kopf.

Unter dem Kopf findet sich ein in der Freizeit bevorzugt mit Karoflanellhemden bedeckter oder aber unbedeckter Torso, von dem beidseitig zwei gewöhnliche Gnomenarme (abgesehen von der Größe kein großer Unterschied zu den Armen der Großen) und nach unten hin ein von üblicherweiße blauen - durchweg bequemen - Beinkleidern bedeckter Rumpf samt Beinen abgehen.

Wären die Beine unbedeckt, wäre ihnen die Muskulösität einen aktiven Gnoms anzusehen, denen - um mit der Menschenwelt Schritthalten zu können - eine große Schnelligkeit und hohe Sprungkraft zu eigen ist.

Die Hände des Gnomes sind zwar sauber, doch ist ihnen ihr häufiges Zupacken anzusehen. An der rechten Hand sitzt am kleinen Finger der für Propheten verpflichtende Prophetenring, der sich nicht mehr abnehmen lassen will.

Seine Füße sind klein, fein und, nun ja, klein. Wie die eines knapp 20cm großen Gnomes. Entweder barfuß oder in den hochwertigsten und neuesten Sport-Freizeit-Arbeits-Lederschuhen. Zu erwähnen sei noch die Narbe an seinem linken Bein, die er einem Unfall auf dem Bau zu verdanken hat.

Charaktereigenschaften:
Er hat eine Schwäche für alles, was rot und grün ist. Eigentlich nur für alles Grüne, infolge seiner Sehschwäche aber auch für alles Rote. Nach welchem Schema er Dinge als Rot und Grün erkennt, konnte bisher nicht geklärt werden.

Hat Montagophobie (beruht auf Gegenseitigkeit).

Er ist praktisch begabt und von gewitzter Natur - Wie man nun mal wird, wenn man von einer Kuggugsmutter großgezogen wird und sich in der Regel selbst versorgen muss.

Familie und Sidekicks:
Meine Kuggugsmutter und
Abänd, mein Reithund.

Wohnung:
Sein Turm auf einem der Hügel vor Ankh-Morpork.

Interessen:
Hundehaltung
schlechte Weine
Bücher
Prophezeien
Techniken und Praktiken, um Montage zu vermeiden.


Herkunft/Vorgeschichte:
Unglaublicher Metabolismus, muss ich schon sagen. Wenn ichs nicht am eigenen Leib spüren würde, ich würds nicht glauben. Hihi. Ist ja schon amüsant, nach dem Konsumrausch (Konsumiert wurde hauptsächlich alles, was Alkohol enthält) am nächsten Tag alle andern Kneipengäste mit nem Kater durch die Gegend laufen zu sehen und selber fit sein wie ein Ochs. Und das gerade mal nur mit etwas weniger wie 16 Zentimetern Körpergröße und nem Fliegengewicht. Trotzdem muss ich mich Milchbubi schimpfen lassen. Typisch. Nur weil es hier niemanden gibt, der noch kleiner ist. Dabei ist ein sechstel Meter ja sogar recht groß für einen Gnom. Sogar etwa ein fünftel Meter mit aufgestellter roter Mütze, von der viele behauptet, sie sei grün. Das fiel mir schon häufiger auf. Ständig treffe ich Menschen, die Rot und Grün verwechseln. Ich frage mich, ob mich ein humorvoller Gott verflucht hat, nur solche Menschen zu treffen.

Ach, übrigens, ich bin Klara Morgän [1]. Ein Gnom. Ein relativ großer Gnom. Und ein Rekrut. Aber das bin ich erst seid kurzem. Früher war ich kein Rekrut. Früher war ich ein Gnomling, ein Teenager mit starkem Hang zur Rebellion und ein Prophet, kein guter Prophet, aber ein Prophet. In der Reihenfolge.

Wie ich angefangen habe, weiß ich nicht. Ich habe meine Eltern nie kennengelernt. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich vor der Stadt auf einem der Hügel gewohnt. Ich hatte es mir zusammen mit dem 'Buch des Wichtelvolkes über die Baumelfen' in einem der hohlen Bäume dort gemütlich eingerichtet. Die Kindheit war nicht allzu schwer, es half, dass ich schon immer ziemlich schlau war. Ich lies mich von der dort wohnenden Kuggugsmutter durchfüttern, gelegentlich auch ein Ei unterjubeln, um mich dann genüsslich daran zu laben darum zu kümmern. Abends brachte mir der Foliant das lesen und ein wenig über mein Volk bei. Meine Rebellenjahre stellten ebenso keine Herausforderung dar. Es gab niemanden, der mir das Rebellieren verboten hätte. So konnte ich mich in aller Ruhe auflehnen. Ich schoss jedoch immer mehr und unaufhaltsam in die Höhe. Kurz vor Ende meiner Pubertät warf mich die Kuggugsmutter aus dem Nest und verweigerte mir das Essen. An einem Montag.

Um an Geld zu kommen, musste ich mir einen Job besorgen. Ich, der ich noch nie irgendetwas gemacht hat und keine Ahnung von der Scheibe hat. Aber ich fand Arbeit. Im städtischen Arbeitsamt in Ankh-Morpork. Ich ging hin, um Informationen einzuholen. Banal, Einfach, Faul. Nur, dass das mit mir sprechende Wesen nicht einsehen wollte, wieso ich nicht als Holzfäller arbeiten könne. Oder als Möbelschlepper. Ich hab ihnen gesagt, dass das nicht funktionieren wird, ohne dass mein Gegenüber zur Einsicht fand. Ich hab also die Einsicht gepackt und sie zu ihm gebracht. Ein Tag als Möbelschlepper und mein Berater fand sie im wutverzerrten Gesicht des Spediteurs. Offensichtlich lies jedoch meine Aussage, nicht als Möbelpacker zu taugen, mein Gegenüber jedoch darauf schließen, ich müsse ein zweites oder drittes Gesicht besitzen. So bin ich dann Prophet geworden. Mit Vorhersagelizenz - die gab es nach einem Prophetenworkshop beim Kauf einer Tasse Tee umsonst.

Also habe ich mir etwas Geld geliehen, eine Kristallkugel im Versandhandel bestellt und, mit einer genialen Idee im Kopf, ein paar Wertpapiere der Klackergesellschaft gekauft. Kunden fanden sich auf dem Markt wie Sand am Meer. Es brauchte nur eine Kristallkugel und ein rätselhaftes Äußeres. Die Kugel hatte ich schon, das Äußere ließ sich ebenso leicht bewerkstelligen, es musste nur Mysteriös genug sein. Und was weckt die Neugier besser als ein Schlafanzug? Ich hatte also auch viele Kunden. Und ich prophezeite. Was das Zeug hielt. Gutes Wetter, schlechtes Wetter, Glück im Pech, eine Überalterung der Gesellschaft und... einen Anstieg der Klacker-Wertpapiere. Ich sollte recht behalten. Mit dem Gewinn kaufte ich mir Aktien der Konkurrenz.

Schnell hatte ich genug Geld, um Material und einen Baumeister anzuheuern, mir einen kleinen Turm auf dem Hügel zu bauen. Ich wollte gemäß eines städtischen Gnomes, als welcher ich mich sah, in einem gemauerten Gebäude leben. Den Turm richtete ich mir dann genauso wie meinen Baumstumpf ein, ich gestattete es sogar der Kuggugsmutter, auf den Zinnen Stellung zu beziehen. Im Keller legte ich mir eine Sammlung schlechter Weine an und im Erdgeschoss richtete ich mir einen Kamin ein, vor dem ich Abends bei einem wunderbar jammervollen Wein das Buch lesen konnte. Es lief also gut.

Es lief solange gut, bis mich eines Tages das Schicksal traf. Ich stand auf dem Marktplatz - inzwischen konnte ich mir einen Premiumstand leisten - und ging meinem Geschäft nach. Er stellte sich als S. Schick vor und wollte eine Sitzung. Ich setzte mich an meine - inzwischen echtkristallene - Kugel und gab ihm das übliche. Das Wetter würde sich bessern[2], es würde sich in nicht ferner Zukunft etwas schlimmes ereignen und natürlich... den Wertzuwachs der Gewürzaktie[3]. Das übliche eben. Wie sich allerdings kurz darauf herausstellte, versuchte ich gerade Herrn Schick Sal die Zukunft vorauszusagen. Wieso musste ich auch ausgerechnet auf ihn treffen? Manch einer mag hier schon zynisch auf das Schicksal verweisen. Es erübrigt sich, zu sagen, dass es Montag war.

Beim verlassen des Standes riet er mir dazu, meine Profession aufzugeben und umzusatteln. Darauf hatte ich allerdings keine Lust. Und so stand ich am nächsten Tag wieder auf dem Marktplatz und ging meinem Geschäft nach. Am Tag darauf ebenfalls. Am dritten Tag nicht mehr. Am ersten Tag hatte ich an Zufall geglaubt, aber nachdem zwei Tage in Folge problematisch verliefen, ließ ich es sein. Das auserkorene Wertpapier dieser Woche verlor an Wert und ich brachte es fertig, sogar das Wetter falsch zu prophezeien - ich wähnte mich mit 'möglicherweise ändert es sich' auf der sicheren Seite. Wer hätte gedacht, dass das Wetter auch verschwinden kann. Folglich musste ich wohl oder übel etwas neues finden. Es ergab sich, dass das Neue mich fand. Ein Hund, vor den Toren der Wache. Ein Hund ist an sich nichts besonderes, was soll an einem Hund auch außergewöhnlich sein. Bemerkenswert war seine Zielstrebigkeit. Er nahm mich mit seinem Maul vom Gehsteig auf und ging direkt auf die Wache zu, vor der er mich absetzte und in Richtung Pforte drängte. Er behielt mich und ich nannte ihn Abänd - sein Fell erinnerte mit seiner dunklen, matten Färbung zwar keineswegs an eine Abenddämmerung, aber es wäre unverzeihlich gewesen, nicht die Gelegenheit zu nutzen, auf die Phänomenalität meines Namens hinzuweisen.

Und ich trat der Wache bei.
[1] ein umwerfender Namen, nicht? Wieso ich einen weiblichen Namen habe, ist eine Geschichte für sich, das erkläre ich euch ein andermal.

[2] Das tat es fast immer zum Abend hin

[3] Zufälligerweise hatte ich mir zu Anfang der Woche einen guten Vorrat davon gekauft





Ehemalig seit 20.09.2014

Aktualität: Letzter Fall: 06.09.2011 – Letztes Charakterisierungs-Update: 26.01.2012